sind von den Gemeindejagden auch ein Teil in Händen der ländlichen Bevölkerung. Vom ideellen Standpunkte at'S ist es zu begrüßen, daß im Tiroler Volke die Jagd erhalten bleibt, daß der Sohn das Revier vom Vater übernimmt, daß der Sinn für die Jagd vom Vater auf den Sohn übergeht. Seit altersher war die Jagd im Tiroler Volke verwurzelt, sie war wohl das ursprüngliche, aus dem der bekannte Ti roler Schießsport hervorging, denn ursprünglich übte man sich im Schießen, sei es noch mit der Armbrust oder später
mit dem Feuergewehr, um sich zu verteidigen, um zu er- legen. Und so ist es recht, wenn heute neben dem Schieß sport der Sinn für die Jagd im Volke erhalten bleibt. Der Tiroler Bua soll seinen Sinn haben für einen tollen „Wachler" am Hut, für das „Feder!" am Hut, er soll seinen Stolz haben auf eine saubere Krücken an der Wand, aber auch nur dieser wegen und nicht des Ge wichtes des Bockes oder gar der Geiß wegen, nicht des „Fleisches" wegen. Daß ein guter Bock an und für sich stark im Wildpret ist, bleibt
nebenbei eine Freude, die jeder Jäger begrüßt, denn die Stärke des Wildprets zeigt von einem gesunden Schlage, von entsprechender Hege des Wildes. Jawohl „Hege", damit sind wir bei dem Worte, das genannt werden muß. Unsere Eigenjagden — und dies sind eben fast alles bäuerliche Jagden — müssen gehegt werden, nicht nur aus ihnen genommen werden. Was Hege ergibt, das mag man aus der Iagdausstellung ersehen, das sollen die Trophäen zeigen. Wo könnte eine Hege besser sich rentieren, mehr Sinn
, so ist Almzeit vorbei und bleibt mancher Tag zum Jagern; nicht weniger, wenn im Winter am Brentengrat der Bartbock den Schnee auffliegen macht, wenn er hinter dem schwächeren Bock durchs Kar jagt. Freilich, Hirsch brunst gibts bei uns gar selten in den Eigenjagden! Warum? — Gäb's ein leichteres Jagern, eine einträg lichere Hege als in den bäuerlichen Eigenjagden, so es mit Sinn für die Jagd und nicht mit zügelloser Leiden schaft btrieben würde? Und ist einmal ein Besitzer aus der Art geschlagen
, hat er keinen Sinn für's Jagern, was gäbe es dann für ein besseres Nnbeneinkommen, als einen Pacht von einer gut gehegten Eigenjagd an einen Weidmann zu vergeben, der sich zufrieden gibt, wenn er aus dem vielleicht nicht großen Revier seinen Hahn, seine zwei Rehböcke und eine gute Gams holt? Freilich, ein gewisses Ausmaß muß die Eigenjagd haben, sonst nützt alle Hege nichts, so der böse Nachbar es nicht will. Braucht es dazu aber eine Er höhung des Eigenjagdausmaßes? Nein! Aber ein Sichzu- sammentun