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Schlern
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Pagina 489 di 668
Data: 01.03.1986
Descrizione fisica: 668
Oswald Sailer Die Walsche Etwas Nachdenkliches zu Zoderers Roman In einer seiner besten ladinischen Erzählungen, in der „Dolomitenlegende", behandelt Hubert Mumelter das Problem der Ehen zwischen Menschen verschiede ner Nationalität — in diesem Falle zwischen einer Ladinerin Tirols und einem Ladiner Italiens; Mumelter läßt dabei den Mann folgende Worte als Rechtfertigung seiner Werbung um das Mädchen sprechen: „Es steht geschrieben, das Weib soll dem Mann nachfolgen, was auch sei

. Das ist unabänderlich auch für mich und Giulietta." Über allem Kriegsgeschehen hinweg, über die trennende Front an der Marmo- lata im Ersten Weltkrieg, folgt das Weib durch die feindlichen Linien dem Geliebten und wird dessen Gattin. Die Frage der Ehe zwischen Menschen verschiedener Nationalität ist in Südtirol verschiedentlich in Form von Romanen oder Erzählungen behandelt worden. Wenige Jahre nach dem Ersten Weltkrieg erschien Albert von Trentinis Roman „Die deutsche Braut", kurz vor dem Zweiten Weltkrieg schrieb

der Bozner Hubert Hager unter dem Pseudonym Walter Plangger den Roman „Die Franzosenbraut“, einige Jahre später kam dann Mumelters „Maderneid“, das die Freundschaft zwischen einem französischen Offizier und Verena, der Herrin auf Maderneid und Gattin des Tiroler Insurgenten zur Zeit der Besetzung des Landes durch die Franzosen, schildert. Schließlich befaßte sich mit demselben Problem in neuester Zeit und im Rahmen der Verhältnisse in Südtirol unter Italien Josef Zoderer mit dem Roman „Die Walsche

bekam, von prunkvollen Offizieren, schönen Frauen, eleganten Toiletten..." Daß die Sehnsucht nach einem Dasein, das glänzender und vor allem abwechs lungsreicher als das einer kleinbürgerlichen Stadt sein würde, als allererstes Motiv für den Entschluß eines Mädchens zu diesem Schritte sein kann, wird auch in Trentinis Roman ausdrücklich erwähnt: Hier soll die Tochter eines Tiroler Beamten in Bozen einen italienischen Ingenieur heiraten, der durch seine glänzende Erschei nung

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Pagina 490 di 668
Data: 01.03.1986
Descrizione fisica: 668
einzubilden, daß das Leben sein wahres Glück nur dort hergibt, wo er eben wohnt, und nirgends anderswo." Auch in Zoderers Roman ist diese unbändige Sehnsucht nach dem allen, was außerhalb dieser Berge lebt, in welchen sie alle — der Vater, die Mutter und Olga selbst — ihr Dasein fristen müssen. So hören wir von Olga: „Sie hatte ihrem Vater zugewinkt, als hätte sie nun auf eigene Faust die von ihm so oft angekündigte große Reise ins Unbekannte angetreten.“ Und Olgas Mutter floh vor dem Leben

hat, der italienische Ingenieur in Trentinis Roman zeigt die Eigenschaften, die auch Gertrud davon überzeugen, daß es sich so verhält, wie zu einer ähnlichen Gelegen heit Hellmut von Cube in seinem Roman „Mein Leben bei den Trollen“ gesagt hat. wenn er von der Verbindung zwischen Italienern und Deutschen spricht: „Die und wir — das geht eben nicht zusammen.“ Nach endlosen Prozessen, nach monatelangem Gefängnis für die Verteidiger der Rechte der Familie Menz. nach qualvollen Unterredungen zwischen dem italieni schen

Ingenieur und Gertrud werden die Verlobungen gelöst. Lacroix fällt während des russischen Feldzuges, und der Ingenieur kehrt in seine Heimat zurück. In Zoderers Roman hingegen folgt Olga ihrem Verlobten, einem italienischen Studenten, in die Stadt und wird dort seßhaft. Wird sie auch glücklich? So unglücklich, wie sich ihr die Umgebung ihrer Jugendzeit zeigt, wohl kaum. Und dennoch, auch in ihrer neuen Umgebung findet sie nicht Heimat und nur dann Ruhe und Zufriedenheit, wenn sie bei ihrem Manne

Wut beleidigt und genau gewußt, wie sie ihn am empfindlichsten treffen konnte: Du Walscher. Und nur da hatte er sie geohrfeigt, sonst nie. Als sie ihm das ins Gesicht geschrien hatte: Du Walscher. Sonst nie.“ In versöhnlicher, wenn auch für den einen Teil tragischer Weise läßt Hubert Mumelter den Roman um den französischen Offizier Alphonse und die Herrin von Maderneid Verena enden. Hier ist die Frau diejenige, die in völliger Entsagung und doch dankbar für die rettende Tat des Offiziers

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Pagina 87 di 668
Data: 01.03.1986
Descrizione fisica: 668
der Aneignung wird Franz Turnier sich freilich bewußt, daß da auch noch älteres Unrecht ist, von der anderen Seite, der Name Cesare Battisti steht dafür. Und dies ist nun die große Leistung Turniers, daß er nicht nur seinen Vater aufnimmt und dadurch sein Vater-Land, sondern auch gewissermaßen den Vater der italienischen Seite: Cesare Battisti eben. In seinem großen Roman „Aufschrei bung aus Trient“ hat er diese beiden Väter nebeneinandergestellt, sie sind sogar befreundet als zwei Männer, die aufs Reelle

, aufs Nüchterne gestellt sind, also auch für Verständigung einstehen. Verständigung setzt aber voraus, daß wir an unserem Eigenen festhalten und beim anderen dessen Eigenes akzeptieren. 1965 erschien dieser Roman, ein Datum, das die Leistung des Werkes erst deutlich macht: Die Prozesse gegen die Carabinieri in Trient und gegen die Südtiroler Rebellen in Mailand dauerten an, während Turnier schrieb. Turnier stellt die aktuelle Situation offen und fair dar, aber er gibt ihr die historische Dimension

also, das ist jetzt die Erzählung, sie rückt das historische Geschehen ins Sagenhafte. Auch im späteren Roman „Der Ausführende“ dominiert noch die Erfindung, auch dieses Werk handelt wie „Das Tal von Lausa und Duron“ nicht vom Besitz, sondern vom Verlust der Heimat. Selbst „Der Soldateneid“, nach dem sogenannten Anschluß Österreichs an Nazi-Deutschland geschrieben, handelt noch vom Verlust der Heimat, diesmal Österreichs, das in Deutschland untergeht. Der Erzähler stellt das Problem deutlich dar als Konflikt österreichischer

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Pagina 461 di 668
Data: 01.03.1986
Descrizione fisica: 668
oder ein Skorpion. Allen diesen Truggestalten ist zu eigen, daß das ihnen zugelegte Gold wächst. In solchem Umfeld bewegt sich auch die Geschichte vom Säbener Glasteufel, die für große Aufregung sorgte und für wert befunden wurde, in aller Ausführlichkeit von dem Chronisten des Klosters erzählt zu werden. So habe auch der Flaschengeistbesitzer, der zu P. Roman nach Säben gepilgert war, den Auswuchs abschneiden und für das beste Gold verkaufen können. Er habe jede Nacht so viel Geld erhalten, als er jenem Bock

Seligkeit zu erlangen. Der Bußfertige verrichtete mit besonderer Andacht alles, was ihm aufgetragen wurde. Er versprach, den leidigen Gast so bald als möglich herbeizuschaffen. Jedoch wurde ihm wider Erwarten schwer, dieses Ungeziefer den steilen Säbner Berg hinauf und bis zum Beichtstuhl zu bringen, ja fast ganz unmöglich gemacht. Er schwitzte dabei am ganzen Leib und litt derart Atemnot, daß er schließlich einer Leiche glich. Der gute P. Roman versah ihn dann sogleich mit einem Benediktus- pfennig

er, diesen Gast, der vom Feuer gekommen sei, ehenstens durch geweihtes Feuer den Höllischen zurückzuschicken. Das geschah denn auch am folgenden Tage. Die Benediktiner P. Roman und Fr. Franz und andere Herren machten hinter dem Torgglhof des Klosters unterhalb des Dörfleins Pardell an einer unfruchtbaren Stelle Feuer, weihten es, warfen den ganzen Glasteufel darein und ließen alles in Rauch aufgehen. Was vor dem Gold geschienen, wurde in Blei verkehrt oder sah wenigstens darnach aus. Bei dieser Verbrennung

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