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Tiroler Wastl
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Pagina 9 di 12
Data: 30.04.1922
Descrizione fisica: 12
WIDERHALL verständlich unglückliche Verheiratung zu erhalten. Aber Gertrud kam nicht zufällig des Weges und innerlich erschüttert kehrte Rudolf in das Gasthaus zur Kellnerin zurück. Er streichelte wieder ihre Arme, frug abermals nach dem Ehe zustande des Steueramtsverwalters, gab aber diesmal die For derung auf Pistolen auf und stülpte dieselbe aus Säbel um; denn er hatte erfahren, daß der Gemahl Gertruds der beste Schütze des Städtchens sei. „Abends," sagte die Kellnerin, „kommt er sicher

hieher ins Herrenzimmer." „Wissen Sie, ich habe einmal seine Frau gekannt," entgegnete Rudolf scheinbar gleichgültig. Die Kellnerin aber hatte den alten Gecken ja schon längst durchschaut. — Abends setzte sich Rudolf in eine Ecke des Herrenzimmers. Vor ihm lag eine Zeitung mit einem längst überholten Datum, hinter die er sich dann verschanzen wollte. Eine Weile blieb er allein, bis dann ein großer, beleibter Mann mit dunklem Vollbart schweren Trittes eintrat. Der Ankommende grüßte höflich

und musterte einen Augenblick den fremden Gast im Winkel. Dann setzte er sich an den Nebentisch, holte eine Pfeife aus der linken Rock tasche, füllte den Tabakkops und begann mit gesteigertem Atem darauf loszudampfen. Der Raum füllte sich mit Qualm so, daß Rudolf öfters husten mußte.. Das ist ein ganz schrecklich ordinärer Mensch, dachte sich Ru dolf und konnte es sich nicht vorstellen, wie Gertrud, die doch einmal mit ihm verkehrt hatte, den Umgang mit solcher Art von Flegeln aushalten könne. Doch fiel

die Stimme des Voll bärtigen in die Gedanken Rudolfs. „Schöne Tage das," sprach er. Rudolf tat, als hätte er den anderen nicht gehört und blieb stumm. Aber da schoß ihm plötzlich ein neuer Gedanke durch das Gehirn. Er legte die Zeitung fort, bejahte, sprach weiter und weiter, nickte und frug. Nachdem das Wetter stehen gelassen und das Woher und Wohin erschöpft war, gingen die beiden aus die Sitten und Gebräuche des Landes über, bogen dann langsam in das Städtchen herein, und, kaum daß es Ru dolf merkte

Rudolf bei, doch allmählich begann er die Partei des Steueramtsver walters zu nehmen. „Kennen Sie ihn denn?" frug der stets noch Darauflos- rauchenbe. „Es muß ein ganz gemeiner Mensch sein," entgegnete Ru dolf, zwar ein bißchen zögernd, aber doch mit einem Ausdruck des Entsetzens im Gesicht. Aber jetzt sprach der andere und sprach und sprach von der glücklichen Ehe, von der lieben Frau Gertrud, von den schonen Zeiten im Orte, und auch von einem Lassen redete er, der ein mal der Gertrud den Kopf

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Unterinntaler Bote
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Pagina 11 di 20
Data: 12.07.1913
Descrizione fisica: 20
- 219 Stille saß Margarete im Kaminwinkel und las den Brief des Liebsten. Auch ihr Herz erfüllte Dank gegen Gott, der ihn so gnädig gehütet hatte in allen Kriegs gefahren. Und in stille Tränen mischte sich ein Gefühl edlen Stolzes. Kuno, ihr Liebster, und Erich, ihr einziger Bruder, gehörten zu den ersten, die gegen die Unterdrücker des Vaterlandes die eisenbewehrte Faust erhoben. Der Greis und die Jungfrau sannen stille weiter. Rudolf und Lothar aber redeten und redeten, sprachen Vermutungen

ans und schmiedeten Pläne, bis ihre Wangen glühten und die Augen begeistert leuchteten. Dagegen wurde Margarete immer einsilbiger; tiefer senkte der greise Schloßherr sein Haupt, bis er endlich sagte: „Meine traute Tochter, deine lieben Eltern werden noch ohne Nachricht sein, weil Lothar und Rudolf den Boten ja abfingen auf dem Wege und Erichs Brief sich ja in deinen Händen befindet. Laß die Eltern nicht zu lange warten." „Dn hast recht, Vater!" antwortete das Mädchen, stand sogleich auf und bat

Rudolf, sie heimzugeleiten, da es bereits finster sei. ,Zlnd ich reite mit!" rief da auch Lothar. So trabten nach kurzer Zeit drei zu Roß dem Herren hanse von Tombirken zu. Und auch dort war Freude, die aber ebenfalls stille Wehmut durchzog. Spät in der Nacht ritten Lothar und Rudolf von Brenkenhagen heim durch beschneite Marsch und stille Heide. Der Vater war noch wach, als sie ankamen, saß noch immer sinnend am Kamin. Und er sprach ganz eigen zu seinen Söhnen: „Setzt euch zu mir: es ist besser

, daß es sich in dieser Nacht noch entscheidet: denn es kommt doch, weil ihr einmal echte Brenkenhagens seid." „Was meinst du, Vater?" fragte Lothar. „Daß ich in den Herzen meiner Söhne lese,'" antwortete der Greis, „ich werde noch einsamer werden: denn ich kenne euer Blut; aber ich möchte, daß wenigstens einer bei mir bliebe." Die Briider schauten sich an, und Rudolf sagte: „Ich werde meinen Arm, mein Schwert dein Könige, seinem Dienste weihen, Lothar mag . . . ." „Ich ziehe mit, mit in den heiligen Krieg," unterbrach

der schnell, „denn der König wird rufen." „Und ich will mein Vaterland frei sehen," rief Rudolf, „in einem geknechteten ist schlecht leben. Sage es selbst, Vater, was tätest du, wärest du jung wie wir?" „Rudolf, denk an Sophie Luise, deine liebe Braut, und ich bin alt und schutzlos." Bittend hob der Greis seinen Kopf: Rudolf schaute etwas seitwärts in die Flamme des Kamins und sprach: „Wir alle stehen in Gottes Hand. Und ich weiß, Sophie Luise denkt wie ich, sie kann nicht anders denken." „Und du?" fragte

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Außferner Zeitung
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Pagina 15 di 28
Data: 12.07.1913
Descrizione fisica: 28
- 219 Stille saß Margarete im Kaminwinkel und las den Brief des Liebsten. Auch ihr Herz erfüllte Dank gegen Gott, der ihn fo gnädig gehütet hatte in allen Kriegs- j gefahren. Und in stille Tränen nnfchte sich ein Gefiihl edlen Ztolzes. Kuno, ihr Liebster, und Erich, ihr einziger Bruder, gehörten zn den ersten, die gegen die Unterdrücker des Vaterlandes die eisenbewehrte Faust erhoben. Der Greis und die Jungfrau sannen stille weiter. Rudolf und Lothar aber redeten und redeten, sprachen

Vermutungen aus und schmiedeten Pläne, bis ihre Wangen glühten und die Augen begeistert leuchteten. Dagegen wurde Margarete immer einsilbiger: tiefer senkte der greise Zchloßherr sein Haupt, bis er endlich sagte: „Meine traute Tochter, deine lieben Eltern werden noch ohne Nachricht sein, weil Lothar und Rudolf den Boten ja abfingen auf depl Wege und Erichs Brief sich ja in deinen Händen befindet. Laß die Eltern nicht zu lange warten." „Du hast recht, Vater!" antwortete das Mädchen, stand sogleich

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euch zu mir; es ist besser, daß es sich in dieser Nacht noch entscheidet; denn es kommt doch, weil ihr i einmal echte Brenkenhagens seid." „Was meinst du, Vater?" fragte Lothar. „Daß ich in den Herzen meiner Söhne lese," antwortete der Greis, „ich werde noch einsamer werden: denn ich kenne euer Blut: aber ich möchte, daß wenigstens einer bei mir j bliebe." Die Brüder schauten sich an, und Rudolf sagte: „Ich ] werde meinen Arm, mein Schwert , dem Könige, seinem ; Dienste weihen, Lothar mag . . . ." i „Ich ziehe

mit, mit in den heiligen Krieg," unterbrach I der schnell, „denn der König wird rufen." „Und ich will mein Vaterland frei sehen," rief Rudolf, „in einem geknechteten ist schlecht leben. Sage es selbst, Vater, was tätest du, wärest du jung wie wir?" „Rudolf, denk an Sophie Luise, deine liebe Braut, und ich bin alt und schutzlos." Bittend hob der Greis seinen Kopf; Rudolf schaute etwas seitwärts in die Flamme des Kamins und sprach: „Wir alle stehen in Gottes Hand. Und ich weiß, Sophie ! Luise denkt

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 15 di 20
Data: 11.07.1913
Descrizione fisica: 20
rn, Inserate, Ve rwaltung in Lienz, tlrche, zusenden. :: Stille saß Margarete im Kaminwinkel und las den Brief des Liebsten. Auch ihr Herz erfüllte Dank gegen Gott, der ihn so gnädig gehütet hatte in allen Kriegs gefahren. llnd in stille Tränen mischte sich ein Gefiihl edlen Stolzes. Kuno, ihr Liebster, lind Erich, ihr einziger Bruder, gehörten zu den ersten, die gegen die Unterdrücker des Vaterlandes die eisenbewehrte Faust erhoben. Der Greis und die Jungfrau sannen stille weiter. Rudolf

und Lothar aber redeten und redeten, sprachen Vermutungen aus und schmiedeten Pläne, bis ihre Wangen glühten und die Augen begeistert leuchteten. Dagegen wurde Margarete immer einsilbiger; tiefer senkte der greise Schloßherr sein Haupt, bis er endlich sagte; „Meine traute Tochter, deine lieben Eltern werden noch ohne Nachricht fein, weil Lothar und Rudolf den Boten ja abfingen aus dem Wege und Erichs Brief sich ja in deinen Händen befindet. Laß die Eltern nicht zu lange warten." „Du hast recht, Vater

!" antwortete das Mädchen, stand sogleich auf und bat Rudolf, sie heimzugeleiten, da es bereits finster sei. ,stlnd ich reite mit!" rief da auch Lothar. Lo trabten nach kurzer Zeit drei zu Roß dem Herren bause von Torubirken zu. Und auch dort war Freude, die aber ebenfalls stille Wehmut durchzog. Spät in der Nacht ritten Lothar und Rudolf von Brenkenhagen heim durch beschneite Marsch und stille Heide. Der Vater war noch wach, als sie ankamen, saß noch immer sinnend am Kamin. Und er sprach ganz eigen

zu seinen Söhnen: „Setzt euch zu mir; es ist besser, daß es sich in dieser Nacht noch entscheidet: denn es kommt doch, weil ihr einmal echte Brenkenhagens seid." „Was meinst du, Vater?" fragte Lothar. „Daß ich in den Herzen meiner Söhne lese," antwortete der Greis, „ich werde noch einsamer werden; denn ich kenne euer Blut; aber ich möchte, daß wenigstens einer bei mir bliebe." Die Brüder schauten sich an, und Rudolf sagte: „Ich werde meinen Arni, mein Schwert dem Könige, seinem Dienste weihen, Lothar mag

. . . ." „Ich ziehe mit, mit in den heiligen Krieg," unterbrach der schnell, „denn der König wird rufen." „Und ich will mein Vaterland frei sehen," rief Rudolf, „in einem geknechteten ist schlecht leben. Sage es selbst, Vater, was tätest du, wärest du jung wie wir?" „Rudolf, denk an Sophie Luise, deiye liebe Braut, und ich bin alt und schutzlos." Bittend hob der Greis feinen Kopf; Rudolf schaute etwas seitwärts in die Flamme des Kamins und sprach; „Wir alle stehen in Gottes Hand. Und ich weiß, Sophie Luise denkt

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Tiroler Post
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Pagina 15 di 20
Data: 11.07.1913
Descrizione fisica: 20
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, sprachen Vermutungen aus und schmiedeten Pläne, bis ihre Wangen glühten und die Augen begeistert leuchteten. Dagegen wurde Margarete immer einsilbiger: tiefer senkte der greise Schloßherr sein Haupt, bis er endlich sagte: „Meine traute Tochter, deine lieben Eltern werden noch ohne Nachricht sein, weil Lothar und Rudolf den Boten ja abfingen auf den: Wege und Erichs Brief sich ja in deinen Händen befindet. Laß die Eltern nicht zu lange warten." „Du hast recht, Vater!" antwortete das Mädchen, stand

sogleich auf und bat Rudolf, sie heiinzugeleiten, da es bereits finster sei. „Und ich reite mit!" rief da auch Lothar. So trabten nach kurzer Zeit drei zu Roß dem Herren hause von Tombirken zu. Und auch dort war Freude, die aber ebenfalls stille Wehmut durchzog. Spät in der Nacht ritten Lothar und Rudolf von Brenkenhagen heim durch beschneite Marsch und stille Heide. Der Vater war noch wach, als sie ankamen, saß noch immer sinnend am Karuin. Und er sprach ganz eigen zu seinen Söhnen: „Seht

euch zu nur: es ist besser, daß es sich in dieser Nacht noch entscheidet: denn es kommt doch, weil ihr einmal echte Brenkenhagens seid." „Was nieinst du, Vater?" fragte Lothar. „Daß ich in den Herzen meiner Söhne lese," antwortete der Greis, „ich werde noch einsainer werden: denn ich kenne euer Blut: aber ich möchte, daß wenigstens einer bei mir bliebe." Die Brüder schauten sich an, und Rudolf sagte: „Ich werde meinen Arm, mein Schwert dem Könige, seinem Dienste weihen, Lothar mag . . . ." „Ich ziehe

mit, mit in den heiligen Krieg," unterbrach der schnell, „denn der König wird rufen." „Und ich will mein Vaterland frei sehen," rief Rudolf, „in einem geknechteten ist schlecht leben. Sage es selbst, Vater, was tätest du, wärest du jung wie wir?" „Rudolf, denk an Sophie Luise, deine liebe Braut, und ich bin alt und schutzlos." Bittend hob der Greis seinen Kopf; Rudolf'schaute etwas seitwärts in die Flamme des Kamins und sprach: „Wir alle stehen in Gottes Hand. Und ich weiß, Sophie Luise denkt wie ick

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Außferner Zeitung
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Pagina 22 di 28
Data: 12.07.1913
Descrizione fisica: 28
Seite 12. EjülIEüSl] EüsüQ D*ü3 Eüi3 EüiQ 13657 En gros! F|4j ist ab 15 Adalbert WVsi empfiehlt alle bei billigster B Bilderrahmen kkLliiäten-, Hyp FeralimssBi Adamga Konzess. v. d. k Füb» Verkäui Für Käufe Reells Große Auswahl gütern, Zinshäur Man v liefere jedes £ stehen gerne zi sieht gerne enl 12641 A. GG G GO 13477 @QQ§| $31 Größtes Lam Blusen, Schi £©!£&<& Par©*® 226 Rudolf von Brenkenhagen und Heinrich Denker mieden Lüneburg ganz. Wenu auch noch so ungern, so mußte Rudolf den Bruder

lassen. Mit Heinrich Denker erreichte er die Elbe, das freie Schlesierland. Es war am 5. Februar, und die beiden Reiter rasteten in Rogau, einem kleinen Orte Nordschlesiens. Die Dämmer ung sank über Dorf und Flur, Rudolf stand gerade am Giebelfenster seines Stübchens und schaute in das zur Ruhe gehende Schlesierland. Da läuteten Plötzlich alle Glocken. Weit schallte der Ton ins Tal. Und Rudolf sah, wie die Leute vor die Türen traten, Gruppen bildeten, redeten und gestikulierten. Dann eilte

alles dem Kirchlein zu. „Heinrich, was ist denn los?" rief Brenkenhagen seinem Weggenossen zu, der eben vor die Tür trat. „Es soll etwas von Breslau gekommen sein," rief Hein rich Denker zurück, „der Pfarrer will's verkünden." „Von Breslau!" rief Rudolf. „Hurra, es lebe der König!" Hastig ergriff er Federmütze und Säbelkoppel, stürzte die knarrende Treppe hinunter und eilte dem Kirch lein zu. Das war gedrängt voll, sogar vor der sperrangel weit geöffneten Tür schob und drängte es sich. Und nur weil Brenkenhagen

und sang: „Großer Gott, wir loben dich." Brausend setzte die Orgel ein, mächtig und mächtiger dröhnte der Gesang, bis er das Kirchlein ganz erfüllte. Dann leerte sich das Gotteshaus langsam. Draußen aus dem Kirchplatze flutete und drängte es. Und Rudolf von Brenkenhagen hielt eine Rede. Er wußte zwar nicht, was er sagte; aber als er geendet hatte, umdrängte man ihn, hob ihn, den Fremden, auf den Schultern hoch. Und dann drängte sich das Mütterlein heran, knixte vor dem stolzen Edelherrn gar demütiglich

und sprach: „Herr, wenn ich um etwas bitten darf, so grüßt mir unfern König, wenn Ihr nach Breslau kommt. Sagt ihm, ich hätte leider keinen Sohn mehr, sonst würde ich ihn ihm schicken. Herr, drei hatte ich, und drei bleichen in Rußland — ja, Herr." Tränen liefen über die gefurchten Wangen. „Grüßt mir den König ... ich habe keinen Sohn mehr für ihn." Rudolf von Brenkenhagen nahnr das tapfere, treue Mütterlein auf seinen Arm und trug es durch die Menge. Ungeheurer Jubel erschallte; gewaltig, urkräftig

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Unterinntaler Bote
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Pagina 10 di 20
Data: 19.07.1913
Descrizione fisica: 20
- 226 Rudolf von Brenkenhagen und' Heinrich Denker mieden Lüneburg ganz. Wenn auch noch so ungern, so mußte Rudolf den Bruder lassen. Mit Heinrich Denker erreichte er die Elbe, das freie Schlesierland. Es war anl 5. Februar, und die beiden Reiter rasteten in Rogau, einem kleinen -Orte Nordschlesiens. Die Dämmer ung sank über Dorf und Flnr, Rudolf stand gerade am . Giebelfenster seines Stübchens und schante in das zur Ruhe gehende Schlesierland. Da läuteten plötzlich alle Glocken. Weit schallte

der Ton ins Tal. Und Rudolf sah, wie die Leute vor die Türen traten, Gruppen bildeten, redeten nnd gestikulierten. Dann eilte, alles dein Kirchlein zu. „Heinrich, was ist denn los?" rief Brenkenhagen seinem Weggenossen zu, der eben vor die Tür trat. „Es soll etwas von Breslau gekommen sein," rief Hein rich Denker zurück, „der Pfarrer will's verkünden." „Von Breslau!" rief Rudolf. „Hurra, es lebe der König!" Hastig ergriff er Federmütze und Säbelkoppel, stürzte die knarrende Treppe hinunter und eilte

Jägerkorps. Zuerst blieb es mäuschenstill. Dann erhob ganz nahe der Kanzel ein schon eisgraues Mütterlein ihre diinne, zitternde Stimme und sang: „Großer Gott, wir loben dich." Brausend fetzte die Orgel ein, mächtig und mächtiger dröhnte der Gesang, bis er das Kirchlein ganz erfüllte. Dann leerte sich das Gotteshaus langsam. Draußen cmf den: Kirchplatze flutete und drängte es. Und Rudolf von Brenkenhagen hielt eine Rede. Er wußte zwar nicht, was er sagte; aber als er geendet hatte, umdrängte man ihn, hob

ihn, den Fremden, auf den Schultern hoch. Und dann drängte sich das Mütterlein heran, knirte vor dem stolzen Edelherrn gar demütiglich und sprach: „Herr, wenn ich um etwas bitten darf, so grüßt mir unsern König, wenn Ihr nach Breslau kommt. Sagt ihm, ich hätte leider keinen Sohn mehr, sonst würde ich ihn ihm schicken. Herr, drei hatte ich, und drei bleichen in Rußland — ja, Herr." Tränen liefen über die gefurchten Wangen. „Grüßt mir den König ... ich habe keinen Sohn mehr für ihn." Rudolf von Brenkenhagen nahm

— Hab' ich ja — nicht mehr." Bittend hob die alte Frau die Börse hoch, und die Augen flehten mit. Da nahm Rudolf das Geld, steckte es in seine Manteltasche zu dem, das die freudetrunkenen Dorfbewohner in edler Begeisterung am Abend vorher gesammelt hatten. „Nun reitet mit Gott!" schluchzte das brave Mütterlein. „Ich kann nur beten — grüßt mir den König!" Der Edelmann reichte der Frau die Hand, wischte sich &= - verstohlen eine Träne aus dem Auge und sprengte dann in den frischen Morgen. Am 7. Februar kamen die beiden

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Tiroler Wastl
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Pagina 8 di 12
Data: 30.04.1922
Descrizione fisica: 12
Oberstabsarzt Dr. Schullern dem Rittmeister Gilbert In der Maur bis auf weiteres we der ritterliche Genugtuung zu geben, noch von diesem zu fordern. Innsbruck, am 6. April 1922. Die gewählten Ehrenrichter: (Folgen die Unterschriften.) Dr. Heinrich Schullern. Liebesfahrten. Von Julius Kistner. Als er endlich den Aufenthalt der Frauen kannte, die er ein mal mehr oder weniger geliebt hatte, wollte Rudolf erfahren, wie glücklich oder unglücklich feine ehemaligen Geliebten ohne ihn an der Seite

eines anderen Mannes geworden wären. Er gedachte in die Rahe dieser Frauen unbemerkt zu kommen und legte sich zur Befriedigung dieses Wunsches einen Plan zu recht. Dieser Plan glich in der Sorgfalt seiner Aufstellung den früheren Aufzeichnungen über die begonnenen und abgetanen Liebesverhältnisse und zeigte Rudolf als einen Mann von Ord nung, auch in seinen Gefühlen. Dann traf er die Vorbereitun gen zur Reise. Wie er bei der Auswahl seiner Geliebten stets Abwechslung in der Haarfarbe, Gestalt und Gefühlserregung

derselben walten gelassen hatte und er die Frauen womöglich den kalten und warmen Jahreszeiten, dem Lande, dem Meere und seinen Stimmungen anpaßte, so traf er auch in der Aus wahl seiner Kleider und Parfüms eine holde Abwechslung; denn es wäre möglich, daß er doch noch mit einigen Abge liebten in einen Wortwechsel kommen könnte und da wollte er nicht einer Geschmacklosigkeit an seinem Aeußeren geziehen werden. Rudolf besaß auch ein stark ausgeprägtes Pietätsge- sühl und hatte in seinem Plane nicht die Stelle

am Flußuser vergessen, an der Rositta ertrunken aufgefunden wurde. Die dunkeläugige Südländerin war ihm nachgereist, obwohl ihre Haare und ihr ganzes Auftreten dem Frühling im Norden und dem Geschmacke Rudolfs widersprachen, der sich doch für die Zeit eine Blondine mit veilchenblauen Augen gewählt hatte. Da er von ihr nichts mehr wissen wollte und sie seiner Ansicht nicht beipflichten konnte, stürzte sich das verlassene Mädchen in den Fluß und ertrank. Lange Zeit konnte ihr Rudolf das nicht veryeihen

die Liebesmittel eines klugen Liebhabers sind, der sich bei seiner Ausgewählten in den Geruch eines schönheits empfindenden Naturapostels bringen wollte. Rudolf hatte keinen Anlaß, heute die wogenden Felder und lichtüberfluteten Auen anzustaunen und befahl schneller zu fahren. Um die Mittagsstunde raste das Auto staubaufwirbelnd in die kleine Stadt, in der sich die immerlachende Gertrud mit einem Steueramtsverwalter verheiratet hatte. Die Gertrud hatte Rudolf damals einem rüpelhaften Leutnant weggeschnappt

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 10 di 16
Data: 15.07.1913
Descrizione fisica: 16
, Obstpressen, Rübenschneider, Feuerspritzen, Getreide- n. Patzmühlen, Futter- Behördlich geschützt und geprüft? WIDENHORN GOLDENE MEDAILLE BRÜSSEL 1910. 6RAND PRIX LONDON »MfM »crmc-Ai tccnri 11 tutz s .oia das verläßlich wird gesucht. N ist billig zu ver Cd Ierö Spengtev ersucht seine P. liegenden, schon ßu abzuholen, widri biefv Um etwaigeu Mn derselbe, daß von keine Rede ist. daj Rahmen weiterfib P. T. Kunden, ih Vertra 226 Rudolf von Brenkenhagen und Heinrich Denker mieden Lüneburg ganz

. Wenn auch noch so ungern, so mußte Rudolf den Bruder lassen. Mit Heinrich Denker erreichte er die Elbe, das freie Schlesierland. Es war am 6. Februar, und die beiden Reiter rasteten in Rogau, einem kleinen Orte Nordschlesiens. Die Dämmer ung sank über Dorf und Flur, Rudolf stand gerade am Giebelfenster seines Stübchens und schaute in das zur Ruhe gehende Schlesierland. Da läuteten plötzlich alle Glocken. Weit schallte der Ton ins Tal. Und Rudolf sah, wie die Leute vor die Türen traten, Gruppen bildeten, redeten

und gestikulierten. Dann eilte alles dem Kirchlein zu. „Heinrich, was ist denn los?" rief Brenkenhagen seinem Weggenossen zu, der eben vor die Tür trat. „Es soll etwas von Breslau gekommen sein," rief Hein rich Denker zurück, „der Pfarrer will's verkünden." „Von Breslau!" rief Rudolf. „Hurra, es lebe der König!" Hastig ergriff er Federmütze und Sgbelkoppel, stürzte die knarrende Treppe hinunter und eilte dem Kirch lein zu. Das war gedrängt voll, sogar vor der sperrangel weit geöffneten Tür schob und drängte

Stimme und sang: „Großer Gott, wir loben dich." Brausend setzte die Orgel ein, mächtig und mächtiger dröhnte der Gesang, bis er das Kirchlein ganz erfüllte. Dann leerte sich das Gotteshaus langsam. Draußen auf dem Kirchplatze flutete und drängte es. Und Rudolf von Brenkenhagen hielt eine Rede. Er wußte zwar nicht, was er sagte; aber als er geendet hatte, umdrängte man ihn, hob ihn, den Fremden, auf den Schultern hoch. Und dann drängte sich das Mütterlein heran, knixte vor dem stolzen Edelherrn gar

demütiglich und sprach: „Herr, wenn ich um etwas bitten darf, so grüßt mir unfern König, wenn Ihr nach Breslau kommt. Sagt ihm, ich hätte leider keinen Sohn mehr, sonst würde ich ihn ihm schicken. Herr, drei hatte ich, und drei bleichen in Rußland — ja, Herr." Tränen liefen über die gefurchten Wangen. „Grüßt mir den König ... ich habe keinen Sohn mehr für ihn." Rudolf von Brenkenhagen nahm ' das tapfere, treue Miitterlein auf seinen Arm und trug es durch die Menge. Ungeheurer Jubel erschallte; gewaltig

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 32 di 38
Data: 31.12.1924
Descrizione fisica: 38
Felder August Fröch Johann samt Familie Fink Karl Fenneberg Rudolf Grieser Josef samt Familie Gröber Rudolf Huber Johann Herrle Fritz samt Frau Holzhammer Josef samt Familie Hörzing« Josef Hrrschegg« Michael samt Familie Hartinger Stefan samt Familie Hudovernil Johann Halmer Leopold samt Frau Hafteber Johann samt Frau Jonke Franz samt Familie Jud Franz John Rudolf samt Frau Jdl Willi Köster Rudolf samt Frau Krispl Karl samt Familie Kuprumik Anton samt Familie Kodella Karl samt Familie Kasterer Johann

samt FarnÄie Kustan Rudolf samt Frau Kusian Paul samt Frau Kößler Josef samt Frau Kleisl Otto Lechner Alois samt Familie Lawugger Landmann Josef ohne Frau Marko Ludwig Moosbach Julius Madl Johann 22s Mychelli Paul samt Familie Maeurides Alfred samt Frau Meißlitzer Math. Meirer Rudolf Reuhauser Johann samt Familie Rag! Johann samt Familie Ortler Oskar samt Familie Orjstric Franz Plank Heinrich samt Familie Porod Leopold samt Frau Pitterstein er Aloisius Parigger Franz Plunser Karl samt Familie

Prantl Karl samt Familie Piens Sebastian Piens MoiS Pfitfcher Ambros samt Familie Rechberger Franz samt Familie Rauter Franz samt Frau Ries« Franz Scheran Ferdinand samt Familie Spiegl Nex. samt Familie Schiegl Rudolf samt Frau Spatzeh Karl samt Familie Sockol Karl samt Familie Schwab August samt Frau Schwab HanS samt Frau Stoß Nois samt Familie Schuft« Max Schiestl NoiS samt Familie Simonetti Otto allem Stolz Robert samt Familie Tummeltshamm« Joh. s. Frau Nllmann Fr. samt Frau V«hovsek Vinzenz samt

Familie Diertl« Josef samt Frau Dotschitzky Karl samt Frau Dirth Ferdinand samt Frau Woldrich Fr. samt Familie Weichsl« Walt« Mes« Ferdinand WaSnig Johann Zein« Josef samt Familie Zader« Simon samt Frau Zobl Josef samt Familie Schöll« Johann Moeionika Cyrill samt Familie Staudt Rudolf samt Familie Felling« Josef 1 samt Familie Fuetsch« Johann M ad« Fr. samt Familie

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Tiroler Post
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Pagina 14 di 20
Data: 18.07.1913
Descrizione fisica: 20
Weiße Tasö bis K 2-80, Stück. Neu! K -'54 bst K —'90 bü und Kleider Anna In H Singei*-! bei bequ« schaftli Gflsta 224 Seiten Abbildungen An der in diesem Buc heit in diesem garen in diese könnte glaube: schlimmsten Z Preis mr Große gewerbliche Ausstellungs-Halle des Tiroler Gewerbebundes Innsbruck, Palais Taxis (Landhaus), Maria Theresienstraße 45 PERMANENTE AUSSTELLUNG 1 - 226 Rudolf von Brenkenhagen und Heinrich Denker mieden Lüneburg ganz. Wenn auch noch so ungern, so mußte Rudolf den Bruder

lassen. . . Mit Heinrich Denker erreichte er die Elbe, das freie Schlesierland. . * tj Es war am 5. Februar, und die beiden Reiter rasteten in Rogau, einem kleinen Orte Nordschlesiens. Die Dämmer- ung sank über Dorf imd Flur, Riidols stand gerade ani Giebelfenster seines Stübchens itnb schaute in das zur Rilhe gebende Schlesierland. ^ 'Da läuteten plötzlich alle Glocken. Weit schallte der Ton ins Tal. Und Rudolf sah, wie die Leute vor die Türen traten, Gruppen bildeten, redeten und gestikulierten

. Dann eilte alles dem Kirchlein zu. „Heinrich, was ist denn los?" ries Brenkenhagen seinem Weggenossen zu, der eben vor die Tür trat. '„Es soll etwas von Breslau gekommen sein," rief Hein rich Denker zurück, „der Pfarrer will's verkünden." „Von Breslau!" rief Rudolf. „Hurra, es lebe der König!" Hastig ergriff er Federmütze und Säbelkoppel, stürzte die knarrende Treppe hinunter und eilte dem Kirch lein zu. Das war gedrängt voll, sogar vor der sperrangel weit geöffneten Tür schob und drängte

Stimme und sang: „Großer Gott, wir loben dich." Brausend setzte die Orgel ein, mächtig und mächtiger dröhnte der Gesang, bis er das Kirchlein ganz erfüllte. Dann leerte sich das Gotteshaus langsam. Draußen auf dem Kirchplatze flutete und drängte es. Und Rudolf von Brenkenhagen hielt eine Rede. Er wußte zwar nicht, was er sagte; aber als er geendet hatte, umdrängte man ihn, hob ihn, den Fremden, auf den Schultern hoch. Und dann drängte sich das Mütterlein heran, knixte vor dem stolzen Edelherrn gar

demütiglich und sprach: „Herr, wenn ich um etwas bitten darf, so grüßt mir unfern König, wenn Ihr nach Breslau kommt. Sagt ihm, ich hätte leider keinen Sohn mehr, sonst würde ich ihn ihm schicken. Herr, drei hatte ich, und drei bleichen in Rußland — ja, Herr." Tränen liefen über die gefurchten Wangen. „Grüßt mir den König ... ich habe keinen Sohn mehr für ihn/ Rudolf von Brenkenhagen nahm das tapfere, treue Mütterlein aus seinen Arm und trug es durch die Menge. Ungeheurer Jubel erschallte; gewaltig

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 25 di 32
Data: 31.12.1923
Descrizione fisica: 32
Schwab August samt Frau Schwab Johann samt Frau Jonke Franz samt Familie Schiegl Rudolf samt Frau John Rudolf samt Frau Holzhammer Josef samt Familie Gruber Josef samt Familie Tumelshauer Joh. samt Familie Rauter Franz Sander Josef samt Familie Grauegger Andreas samt Familie Beck Josef samt Familie Bankl Johann samt Familie Unterladstätter Joh. samt Frau Madl Johann samt Familie Waßnig samt Frau Kolibal Roman samt Frau Ernst Josef samt Frau Marko Ludwig samt Frau Brida Fortunato samt Familie Hangl

Rudolf samt Familie Ebner Fritz samt Frau Fröch Johann samt Familie Alex Anton samt Familie Mosbach Julius samt Familie Fringer Josef samt Familie Woldrich Franz samt Familie Hastner Josef samt Familie Köfler Rudolf samt Frau Simon Zaderer samt Familie Nagl Johann samt Familie Ortler Oskar samt Familie Plank Franz, Schlosser Hasieber Johann samt Frau Jud Franz samt Zubehör Schlögl Josef, Lokomotivführer Verhvosek Vinzenz samt Familie Rösch Franz samt Familie Kussian Rudolf samt Familie Kussian Paul

samt Frau Hartinger Stefan samt Familie Pfitscher Ambros samt Familie Brühl Karl samt Familie Egger Andrä, Lokomotivheizer Kapfer Anton samt Frau Maier Andrä samt Familie Rechberger Franz samt Familie Rainer Johann samt Familie Lederhaas Leopold samt Frau Mader Franz samt Frau Krispel Karl samt Familie Oettl Hans samt Familie Soda Rudolf samt Frau Brunner Kaspar samt Familie Mitterling Johann samt Familie Neuhauser Johann samt Familie Lawugger Franz samt Familie Hochfeichter Jakob Lorenzi Rudolf

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 11 di 16
Data: 07.10.1906
Descrizione fisica: 16
Mann halte sie, trotzdem sie ihm im Wartesaal gegen über gesessen, nur eines flüchtigen Blickes gewürdigt? Das war beleidigend! Doch es schien der koketten Dame verzeihlich, als sie durch ihren Kutscher erfuhr, wer der stattliche Herr sei, nämlich der Ingenieur Rudolf Burghardt. — Sofort zog sie, nachdem Rudolf mit dem verspätet eingetroffenen kümmerlichen Schimmelgespann davongejagt war, über denselben in der ihr eigenen geschickten Weise bei dem alten Splittgerber, dem Wirt, Erkundigungen

über jenen ein. „Nicht viel an dem Land streicher," meinte der Alte kopf schüttelnd und nach seiner Schnupf- tabaksdose suchend. „War auch erst Landwirt und mit dem Heinz zu sammen auf dem Dänhof. Dienten beide bei den Ulanen ihr Jahr ab und verpulverten viel Geld, sehr viel Geld. Dann zankten sie sich, und Rudolf zog in die Welt, nach England, Frankreich und so weiter. Er hat einen klaren Kops, darum verdiente er sich immer selber sein Reisegeld. Sie sagen, er hat in Maschinenfabriken gearbeitet, um Ingenieur zu werden. Dann ging

gewesen. In seinem Aeußeren glich er Rudolf ausfallend, nur die wunderbaren Augen, den ver träumten Zug, das Geistreiche, auch die dunklen Haare hatte er nicht besessen. Jetzt stand Rudolf ruhig und voll kühler, ungezierter Höflichkeit - vor der Frau Hauptmann Weinreb. Die sprechenden Augen voll innigster Teilnahme, die schönen, trostreichen Worte, ach, alles war ihm gleichgültig. Er verbeugte sich, und dankte kurz, aber artig. „Wie ich hörte," sprach die schöne Dame lebhaft, nachdem sie auf dem Sofa Platz genommen

. Er ist ein alter, erfahrener Mann. Ihr Herr- Bruder hielt viel von ihm. — Und sollte es Ihnen langweilig werden auf der einsamen Scholle, Herr Burg hardt, so werden wir Nachbarn für Zerstreuung sorgen. Meine Jagd steht Ihnen zur Verfügung, mein Segel boot empfehle ich Ihnen nach des Tages Mühen zu sieißiger Benutzung." Rudolf schaute verlegen zu Boden. Er konnte diesen Blick nicht ertragen. Diese Augen be saßen ja eine furchtbare Gewalt. Was sprachen sie für eine laute, wilde Sprache! — War das alles reine

Gesprächs ihren Atem näher und näher spürte. — Ja, Frau Wein reb besaß eine furchtbare Macht. Endlich, endlich war Rudolj wieder allein und griff an seine Schläfen. Wie das kochte, wie das siedete, wie das da schmerzte in dem erregten Hirn! — Hinaus, draußen aus der Heide weht ein kühler Luftzug. — Die Abendröte flammt am Himmel. Da ist alles lauter, rein, hehr und hoch in der herrlichen Gottesnatur. Rudolf schaute auf zu den rosigen Wölkchen. Es flimmerte vor seinen Augen, und es ist ihm unmöglich

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 29.08.1938
Descrizione fisica: 8
der Tagung der Ausländsdeutschen Sie große Rede der Stellvertreters des Führers Stuttgart. 28. August. In Stuttgart, der Stadt der Ausländsdeutschen, wurde am Sonntag die Reichstagung der Ausländsdeutschen mit einer eindrucksvollen Kundgebung in der bis aus den letz ten Platz besetzten Stadthalle durch Gauleiter Bohle feier lich eröffnet. Mt gewaltigem Jubel wurden der Stellver treter des Führers, Reichsminister Rudolf Heß, und Reichs minister des Innern Dr. Frick begrüßt, als sie mit Gau leiter Bohle

des Führers. Reichsminister Rudolf Heß. zunächst an die Größe der Ereignisse und der Ent wicklung seit der letzten Stuttgarter Kundgebung der Aus ländsdeutschen und betonte, daß es ein Jahr schwerer Ent scheidungen des Führers und vertrauensvoller Erwartung des deutschen Volkes gewesen sei. Rudolf -Heß erinnerte an die Rückkehr der Ostmark, an die unermüdliche Arbeit des deutschen Volkes zur -Hebung seiner wirtschaftlichen Kraft und Erhöhung seiner Sicherheit vor feindlichem An griff in einem Maße

, wenn die richtige Hand es leite. Rudolf Heß überbrachte sodann den Ausländsdeut schen die Grüße des Führers, die die Ausländsdeutschen mit hinaustragen sollen als die Grüße des deutschen Vol kes und als die Grüße Großdeutschlands. Rudolf Heß unterstrich mit eindringlichen Worten den Zusammenschluß, zu dem sich die'Deutschen vrauß-n zu gleicher Gemeinschaft zusammengefunden haben wie im Innern, kennzeichnete mit klaren Worten die Aufgabe oer Auslandsorganisation der NSDAP und trat damit den Verdächtigungen

und Euer Nationalsozialismus ist Eure per- sönliche Angelegenheit und bleibt auch Eure eigenste Ange legenheit. Eure Ortsgruppen kann man schließen. Eare Abzeichen kann man Euch verbieten, aber nicht Euren na tionalsozialistischen Geist und Euer deutsches Herz. Das -Herz in Euck und der Geist unter Euch kann keine Gefahr für Euren Gaststaat sein, gleichgültig, ob Ihr in Orts gruppen zusammengeschlossen seid oder nicht. Wir und „Wir tun, was m Rudolf Heß erinnert« daran, daß das frühere Oester« reich einst ein besonderer

Günstling der Demokratien aus der ganzen Welt gewesen sei. und stellte fest, daß in diesem Günstlingsland der Demokratie sechseinhalb Millionen deutscher Menschen terrorisiert wurden von einer kleinen politischen Minderheit. Mer wie hat man sich draußen auf geregt, erklärte Rudolf Heß weiter, als das deutsche Volk aus wirklich freiem Entschluß und im freien Selbstbesiim- mungsrecht die sechseinhalb Millionen Deutschen im frühe ren Oesterreich heimsührte in die große Heimat und zurück in das große

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Tiroler Wastl
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Pagina 4 di 8
Data: 25.11.1931
Descrizione fisica: 8
lag ich eine Weile wie tot da — und als ich wieder erwachte, war die Form unserer Maschine gefunden: Sie war ihm wirklich ferne gewesen und stumme Fragen gingen von Auge zu Auge . . . Tann begaben sie sich ins Konstruktionszimmer. Rudolf ! breitete die Papiere aus und erklärte ihr, wie er Einfachstes j in einfachster Art miteinander verknüpft hatte; die Maschine ! hatte keine beweglichen Einzelteile mehr, das ganze kreise um ? eine Welle und ruhe dabei in sich s>^"r! Schon Gestaltung

Giulio Voltella!" Hanna fühlte, daß sie ein wenig bleich wurde. „Ich lasse bitten!" In dieser Sekunde wußte jeder von den beiden Rudolf und Giulio, welche Rolle der andere in Hannas Leben l spielte, und doch mußten sie dieses Wissen maskieren, denn sie j waren jetzt beide Gäste der Dame, um deretwillen sie ein ander hassen mußten .. . , Voltella, der Hanna nach seinem Sieg vermißt und an « ein Unglück gedacht hatte, war deshalb gleich vom Semmering herübergefahren. Seinen Sieg

hatte er ja nicht einem besseren Wagen, sondern seiner beispiellos kühnen Fahrkunst zu ver danken gehabt, die jeden Einsatz wagte, um einen doppelten Sieg zu erringen. Aber aus seinen Aeußerungen war keine ; Kampfansage herauszuhören und Rudolf bemerkte nicht das ! Aufblitzen in Giulios Augen ... Es war ein stummes Ringen um sie, das Hanna recht wohl fühlte. Ohne jede Mißhelligkeit klang der Tag aus, über den sich schweres Gewölk zusammenzuziehen schien. Voltella hatte aber den Kampf nicht aufgegeben und sagte daher

zum Ab schied : „Nach dem Großen Preis von Europa habe ich das Recht, i von Ihnen eine Entscheidung zu verlangen, ohne weiteren ! Aufschub! Giulia Voltella und die Marke Ardea werden ge rüstet sein, hoffentlich auch die Heysing-Turbo und ihre Ver teidiger!" Tann fuhren sie, der Conte Giulio Voltella und Rudolf j Prant, in die Nacht hinaus. Hanna blickte ihnen lange nach, ! auch als nur noch ein leiser Lichtschein des Wagens zu sehen j war, der wie irrend über die Straße huschte. XV. Als Hanna am nächsten

Morgen in die Fabrik kam, arbeitete ! Rudolf bereits an den Modellzeichnungen für den neuen Motor j und empfing sie mit leichtem Vorwurf wegen ihrer Beziehungen j zu Voltella. In sechs bis sieben Wochen gedachte Rudolf ! mit seinen Plänen für den Modelltischler fertig zu sein. „Zu lange — einen Monat gebe ich Dir!" Darob ent- s brannte §in heftiger Streit, denn Hanna wollte bereits im Juni, also in knapp sechs Monaten, am großen Preis von Europa mit dem neuen Wagen teilnehmen, da sie ja Vol tella

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 9 di 16
Data: 21.10.1906
Descrizione fisica: 16
. Lerchen trillern ihr Abendlled, und die öde Heide wird mit glitzerndem Golde übergossen. . . Rudolf Burg hardt ist reich, sehr reich ge worden, denn überall glänzt sein Acker in goldiger Pracht. Kein König ist reicher als er . . . Sie haben einander „Gute Nacht" gewünscht, und jedes folgt seinem Pfade- Gertrud hastig, aber voll froher Zu versicht, Rudolf langsam, grübelnd und träumend. Der alte Mielke, der seine Herde heimwärts treibt, lächelt dem Herrn bieder und treuherzig zu. Er hat . es wohl

heimkehrte. Ja, Gras Stollnow ist ein schlechter Mann. Er wird einst Rechenschaft ablegen müssen, wie wir alle. Wehe ihm dann ! Wir find schwach, ich kann ihn nicht strafen für das, was er mir getan. Doch Fräulein Gertrud ist gut, wie ihre Mutter es war. Sie hat nichts mit dem Alten gemein, . und das muß sie unserem Herrgott danken. Die Emilie, Sie wissen, meine Aelteste, würde für, sie durch Wasser und Feuer gehen . . ." Rudolf schritt gedankenvoll weiter. — Daheim saß der Vater und schaute ins Abendrot

. Er lächelte, wie sein Sohn voller Herzlichkeit zu ihm kam. Es schien, daß sein Verstand heute klarer war, denn er tat einige Fragen, die Rudolf überraschten. Sollte auch hier noch Hoffnung sein . .? Frau Großklaus brachte das Abendbrot, einfaches Essen, wie Rudolf es angeordnet. Sie war mürrisch, denn die ver üngehencle liünstlcr. Nach dem Gemälde von C. u. Bergen. (Photographie und Verlag von Franz Hanfstaengl, München.)

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 11 di 16
Data: 02.12.1906
Descrizione fisica: 16
, daß wir ein neues Be weisobjekt in der Hand haben. — Es ist ja sehr leicht möglich, daß der Schurke sich dieses Dinges beim Einbruch bediente. — Zeigen Sie das Eisen noch einmal her." Man läßt die Arbeit ruhen und bespricht den viel erörterten Vorfall wieder einmal. — Rudolf Vurghardt sitzt mit ans die Ellenbogen ge stütztem Haupt in der dumpfen Stube und brütet, wie so oft, still vor sich hin. Er fühlt sich, trotzdem die Gläubiger ihn jetzt plötzlich verschont lassen, sehr unglücklich. Frau Weinreb

will, wie sie eben auf flüchtiger An sichtspostkarte von Potsdam geschrieben, übermorgen zurück sein. „. . . Dann wollen wir alle recht fröhlich sein!" schließt sie. „Ja, fröhlich sein!" lacht Rudolf bitter und erhebt sich, um ins Freie zu gehen. Es ist ein herrlicher, klarer Herbsttag und der alte Herr steht mit gen Himmel erhobenem Haupt im Park lind freut sich des goldenen Sonnenscheins. Gerade jetzt fährt eine Mietskutsche aus den Hof. Der Fuhrmann ist Rudolf bekannt. Zwei Leute entsteigen dem pllnupen

, altmodischen Wagen. In dem einen erkennt der überraschte Dttnhofer sofort den Kommissar Walther wieder. Der andere trägt die Uniform eines Polizeiwacht meisters. Dieser bleibt in respektvoll, r Ferne stehen, als der Komm.ssar mit hastigen Schritten auf Rudolf zueilt und ihn bittet, mit ihm zwecks eines zweiten Protokolls ins Zimmer zu kommen. Nach einer ganzen Reihe von scheinbar sehr neben sächlichen Fragen zeigt der Herr mit dem ewig gleich mütigen Gesicht dem aufgeregten Dänhofer jenes kleine Stemmeisen

und fragt: „Ist dies Ihr Eigentum?" „Nein!" erwidert Rudolf kurz und bestimmt. „Was bedeutet denn dieses D. hier?" „Das ist allerdings. — Doch ich kann mich nicht entsinnen, jemals so ein Stemmeisen besessen zu haben!" „Wirklich nicht? — Denken Sie einmal gründlich nach. — Lassen Sie doch die kleine Säge holen, die neulich in der Schirrkammer lag, oder den Hobel." Rudolf bringt beides selber, und der Kommissar stellt nach längerer Besichtigung fest, daß die Buchstaben aus den drei Werkzeugen unbedingt

von derselben Hand her rühren müßten. Da gibt Rudolf ganz verwirrt zu, daß das Stemmeisen früher in seinem Besitz gewesen sein könnte, ihm wäre es jetzt sogar so, als hätte er es vor etwa sechs Jahren, als er hier in der Wirtschaft war, m t dem andererr Handwerkszeug gekauft und auf des Vaters Geheiß gezeichnet. Doch müsse es in andere Hände ge raten sein, denn bei seinem jetzigen Hiersein habe er es nicht gesehen. Sein Gesicht ist bleich geworden und die von allen Sorgen, Grübeleien und schlaflosen Nächten

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 6 di 8
Data: 19.06.1942
Descrizione fisica: 8
: sie ist Kunstgewerblerin und webt Decken und Tücher mit den alten bäuerlichen Mustern: sie webt den Lebensbaum und die verschlungenen Herzen, sie webt Kanten und Stoffe mit Streifen in leuchtenden Farben. Im Sommer vermietet sie Zimmer. Es ist ein gutes, behagliches Wohnen in dem kleinen, weihen Häuschen, und die Gäste kommen gerne. Denn es ist auch gut, das Mädchen Marianne anzusehen: sie ist schön. Man kann Herzensfreude haben an ihr. Auch Rudolf Schröder hat diese Herzensfreude gespürt, als er Marianne

zum erstenmal begegnet ist. Er ist Ingenieur und ist in das kleine Bergdorf gekommen, um 'sich von anstrengendster Arbeit zu erholen. Niemand, der Rudolf Schröder kennt, wird ihm nachsagen können, daß er leicht zu entflammen sei und sich schnell verlöre an den Zauber einer Frau. Er ist ein nüchtern denkender Mensch, der, früh auf sich selbst gestellt, von nichts anderem weih, als von seinem eisernen leidenschaftlichen Streben nach Vorwärtskommen. Aber alles das ist vergessen, als er Marianne Tiefurt sieht

. Und der Mann spürt es schon nach wenigen Tagen, dah auch das Mädchen ihn liebt, dah ihre Liebe auf ihn zukommt, ohne dah Marianne es vielleicht wollte. Aber sie ist so ehrlich, sie kann nicht Versteckenspielen mit einem Gefühl, das stärker ist als ihr Wille, stärker als alles, was sie bislang erlebt und gedacht hat. Irgendwie ver rät sie sich immer, wenn sie mit Rudolf Schröder zu sammen ist: durch einen Blick, durch eine behutsame kleine Geste... Ueber Rudolf ist diese Liebe gekommen wie ein Rausch

fragt verhalten: „Du wirst mich immer liebhaben?" Sie meint damit, ob Rudolf mit ihr Heim und Haus aufbauen werde. Ihr schlichter Sinn kann sich nichts anderes vorstellen, als dah die Liebe Grundstein sein müsse zu einem Zusammenleben ohne Trennung. „Du wirst mich immer liebhaben?" fragt sie noch ein mal. Und Rudolf sagt: „Sicher", küht sie und lacht. Er ist sehr jung in diesen Tagen, und alle schweren Ge danken sind ihm .ferne. Er liebt . . . und was daraus werden soll, kümmert

ihn nicht. Er wird abreisen, und dieser Abend wird Erinnerung sein. Denn es wird dann wieder Dinge geben, die stärker sind als diese Liebe. Rein, diese Liebe geht ihm nicht nach. Zuviel ist, was in der grohen Stadt, in der Fabrik wieder auf ihn ein- ftrömt. Er schreibt noch zweimal an Marianne, bunte Ansichtskarten mit nichtssagenden freundlichen Worten. Aber ihre Briefe beantwortet er nicht, er hat keine Zeit dazu. Sie weih es schliehlich, dah Rudolf Schröder sie vergessen hat, sie ist sehr allein in diesem quälenden

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Tiroler Wastl
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Pagina 4 di 8
Data: 02.12.1931
Descrizione fisica: 8
Tiroler Wastl" M 1289. Seit» 4. Hanna drückte ihm die Hand und dann auch den Arbeitern. Keines sprach ein Wort. Es war bedrückend und beseligend zugleich, das Werk in erster Vollendung vor sich zu haben. Auf dem Kühlerschild prangte, gelb auf schwarz, der Name „Heysing-Turbo". Hanna ging von einem Wagen zum andern, drückte den Anlaßknops, breitete die Arme aus und mit aller Kraft mußte sie sich halten, daß sie diese Arme nicht um Ru dolfs Hals wieder ineinanderschlang. Rudolf mahnte

zur Vorsicht, ehe Hanna in den ersten Wagen einstieg: „Niemand darf über ein Tempo von 100 Kilo meter hinausgehen." Es erwiesen sich keinerlei Mängel, nur die Unfertigkeit von Verschalung und Karosserie machte sich be merkbar und in gemütlichem Tempo kehrten sie heim. Zu Mittag des 19. März konnte Rudolf melden: „Wir sind bereit, den Weltrekord der Ein-Literwagen zu brechen!" Die Neunkirchner Allee war dreimal in der Woche, von 1 bis 3 Uhr für jeden Verkehr gesperrt, um die Vornahme der amtlichen

Schnelligkeitsprüsungen, die nach wie vor unter strengster Ge heimhaltung der Zeiten stattfanden, zu ermöglichen. Renn wagen von einer Form wie die drei Heysing-Turbo hatten die an bizarre Formungen gewöhnten amtlichen Zeitkommissäre aber noch nicht gesehen. Rudolf hielt sich nicht lange auf, erstattete die üblichen Mel dungen und ging dann gleich zur Strecke. Hanna erkannte gleich, daß das Problem des Luftabslusses hier fast restlos gelöst war. Kein Sausen oder Zischen war hörbar, bloß das gleichmäßige Rauschen der zerschnittenen auseinander

gedehnten und wieder vereinten Luft. Rudolf hatte die Bremsen ange zogen, der Wagen hielt. Der Zeitnehmer erwartete sie mit freu diger Erregung: „297 Kilometer, Weltrekord, wenn die Fahrt offiziell gewesen wäre." Hanna atmete tief und selig. Nun konnte die Erlösung von dem Bann nicht mehr fern sein. Aber sie ließ Rudolf ein solches Hoffen nicht merken. Auf ihre Mahnung, daß ihn sein Werk noch keine Stunde freigebe, verzog Rudolf den Mund wie ein Junge, erwiderte aber nichts. Sie warteten

Oesterreich gehetzt. Rudolf hatte sie schonen wollen, aber Hanna setzte immer ihren Willen durch. Er fügte sich, denn er wußte, daß ihm für den Fall eines Erfolges eine fast unbeschränkte Herrschaft über die Fabrik und alles, was sich noch aus seiner Arbeit ergab, zufiel. Ein Sieg kettete auch ihn und Hanna für alle Zeiten aneinander. Aber wenn er ausblieb? Die Wagen wurden wieder bis aus die letzte Schraube zer legt um vor dem Rennen noch einmal auf das genaueste über prüft

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Tiroler Wastl
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Pagina 5 di 8
Data: 09.12.1931
Descrizione fisica: 8
das Feuer. Rudolf selber riß mit aller Kraft an der Klemmvorrichtung einer Schleifmaschine, wo der Hauptkörper einer Turbine eingespannt war. Wenigstens eine mußte vollständig erhalten bleiben. Alle Spindeln waren schon gelockert bis auf die eine, aber der Fußboden' guter der Maschine gloste schon. Nichts ließ sich mehr berühren und die letzte Spindel gab nicht nach. Da stieß Rudolf ein paar brennende Balken zur Seite, griff nach einem Hammer, dessen Stiel auch schon halb verbrannt war, hieb die Spindel

durch. Die Turbine siet aus den glimmenden Boden, schlug, ein Loch hinein. Er mußte schon mitten in die Flammen greifen, um die Last zu heben, preßte sie mit den Unterarmen an die Brust. Die Hände mit Wunden und Brandblasen bedeckt, hatten schon keine Kraft mehr. Als Rudolf endlich die Halle durch das Sei tentor verließ, brach der Dachstuhl zusammen. Mit der letzten Kraft schleppte Rudolf die schwere Last zu Hanna, die noch immer abseits stand, warf ihr den Motor vor die Füße hin: „Da, nun sind wir quitt!" XIX

eine Vertraulichkeit entstehen lassen, die ihm Rechte auf sie gab .. . und er verfocht diese Rechte mit den rücksichtslosesten Mitteln. Sie hatte es ihm verziehen, daß er ihr Werk zerstörte. Nicht um niedrigen Gewinn tat er dies, sondern für den Besitz einer Frau ... sie durste nicht klein denken, wenn einer ihretwillen im Bösen groß war. Zu solcher Ansicht hatte sie auch Rudolf zu bestimmen gewußt. Am Morgen nach dem Brande gab er der behövdlickM Kommission gegenüber Selbstentzündung der feuchtgewordenen

eÄ ihn doch nicht bewahren. Nur das eine Wort „Nein!" wollte sie ihm telegraphieren und dann in eine neue Einsamkeit fliehen, er konnte ihr nicht nachspüren, weil sie sich nicht unter ihrem wahren Namen melden würde. An einen grauen Fels gelehnt, blickte sie zum Ortler empor. Das Bild des anderen Mannes trat vor ihre Gedanken. An Rudolf war sie noch viel mehr schuldig geworden. Sie hatte sein Genie, sein Freundsein mit der Wirklichkeit ausgenützt, um tyrannische Gewalt über ihn zu gewinnen. In ihrer Stärke

hatte sie sich von den Grenzen entfernt, die ein zärtliches Verstehen zog. Vielleicht wäre alles noch gut ge worden, wenn nicht gerade an jenem Abend die gegenseitige Erbitterung zu s olcher Höhe gestiegen wäre .. . Rudolf war nicht feige gewesen, er hatte bloß eine Sekunde länger über legt als sie und dann wieder eine Sekunde zu kurz, als ! er ihr den geretteten Motor vor die Füße warf .. . Der end gültige Bruch giug von ihm aus. „Was uns gemeinsam war, ! das Werk, es existiert nicht mehr. Wir können nun jedes unserer Wege

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 9 di 16
Data: 15.07.1913
Descrizione fisica: 16
Pr F Illustriertes Wnterßattungsötatt der „Lienzer Wachrichten". Von §heo Lieserh. (Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) eiter rasten die beiden. Die Verfolger blieben immer weiter zurück. Da stöhnte Lothar wieder aus, wankte im Sattel und seufzte: „Ich kann nicht mehr." — „Dann sei uns Gott gnädig!" keuchte Rudolf, drängte sein Pferd rasch entschlossen zu dem seines Bruders, riß ihn aus sein Roß, umschlang ihn mit der Linken und nahm mit der rechten Hand den Zügel des ledigen Pferdes. Schwer

war die Last für Rudolfs Tier; zwar hielt es aus, aber immer langsamer wurde die Gang art. Die Flanken fchlugen schwer und schwerer. Besorgt schaute Rudolf von Brenkenha gen zurück, aber die Verfolger waren weit, weit zurückgeblieben. Freier atmeten die Brüder; schnell wechselte Rudolf die Tiere, gewahrte dann aber mit Schrecken, daß des Bruders Kraft immer mehr schwand, daß er schwerer rind schwerer wurde. Zuletzt mußte er ihn ganz halten wie ein Kind. Drüben tauch ten die Türme der Stadt Lüne burg

auf, und immer sehnsüch tiger fchaute Brenkenhagen hin; denn Lothar lag jetzt ohnmächtig in seinem Arm. Nun holte er ein Bäuerlein ein, das ganz gemächlich gen Lüneburg fuhr und den beiden elenden Heide kleppern Zeit ließ. „Gut Freund!" grüßte Rudolf. Und der Bauer knurrte: „Der Deibel zwicke Napoleon und seine Bagage." „Hat er denn keine besseren Gäule?" Da blinzelte der Mann Brenkenhagen aus klugen Aeug- lein an, zeigte einige große Zähne und sprach: „Bessere, lieber Herr! wenn schon, denn schon. Die Vas

Heidebauer fuhr sich über die Augen, räusperte sich und spuckte weit aus. „Diese Be stien!" Und Ru dolf fragte: „Wo hat er denn seinen Sohn?" „Steck' mal deinen Kopp 'raus, Heinrich!" gebot der Bauer. Und aus dem Heubundhaufen schob sich ein fri sches Jünglings gesicht. „Kannst du reiten?" fragte Brenkenhagen. Und der Bursche meinte: „Na, und ob!" Dann teilte Rudolf dem Bauer kurz sei nen Plan mit. Und hurtig sprang Heinrich Denker aus dem Heu heraus. Lothar wurde ins Heu gebettet, der Bursche bestieg

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