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Alpenländer-Bote
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Pagina 3 di 14
Data: 21.05.1922
Descrizione fisica: 14
«Schwestern freude trunken an dem Halse ihrer Brüder. Hannes kommt auch bald, sagten diese und die Freude der Mädchen war jetzt vollkommen. Rosa hat den Hannes von der Kapelle herabkom men gesehen, sie kannte ihn von weitem. Als er den Blick nach ihrem Hause richtete, zog sie sich schnell vom Fenster zurück. Daß also Hannes in der Kutsche und mit vier Schimmeln komme, war nichts, er hatte sein einfaches Gewand, wie ge wöhnlich, eine Reisetasche und den Stab in der Hand

, also kann es auch mit den Hunderttausend erlogen sein, und mit der Braut: Warum hat er denn so lang nach ihrem Fenster geblickt? Und schon wieder lebte ein Fünkchen Hoffnung in ihrem Herzen aus. und ihre festen Vorsätze waren schon wieder wankend, war das eine erlogen, ist es das andere auch, die Fulpmeser Moidl hätte ihm nichts vermachen sollen; doch, nein, aufs Geld geht der Hannes nicht, sonst hätte er sie ja zu heiraten bekommen, das haben mir andere gesagt, nicht er. So üb erlegte hin und wider Rosa, und als sie Hannes vorüber

glaubte, so schlüpfte sie wieder aus ihrem Verstecke hervor und guckte demselben nach, doch Hannes wandte nochmal sein Gesicht zu rück und Rosa bückte sich hinab, als ob er mit einer Kugel nach ihr gezielt und alle ihre Gedanken aus dem Herzen gelesen hätte; sie wurde über und über rot und getraute sich nicht mehr zu schauen. Die drei Gebrüder und Schwestern lebten nun friedlich beisammen, sie hämmerten von früh mor gens bis spät abends in der Werkstätte, daß die Funken auseinanderstoben; allmählich

. und Rosa war desten froh; doch beides Ge tratsche war falsch; Hannes aber wußte es schon, er gab den lästigen Fragern keine Auskunft, nicht einmal dem gestrengen Herrn, der doch mehr als ein dutzendmal eben deswegen in seine Werkstätte kam und auch an die Brüder sich machte. Das ist eine verfl.... verflixte Geschichte, wolle ich sa gen, brach er dann auf dem Heimwege ungeduldig aus, aus ihnen ist nichts hercmszubringen, ich bleibe bei den Hunderttausenden, vier Schimmeln und der Braut. Hannes

zu entscheiden, sein Geschäft war eingerichtet, ein Haus hatte er auch, die Brüder und Schwestern durften wegen ihres Fortkommens auch nicht be sorgt sein; auch der Friede war leidlich hergestellt, neue Kämpfe in Tirol waren aussichtslos, und die Moidl im Himmel droben wird es ihm auch nicht verargen, wenn er an eine Heirat denkt. Wen er heiraten wolle, darüber war er nicht im Zweifel, natürlich niemand andere als die Rosa, das haben meine Leser schon lange vorher gedacht und gewunschen. Daß Rosa

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Oberinntaler Wochenpost
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Pagina 2 di 10
Data: 08.08.1930
Descrizione fisica: 10
man kulturelle Taten nicht ab sprechen j kann. Und von diesen wollen wir einiges erzählen. Zum Verständnis ist es allerdings unerläßlich, zu Die Nacht kam und mit ihr kam Rosa, fröhlich und leicht wie ein Vogel. „Nun?" fragte Rorneliüs. „Nun, alles geht vortrefflich; diese Nacht wird ohne Zweifel Eure Tulpe blühen." „Und wird sie schwarz blühen?" „pechschwarz." „Ohne den Makel einer anderen Farbe?" „Ohne irgend einen Makel. »Zch habe auch bereits einen Boten gefunden." „Linen sicheren Boten?" „Zch stehe

für ihn gut, einen Meiner Liebhaber." „Das wird doch nicht Zakob sein, will ich hoffen?" „was denkt Zhr! Ls ist der Schiffer von Löwen stein, ein gewandter Bursche von fünfundzwanzig Zäh ren." — „Teufel!" „Seid ruhig," antwortete Rosa lachend, „er hat noch nicht das richtige Alter, denn Zhr selbst habt es auf sechs- bis achtundzwanzig. Zähre festgesetzt." „Glaubt Zhr, auf diesen jungen Menschen bauen zu können?" „wie auf brich selbst, er würde sich aus seinem Schiffe in die Waal oder Maas werfen

, wenn ich es verlangte." „wohlan, Rosa, in zehn Stunden kann dieser Bur sche in paarlem sein. Seid so gut und gebt mir Papier und Tinte. Zch werde schreiben, oder vielmehr Zhr werdet schreiben, ja, ja, Zhr, denn bei einem armen Gefangenen könnte die Tnlpengeschichte verdächtig er scheinen, und wie Euer Vater, so könnten auch andere Leute einen Verschwörungsp lan dahinter vermuten. Also Zhr schreibt an den Präsidenten der Gartenbau-Gesell schaft, und ich bin gewiß, daß er Herkommen wird." „Wenn er aber nicht kommt

?" „Es ist unmöglich, daß ein Tulpenliebhaber wie er eins Stunde, eine Minute, ja nur eine Sekunde zögern sollte, um das neunte wunder der Welt zu sehen. Doch nehmen wir an, daß er einen oder zwei Tage zögerte, so würde die Tulpe auch dann noch irr ihrer vollen Pracht stehen, wenn der Präsident die Tulpe in Augen schein genommen und das Protokoll darüber ausgefer tigt hat, so ist die Sache abgetan. Zhr erhaltet ein Dupli kat des Protokolls, Rosa, und übergebt ihm die schwarze Tulpe. Ach!, laßt sie ja niemanden

sehen, bevor sie der Präsident gesehen hat. Guter Gott, wenn jemand an derer die schwarze Tulpe sehen würde, so würde er sie rauben . . ." „Zch werde auf der put sein, perr Rorneliüs, seid unbekümmert." '* „Und, Rosa, hört mich wohl an. Zn dem Augen blick, wo sich die Tulpe öffnet, dürft Zhr keine Zeit verlieren, den Präsidenten davon zu benachrichtigen." „Und auch Euch, natürlich, ja, ich verstehe." Rosa seufzte, doch ohne Bitterkeit, wie ein Weib, welches eine Schwäche zu begreifen

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Neueste Zeitung
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Pagina 4 di 4
Data: 21.06.1940
Descrizione fisica: 4
. Weigand. Mnseumstraße 1, Tel. 2191. 22873*7- Kim rose vmIeiitWi Roten Kr« (Nachdruck verboten.) 37 Männer. Mädchen und Motoren Ein Fernfahrer-Roman von Hanns höwing Urheberrechtschutz: Bildgut-Verlag. Essen. Schutzwehr 15/17 Ueber Nacht hat es gereift. Die kleine Wiese hinter Rosa Schubalkes Haus an der Landstraße nach Hannover ist weiß wie Schnee. Rosa steht hinter dem Fenster und blickt hinaus in den Gar ten. An den verblühenden Herbstblumen hängen glänzende Tautropfen. Wenn ein Windstoß

über die Wiese fegt, fallen unzählige Blätter von den Sträuchern und Bäumen. Nicht mehr lange wird es dauern und der Winter zieht ein mit Frost, Schnee und Eis. Rosa hat schlechte Laune an diesem Morgen. Ihre Stim mung ist zum Gotterbarmen. Die ganze Trostlosigkeit ihres Lebens kommt ihr zum Bewußtsein, ihre Einsamkeit, ihr ewiger Kampf gegen das unbarmherzig heranrückende Alter, ihr Ge wissen . . . Im Radio kündet der Ansager das Morgenkonzert an. Ein Kinderchor singt: Ueb' immer Treu und Redlichkeit

bis an dein kühles Grab, und weiche keinen Finger breit von Gottes Wegen ab. Das einfache, alte Lied, von den Hellen Kinderstimmen ge sungen, schneidet Rosa ins Herz. Sie kann es nicht mehr er tragen, dreht sich um und stellt mit einer hastigen Bewegung den Rundfunkapparat ab. Dann blickt sie wieder durch das Fenster, dieses Mal auf die Landstraße, die sich vor ihrem Hause hinzieht. Hin und wieder braust ein schwerer Frachter vorüber. Sie denkt dabei an Robert Kunkel, an die wenigen Tage, die er bei ihr wohnte

, und die für sie eigentlich die schönsten Tage ihres Lebens waren. Die Geschichte zwischen Iolla und Robert kommt ihr einfach nicht mehr aus dem Kopf. Und Robert hat trotz ihrer eindringlichen Briefe, die sie schrieb, immer noch nichts von sich hören lassen. Aber sie, Rosa Schubalke, ist nicht die Frau, die sich so ohne weiteres zur Seite schieben läßt, nur weil plötzlich eine Jüngere aufgetaucht ist. Nein, sie denkt nicht daran, abzutreten. Hatte sie nicht, weil sie an eine Verbindung mit Robert glaubte

, alle anderen abblitzen lassen? Hatte sie nicht selbst Albert Becher, auf den sie so großen Eindruck gemacht hatte, abgewiesen, nur weil sie Robert liebte? Und da kam solch ein dummes, lackiertes Frauenzimmer wie Iolla daher und nahm ihr den Mann ein fach weg. Rosa Schubalkes Gesicht verzerrte sich zu einer häßlichen Grimasse. Nein, Fräulein Iolla, so haben wir nicht gewettet. Sie war ja schließlich auch noch da. Und wenn Iolla eben nicht freiwillig auf Robert verzichten wollte, dann würde sie, Rosa Schubalke

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Neueste Zeitung
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Pagina 4 di 4
Data: 20.05.1940
Descrizione fisica: 4
zurück nach dem Westen, 6och heute nacht." Damit dreht er sich um und geht durch die Werkstatt, ver abschiedet sich von dem alten Magolei und klettert draußen in den Frachter. „Los, Kamerad", sagt er und löst die Bremsen. „Ich habe hier nichts mehr zu suchen. Es ist alles erledigt, was hier zu erledigen war." An diesem Morgen hat der Postbote Rosa Schubalke einen Brief ins Haus gebracht, der ihr nicht wenig Kopfschmerzen bereitet. Der Brief trägt den Poststempel von Heinsberg. In dem Umschlag

, ohne Namen und Absender, liegt eine kleine Anzeige aus irgendeiner Zeitschrift, eine Heiratsanzeige von der Art, wie sie Rosa Schubalke nicht unbekannt ist: Solider, strebsamer Mann, zuverlässig und großzügig, der viel Sinn für Häuslichkeit hat, Fernfahrer, sucht auf diesem Wege paffende Lebensgefährtin, die gewillt ist, Freud und Leid mit ihm zu teilen. Zuschriften unter „Har monisches Glück" an die Expedition Excelfior, Düsseldorf. Rosa Schubalke betrachtet den kleinen Ausschnitt mit ge mischten

Gefühlen. Eins stand fest: den Brief hatte Jolla Pe- tereit geschickt. Nur weiß sie nicht recht, was Jolla Petereit damit be zwecken will. Entweder wollte sie sich über sie lustig machen, oder ihr zart andeuten, daß sie sich um Robert Kunkel keine Gedanken mehr zu machen brauche. Oder aber... Rosa Schubalkes Gedanken gehen wieder zurück, in Erin nerung der paar Tage, als Robert bei ihr war. Sie war ge wiß nicht kleinlich und wenn einmal eine Sache nicht geklappt hatte, dann hatte sie eben

nicht geklappt. Aber der Fall Ro bert Kunkel lag anders. Sie trat Robert Kunkel nicht so ohne weiteres ab, auch nicht an eine Jolla Petereit. Sie läßt ihre Finger über das kleine Stück Papier gleiten. Heiratsanzeigen übten auf sie einen seltsamen Reiz aus, sie kam einfach nicht los davon. Das Abenteuerliche und Geheim nisvolle daran reizt sie immer wieder, auf solche Anzeigen hin zu schreiben. Und außerdem war es noch etwas anderes, was sie dazu trieb... Nach langer Ueberlegung fegt Rosa akkd Bedenken

beiseite, nimmt einen ihrer rosa getönten, zartduftenden Briefbogen mit ihrem gedruckten Namen links oben in der Ecke und schreibt. Sie schreibt immer dasselbe, sie hat sozusagen eine Art Passepartoutbrief erfunden, in dem sie nur das Datum jeweils zu ändern braucht. Nach ein paar Tagen hat sie die Angelegenheit schon fast ver gessen, als plötzlich der Briefbote die Antwort bringt. Der Mann, der ihr schrieb — Albert Becher hieß er — schrieb nicht schlecht. Er hatte zweifellos viel Gefühl und viele

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 5 di 12
Data: 06.08.1926
Descrizione fisica: 12
von der Deutschen Lust-Hansa, welche vom Inns brucker Flughafen aus Tiroler Schutzhütten mit Lebensmitteln, Baumaterial usw. versorgt, Jedem Wunsch des Biertrinkers entsprechen die ausgezeichneten Kundler Biere: Kundler Lager, Kundler Märzen, Kundler Martinus, Kundler dunkles und derzeit Kundler Mai Bock. 61i und tretet hinein, die Mahlzeit ist zwar bei nahe beendet, aber ihr könnt doch noch Platz nehmen an der Tafel, und Rosa soll für euch noch sorgen. Damit ging Herr Martin mit den den beiden Gesellen hinein

die beiden mit guten Hand werkszeugnissen versehenen Gesellen bei ihm eingefunden hätten, wurde alles füll, und je der betrachtete die fchmucken Leute mit behag lichem Wohlgefallen. Reinhold schaute mit hellen Augen beinahe stolz umher, aber Frie drich schlug die Augen nieder und drehte das Barett in den Händen. Meister Martin wies den Jünglingen Plätze an dem untersten Ende der Tafel an, aber das waren wohl gerade die herrlichsten, die es nur gab, denn alsbald er schien Rosa, setzte sich zwischen beide

und be diente sie sorglich mit köstlichen Speisen und edlem Getränk. — Die holde Rosa, in hoher Anmut, in vollem Liebreiz prangend, zwi schen den beiden bildschönen Jünglingen, mit ten unter den alten bärtigen Meistern — das war ganz lieblich anzufchauen, man mußte an ein leuchtendes Morgenwölklein denken, das einzeln am düstern Himmel heraufgezogen, öder es mochten auch wohl schöne Frühlings blumen sein, die ihre glänzenden Häupter aus trübem, farblosem Grase erhoben. Friedrich vermochte vor lauter Wonne

und Seligkeit kaum zu atmen, nur verstohlen blickte er dann und wann nach der, die sein ganzes Ge müt erfüllte: er starrte vor sich hin auf den Teller — wie wär' es ihm möglich gewesen, nur eineil Bissen herunterzubringen? Reinhold dagegen wandte die Augen, aus delien fun kelnde Blitze strahlten, nicht ab von der lieb lichen Jungfrau. Er fing an, von seinen Reisen zu erzählen auf solch wunderbare Art, wie es Rosa noch niemals gehört hatte. Es war ihr, als wenn alles, wovon Reinhold nur sprach, lebendig

hatte, und das er (Reinhold ließ nicht nach) bis auf den letzten Tropfen leeren mußte. Nun soll unser braver Meister leben, rief Reinhold, schenkte wieder ein, und abermals mußte Friedrich das Glas austrinken. Da fuhren die Feuergeister des Weins durch sein Inneres und regten das stockende Blut an, daß es siegend in allen Pul sen und Adern hüpfte. Ach, mir ist so unbe schreiblich wohl, lispelte er, indem glühende Röte in sein Antlitz stieg, ach, so gut ist es mir- auch ja noch nicht geworden. Rosa, die seine Worte wohl

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 6 di 16
Data: 29.11.1918
Descrizione fisica: 16
unserer Front vom Rückzüge abge- schltittenen heimischen Truppen, Stand- schützen, Kaiserjäger und Kaiser- schützen, Verhandlungen anzubahnen. Präsident Schraffl an Präsident Wilson. Der Präsident des Tiroler Nationalrates, Herr Josef S ch r a f f l, hat durch das Mitglied des ungarischen Nationalrates, der bekannten Frie densfreundin Rosa B 0 d y - S ch w i m m e r, die auf ihrer Reise von Budapest nach Bern in Innsbruck ab gestiegen war, ein direktes Schreiben an den Präsidenten der Vereinigten

an um den seinigen, aber es gab ihn nicht her. In dieser heiklen Lage wußte ein junger Fuhrmann plötzlrch einen ganz eigentümlichen Ausweg, was der be kümmerten Rosa einen großen Trost ge währte. „Wir leihen ihr," ries er, „der Reihe nach unsere Pelzmäntel, oder vielmehr sie kann den meinigen aus der ganzen Strecke behal ten. und wir leihen die unserigen einander." Alle stimmten diesem Vorschlag mit Freu den bei. Man sing sogleich an zu berechnen, wie weit der Weg noch sei und wie vielmal man die Pelzmäntel

wechseln müsse. Die russischen Bauern berechnen alles ge nau, und lassen sich nicht hinter's Licht führen. Unsere Reisende durfte nun wieder auf einem Schlitten Platz nehmen, wohl einge hüllt in ihren Pelzmantel. Der junge Mann, der ihr denselben geliehen, schützte sich nun mit der Strohmatte, welche Rosa bisher be nützt. Lustig, wie er war, fing er auf seinem Sitze aus vollem Halse zu singen an und er- öffnete den Zug. Bei jedem Wegweiser wur den regelmäßig die Mäntel gewechselt und der Zug kam ganz

glücklich bis Ekatharinen- burg. Auf der ganzen Strecke betete Rosa inständig zu Gott, daß die Gesundheit ° ihrer braven Fuhrleute keinen Schaden leiden möchte wegen dem Opfer, das sie sich auser legt hatten. Nach der Ankunft in Ekotharinenburg lo- die Munitionsarbeiter, die, nebenbei erwähnt, auch in der Ernährung dem übri gen Volke immer vorgezogen worden sind. Wenn ihm bei seinem anmaßenden Auftre ten im Nationalrate seitens der bäuerlichen Vertreter nicht gehörig über die Schnutte ge fahren wurde

den, daß die Tiroler sich nicht von der Wiener Regierung bevormunden lassen wollen und sprach dem Nationalrat geradezu das Recht zu einem solchen Beschlüsse ab. Alles nützte ihm nichts, er blieb ein einsames Mauer blümchen. Die Gegnerschast Abrams zeigt, daß der Tiroler Nationalrat auf richtigem Wege ist. Ruhr und Ordnung in Nordtirol. Die für Nordtirol mit der Hals über Kopf er folgten Frontauflösung verbundene Gefahr ist, gierte Rosa in derselben Herberge mit ihren Fuhrleuten. Die Wirtin

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 6 di 16
Data: 10.01.1919
Descrizione fisica: 16
ist und wird, so daß wir das Leben nur mit harter Mühe durchfretten; oder will man die Drückeberger, welche es auch beim Bauernstände gibt, da mit belohnen, weil sie die Lebensmittel so Bei der langen Unterredung, die sie dann mit ihr hielt, wurde sie immer mehr von dem leb haften Interesse ergriffen, das sie gleich an fangs für Rosa empfunden hatte. Wenn Per sonen von wahrem Verdienst und wahrer Lugend zum erstenmal Zusammenkommen, so erkennen sie sich gleich; ja man kann sagen, daß sie sich kennen wie zwei alte Bekannte

, die allein durch die Entfernung und durch ver schiedene Lebensstellung von einander ge trennt waren. Im ersten Augenblick, als Rosa mit dieser Dame verkehrte, sah sie mit Entzücken diese herablassende Herzlichkeit, die sie niemals in ihren Hoffnungen täuschte und sie ahnte so recht deutlich ihr Glück; sie fühlte in ihrem Herzen so viel Zuversicht wie noch nie. Ihre Bitten, mit solchem Wohlwol len angehört und getragen von sicherer Er wartung, erfüllten sie mit einer ganz unfehl baren Hoffnung auf Erfolg

. 12. Am Ziel. Als Herr V. . . . zurückkam, teilte er voll kommen die Gesinnungen seiner Gemahlin und faßte den festen Entschluß, dem jungen Mädchen zu Helsen. Da er unverzüglich an den Hof berufen wurde, versprach er ihr, sie Ihrer Majestät anzuempsehlen, wenn es ihm die Geschäfte erlaubten. Indes solle sie bei ihm zu Mittag speisen und aus die Antwort warten. Die Kaiserin befahl, daß Rosa ihr vorge- stellt werde, und zwar noch denselben Abend um 6 Uhr. Rosa hatte nie von einem solchen . Glücke geträumt

V. . . . und benetzte sie mit ihren Freudentränen. „O, Sie allein!" rief Rosa aus. „Sie allein, Madame, können ihrem gütigen Manne, durch dessen Bemühung ich die Befreiung meines Vaters hoffe, meine Dankesbezeugungen ge ziemend aussprechen!" Gegen Abend richtete man die Toilette Ro sas ein wenig, ohne an ihrer Kleidung das ge ringste zu ändern. Dann ging sie mit Herrn V. ... an den Hof. Als sie sich dem kaiser lichen Palaste näherte, erinnerte sie sich leb haft an ihren Vater, der ihr oft die Schwierig keiten

darlegte, in den kaiserlichen Palast zu kommen. „O, wenn mein Vater mich jetzt sehen könnte," sagte sie zu ihrem Führer, „wenn er wüßte, zu wem ich jetzt gehe, welche Freude würde er empfinden! Mein Gott! Mein Gott! vollende dein Werk!" Ohne etwas über das Zeremoniell zu fra gen, noch wie sie sich aussprechen soll, trat sie ohne die geringste Verwirrung in das Kabm- nett der Kaiserin. Ihre Majestät nahm sie mit gewohnter Freundlichkeit auf und fragte Rosa nach ihren Lebensverhältnissen, an wel chen

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 7 di 12
Data: 20.08.1926
Descrizione fisica: 12
und schauten ihnen nach, indem sie sprachen: Ei, seht nur, seht, das ist der reiche Küper Thomas Martin mit seinem holden Töchterlein und seinen ivackern Gesellen. Das nenn' ich mir hübsche Leute. Wie Frau Marthe mit Rosa von den drei Ge sellen sprach. — Konrads Streit mit dem Meister Martin. Iunge Mägdlein pflegen wohl alle Lust des Festtages erst am andern Morgen sich so recht durch Sinn und Gemüt gehen zu lassen, und diese Nachfeier dünkt ihnen dann beinahe noch schöner als das Fest selbst. So saß

auch die holde Rosa am andern Morgen einsam in ihrem Gemach und ließ, die gefalteten Hände aus dem Schoß, das Köpfchen sinnend vor sich hingeneigt, Spindel und Näherei ruhen. Wohl mocht' es sein, daß sie bald Reinholds und Friedrichs Lieder hörte, bald den ge wandten Konrad sah, wie er seine Gegner be siegte, wie er sich von ihr den Preis des Siegers holte, denn bald summte sie ein paar Zeilen irgendeines Liedleins, bald lispelte sie: Meinen Strauß wollt Ihr? Und dann leuch tete ein höheres Rot

auf ihren Wangen, schim merten Blitze durch die niedergesenkten Wim pern, stahlen sich leise Seufzer fort aus der innersten Brust. Da trat Frau Marthe hinein, und Rosa freute sich nun, recht umständlich erzählen zu können, wie alles sich in der St. Katharinenkirche und auf der Aklerwiefe be geben. Als Rosa geendet, sprach Frau Marthe lächelnd: Nun, liebe Rosa, nun werdet Ihr wohl bald unter drei schmucken Freiern wäh Stundenschlag auf die neuen Glocken auch bei Nacht mit Hellem Klang die Stunden

in der nächsten Zeit wegen' Schadhaftigkeit ausgewechselt werden. Aber auch die andere dürfte nicht mehr lange ihren Dienst versehen können. Nun hat der Bürgermeister den Plan, Dr.EdmnndVergeiner verreist. Ordiniert wieder am 19. September 1 . J. len können. Um Gott? fuhr Rosa auf, ganz erschrocken und blutrot im Gesicht bis unter die Augen, um Gott, Frau Marthe, wie meint Ihr denn das? — Ich! — drei Freier? — Tut nur nicht so, sprach Frau Marthe weiter, tut nur nicht so, liebe Rosa, als ob Ihr gar

nichts wissen, nichts ahnen könntet. Man müßte ja wahrhaftig gar keine Augen haben, man müßte ganz verblendet sein, sollte man nicht schauen, daß unsere Gesellen, Reinhold, Friedrich und Konrad, ja daß alle drei in der heftigsten Liebe zu Euch sind. Was bildet Ihr Euch ein, Frau Marthe, lispelte Rosa, indem sie die Hand vor die Augen hielt. Ei, fuhr Frau Marthe fort, indem sie sich vor Rosa hinsetzte und sie mit einem Arm um schlang, ei, du holdes, verschämtes Kind, die Hände weg, schau mir recht fest

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 29.09.1933
Descrizione fisica: 8
. Ueber ihn und seine Verbrechen besagt die Anklageschrift des Staatsanwaltes: Von Südtirol nach Nordtirol Isidor Schölzhorn hat in Mareit in Südtirol ein schönes Bauernanwesen besessen, es aber verkauft und in Nordtirol — in St. Ulrich am Pillersee — ein Gut er standen. DaS Adolarigut war eben angekauft, als in Südtirol die Frau des Bauern starb. Nun zog er mit seiner Verwandten Rosa Schölzhorn, die vorher Magd bei ihm war, nach St. Ulrich. Die Rosa nahm ihr Kind — die Frucht des Verhält nisses

und seiner „Wirtschäfterin" gewesen sei. Aus beiderseitigen Vorwürfen entnahm er, daß der Bauer seine Rosa zum Brandstiften angeleitet — und daß Rosa den Wunsch des Bauern erfüllt habe. Die vom Gerichte Einvernommenen stellten alles in Abrede Isidor Schölzhorn wurde jedoch in Saft genommen. Der frühere Besitzer des abgebrannten, auf KvstenPer Tiroler Landes-Brandschaden-Versicherungsgesellschast aber.' wieder schön aufgebauten Weingartengutes beauftragte aus Neugierde einen Bekannten, die „Wirtschäfterkr

^'auS--; zuforschen. Dies gelang nur scheinbar. Die Rosa leerte, ihr Herz aus: Isidor ist unschuldig «= ich allein HH' i^n, Brand gelegt! Er hat mich nicht angestistet. "' Nun wurde die Rosa verhaftet. Bei Gericht gab 'sie an/ sie wolle sich auf diese seltsame Weise an Isidor rächen,^ der sie und die Kinder roh behandelt habe und ein Trinker' sei. Der Lebensgefährte läßt sich von der Lebensgefährtin nicht retten Der enthaftete Isidor erschien kurz vor 'der Schwur gerichtsverhandlung in Innsbruck vor Gericht

und gab an: Nur ich allein habe den Brand gelegt! Rosa war in kei ner Weise beteiligt! Der Bauer führte glaubwürdig aus, daß es ihm um die Versicherungssumme — 24.600 8 — zu tun war. So habe er denn einen brennenden Wachs- stock in einen Strohhaufen am Boden gesteckt — und als der Brand dann ausbrach, sei er bereits fort gewesen. Bei diesem Geständnis blieb er trotz der Selbftbezich- tigungen der Rosa, die schließlich ihre Angaben und ihr Geständnis als unwahr widerrief. Der angerichtete Scha

den betrug 20.000 8. Schölzhorn war auf 24.600 8 ver sichert. Isidor Schölzhorn gab nun auch zu, daß er vor Ge richt in einem Gläubigerprozeß ein falsches Zeugnis abge legt und überdies seine Lebensgefährtin Rosa und einen Südtiroler Landsmann, Josef Plattner, dazu verleitet habe, vor Gericht falsch auszusagen. Wie der Bauer seine Gläubiger prellte Es war nach dem Verkauf des Adolarigutes in Sankt Ulrich. Die Gläubiger fochten die Verschreibung des neuen Gutes in Kramsach an die Kinder des Bauern

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 18
Data: 27.04.1929
Descrizione fisica: 18
Ser dritte MordbeW des Herrn Pabft. Daß Herr Waldemar P a b st - P et e r s, der heutige Hauptorganisator der austrofaschistischen Banden und wackere Mithelfer bei der Geburt eines klerikalen Bürger meisters in Innsbruck, nicht nur ein Hochverräter an der deutschen Republik ist, sondern auch irgendwie an der Er- mordung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg betei ligt war, wußte man. Aber die Rolle, die Herr Pabft bei Viesern viehisch und tückisch begangenen Meuchelmord spielte

des 15. Jänner 1919 angeordnet hatte, der glück licherweise nur darum unterblieb, weil sein Befehl schlecht ausgeführt wurde. Mit Rosa Luxemburg war auch der Kommunist Karl P i e ck, derzeit Reichstagsabgeordneter, verhaftet und in das Edenhotel, den Sitz der Mörderbande, eingeliefert wor den. Sie wurden beide dem Hauptmann Pabft v or- g e f ü h r t. Pabst war sozusagen der politische Berater der Gardeschützenkavalleriedivision, die im Edenhotel ihr Quar tier. aufgeschlagen hatte. Diese Bande im Edenhotel

- lichkeit nicht bekannt. Es gelang ihm deshalb, dem Pabst einzureden, daß er nur ein Schriftsteller sei, der nebenbei auch für die „Rote Fahne" schreibe. Sein „Verbrechen" be stand darin, daß Exemplare der „Roten Fahne" bei ihm ge funden wurden. Gleichwohl hatte Pabst den Befehl ge geben, auch Karl Pieck zu ermorden. Nur besonders glück lichen Zufällen hat es Pieck zuzuschreiben, daß er dem Schicksal Karl Liebknechts entging. Der dritte Mordbefthl. Der Husar Runge, der den Befehl hatte, Rosa Luxemburg

mir: „Nun hast du den da oben wohl doch nicht erschossen, es hat ja so lang gedauert." Dieses Geständnis des Runge stimmt überein mit der Schilderung, die Pieck, wie erwähnt, unmittelbar unter dem Eindruck der Ereignisse von den Vorgängen der Mordnacht im Edenhotel gab: Als ich mit Rosa Luxemburg im Edenhotel eingelie sert wurde, war Karl Liebknecht schon dort. Aus der ge reizten Stimmung, die bei den Soldaten, Offizieren und Hotelgästen gegen uns herrschte, wurde mir sofort klar, daß wir lebend das Haus

nicht wieder verlassen würden. Während Karl und Rosa in einem Verhandlungszimmer im ersten Stock durch den Hauptmann Pabst vernommen wurden, wurde ich auf dem Korridor desselben Stockwer kes von zwei Soldaten bewacht, die'sich neben mir lager ten. Karl wurde zuerst abgeführt und bald darauf Rosa. Wenige Minuten nach ihrer Abführung kam ein Dienst mädchen des Hotels in den Korridor gestürzt mit dem entsetzten Aufschrei, daß sie den Anblick ihr Leben lang nicht wieder los würde, wie die Rosa zu Boden geschlagen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 5 di 16
Data: 29.11.1918
Descrizione fisica: 16
wir Tiro- Rosa, das Mädchen aus Sibirien. 13. Fortsetzung.) 7. Weiter. Als sie einige Kilometer vom Dorfe ent fernt war, kam sie die Neugierde an, ihr Geld zu zählen. Der Leser wird sich gewiß auch verwundern, wie Rosa selbst, wenn er ver nimmt, daß sie nun statt 80 Kopeken, die sie zu haben glaubte, deren 120 fand. Ihre Gast geber hatten heimlich 40 hinzugesügt. Rosa erzählte dieses Abenteuer immer mit Vorliebe, als einen besonderen Beweis des Schutzes Gottes, welcher auf einmal die Herzen

. Einer derselben packte sie am Rock und zerriß denselben. End lich legte sich Rosa auf ihr Angesicht aus den Boden und empfahl sich Gott. Sie fühlte mit Entsetzen, wie einer von den wütendsten Hun den mit seiner kalten Nase ihren Nacken be rührte und daran hprmnrnA l e r müssen bei dem so wichtigen Beschlüsse, vor dem wir heute stehen, aus diese sehr wahr scheinliche Möglichkeit Rücksicht nehmen. Weit günstigere Aussichten bieten sich da gegen, wenn sich zwischen Italienund Deutschland ein neutrales Ge biet

, welcher mich vom Sturme befreit und den Händen der Räuber entrissen hatte, mich auch in dieser neuen Gefahr beschützen würde." Die Hunde taten ihr wirklich kein Leid an. Ein vorübergehender Bauer jagte sie ausein ander. Indes wurde der Winter immer strenger; Rosa wurde wegen den Schneemassen acht Tage lang in einem Dorfe zurückgehalten. Die Straßen waren für Fußgänger absolut ungangbar geworden. Nachdem dieselben durch die Schlitten wieder gangbar gemacht worden waren, wollte sich Rosa wieder mutig

gewährten Rosa einen Platz auf einem ihrer Schlitten. So freundlich auch die Fuhrleute mit ihr waren und sich um sie annahmen, so hatte sie doch sehr viel zu ertragen von der Kälte, denn ihre Kleider waren nicht für diese Jahreszeit berechnet. Auch die Strohmatte, welche sonst zum Bedecken der Waren be stimmt war, die man aber jetzt ihr überlassen hatte, vermochte nicht hinreichenden Schutz zu gewähren. zichten gerne aus die Beteiligung an einem solchen unseren Interessen ferne gelegenen, neue große

Mädchen ein ganz gefrorenes Angesicht habe; sie rieben es mit Schnee und verwendeten alle mögliche Sorge auf das selbe, verweigerten es aber hartnäckig, sie weiter mit sich zu führen, indem sie ihm leb haft die große Gefahr vorstellten, der es ent- gegengehe, ohne Pelz bei einer solchen Kälte zu reisen, die sicherlich noch zunehmen würde. Rosa weinte bitterlich, weil sie gar wohl vor aussah, datz sie nun recht lange keine so gün stige Gelegenheit finden würde, um weiter- zukommen. Auch machten

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 6 di 12
Data: 20.08.1926
Descrizione fisica: 12
er einige Sekunden vor sich hinge schaut, dann aber einen Blick in die Versamm lung geworfen, der wie ein glühender Pfeil der holden Rosa in die Brust traf, daß sie tief aufseuszen mußte, ein solches herrliches Lied im zarten Ton Heinrich Frauenlobs, daß alle Meister einmütiglich bekannten, keiner unter ihnen vermöge den jungen Gesellen zu über treffen. Als der Abend herangekommen und die Singschule geendigt, begab sich Meister Mar tin, um den Tag recht zu genießen, in heller Fröhlichkeit mit Rosa

nach der Allerwiese. Die beiden Gesellen, Reinhold und Friedrich, dursten mitgehen. Rosa schritt in ihrer Mitte. Friedrich, ganz verklärt von dem Lobe der Meister, in seliger Trunkenheit, wagte man ches kühne Wort, das Rosa, die Augen ver schämt niederschlagend, nicht vernehmen zu wollen schien. Sie wandte sich lieber zu Rein hold, der nach seiner Weise allerlei Lustiges schwatzte und sich nicht scheute, seinen Arm um Rosas Arm zu schlingen. Schon in der Ferne hörten sie das jauchzende Getöse auf der Aller wiese

. Meister Martin, Rosa und die beiden Gesellen hatten sich an einem plät schernden Springguell gelagert. Reinhold er zählte viel Herrliches von dem fernen Italien, aber Friedrich schaute still und selig der holden Rosa in die Augen. Da kam Konrad heran leisen, zögernden Schrittes, wie mit sich selbst uneins, ob er sich zu den andern lagern solle oder nicht. Meister Martin rief ihm entgegen: „Nun, Konrad, kommt nur immer heran. Ihr habt Euch tapfer gehalten auf der Wiese, so kann ich's wohl leiden

' ich nur das holde Fräulein fragen, ob sie mir nicht auch wie zum Preis des lustigen Spiels den schönen Strauß verehren wollte, den sie an der Brust trägt. Damit ließ sich Konrad vor Rosa auf ein Knie nieder, schaute mit seinen klaren braunen Augen ihr recht ehrlich ins Antlitz und bat: Gebt mir immer den schönen Strauß als Siegespreis, holde Rosa, Ihr dürft mir das nun durchaus nicht abschlagen. Rosa nestelte auch solgeich den Strauß los und gab ihn Konrad, indem sie lachend sprach: Ei, ich weiß ja wohl

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 06.02.1912
Descrizione fisica: 8
! „Sie sind die einzige Freundin, die ich jemals hatte," schluchzte Rosa, „sind mir stets die lieb reichste, beste Mutter gewesen. O, wie soll ich die ses alles ertragen!" „Du hast mehr erduldet, und hast dich unter jeg lichem Leid als das beste, herrlichste Mädchen ge zeigt und von jeher alle froh und glücklich gemacht, die dich kannten. Aber schau hier, wer es ist, der sich sehnt, dich in die Arme zu drücken." „O, ich werde sie niemals Tante nennen," rief Oliver. „Meine Schwester, meine liebe Schwester

. Es war etwas in meinem Herzen, das mich von An fang trieb. Sie so innig zu lieben. O Rosa, meine beste Rosa!" Mögen die Tränen, welche geweint, die abgebro chenen Worte, die in der Umarmung der beiden Wai sen gewechselt wurden, geheiligt sein! Ein Vater, eine Schwester und Mutter waren in demselben Augenblicke gewonnen und verloren; Freude und Schmerz gemischt in der Schale; doch war keine Zähre eine bittere. Sie waren eine lange, lange Zeit allein. Endlich wurde leise geklopft, Oliver öffnete die Tür, schlich hinaus

und Harry Maylie stand im Zimmer. „Ich weiß alles," sagte er, neben der lieblichen Jungfrau Platz nehmend. „Teure Rosa, ich weiß alles — wußte es gestern schon — und komme, dich an ein Versprechen zu erinnern. Du gabst mir die Erlaubnis, jederzeit innerhalb eines Jahres auf den Gegenstand unserer letzten Unterredung zurück- Politische Rundschau. Silan. Sie Landtage. Tirol. Was wird aus unsernem Landtag? Seit einer vollen Woche wurde keine Sitzung abgehalten; immer noch schweben, wie es scheint

, welche mich damals bestimm ten, bestimmen mich noch jetzt," erwiderte Rosa mit Festigkeit. „In welchem Augenblicke könnte ich leb hafter empfinden, was ich der edlen Frau schuldig bin, die mich von einem leiden- und vielleicht schmachvollen Leben errettet hat? Ich hahe einen Kampf zu kämpfen, bin aber stolz darauf, ihn zu bestehen; er ist ein schmerzlicher, aber mein Herz wird nicht unterliegen unter ihm." „Die Enthüllungen dieses Abends —" „Lassen mich in Beziehung auf dich in derselben Lage." „Du verhärtest

dein Herz gegen mich, Rosa." „O, Harry, Harry," sagte Rosa, in Tränen aus brechend, „ich wollte, daß ich es könnte, um mir diese Pein zu ersparen." „Warum aber fügst du selbst sie dir zu?" entgeg- nete Harry, ihre Hand ergreifend. „Denk' doch an das, was du heute abends vernommen, Rosa." „Ach, was habe ich vernommen! Daß mein Vater den ihm zugefügten Schimpf tief genug empfand, um sich in gänzliche Verborgenheit zurückzuziehen — o, Harry, wir haben genug gehört." „Noch nicht, noch nicht," rief

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 3 di 12
Data: 31.01.1919
Descrizione fisica: 12
für die Bauernbundliste machen werden; in einer späteren Nummer versuchen sie in umgekehr- Rosa, das Mädchen aus Sibirien. Aus dem Französischen von Gras de Dleistre. (Schluß.) 18. Nochmalige Trennung. Rosas Tod. Die Freude und das Glück, das die Familie Loponloff bei ihrem Zusammensein fand, konnte nicht von langer Dauer sein. Die Or densgelübde, welche Rosa abgelegt hatte, lie ßen es ihr nicht zu, bei ihren alten Eltern zu leben. Diese zweite Trennung war noch schmerzlicher als die erste, weil sie ohne Hoff nung

nur 20 Sozialdemokraten anwesend seren Armen zu entreißen! Ach, warum sind wir nicht noch mit ihr vereint in Sibirien!" So klagte die unglückliche Mutter. Das ist eben auch eins von den Kreuzen unseres irdischen Daseins, daß man sich oft auf immer von seinen Verwandten und Freunden trennen muß. Aber dieses ist noch tröstlicher, als wenn schon die Last des Alters schwer auf uns drückt und bald die Pforten der Ewigkeit sich uns öffnen. Als nun Rosa im Zimmer der Aebtissin von ihren Eltern Abschied nahm, versprach

sie ihnen, sie im Laus des Jahres in Wladimir zu besuchen. Dann begab sich die Familie, begleitet von der Aebtissin und den Nonnen, in die Kirche. Obwohl auch Rosa wegen die ser schmerzlichen Trennung ebenso angegrif fen war, wie ihre Mutter, so zeigte sie sich doch stark und ergeben, indem sie der Mutter Mut einzusprechen suchte. Um in diesen letz ten Augenblicken den Ausbrüchen des Schmerzes zuvorzukommen, begab sich Rosa, nachdem sie einige Zeit mit ihren Eltern an den Altären gebetet, leise in den Chor

der Nonnen, wo sie sich nun ihren Eltern hinter dem Gitter zeigte. „Lebt wohl, meine teuren Eltern," sagte sie leise, „Eure Tochter gehört jetzt ganz Gott an, aber sie wird Euch nie vergessen. Teurer Vater, liebe Mutter, bringt, o bringt das Opfer, das Gott von Euch verlangt, und er wird Euch tausendfach dafür segnen!" • Rosa lehnte sich ganz erschöpft ans Gitter; die Tränen, die sie bisher gewaltsam zurück- gehalten, benetzten nun ihre Wangen. Die waren. Die Eheresormfrage ist nur ausge' schoben

durchaus nicht günstig gelegen. Nach einem einjährigen Aufenthalte in diesem Kloster rie ten ihr die Aerzte durchaus, einen anderen Aufenthalt zu nehmen. Da die Aebtissin in Geschäften nach Peters burg reisen mußte, so beschloß sie, Rosa mit sich zu nehmen. Sie wollte dieses in erster Li nie darum tun, weil sie glaubte, Rosa könnte in Petersburg Heilung für ihre Krankheit finden. Die gute Aebtissin hatte aber doch noch eine andere Nebenabsicht: sie glaubte nämlich, das große Ansehen, das die junge

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Neueste Zeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 12.08.1934
Descrizione fisica: 8
, die zahlreiche Opfer forderten. Der Sachschaden im Iuden viertel beträgt schätzungsweise 50 Millionen Franken. Ein Schlaumeier. Von Karl Pcisner. Franz ist glücklich verheiratet, sehr glücklich sogar. So be hauptet wenigstens Rosa, seine Frau. Er selbst, wenn man ihn danach fragt, sagt nicht ja und nicht nein. Er schweigt. Er hat das Schweigen gelernt . . . Na ja, wenn einem die Frau alles, einfach alles abgewöhnen will, was man sich in der goldenen Iunggesellenzeit ange wöhnt hat! Anfangs wehrte sich Franz

wohl; mannhaft ver trat er seine Menschenrechte. Aber es war umsonst. Rosa kämpfte ihn nieder. Seine Freunde gewöhnte sie ihm ab, das Rauchen, seinen Dämmerschoppen; er wunderte sich längst nicht mehr darüber. Daheim darf er allabendlich ein Glas Bier trinken und am Sonntag außerdem ein Viertel Wein. Aber daheim schmeckt's halt nicht. Es fehlt ihm die Gesellschaft, die Stim mung, das Gesumme und der Tabaksqualm des übervollen Lokals. Es fehlt ihm vor allem das Gefühl der Freiheit. Der Marzemino

an der Seite der ehelichen Kerkermeisterin schmeckt nicht so gut wie ein Glas gewöhnlichen Tischweines im Kreise der Freunde. Da wird Politik gemacht, Regierungen werden abgesetzt, neue ernannt, die Vorgesetzten kommen unter die Hachel und — das Hauptoergnügen! — man schimpft über die Frauen. Oh, wie das erleichtert und wie da der Rötel süffig wird! Nun, Franz kennt diesen Zauber nur mehr aus der Er innerung. Rosa hat dafür nicht das geringste Verständnis und des lieben Friedens willen

hat er sich mit den Jahren ins Unvermeidliche gefügt. Rosa hält ihn sonst nicht schlecht; er hat sein gutes und reichliches Esten, eine peinliche Ordnung im Haus, feine Kleider find tadellos instandgehalten. „Man muß sparen," sagt sie immer, „und zwar vernünftig sparen." Vor etwa zwei Monaten ist unvorhergesehen eine Aende- rung eingetreten. Franz zog sich zum Ausgehen an — des schönen Wetters wegen hatte ihm Rosa den neuen Anzug hergerichtet. Ueber den Andreas-Hofer-Weg ging er bis zum „Sonnenburgerhof", um schließlich

nach Mutters aufzusteigen. Als er beim „Stander" vorüberkam — der Wirt rief ihn an, ob er denn nicht wieder einmal zukehre, und die blonde, rotwangige, immer lustige Marianna trug eben auf einem Tablett duftende Knödelsuppe und rubinroten Wein in den Gastgarten hinaus —, da packte es ihn schon mächtig und griff ihm an Herz und Nieren. Er wollte schon seinem Ver sprechen untreu werden, aber da stand Rosa drohend und keifend vor seinen Augen und — er stürmte davon. Beim Natterer See kam er wieder heraus

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 08.01.1912
Descrizione fisica: 8
wohl mit der Parole ziehen: Dank und Anerken nung dem Minister Kaizl, der die indirekten Steuern ohne die direkten erhöhte! Fluch den So zialdemokraten, die nur die direkten Steuern der Reichen ohne die indirekten Steuern der Armen er höhen wollen! tigt mich, zu glauben, datz Sie wieder auf den rech ten Weg gebracht werden können. O," fuhr die tief bewegte Rosa Maylie, die Hände faltend, während Tränen über ihre Wangen hinwegliefen, fort, „hören Sie auf das Flehen einer Angehörigen Ihres eigenen

mögen; doch es ist zu spät." „Zur Reue und Butze ist es niemals zu spät," entgegnete Rosa. „Es ist dennoch zu spät!" rief Nancy in einem Tone aus, der ihre ganze Seelenqual verriet. „Ich farm ihn jetzt nicht mehr verlassen — ich vermöchte es nicht, seinen Tod herbeizuführen." „Und weshalb sollten Sie es?" fragte Rosa. „Nichts könnte ihn retten," jammerte das Mäd chen. „Wenn ich anderen erzählte, was ich Ihnen an vertraut habe und veranlaßte dadurch seine Ver haftung, er müßte ohne Rettung sterben

im März in Kreibitztal an unseren Parteigenossen verübten. Eine Truppe „angeregter" Deutschnationaler schlug damals an allen sozialdemokratischen Lokalen die „Ist es möglich," rief Rosa, „datz Sie einem sol chen Menschen zuliebe jeder Hoffnung auf die Zu kunft und der Gewißheit der Rettung für die Gegen wart entsagen können? Es ist Wahnsinn!" „Ich weiß nicht, was es ist," entgegnete das Mädchen, „ich weiß nur, daß es so ist, und nicht allein bei mir, sondern bei Hunderten, die ebenso schlecht

und elend sind wie ich es bin. Ich muß zu rück. Ob es der Zorn Gottes ist wegen meiner vielen bösen Taten, ich weiß es nicht; aber ich fühle mich trotz aller Leiden und aller harten Behandlung un widerstehlich zu ihm hingezogen, was, glaub' ich, auch dann der Fall sein würde, wenn ich überzeugt wäre, datz ich noch durch seine Hand sterben müßte." „Was soll ich tun?" sagte Rosa. „Ich müßte Sie eigentlich nicht fortlassen." „Ja, ja, Lady," entgegnete das. Mädchen

, „und Sie werden es. Sie werden mein Fortgehen nicht hindern, weil ich in Ihre Güte Vertrauen gesetzt und Ihnen, wie ich es hätte tun können, kein Versprechen abgedrungen habe." „Wozu nützt denn aber Ihre Mitteilung?" be- harrte Rosa. „Dies Geheimnis mutz erforscht wer den. Welcher Vorteil kann sonst für Oliver, dem zu dienen Ihnen so sehr am Herzen liegt, daraus er wachsen, daß Sie es mir enthüllt haben?" „Sie werden sicher irgendeinen wohlwollenden Herrn kennen, dem Sie es anvertrauen mögen und der Ihnen Rat erteilen wird." erwiderte

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 8 di 16
Data: 18.10.1918
Descrizione fisica: 16
wolle. Als der bestimmte Tag herangerückt war, begab sich Rosa frühzeitig auf ihr Lieblingsplätzchen, um von Gott Mut zu erflehen, sich mit der gehö rigen Gewandtheit ihren Eltern gegenüber aus zusprechen; nachdem sie ihr Gebet verrichtet, ging sie nach Hause, fest entschlossen, demjenigen ihrer Eltern, dem sie zuerst begegnete, ihren Plan mit- 'zuteilen. Sie wünschte zuech die Mutter zu tref fen, weil sie da mehr Nachgiebigkeit zu finden hoffte. Als sie sich aber dem Hause 'näherte, sah

sie den Vater auf der Bank vor dem Hause sitzen und sein Pfeifchen rauchen. Besorgt näherte sich Rosa demselben und fing gleich an, ihren Plan auseinanderzusetzen und erbat sich mit der größ ten Wärme und Entschlossenheit die Erlaubnis, nach St. Petersburg Hetzen zu dürfen. Als sie ihre Rede, welche der Vater mit größtem Ernste und ohne sie zu unterbrechen angehört hatte, been digte, nahm er sie bei der Hand und führte sie in das Zimmer, wo die Mutter eben den Tisch für das, Mittagessen decken

wollte und rief aus: „Mein Weib, ich habe eine gute Nachricht! Wir haben einen mächtigen Beschützer gestruden. Siehe, unsere Rosa will sogleich nach Petersburg gehen und will in höchst eigener Verson freund- lichÜ mit dem Kaiser sprechen." Darauf erzählt det. Die Zamborer Polizei fand die Papiere von Frau Ledia Hefner in Ordnung und ließ sie frei. Die junge Frau ist nun nach Oerß- allas zu den Verwandten gereist. Man will nichts lernen. Zn Prag traf kürz lich aus Galizien für die Verpflegsanstalt

Sommerfrische aufsüt- tern. Diese braven Zungen benahnren sich wie ausgewachsene Kriegsmillionäre. Zhre Hotel- rechnung zerfiel in einige Unterabteilungen, von denen eine hie Ueberschrift „Champagner" Loponloff in scherzhafter Weise alles, was ihm seine Tochter mitgeteilt hatte. „Sie würde besser daran tun, wenn sie an ihre Arbeit ginge, als uns solche Albernheiten mitzuteilen", versetzte die Mutter. Rosa hatte sich gewasfnet gegen den Schmerz ihrer Eltern, aber diese Spötterei zu ertragen

für das Mittagessen; nachher kannst du nach Belieben nach Petersburg ab reisen." Diese Art der Behandlung war für unsere arme Rosa viel mehr dazu angetan, ihr ihren Plan zu verleiden, als selbst Tadel und harte Behandlung. Indes machte diese Demütigung, sich behandelt zu sehen wie ein ganz unverständiges Kind, keinen blei benden Eindruck auf sie und entmutigte sie nicht im geringsten ans die Dauer. Das Eis war ge brochen, sie kam immer und immer wieder auf ihren Plan zu sprechen und zwar so oft und so zudringlich

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 9 di 12
Data: 11.09.1926
Descrizione fisica: 12
gerade zu in Peter Fischers Fußstapfen treten müßte. Nun begann Herr Paumgartner heftig über das unwürdige Betragen zu schelten, das der arme Gesell von Meister Martin erlitten und beide drangen darauf, daß wenn Friedrich ein tüchtiger Goldschmied und Bildgießer gewor den, er ihm Rosa, falls nämlich diese dem von Liebe ganz durchdrungenen Friedrich hold sei, zur Hausfrau geben solle. Meister Martin ließ beide ausreden, dann zog er sein Käpplein ab und sprach lächelnd: Ihr lieben Herren nehmt

euch des Gesellen wacker an, der mich auf schändlichste Weise hintergangen hat. Doch will ich ihm das verzeihen, verlangt indessen nicht, daß ich um seinetwillen meinen festen Entschluß ändere, mit Rosa ist es nun ein mal ganz und gar nichts. In diesem Augen blick trat Rosa hinein, leichenblaß, mit ver weinten Augen und setzte schweigend Trink gläser und Wein aus den Tisch. Nun, begann Herr Holzschuer, nun so muß ich denn wohl dem armen Friedrich nachgeben, der seine Heimat verlassen. will auf immer

. Er hat ein schönes Stück Arbeit gemacht bei mir, das will er, wenn Ihr es lieber Meister er laubt, Eurer Rosa verehren zum Gedächtnis, schaut es nur an. Damit holte Meister Holz^ schuer einen kleinen, überaus künstlich gearbei teten silbernen Pokal hervor und reichte ihn dem Meister Martin hin, der großer Freund von köstlicher Gerätschaft, ihn nahm und ihn wohlgefällig von allen Seiten beäugelte. In der Tat konnte man auch kaum herrlichere Silberarbeit sehen, als eben dies kleine Ge säß. Zierliche Ranken

füllte Meister Martin den Pokal und setzte ihn an den Mund. In demselben Augenblick öffnete sich leise die Tür und Friedrich, den tötenden Schmerz ewiger Tren nung von dein Liebsten auf Erden im leichen blassen Antlitz, trat in dieselbe. Sowie Rosa ihn gewahrte, schrie sie laut auf mit schnei dendein Ton: O mein liebster Friedrich! und stürzte ihm halb entseelt an seine Brust. Mei ster Martin setzte den Pokal ab, und als er Rosa in Friedrichs Armen erblickte, riß er die Augen weit auf, als süh

er Gespenster. Dann nahm er sprachlos den Pokal wieder und schaute hinein. Dann raffte er sich vom Stuhl in die Höhe unb rief mit starker Stim me: RosaRosa, liebst du den Friedrich? Ach, lispelte Rosa, ach, ich kann es ja nicht länger verhehlen, ich liebe ihn wie mein Le ben, das Herz wollte mir ja brechen, als Ihr ihn verstießet. So umarme deine Braut, Frie drich — ja, ja, deine Braut, rief Meister Martin. Paumgartner und Holzschuer schauten sich ganz verwirrt vor Erstaunen an, aber Meister Martin

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 10.01.1912
Descrizione fisica: 8
. Aber deshalb sehen wir noch immer nicht ein, daß es ein Verdienst sein soll, wenn die Christlich sozialen ein Budget vorlegen, in welchem sich ne- Feuilleton. Oliver Twjst Roman von Charles Dickens. Der Diener kehrte nach kurzer Zeit wieder zu rück, um Rosa zu ersuchen, hinaufzugehen. Sie folgte ihm in eines der oberen Zimmer, wo sie einen ält lichen Herrn, in dessen Miene unverkennbare Her zensgüte sich ausdrückte, fand. Nicht weit von ihm erblickte sie einen zweiten alten Herrn in Nanking beinkleidern

und Gamaschen, der nicht absonderlich wohlwollend aussah und dasaß, die Hände auf den Knauf eines schweren Spazierstocks* gestützt und das Kinn auf demselben ruhend. „Ah," sagte der alte Herr, eilfertig und mit Zu vorkommenheit aufspringend, „entschuldigen Sie, meine junge Dame — ich glaubte, es wäre irgend eine zudringliche Person, die - Sie werden mich gütigst entschuldigen. Bitte, lassen Sie sich nieder." „Mr. Brownlow, wenn ich nicht irre, Sire?" sagte Rosa, nachdem sie einen Blick auf den anderen Herrn

geworfen hatte. „So ist mein Name, ja," erwiderte der alte Herr. „Dies ist mein Freund, Mr. Grimwig. Grimmig, Sie haben Wohl die Gefälligkeit und verlassen uns auf einige Minuten." „Ich glaube nicht, daß es notwendig sein wird, den Herrn zu bemühen," bemerkte Rosa. „Wenn ich nicht irre, so ist ihm die Angelegenheit, in welcher ich Sie zu sprechen wünsche, nicht fremd." Brownlow gab seine Einwilligung durch eine leichte Kopfneigung zu erkennen, und Grimwig, der eine sehr steife Verbeugung gemacht

hatte und aufge standen war, machte eine zweite sehr steife Verbeu gung und nahm wieder Platz. „Was ich Ihnen mitzuteilen habe, wird Sie ohne Zweifel sehr überraschen," begann Rosa, natürlich verlegen. „Sie erwiesen einst einem mir sehr teuren jungen Freunde viel Wohlwollen und Güte, und ich bin überzeugt, daß Sie es freuen wird, wieder von ihm zu hören." „Einem jungen Freunde!" sagte Mr. Brownlow. „Darf ich seinen Namen wissen?" „Oliver Twist," erwiderte Rosa. Kaum waren diese Worte ihrem Munde ent flohen

, einen bangen, pfeifenden Ton erschal len ließ, der nicht in der leeren Luft, sondern in den innersten Höhlen seines Magens zu ersterben schien. Mr. Brownlow war nicht weniger erstaunt, wie wohl sein Erstaunen sich auf eine weit minder selt same Art kundgab. Er rückte seinen Stuhl näher zu Rosa und sagte: „Erzeigen Sie mir den Gefallen, ineine liebe junge Dame, die Güte und das Wohlwollen, von welchem Sie reden und wovon. Sie ausgenommen, niemand weiß, gänzlich außer Frage m lassen, und wenn Sie irgenh

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 4 di 8
Data: 12.08.1905
Descrizione fisica: 8
Pienzeuauer: Julius Lohrmauu. — Gerold: Dr. Strele. — Fahuenschwinger: K. Konzett. Germania: Rosa Rauch. — Austria : Josefiue Kraft. — Tirolia: Louise v. Kappeller. — Reinhilde: Fr. Lilli Niederegger. N o r n e n: Urd : Marianne Köck. — Werdand : Josefine Bauer. — Skuld: Therese Rauch. G e r m a n e n (Männer): Kurz Anton, Amort Thomas, Leitner Josef, Wächter, Ober hofer Karl, Zöttl Jakob jr., Stecher Hans, Mohelsky, Alf. Bauer Thomas, Scheiber Josef, Zanier Leonh., Reel Anton, Nigler Josef, Fehringer

, Rieder Kathi, Klammer Anna, Lippott Rosa, Postinger Rosa, Leicht Rest, Leitner Cilli, Fr. Verwalter Birzer, Mina Praxmarer, Schindlholzer Rosa, Buchauer Emma, Reisch Rosa, Wolfsegger Jda, Hausberger Elise, Junker Dora, An dorf Hilde, Perntner Gabi, Zanier, Stiglitz, Ullemann, Buchauer Anna, Dag Anna, Mohelsky, Ohnesorg, Kraft Grita. Germanen (Kinder): Egger Paula, Daxer Lisi, Hofbauer Rosa, Bauer Hilda, Wegmann Linda, Mohelsky Sofie, Coloretti Gisela, Fehlinger Anna, Daxer Anna, Steinbacher Toni

, Biberhofer Kathi, Pfund Helene, Reindl Johanna, Schmid Kathi, Weiß Anna, Payer Toni, Plattner Emma, Riegele Rosa, Stieglitz Anna, Ulpmer Anna, Pfund Frida, Köllbichler Anna, Vogel Peter, Prantl Josef, Hofreiter Ioh., Haßlwanter Friedr., Froschmayer Jak,, Stöckl Christian, Fehlinger Fritz, Mayrhofer Gg., Scheiber Vitus, Pfund Gottfr., Graf Leonh., Härting Al., Thaler Hans, Postinger Guido, Berkmann Frz., Pfund Raim., Graf Hans. Haemmerle Hermann. Freyagruppe: Freya: Frau Wanka. Kinder: Reel Midi, Fiala

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 6
Data: 30.12.1954
Descrizione fisica: 6
, Ta geshöchsttemperaturen plus 1 bis plus 4 Grad, in Nebelgebieten um 0 Grad. Fräulein Rosa und die Rache des Näschers Warum sollte ein gradgewachsener, gesun der Mann nicht „Appetit“ bekommen? Der 23jährige Kaufmann H. B. aus Innsbruck hatte ihn und ließ seine Blicke über die „Weide“ schweifen. Dort entdeckte er bald ein „Blümelein“, an dem er naschen wollte und auch sein Freund war kein Kostveräch ter; dias „Blümelein“ namens Rosa, 24 Jahre alt, hatte seinerseits nichts dagegen und stillte ganz gern den Appetit der beiden

. . . Einige Tager später mußte H. B. feststel len, daß ihm die Näscherei nicht gut bekom men war, während sein Freund, anscheinend dank einer robusteren Natur, keinen Schaden gelitten hatte. Der Arzt konstatierte bei H. B. ein „kleines Andenken“ und dieser wollte nun unbedingt, daß sich Rosa dem Arzt stelle, wohl aus Solidaritätsgefühl gegenüber jenen, die einmal nach ihm an dieser Blume na schen sollten. Als Rosa nicht zum Arzt kam, wurde H. B. noch böser und kalkulierte „kaufmännisch“; Rosa hat mir Schaden

zu gefügt, also habe ich Anspruch auf Schaden ersatz, zumal Rosa für die Nascherei 50 Schil ling kassiert hatte.' Rosa aber, die biedere Hausgehilfin, hatte just in diesem Augenblick kein Geld. Ihrer Ueberlegung, wie sie sich herauswinden könnte, kam H .B. in seinem Zorn selbst zur Hilfe: Er kleidete nämlich seine Forderung in sehr barsche Worte. Rosa ging daraufhin zum Arzt (der dann fest- stellte, daß das Blümchen, doch nicht ganz sauber war), bekam es aber auch mit der Angst zu tun

, weil H. B. gedroht hatte, ihre Dienstgeberin zu verständigen und suchte dem auf dem Weg ülber die Polizei einen Rie gel vorzuschieben. H. B. wurde daraufhin von der Staatsan waltschaft wegen Erpressung angeklagt und gab vor einem Richter des Landesgerichtes Innsbruck (OLGR. Dr. Wild) wohl die Dro hung zu, doch sollte die Geldforderung nur eine Rache für das „Andenken“ sein; im übrigen habe er nie die Absicht gehabt, Rosa wirklich bei ihrer Dienstgeberin schlecht zu machen. „Sie haben ein Recht gehabt, Scha

denersatz zu fordern, nur war die Art falsch“ meinte der Richter. „Durch ihre Worte ha ben Sie aber Rosa in Furcht und Unruhe ver setzt und das erfüllt den Tatbestand der Er pressung.“ Rosa beteuerte, daß nicht sie ihn, sondern er sie „beschenkt“ habe. Als sie sich vom Gericht verabschiedete, versprach sie, künf tig „ordentlich“ zu sein, zumal sie schon ein mal in „Liebesdingen“ 200 Schilling aufge brummt erhalten hatte. Und sie schloß: „I will nit, daß man ihn (sie deutete dabei auf den Angeklagten

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