» '6 vi^eu »L .Welken Vom rothen Schnee. u (Beschluß) Wir fanden hier unsere, vor Mittag eingetretenen' Anfistapfeii, aber zugleich wieder etwas ganz neues und überraschendes, rothen Schnee. Mit Erstaunen sa hen wir diesen streifenweise sowohl in der angeführten? als in den übrigen Schneegruben in den verschiedensten Richtungen und in ungleicher Breite; auch an mancher Stelle der über den Bach stehenden Schneebrucken zeigte sich dasselbe. Ich umging nun in der Zeit einer halben Stunde den ganzen Bezirk
schichtenweise,' denn ungefärbter Schnee fand stch in den Zwischenschichten, zwar »i ungleichen Ab theilungen, doch so, daß er die Hälfte der ganzen Höhe betragen mochte. Am dentlichsten und bequemsten konn- re man diese gefärbten Zylinder in der Schueebrücl'e be obachten. Sie ließen stch übrigens wohl senkrecht durch schneiden , aber nicht vom übrigen Schnee sondern und ausscheide». Die untersten rothen Schichten schienen stärker ge färbt zn seyn; hier und da zeigten sich stärker gefärbte Punkte
, als wenn eS eingesprengte Körner wären. Al lein mein, ungefähr zehnnial vergrößerndes Mikroskop belehrte mich, daß ich mich geirret hatte; denn durch das selbe waren nur durchaus gleichgesärbte Schneekristal le» zu sehen. Wenn ich den rothen Schnee auf der Hand schmelzen ließ, verschwand die Farbe im Schmel zen; dasselbe erfolate bei dem Schmelzen anf weißem Papier, so, daß ich anch mit dein Mikroskop ans den» Papier keine ^pnr von rother Farbe zu finden vermochte. Durch Geschmack und Geruch war nichts zu entdecken
schien er zu begreifen, und er schien da durch befriedigt. Allein den rothen Schnee wußte ,ch mir selbst nicht zu erklären. Er stand nm Mitternacht vom Bette auf, uüi bei Tagesanbruch ain Fundorte anzulan gen, und er war deS Morgens vor acht Uhr schon wie der da mit einem Kruge, der etwas weniger als halbvoll mit schön rothem Wai>er war, worin noch ein Stückchen rother Schnee in der Größe einer wälfchenNuß schwamm, das, nachdem es von allen, besehen worden, in kurzer Zeit zerschmolzen
, als daß man glauben konnte, er sey vegetabilischen oder animalischen Ursprunges.« So weit das Tagebuch des D. Oettl. Wir glauben hier an eine 'Abhandlung über diesen Gegenstand: ina lisi clolliz nevi s colcirlre, (.-^urs nc.>All ultnnl scorsi anni ir> «livore parti ci' ltniin, erinnern zu seilen, welche sich in dein zweiren Bande der -weiten Dekade dem tiic>rnnls ein c-tc' der Profelioren B r n g n a t e l l i, Brnnacci nnd Eo n figliarmi (pi,viu ittilZ, S. — -'«U») befindet.-Der Verfaller er klärt da den rothen
