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Bozner Zeitung
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Pagina 3 di 4
Data: 18.12.1876
Descrizione fisica: 4
eines Mädchens und weil ei stark vom Regen durchnäßt w»r, alsbald g-löscht werd-n konnte. Rosa Steg-r, über dieses erste Factum, das ihr zur Last geleql wird, zur Rede gestellt, g'bt an, keine Schuld d>ran zu haben und nichts davon zu wissen. Wohl aber sei die Harlmayria geb. Sieger, sehr unvorsichtig mit dem Lichte und könne also wohl selbst angezündei haben. Die Hartmayr ist aber die Schw-ster d's G?org Sieger. S>e g>dl an, daß es durch aus grundlos s i, wenn man sie unvorsichtig schildeie. sie babe

umgingen, sei ihm nichts bekannt. Sein Schade betrug 4000 fl., assecurirt war er mit 8(Z(1 fl. Tinkhauser gibt an, seine Fraa sei -ine Schwester des Carl Wielond. Beim Brande im Faller'schen Stadel brannte sein Haus und Geräthe ob. Sein Schade betrug 15l>0 fl.. assecurirt war er mir 250 fl. Sein Verdacht, den Brand gelegt zu hoben, trifft den Georg Steger, genaues wisse er nicht. Er behauptete, die Rosa Steger bei einem Diedstahle erwischt zu haben. Später, da er dieser Sache wegen vor's Ge- richt kam

, wäre er nahezu in Verlegenheit gekommen und in Gefahr gewesen, selbst als Dieb hingestellt zu wer- den, da die Steger'schen so gut lügen könnten. Seine Meinung geht dahin, eS sei der Wille der Steger gewesen, Alles nieder zu brennen. Rosa und Georg Steger wollen auch von der Eatstehuugsursache dieses BrandeS nichts wissen. Ja der Frühe des l. October fand die Frühmesse in Ellen um halb 5 Uhr statt. Alles eilte dorthin, auch Georg und Roja Steger. Letzterer, die zwischen der Widdumhäuserin

zurückkehrten, zu« Bru»neii. Als nach «nigm Monte» eine» der Frauenzimmer wieder her- aulkzm, um nach ihr zu sehen, war Rosa Steger nicht wehr zu finden. Die Messe war kaum vorbei, da «atstand Feuerlärm. Es brannte da» auf dem Nachhausewege der Angeklagten gelegene Oeeonomie- gebäude des Gemeindevorstehers Georg Gasser. in dem sich dessen alte Mutter und 4 Kinder befand n. Dieser, ein Bruder der Rosa Steger, hatte m letzter Zeit den Schwager wegen eines Guthabens der Ge meinde arg bedrängt un> die Execution

-r Maria Steger hörte» die No,a Zieger sagen: „Gschieht ihm schon recht (dem Vorsteher) dem geizigen Teufl. er Hai mir meae Truhe auch »>cht gegeben.' Dem Georg Gasser ve>brannte Wohn- und FiUterhauS, sein Schaden be lauft sich auf circa 401U fl. ' DVD Volk-wund »an«!- bereits gan; laut Rosa und G-o » Sieger al» dii Biandlegec in Elleu. Schon am Oct. Früh entstand avermalSein Brand in Stadel des G a.-g steger, der in Äsche zeteqt wu-de. Die Jvdij'.n weis-n auch hier auf die Rosa Steger

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Pagina 2 di 4
Data: 11.03.1878
Descrizione fisica: 4
„Was wollen Sie von mir?' fragte Rosa rauh. Primrow sah sie eine Weile erstarrt an. „Ist denn leine Hoffnung?' fragte sie dann mit zu» gender, leise bebender Stimme. Ist das Leben wirklich vorüber, welches Du mir schenktest? Die vierzig Jahre find wie ein Traum dahingeflogen.' Rosa sah sie entsetzt an. „Vielleicht irre ich mich in der Zeit,' fuhr Primrose fest fort; „aber ich meine, es sind vierzig Jahre und einige Monate. Ist es nicht also? Du wirst es wissen und Gott wird Dich furchtbar

strafen, wenn Du die Wahrheit verbirgst?'j „Ich weiß von nichts,' rief Rosa erschrocken. Sie erfaßte voll Grauen die Hand der Dienerin und zog diese mit sich hinaus. Primrose richtete sich im Bett auf anscheinend so leicht, als ob sie noch ganz bei Kräften sei, und blickte Rosa nach; dann sank sie, einige unverständliche ' Worte murmelnd, auf d.is Kissen zurück. Im Korridor blieb Rosa stehen. Sie zitterte, und auch l die Dienerin fühlte sich in diesem Augenblick unheimlich t berührt. Rosa brach

das Schweigen. ! „Was wollte sie von mir?' sagte sie. t „Still! sprach leise, ober hastig die Dienerin. „Was s -ist Das?' i Am Ende des Ganges wurde leise eine Thür geöffnet >und eine Hand, — stahl sich hervor aus der Dunkelheit, die Thür erfassend und sanft auf- und zuschwingend; dann schloß sich die Thür wieder /eise, indem die Hand nach innen verschwand. Die beiden Frauen standen wie er starrt da, einander in die bleichen Gesichter sehend. „War es Mylady?' flüsterte die Dienerin kaum hörbar. Rosa konnte

nicht antworten; sie schüttelte nur vernei nend den Kops. „Wohin führt diese Thür?' „Zu einem engen Treppengang hinunter in Sir Cuth- bert's Zimmer.' „Wieder sahen sie einander schweigend an; dann schlich Rosa aus den Zehen nach der Thür, legte das Ohr an das Schlüsselloch und horchte. Als sie keinen Laut, kein Geräusch vernahm, legte sie die Hand auf den Drücker und versuchte zu öffnen, aber die Thür war verschlossen. „Es scheint hier wirklich nicht mit rechten Dingen zuzu gehen,' flüsterte sie. „Ich bitte

Sie, mich in mein Zim mer zu geleiten.' Am andern Morgen kam Rosa mit den deutlichen Spuren einer durchwachten Nacht ins Frühstückszimmer und begab sich nach dem Frühstück allein in den Park, wo sie sich fast den ganzen Vormittag aufhielt, noch etwas suchend. Am Nachmittag stattete sie der alten BeHenna einen kurzen Besuch ab, um sich nach ihrem Befinden zu erkundigen. Da plötzlich erschallte der helle Ton des Gei» sterglöckchens. Primrose öffnete weit ihre Augen bei dem ihr wohlbe kannten Klang und sah Rosa

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Pagina 1 di 4
Data: 28.02.1878
Descrizione fisica: 4
werde, und weil sie eine Belastung der ärmeren Clas sen sei. Abg. Wickhoss findet. Saß der Petroleumzoll keine Compensation für Ungarn sei. Oesterreich müsse trach ten, sein Deficit zu beseitigen, um einer Katastrophe vorzubeugen. Er ist für den Zoll von Z fl. Das Geisterglöckchen voa Cellerick. Roman von Eduard Wagner. (31. Fortsetzung.) Oliver sprang aus und ging aufgeregt hin iind her. Rosa beobachtete ihn ängstlich, furchtsam und ärgerlich über sich selbst. Zweifel und Eifersucht begannen sich wie der in ihrer Brust

an ihrer Seite zurück, seinen Arm wieder um ihre Taille legend und ihren zierlichen Mund küssend; aber es war kein Leben in dieser Umarmung, kein Feuer in diesen Liebkosungen, und Rosa senkte schwer. .Also ist nichts Geheimnißvolles in den verlassenen Räu men von Cellerick, ausgenommen die Glocke?' sprach er, sorglos lächelnd. „Wie sollte sich etwas Geheimnisvolles in den Räu men befinden, die seder Bauer mellenweit in der Umge gend kennt und die jeder sehen kann, dem es gesollt!' erwiderte Rosa etwas kalt

. Ist nicht der schauerliche Ker ker mit Sir Malins' Skelett die größte Sehenswürdigkeit Cellericks? O, Sie wissen nicht, was für ein Leben es für mich ist in diesem traurigen Gefängniß — diesen —' Thränen entströmten ihren Augen und Schluchzen er schütterten ihren Körper. „Soll ich Sie ganz von dort fortnehmen, Rosa?' fragte er leise und seine Küsse erstickten ihr Schlugen. .Ist das Ihr Ernst?' fragte sie, ihn durchdringend ansehend. »Lieben Sie mich, oder lieben Sie Barbara? Jetzt sagen Sie mir die Wahrheit.' Warum

jetzt von Barbara sprechen?' fragte Oliver ausweichend. „Nein, nein? Erst sollen Sie mir eine bestimmte Ant wort geben,' sagte Rosa sich entschieden zurückziehend, als er 'sie zu küssen versuchte. Ich will mit einem Kusse antworten, wenn Sie es mir erlauben wollen. Wenigstens kann ich Sie versichern, daß ich Barbara nie geküßt habe. Das war Wahrheit: aber die Worte und der Ton reizten Rosa zum Zorn. „Es ist leicht zu errathen, weßhalb, Sie wagen es nicht, sie zu küssen. „Meine liebe Rosa —' Aber Rosa

, sich ihm entwindend, sprang aus und stand dann zürnend vor ihm. „Leugnen Sie es nicht. Sie brauchen mich als Spion aus dem feindlichen Lager, welches Sie Ihrer Schwester wegen auskundschaften möchten. O. ich durchschaue jetzt Alles'. Nun werde ich nie wieder hiehe, kommen. Sie zu sehen ! Ich werde Ihnen nie wieder etwas über Cellerick erzählen! Und in Zukunft werde ich Sie hassen von gan zem Herzen!' Oliver war «inen Moment unbeweglich vor Erstaunen. Er hatte in Rosa ein willenloses Geschöpf erblickt, das sür

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Pagina 1 di 4
Data: 27.02.1878
Descrizione fisica: 4
habe. Das erwähnte Fort liegt aber nur in geringer Entfernung vonKon- stantinopel und man weiß da nicht, was aus der englisch-russischen Vereinbarung über die Nichtbesetzung Konstantinopels geworden ist. Die „Pol. Korr.' gibt zu, daß die Situation in Konstantinopel eine im höchsten Grade gespannte sei und sie behailptet, daß die Anwesenheit des englischen Geschwaders das türkisch- Das Geisterglöckchen von Cellerick. Roman von Kduard Wagner. (30. Fortsetzung.) „Hören Sie, Rosa,' sagte er ernst

aus. daß Oliver sie aufrichtig bewunderte. „Ich ziehe vor, mein Abenteuer Ihnen zu erzählen,' sprach er ruhig, indem er sich an ihre Seite setzte und ihre Hand erfaßte, die ihm Rosa zu entziehen suchte. Er aber hielt sie fest, und obwohl Rosa sich tapfer wehrte, mußte sie sich schließlich doch ergeben. Dies geschah mit einem Blick voll glühender Liebe. Es war ein jäher, flüch tiger Blick, wie das Zucken eines Blitzes, von dem im nächsten Moment nicht mehr zu sehen war. Oliver beugte sich zu ihr nieder

an sich und drückte einen langen heißen Kuß aus ihre zittern den Lippen. Wieder herrschte Schweigen. Rosa glaubte, daß der Traum ihres Lebens sich jetzt erfüllte, und siegesfroh schlug ihr Herz, während Oliver in Gedanken an Reichthum und Glanz schwelgte. In diesem Augenblick raschelte es in der Ruine, als fliege eine aufgescheuchter Vogel fort, oder als werde -in dürres Blatt durch einen starken Luftzug fortgetrieben. Oliver erschrack; das Lächeln erstarb auf seinem Ge sicht. Er erhob den Kopf und horchte

. „Kann Jemand hier sein, Rosa?' fragte er. „Unmöglich! Niemand kommt an diesen einsamen Platz, als Sie und ich.' „Es war mir aber doch, als hörte ich Jemanden dort unten. Ich will lieber einmal zusehen.' „Da unten!' wiederholte Rosa schaudernd, indem sie mit beiden Händen seinen Arm umktammerte, um ihn zu rückzuhalten. „Das ist ein Theil der Ruine, wohin kein Mensch sich wagt. Wollen Sie Barbara's Geist etwa auf^ suchen?' sügte sie ein wenig spöttisch hinzu. er das Stadium der praktischen Operationen

um 16,179.417 fl. niedriger als im Jahre 1877. „Sie wollen mir nicht glauben,' entgegnete Oliver „Wenn sie aufmerksam zuhören wollen, werde ich Ihnen das kleine Abenteuer erzählen.' „Ich will zuhören, ganz aufmerksam und ernst,' rief Rosa. Er begann mit seiner Erzählung, und Rosa hörte mit fortwährend sich steigerndem Interesse zu. Ihr Gesicht zeigte Furcht und Schrecken, und als er geendigt, schau derte dieselbe leicht, indem sie sagte: „Es ist ein Geist von Cellerick, den Sie gesehen haben. Er kommt

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Pagina 2 di 4
Data: 21.02.1878
Descrizione fisica: 4
. Die liberalen Journale von Paris, die „Röpnblique franyaise' so gut wie die „Debats'. überbieten sich, insbesondere England ge genüber, in Ausdrücken der Beschwichtigung und der Ermahnung zum Ruhigbleibeu. Sie finden, daß durch^ den friedlichen Verlauf der Krisis die Interessen Frank reichs am besten gewahrt seien. Für einzelne Mächte, zu alt, um zu gehorchen, wenn die Todten mich rufen. Geh', Kind, gehe rasch!' Es bedürfte dieser abermaligen Aufforderung nicht. Rosa flog mehr, als sie ging, zur Thür hinaus

und Rosa hereinstürmte^ sah sie sich um. Einen Moment blieb Rosa an der Thür stehen; sie war so voll Furcht, so ängstlich und schreckhaft, daß sie selbst vor ihrer Mutter erschrack. „Mama, bist Du es, die dort so still am Fenster sitzt ?' fragte Rosa leise, aber hastig. Du erscheinst mir wie ein Geist' „Was fällt Dir ein.' sprach die Mutter lächelnd. „Komm her und überzeuge Dich, daß ich es biu> wenn Du daran zweifelst.' . , , , Rosa war inzwischen ihrer Mutter schon zugeeilt und diese sah

nun, wie bleich sie war und wie sie zitterte. (Fortsetzung folgt.) nicht, und ich gab lhr sichere Beweise als sie nachCellerick kam. Ha! ha? So lange babe ich auf die Braut ge Marirt imb Hciim begrüße ich solche als mein eigen Fleisch und Bliüi Nun. man erlebt seltsame Dinge!' FurchksäÄ zog sich Rosa weiter zurück und starrte die Alte mit ängstliche» und thränenfeuchten Augen an. „AH wünschte, wir wären in Frankreich geblieben ; dort waren Wir glücklich,' klagte sie. „Hätte Mama doch nie Sir Cuthberl gesehen

!' »Thörichtes sprach Primrose. Es war so vom Schicksal bestimmt ; und eS ist Unsinn, sich gegen das Schicksal aufzulehnen. Sir Cuthbert sah den Stempel der Behenna's auf dem Gesicht« Deiner Mutter und wußte, daß sie die Fran war, deren er bedürfte. Wenn eine BeHenna zum Sterben bereit ist, sehen sich die Tregetha «ach einer ander» um,' „Weiß Sir Cuthbert. daß meine Mutter ihr« Enkelin ist?' fragt» Rosa schüchtern. „Nein ; sie hat noch nicht den Muth gehabt, es ihm zu sagen. Die Behenna'S sind treue Diener

!' Ihre wirren Worte wurden unterbrochen durch den sil bernen Klang des Geisterglöckchens, welcher so schrill und scharf durch das Stiibchen tönte, daß Rosa furchtbar er schrak und mit einem lauten Aufschrei Primrose's ausge streckte Arme erfaßte. „Willst Du mich nimmer gehen lassen?' rief Primrosa kläglich. „Aber ich will mein Wort halten: ich will ster ben, wenn Du Dein Leben znrückbegehrst!' Während sie so verworrene Reden führte, sandte daS Glöckchen mehrmals seinen hellen, melodischen Klang

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Pagina 2 di 6
Data: 12.02.1875
Descrizione fisica: 6
und seelenvollen Züge entstellt. Der arme Wilhelm, der nichr recht wußte, ob er träumte oder wachte, zog den Bergherru so heftig beim Arme, daß dieser sich mit erheuchelter Verwunderung umwandte und etwas spitzig fragte, was der Herr Auditor befehle. Die Ceremonie war zu Ende, und während sich die Gäste mit Glückwünschen um das Brautpaar drängten, stürzte Wilhelm in das Kabinet, in daS er Rosa hatte eintreten sehen. Sie stand am Fenster, und eS war klar, daß sie seiner wartete. „Rosa, Rosa

, meine unaussprechlich geliebte und angebetete Rosa! welche schreckliche Qualen hat die ses grausame Spiel mir gekostet! Mit Dir, Du Engel, werde ich doch jetzt meinen Himmel wieder gefunden haben?' Er wollte fie an sein Herz schlie ße». aber fie schob ihn ernst, obschoa sauft zurück. „Nicht so, Wilhelm,' sagte fie enschlofsen. „Du hast wir entsagt und zwischen unS ist eS jetzt vorbei — vorbei auf immer !' — .Gott, was sogst Du, Rosa? New, eS ist unmög lich, Du hast mich aur prüfen wollen!' „Ja Wilhelm

hielt und die Leute über mein zerstörtes Gesicht schwatzeu ließ, was fie wollten.' Rosa schwieg. Wilhelm staud bleich und niederge schlagen da. „Ich war sehr leichtsinnig,' begann er, „aber glaube mir theure Rosa, daß sich meine Reue bereits eingestellt hat, und ich wäre heute Abends nicht hieher gekommen, wenn ich nicht wegen eines Benehmens hätte Abbitte leisten wollen, das ich jetzt verabscheue, und um zum zweitenmal um Deine Hand anzuhalten.' „Wohl Dir, Wilhelm, wenn Du Deine Gefühle künstig

Willen eine verrätherische Thräne. Sein männlicher Stolz verbot ihm jedoch eine weitere Bitte. In der nächsten Minute war er fort, und vom Fenster aus sah Rosa, wie er im Hofe hastig den Befehl gab, seinen Gig anzuspannen. „Wilhelm, armer Wilhelm!' seufzte Rosa, „möchte diese Erfahrung Dir nicht-verloren gehen!- Sie blieb in tiefe Gedanken versunkeu stehen, bis eine Hand sanft die äußere Falte ihres Kleides be rührte, und eine wohlklingende Stimme flüsterte: „Wird er immer der Einzige bleiben

?' Mit einem leichten Erröthen schlug Rosa ihre schönen Augen auf, heftete sie auf Reinhold, und agte mit feinem Lächeln, daS zwischen Schmerz und Wehmuth schwebte: „Da« will ich nicht gerade behaupten denn daS Herz ist, wie wir gesehen haben,, ein Ding, daS sich nicht M den-Häuden festhalten läßt.' ? , v

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Pagina 6 di 8
Data: 07.03.1876
Descrizione fisica: 8
nur sein NechtlichkeitSgesühl betheiligt. Auch wenn es nicht die hübiche kleine Rosa Bellmi mit ihren treuen Augen gewescn wäre, er hätte für sie gesorgt, wie er schon vielen Wittwen und Waisen Hülfe geschenkt hatte. Damit hatten alle Zweifel seinerseits ein Ende ge funden. Der Doctor dachte an Hedwig. Morgen mit dem Frühesten wollte er zu ihr gehen und wir es sich geziemte, ein ernstes Manneswort mit ihr reden. Sie konnte einer ruhigen Auseinandersetzung nicht allein ihr Vorurtheil entgegenstellen, noch dazu, wenn Rosa

eine Waise war — hiilflos und verlassen. Bei Hedwig's ausgebreiteter Bekanntschaft mußte eö ihr ein Leichtes KVIK« WH M «A ») Der edle Manu übergab dem Redacteur dieses Blatte« dm Betrag von 15 fl. Oe. W., den dieser au Hautarme, von deren Würdigkeit ex. sich überzeugte^ bereit« vertheilt Hat, sei», für Rosa ein passendes Uutcickommell^zlß finde» wo sie weder als arme Näherin zu verkümmfrq brauchte, noch als Ballettänzerin sich den Augen' einer 'großen Menge auszusetzen brauchte. Der Morgen brach

an. ein kalter Morgen mit Schnee gestöber und heulendem Nord-Ostwinde. Rosa Bellin saß nicht am Fenster und nähte sie hatte ihren gewohnten Platz aufgegeben, sie saß am Fußende des Lagers ihrer Mutter zusammengekauert und zittette vor Frost. Der Doctor hatte den Wirthsleuten befohlen, für seine Rechnung in der kleinen Dachkammer einzuheizen, die Kälte schade der Kranken Nun aber war die Kranke todt — wozu also bedürfte es der Wärme? Rosa hieli die erkaltete Hand der Mutter in der ihren. Sie wärmte

nicht. Warum den weinen? Die Mutter war, seit Rosa denken konnte, nicht mehr so glücklich gewesen, als jetzt im Todesschlafe — sie sah auch so fanst und freundlich aus Z ie hatte also höcvstens um sich s-lber weinen dürfen, und ein ft'ummer Glaube sagt, daß das die Ruhe der Todrcu störe Die Mutter aber durfte nichts stören, nicht em.ual eu.c Thräue. Wenn man sie hinausgetragen hatte, dann blieb ihr ja Zeit zum Weinen, dann durste die einsame kleine Rosa sich um Niemanden kümmern —sie war i, >, ulein

, mutter» seelen allein — wem in der großen Welt schmerzten denn ihre Thränen? Weiter und weiter chntt der Morgen vor. Rosa rühite sich nicht von der Stelle. Die Wirthsleute hatten es übernommen, für Alles Sorge zu tragen, sie wußten, das der Doctor ihnen jeden kleinen Dienst, jede Hand leistung bczahltü — sc u Großmuth gegen arme Leute war in der Stadt säst sprichwörtlich geworden. So durfte Rosa sich unbekümmert ihrem Schmerze überlassen, denn nun zwangen nicht die Leiden der Mutter sie an die Arbeit

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Der Bote für Tirol
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Pagina 5 di 8
Data: 15.11.1878
Descrizione fisica: 8
die Fürstenbilder offenbar nicht gemalt hat, so kann der Erstere mit Bestimmtheit als der Meister derselben bezeichnet werden. Pierro Rnosa ist nun wohl kein Anderer als Peter Rosa von Breöcia, ein Schüler Titians, welcher ihn mit besonderer Sorgfalt unterrichtet haben soll. Peter Rosa war der Sohn des Christoph Rosa von Brescia, welcher wie sein Onkel Stephan Rosa ein vertrauter Freund Titians war. Peter Rosa galt als Künstler von Bedeutung. Unter seinen Hauptwerken nennt Ridolfi die Hinrichtung der heiligen

Barbara in der Kirche der Madonna delle Grazie in Brescia, welches Bild durch eine neuere Radirnng bekannt und mit Petrus Rosa bezeichnet ist'). Wie es scheint, kam P. Rosa erst 1570 oder 1571 nach Innsbruck, wo er von Erzherzog Ferdinand zum Hofmaler ernannt wurde. Im Sommer des Jahres 157 ' beerbte er oder seine Gattin den kaiserlichen Baumeister Julius Turko in Wien, und Rosa unter nahm in dieser Erbschaftsangelegenheit eine Reise nach Wien, wohin er ein Empfehlungsschreiben des Erz herzogs

an den Kaiser mitbrachte. In diesem Schreiben erscheint er als Peter de RosiS von Preß (BreScia)^). P. Rosa's Bilder tragen in der Farbe das Ge präge der Titian'schen Schule, und dieser Charakter ist auch in seinen Bildern in Ambras trotz der er littenen Restaurirung leicht erkennbar, wie denn auch die Mängel, die seinen Compofitionen anhaften» hier vielfach sich bemerkbar machen. Peter Rosa wurde der weiteren künstlerischen Entwicklung durch einen frühen Tod entrissen. Nach Ridolfi starb er 1576

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Pagina 1 di 4
Data: 11.03.1878
Descrizione fisica: 4
, welch' große Ursache dieser Mann hat. Alles aus Bormons zu Haffen,' sagte sie. „Er würde auch Dich bei der geringsten Veranlassung dazu in seinen Haß ein schließen ; und wie müßte es seinen Zom entfesseln, wenn er von den geheimen Zusammenkünften seiner Stieftochter mit Dir hörte!' „Wie sollte er etwas von diesen Zusammenkünften erfah ren haben?' wendete Oliver ein. „Rosa hat Ursache, vorsichtig zu sein; und an diesen einsamen Ort kommt so leicht Niemand!' „Wie hat es Mr. Bosperis erfahren

? Er wußte davon, und seinen Reden nach zu urtheilen, wußte es auch Bar bara.' „Du siehst aber, daß Ihr nicht so sicher wäret, wie Ihr glaubtet,' fuhr Lady Therefa fort; und deßhalb ist zu fürchten, daß das Mädchen in Gefahr ist, welches Du sie entziehen mußt.' Oliver erinnerte sich des Versprechens, welches er Rosa gegeben hatte und sah eine Weile gedankenvoll vor sich nieder. Ich will mir die Sache überlegen und sehen, was zu thun ist,' sagte er, »und dann handeln. Rosa muß ge rettet

werden, wenn ihr Gefahr drohen sollte und ich fürchte dies, wenn ich an den unheimlichen Besitzer von Cellerick denke.' 21. Kapitel. Zu Cellerick lag Primrose BeHenna während der acht Tage in ihrem kleinen dunkeln Stübchen aus dem Kran kenlager, langsam sterbend. In ihren Augen glimmte noch ein seltsames Feuer; alles Leben, welches noch in diesem alten, verwelkten Körper wohnte, schien in diesen rastlosen dunkeln Augen zu concentriren. Rosa floh «schreckt von ihr, blieb aber außerhalb der Thür stehen, dann eilte

zu zerreißen. Sie fühlte, daß ihr Ende nahe war und verlangte in einer Art Fieberanfall, Rosa zu sehen. „Rosa! Rosa!' rief sie. wo bist Du? Du munt mich hinübergeleiten in's Jenseits, wenn ich doch von dieser Welt scheiden muß. Komm', komm' zu mir, Rosa!' Sie wandte ihreu Kops nach der Seite und ihre lebhaften Augen durchslogen rasch das Zimmer. „Wo ist Rom? Bringt sie zu nur!' Eine ältliche Dienerin, welche aus eine Zlmwe die Stelle der Lady Tregetha. die fast stet-Z bei der Franken wcichte, vertrat

, erhob iich von ihremMuhl und .,inq .mians indem sie sagte: „Ich will Rosa holen. ' Mit inneren Widerstreben kam Rosn und blickte in da- welke Gesicht und in die wild sunkelnde» .'lugen der Alten, in denen die Furcht vor den Schrecken deS Tode?, lag.

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Pagina 2 di 4
Data: 15.04.1878
Descrizione fisica: 4
für die ihm gemachte Mittheilung zu danken und Se. Heilig keit seiner immerwährenden Wohlgeneigheit zu ver sichern; was jedoch den von Leo XIII. ausgedrückten Wunsch anbelange, die Uebel, von welchen die katho lische Kirche in Preußen heimgesucht sei, aufhören zu sehen, so drücke Kaiser Wilhelm nur den Wunsch aus: »Ich kann noch nicht antworten,- rief Barbara, ihre Hände ringend. In diesem Augenblicke durchzuckte sie plötz lich ein Gedanke und hastig fügte sie hinzu: „Ich bitte um die Vergünstigung, Rosa sehen

erfüllte Luft wirkten wie Balsam auf das wunde Heq Barbara'S. „Seien Sie recht ruhig, ich vertraue Ihnen Rosa's Leben an.' Mit diesen Worten geleitete Lady Tregetha Barbara in das andere Zimmer, an der Thür umkehrend. Barbara blieb unwillkürlich stehen, als sie Rosa auf dem Bett liegen sah. War das wirklich Rosa? — die fröhliche, leichtherzige Rosa? Ihre Schönheit war durch die ausgestandenen Leiden geschwunden, die rothen Wan gen warm bleich und eingefallen und die sonst so strah lenden Augen blickten

zur Beherzigung Eine leichte Nöthe zog über ihre Wangen, als Barbara sich zu ihr niederbeugte und sie küßte. „Ich bin Dir nicht böse,' sagte die Letztere. „Du hast mich mein eigenes Herz kennen gelehrt.' „Er ist zu Dir zurückgekommen, jetzt da ich krank und el end bin?' fragte Rosa. Barbara lächelte sanft. „Er ist für immer von mir gegangen und ich von ihm,' antwortete sie. „Du hast ein gutes Werk an mir gethan. Ich Habe diesen Mann nie geliebt; ich liebte, meinen Cousin Walter.' „Dann wirst Diz ihn heirathea

?' „Nein; vielleicht Heirathe ich nie. Rosa, liebe Rosa, ich wünsche, daß Du mir erzählst, auf welche Weise Du Angst und Schmerz standen auf ihrem Gesicht geschrie ben, ungeachtet ihrer Anstrengung, dieselben zu verbergen. Rosa erschrack und zitterte. „O, ich kann nicht darüber sprechen, — es ist ent setzlich! Selbst meiner Mutter habe ich noch kein Wort davon gesagt.' Barbara's Herz schlug heftig. Und dennoch bitte ich Dich, erzähle mir Alles', sprach sie mit gepreßter Stimme. (Fortsetzung folgt.)

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Pagina 2 di 4
Data: 25.02.1878
Descrizione fisica: 4
des Unglücks seiner Schwester zu suchen habe. Er verließ Sir Cuthdert mit dem festen Entschluß, das Geheimniß zu erforschen, welches hier seine Heimstätte hatte und mit seinem Gifthauch auch Bvrmons verpestete, und er befand sich in einer erregten Stimmung, als er sich der Ruine näherte, bei welcher er seit einigen Tagen mit Rosa Carteret schon mehrere heimliche Zusammenkünste gehabt hatte. Seinerseits hatten diese Zusammenkünfte bis heute nur dem Interesse seiner Schwester gegolten. Er suchte Rosa

über alle Borkommnisse zu Cellerick anszusor» Hm, um so in dessen Geheimste einzudringen. Jetzt aber kamen auch seine eigenen Interessen in Betracht, und diese erforderten größere Vorsicht. Stand nicht das ganze große Vermögen aus dem Spiele, welches Rosa zu erwar ten hatte? Konnte nicht Sir Cuthbert seine Gesinnung gegen Rosa und vielleicht gar seine Bestimmungen ändern, die er bereits in Betreff ihrer Zukunft getroffen, wenn er hinter die geheimen Zusammenkünfte und deren Zweck kam? — Diese Fragen ließen

zwingen würde, wenn auch noch so ungern, seine Autorität durch Waffengewalt geltend zu macheu.' Orieuldebatte im deutschen Reichstage. Nachdem Fürst Bismarck die bekannte Orientinte» pcllativn beantwortet halte, beantragte der Abgeordnete Hänel Besprechung der Interpellation, die vom Hause auch beschlossen wurde. Abgeordneter Hänel sprach seine Befriedigung über die Rede des Reichskanzlers aus. Rosa! Und ich komme eine halbe Stunde zu spät! Wie geduldig sie auf mich gewartet hat. — ein Zeichen

, daß sie mich liebt! Und froh und leicht im Herzen und mit heiterem Ge sicht, als ob nie eine Sorge ihn gedrückt hätte, eilte er auf Rosa zu. 17. Kapitel. Rosa Carteret hatte sich beeilt, um zu dem verabrede ten Stelldichein mit Oliver von Beausort nicht zu spät zu kommen, und kam denn auch einige Minuten vor sünf Uhr bei der Ruine au. Erschöpft setzte sie sich aus eme der Stufen, welche sich unter dem halbzersallenen Bogen des Einganges in die Kapelle befanden. Als sie so eine Vier telstunde gesessen

aus. Einige Augenblicke später stand Oliver vor ihr. «Ich komme spät, Rosa, sagte er. „Ich wurde unter» wegs ausgehalten. Ich habe mit Sir Cuthberth gespro chen.' — „Weßhalb sagen Sie nicht, daß Sie Dir Malins be gegnet seien, und mit ihm gesprochen hahen?' fragte sie, indem sie ungläubig ihr Husches Köpfchen schüttelte. „Das würde ich als eine bessere Entschuldigung annehmen und es in Anbetracht des Geisterhaften in dem alten Schlosse Cellerick wahrscheinlicher klingen, als Ihre angebliche Un terredung mit Sir

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Pagina 1 di 4
Data: 04.02.1878
Descrizione fisica: 4
ihn so sehr, daß sie seine eigene Angelegenheit für kurze Zeit iu den Hin tergrund drängte. Jetzt wandte er sich um und ging der kleinen Rosa freund lich grüßend entgegen, bot ihr seinen Arm. den diese be reitwilligst annahm, und führte ihrer Mutter zu. Rosa befand sich gerade in dem Alter, wo die Aufmerksamkeit eines Mannes der Eitelkeit der Mädchen am meisten schmei-- chelt und das unerfahrene Herz mit süßen Hoffnungen er füllt. Sie sah sich plötzlich iu der Gesellschaft des jun gen hübschen und angenehmen Mannes und suchte

wieder an dem gewohnten Platze, und als sie nach kurzem Zusammensein mit ihm zu ihrer Tochter zurückkehrte, bemerkte diese so gleich an dem Gesicht der Mutter, das; es zu einer Ent scheidung gekommen war. „Mama, hast Du eingewilligt?' fragte sie begierig. „Sicher hast Du „Ja' gesagt?' „Du hast Recht. Rosa, ich habe „Ja' gesagt.' Mr. Carteret unterdrückte eine» Seufzer und lächelte betrübt, als sie das Gesicht ihrer Tochter vor Freude auf leuchten sah. „O, wie freu ich mich!' rief Rosa. „Es kommt inir

vor wie ein Zaubermärchen — zu herrlich, zu wunder bar, um ganz an die Wahrheit glaube» zu können!' Sie hüpfte vor Freude wie ein kleines Kind an der Seite ihrer Mutter, welche einer nahen Bank zuschritt, sich auf derselben niederließ und gedankenvoll uud traurig auf das Meer hinausblickte, träumerisch dem einförmigen Tanze der Wellen zusehend. Endlich wandte sie sich mil ernstem Lächeln zn ihrer Tochter, welche sich in Gedanken in das große Schloß versetzt hatte, in Sem sie in Zu kunft wohnen sollte. „Rosa,' sagte

die Mutter ernst, „es ist Alles abge macht; für Deine Zukunft ist gesorgt. Wenn ich sterbe, bekommst Du zehntausend Psund, mit denen Du gehen kannst, wann und wolün Du willst; und wenn Du hei» rathest, erhaltst Du dieselbe Summe als Mitgift. O Rosa, Rosa! Ich habe das um Deieutwillen gethan! Wir „Mama'. Meine gute, liebe Mama!' rief sie erregt; „Du thust es doch auch Deiner selbst wegen. Denke doch nur. wie herrlich es ist, nicht mehr arm zn sein. Wie schön mnß es sein, in einem großen, prächtigen

Schlosse hätte eine 'Liniier solcher Versuchung widerstehen können?' Sie brach in Tbränen aus und bedeckte ihr brennen des Gesicht mil beiden Handen. Rosa zog dieselben nie der und knstte der Mutter leidenschaftlich Wangen und Lippen. wohnen unv in eigener, mit Wappen gezierter Equipage und mit betreutem Kutscher fahren zu könne».' O. Mama, .oie kannst Tu bei solchen Aussichten weinen? Höre auf. Mama, höre auf. sonst muß ich auch mit weinen!' Und wirtlich schimmerten in ihren Auge» ein paar helle

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 4
Data: 21.08.1876
Descrizione fisica: 4
wird, nachdem die Konzessio- nirung demnächst erfolgen soll, im Herbste d. I. begonnen wer den. Die Regulirung der Etsch von der Marlinger Brücke bis unterhalb der Einmündung des Eisack in die Etsch wird in Verbindung mit dieser Eisenbahn sicher zur Ausführung kom- Jch weiß ebensowenig wie Sre, wer diese Dame war" — ver setzte Rosa. Die Modistin sagte dies mit einem solchen Tone der Auf richtigkeit, daß Osterlaud unmöglich an der Wahrheit ihrer Worte zweifeln konnte. „Und haben Sie den Bedienten nicht schon

früher einmal im Laden gesehen?" „Niemals!" „Woraus schließen Sie, daß er in einem vornehmen Hause dienen müsse?" „Man merkt das diesen Leuten an" — meinte Fräulein Rosa. — „Die Bedienten der Geldprotzen sind ebenso protzig wie ihre Herrschaften und dabei sind eS meistens junge Leute. Der Bediente war aber ein alter Mann und sah sehr solid auS. Ich wollte meinen Kopf verwetten, daß seine Herrschaft von Adel ist." Osterland, sah die leichtfertige Schöne, die so scharf zu ur- theilen wußte, überrascht

an. „Sie wundern sich, daß ich in solchen Sachen Bescheid weiß, Herr Doktor, nicht wahr?" —- sagte Rosa lachend. — „Ja, sehen Sie, das kommt davon, wenn man, wie in unserem Ge schäfte, das ganze Jahr mit allerlei Gattungen von Leuten zu verkehren hat. Ich sehe eg der Toilette auf den ersten Blick an, für was für eine Art von Frauenzimmer sie bestimmt ist!" „Sie haben Beobachtungsgabe, Fräulein Rosa" — versetzte Osterland. — „Schade, daß Sie dieses Talent nicht weiter aus bilden konnten/' „O, es kommt

mir auch so ganz trefflich zn statten" — meinte Rosa, den Doktor schelmisch anblickend. — „So weiß ich zum Beispiel jetzt ganz sicher, daß Sie bis über die Ohren in Ihren schönen Domino verliebt sind. Habe ich Recht?" „Ich sehe nicht ein, weshalb ich eS leugnen sollte" — ent gegnen lächelnd der Doktor. „Bravo!" — rief Fräulein Rosa. — „Ich liebe die Leute, die immer die Wahrheit sagen. Stünde es in meiner Macht, so würde ich Ihnen helfen, so rasch als möglich zu Ihrer Flamme zu kommen

. Aber wie ist es denn? Haben Sie seit jenem Abend nichts von Ihrer Schönen gehört?" Osterland fühlte keinen Beruf, Fräulein Rosa mehr als nöthig von seinen Herzensangelegenheiten zu sagen. Er schüttelte also den Kopf anstatt zu antworten. „Da sieht man diese vornehmen Damen!" — rief Rosa entrüstet. — „Erst fangen sie Geschichten an, und dann brechen sie plötzlich ab, weil sie sich vor den Folgen fürchten! Da sind wir von der Nadel doch ganz anders! Hören Sie, Herr Doktor, wenn die Maske Ihnen bis jetzt kein Lebenszeichen gegeben

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 4
Data: 18.08.1876
Descrizione fisica: 4
erstarken, den intelligentesten Stamm daselbst nicht die Zügel aus den Händen verlieren zu sehen, das sei der Wunsch Deutschlands. Würden aber noch mehr Slaven in den österr. Staatsverband ausgenommen, als zur Zeit schon darin stecken, würdigen Tante wendend — „alles Dementiren ist überflüssig. Fräulein Rosa macht aus ihrer Freude kein Hehl!" „Fällt mir auch gar nicht ein!* —rief daS Stumpfnäschen keck. — „Mag er es wissen, der Filz, daß ich ihn in den April geschickt habe! Ich weiß mehr

von ihm, als er von mir! Wenn er sich untersteht, Skandal zu machen, dann fange ich an auszu packen! Wir wollen dann sehen, wer von uns Beiden am übelsten wegkommt, er oder ich!" „Aber Rosa!" — sagte die Tante verweisend und ängstlich zugleich. — „Du weißt nicht, was Du sagst." „Fräulein Rosa hat die Situation besser erfaßt, als Sie, meine Gnädige!" — rief Osterland rasch einfallend. — „Sie hat ganz Recht. Herr Burgheimer hat alle Ursache, wegen deS Abenteuers gegen Jedermann zu schweigen. Wir von der Presse aber brauchen keine Rücksichten

zu nehmen. Die Geschichte ist so pikant, daß eS Jammer und Schade wäre, wenn sie nicht in die Oeffentlichkeit gelangte." „In die Zeitung wollen Sie ihn setzen, den alten Spitz- buben?" — rief Fräulein Rosa. — „Recht so, Herr Doktor! Sie sollen Alles erfahren! Aber richten Sie mir ihn nur gehörig zu, und sorgen Sie ja dafür, daß auch seine Frau die Geschichte erfährt. DaS soll meine Rache sein!" „Alles wird auf'S Beste besorgt werden, Fräulein Rosa, verlassen Sie sich darauf!" — sagte Osterland

, mit dem treu herzigsten Gesichte von der Welt. „Rosa, ich sage Dir, Du weißt nicht, was Du thust!" — meinte Frau Hohenbrunner. — „Bedenke doch!" „Was ist da zu bedenken!" — versetzte die Modistin ent schieden. — „Je mehr die Leute die Geschichte erfahren, desto besser. Die Welt soll sehen, wie sich ein armes, junges Mädchen rächt, das man in der- niederträchtigsten Weife hat sitzen lassen. Ruhig Tante! Ich weiß schon, was ich thue! Glaubst Du viel leicht, der Herr sei von der Polizei? Unsinn

! Mit diesem Gesichte ist man kein Spitzel!" „Ich danke, Fräulein Rosa, für diese liebenswürdige Mei nung" — sagte Osterland sich verbeugend. — „Ich werde ver suchen, mich meines Gesichtes würdig zu zeigen. Also wenn ich bitten darf: Wie war die Geschichte?" „Sie wissen vielleicht schon, Herr Doetor" — sagte Fräulein Rosa, indem sie einen Stuhl herbeizog und sich höchst ungeuirt an Osterlands Seite niederließ — „daß mir Herr Burgheimer lange Zeit den Hof gemacht und mir goldene Tage versprochen

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Pagina 3 di 4
Data: 18.06.1877
Descrizione fisica: 4
. nur seine Gattin aiigeeüert haben konnte, die auch gestand, sich ihrem Manne gegenüber geäußert zu haben „Das kannst Tu schon schwören.' Die Anklage richtete sich deßhalb gegen Josef Ulpmer auf das Verbrechen des Betrugs durch Meineid, und gegen Rosa Ulpmer auf die Mitschuld an diesem Per- brechen. Rosa Ulpmer behauptet, die Ochsen im eigenem Namen getauft und im Herbste 1873 wieder verkauft zu haben; wohin aber die bei dem Verkaufe erlösten 300 fl. gekomme i, weiß sie nicht anzugeben

, daß er die b iden Eide mil gutein Ge wissen habe abschwören können, Ter Beschädigte Josef Reiteier erklärt, da» ihm die Rosa Ulpmer beim Ankauf der Ochien ausdrücklich sagte, daß sie dieselben zur Vemaierung des Grube» Hofes benöthige; hätte er gem-cht, bak sie dieselben im eigenen Namen kaufen wollte, und dun sie nichts besitze, würde er sich gehütet Haben, ibr die Ochsen zu geben. Tie beiden Söhne und die als Zeu gin erschienene Tochter der 'Angeklagten sind merk lich bestrebt, das Gebahren ihrer Mutter

Neiterer gerichtet waren; 2 davon be trafen den Josef Ulpmer. die übrigen 3 die Rom Ulpmer. Der Vertreter der Staatsbehörde hob hervor, daß die Eide evident falsch seien, und daß Rosa Ulpmer ihren Gatten zu deren Abschwörung bewogen habe: auch beleuchtet er das eminent betrügerische Gebahren der Rosa Ulpmer und beantragt die Bejahung der 4 Hauptfragen, eventuell doch sicher der ö Hauptfrage. Dcr Vertheidiger findet, daß Rosa Ulpmer wohl unrecht gehandelt, nicht aber den Reiterer betrogen

habe. Die Geschworenen verneinten einstimmig die ersten 4 Hauptfragen; die 5. Hauptfrage wurde von 7 Stim- men verneint, von 5 aber bejaht. Die Folge dieses Wahrspruches war, daß Josef und Rosa Ulpmer von der Anklage freigesprochen wurden. Lokales unä Provinzielles Bozen, 18.^Juni. »Vermometerkaud 7 Mir Morgen« tS Sr.«.SSrm» trüb- (Ksf- und Aer/oaal - Nachricht««.) Erzherzog Karl Ludwig reiste mit Familie von Selzthal nach Loeben und Payerbach. — Wie die »Dresdener Ztg.' meldet, bringt Prinz von Wasa täglich

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Pagina 2 di 8
Data: 09.03.1878
Descrizione fisica: 8
nach ihr gesucht, aber vergeblich: Barbara war und blieb verschwunden. Diese Aufgabe hatte Oliver so sehr beschäftigt, daß er darüber Rosa ganz vergessen hatte. Eine leise Anspielung der alten Dienerin rrinnerte ihn endlich an sie und zu« Kronprinz Rudolf in Berlin. Unterm 4- März wird der „Presse' aus Berlin be^ richtet: ' - ° , c „Der Aufenthalt des Kronprinzen Rudolf gestaltet sich'bedeutungsvoller, als' bei der Jugend des österrei chischen Thronfolgers' vielleicht angenommen werden konnte. Es ist kein Hehl

am Sonntage gut benützt. Noch am Bormittage stattete er Ihren Maje stäten im Palais, sodann den kronprinzlichen Herr schaften und den sonst hier anwesenden Prinzen und gleich kam ihm der Gedanke, daß sie vielleicht etwas von Barbara wisse. Da begab er sich denn, es war am Abend des dritten Tages, zu der sür ihre Zusammen künfte bestimmten Zeit nach der Kapelle, in der Hoffnung, Rosa dort zu finden. Der Weg wurde ihm heute aber doch schwerer als sonst; denn das Bewußtsein, daß Barbara seine letzte 'Unterre

dung mit Rosa zum Theil gehört hatte, noch mehr aber das räthselhafte Verschwinden der Ersteren, drückte schwer auf seine Seele. Er wußte kaum, wie er sich heute gegen Rosa benehmen sollte. Er fürchtete, sie möchte es ihm aus den Augen lese», daß er Barbara liebte. Und konnte er denn mit ihr scherzen, während sein Herz um die wahr hast Geliebte trauerte? Und solchen Gedanken und Betrachtungen näherte er sich indeß der Ruine. Plötzlich wurde seine Aufmerksam keit auf ein Lärmen und Poltern gelen't

Raum ist die vor der Sixtinischen Kapelle befindliche sogenannte Lala re^ia, sonst ein Wartesaat für Diejenigen, welche zu einem Gottesdienst der Sixtinischen Kapelle eintreten sollen. Hier sind Galerien aufgestellt worden für Per sonen, welche nur den Zug vorüberschreiten sehen wer den. ohne etwas von der Feierlichkeit zu erfahren. Seit Sonnabend. — und am Freitag hakte' er 'Rosa zum letzten Male hier gesehen. Eine Reihe von Gedan ken suhr blitzschnell durch sein Hirn, dem Schmerz der Un gewißheit

über das Schicksal Barbara's eine große Be- sorgniß um Rosa hinzufügend. Gewiß hatte Sir Cuth- bert ihre geheimen Zusammenkünfte entdeckt oder vielleicht gar ihre Unterhaltung belauscht und ließ nun in seinem Zorn die alten Mauern hinwegräumen. In welcher Ge fahr aber mochte Rosa selbst schweben ? Was mochte sie zu erdulden haben? Seit langen Jahren hatte ihr Stiefva ter abgeschlossen von der Welt, ein trauriges Leben ge führt, den Haß gegen seine Mitmenschen nährend. Was wyr ein schwaches Mädchen in den Händen

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Pagina 2 di 4
Data: 18.04.1878
Descrizione fisica: 4
. Ich stürzte vorwärts. Mitten im Zimmer stand «in Mann. Er war durch's Fenster hereingekommen. Es war Mr. Bosperis. Ich er- kannte ihn deutlich.' Barbara erstarrte, ihre Sinne schienen zu schwinden, aber gewaltsam raffte sie sich auf und sah mit umflorten Augen Rosa an. „Er rang mit der Frau und wollte ihr einen blitzen den Gegenstand, den sie in der Hand hielt, entreißen. Nicht wissend, was ich that, denn eine furchtbare Aufre gung hatte sich meiner bemächtigt, eilte ich in das Zim mer

es gewesen, die Grenzbestimmungen Bulgariens einem europäischen Congresse zu überlassen. Wie viel Unannehmlichkeiten und Demüthigungen wären erspart worden, wenn die Diplomaten mit mehr Umsicht zu Werke gegangen wären.' Welch' eine drückende Last war von Barbara's Herzen gesallen. Wie leicht strömte das Blut wieder durch die Adern! Wie schön und heiter erschien ihr die Welt und das Leben wieder! „O, Rosa, Du hast mich so froh gemacht, fröhlicher, als ich es Dir fagen kann!' rief Barbara. „Ich war so gedrückt

, weil ich fürchtete, meine arme Mutter hätte Dich absichtlich verletzt.' „Ich bin überzeugt, daß weder sie, noch Mr. Bosperis mich verletzen wollte,' sagte Rosa seufzend. „Ich denke, er rang mit ihr, um sich von dem Dolch zu schützen. Weßhalb er gekommen, das kann ich mir allerdings nicht erklären,' schloß sie ihre Erzählung. „Ich hoffe, daß ich Dir durch meinen Besuch keinen Schaden zugefügt habe, Rosa,' sagte Barbara, und in ihrem Lächeln sowohl wie in ihren Küssen lagen Glück und Freude. Rosa

hatte ihr den Geliebten entzogen, aber sie hatte ihr den Vater und die Mutter zurückgegeben, und für den ersten Verlust hatte sie so reiche» Ersatz, daß sie der Freundin aus vollem Herzen verzieh. „Wie glücklich Du aussiehst,' sprach Rosa. „Komm' bald wieder und erzähle mir all die seltsamen Neuigkeiten, die sich während meiner Krankheit zugetragen haben. Also die bleiche Frau war Deine Mutter? Das ist wie ein Märchen. Und die alte Primrose ist todt, wie ich gehört habe, — das ist wie das Ende eines Trauerspiels

gothischen Fenster und die Sonne schien voll auf ihr freudestrahlendes Gesicht, es noch mehr erheiternd. Sie ging ihm leichten Schrittes entgegen und schlang ihre Arme um seinen Hals. „O, ich habe entsetzliche Stunden durchlebt,' rief sie. «Das weiß ich, Barbara,' erwiderte ?r, und. seine Hand strich liebkoicnd über ihr weiches Haar. „Aber ich habe mit Rosa gesprochen und weiß nun die Wahrheit.' Sie barg ihr Gesicht an seiner Brust. „Freust Du Dich nicht, Vater?' fragte sie, verwun dert aufblickend

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Pagina 1 di 6
Data: 25.09.1880
Descrizione fisica: 6
i sie sehr »«Sn^.i.HAerM«»,' - ..^WteHe z. Whiq,. ymß. s »Sie hat zwar nie geklagt, Wer-aus ihren Briefen geht deutlich hervor, daß —' »AuS ihren Briefen? Sie ist nicht hier?' fragte Bern- hard bestürzt. Die Blicke Moos'heim'S ruhten forschend auf dem Ant litz der Röthin, als er hastig fragte: „Wißhalb erfuhr ich ts nicht, daß Rosa Flensburg ver- lassen hat?' »Hast Du mir nicht streng verboten, Dir auch nur ein Wort über sie zu schreiben?' entgegnete die alte Dame. „Wo ist sie. Tante? Weßhalb ließest Du sie zu Frem

den gehen? fragte er vorwurfsvoll. „Rosa wünschte es und ich konnte sie nicht zurückhalten. Und wenn ich es auch gekonnt, — ich hätte es nicht gethan, weil ich mich nach dem Vorhergegangenen nicht dazu be rechtigt hielt. Rosa ist auf dem Gute Storbeck.' »Auf „Storbeck'?' fuhr Moosheim beinahe wild auf. »Rosa, — meine Rosa ist auf „Starbeck' ? Seit wann?' Die Räthin sah ihren Neffen im höchsten Grade ver wundert an. „Was weißt Du von „Storbeck' ? Etwa vierzehn Tage nach Deinem letzten Besuche reis'te

sie ab.' »Was ich von „Storbeck' weiß. Tante? Ich le»nte die Familie in Dresden kenne».' rief er. „Niemand liebt und achtit sie. Keiner weiß etwas Gutes von ihr zu erzählen. Alle Welt gehs ihr aus dem Wege. O, meine arme Rosa!' - Die Räthin wollte ihn beruhigen, aber er eilte hipauS und befahl dem Dienstmädchen, sofort einen Wagen zu holen,' -dann kehrte er in-, daS Htm«« zurück. .Bernhard, weißt Du gewiß, daß'die Familie Storbeck so schlecht beleumundet ist?' fragte die Räthin. »Rosa'S Briefe enthalten nichts Derartiges

und ich glaube, daß eS Deinen Befürchtungen an Begründung fehlt.' „Rosa ist ein Engel! Nach den Aussagen glaubwürdiger Personen hat es nie ein Skaloenvogt die Peitsche erbar mungsloser geschwungen, als diese Frau Storbeck dieselbe schwingt.' Eine halbe Stunde später fuhr Moosheim dem Gute Storbeck zu, den Kutscher zur Eile anspornend. Der Abend brach frühzeitig herein Der Nebel hatte sich in einen feinen Regen verwandelt und ein kalter Ost wind wehte über die Fe der. Die Pferde hatten aus den schlechten

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Pagina 2 di 8
Data: 09.02.1875
Descrizione fisica: 8
da? Körbchen, das er in der Hand trug, beinahe ganz mit Bux- baumzweigen gefüllt, als er leichte Schritte in der Nähr vernahm, und in wenigen Augenglicken stand Rosa mit einem ähnlichen Korbe neben dem Fremden. „Was soll das heißen?' rief sie lächelnd; „wer hal dem Herrn das Recht gegeben, dcn Ritter zu spiele-l, wenn ich fragen darf?' „Mit dem Du-Kuß. den meine verständige Tanle. ihrem Günstling gestern Abend verschaffte, nahm er sich zugleich dir Freiheit, sich zu Deinem ritterlichen Sclaven zu weihen

,' antwortete der junge Bergherr v einem Tone, worin Kühnheit pnd Scheu sich glücklich die Mitte hielten. Rosa hantirte in seinem Korbe herum und verwarf unbarmberzig das Meiste als unbrauchbar. Die Frauenzimmer haben hie und da das Talent, nichts zu hören, und deshalb hatte Rosa bei dieser Gelegenheit kein Gehör, noch weniger sah sie etwas Anderes, als die Zweigchen. „Meine Arbeit wird wohl am Ende fruchtlos ge wesen fein, wie ich sehe,' fuhr Reinhold mit einem lebhaften Blicke fort, „doch gleichviel

, so habe ich doch die Freude gehabt, daß ich Deinem Wunlche zuvor zu kommen suchte. Ich hörte, wie Du zu Leo pold sagtest. Du wünschtest Dir aus Mangel an Myrthell Buxbaum zu bekommen, um die Lücken im Brautkranze auszufüllen.' „DaS heiße ich gute Ohren haben,' sagte Rosa, „denn so viel ich wich erinnere, warst Du im andern Zimmer, als ich Leopold das Geheimniß zuflüsterte. Es ist mir recht unangenehm, daß unsere MyNhcr: nicht zureichten; sie sind uns beinahe auSgestorben.' „Gewiß nicht auSgestorben! Ich verstehe

HimmrlSwillen und ziehe meine arme Katze her aus! Sie haben sie in die Speisekammer gesperrt; da hat sie sich gewiß an Ratten überessen und liegt jetzt der Länge nach hinter dem heißen Ofen, und dort ist es so schmal, daß ich nicht einmal mit der Hand hineinkomme.' Es ist am Besten, wir verschweigen, wohin Rein hold in seinem Anger über eine so unerwartete Störung die Tanle Ebba und ihre Katze wünschte. Aber als Rosa über seine Verwirrung lachte, sprach er in scherzendem Ernst: „Du stehst, daß mich höhere

Pflichten rufen!' Diese mußte er jedoch nicht für sonderlich wichtig halten, indem er sich nicht sehr be- eilte, dem Rufe nachzukommen, bis ihn Rosa zur schleunigen Ausführung des Befehls ermähnte, was auch zur Folge hatt?, daß Tante Ebba ihre Katze wieder sehen durfte, eine Freude, die in der That zweifelhaft geschienen hatte. Als ihr Reinhold den Schatz wohlbehalten in die Arme legte, flüsterte sie, indem sie zugleich schlau mit den Augen blinkte: „Du bist mir doch nicht böse, Schelm

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Pagina 1 di 8
Data: 09.02.1875
Descrizione fisica: 8
war verstrichen. Diese ganze Zeit über war Wilhelm kein einziges Mal nach Hillinge gefahren;- noch fehlte ihm die Kraft sowohl Rosa wieder zu sehen, als ihr schriftlich zu verkündigen, daß die hirze Ewigkeit feiner Liebe jetzt abgelaufen sei. Indessen hatte er von mehreren Personen, welche die, Professorin besuchten/ sagen und eS bedauern hören' daß die Fräulein M. gänzlich durch die Pocken entstellt worden wären; die frühere Schönheit Rosa's jedoch noch weit schlimmer, als ihre Schwester; weg» halb

sie sich auch vor Niemand sehen lassen wolle. Bei diesen Worten seufzte Wilhelm tief, ja wohl zwanzigmal in jeder Viertelstunde. Endlich faßte er jedoch seinen Entschluß ; denn wie Alles ein Ende nehmen muß, so mußte auch Wilhelm'S Uoentfchlos- smheit zu einem solchen kommen. Nach einem monat« langen, Brüten faßte der Auditor Muth, und schrieb folgenden Brief an seine Braut: „Theuerste Rosa! Du hast allen Grund, unzufrieden mit mir zu sein, und doch kannst Du es nicht mehr fein

, als daß ich eS selbst mit meiner Handlungsweise bin. Allein ich würde Dich betrügen, liebe Rosa, wenn ich mich anders benähme, und das wäre noch schlim mer. Gott ist mein Zeuge, daß ich lange mit mir selbst gekämpft habe, ehe ich mich zu dem Schritte entschloß, den Du beim ersten Blick auf den beigem schloffen?« BerlobungSring verstehen wirst, wenn Du auch meinen Brief selbst keiner Aufmerksamkeit wür digst. Aber, beste Rosa, ließ ihn dilinoch, und beur theile mich n'cht zu .hart! Ich bin schwach, ich bin eitel, ich bin Egoist

werden — und ich bin e» mehr alS genug, da jene Gefühle, die meinen Himmel, mein Leben, meine Seligkeit ausmachten, jetzt so ganz erkaltet sind. »Vielleicht würden wenige Männer den Muth haben, so aufrichtig zu sein, wie ich es bin. Allein ich verschmähe es, Entschuldigungen sür mein Ben h- llttn aufzufinden, das nur eine einzige habe» kann, nämlich die Unbeständigkeit des Herzen«. Verzeihe mir, theure Rosa, wenn Du es vermagst, verzeihe mir den Schmerz, den ich Dir vielleicht verursache. Aber besser, sich jetzt trennen

, als ein ganzes Leben in Reue und Gram zusammenzuleben. Wilhelm L.' „Ja — besser, sich jetzi trennen ' sagte Rosa leise, indem sie den zv«ückgeschlckt>-n BerlobungSring gegen di? Augen hielt und eine Th'äne darauf niederfallen fühlte. „O W lhelm — wie schwach bist Du'. Wie so gehaltlos ist Deine Liede! Wie gedankenlos Deine Schwüre von ewiger Treue! Habe ich etwas ver« loren? Nein, der Mann, der nur die schale lieben konnte und sich nicht um ten Kern bekümmerte, ist nicht werth, daß das Weib

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Pagina 2 di 4
Data: 30.01.1878
Descrizione fisica: 4
in die zu treffenden Maßnahmen; Reouf Pascha aber genoß eben damals nur zwei Tage die Ehre eines Generalissimus und schien nicht gewillt, nach dem jähen „Da drüben rief Rosa hastig und zitternd. .Ihr Ge sicht ist bleich todtenbleich! Halte sie ab von mir, sie erschreckt mich — ich fürchte mich vor ihr!' Bestürzt sah Mrs. Carteret ihren neuen Freund an. ihn um Hülfe flehend, und schloß aus dessen besorgten Mienen, daß er für ihre Tochter Schlimmes fürchtete. „Glauben Sie daß sie sehr krank ist?' rief sie, den Kopf

wär sie zu verbergen nicht im Stande. „Gestatten Sie mir. sie hinunterzutragen, sagte der Herr; „vielleicht ist es in der Kajüte besser für sie, als auf dem Verdeck.' „Sie sind sehr gütig,' antwortete Mrs. Carteret. Als der Fremde aber sich Rosa näherte, klammerte diese sich fest und ängstlich an ihre Mutter. ^Bringe Barbara, fort, Mama!' flüsterte sie; „sie' will mich tödten!' ^Liche Rosa, willst Du nicht lieber in die Kajüte gehen ? Dieser Herrwird Dich hinunterbringen.' ' .Ich will lieber

hier bleiben ; in der Kajüte ist es mir 'Zv dumpf,' antwortete Rosa etwas ruhiger, .«omm' Erlöschen des zeitweiligen Glanzes, sich das Wohl und Wehe der Stadt sehr angelegen sein zu lassen. DaS klingt Alles ganz anders, wie die türkischerseits colpor- tirte Nachricht. Adrianopel sei nur aus politischen Grün den geräumt worden. Ueber die fortifica torischen Reste des alten Stambul hört man Folgendes: Ein Constantinopel angreifender Feind ist ganz und gar nicht gezwungen. Stambul, die Türkenstadl, an greifen

sich neben ihre Tochter, schlang ihre Arme um sie und zog liebevoll deren Kopf an ihre Brust, während sie mit der Rechten die beiden Hände des Mädchens erfaßte. „Ich denke, sie hat Recht,' bemerkte sie, zu dem Herrn gewendet. „Es ist hier so still und frisch, wogegen es im Salon gedrängt voll und lebhaft ist. Dieser nickte zustimmend und betrachtete einige Zeit mit Wohlgefallen die Gruppe. „Darf ich wissen, wer Barbara ist?' fragte er dann plötzlich. „Eine Mitschülerin von Rosa — ein junges Mädchen

er sich von dieser und ihrer Tochter, erkundigte sich nach dem Ziel ihrer Reise, sprach den Wunsch aus, daß die kleine Rosa bald wieder herge stellt werden möge und-knüpfte daran die Hoffnung auf ein Wiedersehen. Eine« Mormt später ifinden wir MrS.-Tarieret vnt ihrer Tochter «och in Havre. v» sie-fichwegmderKraÄ.

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