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Lienzer Zeitung
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Pagina 25 di 30
Data: 20.08.1910
Descrizione fisica: 30
. Dieser neueste Freier ist mir doch noch lieber als Mr. Bigburne.' „Du mußt ihm schreiben, bester Bater.' „Natürlich, heute noch. Bevor der nächste Strauß kommt. Er wird sich schon zu trösten wissen.' 9. „vr. Robert Leisewitz, praktischer Arzt. Sprechstunden 8—10 Uhr vormittags, 3—4 Uhr nachmittags.' Das blanke Porzellanschild neben dem Eingang in oas hohe Haus, dessen Parterreräume links der junge Äskulap innehatte, machte sich entschieden hübsch. Nur schade, in derselben Straße, die gar

nicht einmal eine übermäßige Länge hatte, gab es noch vier andere solche Schilder, darunter das eines berühmten Spe zialisten, zu dem die Kranken scharenweise kamen. Schcn mancher junge Anfänger in der Stadt hat die vier Wände seines leeren Sprechzimmers so angeseufzt und vergebens auf ein Mittel gesonnen, die Patienten heranzuziehen, wie I>r. Robert das tat. Es kam selten jemand, weder in den Sprechstunden, noch außerhalb derselben, und wenn jemand kam, so war's ge wöhnlich eine schnell erledigte Sache. Er lag

, entzückenden kleinen An zeichen erkannt, daß auch Hedwig Precht für den einstigen Jugend kameraden besonders warm fühlte. Wäre sie doch arm! Aber freilich, das war noch schlimmer. Dann hätten sie beide nichts gehabt. Aber Robert würde dann längst den Mut gefunden haben, um sie zu werben, und hätte sie vor der Welt seine Braut genannt. Mußten sie dann auch vielleicht lange warten, bis der unbekannte Arzt sich eine Stellung errungen hatte, sie war doch sein eigen und konnte ihm nicht entrissen werden. „Ach

kein Patient. „So — ein Mahl, von ihrer Hand bereitet, würde mir noch besser schmecken.' Die Geräte und Eßvorräte wanderten wieder in den Wand schrank; vr. Robert Leisewitz schloß sein Domizil ab und schlen derte die Straße entlang. Geheimer Medizinalrat Dr. Knippenberg fuhr gerade vorüber. Das kleine Coups war so blank geputzt, daß man sich darin spiegeln konnte. Darin saß der vielgesuchte Modearzt, den goldenen Kneifer auf der Nase und die Zeitung in der wohlgepflegten Hand. Auf dem Bock thronte

ein Rosselenker in prächtiger Livree und schaute auf alle Fußgänger verächtlich yerab. In Robert regte sich so etwas wie Neid. Sicherlich nahm der an einem Tage mehr ein, als er selber in einem ganzen Monat! Der verkehrte als Hausarzt in den ersten Familien, fühlte mit süßlich lächelnder Miene der gnädigen Frau den Puls, wenn diese ihre Nerven hatte und verordnete ein Seebad oder frische Ge- birgsluft, während er selbst einem schmutzigen Schusterjungen den aufgerissenen Daumen verband. Ja, die Glücksgüter

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Lienzer Zeitung
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Pagina 26 di 30
Data: 20.08.1910
Descrizione fisica: 30
Robert nahm selbst das Wort und brachte sein Anliegen vor. Kapitän Grimmholz trank seinen Grog aus und wischte sich den Bart. „Louis, ein neues. Bin Ihnen gern gefällig, mein Herr. Aktienunternehmen, deutsches Kon sortium. Konsul Fink steht an der Spitze des Kuratoriums. Bitte an den sich wenden.' Der Brummbaß schwieg. Robert fuhr in ebenso kurzen Sätzen zu fragen fort. „Finanziell gesichert? Gute Di videnden?' „Brillant. Deutsches und auslän disches Publikum. Bombengeschäft.' „Aussichten

für mich?' „Weiß nicht. An Konsul Fink wenden. Keine Zeit verlieren. — Grimmholz tat sich Zucker ins Glas. „Danke für Auskunft. Adieu Herr Henneberg, adieu Herr Kapi tän. Ich gehe sofort zum Konsul.' Henneberg blieb beim Kapitän sitzen. Der trank sein halbes Glas leer und brummte: „Gefällt mir. Macht nicht viel Worte. — Kein Drähnbartel.' Es war noch früh genug, daß Robert einen Besuch beim Konsul wagen konnte. Er beeilte sich, nach der ihm wohlbekannten Villa zu kommen. Den Konsul kannte er nicht persönlich

, wußte aber, daß er ein sehr menschenfreundlicher und ge mütlicher Herr fei. Das Brautpaar saß noch im Gar tenhaus, mitten in der Seligkeit der ersten Liebesstunde. Roberts Überraschung war na türlich groß. Er brachte seinen Glück wunsch in wohlgesetzten Worten an, und Susanne reichte ihm zutraulich die Hand, als Leonhard in herzlicher Weise die Freundschaft betonte, die ihn mit Robert verband. Auch der Konsul begrüßte ihn mit familiärer Gemütlichkeit. Er hätte zu keiner besseren Stunde kommen

ja famos glatt. Robert küßte Leonhards Braut galant die Hand und lehnte sich sorglos in den Gartenstuhl. Auch oie Havana, die ihm der Konsul bot, schmeckte nicht übel. Selbstverständlich blieb er nicht lange. Nachdem er von dem Konsul noch manches Wissenswerte über den Posten, den er demnächst zu bekleiden hoffte, erfahren hatte, empfahl er sich. „Ein netter Mensch', bemerkte Fink. „Bescheiden und aufrichtig Wenn er auch etwas Tüchtige kann, ist er mein Mann.' (Fortsetzung sokgt.) Ehrung

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