Beilage Nr». 6. z^m Kaiser«. Königl. pribilcgirtcn Bothen von und für Tirol und Vorarlberg. Domierötag, 31. August 1320. Älltoll Schlieider; Necrolog. <AuS dem Vonvcrsalionjblatt.) ' Vorarlberg hat ein.» seiner ausgezeichnetsten Söhne verloren, den AppeUatioilSrath und beider Rechte Doetor, Anron Schneider. — Wir glaubeil ans den Dank unser, r Leser Anspruch zu haben, wenn wir aus dem E^nversatioiis LeLieou und ano einigen F l ugsch r » f- te», die vorzüglichern Lebensiniistande Vieles
mit dein getreuen Tirol ruhnnviirdig wetteiferte, diente Schneider vom Gemeine» bis zum Lieutenant/ durch alle Grade mit Auszeichnung; und war insonderheit einer der Verthei diger von Feldkircy» a« dein glvreichen 22 — 2S. Mar; >7>)<i unter Iellachich wider Mall e n a 's sechs malige wüthende Sturine. Die juridische Faeultät zu Innsbruck wollte nach beendigtem Kriege, dem ^andciien Vorarlberg eineil ausgezeichilereu Beweis ihrer Hochachtung seines tapiern Widerstandes geben, nn^i einen hossiiungsollen
Vorarlberger, der zugleich bei jener Vertheidigung ha cker mirgefochten, iineiitgeidlich zur Doctoriviirde pro,,10- vireu. — Zu seltsamer Vorbedeutung fiel die Wah. ans Schneider, der sich hieraus in Bregen; niederließ, sich gan; der Advocatie widmete, und in Vorarlberg, im angreifenden Schwaben und iu der Schweiz großes Zutrauen nnd häustge» Zulauf gewann. — Im Jahre 1807 wurde er als ein geheimer Agent Oesterreichs von dem baierischen General-Kommissär in Ulm, Baron G r a sen re u th , gelegenhcitlich
, den 29. Mai iguy Tirol durch das Bcrge Jsel, Vorarlberg aber durch das 1 .^.'h^nems, in der nämlichen Stnnde die wiirden, ward Schneider, durch berg, der kommandirende General Baron Buol und der bevollmächtigte Hofkoiii»ii»är Baron Hormapr (Sch n e id e r 6 Mitschüler und Jngelidfreund, wie»vohl' uni mehrere Jahre jünger). — In diesem mühe- und gè-' fahrvollen Posten war der Anhänglichkeit Sch ne i d ers- an Oesterreich kein Opfer zu groß. Er war durch. List und Gewalt das verdienteste Werkzeug zur Befrei
- ung mehrerer Tausend bei Regenöburg, Hansen, Landshut, Ebersberg und L i n z gefangenen Oester- reicher. Das' kleine Ländchen (daö der feindlichen Ueber- macht an Geschütz und Reiterei keinen der TerrainSvor- theile der tirolischen Alpen entgegeil zn seyen hätte) stellte von leinen yi,000 Seelen 20,000 Mann unter Waffen! ! Schneider erschuf sich Netterei und Geschütz, And hielt den Muth ausrecht, obgleich die Unterstützung der Oesterreicher nur aus wenigen hundert Mann bestand/ ohne Geld lind