an seine Bücher, welche gleich Schreckgespenstern vor ihm standen, weil er gern alle auf eiumal durchstudiert hätte und doch nicht fertig werden konnte. Er dachte ... ach! — und es war ein so herrlicher Juniabend! Wenn er noch ein Stündchen bleiben würde — er hatte ja die ganze Nacht vor sich, und in dieser einen Stunde konnte er doch keines seiner dickleibigen Kompendien durch blättern! — So blieb er. — Indem er dies alles bei sich hin und her erwog, gewahrte er nicht, daß sein Freund Schwarz
, derselbe, der ihn hierher gebracht, — entgegen dem Abmahnen verschiedener anderer — ein Gläschen voll Cognac, das vor ihm stand, in das volle Bierglas Hugo Jungs goß. Als dieser seinen Platz wieder einnahm, wurde ihm von Schwarz, trotz dem Proteste verschiedener Vernünftiger, unter Lachen und Jubeln der Mehrzahl, das volle Glas mit der Bitte dargereicht, es anf sein Glück für „morgen' zu leeren. Er trank es ans bis zur Neige. Und merkwürdig, wie zerstreut er doch heute war! Er glaubte, stets ausgetrunken
durch die Welt schleifen!' „Ach laßt mich doch zufrieden!' gröhlte eine Stimme neben ihm, so tief und hohl — das konnte doch nicht die feine sein? „Ich danke euch, daß ihr mich zu Bett gebracht — nun laßt mich aber auch in Ruhe schlafen!' rief er aus, wandte sich um und schlief schnarchend ein. „Da seht ihr's nun, was ihr angerichtet habt?' sagte Hans von Alden, welcher schon vorher Schwarz verhindern wollte, seinen Streich auszuführen. „Wir bringen ihn mit aller Kraftanwendung nicht weiter und wollten
wir ihn anch wie eine Leiche heimschlep pen, — das Aufsehen, welches unser Zng erregen würde! Man würde uns alle zusammen mit dem Doktoranden in den Karzer sperren, nnd er wird morgen nur deshalb nicht durchfallen, weil er eingesperrt sein wird!' „Nun, so schlimm wird es auch nicht werden!' tröstete Schwarz. „Es war ja ein toller Streich von mir. Ich möchte ihn gern un geschehen machen, jetzt ist es aber zu spät. Das beste wird es sein, wir lassen ihn hier ruhig liegen, und ich komme morgen früh, sobald
das Schloßthor geöMet ist, mit einem Wagen, um ihn zu holen!' Die andern stimmten bei, und nachdem Schwarz sorg fältig seinen Mantel über den Freund gebreitet hatte, verließen sie ihn, etwas kleinlaut gestimmt. Der Schläfer auf der steinernen Bank hatte aber einen selt samen Traum. Der Mond war aufgegangen und beleuchtete tag hell die herrlichen Ruinen des Heidelberger Schlosses und schien dem Schlafenden ins Gesicht, — wie um ihn zu wecken. Mühsam öffnete er die Augen und schaute verwundert umher