.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 13 - 15. 1968 - 1970)
Ge genstand der Diskussion und der Beschlußfassung zu sein”, In diesem Sinn bemerkt Hochw. Nikolussi: ,.Vor schläge, Anregungen, Wünsche, Kritiken und Erfah rungen von seiten der Gläubigen sind dringend erwünscht, Aufgeschlossene Christen bemühen sich deswegen, die Richtlinien kennenzulernen, die das Konzil für ihren Stand, für ihren Beruf und für ihre Aufgaben in der Welt gegeben hat” (Kath. Sonn tagsblatt vom 24. November 1968, S, 13). von der christlichen „Freiheit" und holt sich die Perle
durch die in sie hereinstehende Ewigkeit, Fülle der Zeit. Oft scheint es, als bedeute Zeitgebunden heit von Einrichtungen und Normen und Wahrheiten Ungebundenheit, Relativismus und Skeptizismus, Nun ist aber jede Zeit für ein geistiges Wesen Vermittlung des Absoluten und Ewigen. Relativ ist alles gerade, weil es sein letztes Sein nicht in und aus sich hat und sofern es seinen letzten Sinn nur vom Urgrund des Seins empfängt. Wenn in verschiedenen Zeiten auf unterschiedliche Weise in irdischen Wirklichkeiten und Symbolen
ist nicht nur in eine Wirk lichkeit gestellt, der er sich selbst kori- formieren muß, er ist selbst die Spitze der Wirklichkeit und trägt in sich den Auftrag, die Erde zu beherrschen" (Gen. 1, 28), das heißt, sie aufzubauen und ihr Gestalt zu geben, ja, sich selbst aufzu bauen und sich selbst Gestalt zu geben. Unser Wille ist mehr als eine Fähigkeit zur Hinnahme oder zur Beherrschung des sen, was außer uns liegt, er ist in erster Linie die Fähigkeit, uns selbst eine Hal tung und einen letzten Sinn zu geben. Deshalb
haben wir nicht nur Normen zu akzeptieren, sondern auch zu setzen; die .Natur’ trägt nicht vollendete Normen in sich, sondern sie hat die Möglichkeit, sinnvoll in die personale Beziehung zwi schen uns Menschen aufgenommen zu werden, die wir selbst wieder in den Bund mit Gott aufgenommen sind. Erst der Sinn, den die Natur in dieser Kom munikation haben kann, oder der Sinn, den diese Kommunikation der Natur mit teilt, ist sittliche Norm. Deshalb ist Sün de nicht nur die Ablehnung, bereitliegende Normen zu akzeptieren
, sondern auch sie in dem soeben umschriebenen Sinn mit- aufzubauen und zu gründen”. Piet Schoo- nenberg, Theologie der Sünde, Benziger 1966, S. 33-34. Auch unsere Synode setzt Leben voraus, das frisch pulsieren soll, indem es sich angepaßtere Formen prägt. Alle Formenn aber sind tot, wenn sich in ihnen nicht frisches Leben ausdrücken kann und tat sächlich ausdrückt. Christliches Leben gründet auf der Hoff nung, Und wer hat Grund zur Hoffnung, wenn nicht wir, die an eine wahrhaft schöpferische Zukunft glauben