sehr beschränkt und eS wurden nacheinander drei Vereine ausgelöst. Nou dem Gesetze znin Schlitze der persön lichen Freiheit wolle er nicht reden, denn die Gerichte werden gewiß geseßmäßig vorgehen. ES habe aber der Fall Sensation gemacht, daß alle Individuen, welche in Südtirol wegen politischer Verbrechen ver haftet wurden, mehrere Wochen, ja Monate in Arrest behalten nnd am Ende doch Alle freigesprochen wnrden, so daß mau zur Frage gelaugt, wieso eS kommt, daß Leute, die als uuschuldig entlassen wurden
, so lange ^verhaftet wareu. Die Unverletzlichkeit des Hansrechts könne er nicht begreifen. Es kamen in Südtirol wiederholt Fälle vor, wo die Gerichte oder die Polizei zu bescholtenen Staatsbürger,! (Heiterkeit) kamen, eine Hanödnrchfuchung nnd sogar eine Personal-Dnrch- suchuug voruahmeu. Hiebei wurde gar nichts ge sunden und damit war der Sache ein Eude gemacht, ohue daß der Schuldige angeklagt oder vernommen wnrde. (Rufe: Hört!) DaS Gesetz sei wohl heilig und man soll die Gesetze zwar strenge
? Wir haben bei uuS seit Einführung der neuen Strafprozeß- Ordnung nie eiueu politische» Prozeß gehabt, mau konnte also unseren Geschwornen nicht das Unrecht thun, ihnen schon im Vorhinein znzumutheu, daß sie ein parteiisches, ungerechtes Urtheil fällen werden. Wenn wir die Geschworiiengerichte nnr haben sollen, um Mörder, Räuber oder Diebe abzuurtheilen, so glaube ich, daß das gelehrte Nichter vielleicht besser treffe» werden. Die Presse wird in Südtirol nicht unr mit eiserner Strenge, sondern auch mit Partei
- leidenschast verfolgt. Das sogenannte objektive Ver fahren wird derselben gegenüber angewendet und über Beschwerden werden geheime Sitzungen abgehalten Die Herausgeber der Zeitungen verfolgt man mit' Anklagen wegen Vernachlässigung der pflichtgemäßen Obsorge. Redner bespricht sodann das Vorgehen der Negierung gegen die Vereine iu Südtirol. Der Alpen-Verein wurde aufgelöst, weil in dein von ihm herausgegebenen Jahrbuch bei Erwähnung des Ortes Bezzecca eine tadelnde Bemerkung darüber gemacht wurde
die Deutschen Oesterreichs stolz sind, Deutsche zu sein; so lange die Slaven im österreichischen Parlamente für die Interessen der außerösterreichischen Slaven energisch eintreten, wird man eS uns nicht znm Verbrechen anrechnen können, daß wir uns als Italiener geben nnd fühlen. Die Bevölkerung von Südtirol hat schon lange den Wnnsch und die Bitte nach einein eigenen Landtage ausgesprochen; wir haben in diesem Sinne einen An trag eingebracht, allein die Regierung hat erklärt, daß sie diese Bitte