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Meraner Zeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 30.01.1892
Descrizione fisica: 8
Nr. 24. Angekl.: Da» weiß ich nicht. Präs.: Hat sich-die Kleinrath gewehrt und ge schrien? — Angell: Nein. ES erfolgt hierauf eine bewegte Scene zwischen dem Ehepaar Schneider, welche sich gegenseitig auf fordern, die Wahrheit zu sagen. Rosalia Schneid er: Schau, sag'doch um Gottes- willen die Wahrheit l Franz Schneider: I sag' die Wahrheit! Rosalia Schneider (zu Franz Schneider): Ich sage dieWahrheit, ich bin das lebendige Opfer von Dir. Franz Schneider: Du lügst, sag' doch die Wahrheit

. Rosalia Schneider: Ich hab'Gott sei Dank eine Schand (Schamgefühl) im Leibe. Die Eltern der Ermordeten Kleinrath, die Gärtners leute Martin und Anna Prösch. agnosziren die Kleider ihrer Tochter. Der Präsident ruft die Frau Prösch zu sich und zeigt ihr den Haarzopf, der aus der Stätte des Mordes gfunden wurde. Sie nimmt venselbe» mit zitternder Hand und bittet, ihr dieses Letzte, was von ihrer Tochter zurückgeblieben, zu lassen. Präs.: Ja, ja, wir werden Ihnen denselben schicken

sie ja nicht gesehen? Barbara: D ie Stimme war so. Präs.: Also eine Frauenstimme. — Und wie waren denn die Worte? Barbara: „Kommt's zu Hilfe, h elft's mir/ Präs.: DaS hast Du deutlich gehört? — Bar bara: Deutlich. — Präs.: Und hat's mehrmals gerufen? — Barbara: Ja. — Präs.: Wie, durch längere Zelt haben die Rufe gedauert? Barbara: Durch längere Zeit. Die Kinder liefen, über alle maßen erschrocken, davon — nach Hause, um die Sache zu melden. Aus allen Aussagen leuchtet hervor, daß Schneider mit unglaublicher

und öffnet dort eine Schachtel oder ein Kistche», dem er den Schädel der Ermordeten entnimmt. Franz Schneider neigt den Kops mit sichtbarer Hast zur Seite. Er sieht starr zu Boden — vielleicht das erste Mal in dieser Verhandlung, denn sonst schweifen seine Blicke musternd im Saale herum oder hasten aus irgend einem Gesichte Doch diesmal, wie gesagt, sieht er zu Boden. Seine Frau ist leicht zusammen gezuckt — Der Schädel ist stark gebräunt. Die zwei oberen Schneidezähne sind länger

als die anderen und ragen stärk hervor. An dieser Abnormität wurde bekanntlich der Leichnam als der der Kleinrath erkannt; und auch ldie Zeugin Kastenhofer agnoszirt die traurigen Reste. Nun kommt aber ein Augen blick, da Schneider das böse Beweisstück doch ins Auge.,fassen muß. Der Präsident ruft ihn aus und spricht: Hier am. Schädel.befindet sich die rothe St e ll«, H ie r. Es'scheint .daher, daß Sie, ehe Sie Weraner Zeitung. sie erwürgt haben, ihr einen Schlag auf den Kops versetzten? Angekl.: Nein

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Meraner Zeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 31.01.1892
Descrizione fisica: 8
sie freudestrahlend in Begleilurg der Rosalia Schneider: sie habe einen so glänzenden Posten in Rekawl»kel an genommen in der Villa Hauser, .5 Gulden monatlich und sie müsse den Posten gleich antrete». Sie packte das Nöthigste, Schnupflücher, Strümpfe x, in einer kleinen Holzschachtel zusammen, um sie mitzunehmen. Der Koffer sollte nach ihrer Absicht später folgen. Rosalle Schneider saqte, sie solle sich doch mehr mitnehmen, da sie bis Ende October auf dem Lande bleibe, doch ließ es die Hottwagner

sein. Am Sonntag, den 5. Juli war dann jener Brief ge- tommen, den die Rosalia Schneider unmittelbar nach dem Morde im Walde geschrieben hat. Er lautet: Liebe Frau Polssteiner! Ich habe unversehens den Bodenschlüssel von Ihnen genommen, wo ich ihn durch die Hnusmeisterin zurück schicken werde. Ich bin sehr zufrieden mit dem Posten, aber es ist hier sehr kühl. Jcb hab- hier gar nichts, aber weil es durch die Hausbeiorgerin nichts kostet, so möchte ich den Koffer durch sie zu urir nehmen, denn später muß

Ich mit der Herrschaft nach Steierwark. Liebe Frau Poissteiner, ich muß schließen und es geht mir sehr gut. Grüßend ergebene Marie Hottwagn er. Die Verlesung des Briefes erregt große Bewegung. Bei der Stelle: „ES ist hier s.hr kühl' wird es athemlos still. Präs. (zu Rosalia Schneider): Den Bries haben Sie geschrieben. StaatSanwalt: Wie sie schon todt nnr. Rosalia Schneider weint. Präs : Sie, Rosalia Schneider! Ist es richtig, daß Sie den fingirten Brief geschrieben nnd auf diese Weise den Koffer herausgelockt

haben? Rosalia Schneider (weinend): Ja, es ist richtig. Ans der Erzählung der weiteren Zeugen geht hervor, d ß Frau Schneider am Tage des Mordes, als sie mit ihrem Manne und der Hottivagner i» der Buscheuschenke bei der Dreisöhreukapelle weilte, zu Franz Schneider, der schr lustig War und ein Viertel nm'S andere trank, gejagt habe: „N o, waßtnit, was D' vor Dir hast, sanf Di'nit an, Du Tep!' Staatsanwalt: So spricht nicht die von ihrem Manne unterjochte Frau, die aus Äugst und Furcht zittert. Wissen

Sie, WaS Tep heißt? Es heißt „Dummer Kerl, Trottel!' Und Sie, die Verführte, die zur Beihilfe Gezwungene, gebrauchen ein solches Wort? Franz Schneider giebt nun die folgende Darstellung des Mordes an der Hottwagner: Meine Frau und die Hottwagner find im Jungniais vorausgegangen und ich 1» Schritte hinterher, so sind wir bis gegen Morgen herumgegangen. Endlich hat meine Frau gesagt: „Geh'nicht so viel herum, schau daß wir fertig werden!' Um 3 Uhr früh hat sich meine Frau mit der Hottwagner niedergesetzt

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Alpenländer-Bote
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Pagina 3 di 16
Data: 08.07.1917
Descrizione fisica: 16
aus dem Leben von Ioeosus Einsiedel. II. Nach einer vierstündigen Wanderung betraten die Zwei das Häuslein des Meisters Knopf und damit tvar eine Drohung erfüllt, welche der Graf mehr denn Einmal seinem Toni gegenüber aus gesprochen. So oft nämlich dieser einen leicht fertigen Streich schwerer Art geliefert, hatte der Grafengütler seine buschigen Augenbrauen be deutungsvoll hin- und hergeschoben und gesagt: „Ich seh' schon; es tut nimmer gut mit dir:'du mußt ein Schneider werden; ich tu' dich zürn Knopf

." In diesen Worten lagen für den Toni zwei arge Schrecknisse: erstlich die Aussicht, Schneider werden zu müsserr, weil er wußte, daß mit den! Schneiderhandwerk das fatale Stillsitzen m^ertrennlich verbunden sei, und wir unserseits wissen, wie eben dem Stillsitzen der Toni bitter- ; gram war. Ein weiteres Schrecknis lag dann für den Knaben in dem Namen des Meisters Knopf; denn dieser Mann war in der ganzen ^Gegend bekannt ob seiner rücksichtslosen Grob heit, wegen welcher ihn viele kurzweg nur der: „groben Knopf

" nannten. Um dieser zwei Schrecknisse willen, hatte die Drohung des Va ters: „Du mußt Schneider werden, ich tu dich zum Knopf", jedesmal für geraume Zeit gute Wir kung geäußert, und der Toni nahm sich gewaltig zusammen, um diese ifjm so grauenvollen Worte nicht mehr hören zu müssen, bis er mit seiner Kater- und Haubengeschichte dem Faß den Boden ausschlug und der heftig erzürnte Vater ihn wirk lich zu Meister Knopf führte. Wir müssen dies Männlein etwas näher ken nen lernen. Meister Knopf war klein

, die man nach seiner Ansicht der edlen Schneider- kunst schuldete, dann brach er zornig los: „Ha, du Schlingel, du Galgenstrick, du bist es wahr haftig nicht wert, daß du die Schneiderkunst ler nen darfst. Du hast keinen Tunst davon, was es um einen Schneider ist. Könige und Kaiser wüßten sich nicht zn helfen, wenn es keine Schnei der gäbe. Ihre Minister und Staatsräte sind gescheite Leute, aber das, was ein Schneider kann, können sie doch nicht. Und du stoßest bciii Glück mit Füßen von dir und schaust verdrossen drein

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Volksbote
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Pagina 4 di 12
Data: 16.08.1923
Descrizione fisica: 12
aber hatte stets emen löcherigen Geldbeutel und außerdem an ver schiedenen Orten so kleine Schüidlein bcrum- llegen. Wenn so ein Geldlein wieder einmal unruhig wurde und dem Schneiderleln das Wasser in den Mund rann, so mußte es, gern oder ungern, immer wieder an den Kittelsack der Frau Schwiegermama appellieren; diese zog den Schwiegersohn auch jedesmal aus dem Letten, gewann dabei aber stets größere Obechobeitsrechte über den Schneider. Der Schneider war auch ein Musikant und hatte einen guten Ansatz

— solche Lotterbuben müssen's Maul halten!' In solcher Weise wurde der Schneider ge- biegelt und gepudelt und das Herz kocht« lhm im Leibe; aber er inuhte ruhig an sich halten und der Schmiedmeisterin noch seidenfein und geschmeidig um den Kamm streichen, mußte hübsch freundlich komplimentieren: Liebe Mutter hin — liebe Mutter her — denn sonst knüpfte die Schwiegermama ihren Geldsack zu und dem Schneider krochen die SchüMein wieder an den Hals. Sein Weib, die Gretl, hatte der Jörg alle weil noch gern

, die nichts so gut verstanden, als ihren lieben Mitbürgern Spott anzutun, Schelmlieder zu dichten, tolle Streiche und Schabernack zu spielen. Als der Jörg sich zur Türe hereindrückte, da ging ein stürmi sches Halloh los. „Ja was', rief der Plattenmuch, „ist gar einmal der Schneider durchs Sladelloch aus geschlossen?' „Hat dich dein Weib ausgesperrt?' lachte der Zeltenpeter. „Ist der alte, dicke Drach' abgeflogen?' schrie der Wasenander. „Schneider, geh' heim'' spottete der Schnalzsaggl, „sonst kommt die Gretl

mit dem heißen Bügeleisen.' „Seid M und laßt mich mit euren Schalks- narrsteien!' sagte kleinmüttg der Schneider; „wenn ihr Ruhe gebt, zahl' ich heute.' Das ließen sich die Burschen gefallen. Sie zogen den Schneider jubelnd in ihren Kreis und versicherten ihn *)es tiefsten Landfriedens. Ein Liter um den andern stieg auf den Tisch, der Zeiger auf der Uhr stieg immer höher um die Köpfe wurden Immer röter. Dem Schnei- dcrjörg begannen schon die Spukgeister rm Dachstuhle zu tanzen. Jetzt war er in oer richtigen

Stimmung, sezt kannte man ryn steigen lassen wie einen Luftballon. Der Wasenander fand auch gleich das wahre Re gister. „Jörg,' sagte er, „eine solche Schwieger mutter wie du. wenn ich sie hätte, der tät' ich ihren breiten Buckel mit dem Ellenstab mes sen!' Der Schneider ballte die Fäuste und pfauchte. „Jä, bist ein armer Hascljer,' äußerte der Schnalzsaggl, „wirst nachgerade so klapper dürr wie ein Ziegenbock vor lauter Hunger und Durst — und die zwei Weibsbilder schwimmen im Fette — Gar die Alte, otc

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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 29.09.1936
Descrizione fisica: 6
ein Kindergrab aus dem dritten Jahrhundert, das in der Nähe der Wiener Oper entdeckt wurde. R. Pe terra. Ner Fall Schneider»Creusot Paris, Ende September. Die Schneider-Creusot-Affaire, die setzt durch ei ne amtliche Untersuchungskommission aufgeklärt geben Eine Mischung von Kobalt- und Zinksalzen er gibt das zu ähnlichem Zweck« verwendete Risnan- Grün, während sich mit der sogenannten Kobalt- Bronze, bestehend aus einer Ammoniumphosphat' Verbindung des Kobaitmetalles, sehr schöne und dauerhafte violette

und deutschen Metall des außergewöhnlich v,el Staub aufgewirbelt. Das hat seine Gründe. Einmal zählen die Schneider- Creusot-Werke zusammen mit Krupp, Armstrong Vickers und Bethlehem Steel Corporation zu den ältesten und größten Waffentrust der Erde. Das Städtchen Creusot in der die Dynastie Schneider seit Generationen unumschränkt herrscht, beliefert nicht nur die gesamte französische Armee und Ma rine, sondern auch die Armeen vieler anderer Länder, und zwar nicht nur in Europa. Aber nicht diese Tatsache

ist ausschlaggebend für die Er regung, die in Frankreich über die gegenwärtigen Vorgänge herrscht, es kommt Hinzu, daß, nach An nahme des Gesetzes über die Nationalisierung der französischen Rüstungsindustrie, die Schneider- Cteusot-Werke ohnehin in den Vordergrund des öffentlichen Interesses rückten. Nicht zu vergesse», dasì bereits schon längst vor dem Gesetz Staats beamte, sowie Funktionäre des Kriegsministeriumo zahlreiche große Wasfenfabriken in Rumänien und Polen. Fast unmöglich

, einen solchen internationalen Trust zu kontrollieren und ebenso schwierig, in je dem einzelnen Falle genau festzustellen, wo das erlaubte Geschäft aufhört und das unerlaubte be ginnt. Es hätte nie dahin kommen dürfen, daß die Waf fenfabriken, feien es nun Schneider-Ereusot oder Armstrong Vickers oder sonst jemand, eine so rie sige Ausbreitung erlangen tonnten, wie es heute ver Fall ist, wo die Interessen der „Großen Vier' so vielfältig miteinander verflochten sind, daß jeder von ihnen jedes Land beliefert. Wag

soll nun geschehen? Das blamable Ergeb nis der Untersuchung gegen die Schneider-Creusot- Werke wird aller Boraussicht nach niemals in der breiten Öffentlichkeit bekannt werden. Dazu steht selbstverständlich die Ausführung aller , jener Auf- 5' viel auf dem Lpià Man wird à träge an Ort und Stelle in Creusot überwachten und prüften, die für den Gebrauch der französischen Armee und Marine dienen sollten. Dieses Kontrollsystem wurde in den letzten Mo naten im Zusammenhang mit der kommenden Na tionalisierung

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Tiroler Volksbote
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Pagina 4 di 16
Data: 08.01.1919
Descrizione fisica: 16
auch jedesmal aus dem Letten, gewann dabei aber stets größere Oberhoheitsrechte über den Schneider. Der Schneider war auch ein Musi kant und hatte einen>guten Ansatz zum Bla sen, sowohl bei Instrumenten 6ls auch bei Literslaschen. Diese letztere Musik aber hatte er seit seiner Heirat vollständig verlernt, denn Weib und Schwiegermutter waren ihm scharf aus den Socken und sobald er auch nur einmal aus ein Viertelstündchen seine Sonn tagsschuhe unter den Wirtstisch gesteckt hatte, war gleich eine der beiden

seinen Mund, dann fuhr ihm die Schmie germutter gleich messerschars über die Zunge und herrschte: „Still bist! Du bist nichts als ein Habenix und Verstehnix Und liegst Hur deinem Weib in der Schüssel — solche Lotter buben müssen's Maul halten!' — In solcher Weise wurde der Schneider gebiegelt und ge- pudelt und das Herz kochte ihm im Leibe; aber er mußte ruhig an sich halten und der Schmiedmeisterin noch seidenfein und ge schmeidig um den Kamm streichen, mußte hübsch freundlich komplimentieren: Liebe

Mutter hin — liebe Mutter her — denn sonst knüpfte die Schmiegermama ihren Geldsack zu und dem Schneider krochen die Schüldlein wieder an den Hals. — Sein Weib, die Gretl. hatte der Jörg alleweil noch gern — aber ge gen die Frau Schwiegermama sammelte sich unter bemeldeten Umständen ein ganzer Kes sel wm Gift und Galle in seinem Herzen. Je mehr er seinen Grimm verbergen und in sich hweindrücken mußte, desto stärker verdichtete sich derselbe und manchemal zappelte und gan- fterte es im stillen

. Als es zu nachten begann, schoß er in seine Feiertagskleider, dann huschte er zur Tür hinaus und flink wie ein Wiesel zum Värenwirte hinüber. — Dort hockte gerade ein Kleeblatt van vier losen Vögeln beieinander, die nichts so gut verstan den» als ihren lieben Mitbürgern Spott anzu- tun, Schelmlieder zu dichten, tolle Streiche und Schabernack zu spielem Als der Jörg sich zur Türe hereindrückte» da ging ein stürmi sches Halloh los. „Ja was', rief der Plattenmuch, „ist gar einmal der Schneider durchs Nadelloch

ausge schlossen?' „Hat dich dein Weib ausgesperrt?' lachte der Zeltepeter. »Ist der alte dicke Drach' abgeflogen?' schrie der Wasenander. „Schneider» geh' heim!' spottete der Schnalzjaggl, „sonst kommt die - Gretl mit dem heißen Bügeleisen.' „Seid still und läßt mich mit euren Schalks narreteien!' sagte kleinmütig der Schneider; „wenn ihr Ruhe gebt, zahl ich heute/' Das ließen sich die Burschen gefallen. Sie zogen den Schneider jubelnd in ihren Kreis und versicherten ihn des tiefsten Landsrie dens

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Der Burggräfler
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Pagina 4 di 10
Data: 18.12.1883
Descrizione fisica: 10
und schneelosen Wintern der letzten Jahre ausgeblieben sind. — Diese Woche hindurch sind im Gasthause „zum schwarzen Adler' in Landeck, das neu und sehr schön wieder aufgebaut ist, die Genoffenschaftsbildungen des Gerichtsbezirkes Landeck vor sich gegangen. Die Schuster, Schneider, Sattler und Gärber wählten als Vorstand den Schuh machermeister Jos. Tripp von Landeck; die Tischler, Zimmerleute, Wagner, Binder und Maurer den Baumeister Alois Ladner von Landeck; dir Bäcker, Müller, Conditoren und Metzger

des Herrn. Eines schönen Tages wollte unser Herrgott lustwan- s deln und lud alle Apostel und alle die lieben Heiligen dazu ein, also, daß Niemand mehr im Himmel zurückblieb als St. Peter, der Thorwart. Dem befahl unser Herr den Himmel an und er möge zusehen, daß er Niemand in denselben hinein laffe, während er fort sei. So zog dann unser lieber Herrgott mit dem ganzen himmlischen Herre davon. Nun währte es nicht lange, da kam ein Schneider daher und klopfte an das Himmelsthor. St. Peter ! fragte

nach Herkunft, Stand und Begehr. Der Schneider gab redlich Auskunft und sagte, er wollte gern in den Himmel. St. Peter erwiderte: „Ich darf Niemanden in den Himmel einlaflen; denn unser Herrgott ist jetzt nicht daheim, und ich habe strenges Gebot keiner Seele das Himmelsthor zu erschließen, dieweil unser Herr aus ist.' Das ver droß den Schneider; er ließ aber nicht nach St. Peter 1 zu bitten und zu beschwören, er möge ihn doch einlaffen, er sei ja mit dem geringsten Platze zu frieden. Endlich wurden

sie einig in der Art, daß der Schneider hinter der Thür in einem Winkel hübsch züchtig und still sitzen müsse, damit ihn unser Herr, sobald er mit dem himmlischen Heere zurück- komme, nicht gewahre und sich erzürne. — So zog a r fo der Schneider in den Himmel ein und setzte sich nach der Uebereinkunst in den Winkel hinter der Himmelsthür. Als nun St. Peter wieder hinaus war, stand der Schneider auf und sah sich die himmlische Herberg näher an; gar vieles hatte er zu durchsuchen und zu bewundern

, bis er in alle Winkel hineingeschlichen war. Endlich kam er zu vielen prachtvollen Stühlen, die im Kreis aufgestellt waren; der Stuhl aber der in der Mitte stund, fiel besonders in die Augen, denn er war aus reinem Gold und viele kostbare Edelsteine gleißten daran; er war auch größer als alle die übrigen Stühle und davor stand ein goldener Fußschemel. Auf diesem kostbaren Thronseffel saß unser Herrgott, wenn er daheim war. Diesen Stuhl nun sah der Schneider und je mehr er ihn ansah, je beffer er ihm gefiel; endlich

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Tiroler Volksbote
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Pagina 12 di 22
Data: 11.04.1909
Descrizione fisica: 22
: ..Auszeichnung. Dem Herrn Matthias Winkl-- 'n Penzing wurde der Orden der Eisernen Krone II. Klass v - liehen.' Besagter Herr Pflanz, der auch zu den Possenjägern und Treibern des Schneider Mathes gehörte, merkte gleich, daß sich aus dieser Zeitungsnotiz etwas machen lasse. Er war nicht nur ein flinker Schreiber, sondern auch ein flotter Zeichner und in kürzester Zeit hatte er mit etwas Radiergummi und einem Tintenstift aus dem Matthias Winkler einen Matthias Ringler und mis der Wiener Vorstadt Penzing

das Spott- stadtl Grinzing gemacht. Die Fälschung gelang so trefflich, daß auch ein geübteres Auge als das des Schneider Mathes getäuscht worden wäre. Sofort wurden nun die andern Schalks narren ins Geheimnis gezogen und der Krämer Hilzmann mußte dem Schneiderlein die glückliche Kunde überbringen. Er traf denselben auf der Straße und schrie ihn von weitem an: „Nachbar Ringler, weißt es schon?' „Was soll ich denn wissen?' fragte der Schneider ge spannt. „Eigentlich sollt' man nichts verplaudern

,' heuchelte der andere, „aber weil's schon in der Zeitung steht, ist's auch kein Geheimnis mehr.' „Was steht denn in der Zeitung?' forschte der Schneider, pfiffig lächelnd. „Da lies!' Mit diesen Worten zog der Apotheker das „Neuigkeits- Weltblatt' heraus und reichte es dem Schneider, indem er mit dem Finger auf eine blau angestrichene Stelle zeigte. Der Schneider las strahlend vor Glück: „Auszeichnung. Dem Herrn Matthü-s Ningler in Grinzing wurde der Orden der Eisernen Krouc ! . blasse verliehen

teilnehmen an meiner Ehre!' rief der Schneider begeistert „Heut' abends beim .Stern- will ich mich sehen lassen. Die ganze Stadt halt' ich frei. Nachbar Fitzmann, lad' nur ein — wen du willst.' Und am Abend hatte sich eine ansehnliche Gesellschaft im Sternwirtshaus versammelt. Nicht nur die Bärentreiber waren da, sondern noch eine Menge anderer Schalksnarren. Man schmauste Braten nnd trank Kälterer Seewein, rauchte Havannas und Trabukos, man hielt Reden, lebte und ließ leben. Der Schneider

war angeheitert und warf mit dem Gelde nur so herum. Selbst Champagner (Schampanier) mußte aufrücken. Der Wirt, welcher anfangs ob seiner Rechnung ein bißchen ängstlich ge wesen war, atmete erleichtert auf, als er das viele Geld sah. Die Gäste schauten verwundert den Schneider an. Man hatte sonst bei ihm nur Kupfer und Nickel gesehen. Wo mochte das große Geld herkommen? Keiner hatte eine Ahnung, daß heute das Kaiserdenkmal verjubelt wurde. Der Schneider wollte sich bei seinem Ehrenschmaus nicht lumpen lassen

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Volksbote
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Pagina 3 di 14
Data: 05.02.1920
Descrizione fisica: 14
und dem Schneiderlein das Wasser in den Mund rann, so mußte es. gern oder ungern, immer wieder an den Kittelfack der Frau Schwiegermama appellieren; diese zog den Schwiegersohn auch jedesmal aus den Letten, gewann dabei aber stets größere Ober hoheitsrechte über den Schneider. Der Schnei der war auch ein Musikant und hatte einen gu ten Ansatz zum Blasen, sowohl bei Instrumen ten als auch bei Literflaschen. Diese letztere Musik aber hatte er seit seiner Heirat vollstän dig verlernt, denn Weib und Schwiegermutter

und schließlich noch wie der ver lorene Sohn mit den F . . .n Greipen und Trestern essen möge. — Oeffnete.der Jörg mich nur zu einem einzigen Worte der Verteidigung seinen Mund, dann fuhr ihm die Schwieger- niutter gleich messerscharf über die Zunge und herrschte: „Still bist! Du bist nichts als ein Habenix und Verstehnix und liegst nur deinem Weib in der Schüssel — solche Lotterbuben müssm's Maul halten!' — In solcher Weise wurde der Schneider gebiegelt und gepudelt und das Herz kochte ihm im Leibe

; aber er nmßte ruhig an sich hallen und der Schmied meisterin noch seidenfein und geschmeidig um den Kamm streichen, mutzte hübsch freundlich komplimentieren: Liebe Mutter hin — liebe Mutter her — denn sonst knüpfte die Schwie- germama ihren Geldsack zu und dem Schneider krochen die Schüldlein wieder an den Hals. — Sein Werb, die Grell, hatte der Jörg alleweil noch gern — aber gegen die Frau Schwieger mama sammelte sich unter bemeldeten Umstän den ein ganzer Kessel von Gift und Galle in sei nem Herzen

zu spielen. Als der Jörg sich zur Tür herein- brückke da ging ein stürmisches Hallo!, los. ..La was', rief der Plattenmuch, „ist gar einmal der Schneider durchs Nadelloch ausge schlossen?' „Hat dich dein Weib ausgesperrt?' lachte der Zeltepeter. „Ist der alte dicke Drach' abgeflogen?' schrie der Wasenander. „Schneider, geh' heim!' spottete der Schnalzjaggl, .sonst kommt die Grell mit dem heißen Bügeleisen.' „Seid still und laßt mich mit euren Schalkrnarreteienl' sagte kleinmüüg der Schneider

: „wenn ihr Ruhe gebt, zahl ich heut.' Das ließen sich die Burschen gefallen. Sie zogen den Schneider jubeln- in ihren Kreis und versicherten ihn des tiefsten Landfriedens. Ein Liter um den andern stteg auf den Tisch, der Zeiger aus der Uhr stteg immer höher und die Köpfe wurden immer röter. Dem Schnei derjörg begannen schon die Spukgeister im Dachstuhle zu tanzen. Jetzt war er in der rich« ügen Stimmung, jetzt konnte man chn steigen lassen wie einen Luftballon. Der Wasenander fand auch gleich das wahre

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Lienzer Zeitung
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Pagina 5 di 18
Data: 17.12.1938
Descrizione fisica: 18
habe ich ihn kennenge lernt. im Sommer wollten wir heiraten, und was muß ich nnn alles erfahren! Ein Treuloser ist er. ein Schuldenmacher und ein Trunkenbold . . Timmerbeil schwieg verwirrt. Dann aber entriß ihn Frau Schlnvpkes plötz lich wieder energische, scharfe Stimme seiner Versuukeuheit. „Bei dieser Gelegenheit will ich Ihnen nur gleich sagen: Wenn Sie sich d/,s Wirtshauslaufen nicht abaewöhnen, kön nen Sie am nächsten Ersten ziehen...!' Schueider GM« PriweM Zrzshttmg bsn M. Graf, Neubau Der Schneider

, so daß auch seine uustäten Finger -hr Genüge fanden. Die Sehnsucht nach Frei heit aber war ihm fremd,' ihm galt es gleich, ob er hinter seinem eigenen zer sprungenen Fensterglas oder dem vergit terten des Dorfgefängnisses Stick bei Stich setzte — ein Stück Himmelsblau und einen schwanken Baumzweig konnte sein Blick hier wie dort erhaschen. Und viel mehr hatte Gottlieb Pinda zeit lebens von dieser Welt weder zu sehen verlangt noch zu seheu bekommen. Als der Schneider in den Kotter ge wandert mar. hatte noch das grüne

Laub an den Bäumen geleuchtet. In einer ein zigen stürmischen Nacht war es Herbst geworden. Der Schneider ersah es ver wundert, und er freute sich, daß er so warm saß. Plötzlich mußte er an den Primelstock in seiner Stube denken, der sein gerechter Stolz uud sein ganzes Glück war. Er hatte ihn noch zuvor reichlich getränkt und sorgsam ins helle Licht gerückt, auf daß er ihn nach feiner R'ckkunst bei bestem Wohlsein anträfe. Mit diesem frühen Frost hatte er dabei freilich nicht gerech net

. Wenn er nuu tu der ungeheizten Stube, dicht hinter der schlechten Fenster scheibe. erfror? Die Angst stieg dem Schneider heiß ins Herz. Am andern Morgen bat er den Wär ter. als ob dies die selbstverständlichste Sache von der Welt wäre: ..Petermann, laß mich doch für eine Stunde heraus, ich will nur eben nach meinem Primelstock sehen!' „Du bist verrückt. Schneider!' knurrte Petermann, der an einen Scherz glaubte, setzte die Morgensuppe hin und schlurfte hinaus. Am Mittag wiederholte jedoch der Schneider

. Aus einem Sämling Hab' ich ihn gezogen, die grünen Läuse und eine Blattkrankheit hat er glücklich überstanden! Alle Nachbarinnen neiden mir diese Blüten, die wie Gewächse aus eines Sultans Garten leuchten! Und das alles soll verderben? Es wird nicht, sag' ich dir!' Und ehe der verdutzte Wärter sich's versah, sprang der Schneider, ein Kerl chen wie ein Handschuh, ihn an und schlug mit beiden Fäusten auf seinen mächti gen Schädel ein. Peterman» stellte gelassen den Wasser krug zu Boden. Dann lupfte

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Tiroler Volksbote
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Pagina 4 di 16
Data: 17.03.1907
Descrizione fisica: 16
Seile 4. „Ciroler V olksboke.' Jahrg. XV. er mußte ruhig an sich halten und der Schmiedmeisterin noch seidenfein und geschmeidig um den Kamm streiche», mußte hübsch freundlich komplimentieren: Liebe Mutter hin — liebe Mutter her — denn sonst knüpfte die Schwiegermama ihren Geldsack zu und dem Schneider krochen die Schüldleiu wieder an den Hals. — Sein Weib, die Gretl, hatte der Jörg alleweil noch gern — aber gegen die Frau Schwiegermutter sammelte sich unter bemeldeten Umständen ein ganzer

, Schelmlieder zu dichten, tolle Streiche und Schabernack zu spielen. Als der Jörg sich zur Türe hereiudrückte, da ging ein stürmisches Halloh los. „Ja was,' rief der Plattenmuch, „ist gar einmal der Schneider dnrchs Stadelloch ausgeschlossen?' „Hat dich dein Weib ausgesperrt?' lachte der Zeltenpeter. „Ist der alte, dicke Drach' abgeflogen?' fchrie der Wasenander. „Schneider, geh' heim!' spottete der Schnalzjaggl, „sonst kommt die Gretl mit dem heißen Biegeleisen.' „Seid still und laßt

mich mit euren Schalksnarreteien!' sagte kleinmütig der Schneider; „wenn ihr Ruhe gebt, zahl' ich heute.' Das ließen sich die Burschen gefallen. Sie zogen den Schneider jubelnd in ihren Kreis und versicherten ihn des tiefsten Landfriedens. Ein Liter um den andern stieg auf den Tisch, der Zeiger auf der Uhr stieg immer höher und die Köpfe wurden immer röter. Dem Schneiderjörg begauueu schou die Spuk geister im Dachstuhle zu tanzen. Jetzt war er in der richtigen Stimmung, jetzt konnte man ihn steigen lassen wie einen Lust

ballon. Der Wasenander fand auch gleich das wahre Register. „Jörg,' sagte er. „eine solche Schwiegermutter wie du, wenn ich hätte, der tat' ich ihren breiten Buckel mit dem Ellen stab messen!' Der Schneider ballte die Fäuste uud pfuchte. „Ja, bist ein armer Hascher,' äußerte der Schnalzjaggl, „wirst nachgerade so klapperdürr wie ein Ziegenbock vor lauter Hunger uud Durst — und die zwei Weibsbilder schwimmen im Fette. — Gar die Alte, die wird nachgerade so faßlschwer und dick

. Der Schneider knirschte mit den Zähnen, er brachte vor Wut keine deutliche Silbe heraus, sondern bellte nur so vor sich hin: „Wu — wuu — wo wn.' „Ich tat' mir eine solche Behandlung nicht gefallen lassen von dem Fettsack!' „Ich tät' mich rächen, blutig rächen!' „Ich würd' dem alten Aas eine Schand' antun, daß es sein Lebtag daran denken müßt'.' „Es müßt' halt fein und heimlich ausgekartet werden.' So stocherten die losen Gesellen. Der Jörg wurde aufmerksam und begann immer mehr zu leuchten. „Einen Spott

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Alpenzeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 24.01.1932
Descrizione fisica: 8
ihn der Fürst an. »Wer bist Du, und wohin willst Du?' Der Mann zitterte an allen Gliedern und ^ah sich schon am nächsten Baume hängen. ^Großer Herr, bin ein armer Schneider aus jKrotoschin und suche Arbeit.' »Hö — hö —' lachte Pan Sapieha höhnisch, «ikann eben doch nur ein Schneiderlein sein, da» so dumm ist, auf der Straße/ wo kein Mensch sonst zu sehen, nach Arbeit zu suchen. Aast wohl scharfe Augen im Kopf, he? Daß lbu zu finden glaubst, wo nichts ist. Oder—?' «nd Sapieha dachte kurz nach, „hast wohl gar

. Aufgeknüpft wirst Du, verstehst Du?', „Hoher Herr, ich bin fleißig und gewandt -Mit Schere und Nadel. Woher aber soll ich iden Stoff nehmen? Um dies eine möcht ich bitten. Ich bin arm und habe nichts .. .' Sapieha lachte, daß es dröhnte. „Hä — Hab ichs nicht gleich gesagt, daß Du ein Land- Istreicher bist, der sich vor der Arbeit drückt? Ein Schneider ohne Tuch — hö — hol Bist wohl immer ein Verschneider gewesen, was hä?' Er fuchtelte mit der Peitsche vor der Nase des Schneiders herum

. „Hö — hö — Gesichter und Fratzen schneiden kann er auch noch. Zeig mir. Schneiderlein, was Du sonst noch kannst!' Und er schlug zu. »Hopp, rauf auf den Bock!' Wie ein Wiesel sprang der Schneider auf den Wagen, und im Galopp ging es davon, zum Schlosse Pan Sapiehas. Im Schlosse angekommen, befahl der Fürst, ihm zu folgen. Wie ein Lake! hüpfte das Schneiderlein hinterher,- die Treppen hinauf ins Prunkgemach des Gewaltigen. Dessen böse Laune schien sich gelegt zu haben. „Hier. Schneiderlein', sprach er, „ist ein Maß

Tuch. In drei Tagen fertigst Du daraus ein Gewand für mich an. Wenn Du es nicht schaffst, fliegst Du in den Turm und kannst in Gesellschaft von Mäusen und Natten darüber nachdenken» daß der Fürst Sapieha nicht mit ihm spassen läßt.» Der Schneider tonnte aus dieser Drohung ermessen, daß er dem elendiglichen, langsamen Hungertode preisgegeben werden sollte. Und als er nun das Maß Tuch in Händen hielt, wurde er leichenblaß und bekam das Zittern in den Beinen. Denn er wußte, daß der Mann

ein Tausendkünstler oder gar ein Zauberer sein müsse, der das Kunststück vollbringe, aus einein Maß Tuch einen Nock zu fertigen. Doch dann sagte das schlaue Schneiderlein zu. Der Meister zog flink die Elle, nahm Maß und bat, daß er schon Nack) Zwei Tagen den Rock anprobieren dürfe. Wie ein gehetztes Wild lief der Schneider mit seinem Auftrag in sein Städtchen zurück. Eine Kette Wilder Gedan ken wirbelte mit ihm, und aus dem Wirrwarr formte sich bald ein Gedanke zur. winzigen Hoffnung: Ich schaff es, ich muß

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Volksbote
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Pagina 5 di 12
Data: 16.08.1923
Descrizione fisica: 12
Panzen voll! — I bin hin! — Die Leiter! — Die Leiter!' Es rührte sich nichts. Nur einmal kam es dem Schneider vor, als ob er drunten hinter der Mauer ein verhaltenes Kichern. vernom men hätte. . Aber der Jörg hatte nicht mehr Zeit zu lauschen» denn das Verhängnis nahte. Die Schmiedmetsterin hatte ihre Kammer verlas sen und war offenkundig gegangen, den -ausknecht zu wecken. Der arme Schneider faßte nun einen verzweiflungsvollen Plan. Er wollte sich durch das Fenster hineinzwän gen, sich drinnen

, jetzt auch mit den Beinen, aber nun steckte es wieder — hopp — hopp — noch ein bißchen — jetzt war er eingekeilt — Blitzhagelsternl — Da wurden rasche Schritte vernehmbar, die alte Schmiedin und zwei Knechte mit Later nen, Beilen und Knütteln stürzten herein. Der Schneider wollte seine Bein« rasch hin ausziehen, aber es ging nicht. Und jetzt hatte ihn schon ein Knecht bei den Füßen erwischt und schrie: „Ah, haben wir dich, du Spitzbubi . . . Mich wundert nur, wie der Lump zwischen den Spangen hereingekommen

ist.' „Und wieder hinaus! ... Bald war' er uns noch entschlüpft,' sagte der andere und strich dem Schneider mit dem Knüttel ein Warmes über Hinterpommern. „Och! Och!' brüllte der Schneider. „Was hast du gestohlen?' kreischte die Schmiedin, „und wer bist du?' „Mmmm . . . oooo,' stöhnte der Schnei der. „Christi, geh' hinaus auf den Söller und leucht' dem Schelm ins Gesicht!' befahl die Meisterin dem Hausknecht. Dieser tat, wie ihm geheißen, der Schneider aber zappelte im Fensterrahmen wie ein Fisch auf trockenem Land

. — Jetzt schrie der Haus- knecht draußen: „Ums Himmelswillen, Meisterin, es ist der Schneidsrjörg, Euer Schwieger- s v h n!' ' „Witte? — Da wa wa was?' pfauchte die Schmiedin und stand da wie in eine Salz säule verwandelt. „Der halbe Schneider draußen aber wim werte: „Liebe Mutter! — Teuerste Mutter! — Verzeih' mir's! Ich hab's nicht zu Fleiß ge- tän, ich tu's gewiß nimmer! — Die Spitz buben haben mich verführt... Ich Hab' nur wollen einen Spaß machen.' Der Hausknecht riß den Schneider zum Fenster hinaus

und brachte Ihn dann herein in die Kammer. AK die Schmiedin des Schwiegersohnes ansichtig Wurde, wollte sie sich wie ein Habicht auf ihn stürzen. Der Schneider aber flüchtete hinter den Tisch und begann aufrichtig zu beichten. Je , demütiger er bekannte, desto feuriger rollte die Meisterin ihre Augen; endlich brach sie los: „Du Lotterbub, du Miftzrabliger! Jetzt weiß Ich einmal, wie du mich anschaust und was für eine Lieb' und Dankbarkeit du zu mir hast!' „Liebe Mutter, teuerste Mutter!' winselte

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Der Burggräfler
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Pagina 1 di 12
Data: 25.07.1891
Descrizione fisica: 12
Nr. 59. Merau, Samstag, den 25. Juli 1891. IX. Jahrgang. Kalender: Sonntag, 26. Juli: Anna, Mutter Maria. Montag, 27. Juli: Pantaleon M. Dienstag, 28. Juli-. Viktor P. M. Jmiozenz P. M. Mittwoch, 29. Juli: Martha I. Felir ll. P. Märkte: Montag, 27: Juli: Windischmatrei ÜKB. Jttdenliberale Kampfesweise gegen Abg. Schneider. Man kennt die Kampfrsweise jener Partei, die sich in verschiedenen Ländern die „Freisin nigen', „Liberalen', „Fortschrittler', „Demo kraten' u.s. w. nennt, die überall

zu mache». Dieser Mann, der Mechaniker Ernst Schneider, der mit bedeuten der Begabung eine rastlose Rührigkeit im Dienste des Gewerbestandes vereinigte, sollte um jeden Preis aus dem Wege geräumt und mit dem Organisator die Organisation vernichtet werden. Eine wahre Sündfluth der infamsten und ver logensten Angriffe ging in Zeitungen aller Art und Broschüren gegen ihn nieder, weil man wohl wußte, daß die Vermogensoerhältnisse des Mannes nicht darnach wären, Hunderte von äußerst kostspieligen

Preßprozessen zu führen. Im Abgeordnetenhause selbst wurden von dem Rabbi Bloch, einem der schärfsten Vertreter deS internationalen GroßjudenlhumS und vom „christlichen' Abgeordneten Wrabetz, dem Ver trauensmann der „Aliance JSraelite', die ge meinsten Beschuldigungen gegen Schneider in der erklärten Absicht erhoben, denselben zu zwingen, auf sein Mandat zu verzichten. Schnei der sah sich daher veranlaßt, an den Richter- spruch des Hauses zu appelliren, und die gerade in jüngster Zeit sich allmächtig

dünkende liberale Partei, die um jeden Preis ein vernichtendes Verdikt des Hauses gegen Schneider herbeizu führen sich bemüht hatte, glaubte nun den rich tigen Zeitpunkt für gekommen, um dem verhaß ten Gegner den Todesstoß zu versetzen. Das Haus, das in Folge der herrschenden Hitze seit Wochen eine gähnende Leere gezeigt, war in der entscheidenden SamStagsitzung nahezu vollständig besetzt, da insbesondere die liberale Partei all' ihre Mannen einberufen, um Zeugen und Helfer bei dem „Ketzergerichte

' zu sein, welches an dem Abg. Schneider und damit an der christlich-sozialen Partei vollzogen werden sollte. Aber die Sache kam ganz anders, als deren Urheber erwartet hatten. Der aus allen Ab theilungen des Hauses gewählte Ausschuß, wel cher über die Ehrenaffaire zu urtheilen und zu untersuchen halte, ob die von dem liberalen Abg. Wrabetz erhobenen Beschuldigungen, eS habe bei zwei ausschließlich politischen Anlässen der Abg. Schneider sich zu Gunsten der Kleinge werbetreibenden in einem gegen die jüdische

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Volksbote
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Pagina 9 di 12
Data: 14.01.1932
Descrizione fisica: 12
a. D. Schneider, ein Mann in den Vierzigern Mt klugen, edlen Zügen. Wohltuend war die Ruhe in seinen Augen. Cr wirkte noch sehr jugendlich, nur an den Schlafen war das Haar leicht angegraut. „Frau Farlan?' sagte Schneider verbind lich. „Ich bin Frau Farlan! Ge wünschten mich zu sprechen? Darf ich Ge bitten, em- zutreten?' Sie traten in das gute Zimmer, das sehr behaglich eingerichtet war. Aller Komfort war vermieden, aber es heimelte an, und alles glänzte vor Sauberkeit. Ge nahmen Platz. „Was führt

Sie zu mir, meine Herren?' fragte Frau Farlan nicht ohne Neugier. Der Kommissär a. D. Schneider nahm das Wort: „Gnädige Frau —' „Ich bin Frau Farlan', enigegnete Any freundlich. „Ne Anrede gnädige Frau stört mich.' „Frau Farlan — unser Besuch wird Ihnen vielleicht nicht angenehm sein, denn er reißt, alte Wunden, die in Ihnen noch nicht ver narbt sind, wieder auf. Es handelt sich um Ihren toten Gatten.' Sie zuckte zusammen. „Um meinen Gatten? Sie haben recht, ich habe noch nicht verwunden. Aber bitte, sprechen

nicht, er hatte keinen Grund, ihm irgendwie nahezutreten. Entsinnen Sie sich noch, was damals zu feiner Verurteilung ge führt, di« selbst von den deutschen Zeitungen aufs stärkste an gefachten wurde? Nur sein Auftreten vor Gericht. Er spielte im Gefühle seiner absoluten Unschuld mit den Richtern und Geschworenen und brachte sie gegen sich auf. Und dann — zwei Männer beschworen, und das brach ihm das Genick.' „Ich weiß nicht, was ich zu Ihren Worten sagen soll, mein Herr.' Nun nahm Schneider wieder das Wort: » „Frau Farlan

es in den schönen Augen auf. „oa!' stieß sie hervor. „Das will ich bei Gott, der Gedanke hat mich keine Sekunde verlassen.' ' „Gut!' sagte Schneider ruhig. „Dann helfen Ge uns! Wir wollen den Mörder finden. Herr Werner Marschall befindet sich jetzt mit der Stieftochter des Geheimrates, Fräulein Eva Büchner, in Amerika. Cr hatte die Mission, das Mädchen an das Totenbett Mr. Dooths zu bringen. Das hat er jetzt getan. Mr. Booth hat Eva Büchner als Üniverfalerbin feines ungeheuren Ver mögens, das wohl

und sagte dann: „Meine Herren, ich will Ihrem Glauben nicht zuwider sein. Ich stehe Ihnen zur Ver fügung. Vielleicht ist Marschall unschuldig. Ich will dann die erste sein, die ihm abbittet. Wen haben Sie im Verdacht?' Schneider sprach wieder: „Bis seht noch keinen Menschen. Wir misten ja nur die Ereignisse des Unglückstages. Ihr Gatte saß mit dem Geheimrat und seinem Vertrauten Svendsen zusammen und sie unterhielten sich. Marschall, der in der großen Uhr versteckt war, konnte von der Unter haltung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 3 di 8
Data: 20.02.1924
Descrizione fisica: 8
- chiniz d!e no^vcnÄizen Vckrausjctzung^n geüsier: Auch in diesen be,Sen Vorführungen !>ibsn wir nichts uuMtnannncu. um den Rudi Schneider so^usQgen aus frischer T<il z,i eri>io- ?«i. Wir haben d'eshalb wc onn «ner „Entl^ir- vmi?- gesprochen — da- ist eine von einzelnen Zeitu-igm beigenuich:^ ZeigiUx — i'enn „ent. haben a>ir nicht. F>ir haben uns nur be- ilinimt« Anschauungen gebildet Md daraus ^chWe gezogen. Nach dieien ist sllerümg^ Rudi Schneider ein Schindler. Al5 ich einem Nreis von unbeiangeuen

Zeu gen W' Grund luiserer Theorie als unbskannies «ipebllches Mediuni di? ^ogen^mren Zchioebe- phä'ivniene mir ,?>ilfe des geschilderien Tricks Mier denselben Aer!uch-Äied!n <tUNZen ausiühne, '«terlaz die ganz? Zuschz^erichast restlos Zerfs!- «n Täuschung, die Wir bei 'lZudi Schneide? an- »ehnien, Warmn sollte ^lso nichc Rudi Ech.i«de? Einigen s«n. was nachweisbar mir gelungen Die llvm die ZNediea eutdeiktc. Dr. Lothar Lenkey, der ül>»r dreißig Sixun- isi Willi und RlSi Schneider oecanstalter ^ttr

. äußert flch «M Wiener „Achtuhrblatt^ über TrleSirisi« mit den beiden Medien wie folgt: «wiarius Dr. Holub (der vor wenigen Tagen verstorben« Primarius der Irrenanstalt Stein- - ich hatten ln Erfahrni? gebracht,, daß Braunau die FainiLe Schneider lebt, deren 5-2hne mediale Fähigeren blitzen. Der eine von r?nen ?>or Willi, dirmals nach in der Hand des berühmten Professors Schrerck-Notzi:>z der ^oe!:e ^ '.ni: ined'.alen Eigenschanen beharl??? Sohn wo? . der daniüls kumn dreizehn Äahrl. Mto

Ri^li. Wir 'chrieben au den Barer, od cr ber.'i: sei. uns seine beiden Söhne ;u inetttalcn Vo''ul?ungen zur 'Lersügu>ig ;n stellen. Siau einer Antwort kam Ämer Schneider AZien 'ind brachte uns 'ilud: mir, der u;rs in einer Reih- von Ätzun gen Mar nichr ailzustar??, eber dennorb sickrliche Beweis.» oon medialer Begalum-i '.sigte. Unsere Versuche Aingsn schlschr und rech: »onstarren. Btötzlich iei'.u uns Aaver Schneide? inii, Sah '^illi mir seiner nkneriille» Position bei Säirenck. Notzing nich: zufrieden sei

, und wir nerwchien ibn Saher nach Wien KU bekommen, was mich schließlich gelang. , Primarius Holub h« in der '«Uinlosesten ! Weife Willi Schneider in -«ne Fanrile au'g«. l ncnnmsn. In einer Reih? »an S'ßunsen, meist nor streng wtssenschaAichem Forwn. hat Will' Sch:i.'Ä?r die denkbar über's!:z«nd!re-i Beweise feiner medialen Fähigkeiten zeüeser:. Anders verhiÄt es sich ober be« Äudi. Diese? wurde nou einer Menge spiritistischer und okkultistischer Ge sellschaften zwecks Ausbeiltung »einer medialen i Fährgkei

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 7 di 12
Data: 12.12.1912
Descrizione fisica: 12
Donnerstag, den l!^. Dezember „Der Tiroler.' Seite 7 Gerichtssaal. Ei» Widerhaariger. Hegen gerichtSbekanrtten und derzei: wicdt'r segen VerdrechenS des Betruges in Untersuchung gehenden Ägenten Heinrich Schneide: suz Mälm^ch-Ostra» liefen beim Polizemmte in Sozen Beschivcrden wegen unbefugten Hausierers und gleichzciÄg verübter kleinerer Berrügerei^n c-in Infolgedessen erhielt der Polizeiagent Franz Adamle Sm Austrag, den Schneider im Betrerungöfalle zur Aiisweisliistillrg zu verhalten, zumal

er vom Be- zirKgcrichte IM nxgen Betrug, ausgeschrieben Nir, Ädamlt- begab sich dein Auftrags entsdr-chenö am l^. November um Uhr vormittags in lernen Gasthof in Bozen, wo Schneider logierte, traf ihn aLer noch im Bette liegend an. Unter Vorweisung sauer Legitimation forderte der Po!izci.agcnt den Zämeider auf, sein? Dokumente, auf Grund deren ,r sein Gewerbe ausübe, vorzulegen. Schneider »eigene stch aber unx> erilärre in gewohnter Ar:. sich ui bcschn>eren und die Sach- in den Tagesblättern ^ veröffentlichen

. ^ldamle öed-.'utet^ ihm, dag ihm dies freistehe, bccharrte aber im übrigen aus seinein Lorl>iben und kündigte ihm schließlich, als allx Be- -«Hungen erfolglos blicken, die Verhaftung an. Als Schneider '5er auch darauf nicht reagierte, drohte Lxr Polizeiagent mit Brachialgervalt und sab sich Mißlich genötig:. ihn an der .Hand zu fassen. mid zum Mfftehen zu zwingen. Schneider widersetzte 5liz j-dlxh mit Gewalt, in der offenkr'.ndigen Absicht, Iii^7 Verhaftung zu vereiteln, indem er mit Händen mid Füßen

gegen den Polizeiagenten schlug imd ihn Schließlich in den Finger biß. Nunmehr verweigerte -Schneider das Mitgehen mi: der Vorgabe, er stu ttcnk und benötige einen Arzt, ^ldamle erklärte sich ivreit, einen solcher aus Kosten. Schlünders herbeizu- boleir, worauf Schneider aber entgegncre, nnes so!- chen nicht zu bedürfen. Auch als Wachmann Simma erschien, war Sctmcid?r nicht zu bewegen, stch auf Sas Wachzimmer bringen zu lassen, indem er neu erlich Ll'vankheit vorschützte. Nun verständigte de': Polizciagent Wachinspeko

-r imd wartete selbst Wf di'm Korridor. Jetzt stand Schneider rasch auf Und Lcidete sich cm. Nach dem Erscheinen deH Wache üihrers Kofler gelang es, die Esiorre durchzufüh- irn, nicvi aber, ohne daß Schneider hiebe: fortwäh- rmd mit Beschwerde und Veröffentlichung drohte, abfällige Aeutzerungen über die Vozner Polizei - > ^ i machte und sich äußerte, es sei vom 5creisgerichte Bozen ein Schreilvn ergangen, wonach er weder kontrolliert noch verhaftet werden dürfe. Die Wach leute llc^tzen sich natürlich

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Volksbote
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Pagina 9 di 16
Data: 03.03.1932
Descrizione fisica: 16
m Hinkunft jeder Krieg verhindert werden könnte (?). Don englischen Sachverständigen wird zu dieser sensationellen Meldung erklärt, daß es sich wahrscheinlich um die Fernlenkung eines mit einem neuartigen hochexplosiven Spreng stoff beladenen Flugzeuge« mittels elek trischer Wellen handelt. Der Aauvtver-iener -es chtneMch'lavanttck. Konfliktes Herr Eugene Schneider aus Ereuzot sst der große Rüstungsindustrielle Europas, der französische Krupp, der Kanonenkönig des Westens, der Mordwaffenlieseram der Welt

. Jhrn fft es gleich» w 0 Krieg« geführt werden und wer sie führt; Hauptsache, daß sie ge führt werden. Warum z. B. fft Frankreich so zahm gegen Japan? Well Monsieur Schnei der es so will. Japans Krieg paßt in seine Interessen. Er verdient an vergossenem Menschenblut.. . Bon Anfang August an schon arbeiteten die Schneider-Ettuzot-Werke für Japan; sie wußten also sechs Wochen vorher von dem Einfall Japans in die Mandschurei. Zum Ueberfluß konnte ei« Abgeordneter in der Pariser Kammer beweisen

, daß es so sei; er zeigte z. B. eine japanische Bestellung vor: 1000 Kilo Pulver BG 4 für Mauserpatronen. Der Waffenhändler aus Ereuzot beherrscht das Kriegsministerium seines Landes; Briand, der in Genf die bewaffnet« Jnter- oention gegen' Japan oorjchlug, mußte vor dem martialischen Schneider kapitulieren. Kommt hinzu, daß di« französisch-japanische Dank eine Zahlung von 500 Millionen aus Tokio vermittelt Heck. Der Präsident dieser Bank fft Charles Dumont: kein anderer als Frankreichs Marineminffter; Herr

Schneider kontrolliert diese Dank, sein Schwäger und Vertrauensmann, Graf Saint-Souveur, ge hört zu ihrem Borstand. Jeder erkennt die heillose Berkettung. Aber damit nicht genug: als alter ehrlicher Kauf mann macht Herr Schneider Geschäfte, wo sie sich bieten: Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur Kunden. Also lieferte er auch Ehina Waffen: Litzelmann, seine Strohpuppe, sitzt in der Soclete franco-chinois« des eon- strucrions' metällürgiques usw., Büro in Schanghai. Erlassen wir uns Einzelhetten

. Herr Schneider versteht sein Geschäft, tzr ist so unblutig neutral, sogar den Boches etwas zu- kommen zu lassen. Der Deputierte Faur« zeigte in der Kämmer «inen Ausfuhrschein vor: danach Hai Schneider 46 Kisten mit 2400 Kilo Pulver an «in« badische Firma (Eapst) geschickt. Der Monn nimmt seine Kunden, wo er sie finde:, Nationalitä: Nebensache. Und da« Schönste Ist: wer bei ihm die todbringende War« bestellt, soll leben hoch! Er bekommt nämlich prompt eine Anleihe vom französische« Staat. Das gilt

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 6
Data: 27.04.1885
Descrizione fisica: 6
behrung an. Er begab sich nach München und erzählte dort sein Abenteuer dem Portier des dortigen Hotel Victoria, Namens Schneider. Mit diesem zusammen faßte er den Plan: an Ban kier R. in Berlin zu schreiben und diesen aufzu fordern 10.000 Mark einzusenden, widrigenfalls würde er (Gargiulo) den ganzen Liebesroman nebst Photographie der Frau R. in Zeitun gen veröffentlichen und auch unter dem Titel: „La Mandolinata' eine demgemätze Brochüre herausgeben. Dieser Brief war von der Hand des Portier

Schneider geschrieben und von Gar giulo unterzeichnet. Bankier R. antwortete: er sei zur Zahlung der 10.000 Mark bereit und wolle dieselben dem Gargiulo in Berlin eigen händig übergeben. Gargiulo kam auch richtig und zwar in Begleitung des Schneider nach Ber lin ; bei ihrer Ankunft am 9. Jänner d. I. auf dem Bahnhof Friedrichstraße wurde jedoch Gar giulo sofort, sehr bald darauf auch Schneider verhastet, Gargiulo hatte sich nun deshalb wegen versuchter Erpressung, und da man bei seiner Verhaftung

einen geladenen Revolver vorfand, auch wegen unerlaubten Waffentragens, und Schneider wegen Theilnahme an der versuchten Erpressung zu verantworten. Die Verhandlung Kraft der Seele liebe. Ich habe nie einen Funken der Hoffnung mich hingegeben bis zum heutigen Tage; ich weiß, wie vollständig unwerth ich Ihrer bin, meine Ge liebte, deshalb habe ich gegen meine Liebe angekämpft, deshalb war ich bestrebt, sie zu unterdrücken — aber vergeblich. Nun aber, wo ich sehe, daß Sie mich nicht von sich stoßen, meine Liebe

nur eine Entschädigung haben. Der Angeklagte Schneider behauptet: er habe den Brief nach dem Dictat geschrieben, von seinem strafbaren Inhalt aber keine Kenntniß gehabt. Der Präsident hielt ihm jedoch vor, daß feine Reise nach Berlin, ganz be sonders aber der Umstand, daß, als Gargiulo verhaftet wurde, er sofort die Flucht ergriffen, doch sehr für sein Schuldbewußtsein spreche. — Die Vernehmung der 31 Jahre zählenden Frau R, einer ziemlich nnansehxlichen Dame, bestätigte lediglich die bereits mitgetheilten

Thatsachen. Zu erwähnen ist, daß Frau R. Mutter von drei Kindern ist und an dem Arme ihres Gatten im Gerichtssaale erschien. — Der Staatsanwalt beantragte gegen Gargiulo zwei Jahre Gefäng niß und zwei Jahre Ehrverlust, gegen Schneider drei Monate Gefängniß. Der Bertheidiger plai- dirte für feinen Clienten auf Freisprechung, bezw. für ein milderes Strafmaß, da sein Client in gutem Glauben gehandelt und jedenfalls nicht gewußt habe, daß seine Handlungsweise nach deutschen Gesetzen eine derartig

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Brixener Chronik
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Pagina 2 di 8
Data: 05.07.1924
Descrizione fisica: 8
an den Bruder Schlesinger; der sagte zum Schneider: „Weil du doch weißt, was fünf sei, so sag' mir einmal: Wenn fünf Vögel auf einem Baum sitzen und der Jäger schießt einen herunter, wieviel bleiben?' — „Keiner,' antwortete der Schneider, „denn die anderen fliegen davon.' Der vierte fragte: „Warum schabt man den Käs?' Man antwortete: „Wenn er Federn hätte, so würde man ihn rupfen.' Der fünfte fragte: „Welche Speise kann man nicht essen?' Antwort: „Die Glockenspeise.' Der sechste: „Was ist das beste am Salat

: „Das N.' — „Nein,' sagte der Schneider, „das B.' Der neunte mußte bezahlen, wie die Vorhergehenden. Der zehnte fragte: „Wo sind die höchsten Berge?' Man sagte: „Wo die tiefsten Täler sind.' Der elfte: „'Welche Kerze brennt länger, eine Wachskerze oder eine Unschlitt- kerze?' Die Antwort war: „Keine brennt länger, sondern beide kürzer.' — Jetzt kam die Reihe an den Schneider. Die Schelme hatten das Ding insgeheim unter sich abgekartet, daß sie die Buß gelder unter sich wieder verteilen wollten, und darum

haben sie sich lauter solche Rätsel aufge geben, die der günstige Leser und jedermann weiß, der das Haus» und Reisebüchlein von Odilo Schreger gelesen hat. Der Schneider, dachten sie, werde sein Rätsel auch nicht weiter herholen und wenn sie's errieten, hätten sie doch einen Zwanziger gefischt, der in die Zeche gehen sollte. Das Schneider lein nahm, mir nichts dir nichts, die Büchse und steckte die Zwanziger ein. „Ihr erratet es doch nicht', sagte er „und ich möchte nicht, daß ihr euch den Kopf zerbrecht

.' Die Gesellen aber fuhren auf und verlangten das Geld heraus und das Rätsel. „Nun, wenn ihr denn so wollt', sagte der Schneider. „Was ist das? Das erste weiß ich allein; das zweite wisset ihr, aber ich mcht! das dritte ist sowohl mir als euch unbekannt. Die Burschen dachten hin und her, aber keiner konnte es erraten. Da stand endlich das Schneiderin auf, trank aus und wollte mit dem Geld fortgehen. Jene sagten, sie wollen sich gefangen geben, av er sollte ihnen das Rätsel auflösen. Der Schneio sagte

, er wolle das tun, es koste aber ^/»ch em Zwanziger, damit das Dutzend voll wäre. ' großer Neugierde willfahrten sie ihm. Da jag der Schneider: „Daß meine Hosen zerrissen P ' das weiß ich, aber ihr nicht.' Und damit wies ihnen das Hinterteil und sie fanden es . er gesagt. Dann nahm er den Hut ab und 13 ' als ob er betteln wolle: „Das andere nicht, aber ihr, ob ihr mir nämlich wollet zu einem Paar neuen Hosen verehren/ Me sollen mußten nun selbst lachen, sagten aber ' „Und das dritte', sagte

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