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Südtiroler Ruf
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Pagina 2 di 6
Data: 01.04.1967
Descrizione fisica: 6
Einvernehmen mit dem Nationalrat abgeben wird und daß der Streitfall Südtirol bis zu dieser Erklärung bei der UNO anhängig bleibt? • Antwort: Die Bundesregierung wird eine Streitbeendigungserklä rung nur nach vorherigem Einver nehmen mit dem Nationalrat ab geben. „SUdtlrolei Cui* / überparteiliche Zeitung der Union fUr SUdtlrol. Herausgeber, Eigen tümer und Verleger: Bergleel-Bnnd Öster reichs, Bundesleitung. Im Sinne de» Presse gesetzes verantwortlich: Dr. Ing. Erleb Ent- hofer, beide Innsbruck

des Südtirolabkommens gelöst werden könnte, teilte Außenminister Dr. Toncic-Sorinj dieser Tage in einem Ge spräch mit den in Wien akkreditierten Vertretern der Auslands presse mit. Die Bundesregierung hat, wie der Minister weiter erklärte, vor zwei Wochen der italienischen Regierung die Wiederaufnahme der österrei chisch-italienischen Expertenbera tungen über Südtirol vorgeschlagen. Anläßlich dieser Besprechungen sol len den italienischen Unterhändlern die neuen Vorschläge für eine Ver ankerung des „Pakets

in Den Haag zuzustim men, während Österreich und die Südtiroler selbst auch die im „Paket" verankerten neuen italienischen Zu geständnisse in eine internationale Verankerung eingeschlossen sehen möchten. FPÖ antwortet Südtirol-Union Beide Fragen werden „voll inhaltlich“ bejaht — Einstimmiger Beschluß Die Freiheitliche Partei Österreichs bekennt sich vorbehaltlos zu dem Standpunkt, den die Union für Südtiröl in ihren am Wochenende veröffentlichten Fragen an die drei parlamentari schen Klubs vertritt

, habe man sie auf „Abstellgleise" gescho ben. Die kulturellen Sendungen be schränkten sich weitgehend auf den italienischen Kulturkreis. Die Arbeit der Nachrichtenredaktion sei durch eine gewisse Abstinenz gekennzeich net, was die politischen Vorgänge in und um Südtirol betreffe. Man höre Eingehendes über Vorfälle in der Nachbarprovinz, aber keine Kommentare zu den Ereignissen in Südtirol. Die Einführung eines deutsch sprachigen Fernsehprogramms habe zweifellos politische Gründe gehabt. Rom wolle nicht, daß die Südtiroler

flüchtige Banditen nach Südtirol mit zunehmen. Zu dem Gespräch mit den Banditen wurde der Journalist von einigen Mittelsmännern mit ver bundenen Augen geführt. Ein dezenter Wink Einen dezenten Wink mit dem Zaunpiahl stellt nach Meinung von politischen Kreisen ein Kommentar der Turiner Tageszeitung „Gazzetta del Popolo" zu dem Abstimmungser gebnis des Parteiausschusses der Südtiroler Volkspartei über die be dingte Annahme des Paketes dar, in dem Österreich recht deutlich dar an erinnert

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Südtiroler Ruf
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Pagina 6 di 6
Data: 01.04.1967
Descrizione fisica: 6
Vergangenheit und europäische Zukunft, wie sie von den besten Europäern konzipiert worden Ist, stoßen In Südtirol frontal aufeinander. Die Entschei dung darüber, welche dieser beiden Kräfte sich durchsetzen kann, steht heute offenbar nahe bevor. Das gibt dem Südtirol konflikt seine brennende Aktualität. Auf seinen Kern reduziert läßt »ich der Konflikt mit wenigen Stri chen umreißen: 1919 wurde das deutsche Südtirol (230.000 Deutsche, 7000 Italiener) als Preis für die ita lienische Kriegsbeteiligung

nete dieser Forderung mit einem Autonomieangebot an die Südtiroler. Auf der Grundlage dieses Angebots wurde 1946 ein italienisch-österrei chisches Abkommen geschlossen, dessen zögernde und restriktive Verwirklichung durch die römische Regierung die Südtiroler Bevölke rung jedoch nicht zu befriedigen vermochte. Zehn Jahre später krach Der Hintergrund des Südtirol konflikts ist freilich viel komplexer und für den flüchtigeren Betrachter oft kaum erkennbar. Sein psycho logisches Grundmotiv bildet

das Nach dem Friedensvertrag von Saint-Germain, der den Italienern Südtirol endgültig zusprach, sicher te auch der italienische König den Südtirolern die Achtung ihrer auto nomen Einrichtungen zu. Minister präsident Nitti erklärte in der römi schen Kammer, daß „die italienische Regierung gegenüber den neuen Untertanen deutscher Nationalität in bezug auf deren Sprache, Kultur und wirtschaftliche Interessen eine in weitem Maße liberale Politik ver folgen wird". Wenige Jahre später waren nicht nur die autonomen Einrichtungen

Herausgeber: Bergisel-Bund Österreichs Schutzverband für Südtirol Das Land Tirol, eine Meisterleistung der Landkartenherstellung der Firma Freytag-Berndt und Artaria, Wien, im'Maßstab 1:250.000 und der Größe von 72 X 02 cm. Diese Karte ist auf-den neuesten Stand ge bracht und zeigt bereits die Autobahn und die Felbertauernstraße und das ganze ungeteilte Tirol. Sie kann besonders preiswert beim Berg isel-Bund, Innsbruck, Museumstraße 1/3 um S 20,— bezogen werden. festgesetzt: „Der Bevölkerung

der obenerwähnten Gebiete wird die Ausübung einer autonomen regiona len Gesetzgebungs- und Vollzugs gewalt gewährt. Die Südtiroler begegneten diesem Abkommen mit großen Erwartun gen. Doch sie wurden nur zu einem Teil erfüllt. Die italienische Verfas sunggebende Versammlung erklärte aber nicht nur Südtirol allein zur autonomen Region, sondern' sie er weiterte dieses Gebiet 'Um die Pro vinzen Bozen und Trient. In diesem größeren Gebiet aber befinden sich die Südtiroler in einer hoffnungs losen Minderheit

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Südtiroler Ruf
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Pagina 3 di 6
Data: 01.04.1967
Descrizione fisica: 6
Südliiol - ein gemeinsames Anliegen Zehnjähriger Bestand der Zeitschrift „Südtirol in Wort und Bild“ Mit. dem roten Adler vom Altar des Schlosses Tirol auf der Umschlagseite des Sonder heftes 1 des 11. Jahrganges als Wahrzeichen, tritt die ange sehene Vierteljahrschrift „Süd- tirdl in Wort und Bild" in das zweite Jahrzehnt ihres Bestan des. Anlaß genug, um sich als Fest gabe, zwar ohne Bilder, aber in neuer innerer Aufmachung, mit einem Urkundenwert besitzenden Tätigkeitsnachweis aller führen

den Persönlichkeiten der Volks vertretung von Südtirol, vorzu stellen. Aus den Geleitworten der beiden Landeshauptleute Ök.-Rat Eduard Wallnöfer und Dr. Silvius Magnago spricht die tiefe Sorge um den Bestand der Südtiroler Volksgruppe. An der Schwelle eines neuen Abschnittes wünscht einer der geistigen Väter dieser Tiroler Nobelzeitschrift, der sei nerzeitige Bundesobmann des Bergisel-Bundes (dessen Organ sie nach.wie vor ist), Staatssekre tär a. D. Univ.-Prof. Dr. Franz Gschnitzer, mit guten Ratschlä gen

sein." Diesen vorgezeichneten Weg werden der Verleger und der Schriftleiter auch im kommenden zweiten Jahrzehnt nicht verlas sen. Die stets gleichbleibende vornehme Gestaltung der vorlie genden Jahrgänge, mit den aui 800 Seiten gebrachten Aufsätzen, Beschreibungen, Erzählungen, Besprechungen und Gedichten und 560 Seiten sorgfältig ausge wählter Bilder lassen auch für die Zukunft ein Weiterschreiten auf hoher Ebene erwarten. Mit der Beilage „Es geschah in Südtirol" wird der Inhalt der Hefte durch kurze bemerkenswerte

Ereignisse zeitfolgerichtig ergänzt. Karl Leipert Angeblich drei Geständnisse Polizei will „ein Dutzend“ Attentate geklärt haben ICarabinieri sollen in Südtirol nach mehrwöchigen Fahndun gen eine Reihe von Terror anschlägen aufgeklärt haben. Wie von zuständiger italieni scher Seite am 8. April ln Bozen mitgeteilt wurde, habe der 25- jährige David Oberhollenzer aus Mühlen (Sand in Täufers) gestanden, im Dezember ver gangenen Jahres das Alpini- Denkmal in Bruneck gesprengt zu haben. Oberhollenzer

französisches oder italienisches Territorium unter deutscher Herrschaft, wohl aber um gekehrt: mehrere Territorien (Eupen, Südtirol, Sudetenland), sind seit 1919 vom deutschen Raum abge trennt, zu dem sie sich gehörig füh len. Und Österreich selbst war von diesem Datum an durch 20 Jahre hindurch in eine „Unabhängigkeit" gedrängt, die kein Österreicher wollte. Es hat keinen Sinn, hier den Spieß auf „Pan-Gaullismus" oder auch „Pan-Italisnismus" umzudre hen, selbst, wenn es Italien betrifft, denn Triest

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Dolomiten
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Pagina 3 di 24
Data: 01.04.1967
Descrizione fisica: 24
, die als Garantie für die Er haltung und Entwicklung unseres Volkstums gedacht war. Daß außer dem diese Autonomie für ein ganz bestimmtes Gebiet, nämlich Südtirol vom Brenner bis Salurn, zuerkannt wurde, schien aus dem Vertragstext (2. Absatz, l. Satz) ziemlich eindeu tig hervorzugehen. Den 2. Satz, der vom „Rahmen“ (frame) sprach, in- , nerhalb welchem die Autonomie ver wirklicht werden sollte, legten wir ursprünglich nicht in territorialem, sondern im Sinne der kompetenzmä ßigen Struktur

würden zwar Berücksichti gung finden, könnten aber für die Regierung bzw. die Verfassungge bende Versammlung (Konstituante) nicht verbindlich sein, da der Ver- . trag ja Konsultierungen auch mit anderen Parteien und Gruppen vor sehe. Verschiedene Autonomieprojekle Wir wurden daher immer wieder aufgefordert, uns mit einer für das Trentino und Südtirol gemeinsamen Regionalautonomie abzufinden. Dem hielten wir unsere eigene Ueberzeu- gung entgegen, daß der Vertrag zum Schutze der deutschen Minderheit vorgesehen

war und daß das Gebiet, dem zu diesem Zweck eine Autono mie zuerkannt wurde, im Vertrag ganz genau umschrieben sei. Dage gen, daß auch das Trentino dieselbe Autonomie wie wir erhielten, hatten wir übrigens nichts, nur sollte er sich dabei um zwei selbständige, au tonome Regionen handeln Nach der Friedenskonferenz wur den natürlich sofort von allen Par teien und politischen Gruppen, die in Südtirol und im Trentino Ihren Sitz hatten, Autonomieprojekte aus gearbeitet. Staatsrat Innocenti hatte uns schon

der PPTT — Partito Popolare Tirolese Trentino — hervor, die ln der Folgezeit — einen gleichgesinn ten Unabhängigen dazugerechnet — mit fünf Abgeordneten in den ersten Regionalrat einziehen konnte). Aber auch diese Projekte entspra chen nicht unseren Vorstellungen. Die ASAR verlangte zwar sehr weit gehende legislative und administra tive Kompetenzen, aber auch bei Ihrem Vorschlag handelte es sich um eine für das Trentino und Südtirol gemeinsame Region, die ln mit gro ßen administrativen Befugnissen

ausgestattoten Bezirkshauptmann schaften. nach altösterreichischem Muster, aufgeleilt war. — Die SVP beauftragte ihrerseits Herrn Dr. Tinzl. unseren besten Fachmann auf diesem Gebiet, mit der Ausarbeitung unseres Autonomiestatutes. Dabei handelte es sich um ein gemeinsames Statut, das zwei voneinander unab hängige. selbständige Regionen (das Trentino und Südtirol) vorsah, de nen — mit Ausnahme der für unsere Region notwendigen Mindt helts- schulzbestimmungcn — dieselben Befugnisse legislativer und admini

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Südtiroler Ruf
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Pagina 5 di 6
Data: 01.04.1967
Descrizione fisica: 6
uns Walter, dessen Urgroßvater hier gekämpft hat, wie die Kaunertaler 1703 und 1809 auf den Steilhängen über der schmalen Brücke gepaßt haben, mit Vorderladern und Stein lawinen und wildwütigen Herzen, und wie dann der Teufelstanz los gegangen ist und der Tiroler Land sturm die landfremden Eindringlinge geschlagen hat. Jetzt öffnet sich links das Kauner tal, ein enger Schlurf, über dem sich ■ so weite, obstreiche Hänge breiten, daß man sofort an das nahe Südtirol denken muß. • Das Sträßlein ist schmal

gegeben hat, könnte sich eben so gut in Südtirol zugetragen haben. Dieser Irländer kämpft auch für die Gerechtigkeit, für Menschen würde und Geistesfreiheit und bringt es nicht über sich, sein Land zu ver lassen. Schon auf dem sicheren Schiff für die Überfahrt mit Frau und Kind kehrt er wieder um und bleibt auf der Väterscholle, um weiter zu dulden und zu leiden. Da mit sein Volk und seine Sippe über lebe bis an den Tag, an dem der Freiheit goldne Sonne seinem Lande wieder scheint. Mögen darüber hun

. Glauben Sie aber nicht, daß ein ge wisser Widerspruch zwischen den Grundsätzen des ,Risorgimento' und der Weigerung besteht, fremden Volksgruppen im Lande die Selbst bestimmung zu gewähren? Wie konnte 1954 der italienische Mini sterpräsident im Einklang mit den heiligen Grundsätzen des ,Risorgi mento' eine Volksabstimmung in Triest verlangen, während er sich im Falle Südtirol sträubte, dieses Wort auch nur in den Mund zu nehmen?" Man steile sich nur vor, was ge schehen würde, wenn die im Aus land

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Südtiroler Ruf
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Pagina 4 di 6
Data: 01.04.1967
Descrizione fisica: 6
jene auf dem Gewissen, die sich ein seit tausend Jahren urdeutsches Land einverleibt haben und nun mit gutem Grund ihrer Beute nicht froh werden können. Das Recht ist auf unserer Seite, weshalb wir für eine Verhandlungstaktik nichts übrig ha ben, die fast ausschließlich aus Rück sichten auf die Gefühle der italieni schen Nation zu bestehen scheint. „Neue Front", 1. April Keine Schande Sollte es je zu einer Beilegung des Südtirol-Konfliktes kommen, was un geachtet nuancierter Meinungen über Art und Zeitpunkt

Subkommission für Südtirol des Europarates neu belebt. Sie ist der politischen Kommission des Europa rates untergeordnet und besteht aus zwei Italienern, zwei österieichern und je einem Engländer, Schweden und Belgier. In früheren Jahren hat sie sich gut bewährt. Warum also soll man sie nicht als Empfehlungs kommission belassen? Dem Europa rat wird gerne vorgeworfen, er sei nicht mehr als eine politische At trappe. Hier hätte er Gelegenheit, sich wahrhaft europäisch zu bewäh ren — falls sich die führenden

einmal ein Ja, das Vertreter der Südtiroler Volkspartei gesagt haben,, gehabt hat. Mögen diese Männer, als sie zu dem Abwürgen der Provinzialautono mie durch de Gasperi — und nur sie entspricht dem Geist und wohl auch dem Text des Pariser Abkommens — ihre Zustimmung gaben, unter Druck gestanden haben, die Geschichte vermag sie von Schuld nicht ganz freizusprechen. „Salzburger Volksblatt", 25. März Leserbriefe Mehr Aktivität! Die Verfolgung unserer, im zu Unrecht besetzten Südtirol lebenden Landsleute, sowie die Not

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Schlern
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Pagina 46 di 151
Data: 01.04.1967
Descrizione fisica: 151
auch eigener Fehler — eine außergewöhnlich wichtige kulturpolitische Rolle in Südtirol spielte. Als ein Verband konzipiert, der in weltanschaulicher und politischer Hin sicht seine Mitglieder statutengemäß nicht band, konnte er sich tatsächlich schnell zu einer Plattform entwickeln, von der aus man im Namen von nahezu allen Südtiroler Hochschülern an die Lösung der dringendsten Probleme her- angehen konnte. Neben vielen anderen Fragen rein praktischen, aber auch geistigen Charakters stand dabei

Bedeutung ist. Sie läßt nämlich nicht nur die Dringlichkeit der Studientitelanerkennung ersehen — 1957 studierten bereits 51 Prozent aller Südtiroler in Österreich —, sondern zeigt auch mit unmißverständlicher Deut lichkeit auf, welch ungemein großen Nachholbedarf an akademischen Nach wuchs Südtirol hatte. „Es kann nicht oft genug wiederholt und es muß vor allem hier hervorgehoben werden“ — so schreibt in dieser Erkenntnis der „Fahrende Skolast“ als Einleitung zur erstmaligen Statistik der Hochschüler

(2. Jahrgang, Nr. 7) —, „daß es in Südtirol in vielen Bereichen an Akademikern, die der deutschen Volksgruppe angehören, mangelt. Dies ist allerdings nicht weiter verwunderlich, wenn man bedenkt, daß in den Jahren der faschistischen Unterdrückung Südtiroler Akademiker wenig Aussicht hatten, sei es als Frei berufler, sei es als Beamte, sich eine gute Position zu schaffen, und daß die Südtiroler Bevölkerung zum Großteil dem Bauernstand angehört. Daraus läßt sich auch erklären, warum das Verhältnis

zwischen deutsch sprachigen und italienischsprachigen Hochschülern unseres Landes ganz zu unseren Ungunsten ausfällt. Diese Feststellung gründet auf dem prozentuellen Verhältnis der Mittelschulstudenten der drei in Südtirol lebenden Volks gruppen: In Südtirol leben heute zirka 220.000 Deutsche und zirka 15.000 La diner gegenüber 120.000 Italienern, d. h. die Gesamtbevölkerung Südtirols setzt sich aus 66 Prozent Deutschen und Ladinern und 34 Prozent Italienern zu sammen. Das Verhältnis der deutschen

gegenseitig anerkannt wurden, und das deshalb eine außergewöhnlich große Tragweite für Südtirol besitzt. Nach einigen späteren Ergänzungen werden heute mit Aus nahme der Pharmazie, der Anglistik und der Kulturtechnik alle Studientitel anerkannt. Freilich droht hinsichtlich der Studientitel den Südtirolern von der öster reichischen Hochschulreform Gefahr; so notwendig sie für Österreich ist, so unge legen kommt sie Südtirol, da durch sie das Studientitelabkommen hinfällig wird und damit eine ähnliche

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Schlern
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Pagina 80 di 151
Data: 01.04.1967
Descrizione fisica: 151
die Restaurierung des Freskenschmuckes im Brixner Domkreuzgang. Im Jahre 1955 wurde damit begonnen; jedes Jahr wird eine Arkade von Carlo Andrean: und Dott. Giuliana Cainelli restauriert. In einigen Jahren wird die Restaurierung dieses gewiß bedeutendsten mittelalterlichen Kunstdenkmals in Südtirol zum Abschluß kommen. Auch eine stattliche Zahl von Burgen und Schlössern haben Restaurierungen oder zumindest Sicherungsarbeiten erfahren dank der Ini tiative von seiten privater Besitzer

auf erfreuliche Denkmalpflege Privater zurück. Gewiß erfüllen die im Bestand geretteten und vielleicht auch gut restau rierten Denkmäler unseres Kunstbestandes mit Freude; aber bei dem Zustand so vieler noch gefährdeter Kunstwerke im Lande wird man die Sorge nicht los. Der Denkmälerbestand aber trägt wesentlich bei zum klingenden Ruf, den unser Heimatland besitzt. Dr. Karl Wolfsgruber Museen Südtirol ist historisch und kulturhistorisch nie ein in sich abgeschlossenes oder abgegrenztes Land gewesen; es besitzt

auch daher kein eigenes Lan desmuseum. Diese Funktion hatte vor der Zerreißung Tirols das Museum Ferdinandeum in Innsbruck, dessen Bestände, vorab für die mittelalterliche Kunstabteilung, zu einem recht wesentlichen Teil aus Südtirol stammen. Nach dem ersten Weltkrieg sollte das neugegründete Museo Nazionale im Schloß Buonconsiglio zu Trient die Funktion eines Landesmuseums bzw. Regional museums ausüben. Das Denkmalamt hat später dann sichergestellte Kunst objekte aus Südtirol im städtischen Museum

von Bozen auf bewahrt und zur Ausstellung gebracht; aber auch dieses Museum konnte sich nie zu einem wirk lichen Landesmuseum für Südtirol entwickeln. Desgleichen hat Südtirol auch kein eigenes Volkskunstmuseum. Alle Museen im Lande haben größere oder kleinere Bestände an charak teristischer Volkskunst ausgestellt oder in ihren Depots verlagert; wer aber einen systematischen Überblick über Südtirols Volkskunst haben will, muß das hervorragend ausgestaltete Tiroler Volkskunstmuseum in Innsbruck be suchen

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Schlern
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Pagina 140 di 151
Data: 01.04.1967
Descrizione fisica: 151
Beamte, Studenten, Volks- und Mittelschullehrer. In der Hauptsache also Aka demiker. Doch ist die Reihe nicht erschöpft. Die meisten leben in Süd- und Nordtirol. Andere weit weg. Alois Lun in Rom, Santifaller Maria Ditha in Lima (Peru), Oswald Menghin in Buenos Aires. Die meisten sind in Südtirol geboren. M. V. Rubatscher in Hall, Hans Matscher in Schwaz, August Leitner in Dürnkrut in Niederösterreich, Rudolf Siegl in Joachimstal in Böhmen. Hans Rudolf Lackner und Maria Gisela Tuma kommen

aus Trient. Buchveröffentlichungen sind selten (Mumelter, Rubatscher, Trenker, v. Walther). Am ehesten kommt gesammelte Lyrik (im Selbst verlag) zu Wort. Das meiste erscheint oder ist erschienen in Zeitungen („Dolo miten“, „Volksbote“, „Katholisches Sonntagsblatt“, „Alpenpost“), Zeitschriften („Der Schiern“) und Kalendern (St.-Kassian-Kalender, Illustrierter Hauskalen der, Südtiroler Bauernkalender, Alpenbote). Etwas zugeknöpft ist der Reim- michlkalender. Anthologien gibt es in Südtirol soviel

hat kaum Vertreter, ebensowenig die politische (Beispiele in: „Dolomiten“ 1950. Nr. 251; „Südtirol in Wort und Bild“ 1965, 1. S. 29). Die Form ist in der Regel die alte geblieben. Neue Töne haben u. a. von Walther, von Mörl, von Pidoll, Hirzel-Mumelter, Benedikter, Torggler und die mit ihren Beiträgen im „Fah renden Skolasten“ vertretene jüngere Generation (Pohl, Zoderer, Paulmichl, Kapfinger, Oberegger, Seyr, Stecher, Wallnöfer). Nur mehr wenige schreiben Gedichte in der Mundart (Insam

). Von einer eigentlichen Entwicklung des Schrifttums seit 1945 in Südtirol kann kaum die Rede sein. Den Ton geben noch die Alten an, die schon früher in Erscheinung traten. Was aus den Neueren wird, weiß man noch nicht. Allgemein ist eine gewisse Erschlaffung zu bemerken. Die Wertfrage stellt sich in Südtirol nicht im selben Maße wie anderswo. In einem Raum, in dem die Gefährdung der Sprache eine alarmie rende Tatsache ist, ist die Arbeit des schöpferischen Autors an sich schon wert haft genug, um Anerkennung

zu finden. Dies zu unterschätzen könnte gefähr lich werden. Auf keinen Fall sollte es soweit kommen, daß unsere Autoren — es gibt Begeisterte unter ihnen — sich verlassen fühlen und den Mut verlieren. Wenn einmal seine Dichter schweigen, dann könnte es um Südtirol geschehen sein. Dr. Hermann V i g 1 Verlags-, Zeitungs- und Zeitschriftenwesen Südtirols Randlage im deutschen Sprachraum hat es wohl in erster Linie mit sich gebracht, daß die Verlagstätigkeit auch zur Zeit vor dem ersten Welt krieg

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Schlern
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Pagina 136 di 151
Data: 01.04.1967
Descrizione fisica: 151
und Sammelbände der „Schlern-Schriften“, die für jeden Forscher unent behrlich geworden sind und seit dem ersten (1923) erschienenen und bis zum heutigen 243. Band immer noch von dem aus Brixen stammenden Universitäts professor Raimund v. Klebeisberg geleitet werden. Auch die „Osttiroler Heimat blätter“ nehmen häufig auf Südtirol Bezug. Schließlich bringen manche andere traditionsreiche wissenschaftliche Pu blikationsreihen wie die „Fontes rerum Austriacarum“, das „Archiv für öster reichische

Geschichte“, die „Mitteilungen des Institutes für österreichische Ge schichtsforschung“ (langjähriger Vorstand Univ.-Prof. Leo Santifaller aus Kastelruth), das „Jahrbuch des österreichischen Alpenvereins“ u. a. öfters Forschungsarbeiten über Südtirol und von Südtirolern. Das Organ des Kulturwerkes für Südtirol in München „Südtirol in Wort und Bild“ ist seit seinem Erscheinen im Jahre 1956 ausschließlich unserem Lande gewidmet und bringt verschiedenste, kurzgefaßte landeskundliche Bei träge

die „Atti dell’Accademia Roveretana degli Agiati“ (Rovereto). Die selbständigen Werke über Südtirol und von Südtiroler For schern hier aufzuzählen, geht leider sehr weit über den Zweck dieses Be richtes hinaus. Landesgeschichte und Landeskunde, Archäologie und Vor geschichte, Orts- und Siedlungskunde, Kirchengeschichte und Kunstgeschichte, Volks-, Sagen- und Brauchtumskunde haben bei weitem den Primat in der wissenschaftlichen Forschung und in den Publikationen. Literatur- und Sprach wissenschaften

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Schlern
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Pagina 22 di 151
Data: 01.04.1967
Descrizione fisica: 151
, um kulturell, d. h. als Volk zu bestehen, sondern daß dazu ausgewiesene Eigenleistungen notwendig sind, verbunden mit fachmän nischer und fortwährender Schulung am Beispiel der Spitzenleistungen. Oberstes Gebot in allen kulturellen Bestrebungen der deutschen Minder heit in Südtirol sei also das aufrichtige Bemühen, mit eigenen Mitteln auch über den Weg von Opfern und Anstregungen nach Möglichkeit eigenschöpferisch zu werden, Eigenleistungen hervorzubringen und diese immer mehr zu steigern. Dann erst

, wenn wirklich der einzelne sein Bestes gegeben hat, wenn die örtliche und größere Gemeinschaft ihre Pflicht getan hat in der Förderung und Unter stützung, soll auch Hilfe aus dem Raum in Anspruch genommen werden, von wo die brüderliche Hand zur Unterstützung gereicht wird. Um so dringlicher und notwendiger wird äber diese Hilfe sein und werden, je mehr sich Tendenzen äußern und zeigen, die aus Südtirol einen eigenen Kulturraum machen möchten und dazu oft unter Aufwand gewaltiger Geldmittel Institutionen

ins Leben rufen, die diesen zum Teil sehr geschickt verkappten Bestrebungen Vorschub leisten. Um diesen in den Anfängen bereits vorhandenen Gegebenheiten den Wind aus den Segeln zu nehmen, ist es allerdings erforderlich, daß der Strom geistiger Güter zwischen Nord und Süd ungestört und in wachsendem Maße fließt, daß Südtirol immer mehr mit embezogen wird in das geistig-kulturelle Strahlungsfeld jenes großen deutschen Kulturraumes, wohin das Land vermöge seiner Sprache, seiner Geschichte

zu studieren, wie das kulturelle Leben in Südtirol und die Bildung des ganzen Volkes gefördert und vertieft werden kann.“ In dieser statutarischen Verpflichtung haben die Gründer unseres Institutes im Jahre 1954 das zukünftige Arbeitsgebiet und Wirkungsfeld festgelegt. Während die zahlreichen, in Südtirol bestehenden kulturellen Vereine ihre Tätigkeit zweckgebunden auf einem streng abgegrenzten Arbeitsfeld entfalten, will das Südtiroler Kulturinstitut in engster Fühlungnahme mit dem gesamten deutschen

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Schlern
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Pagina 26 di 151
Data: 01.04.1967
Descrizione fisica: 151
Theater und Konzerte So sehr es wünschenswert wäre, daß in Südtirol ein eigenes Berufstheater bestände, ist die Lösung dieser Frage bis zum heutigen Tage noch nicht gelun gen; es wird aber eine zukünftige Aufgabe unseres Institutes sein, das Zu standekommen einer ständigen einheimischen Bühne zu fördern. Das Südtiroler Kulturinstitut hat sich seit 1957 stets bemüht, gute Gast bühnen zu Aufführungen zu gewinnen. Ein eigener Arbeitskreis innerhalb des Institutes stellt es sich zur Aufgabe

dern auch in Brixen, Bruneck, Schlanders und Sterzing auftrat und bei Auffüh rungen heimischer Chöre mitwirkte. Als Veranstalter zeichnete unser Institut für die Aufführungen der Ora torien „Die Seligen“ von Josef Haas, „Die Jahreszeiten“ und „Die Schöpfung“ von Josef Haydn, von Brahms „Requiem“, der „Baumann-Passion“, der „Jo hannes-Passion“ von Johann Sebastian Bach. Vokalkonzerte an verschiedenen Orten in Südtirol des Leonhard-Lechner-Chores und des Chores der Lehrer bildungsanstalt wurden

vom Südtiroler Kulturinstitut durchgeführt. Die Wie ner Sängerknaben, die unserer Einladung folgend aus einem reichhaltigen Liederschatz ihr Können zeigten, fanden überall begeisterte Aufnahme. Feierstunden Das Kulturwerk für Südtirol e. V., München, hat in Zusammenarbeit mit unserem Institut zur Ehrung verdienter Männer und Frauen des deutschen Kulturlebens in Südtirol den „Walther-von-der-Vogelweide-Preis“ gestiftet. Die Verleihung findet alljährlich in der Adventzeit im Petersaale statt. Auf diese Weise

ist es möglich, verdienten, von der Öffentlichkeit oft nicht genü gend anerkannten Wissenschaftlern und Künstlern auch einen sichtbaren Dank für ihr Wirken für Südtirol abzustatten. Der Preis wurde bisher an den Dichter Karl Felix Wolff, den Volkskundler und Heimatforscher Prof. Dr. Karl Theodor Hoeniger, an den Herausgeber der Zeitschrift „Der Schiern“ Dr. Karl Maria Mayr, der Künstlerin Maria Delago. dem Heimatdichter und Schriftsteller Dr. Hubert Mumelter, an den Professor für Kirchengeschichte Dr. Anselm

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Schlern
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Pagina 141 di 151
Data: 01.04.1967
Descrizione fisica: 151
der Herstellungskosten bzw. der fehlenden Absatzmöglichkeiten scheitern wie gleichermaßen Südtiroler Schriftsteller ihren Verleger in Deutschland oder in Österreich suchen mußten, wohin einige von ihnen auch umgezogen sind. Anstatt weiterer Worte sollen einige Titel Einblick geben in die ver legerische Tätigkeit, die hierzulande trotz allem entwickelt wurde. Die ange führten Werke sind mit wenigen Ausnahmen alle nach dem zweiten Weltkrieg erschienen. Als Bild- und Kunstwerke seien erwähnt: Südtirol, ein Garten

Gottes (176 ganzseitige Bildtafeln; Amonn), Südtirol in Farben (131 ganz- und doppelseitige Kunstdruckbilder, davon 77 in Farben; Athesia), Südtiroler Weinfibel (bebildert von Heinrich Gschwendt; Ferrari & Auer), Weinreise in Südtirol (Laurin-Verlag), Tirol 1809 (150 Kunstdruck bilder, Großformat; Athesia), Tirol 1959 (60 mehrfarbige und 245 einfarbige Bilder, Großformat; Athesia). Auf dem Gebiete der Kunstgeschichte und Geschichte des Landes erschienen in Südtirolverlagen u. a.: Das mittelalterliche

Weger sind eine Reihe von Biographien erschienen, so über Propst Mitterer, Andreas Hofer, Maria Veronika Rubatscher usw. Mit der Landesbeschreibung befassen sich die Werke „Wo der Norden dem Süden begegnet: Südtirol“ von Dr. Fritz Dörrenhaus (Athesia), mehrere Bände der erwähnten Wegerischen Schriftenreihe (Südtiroler Landeskunde, Südtirols Berge und Täler), das Jahrbuch 63/64 des Südtiroler Kulturinstitutes unter dem Titel „Ladinien, Land und Volk in den Dolomiten“ und „Vinschgau — Volk und Land

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Schlern
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Pagina 100 di 151
Data: 01.04.1967
Descrizione fisica: 151
aber die Freude, Gott, der Kunst und dem deutschen Südtirol zu huldigen, überwiegt alles!“ (Musica Sacra, Juni 1957). Soweit Oswald Jaeggis lebendige Schilderung zur Entstehung und Ent faltung der Kantorei. Die einzelnen Abteilungen gediehen auch weiterhin zu immer regerem Eigenleben und segensreichem Wirken. Der Stiftspfarrchor St. Augustin wurde unter Jaeggis Führung bald zu einem der besten des Landes. Die vorbildliche Chorerziehung, die er ihm angedeihen ließ, die Beherrschung

Cäcilienverband), an der Kirchenmusiker und Sänger aus dem gesamten deutschen Sprachraum teilnahmen, war Südtirol durch die Kantorei „Leonhard Lechner“ vertreten. Den Südtiroler Sängern wurde die große Freude und Ehre zuteil, in Castel Gandolfo für den Hl. Vater Pius XII. singen zu dürfen, in Rom selbst zu konzertieren und in der Portiunkula-Basilika in Assisi ein Hochamt zu gestalten. Im Rahmen dieses Gottesdienstes, an dem alle Rom pilger des ACV teilnahmen, kam die für diesen Anlaß komponierte „Franzis

für Südtirol hat.“ In den folgenden zehn Jahren gelangten im Zusammenwirken mit dem Kammerchor auch größere Werke zur Aufführung, die zum tiefen Erlebnis für Zuhörer und Ausführende wurden. Es sei hier nur an die „Passion“ von Max Baumann erinnert, an den „Messias“ von Händel und an das Oratorium „Die Seligen“ von Josef Haas. Diese und mehrere andere Werke wären vom Kirchenchor allein nicht zu verwirklichen gewesen, gehören im Grunde auch nicht zu seinem Aufgabenbereich; aber im Zusammenschluß mit dem Kam

Südtirol ist er immer wieder mit Werken alter und neuer Chormusik zu hören, sei es im Rahmen des Konzertvereins, im Zusammen wirken mit dem Haydn-Orchester, über Einladung des Kulturinstituts oder anderer Vereinigungen. In seinen Programmen fehlt auch das Südtiroler Volks lied nicht. Mehrere Werke erklangen in Erstaufführung; die „Zwölftonmesse“ von Ernst Krenek sogar in europäischer Erstaufführung. Im Jahre 1957 errang der Kammerchor zwei zweite Preise im Internationalen Chorwettbewerb in Arezzo

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Pagina 135 di 151
Data: 01.04.1967
Descrizione fisica: 151
läge. Indes sind bisher nur für die in den Jahren 1961 und 1962 in und über Südtirol erschienene Literatur umfassende Bibliographien entstanden (Neu hauser, Walter: Deutschtirolische Bibliographie für das Jahr 1961. Idem für das Jahr 1962. Hefte II und III der von der Universitäts-Bibliothek Inns bruck bearbeiteten „Tiroler Bibliographien“, erschienen als Beihefte zur „Ti roler Heimat“, 1964 und 1966). Außerhalb einiger Monographien äußerte sich die Leistung der Südtiroler auf wissenschaftlich

und später als Jahrbuch fortgeführte Reihe, welche in meist streng wissenschaftlicher Aufmachung, vorwiegend kunst historische und geschichtliche Beiträge in italienischer und zum Teil :n deutscher Sprache bringt. Auch Nordtiroler Periodika befassen sich sehr häufig mit Themen, die Südtirol betreffen: „Tiroler Heimat“ (Jahrbuch für Geschichte und Volks kunde Tirols, geleitet von dem aus Bozen stammenden Univ.-Prof. Franz Hüter), die monatlich erscheinenden „Tiroler Heimatblätter“ bringen

manche wesentliche Kleinforschung auch über Südtirol, die „Veröffentlichungen des Museum Ferdinandeum“, welche die geistes- und naturwissenschaftlichen Bereiche berücksichtigen, die nun 21 Bände starke Serie der „Tiroler Wirt schaftsstudien“, die ursprünglich als Veröffentlichungen zur Landeskunde von Südtirol gedachten und dann erst Gesamttirol behandelnden Monographien

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Pagina 145 di 151
Data: 01.04.1967
Descrizione fisica: 151
gegenteiliger Zusicherungen, die den begreiflichen Protesten des Publikums gefolgt sind, werden in den Sendungen des deutschsprachigen Rundfunks italienische Schlager allzu häufig gebracht. Ganz abgesehen davon, daß jedem in Südtirol, der italienische Schlager hören will (und warum soll er es nicht, wenn er daran Geschmack findet?), in den italienischen Programmen eine reiche Auswahl bereit steht, ist es nicht nur merkwürdig, sondern viel mehr bezeichnend, daß man die Verbreitung der „Canzonette

“ im deutschsprachigen Programm für Südtirol forciert, als wollte man den Südtirolern einen italienischen Lebensstil auf prägen, einen Lebensstil, der gerade in diesem Falle nicht von der allerbesten Prägung ist. Hierin kann man der Zustimmung aller kultivierten Italiener völlig sicher sein. In Rom wird das dort gestaltete deutschsprachige Fernsehprogramm ausschließlich von Italienern bestimmt, von denen einige mit der deutschen Kultur und Sprache etwas vertraut sein mögen und denen man vielleicht den guten Willen

erhobene Forderung, daß die RAI für Südtirol — auch in bezug auf Dauer — ein vollwertiges Fernsehprogramm errichten muß, solange nicht die Sendungen der Nachbarländer in ganz Südtirol emp fangen werden können oder dürfen, ist keineswegs so abwegig, wie besonders von italienischer Seite behauptet wird. Das Schweizerische Fernsehen, das über weit weniger Geldmittel verfügt als die RAI, strahlt schon seit mehreren Jahren für die knapp 200.000 italie nischen Schweizer ein ganzabendliches Programm

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Pagina 73 di 151
Data: 01.04.1967
Descrizione fisica: 151
gleich wieder in alle Winde verloren und mithin nicht einsetzbar sind. Das orts- und landeskundliche Füh rungswesen in Südtirol steckt — in krassem Gegensatz zu seiner Entwicklung in Nordtirol — mit wenigen örtlichen Ausnahmen noch in ersten Anfängen; ein Programm für eine Führerprüfung ist noch zu schaffen und somit gibt es eigentlich noch keine richtig öffentlich zugelassenen Führer, wenn auch die Prüfungskommission gemäß einem Staatsgesetz vorhanden ist. Einen heimatkundlichen Bildungszweck

auf der Ebene der Volksschule verfolgen die Fleißbildchen-Reihen zu je 12 Stück, die der Heimatpflegever band seit 1955 geschaffen hat und, soweit Vorrat und Mittel reichen, den Lehrpersonen zur Verfügung stellt. Schrifttumsförderung Die Herausgabe ernsten, heimatkundlichen Schrifttums in Südtirol ist — wie die von seriösem Schrifttum in Südtirol überhaupt — durch den empfind lichen Aderlaß, den die gebildete Schicht der Volksgruppe durch Faschismus, Krieg und Umsiedlung erlitten hat, stark zurückgegangen

der „Etschland schriften“ des Heimatpflegeverbandes das Dorfbuch „Laurein am Nonsberg“ von Hubert Ungerer. * * * Wie meistens bei umfangreichen idealen Aufgaben hat auch die wün schenswerte breite Entfaltung der Heimatpflege in Südtirol zur Voraussetzung, daß es gelingt, die Zahl der aus innerem idealen Antrieb für sie Tätigen erheblich zu vermehren und die Aufbringung von Mitteln bedeutend zu er höhen. Aus den Ortsbeauftragten, aus den rund 1500 eingeschriebenen Mitglie dern der Heimatpflegevereine

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Pagina 149 di 151
Data: 01.04.1967
Descrizione fisica: 151
Da sich aber der vorhin erwähnte Stamm, der die Kultur tragen soll, so darstellt, wie ich versucht habe in Kürze zu umreißen, so scheint mir — sofern wir der Kultur zubilligen, daß sie in Südtirol die Südtiroler als Voraussetzung haben soll —, unsere Zukunftsaufgabe eine zweifache zu sein: 1. Wieder Wurzel fassen: Die in dieser Festschrift geschilderten kulturellen Aufgabengebiete, ein Aufriß von 1946 bis heute, sind erfreuliche Tatsachen, aber vielleicht doch noch Ansätze. Sicher

Kravogl, Max Valier usw. Es könnte das Buch gefüllt werden mit Vergangenheit, wenn alles genannt sein sollte, womit Südtirol in den deutschen Kulturraum hineinwuchs und mit geholfen hat, das kulturelle Gesicht Europas zu formen. Diese reiche Vergan genheit kann die Gegenwart tragen. Haben wir so wieder Wurzel gefaßt, be darf es jedoch für die Zukunft 2. Der vollen Benutzung der Werkzeuge der Gegenwart: Es darf erwartet werden, und dieser Hoffnung soll hier Ausdruck gegeben werden, daß eine kommende

Autonomie für Südtirol auch die kulturelle Auto nomie, das Recht kultureller Freiheit miteinschließt in größerem Maße als bisher, und zwar: Freiheit in der Schulbildung, damit jedem Kind eine seiner Begabung und seinem Leistungswillen entsprechende Bildungsmöglichkeit geboten ist; Freiheit zur Erwachsenenbildung; Freiheit in der Benützung der Massenmedien, wie Rundfunk, Fernsehen usw.; Freiheit bei der Förderung aller Absätze eigenen Kulturlebens. In diesen so geforderten Freiheiten muß

auch eingeschlossen sein die Möglichkeit des ungestörten kulturellen Austausches, der Information und der Begegnung nach allen Seiten, soweit dies der Kulturentwicklung Südtirols gemäß erscheint. Es muß unter kultureller Freiheit verstanden werden, daß jeder in seiner Sprach- und Denkform Anteil nehmen kann am Kulturgeschehen in Europa. Unter Benutzung der Werkzeuge der Gegenwart ist sodann zu verstehen, daß Südtirol nicht nur auf dem schnellsten Wege nachholt, indem unter ande rem in allen Orten Büchereien

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Pagina 87 di 151
Data: 01.04.1967
Descrizione fisica: 151
und Berghängen des Gardasees oder, um Näheres zu vergleichen, nach dem Trentino. Wir werden in Südtirol die ernsthaften und zum Teil erfolgreichen Be mühungen um eine angemessene Bauweise nicht übersehen können, sowie eine gewisse Einheitlichkeit, die z. B. im Vergleich mit Nordtirol bei uns vielleicht mehr und bewußter angestrebt wird. Mag diese einheitliche Bau weise der Kritik ausgesetzt sein, die darin lediglich Phantasielosigkeit und Gefahr einer sterilen Architektur sieht: Gemeint ist das übliche Haus

sich in den Weg stellender Schwierigkeiten — indem man sich z. B. einfach darüber hinweg setzt — und auch manchmal trotz möglicher Fehlentscheidungen. Einzelne Bausparten Sakralbauten: Auffallend wenige Kirchenneubauten hat Südtirol — wenn wir jene für die italienischsprachigen Stadtteile Bozens außeracht lassen — die letzten zwanzig Jahre über zu verzeichnen. Dies fällt uns besonders bei einem Vergleich mit den Bundesländern Österreichs oder mit Bayern ins Auge. Dem Schreiber dieser Zeilen sind nur die wenigen

: Es sind in den vergangenen zwanzig Jahren wohl einige neue deutsche Kindergärten in Südtirol entstanden, aber sicherlich in ungenügender Zahl. Die dem Verfasser dieser Zeilen bekannten neuen Kin dergärten entsprechen im Äußeren wie im Inneren den heutigen Anforde rungen, sie sind wahrhaftige Heime für unsere Kinder: lichtdurchflutet, prak tisch eingerichtet, durchwegs ebenerdig und mit Spielplätzen angelegt und zäh len wohl mit zu den erfreulichsten Bauwerken Südtirols in neuerer Zeit. Schüler- und Studentenheime

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