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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 25.04.1946
Descrizione fisica: 8
Tiroler Dauernzeitung Donnerstag. 25. April Gelte S'INr. 17 ,'V -3,-v ■ — ,.. Trotz der faschistischen Unterdrückungspolitik haben heute noch von den 169 Gemeinden Süd tirols IVO Gemeinden eine österreichische Mehr heit, wovon sogar in 56 Gemeinden, also mehr als die Hälfte, über 90 Prozent Österreicher sind. Vor 14 Tagen wurde mir eine Liste mit 123.000 Orlgmalunterschristen Österreicher aus Südtirol überreicht, wobei mir versichert wurde, daß 10.1)00 in den nächsten Tagen folgen

werden. Ich bin stolz, heute weitere 30.000 Originalunterschriften empfangen zu haben. Das ist eine eindeutige Sprache der Ziffern. Wer es wirklich ehrlich mit dem Frieden Europas meint, der kann einer solchen Sprache nichts gegenüberstellen, am aller wenigsten aber, strategische Notwendig keiten de r B r e.n.n e r.g re n z e. Die Wiederheimkehr .Südtirols in fein öster reichisches Heimatland ist für Südtirol selbst wie auch für Österreich nicht nur ein politisches Pro blem, sondern auch eine wirtschaftliche Frage

, da man immer wieder sagen muß, daß im Falle Südtirol alle anderen Erwägungen für uns min- dermaßgeblich find. Als O bst-' und W e i n l a n d ist Südtirol für Italien ohne Bedeutung. Öster reich hat gerade mit dem Verluste Südtirols feine we r t o,o, l ! ft e> und wirtschaftlich stärkste . P r o- v i n z verloren. Südtirol. war das Fremde n- v e r k e h r s j u w e l Tirols und damit Öster reichs. Unsere berühmten, von österreichischem Geist und österreichischem Geld gegründeten Kur orte gingen

unter der faschistischen Herrschaft zugrunde. Zur Heimat zurückgekehrt, würden sie wieder der Zielpunkt europäischen Fremdenver kehrs fein. Und schließlich noch: Südtirol ist die Heimat Walthers von der Vogelweide, des größten mittelalterlichen Sängers der öster reichischen Freiheit. Im Passeier ist unser gro ßer Freiheitsheld Andreas ,Hofer geboren. Das schönste und zutiefst österreichischeste allen Sagengutes ringt sich um Laurins Rofengärtlein und seit vielen hundert Jahren ist bestes Öster- reichertum

auch auf literarischem und künstleri schem Gebiete aus unserem österreichischen Süd tirol entsprungen. Südlirol ist also unser, nicht seit heute und gestern, nein, eh und je und wird es auch in alle Zeit bleiben, denn sein Herz ist österrei chisch und wird es ewig bleiben. Das Österreich von 1938 hat niemals auf sei nen Anspruch auf Südtirol verzichtet, das Öster reich von 1945 , hat .sofort nach seiner Wieder errichtung seinen Anspruch auf Südtirol, dem uralten Bestandteil unseres heiligen Landes Tirol

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 4
Data: 03.05.1946
Descrizione fisica: 4
hat Oesterreich niemals aufgehört, seinen An spruch auf das 1919 abgetrennte Südtirol zu beto nen. Erst mit der Besetzung unseres Landes durch Hitler wurde jede Willensäußerung, die auf die Rückkehr Südtirols abzielte, mit drakonischer Strenge unterbunden, da dem Nazismus daran ge legen war, den Duce des Faschismus als Freund und Bundesgenossen zu gewinnen. Hitler benötig te diese Freundschaft, er mußte den Beistand Ita liens haben, um seine wahnwitzigen Pläne — die Eroberung Europas für die deutsche

Herrenrasse — durchführen zu können. Das war der Grund, warum er, der ansonst sprupellos Länder überfiel und besetzte, um Deutsche aus angeblich fremder Knechtschaft zu befreien, auf das fast rein deutschsprachige Südtirol verzichtete und pathe tisch die Brennergrenze für ewig anerkannte. Die österreichische Bundesregierung hat sofort nach der Wiederbefreiung des Landes den An spruch Oesterreichs auf die Gutmacliung des Un rechtes von Saint Germain neuerlich angemeldet und seitdem den Kampf

um dieses urösterreichi- sche Gebiet weiter geführt. Sie hat immer wieder versucht, soweit es ihr die vorläufig nur bedingte Souveränität unseres Staates und die damit ver bundene mangelnde Vertretung im Ausland zu ließ, den Großmächten klar zu machen, was Süd tirol für Oesterreich gefühlsmäßig, politisch und wirtschaftlich bedeutet. Unser Außenminister hat namens der Regierung der Bereitschaft Oester reichs Ausdruck gegeben, von dem in Südtirol er zeugten Strom Italien für lange Jahrzehnte zu be liefern. Es wurde

österreichischerseits tatsächlich alles getan, um die wirtschaftsbedingten italieni schen Einwände durch praktische Vorschläge zu entkräften. Während der Besitz Südtirols für Oesterreich eine Frage von höchster Wichtigkeit ist, bedeutet sie für Italien mehr eine Prestigeangelegenheit. Unser südlicher Nachbar benötigt weder das Obst, das Südtirol produziert, denn es hat selbst davon in überreicher Menge, noch die Kurorte des Lan des, die höchstens für die alteingeführten italie nischen Fremdenverkehrszentren eine Konkurrenz

und politische, sondern auch eine Frage des Herzens und des Gefühls bedeutet, wird das Volk niemals eine Entscheidung als gerecht empfinden und innerlich anerkennen, wie die in Paris getroffene. .Es wird In letzter Stunde für Südtirol Die Demonstrationen setzten sich auch tagsüber fort; auch am Abend fanden weitere Demonstrationen statt. Der großen und schönen Kundgebung des arbeitenden Volkes von Innsbruck am l.Mai folgte in den Morgenstunden des nächsten Maitages ein ungewohntes Bild. Das Eintref fen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 2 di 6
Data: 23.04.1946
Descrizione fisica: 6
Österreich ruft Südtirol! Die Massenkundgebung am Ostermontag — Eine bedeutsame Entschließung Der Morgen des zweiten Ostertages bringt ein Bild lebhafter Bewegung. Das ganze Tiroler Volk ist auf dem Wege zur Landeshauptstadt, Sonder zug um Sonderzug läuft auf dem Hauptbahnhof Innsbruck ein, alle Orte in kennzeichnenden ma lerischen Trachten, Musikkapellen und Schützen vereine beleben den Südtirolerplatz und die an grenzenden Straßen. Alt und jung ist dem Rufe der Landesregierung gefolgt

um zu bekunden, daß es sich in der Frage Südtirol wirklich tun eine Herzensangelegenheit des ganzen Volkes handelt. Von ehrwürdigen Fahnen überweht, die alle ihre Geschichte haben, sammeln sich die Züge und set zen sich, die Musikkapellen voran, nach dem Rennweg in Marsch. Der weite Platz vor dem Landestheater füllt sich mehr und mehr und ihn zu überblicken ge währt die Freude eines unendlich vielfältigen und bunten Bildes, daß sich dort wie ein kunstvolles Gemälde zu harmonischer Einheit fügt

. Es ist auch hier als solle wohl die Stammeseigenart und Besonderheit, auf die kaum ein Tal, ja nicht ein mal ein Ort verzichten möchte, doch wieder nur herausgestellt werden als ein Teil eines untrenn baren Ganzen, der sich selbstverständlich und ge setzmäßig dem Großen, Hebergeordneten einfügt. Und in diesem Zusammenhang und Zusammen- iitfe sn di Die in ihrer Landeshauptstadt versam melten Tiroler richten an die Vereinten Na tionen die flammende Bitte: Gebt Südtirol frei, vereint es mit Oesterreich! Das Tiroler Volk

unterbreitet weiter der Konferenz der Außenminister folgende Entschließung: Das Volk Andreas Hofers ist im Laufe einer jahrtausendalten organischen Entwick lung zu einer geistigen, politischen und wirt schaftlichen Einheit zusammengewachsen und ist eine der ältesten Demokratien Europas. Die Teilung des Landes im Jahre 1919 ver nichtete diese organische Einheit und zer schlug eine lebensfähige und lebenswillige Demokratie. Südtirol, in dem die Wiege des Landes stand, aus dem sein Name erwuchs, Südtirol

ausgesetzt, die selbst vor den Gedenksteinen klang ist auch Südtirol ein unentbehrlicher, weil durch ein Jahrtausend dazugehöriger Akkord. Man glaubt einen Querschnitt durch das ganze Volk vor sich zu haben: Arbeiter und Bauern, Frauen, Männer, frische lebendige Jugend, Hand werker, Beamte und Geistesarbeiter, alle sind ge kommen und alle eint ein Wille und ein Gedanke, die Wiedervereinigung mit den Brüdern südlich des Brenners. Und zu diesem Volk, das der Last der Zeit nicht achtend wenige freie Stunden

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 1 di 4
Data: 10.01.1946
Descrizione fisica: 4
„Der Vauernbund ist Schutz und wetzr, Tiroler Dauern "kecht und <Ltzr" Nr. 2/39. Jahrgang Erscheint jeden Donnerstag - Donnerstag, 19. Jänner 1946 Der Lieetee Vavevnbund und Südtirol Dem Tiroler Bauernbund als Hüter und Vorkämpfer der tirolifchen Geschichte und Tradition obliegt besonders die unbeirrbare und treueste utvb geradeste Verpflichtung zum Herzen Tirols, zu S ü d t i r o!! Mehr als je leuchten gebieterisch zwei Losungsworte in all die Wir ren der Zeit: Glaube und Helmat! Diese beiden

bis in das Herz von Südtirol, nach Bozen und Meran, wo das Stammschloß der Grafen von Tirol frei und stolz wie vor hunderten von Jahren herniederschaut. Wieder vertrauen wir aus unsere beiden Losungsworte: Glaube und Heimat! — In wenigen Monaten fährt es sich zum 150. Male, daß der Tiroler Landtag und das ganze Land im Kriegsjahre 1796 das große Gelöbnis zum Herzen Jesu vor dem historischen Bild in der Pfarrkirche zu Bozen abgelegt hat. So wie damals geht es auch heute wieder um unsere Heimat, um Südtirol

! Josef Muigg. Landesobmann des Tiroler Bauernbundes. T~"L Die Südgrense d. v. Österreich b.eanspniebton Gebietes deutschsprechende Tiroler ladinisehsprechende Tiroler italienischsprechende Trientiner Me steht es mit Südtirol? „Hundert Jahre Unrecht Machen keine Stunde Recht." (Alter Tiroler Bauernspruch) Seit bem denkwürdigen Tag des 4. September, einem Ehrentag in der Geschichte unseres Lan des, ist der Ruf nach Südtirol nicht mehr ver stummt und ist die Angst und das Bangen um die Zukunft Süütirols

, daß Südtirol ein für allemal verlorengeht, wenn das Unrecht von 1918 in letzter Stunde nicht gutgemacht wird. Schon damals richteten dis Südtiroler Abgeordneten in historischer. Stunde eine Bittschrift an Wilson, wo dargelegt wird, daß in Südtirol 220.000 Deutschtiroler. 9400 Ladiner und nur 7000 Italiener ansässig waren. Inständig baten die Abgeordneten den Präsidenten, „der Anwalt unseres Volkes zu werden". Wilson hat ja damals schon das berühmte Wort geprägt, „es dürfe nicht geschehen, daß Völker

„zu der g e f ä h r I i ch st e n Grenze Europas" geworden, wie der' ame rikanische Schriftsteller John Guenther schon 1930 in seinem Buche „Inside Europa" (New Aork) warnend und prophetisch geschrieben hat. „Der Brennerpaß — die gefährlichste Grenze Europas!" Wahrlich — eine ganze Welt hat dafür gebüßt und geblutet! Für uns Tiroler ist es heute von größter Be deutung, daß das Ausland nicht mehr im Un klaren über die tatsächlichen Verhältnisse in Süd tirol ist. Im Gegenteil ist das Ausland über dis Lage in Südtirol bestens

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Volksbote
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Pagina 2 di 8
Data: 02.05.1946
Descrizione fisica: 8
hat, gelben wir gerne dem Ersuchen des Herrn Dietrich Graf Wolkenstein« JE ros t bars statt, den nachfolgenden ihm verfaßten Aufsatz in unserem ati» zu veröffentlichen, worin der Ver den Vorschlag macht, ein selbstän dig and unabhängiges Südtirol zu schaffen .unter der Oberaufsicht und dem Schutze der Vereinten Nationen. D. Sehr. 3 «m pcoblem ©fidtirol Iu meiner ,Feststellung“, erschienen im golksrecht“ vom 7. Februar d. J., habe . mit Bedauern die Tatsache registriert, I es dem neuen demokratischen

Italien 'nicht gelungen ist, sich die Sympathie amd dak Vertrauen der Südtiroler zu ge winnen. .Die Südtiroler wollen los von Italien, sä® wollen nicht mehr — nicht einmal Bei Einräumung weitgehender Autonomie ,~r im italienischen Staatsverband ver- Jpeibein, sie wollen „alles, nur nicht walsch topln“, wie die „Dolomiten" vom 7. März % J. in ihrem Leitartikel bestätigen. Was ist da zu tun? Sollen die Ehepart ner —■ Südtirol und Italien — weiterhin mit Gewalt zusammengehalten

sich mit der Zeit verschmerzen. Vielmehr stemmt sich Italien. deshalb gegen die Trennung, weil Südtirol, eine neue Verbindung mit Oesterreich einzu- ? ehen beabsichtigt, weil es sich mit lesterreich in einem Staate vereinigen will. Der Anschluß an Oesterreich ist es, der Italien mit größter Besorgnis erfüllt Denn es fürchtet, daß Oesterreich eines schönen Tages — gleichgültig ob frei willig oder unfreiwillig —wieder zur „Ostmark" werden könnte, das heißt zu einer Provinz eines neu erstandenen Groß deutschlands

Rechnung getragen werden. .0 Es gäbe aber eine, wie ich glaube, für alle Interessierten annehmbare Lösung, deren Hauptpunkte folgende wären: 1. Südtirol soll weder eine italienische Provinz bleiben noch eine österreichische Provinz' werden. Südtirol scheidet aus dem politischen Körper Italiens aus und wirdf zu einem von Italien wie von Oesterreich politisch unabhängigen Gemeinwesen. Es wird sich seine eigene, den besonderen Verhältnis sen des Landes gerecht werdende Verfas sung gehen

und sich selbst regieren. 2. Südtirol wird unter die Oberaufsicht und' den Schutz der „Vereinten Nationen“ gestellt. 3. Ob. Südtirol weiterhin in der bisheri gen wirtschaftlichen Union mit Italien! verbleiben oder aber ob es — bei Wah rung der Interessen Italiens in Südtirol — dem österreichischen Zoll- und Wäh rungsgebiet angegliedert werden soll, ist eine Frage, die von den „Vereinten Na tionen“ nach Anhörung der interessierten Parteien entschieden werden soll. • Vorstehende Lösung wäre nach meinem Dafürhalten

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Volksbote
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Pagina 1 di 8
Data: 25.04.1946
Descrizione fisica: 8
, ein F a ck s 1- z ug. wie ihn großartiger Innsbruck noch nie gesehen hat. Vor Beginn desselben erörterten die Vertreter der drei Parteien den Sinn der großen Kundgebung.. : • Als erster Redner sprach Nat.-Rat Stein egger. Mit überzeugenden Wörten legte der Redner die Notwendigkeit der Rückgabe Sfld tirols an Oesterreich dar. Seine Worte: ..QeSt uns Südtirol zurück!“ lösten in den versammelten Massen ein gewaltiges Echo aus. Für die sozialdemokratische Partei sprach Dr Karl Kunst, der daran erinnerte, daß in wenigen Tagen, am 24. April

, es 25 Jahre werden, daß anläßlich des Trachtenzuges bei der Bozner Messe die Faschisten in die un- bewaffnete Menge schossen und dabei deh Lehrer Franz Inn er hof er aus Marllng tödlich trafen. Damit wurde die Aera einer einmalig dastehenden Unterdrückung gegen ein wehrloses Bergvolk eingeleitet. Aber alle Bemühungen, dem Lande seinen österreichi schen Charakter zu nehmen, sind an der Widerstandskraft der Bewohner .gescheitert Auch dieser Redner schloß mit dem Rufe: „Gebt uns Südtirol zurück!“ Als letzter

eine Regierung Oesterreichs unse ren Anspruch auf Südtirol aufgegeben. Es war dem barbarischen Usurpator Hitler Vorbehalten, nicht nur diesen schwersten und größten Verrat an unse rem Lande zu begehen, sondern auch obendrein noch durch die gewaltsame Deportation Tausender und Äbertausen- der von Südtiroler Familien aus ihrer schönen Heimat, von ihren stattlichen Höfen in die Sammellager, aus denen sie niemals mehr wieder herauskamen, auch noch unsägliches Leid und Elend, über unsere Südlirnler Landsleute

, sondern wir hoffen, daß gerade sie für diese Forderung Verständnis haben werden. Kanzler, der nach acht Jahren wieder vor euch steht, wiederhole: Jawohl. Mann der. es isch Zeit und wir wollen unser Südtirol wieder! fjtr 5 en«r«<f)t gong ©ejterrefdjo Ich habe in meiner Regierungserklä rung vom 21. Dezember 1945 erklärt, wir wollen nicht von der Ungerechtigkeit ge wisser Grenzziehungen vom Jahre 1918 reden, das haben maßgebende Faktoren der Weltpolitik in den letzten Jahrzehn ten wiederholt getan

. Eines aber ist für uns kein Politikum, sondern eine Her zenssache und das ist Südtirol. Die Rückkehr Südtirols zu Oesterreich ist das Gehet jedes Oesterreichers, auf welcher politischen Seite er auch stehen mag. Das neue Europa, das sich die Ge rechtigkeit gegenüber allen, Völkern und Nationen als oberstes Programm gesetzt hat, dieses neue Europa kann jenes • Programm nur vonVirkUp.hen. wenn es das erste und schwerste Unrecht, das auf diesem Gebiet gesetzt wurde, wieder gut macht, denn gerade in der Südtiroler Frage handelt

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 18.04.1946
Descrizione fisica: 8
Die Kundgebung für Südtirol In letzter Stunde Am 25. April treten die Außenminister der vier Großmächte in Paris zusammen, um auch die Frage des Friedensvertrages mit Italien zu besprechen. Die stellvertretenden Außenminister Konnten sich über die Territorialfragen nicht eini gen, daher Kommen diese schwierigsten Probleme vor den Rat der Außenminister. Zu diesen Pro. blemen gehört auch Österreichs Anspruch auf Südtirol. Programm für den Fackelzug am 21. April 1946 21.00 Uhr: Abmarsch

: Überreichung der Unterschriften an den Bundeskanzler vor der Hofkirche. Männerchor, Gruß an Südtirol. 12.00 Uhr: Abmarsch zum Vorbeimarsch vor dem Landhaus. Aufmarschplan für die Südtiroler Kundgebung am 22. April 1946 Block 1: Kitzbühel, Kufstein: Südtiro ler Platz, Brunecker Straße, Jng.-Etzel-Straße, Universitätsstraße. Block 2: Unterinntal, Zillertal: Südtiroler Platz, Brixner Straße, Meinhard straße, Sillgasfe, Universitätsstraße. Block 3: Wip.ptal: Leopoldstraße, Triumph- psorte, Maria-Theresien

aus durchgeführt. Die Liefer zeit dauert 6 bis 8 Wochen. Im Falle des Ver lustes eines Paketes wird ein gleichwertiges Er satzpaket kostenfrei versandt. Südtiroler in Österreich und Deutschland und ihr, Österreicher, bittet also eure Verwandten und Bekannten in Südtirol, ein solches Paket für euch bei der Landesleitung der Südtiroler Volks- partei in Bozen-Gries zu bestellen! Sie werden euch sicher gerne helfen, den jetzigen, hoffentlich letzten Ernährungsengpaß zu überwinden! Preisausschreiben Volkshymne

. Einsendestelle: Bundesministerium für Unterricht, Kunstabteilung, Wien, l., Reitschule Nr. 2. Der Briefumschlag hat den Vermerk „Preisausschrei ben Volkshymne" zu tragen. Südtirols Spfergang unter dem Nationalsozialismus Zu dem Borwurf Italiens, daß Südtirol durch und durch nationalsozialistisch war. lassen wir wiederum eine Stimme aus Süd tirol zu Worte kommen: Wenn man heute gewisse Darstellungen der letzten Jahrzehnte der Geschichte Südtirols liest, so bekommt ein Leser, der die näheren Verhält nisse

nicht kennt, folgendes Bild: Südtirol stand 23 Jahre unter faschistischer Herrschaft. Gewiß hätten die Faschisten die Süd tiroler schlecht behandelt, aber so schlimm sei es gerade nicht gewesen. Die Regierung Mussolinis sei mehr operettenhaft als tragisch gewesen, schreibt z. B. der „Alto Adige", übrigens hätten ja auch die Italiener nicht viel weniger gelitten als die Südtiroler. Im September 1943 habe aber dann in Südtirol eine wahre Schreckens herrschaft gegen alles, was italienisch war, ein gesetzt

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Volksbote
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Pagina 1 di 8
Data: 12.09.1946
Descrizione fisica: 8
, den 12 . ©epfcmbcc 1946 26. 3«^sang Sntfdietôiitia Forth offen ihre Stimme für das Selbst« Bestimmungsrecht Südtiföls. Zwischen Oesterreich und Italien wurde in Paris ein Abkommen über Südtirol ab geschlossen, und zwar durch die beider seitigen Außenminister Dr. Gruber und De Gasperi, . dessen Inhalt wir an anderer Stelle wiedergeben. Dies bedeutet formell noch nicht die Entscheidung; noch haben die. Gebietskommissison der Friedenskon ferenz, nach dieser die Vollversammlung derselben und schließlich

, daß in jenen Tagen, die zu gleich voll tiefster Not und voll größter Hoffnung waren, die Südtiroler Volkspartei erstand und mit der Forderung des Selbst- bestimmungsreebtes in kürzester Zeit das ganze Volk von Südtirol um sich scharte. Nur Böswilligkeit oder vollständige Unkennt nis der Kräfte, welche das Leben eines Vol kes bestimmen, konnten die lächerliche Lüge erfinden, welche einer Propaganda von außen zuschreiben wollte, was der aus den Tiefen des Blutes und dem innersten Her zen kommende Ausdruck

auch die italienische'Regierung an erkannten die Südtiroler Volkspartei und ihr Recht bei der bevorstehenden Neuordnung Europas den Anspruoh auf Selbstbestim mung für Südtirol zu vertreten. Als' im Juli 1945 Truman, Churchill (später Attlee) und Stalin in Potsdam die ersten Bespre chungen nach dem Kriege über die Neuord nung Europas hatten, lagen ihnen bereits auch die Memoranden der Südtiroler vor, in denen deren Forderung aufgestellt und be gründet war. Als im September 1945 die Außenminister der fünf Großmächte (Ver einigte Staaten

Zwischenspiel der sogenann ten „kleinen Grenzberichtigung", welches die Frage einer Trennung des Pustertales und oberen Eisacktäles vom übrigen Südtirol auf- wärf, daß die vier Außenminister beschlos sen, die Grenze zwischen Oesterreich und Italien zu belassen, wie sie 1919 gezogen worden war, was den Verbleib Südtirols bei Italien bedeutete. Inzwischen aber hatte der Vet Inhalt kts Abkommens Paris, 5. September (Ansa). Am 5. ds. haben in Paris Dr. De Gasperi und der österrei chische Außenminister

, sondern auch ihren Freiheitswillen in den Himmel. Aus dem Volke selbst heraus entstand die Unterschriftensammlung, mit welcher in Südtirol 125.000 Menschen, d. i. die ganze willensmündige Südtiroler Bevölkerung ihren Wunsch nach der Wiedervereinigung mit Nordtirol zum Ausdruok brachten. Auch die offizielle Politik begann sich öffentlich mit Südtirol zu beschäftigen. - Der englische Außenminister Bevin warf in einer Rede die Frage auf, wie in der SÜdtiroler Frage die ethnischen Gesichtspunkte sich mit den wirtschaftlichen

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Volksbote
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Pagina 2 di 8
Data: 29.08.1946
Descrizione fisica: 8
wir uns davon keine erwarten. Doch dürfen wir wohl erwarten, daß jene Mächte, die das Selbstbestimmungsrecht als heilig stes Ideal auf ihre Fahnen geschrieben ha- ben, dafür sorgen werden, daß uns zum wenigsten ein gewisses Maß von Freiheit international garantiert wird. Bas namenlofe Canò k. g. — Am 8. August jährte es sioh zum 28. Male, daß der Faschismus Südtirol seinen heiligen Namen genommen hat. Der Erz faschist Ettore Tolomei, der in einem großen Programm, das nach Aussagen Guadagninis dazu hätte

dienen sollen, „das Alto Adige mit einem italienischen Firnis zu überzie hen'', auch die Auslöschung des Namens Ti rol gefordert hatte, wußte wohl, daß dieses Land in der Welt große und einflußreiche Freunde hatte und er glaubte vielleicht, daß sie hinter dam Alto Adige nioht das jahr hundertealte Südtirol vermuten möchten. Die Abgeordneten Südtirols veröffentlich ten am Maria-Himmelfahrts-Tage des Drei- undzwanzigerjahres folgenden Aufruf: ,lAn unsere Landsleute, die Südtiroler, an alle Freunde

Tirols! Die Präfektur Trient hat den Gebrauch des Namens Südtirol und Süd tiroler, Tirol und Tiroler für unser Heimatland und für unsere Volks genossen verboten und unter Strafe ge stern. Die staatspolitischen Erwägungen, die für eine derartige Verfügung maßgebend waren, kennen wir nicht. Wir wissen aber, daß jede Verwahrung gegen die Ver letzung unseres Ahnenstolzes, unserer hei ßen, Heimatliebe vergeblich ist. Es bleibt uns heute nichts, dis Abschied zu nehmen vom heiligen Namen Tirol

, bis auch auf uns Entrechtete wieder die Sonne wahrer, völkerversöhnender Gerechtigkeit hemiederstrdhlen wird. Keine staatliche Verfügung kann die Tatsache < ändern, daß das ehrwürdige Stammschloß Tirol bald ein Jahrtausend schon auf das gesegnete tirolische Burg grafenamt niederschaut und dem ganzen Heimatlande mit seinem starken Volke den Ehrennamen gegeben hat, den die ganze Welt kennt. Wenn das Land Tirol zerrissen, wenn Südtirol dem Königreich Italien einoer leibt und ein Teil der Provinz Trient wurde

, so ist unser Heimatland trotz aller neuen Namen doch das geblieben, was es immer war, unser Burgenland, unser Südtirol, und die Menschen, die es in harter Arbeit bebauen und in unauslöschlicher Liebe lieben, sind und werden immer sein, was ihre Väter waren: Tiroler. Ob wir das auch schreiben und sagen, oder ob wir es nur mehr wissen und in tiefstem Herzen fühlen dürfen: Wir blei ben was wir sind. Nur mit seinen Bergen wird Tirol ver gehen. Die Dinge gehen oft ihren eigenen Gang und die Männer, die uns heute krän ken

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 10.01.1946
Descrizione fisica: 4
nach Wiedergutmachung schreit" folgendermaßen für Südtirol Stellung: „Zufolge des Geheimvertrages von London im Jahre 1915 wurde Südtirol vom übrigen Tirol abgetrennt. Nicht nur, daß fein Urheber Sir Edward Grey diesen Vertrag als .verbre cherisch" betrachtete, seine Auswirkung, die An nexion des Gebietes durch Italien im Jahre 1919 wurde auch von Mr. Lloyd George und Lord Bryce öffentlich verurteilt. Diese Einstel lung entsprach auch der inneren Überzeugung von Präsident Wilson

. Eine moralische Begründung für diese Annexion ist niemals gegeben worden! Wirt schaftlich hat Südtirol weder Italien etwas . zu bieten, noch hat es von Italien etwas zu ge winnen. Bei jeder ehrlichen Prüfung weiß jeder, daß die wahre Grenze dort liegt, wo die Sprach grenze immer verlief, nämlich zwischen Bozen und Trient. Die „Großen Drei" haben ihrem Mansche nach einem unabhängigen Österreich Ausdruck gegeben, Doch ist dies nur dann voll kommen zu erreichen, wenn ihm Südtirol und feine BevölkerunF

wird. „Die Verstüm melung von 1919 muß wieder gutge macht werden!" Diesen Tatsachen gegenüber wirkt der Anspruch Italiens auf Südtirol geradezu lachhaft und Her ausfordernd. Von einem nationalen Anspruch wird überhaupt nicht mehr gesprochen. Auch die militärische Seite der Brennergrenze scheint nicht nte'’r zu bestehen. Nur die wirtschaftliche Wichtig keit wird in den Vordergrund geschoben. In letz ter Zeit hat jedoch der bekannte italienische Poli tiker Graf Sforza in das alte Horn geblasen und strikte

die Forderung aufgestellt: „Südtirol zu Italien, und Nordtirol zu Deutschland!" Also am Brenner wieder das Stelldichein von Rom und Berlin und die alte Sache kann von neuem anfangen! Kein Wunder, daß sich die Tiroler ge gen solche herausfordernde Auffassungen mit allen Mitteln zur Wehr stellen. Daher schrieb Dr. Hans G a m p e r als Erwiderung in den „Tiroler Nach richten" mit vollem Recht: „Wir wollen von Berlin genau so wenig wis sen wie von Rom. Wir wollen freie Menschen in einem freien Land

sein, das die Alpenpässs fest in seiner Hand hat, so wie die Schweiz!" Die Spannung in der Südtirolerfrage steigert sich von Tag zu Tag, je näher es dem 1. Mai zu geht, bis zu welcher Zeit die Friedensverhand lungen stattfinden sollen. Die tirolischen und öster reichischen Regierungsstellen haben jedoch alles unternommen und vorbereitet, was irgendwie für Südtirol getan werden kann. In der Person un seres früheren Landeshauptmannes und derzeiti gen Staatssekretärs Dr. G r u b e r haben wir den besten und fähigsten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 6
Data: 23.04.1946
Descrizione fisica: 6
, einen Faschismus in neuem Kleid ins Leben zu rufen. Es darf dabei nicht übersehen werden, daß Sie Rede des Bundeskanzlers Bundeskanzler Ing. Figl sprach am Ostermon tag in Innsbruck über die Südtiroler Frage. Er führte unter anderem aus: Niemals seit 1918, seit die Ungerechtigkeit des Friedensvertrages von St. Germain uns Oesterreichern den Lebensatem einschränkte, wie noch nie einem Staat zuvor, niemals seit diesem 1918 hat irgendeine Regierung Oesterreichs un seren Anspruch auf unser Südtirol aufgegeben

am 21. Dezember 1945 erklärt: Wir wollen nicht von der Ungerechtigkeit gewisser Grenzziehungen vom Jahre 1918 reden, das haben maßgebende Fakto ren der Weltpolitik in den letzten Jahrzehnten wiederholt getan. Eines aber ist für uns kein Po litikum, sondern eine Herzenssache und das ist Südtirol. Die Rückkehr Südtirols nach Oester reich ist das Gebet jedes Oesterreichers, auf wel cher politischen Seite er auch stehen mag. Das neue Europa, das sich die Gerechtigkeit gegenüber allen Völkern und Nationen

. Wenn wir darum die Heimkehr unseres österrei- j chischen Südtirol verlangen, so denken wir hiebei nicht an unseren italienischen Freunden irgendwie nahetreten zu wollen, sondern wir hoffen, daß ge rade sie für diese Forderung Verständnis haben werden. 246.000 Tiroler standen vor der hitleri- schen brachialen Deportation im österreichischen Südtirol nur 6000 Italienern gegenüber. Trotz der faschistischen Unterdrückungspolitik haben heute noch von den 109 Gemeinden Südtirols 100 Ge meinden eine österreichische

Mehrheit, wovon so gar 56 Gemeinden, also mehr als die Hälfte über 90 Prozent Oesterreicher sind. Vor 14 Tagen wurde mir eine Liste mit 132.000 Originalunter schriften Oesterreicher aus Südtirol überreicht, wobei mir versichert wurde, daß zehntausende in den nächsten Tagen folgen werden. Ich bin stolz, heute weitere dreißigtausend Originalunter- schriltein empfangen zu haben. Das ist eine ein deutige Sprache der Ziffern. Wer es wirklich ehr lick mit dem Frieden Europas meint

, der kann einer solchen Sprache nichts gegenüber stellen, am allerwenigsten aber strategische Notwendigkeiten der Brennergrenze. Wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung der SOdtiroler Frage Ich will nicht leugnen, daß die Wiederheim kehr Südtirols in sein österreichisches Heimat land sowohl für Südtirol seihst auch für Oester reick nicht nur ein politisches Problem, sondern j auch eine wirtschaftliche Frage ist. Als Obst- und Weinland ist Südtirol für Italien ohne Bedeutung. Unsere Süd tiroler Bauern haben unter der italie

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 1 di 6
Data: 31.10.1946
Descrizione fisica: 6
nach dem Zusammenbruch, ' die politische Welle um Südtirol hochgestiegen und hat 1946 anläß lich der Kundgebung am Ostermontag in Inns bruck ihren.Höhepunkt erreicht. Südtirol war nicht nur für Tirol, sondern für ganz Öster reich das Losungswort geworden, dem sich die ganze österreichische Außenpolitik unterordnete. Die Welt schaute damals auf Österreich, das so offen und freimütig, ohne jede Furcht, sein Recht verlangte — und die Welt schaute auch auf Südtirol. In dieser entscheidungsvollen Zeit ist ein Mann

uns aus dieser Zeit, da läuten auch uns die Glocken zum Gang in die Ewigkeit. Sind wir dann drüben bei ihnen nach dieser Erdenplag, und es beten auch uns die Menschen — am Allerseelentag... Gebhard Wildanger. mer sein ganzes Leben nur dem einen Gedanken und Ideal geweiht hat: seiner Heimat Südtirol! Prof. R e u t - N i c o l u s s i ist im Jahre 1918 nach dem österreichischen Zusammenbruch als Vorkämpfer für das Recht und für die Selbstbe stimmung Südtirals in den Kampf getreten. Da mals hatte er die Worte

der Ordnung und der Freiheit erwiesen!" Als Sprecher Südtirols am 4. September 1945 hat Reut-Nieolufsi wiederum dasselbe Verlangen gestellt. Klar und deutlich gipfelten seine Worte in der einen Forderung, über die keine schönen Verträge hinwegkommen können: „Südtirol will fort von Italien, will heim in die Arme Österreichs! Durch ein Menschenalter hindurch zeigte daher die Politik Reut-Nicolussis, unbeeinflußt von allen Zeitereignissen, nur eine Linie und einen Grundton: seine Heimat Südtirol! Wie wenig

, dann wird die Welt zugeben müssen, daß der österreichische Vorschlag auf Durchführung einer Volksabstim- mung in Südtirol die einzig rich tige Lösung herbeigeführt hätte!" Uns Tiroler bedrückt diese furchtbare Tragik Südtirols. Auch die Südtiroler selbst empfinden ihre Lage — wie aus Gesprächen mit Südtiro lern hervorgehl — als unsicher und ver lassen. Wenn auch die wirtschaftlichen Verhält nisse Südtirols derzeit über die politische Stel lung und Vereinsamung hinwegtäuschen, sind sich alle verständigen

Südtiroler darüber klar, daß ein solches Abkommen Südtirol trotz des Mantels der Autonomie entscheidend und für immer an Italien geknüpft hat. Geschichte spricht nicht in einem Jahr, sondern in Jahrzehnten. Immer stärker wird nun die Entfremdung Nord- und Südtirols Hineinfressen, bis einmal eine Entwurzelung stattgefunden hat. Italien hat die Macht, durch wirtschaft liche Maßnahmen Südtirol in den nächsten Jahrzehnten vollständig zu kontrollieren, ähnlich wie es um 1930 geschehen ist. Wir erinnern

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 04.07.1946
Descrizione fisica: 8
Großen haben Öster reichs Forderung auf Südtirol abgelehnt; sie haben auch seine Bitte um eine kleine Grenzberichtigung verworfen. Trotz allem: Tirol bleibt Tirol! Recht bleibt Recht! Und unser Schmerz und unsere Sehnsucht, unser Wille und unser Schrei bleibt derselbe: Tirol unge teilt von Kufstein bis Salurn! Wir werden weiter den Weg gehen, der uns vor gezeichnet ist: Weiter beten und weiter kämpfen um die Freiheit des Landes. Ob der Weg zur Friedens- konferenz führt, ob er zu den Vereinten

Nationen führt, wir wissen es noch nicht. Eines aber wissen wir: Nie, me, nie werden wir aufhören, es in die Welt zu schreien: Freiheit für Andreas Hofers Land! Selbstbestimmung für Südtirol!" Die Rede von De. Gro-er Hoher Landtag! Ich glaube, wenige find unter uns, die von sich behaupten könnten, daß sie jemals mit einer so schweren Bürde die Treppen zu diesem herrlichen Saale hinaufgestiegen sind wie eben heute. Als wir vor wenigen Wochen hier zusammenka men, um über das Wohl und Wehe unse rer Heimat

zu beraten, da haben wir ge glaubt, es ist zum letzten Male, daß wir zum Kernproblem dieser Heimat Stellung nehmen können: Zur Frage Südtirol. Aber die Entwicklung hat dieser Mutmaßung nicht ganz recht gegeben, gestern wurden wir durch eine Nachricht erschreckt, die uns bis in die tiefste Seele hinein alle samt und sonders erschüt tert hat. Wenn wir jetzt nicht glauben wollten, daß es doch irgendwo auf der Welt ein Herz gibt, das uns verstehen und begreifen will, dann müß ten

Welt. Dann kam es trotzdem anders. Als wir unsere SOS-Rufe hinaussandten, glaubte man. nicht unbedingt darauf hören zu müssen und ließ das Schicksal über uns alle hereinbrechen. Österreich ging zugrunde, es ging unter und damit auch Europa und man könnte schon fast sagen, die übrigen Kontinente. Heute handelt es sich um Tirol, um einen klei nen Bestandteil Österreichs, um Südtirol. Und heute, glaube ich, stehen wir vor einer Entwick lung, die ungefähr so verlaufen kann und so ver laufen

der französischen Nation. Wir wissen, wie Sie diese Freiheit schätzen und lieben und wir danken auch jenen Vertretern des franz. Volkes der franz. Na tion, die uns hier erklärt haben, daß Sie mit uns denken und mit uns empfinden. Molotow, Sie find uns fern; Rußland ist für uns weit, weit fort, aber trotzdem könnten wir uns vorstellen, daß Sie es ehrlich meinen mit den Bedrückten und Gequälten, und wenn dies der Fall ist, dann haben Sie Gelegenheit, sich in Südtirol jener Bedrückten und Gequälten anzu nehmen

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Volksbote
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Pagina 2 di 8
Data: 01.01.1948
Descrizione fisica: 8
„Volksbote« Donnerstag, 'den 1‘. Jänner 1948 Seit« 9 van 30.000 SüdtiroJewi als erste Forderung die Rückgliederung des. Unterlandes anigeslellt ■wurde, an dio im ganzen Untorfande «torch- geführte Unterschriftensammlung, bei welcher 99 Prozent der einheimischen Bevölkerung den Wunsch und den Willen zuirn Ausdruck, brach ten, wieder mit Südtirol vereinigt zu werden, und deren Ergebnis allen zuständigen Stollen schon längst zur Kenntnis gebracht worden ist. Rom hat auf all das nicht gehört

Verwahrung ein, daß Neumarkt, der alte .Haupt, und Gerichtsort des Unterlandes, und Saturn, die geschichtliche' und geographische Grenzgemeinde gegen Süden, vom Unterland losgerissen und von Südtirol endgültig getrennt werden soll, Jahrhunderte alte Bande der Ge schichte, der Wirtschaft und der Volksgemein schaft verknüpfen Neumarkt und Salurn mit dem Unterland und dieses mit Südtirol zu einer unlösbaren Einheit, die nur durch Gewalt ge trennt werden kann. Wir würden in der Ab- trennung von Neumarkt

und Forderung an die Landesleitung, auch in der Zukunft nicht abzuweichen von ihrem seit 5. September 1946 aufgestellten und in der Landesversammlung vom 9. De zember 1947 neuerdings einmütig bestätigten Programm; Bitte und Forderung, alles daran zu setzen, um das Pariser Abkommen sei nem Buchstaben und vor allem seinem Geiste nach Wirklichkeit werden zu lassen. Davon ist auch der ehrenergrauto Name „Südtirol“ nicht wegdenkbar. Freiheit und Frieden für Land und Volk ist unser Weih nachts wünsch

wies darauf hi«, daß der Pariser Vertrag bestimme, die gemischtsprachigen Ge meinden der Provinz Trient, also das Unterland, sollten zum autonomen Gebiet Südtirol, zu Bozen, gehören. Dem Vertrag sei eine geogra phische Karte beigegeben worden, in der das ganze Unterland, einschließlich Neumarkt und Salum als zum autonomen Gebiet Siidtirol bzw. der Provinz Bozen zugehörig eiugezedohnet sei. ,Diese Karte aber wurdo nicht von uns, sondern von der italienischen Delegation in Paria ausgearboitet

. Den Vertrag haben nicht wir unterschrieben, sondern der damalige italienische Außenminister und heutige Ministerpräsident De GasperL Wir Unterlandler haben beim Durch- lesem des Pariser Abkommens mit Recht nuf- ge&tmet, weil wir endlich eine Zusioherung und eine Gewähr hatten, daß unser Herzenswunsch auf endliche Wiedervereinigung mit dem übrigen Südtirol in Erfüllung gehe. Wir haben hart ge wartet auf die Durchführung dieses Abkommens, und waren der Ueberzeiugung, daß wir späte stens mit Inkrafttreten

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Volksbote
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Pagina 2 di 8
Data: 14.03.1946
Descrizione fisica: 8
Stimme erhoben für das Recht Südtirols, die von Filippo T u r a t i geführte Sozial demokratische Partei. Darum haben im Jahre 1919 die Vertreter Südtirols die Ver mittlung dieser Partei angerufeu, als sie an das italienische Volk appellieren woll ten, unserm Volk Gerechtigkeit zuteil wer den zu lassen, obwohl die sozialistische Partei in Südtirol selber nur ganz wenige Anhänger zählte. (In Südtirol bestand zu jener Zeit eine geschlossene Hcimatfront, in der neben den bürgerlichen Parteien

auch die sozialdemokratische stand.) Tucati — 6pred)C£ für Cflötieol Es war im Sommer 1919. Die Nachrich ten, die von Paris einlangten über den Stand der Friedensverhanalungen, laute ten nicht günstig für unser Land. W i 1 - s o n, an den sich sämtliche deutsche und ladinische Gemeinden mit dem denkwür digen Appell vom Februar 1919 gewendet halten, war bereits dem Täuschungs manöver des italienischen Regierungs hauptes Orlando unterlegen. Die Hoff nungen, die Südtirol auf den amerikani schen Präsidenten als den Bringer

der Freiheit gesetzt, hatten sich als trügerisch erwiesen.,Nur ein Weg blieb ihm noch oflen. sich mit Italien direkt in Wj) bindung zu setzen. Dieses sollte in Erin nerung an die Tradition eines Jahrhun derts, in dem es selber nach der natio nalen Einigung gestrebt und immer wie der nach Trento und Trieste geru fen, sich mit dem italienischsprachigen Tirol, dem Trentino, begnügen und den Verzicht aussprechen auf Südtirol, das in der ganzen Geschichte niemals «zu Italien gehört hatte, das ihm sprachlich

und dem deut schen Volke: Südtirol bildet den natür lichen Knotenpunkt für eine solche Ver ständigung. .. Es widerspricht den be sonderen Interessen Italiens, einen unübersteigbaren Gegensatz aufzurich ten zwischen dem deutschen und dem italienischen Volk mit der gewaltsamen Annexion von Deutsch-Südtirol — ent gegen dem ausdrücklichen Willen sei ner 1 gesamten Bevölkerung, eine Anne xion, die die Ursache sein müßte von immer neuen Gegensätzen, weil — : dies steht außer Zweifel unser Volk ■nie und nimmer

die tiefe Wunde ver schmerzen könnte, die seinem eigenen Fleische geschlagen wurde... Italien ist nunmehr national geeinigt und ge festigt, die Einverleibung von fremden Völkern würde für dasselbe die Ursache von ständigen Störungen, die Quelle von fortwährenden Beunruhigungen und Sorgen sein. Südtirol würde ' ihm dauernd Kummer und Sorgen be reiten... < In dieser Frage ist das ganze Volk geeint, ohne Unterschied der Klasse und des Geschlechtes. Lasset diesen unseren Appell nicht unerhört ver hallen

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Volksbote
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Pagina 2 di 8
Data: 23.08.1946
Descrizione fisica: 8
Beamten wurden in Südtirol entlassen und durch italienische ersetzt. Selbst die Ortsnamen wurden ge wechselt. Ich besuchte des öfteren zwischen den Kriegen Südtirol und wahrscheinlich taten dasselbe auch viele unserer Abgeord neten. Der eine fand Sterzin g, eine der schönsten Städte von Tirol, in Vipiteno umgewandelt, ein anderer Bozen zu Bol zano. Selbst die Inschriften auf den Grab steinen wurden vom Deutschen ins Ita lienische übersetzt. Im gleichen Schritt

mit dieser Veritalianisierungspolitik wanderten große Massen von Italienern nach Südtirol, die hier staatlich gefördert wurden. Diese drängten sich in die Städte hinein; Bozen allein mußte 20.000 Italiener aufnehmen. Zur gleichen Zeit wurden die Zwangsenteig nungen von Grundstücken begonnen. Ganze Horden von italienischen Beamten nndOffizieren strömten in diese schöne Provinz. Trotzdem hielten die Tiroler stand. Sie weigerten sich hartnäckig, Italiener zu werden und die Italiener ihrerseits wurden keine Bergbauern. Daher hat nie eine wirk

und wahrscheinliche Abwanderung nach" Abessinien zu stimmen. Fast bis zum Letzten Mann wählten die Südtiroler für die deutsche Staatsbürgerschaft, aber sie wan derten nicht nach Deutschland aus. Sie blieben und klammerten sich an ihre ur eigenste heimatliche Soholle. Um miob der Worte Tolomeia, dem Haupt der Veritaliani- ' sierung, zu bedienen, „sie weigerten eich hartnäckig, ah den Sieg der Achsenmächte zu glauben". Die Widerstandsbewegung in Südtirol während des Krieges wurde nicht von Italienern

hat, von dem wir nichts wissen? Ich hoffe, daß uns der Außenminister bei sei ner Antwort wenigstens über diesen Punkt aufklären wird; denn, wenn wir kein sol ches Geheimabkommen geschlossen haben, verstehe ich nicht, warum er seine Elnwfl- ligung zu dieser Lösung (gemeint ist die Be- lassung Südtirols bei Italien. D. R.) gege ben hat. v feilte loh komme jetzt auf die jüngsten Ereig nisse zu sprechen, denn Beit Mài 1945 sind weitere 70.000 Italiener planmäßig ln Südtirol eingewandert. Die Klauseln des Hitler-Mussolini

-Vertrages sind nicht an nulliert worden. Der Südtiroler kann nooh immer als unerwünschter Fremdling aus seiner Heimat ausgewiesen werden. Und, zu guterletzt, Tolomei, der Erzapostel unbarm herziger Veritalianisierung der Südtiroler, sollte nach Südtirol zurückkehren! Er wurde wegen seiner vor und während des Krieges geleisteten Verdienste ausgezeichnet und sollte sich heute statt in Südtirol in einem Gefängnis befinden. Was beabsichtigt man damit? Es gibt dafür nur eine Erklärung: Die Südtiroler

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Der Standpunkt
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Pagina 4 di 16
Data: 05.11.1948
Descrizione fisica: 16
in Rom eine Fest! gung der Beziehungen • zwischen den beiden Staaten erwartet. In diese Stimmung, die für den Erfolg eines Staatsmännertreffens unerläss lieh ist. fällt ein schriller Misston. Ist es ein Zufall, dass die «Stimme Tirols», eine in Innsbruck erscheinende, partei politisch unabhängige Wochenzeitung, gerade jetzt unter dem Titel «Südtirol, Traum und Wirklichkeit», einen Artikel über die politische Lage Südtirols ver öffentlicht, den kein objektiver Beob achter ohne stärkstes Befremden

. ■ Dem Antrag zufolge soll sich diese Regehing nicht nur auf den Personenverkehr stoischen Nord- und SüdtiroT bcschränlccn, sondern ganz Italien und ganz Oesterreich betreffen. schärfste Angriff gegen die italienische Politik in Südtirol, den die österreichi sche Presse bisher gedruckt hat. Eine solche Attacke, deren Unwahrhaftigkeit leicht nachgewiesen werden kann, wäre schon unter normalen Umständen eine schwere Belastung des italienisch-öster reichischen Verhältnisses. Am Vorabend der Gruber-Relse

zugegeben, dass, wie in allen von der nationalsozialistischen Besetzung befreiten Gebieten, Europas auch in Südtirol eine. Reaktion gegen die, Anhänger und Nutznlesser , des ge stürzten Systems einsetzte. Der Verfas ser verschweigt aber, dass ganz Europa übereinstimmend die vorbildliche Milde und Humanität anerkannte, mit der • sich diese Reaktion gerade in Italien vollzog. Wir wollen nicht an die Ver treibung der Sudetendeutschen erinnern. Aber hält die Behandlung dieser Fragen in Südtirol

, als man sich hier fast täglich davon überzeugen kann, welch freie Sprache die deutsche Presse und Oeffentlichkeit Südtirols der Regierung gegenüber gebrauchen darf. Das Pariser Abkommen, sagt der Ver fasser weiter, sei auch heute zum Teil reine Theorie: «Nicht einmal der gross zügig gestattete Gebrauch der deutschen Muttersprache ist von praktischer Be deutung». Das wird man ln -Südtirol, wo so lange um dieses Recht gekämpft wurde, nicht ohne Verwunderung lesen. Die Wahrheit ist, dass das Pariser Ab kommen in Bezug

. . Italien-habe 1 an seinen Grenzen ’mit Oesterreich einen «Eisernen . Vorhang» niedergezogen, sagt der .Verfasser wei-: ter. Ein merkwürdiger eiserner Vorhang^ den jahraus, jahrein hunderte Und tau sende von deutschsprachigen Studenten aus Südtirol, Kaufleütc, Vergriiigufigs- reisende und Theätergruppen;' Sommer frischler. Tracht'eriv&reihe' ünd'Muä.ikf Kapellen ühgehiridert überqueren, ‘ 1 Und über den sich bei'besonderen Anlässen, B. bei Weinkost'oder Messe, ' Wahre] ergiessen, einschliesslich

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Volksbote
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Pagina 1 di 8
Data: 18.07.1946
Descrizione fisica: 8
26 . 5 «f)C 0 ang Bit Brücke Süôtirol F. V. Der Herr Ministerpräsident De Gaspéri hat in seiner Regierungserklärung auch Südtirol kurz erwähnt und folgendes bemerkt: „Die Regierung wiederholt der österrei. chischen Republik die verbindliche Erlflä. rung-, daß sie beabsichtigt, die 200.000 dies seits des Brenners befindlichen Deutschen nicht als eine Schranke zu betrachten, sondern als eine Brücke zwischen den zwei Nationen.“ Wir gestehen offen, daß uns die Erklä rung des Herrn Ministerpräsidenten De Gasperi

einigermaßen überrascht hat, und zwar nicht im ünkngehebmèn Sinne. Früher hat der Herr Ministerpräsident und Außenminister in seinen Erklärungen Südtirol als die Wiege des Nazis mus hingestellt, als die letzte Hochburg der Nazisten und die Südtiroler immer wieder als begeisterte Anhänger des Drit ten Reiches gebrändmarkt. Auf einmal sollen wir Südtiroler die Brücke sein zwi schen der österreichischen und italieni schen Republik. Von wannen kommt diese plötzliche-W e n d u n g ? Wir wollen darüber

festzustellen: Italien halte nach dem Ausgang des Krieges seine sämtlichen Landgrenzen gegenüber den Ansprüchen der Nachbarn zu verteidigen. Frankreich forderte an der italienischen Westgrenze Korrekturen, Oesterreich forderte Südtirol zurück und Jugoslawien verlangte die Venezia Giu- lia samt Triest. Die italienische Regie rung hat sämtliche Ansprüche der Nach barstaaten nach Grenzänderungen zu rückgewiesen. Es besteht nun darüber kein Zweifel, daß der Anspruch Oester reichs auf Südtirol von allen Forderun

zu haben. Haben wir doch schon seit Jahr zehnten immer behauptet, daß Wir Süd tiroler Brücke zwischen Oesterreich- und Italien sein wollen. Ob wir es sein kön- • n e n. hängt in letzter Linie nicht von uns ab und da müssen wir nun leider fesl- stellen, daß diese Brücke Südtirol sich auch nach über einem Jahr seit Kriegs ende noch in einem überaus beklagens werten und traurigen Zustand befindet. Es genügen nicht Worte, daß wir Brücke sein sollen, es braucht Taten, die es-uns ermöglichen, Brücke zu sein, und bisher

sind der Worte mehr gefallen als der Ta ten. Ein Blick auf die Zustände in Südtirol von heute wird uns zeigen, dal) es mit der Brücke Südtirol noch haushoch fehlt. Wir wollen dabei nicht an allem nörgeln und zu allem nein sagen, wii wollen nicht schwarz in schwarz malen, wir haben’ auch den Mut zu' sagen, daß es besser geworden ist wie vor einem Jahr, wir können aber nicht umhin, fol gende höchst unerfreuliche Tatsachen . nochmals festzustellen und unsere ent- , sprechenden Forderungen nochmals klar

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 1 di 6
Data: 05.02.1948
Descrizione fisica: 6
SO pdi*e Htuttpf Mt* Suäimi Zum Autonomie-Abkommen Me Nordtiroler Zeitung „Der Volksbote" hat in mehreren Aufsätzen das Thema in den Vordergrund gerückt: Österreich eine Eharakteraufgabe!" Dieser Gedanke enthält eine große politische Wahrheit, an der wir nicht vorbeikommen können. Im besonderen aber hat Südtirol eine solche Eharakteraufgabe für Österreich und für die österreichischen Politiker gebildet. An der Frage Südtirol zeigte sich die Hal tung und Ehrlichkeit der verantwortlichen Männer

. An der Frage Südtirol bewährte sich auch die Le benskraft Österreichs. In hochwogenden Wellen hat die Leidenschaft und der Patriotismus des österreichischen, vor allem des Tiroler Volkes, voll ehrlichem Verlangen für die Wiedervereinigung mit Südtirol, gebrandet. Süd tirol stand im Mittelpunkt und im Ausgangspunkt der österreichischen Politik. Wien und Inns bruck waren sich einig in dieser lebenswichtigen Frage. Die großen Kundgebungen für Südtirol im Jahre 1945 und 1946 sind zu einem geschichtlichen

Ereignis geworden. Niemals wird Österreich vor der Geschichte der Vorwurf gemacht werden, daß in dieser Frage nicht alles versucht worden ist, um das hohe Ziel zu erreichen! Er waren wirklich höhere Mächte und höhere Kräfte, die unserem armen und machtlosen Lande eine andere Lösung aufgezwungen haben! Wir alle müssen uns mit den Tatsachen abfinden, obwohl sich das Herz sträubte, die Gewaltlösung anzuerkennen. Auch Südtirol hat die erzwungene Lösung anerkannt und hat in energischer Weise

Unterschrift hinzugefügt hat. Oh — auch die Weltpolitik spielt sich geschickt hinter Ku lissen ab, wo kein Neugieriger Einblick erhält! - Für Österreich bedeutete der Verzicht auf Süd- tirol das größte Opfer auf kulturel- lem, nationalem und Wirtschaft- l i ch e m G e b i e 1! Für Südtirol bedeutet es die endgültige Lostrennung von einer jahrtausende- alten Schicksalsgemeinschaft! Aber die Geschichte spricht nicht in Jahren und Jahrzehnten. Dieser Satz kann für oder gegen Süd- tirol ausgelegt

werden. Es ist ein weiter, aber un geheuer tragischer Weg von der Bedeutung Berns, des heutigen Veronas, und von der Hochblüte des deutschen Tiroler Bistums Trient im Mittelalter bis zur Brennergrenze! Ohne Zweifel ist mit dem Jahre 1918 eine neue schicksalhafte Epoche eingeleitet worden. Nach vielen Bemühungen, die wir auf beiden Seiten ehrlich anerkennen wollen, wurde nun mit dem Autonomie-Abkommen ein entscheidender Strich unter diese geschichtliche Entwicklung gemacht: Aus unserem Südtirol wurde das „Tiroler Etschland" Der erste

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Der Standpunkt
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Pagina 4 di 16
Data: 19.03.1948
Descrizione fisica: 16
diese verhindern. Solche Unwäg barkeiten haben ihre grosse Bedeu tung, wenn sie auch freilich ratio nell nicht erfassbar sein mögen; ein wirklicher Staatsmann jedoch, der kein blosser Routinier ist, muss sie erfühlen und mit in die Rechnung stellen. Derartige Bindungen hat der. Oe sterreicher zu Südtirol. Für uns blüht dort die blaue Blume der Ro mantik, es ist ein Sehnsuchts- und Sonnenland. Das Gebiet des Rosen gartens, der Burgen und des geseg neten Weines, der Menschenschlag wird aus irrationalen Gründen

ge liebt. Als 1945 die Neuordnung Eu ropas auf demokratischer Grundlage wieder einmal zur Diskussion gestellt war, forderte Oesterreich: . Gerechtigkeit für Südtirol Nur an Gerechtigkeit dachte man lind hoffte, sie in Form der Vereini gung zu erreichen. Die weltpolitische Lage hat diesen Wunsch Oester reichs unerfüllt gelassen, Italien aber hat sich verpflichtet, in Ueberein- slimmung mit den Wünschen der Bewohner das Problem zu lösen. Bei uns hat man mit Spannung auf das Ergebnis gewartet

- politischem Gebiet bisher nur Ent täuschungen erlebt hat. Versagte die Demokratie auch hier, so war Jedes Zutrauen zu den Versprechungen der Grosstaaten vernichtet; wurde aber Südtirol befriedigt, so wurden Hoffnungen gestärkt, und man konn te die Ordnung für Südtirol als Vor boten einer neuen zwischenstaatli eben Moral betrachten. Die Entschel düng darüber war der Weisheit der italienischen Gesetzgebung anheim gestellt. Die Optantenfrnge ist befriedigen^ geregelt, das Statut für Südtirol mit Zustimmung

der Betroffenen heraus gegeben, rcchligkeit die Grundlagen der Ge für Südtirol sind so ge schaffen worden. Zwei Umstände haben hier besonders tiefen Eindruck gemacht. Zunächst die Einbeziehung der bisher zur Provinz Trient gehö rigen Gemeinden bis Salurn und die Gestattung des Namens: «Tiroler Etschland». Man weiss hier und wahrscheinlich auch in Südtirol sehr gut. dass es noch manche Schwierig keiten geben wird, das ist ganz un vermeidlich und gar nicht anders zu erwarten. Der Südtiroler

aus dein Weg geräumt und ein Anfang ge macht, nichts hindert, dass das Ver trauen in wachsendem Masse stär ker wird. Italiener und Oesterreicher müssen aus ihrer Lage heraus wii sehen, dass es überall so werden mö ge, da beide Staaten bei allem Unter schied in der Grössenordnung nicht zu den entscheidenden Mächten ge hören. Gerechtigkeit für Südtirol, das verpflichtet, es berechtigt aber auch, die gleichen Wünsche überall dort auszusprechen, wo es an Ge rechtigkeit fehlen mag. Italien hat ohne Zweifel demokratisch

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Volksbote
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Pagina 1 di 8
Data: 13.06.1946
Descrizione fisica: 8
Süöticol uu6 6tc Welt Wir koimten schon in unserer letzten Nummer darauf hinweisen, daß die öffent liche Meinung der Welt, insbesondere der angelsächsischen Lander, sich in der Südtiroler Frage entschieden auf die Seite Oesterreichs stellt und sich zu Gunsten des Selbstbestimmungsrechtes der Süd tiroler ausspricht. Im englischen Unter haus fand eine große Debatte über die Außenpolitik statt und in derselben tra ten Redner aller Parteien und Richtungen für den österreichischen Anspruch auf Südtirol

werden. Bei der S oßen alliierten Siegesparade, die in indon zu Pfingsten statfand, saß Chur chill zur Rechten und der gegenwärtige Ministerpräsident zur Linken des Königs. Churchill äußerte sich nun im Unterhause am 5. Mai, nach den vorliegenden Be richten folgendermaßen zur Südtiroler Frage: „In vielen Ländern", führte er aus, nachdem er den Beschluß der Außenmini ster von Paris, Südtirol dem italienischen Staate zu belassen, getadelt hatte, „waren die freiesten Geister immer darin einig zu erachten

, welche Großbritannien verkündet hat, widersetzen sich der Zuteilung Tirols an Italien gegen den Willen der Einwohner desselben. In derselben Sitzung befaßte sich der der Arbeiterpartei (Regierungspartei) an- gehörige Abgeordnete J. Paton mit der Südtiroler Frage; er kritisierte das Vor gehen des Außenministers Bevin, das im Widerspruch zur sozialistischen Auffas sung stehe und setzte hinzu: „Südtirol ist ein ergänzender Bestandteil Oesterreichs." Zu diesen Aeußerungen von ^Staats männern gesellt sich eine Fülle

hingestellt, auf welchen die Friedensverträge nach den Verspre chungen der Großmächte während des Krieges aufgebaut werden sollen. Diese Teilnahme der Welt an unserem Schick sal wird unsere Stütze, unsere Stärke und unser Trost sein, was immer die Zu kunft uns bringen mag. Was sagt und was tut die italienische Regierung? Auch sie ist sich begreiflicherweise darüber im Klaren, daß die Weltmeinung nicht geneigt ist, eine moralische Grund lage ihres Anspruches auf Südtirol anzu erkennen

, auch wenn es ihr gelingen sollte, mit den angeblichen wirtschaft lichen Gründen einen Erfolg zu erringen. Deswegen legt sie großen Wert darauf, vor der Welt die Lage so darzustellen, daß Südtirol das Land des „besten Min derheitenschutzes“ und der größten Frei heit sei und die Südtiroler unter Italien ,,einem Leben voller Wonne“ entgegen gehen. Um so wichtiger ist es, wieder ein mal die Wirklichkeit von den Trugbil dern, den Schein von dem Sein zu sondern, und dazu dienen die folgenden Beobachtungen: Herr

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