ein halbes Dutzend seiner Schafe holen, sie wurden gewaschen und drei Männer waren damit beschäftigt, sie zu verscheeren. Die Wolle wurde sofort zur Fabrik in Mewbury gesandt, um dort entfettet, de- kradirt und getrocknet zu werden, darauf in die be nachbarte Fabrik zum Weben und Schwarzfärben geschickt. Alle diese Operationen waren 3^ Uhr beendet. Darauf bestellte man einen Schneider, Zu schneider und sechs Arbeiter, die sogleich ans Werk gingen, um das Kostüm herzustellen. Endlich, pünkt lich um 7 Uhr
von Berchtesgaden?" „Gelt, der bin i!" war die Antwort. „Waßt was, Schneider, da kannst mir helfen, den Gamsbock austreiben; hernach zahl ich Dir a paar Maß drunten im Wirthshaus." „Sckon recht, wenn's Du's nur nachher a thuast." „No, gewiß; komm am Samsti, sollst sch'n, daß i dort bin." Der vermeintliche Schneider that sein Möglichstes, und bald lag, zum größten Jubel des Wilddiebes, der Gemsbock zu ihren Füßen. Als aber der Samstag kam, ließ der Wilderer sich nichts merken und dachte: „Was geht
mich der Schneider an, laß den sei Maßt selbst zahl'»." Nach einigen Tagen erhielt indeß der Bursche eine Aufforderung, vor Gericht zu erscheinen. Kühn stellte er sich vor den Richter und fragte, wie man dazu komme, einen unbescholtenen Menschen vorzu laden. Der Richter bedeutete ihm, nur ja still zu sein, denn er habe gewildert. „Dös is nöt wohr, dös kann mir koaner nit beweisen!" Doch der Richter meinte, er soll sich nur ge dulden; gleich würde ein Zeuge kommen, der ihn daran erinnern würde, daß cr erst
vor kurzem einen Gemsbock geschossen. „Teuft!" platzte der Wilddieb wüthend hervor, „das ist gewiß der Schneider; der ist erbost, daß i ihm die Maß nit zahlt Hab'" Da wurde die Thür des Gerichtssaales geöffnet, und der König trat ein. Alles verneigte sich, nur der Wilddieb uicht. Ihm schwindelte. War er denn von Sinnen? Ist das nicht das Gesicht des Schneiders? „O je!" schrie er entsetzt, „i hob' ja den Herrn König für an Schneider ang'schaut." Zitternd warf er sich dem König zu Füßen und bat um Gnade
. „Nun, diesmal soll's Dir verziehen sein," sagte der gütige Monarch. „Doch wilderst Du noch einmal, so wirst Du eingesteckt. Und vor allem rath' ich Dir, daß Du mir keinen Schneider mehr verführst!" Literatur. „per Stein der Weisen" enthält in seinem soeben er schienenen 5. Hefte eine sehr instruktive, durch zahlreiche Ab bildungen erläuterte Abhandlung über das Acetylengas; ferner einen lesenswerthen Aufsatz über das ländliche Wohn haus, mit hübschen Abbildungen und Rissen, die in großer Anzahl in den Text