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Sterne und Blumen
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Pagina 5 di 12
Data: 11.07.1915
Descrizione fisica: 12
41 221 fr italienische Straßenbilösr. Das feilschen de! den StoffhZndlern. reiche Kriegsbeute den nachstürmeitden Siegern zurück. Robert, dein es iu seiner Trauer um den verlorenen Bruder eine Ge nugtuung war, dem Leinde zu zusetzen, ist von einem Granat splitter am Bein getroffen, so daß er im schwerverletzten Zu stande vom Kampffeld getragen wird. Wochen sind danach ver gangen. Iu einem rheinischen Kloster, welches iu ein Lazarett eingerichtet wurde, liegt auch Robert. Die schlimmste Zeit

man in ein Bett, in der Nahe von Robert. Dem Bedauernswerten ist eine feindliche Kugel durch die Lunge gedrungen. Lr schläft. Aber aus einmal be ginnt er iin Liebertraume zu sprechen: „Mutter. . . bald komme ich doch.. . . Du hattest recht. . . . Wer auf Gott vertraut..." Robert horcht auf. Wie selt sam die Stimme klingt. Last wie die seines Bruders. . . . Aber stille. Der Kranke spricht wieder: „Ls war hart. . . . Aber es ge lang . . . die Rothosen. . . Wo er »uu wobl i|t. . . . ©b er noch lebt. Immer

angestrengter lausclst Robert zu dem iu abgerissenen bätzen sprechenden Lieberkranken hinüber. Ls ist doch nicht möglich.. .. >lber die Stimme! Da beginnt der Fiebernde wieder zu erzählen: „Ja... ich komme... Mutter. ... Ganz sicher. . . . Und ich bringe Der berühmte Oemülemarkt Piazza deii-Lrbe in Dcrona. - . italienische frauen in ihren Volkstrachten bei einer Unterhandlung auf der Strafte. » ihn mit, den Robert. ... Ja . . ." Da springt Robert auf. Wie auch sein Bein schmerzt. Lr achtete

es nicht. Ls ist kein Irrtum möglich. Am Bette des Fiebernden sinkt er nieder. Der redet weiter: „Robert. . . . Geh' mit. . . zur Mutter. . ." Lin langgezogener - Schrei aus Roberts Mund hallt durch das weite Kloster, daß die Wärter hastig ins Zimmer stürzen. Ester bietet sich ein eigen artiges Bild. Robert liegt lang hingestreckt vor dem Lager des ^Kranken. Lr ist in einer wohltuenden ©hnmacht. Die Rechte umfaßt krampfhaft die des Schwerver wundeten. Man trägt ihn behutsam auf sein Lager. Was mag vorge fallen

sein. •— — — — — — Am anderen Morgen, ist der seltsame Dorfall aufgeklärt. Robert hatte in dem Schwerverwundeten, den man am Abend in seiire Nähe legte, seinen Bruder Paul erkannt, der längst für ihn als tot galt. Wie war dieses sonderbare Zusammentreffelt möglich gewesen? Bei dent verhängnisvollen Ge fecht, iit welchem Paul vom Regi- meitt verschwand, war er als Der- wundeter in französische Gefangen schaft geraten. Als er wieder her- gestellt war, unternahm er einen Fluchtversuch. Dabei wurde er verfolgt, uitd er hatte schon

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Neueste Zeitung
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Pagina 4 di 6
Data: 15.04.1936
Descrizione fisica: 6
, wo es kurz nach der Einlieferung seinen schweren Verletzungen erlegen ist. Die Eltern hatten das Äini schlafengelegt und sind dann auf kurze Zeit zu einer im glei chen Hause wohnenden Verwandten gegangen. Das Kind ist aufgewacht, aus dem zugemachten Gitterbett herausgestiegen und hat einen Sessel zum Fenster gerückt. Es öffnete das Fen ster und st ü r z t e auf die Straße. Robert kratzte sich den Kopf. „Wenn ich die Rechnung bei deiner Mutter bezahle, Hab' ich nur noch mein Rückfahrgeld nach Hamburg

—" „Is doch bloß für jetzt, zu Hause Hab' ich doch Geld. Ich Hab' doch nur' zu wenig eingesteckt." „Na, denn is es ja was andres." Ohne Bedenken zog Robert fein Rückfahrgeld aus einem Extrafach seiner Brief tasche und bezahlte damit Heins fehlenden Anteil. Sie hatten zusammen über achtzehn Mark zu entrichten. Zuerst brachten sie die Mädchen nach Hause. Hein war ziemlich angeheitert, und er lärmte und sang laut in den stillen Tiergartenstraßen. Die stupsnäsige Lotte hatte große Mühe mit ihm. Robert und Hella

folgten ihnen eng um schlungen. „Willst du wirklich schon in vier Tagen fort? Aber morgen kannst du doch nochmal mit mir zusammen fein?" Hella sah Robert bittend an. „Na schön! Wo denn? Wieder hier im Tiergarten?" Robert verabredete sich mehr aus Gutmütigkeit als aus Interesse. Er war in Gedanken schon mehr in Hamburg als hier, und konnte es kaum noch abwarten, bis er seine Heimat stadt wiedersah. „Also morgen um neun. Du bist ein feinsc Kerl, Robert." Robert zog sie noch näher an sich, und begann

irgendein Lied vor sich hin zu pfeifen. 4. Es war schon spät am Morgen, als Robert noch mit benom menem Kopf in die Küche kam. Ein Geruch von billiger Seife, Dampf und schmutziger Wäsche schlug ihm entgegen. Frau Lütting wusch Kinderzeug. „Guten Morgen! Schläft Hein noch?" „Hein?" Frau Lütting putzte sich die Hände an ihrer blauen Schürze ab, und brachte Robert seinen Morgenkaffe an den Tisch. „Hein is doch heute früh weg." „Weg? Wieso?" Robert sah Frau Lütting verständnis los an. „Ja, wissen Sie'n

das nicht? Als ich heut' früh aufftand, lag 'nen Zettel von Hein da, daß ich ihn gleich wecken sollte. Aber als ich ins Zimmer kam, war er ja schon beim Koffer packen." „Kofferpacken? Dunnerlüchting, der is doch nich' etwa allein fortgefahren?" Robert fuhr hoch und schrie es beinah' heraus. Frau Lütting sah ihn entgeistert an. „Er hat doch gesagt, Sie wollten noch hier bleiben, weil Sie 'ne Braut gesunden hätten. Was is denn nu? Haben Sie sich gezankt?" „Gezankt nich', aber Hein is ein ganz verdammter —", Robert

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Neueste Zeitung
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Pagina 4 di 4
Data: 06.05.1940
Descrizione fisica: 4
Datum wird der Termin für den Monat Mai auf den 12. erstreckt. Christoph „ 32153 I. 93. . Rosa wendet sich mit einem Seufzer ab und geht in die Küche, um den Kaffee zu bereiten. Kurze Zeit darauf kehrt sie zurück und breitet vor Robert eine Herrlichkeit von guten Sachen aus, die Roberts Lebensgeister wieder anfachen. Er stürzt sich auf das Frühstück und legt mit einem Appetit los, als ob er acht Tage lang nichts mehr gegessen hätte. ,Zich doch deine Jacke aus", sagt Rosa und rückt mit ihrem Stuhl

näher an Robert heran. „Ich finde es gemütlich so. Wenn ich verheiratet wäre, würde es mein Mann gut haben. Ich würde ihm die Schuhe ausziehen, ich würde ihm die Pan toffeln bringen, ich würde... Es ist eben alles falsch verteilt", klagt Rosa. „Der eine hat nichts und der andere hat alles. Du muß! doch zugeben, Robert, daß hier gut Platz füV zwei ist. Wer hier einmal hereinkommt, der hats gut. Die Tankstelle bringt viel ein, und auch sonst ist hier mancherlei zu verdie- nen." Dabei sieht sie Robert

vielsagend an und beobachtet ge nau, welche Wirkung ihre Worte haben. Robert lehnt sich in seinem Sessel zurück und faltet behäbig die Hände über dem Leib. „Vielleicht später einmal, aber vor läufig gefällt mir das Leben auf der Landstraße ganz gut so. Du weißt doch Bescheid, Rosa: andere Städtchen, andere Mäd chen." Dabei lacht er und kneift Rosa in den Arm. Rosa kreischt auf. „Ja, so seid ihr Männer", lacht sie und tut so, als ob sie sich schämt. In Wirklichkeit aber ist es gerade eine gute Gelegenheit

, mit ihrem Stuhl noch etwas näher an Robert hevanzurücken. Robert legt seinen Arm um ihre Schulter und drückt ihren Kopf an sich. „Allerdings, wenn ich mir das alles hier so be sehe ... ich weiß nicht, ob du da doch recht hast." Rosa Hält den Zeitpunkt für gekommen, auszustehen und eine Flasche Kognak herbeizuschaffen. „Willst du?" Und ob Robert will. Robert ist nie Spielverderber ge wesen, wenn es einmal gemütlich wird. Er legt Rosa wie vor hin seinen Arm um die Schulter und zieht sie noch dichter

an sich heran. Durch die halb offenstehende Kabinenluke fällt ein Heller Sonnenstrahl und weckt Michael, Verwundert blickt er um sich. Alles ist still. Der Wagen scheint zu stehen, kein Rütteln des Motors, kein Stampfen der Räder. Mit einem Satz ist Michael aus dem Wagen heraus. Als er sieht, daß der Lastzug vor Rosa Schubalkes Tankstelle steht, bekommt er einen maßlosen Schrecken. Die Tankstelle ist nur ein paar Kilometer von Mutter Herweghs Schenke entfernt. Robert kann also knapp eine Stunde gefahren

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Pagina 4 di 4
Data: 16.05.1940
Descrizione fisica: 4
. 10. heute« LS Uhr, CEaudiasaal i Werde Mitglied der NSV.! Robert steckt die Hände in die Taschen und spuckt in hohem Bogen auf die Landstraße. „Nenn' es, wie du willst. Ich nehme an, daß du schon lange weißt, was mit mir los ist, alter Gauner." „Was ist los, Robert? Machst du mir einen großen Schrecken. Ich schwöre dir, daß ich nichts weiß, gar nichts weiß ich, auf Ehre und Gewissen." Robert sieht ihn ungläubig an. „Was ich dir sage, Robert. Den Michael habe ich getroffen. Vor einer Woche in Magdeburg

und Hab' ich ihn gefragt, wo du bist. Aber du weißt ja, wie Michael ist. Er schweigt. Nichts hat er gesagt, kein Wort hat er gesagt." Michaels Name ruft in Robert die Erinnerung an vergangene Zeiten wach. Langsam schiebt er sich eine Zigarette in den Mund, zündet sie an... „Ja, ja, der Michael, der kann schweigen..." Petereit geht ins Haus. In der Tür blickt er sich noch einmal um und ruft Robert zu: „Hundertfünfzig Liter, aber gut gemessen." Während Robert den Brennstoff pumpt, klettert aus der Schlafkabine

des Sattelschleppers Jolla Petereit heraus. Sie gähnt laut und reckt die Arme. „Hallo, Robert!" „Hallo, Jolla!" Jolla kramt aus der Hosentasche ihres Overalls Kamm und Spiegel heraus und macht Toilette. „Du entschuldigst doch?" Robert untersucht den Kühler auf seinen Wasserstand. „Von mir aus. Es ist nicht das erstemal, daß ich so etwas sehe." Jolla blickt ihn über den Spiegel hinweg an. Der Junge gefällt ihr. Wenn sie mit anderen Männern zusammen ist, fühlt sie sofort, welche Wirkung ihre Erscheinung ausübt

, man ist ihr gegenüber immer hilflos und verlegen. Mit Robert Kunkel, ist das eine andere Sache. Robert ist immer der gleiche, frech, etwas unverschämt. „Du hast dir ja eine schöne Suppe eingebrockt" sagt sie. Robert horcht auf und läßt den Wasserleitungsschlauch, den er gerade in den Kühler einführen will, sinken. „Mach' nicht so ein Gesicht wie ein Unschuldslamm. So etwas spricht sich schnell herum." — Jolla steckt die Hände in die Hosen taschen und bleibt einen Schritt vor ihm stehen. Auf ihrem Ge sicht liegt

ein seltsam undurchsichtiges Lächeln. „Und wer hat dir die Geschichte erzählt? Michael vielleicht?" Statt einer Antwort pfeift Jolla einen dummen Schlager vor sich hin. — Plötzlich fragt sie: „Was steckt denn hinter der ganzen Geschichte? Eine Frau?" Robert macht eine ablehnende Handbewegung. „Das ist doch alles ganz egal." Jolla sieht ihn plötzlich durchdringend an. „Vielleicht... viel leicht aber auch nicht." „Was willst du damit sagen?" Jolla setzt sich auf die Stoßstange des Schleppers und schlägt

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 11 di 16
Data: 24.07.1910
Descrizione fisica: 16
, Robert," entqegnete sie, während ein leises Lächeln ihre bleichen Züge verklärte. „Ich wunderte mich im stillen, was Sie heute in Ramburg zu tun hätten. Sie sind unserer Stadt doch nicht schon überdrüssig — noch dazu jetzt, wo der Streik erst eine Woche dauert?" Die großen, dunkelgrauen Augen blickten schüchtern zu ihm auf. Es lag ein stummes Flehen in ihren Tiefen, ein Ausdruck, der das Herz des Mannes seltsam berührte. „Hm — die Wahrheit zu gestehen, Nelly," erwiderte er zögernd, „ich dachte

beendet ist." „Sie haben aber keine Arbeit bekommen, Robert?" fragte sie weich, die schüchtern blickenden Augen auf ihn richtend, während'ihre Lippen leise bebten. „Nein, Nelly, es war vergebens," sagte er in grollendem Tone. „Ich brn heute früh um fünf aufgestanden. Um halb sieben war ich in Ramburg. Den ganzen Tag bin ich nach Arbeit umhergelaufen, an jeder Zeche habe ich angeklopft — alles umsonst. Ueberall tönte mir die Antwort entgegen: „Keine Stelle frei — alles besetzt

." „Man würde auch keinen Bergmann aus Grünbach einstellen, Robert," warf Nelly sanft, aber in bedeutsamem Tone ein. „Ja, das sagte ich mir zuletzt auch," bemerkte er niedergeschlagen. „Aus Grünbach — von den Bergleuten, die einen Streik in Szene setzten, nehmen sie keinen. Der alte Hollberg und sein verd— Inspektor haben dw ganzen Grubenbesitzer gegen uns aufgehetzt. O, ich habe das bald genug herausbekommen! Nun können die Grünbacher Bergleute kamt und sonders verhungern — oder zu dem alten Hungerlohn die Arbeit

wieder aufnehmen. Herrgott im Himmel, ist das ein Elend, ein Jammer! Wenn nur die Bergleute alle so dächten wie ich, dann würden wir —" In diesem Augenblick legte sich Nellys Hand mahnend auf seinen Arm. Sofort verstummte der leidenschaftliche Gefühlsausbruch des jungen Bergmanns. „Still, still, Robert — kein Wort weiter! Ich kann mir denken, wie Ihnen innerlich zumute ist — wir alle, alle — fühlen ja ebenso." „Aber es ist mehr, als ein Mensch mit ansehen kann!" brauste er auf. „Diese armen Leute! Es reißt

einem das Herz aus dem Leibe, wenn man die verhärmten, verhungerten, erbarmungswürdigen Gesichter ansieht Ich sage ihnen —" Wieder legte sich ihre Hand auf seinen Arm und Nelly flüsterte: „Ich bin froh, daß Sie in Ramburg keine Arbeit fanden, Robert. Ich wäre unglücklich gewesen, wenn einer der Anführer des Streiks unsere Leute jetzt im Stich gelassen hätte. Was hätten denn nur die andern von Ihnen denken sollen, wenn Sie — ach, Robert, es ist Ihre heilige Pflicht, der allgemeinen Sache treu zu bleiben

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 3 di 4
Data: 01.12.1944
Descrizione fisica: 4
ihn in die Boxe führte, konnte das Pferd kaum auftreten. „Schickt züm Bachschmied und sagt ihm. daß der Schimmel lahmt", befahl die Frau. Am Nachmittag kam Robert zum Gutshof. Am Einfahrtstor traf er den Inspektor. „Der Schimmel soll lahmen?" fragte er ungläubig, und als der Inspektor das bestätigte, meinte Robert: „Das soll also soviel heißen, als daß er gestern bei uns vernagelt worden ist." „Das kann auch einmal Vorkommen", meinte der Verwalter ohne jeden Vorwurf. „Beim Schmied vom Oberdorf

von Quark. WAFFEN GEGEN KOHLENKLAU: Vor allem im Herbst wichtigste Waffe gegen Kohlenklau! Der Kohlenvorrat muß diesmal besonders gut gestreckt werden. Darum Temperatur draußen und drinnen abstimmen. Wenn möglich, noch Heiz pausen einlegen. Und nicht mehr als 16° Zimmertemperatur! Seid eutf der Hut und treWt ihn gut ' ./ Robert ließ sich den Gaul ins Freie führen und riß ihm dann das Eisen ab, besah sich den Huf genau und schüttelten dann den Kopf. „Er war tatsächlich vernagelt. Weiß der Teufel

, wie mir dös passiern hat können. Es ist dös erstemal in meinem Leben. Laßt ihn einen Tag stehen, und dann befchlag ich ihn neu. Wo ift die Frau?" Der Inspektor meinte lachend: „Geh, das ist doch kein Grund, eigens die Frau damit zu belästigen." „Vielleicht doch. Mir liegt nämlich schon daran, daß ich die Frau sprechen könnt in der Sach." „Gut. wenn du meinst?" Die Frau saß im Büro über den Wirtschaftsbüchern, als es an die Tür klopfte. „Ach, sieh mal an. Robert Blank." Sie legte den Federhalter

weg und stand auf. „Sie kommen wegen des Pferdes?" „Ja. der Schimmel war falsch beschlagen." „sollte nicht Vorkommen bei so einem gewissenhaften Menschen wie Sie einer sind. Bitte, nehmen Si» Platz." Robert blieb stehen. „Von mir aus war der Schimmel richtig beschlagen. Aber — es muß heut Nacht einer an ihm gewesen sein." Frau Ilona schaute den Inspektor an und dann Robert. „Was meinen Sie damit?" Robert zog einen Hufnagel aus der Hosentasche. „Solche Nägel verwenden wir gar net

." „Na. das ist aber interessant. Der Stall ist doch jede Nacht abgeschlossen. Herr Inspektor, ruien Sie einmal den Stallburschen." „Der war es net", sagte Robert, den Inspektor aufhaltend. „Aber wer könnte denn ein Interesie daran haben?" „Vielleicht einer, dem es schon lang ein Dorn im Aug ist daß das Gut jetzt mit der Bachschmiede arbeitet." ___ Frau Ilona strich sich wie in flüchtigem Nachdenken über die Sttrne. Augenblicklich erstand vor ihren Augen die Stunde, in der Kaspar Hölzl damals vor ihr stand und sie zu bewegen

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Innsbrucker Zeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 24.06.1934
Descrizione fisica: 8
Steindl Stadtpfarrer von Jnnsbruck-Dreiheiligen Jiamp4 um mmUlada (2. Fortsetzung.) Er warf ein paar große Scheine auf den Tisch, die er hastig aus der Tasche zerrte. Erika sah auf den ersten Blick, daß die flüchtig hingeworfenen Scheine den Wert des abhanden gekommenen Geldes weit überstiegen. Ihre Augen weiteten sich angstvoll. „Woher hast du das Geld, Robert? Woher?" Er lachte wieder laut und hart. Es tat Erika weh. „Ohne Sorge, Schwesterchen", sagte er spöttisch. „Ge stohlen ist es nicht. Kannst

es ruhig annehmen. Bald kannst du mehr davon haben, noch viel mehr . . ." Erika war blaß geworden. Ehe sie noch etwas sagen konnte, griff Robert Hell mann die Unterhaltung wieder auf. „Wir werden uns jetzt trennen", sagte er sachlich und kalt. „Ich gebe meine Studien auf. Hat ja doch alles keinen Zweck! Macht man wirklich sein Examen, wo zu? Einen Posten findet man doch nicht. Du hast noch Glück gehabt. Ich werde es nicht haben. Deshalb muß ich meinen eigenen Weg gehen. Ist auch besser so, ich fall

dir wenigstens nicht mehr zur Last. . Es war eine Weile still zwischen den Geschwistern. Erika Hellmanns Augen wunderten durch den behag lichen kleinen Wohnraum. Ihr fiel ein, wie schwer es gewesen war, die kleine gemütliche Wohnung zu finden, sie dachte daran, wie viel Mühe sie sich um tue Ausge staltung des gemeinsamen Heims gegeben hatte, wie schön und friedlich sie sich ihr Leben mit Robert vor- gestellt hatte: sie hatte an gemütliche Abende gedacht, an gemeinsame frohe Stunden, die die Schatten

der schweren Ereignisse, die sie so früh getroffen hatten, verwischen sollten. Es war anders gekommen, ganz iders. . t , r . Sie sah den Bruder an, der sich in einen der Kiemen ffsel geworfen hatte und finster vor sich hinstarrte. „Robert", sagte sie weich und mütterlich. „Warum illst du fort? Gib dir nur etwas Mühe, dann kannst l deine Arbeiten beenden. Vielleicht wird alles doch >ch bester, als du denkst. Du mußt nicht gleich den ut verlieren." _ , „ rr „Hat alles keinen Zweck", murmelte Robert Hell- ann

aus? Weil er genau weiß, daß du in der Not bist, daß du gern gut lebst und leicht beeinflußbar bist! Ach, ich durchschaue ihn ganz genau . . ." Robert Hellmann stand auf. „Hör endlich auf mit deinen Predigten", sagte er kalt. „Du änderst nichts an meinem Entschluß. Ich versprach Bergmann, daß ich sofort zu ihm kommen wolle; ich ziehe auch in seine Wohnung. Ich bin schließ lich kein Kind, das du beeinflussen kannst." Er ging mit großen Schritten durchs Zimmer, seinem Schlafraum zu. Krachend fiel die Tür

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 3 di 4
Data: 06.12.1944
Descrizione fisica: 4
drauf wartet, bis die Frau ge ritten kommt, net wahr. Hölzl?" „Wie meinst denn dös?" „So wie ich es sag." In zitternder Erregung stieß der Schmied hervor: „Red dich net gar so leicht, du." Es wurde still in der Gaststube. Alles horchte an den Tisch her. Das hatte Robert erreichen wollen. Run hatte er den Hölzl so weit, wie er ihn haben wollte. „Mit dir red ich noch ganz anders, wenn du's haben willst." „Ja. Herrgottsakrament! Wie redst denn du mit mir?" Langsam nahm Robert einen Hufnagel

aus der Hosentasche, drückte mit dem Kopf desselben die Glut in seiner Pfeife nieder und behielt ihn dann spielend zwischen den Fingern. „Ich weiß gar net. warum du so schreist", lächelte Robert, holte noch weitere sieben Hufnägel aus der Hosentasche und schob sie über den Tisch. ..Da. hast deine Hufnägel wieder. Wir haben nämlich keine solchen." Run verlor Knspar Hölzl die Nerven. Mit verzerrtem Gesicht holte er zum Schlag aus über den Tisch, aber Robert fing die schlagende Faust ein und behielt

sie im Schraubstock seiner Finger. »Laß die Dummheiten, Schmied." »Laß aus. sag ich dir." „GleichI Zuerst mußt aber schön brav sagen, wie du dös g macht hast mit dem Schimmel." Da stand am Nebentisch der Bachschmied auf. „Jetzt dös interessiert mich schon auch." Kaspar Hölzl stöhnte unter dem Eisengriff des Robert. „^>o laß doch aus. du bist ja narrisch." „Brauchst bloß reden. Und daß du dich leichter tust, sag ich's dir der Reih nach vor. Brauchst bloß ja sagen dann. Du hast dich nachts m den Roßstall vom Gut

Hab. Ihr habt es alle gehört, daß er mich anzeigt?" fragte Robert und schaute sich in der Stube um. „Dann sag ich auch jetzt net mehr, weil d' mich derbarmst." Robert ließ ihn los und hob lächelnd, als sei nick^ ^ ,en, den Deckel seines Krügels hoch und trank. Als et ver, Z)crug wieder absetzte, hatte Kaspar Hölzl die Gaststube verlassen. Nun zahlte auch er und ging, obwohl man thn von allen Seiten drängte, doch die Geschichte genau zu erzählen. So war er nun, dieser Robert. Kein Stäubchen ließ

er auf seiner Ehre und der seines Meisters sitzen. Ein Kerl voll Mut und Entschlossenheit, ein Draufgänger voll ruhiger Kraft — ein hilfloser Knabe aber, was die Liebe betraf, denn die Bärbel war nun wahrhaftig kein Kind mehr. Das wußte er wohl, und seine Augen gingen zuweilen sehnend hinter ihr her. aber er fand nie den Mut zu befreiender Tat. Der Schmied vom Oberdorf hatte wirklich die Frechheit und ging zum Gendarmen, um den Robert Blank wegen Beleidigung anzuzeigen, denn er war so hirnverblendet, zu glauben

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Alpenzeitung
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Pagina 2 di 6
Data: 27.02.1929
Descrizione fisica: 6
auf den Staatsbahnlinien den Tarifen für Oelsamen nnterltegen. MMN M Kriminalroman von Fortunato du Uoisgoben, 40, ForllelMg Der Kaiman war in diesen Gewässern sehr be kannt. Erst kürzlich ist ihm ein tunesisches Fischer fahrzeug begegnet. Der Inhaber der letzteren war auch an Bord des Kaimann gegangen, um eine Ware anzubieten. Diese Nachricht tröstete Robert. Anscheinend hatten di« Seeleute die Mei nung, daß der Kaiman nach Spanien und Ita lien Schmuggel treibe. Im August verschwanden Robert und John von La Calle

, wo sie sich niedergelassen hatten. Am zweiten Tage nach ihrer Abreise schon be fanden sie sich in Sicht der „Schwestern'. Bald darauf -varfsn sie bei den Klippen Anker. Hier hatte sich gar nichts geändert. Wie Robert so fort erkannte, befanden sich die Trümmer des „LÄvanger' noch an der alten Stelle. Die Ap parat« wurden vorbereitet und der Anker noch mehr befestigt. Robert erinnerte sich gut, daß die meisten der Goldbarren unter dem Fuß boden des Osfizierssaales untergebracht waren. Nur ungefähr einige Barren

, im Gewichte von hatte. Immerhin blieb es ein schweres. Stück Arbeit. Es gelang ihm, die Falltüre zu beseiti gen. Die Barren waren da. Vorläufig gedachte «r mir einen Teil von diesen zu beheben, den anderen aufzusparen bis zur Rettung Georgs. Robert tauchte empor uud berichtete John über den Stand der Dinge. Der Erfolg war sicher. Sie rechneten damit in einer Woche ungefähr vier bis fünf Barren heben zu können. Je der von diesen repräsentierte einen Wert von L00.000 Frank. Eine Million genügte

, um ein Schiff zur Verfolgung Morgans anzukaufen. Am nächsten Tage tauchte Lohn und schaffte einen Barren herauf. Die Arbeit ließ sich schwerer an, als man zuerst geglaubt hatte. Daher beschloß Robert, in der Kajüte des Kapitäns nachzusehen, ob es dort vielleicht leichter ginge. Das Schiff hatte sich stark gesenkt und ivar in zwei Teile zerschnitten. Die Kajüte des Kapitäns bildete sozusagen eine Anhäufung von Trümmern. Als Robert dorthin gelangte, bemerkt« er eine auffallende Unordnung. Der Fußboden

war erbrochen. Sofort erkanne er. daß jemand an den Goldbarren herumgearbeitet hatte. Vielleicht hatte die Tätigkeit des Meeres diese Aenderung hervorgebracht. In dem zweifelhaften Dämmer lichte, das sich noch in dieses Dunkel verirrte, ta stete Robert nach den umliegenden Gegenstän- vielleicht sechs Tonnen, waren-erst ganz im letz- den. Schon wollte er umkehren: da griffen seine ten Augenblicke eingeschsist und in der Kapi- Hände ein langes rundes Etwas. Vielleicht war tänskajlite untergebracht worden

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Volksbote
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Pagina 4 di 8
Data: 28.04.1938
Descrizione fisica: 8
. 14. Alfreds des Angele Migltoranzi, Obstverkäufer, u. d. Karolina Partick. 14. Robert dcS Christian Solderey. Arbeiter, u. d. Anna Lardfchneider. 15. Livio des Carlo Fcrreni, Maurer, u. b. Almira Rizzoli. IS. Oswald des Adolf Parik, Tischler, u. d. Rosa Pircher. 15. Carlo des Pietro Boffi, Beamter, u. d. Fulvla Delucca. 15. Aldo des Ermano Diblasi, Kaufmann, und der Maria Floriani. 15. Madlene des Karl Lutz, Mechaniker, u. d. Marie Patsch, 15. »Loren» des Josef Unterkofler, Tischler, u. d. Kiemen tina

, Beamter, und der Savina Bolongaro. 28. Robert des Robert Gratz, Kaufmann, u. d. Anna Leitner. 28. Sergio dcS Ferdinands Rosst, Zimmermann, und der Amalia Zauotellt. 28. Gigllana des Ferruccio Buerich. Angehöriger der ForstmUiz, u. d. Emma Rigonl. 29. Marie des Josef Bradlwarter, Besitzer, und der Marie Clementi. 39. Mario des Giacomo Biest, Bauafststent, und der Lucia Simonetti. 31 Umberto des Ottone Bolcan, Bahnangestellter, u. d. Josefa Bencdetti. Obstbau im rauhen Klima. Ein neues Obst- baubiichl

gemeldet tvirö, sind auch dort verschiedene Neubauten im Werden. - SerraVcalloY China-Wein mi'F Eisen APPETITANREGENDES, NERVENSTÄRKENDES, BLUTVERBESSERNDES MITTEL ÜBER 10.000 ÄRZTLICHE GUTACHTEN J.SERßAVALLO-TRIESTE sich zusammen. „Du willst mir nur meine Schuld leicht machen. Aber ich weiß es ja. Linde — ich habe dir das Herz gebrochen.' „Nein. Robert, das ist nicht wahr. Mein krankes Herz hatte ich immer schon. Es war vielleicht ganz recht so. daß uns das Schicksal nicht zusammenließ. In oen vielen

Tagen und Nächten, die ich hier gelegen bin, ist mir das vollständig klar geworden. Ich hätte doch niemals Schritt halten können mit dir, denn du bist so weit über mich hinaus gewachsen, als Künstler und als Mensch. Und jetzt, wo du in der Vollkraft deines Schaffens stehst, jetzt müßte ich dich Mein lassen. Siehst du, als ich dich verlor, da tat das wohl sehr weh, ich erkannte aber zugleich auch, daß es eine Fügung des Himmels gewesen ist. Und nun. lieber Robert, erzähle mir von dir. Ich sehe

es ja ganz genau, daß du auch ein Leid trägst. Du darfst es mir ruhig sagen. Hängt es mit der Frau zusammen, der du folgtest?' „Ja, Linde. Sie hat einen anderen ge- uominen.' „Armer Robert', flüstert sie leise.. „Ich Wie dich so gerne glücklich gewußt.' „Das sagst ou. Linde? Gerade du, die doch wirklich den wenigsten Grund dazu gehabt hättet fragt er erschüttert. Da sagt Linde: „Ach laß das! Wenn ich gesund wäre, Robert, ich hätte dich gerne wieder ausgenommen, denn du bist mein lieber Bub geblieben

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Volksbote
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Pagina 3 di 8
Data: 23.12.1937
Descrizione fisica: 8
oder Fässer. NaflO MtflCI 1 . BOlZÄtiO Wo nicht erhältlich, wende r man sich an das;Hauptlager: Vla dcilli Ardenltcrl ür.ätz. E Me Lannhoferbube« ' Ein Waldroman von Hans Ernst. Urheberrechts schutzduv^Berl.-Anst. Manz, München. - - (U Fortsetzung» Aber Robert, der. älteste Sohn des Hofes, wollte, von jeher oben hinaus! Bauer war ihm zu.wenig. Sein Herz hing an seiner ' sein Kopf war voll dummer Schnitzarbeit und .....— r , Träume. Und: die Linde bestärkte ihn. gab ihm Bücher, erzählte, ihm von Künstlern

. Nicht als ob: sie etwas gegen die Linde hatte, sie war ein liebes, herziges und bescheidenes. Mädchen, so gar nicht überheblich wie lonst die Töchter dieser Kreise oft sind, aber sie.soll ihren Buben in Ruhe lasten! Jawohl! Christoph ist jetzt mit seiner Zeitung fertig und streckt gähnend, die Arme. . „Was wird denn das?' stagt er, hinter Robert tretend. „Das sollst schön kennen ''ein Auerhahn!' - Christoph lachte laut heraus. „Fängst fetzt schon mit den Vögeln. an? virst noch a Herrgottsschn , geht Robert lehnt den Kopf Vielleicht

wirst noch a Herrgottsschnitzer wie vie zu Oberammergau. Fehlen bloß noch die langen Haar.' „Wenn weiter nichts-fehlt' auf die Sticheleien ein und u an die Kacheln des Ofens. ■ „Jeder Mensch muß a Freud' haben', meint Christoph trocken. „Mich tät nur die Zeit reuen. Also, gute Nacht mitsammen.' Eine Weile später verläßt auch Bärbel die Stubtz und die Tannyoferin ^rLumt ihr Svtnnradel auf, setzt sich an den Tisch und liest noch ihre Zeitung. Robert schaut aus seinem Dammerwinlel zur Mutter hin, auf deren gesenkten Scheitel

das Haar im Schein der Hängelampe so: hell äufleuchtet wie frischgesponnener Flachs..Ein paar-Stlberfäden mischen sich freslich schon drein. Die harte Kriegszeit halt und Kum- mer und Leid der schweren Zeit nachher haben dies Antlitz gezeichnet. Aber stark ist sie ge blieben, die Tannhoferin» und hat das, Heft nicht aus der Hand . Die alte Kuckucksuhr räuspert JL mal lugt der kleine Vogel aus: fe chen heraus. ' „So, Robert, jetzt wird es Zeit' sagt die Mutter und beginnt , die schweren Zöpfe zu lösen

.. . „Das hat's nicht nötig, daß du allweil die halbe Nacht für ein Stück! Holz hinfitzt.' Robert steht auf und. legt das Schmtzmeffer Mg. ^Es. macht mir hplt Freud. Mütter, ükck die Freud-soll man mir lasten.' . „Niemand nimmt dir die Freud, Robert, aber: her Schlaf, den du versäumst bet Nacht, S dir am Tag bet der Arbeit ab. Zuerst ntt die Bauernarbeit und hernach mei netwegen die Liebhaberei.' Freud', macht'mir.halt doch nur das Schnitzen. Ich kann mir nicht helfen, aber mittendrin packt

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Pagina 3 di 8
Data: 03.03.1938
Descrizione fisica: 8
Bazzanella, g«b. Pergher, Briefträgerin, im Alter von 83 Jahren. Am die gute Mutter trauert eine ISjährige Tochter. Zilm-Nachrtchkev „Lueckitto. Heute der Mmschwank aus „Tausend und mne Nacht „Alt Baba geht auf Abenteuer a u S'. Beginn: S, 6.30, S, 3.S0 Uhr. Nomlino. Heute der neueste Marlene Dietrich- Weltfilm.„Gräfin Ale xandra' nach dem teils auf Wahrheit beruhenden Roman von James Hilton „Ritter ohne Rüstung', mit Robert Donat, Bastl Gill, John Clements. Regie: FacqueS Feyder und Alexander . Korda

Verbrennungen lindert. Schmerzen und verhütet weitere,. Ver- öblung. Die Foster-Salbe wirkt stark antiseptisch' und ist bei allen juckenden Hautleidenvon Nutzen. Überall L 7.—. la Italien hergesteilt. MÜatto. - 64227. 20. IX. 35/XIII. Me Lannhoferbuben Ein Waldromanwon Hans.Ernst. Urheberrechtsschutz durch Berl.-A»st. Manz. München. . :<11. Fortsetzung». Aber sie kommt gar nicht zum Fragen. Offne sich noch einmal in die. Stube zn be geben, geht Robert chknauf in seine Kammer. Die Mutter hört

. den Rosenkranz und betete so innig und herzlich, wie es nur eine Mutter vermaß. . Nicht lange dauert es, so kommt Bärbel nach Hause. Die Trine hatte sie begleitet. Die Tannhofbäuerin verlangt von ihren Dienstboten, daß sie pünktlich bei der Dun kelheit zu Hause sind. Heute am Seefest hatte sie dem jungen Volke einige Ständlein länger gegönnt. ^ „Hat bet Robert die fremde Frau ge troffen?' — fragt Bärbel gleich. — „Ich Hab das Auto beim Seewirtshaus gesehen und die Frau saß mit einem Herrn am Tische

. Sie müffen sich sehr gern haben, denn sie drückten sich oft die Hände und hatten viel zu fcherzenl' — _ Gott sei Dankl denkt die Mutter, dann wird sie dem Robert nicht gefährlich werden, wenn sie einen anderen gern hat. Laut sagte sie: „Was ihr euch nicht alles einblldet! Laßt die fremden Leute in Ruh, sie gehen euch nichts an. Der Robert ist schon lange im Bett!' — Ueber den Besuch der fremden Danre wird aber weder von Robert noch von der Mutter in den folgenden Tagen gesprochen. Rur Christoph hänselt

Robert etwas mit seiner neuen „Eroberung!' . ^ . ... »Aber Geschmack Hast, das muß ich sagen! 7. Kapikel, Sonntag, ist es... Der .letzte Tag .in der Heimat. Am. anderen Morgen soll Robert, nach München abreisen. ' ' ' ' Robert ist froh,-daß er fort kommt und daß er sich in neue Verhältniffe und neue Arbeiten stürzen kann. Er hält es nicht mehr aus daheim. ~ Hilde hatte ihm zuerst recht verärgert ge-. schrieben wegen des Seefestes. Es wurde Robert nicht leicht,'sich zu entschuldigen; denn den wahren

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Pagina 6 di 8
Data: 27.01.1938
Descrizione fisica: 8
beim Schneiden von Hühneraugen! Dies, sowie das Nägel schneiden, soll nur an gründlich gewaschenen Füßen mit in Spiritus gereinigten Scheren oder Messern vorgenommen werden, da sonst leicht Blutvergiftungen entstehen. Alle klei- Die Nordlicht Grscheinnng in ganz Europa gesehen — Die stärkste seit Meitschengedeuken telstück unter einer Sammlung kleinerer Schnitzereien untergebracht. Darunter an geheftet ein kleines Schild mit der Bezeich nung: Sauswappen des Tannhofes — Robert Meißner

. Mit nicht geringem Stolz erfüllt es Robert, daß man seiner Arbeit solche Ehre angetan hat. In dieser Umgebung mußte sein Wap penschild schön auffallen. Nein, man konnte unmöglich dran Vorbeigehen, ohne ihm einen Blick zu schenken. Robert will gleich die Probe machen und nochmal zurückgehen. Da schlendert eben eine Gruppe von drei Be suchern vom Hauptgang herüber. Zwei Herren und eine Dame sind es. Sie haben es anscheinend sehr eilig. Aber segt . bleibt die Dame plötzlich stehen, läßt den Arm des einen Begleiter

los und sagt, mit Ueber- raschung in der Stimme: „Ach sieh doch, Otto, dies Wappen da!' Sie streift Robert mit einem flüchtigen Blick und wendet sich wieder an ihre Begleiter. „Ein richtiges, kleines Kunstwerk, nicht wahr?' Und dann liest sie halblaut den Namen auf dem Schild: Hauswappen des Tannhofes — Robert Meißner. Robert ist etwas zur Seite getreten und kann die Fremden nun ungestört betrachten. Die Dame sieht noch sehr jung aus, ihrem Wesen nach könnte sie aber schon Mitte bis Ende

der Zwanzig sein. Vielleicht ist sie auch noch älter. Robert kann das nicht so unter scheiden und soll das auch nicht, denn sie ist sicher die Frau des großen, schlanken Herrn, auf desien Arm vorhin ihre Hand lag und der jetzt mit ein paar Sätzen sein Urteil über das Schnitzwerk abgibt. „Gewiß, du hast recht, Hilde', sagt er. Wenn das Wappen aus Bauernhand stammt md der Abteilung nach müßte das ja der Fall ein. dann verrät es eine ganz ursprüngliche gegabung; solch bäuerliche Talente sind übri- ,ens

hierzulande gar nicht so selten. Man aüßte sich im Sekretariat einmal nach dem Rann erkundigen.' „Robert Meißner', liest jetzt die Dame oieder und schüttelt den Kops. ..Den Namen >abe ich noch nirgends gelesen.' Dann gehen sie langsam weiter, vorüber in Robert, der nochmals einen Blick aus ,roßen, dnnklen Frausnaugen auffängt. Ein fragender Blick ist es und Robert fühlt, wie ihm alles Blut ins Gesicht steigt.' Er wendet sich schnell ab und setzt seinen Rund- gang durch die Ausstellung fort

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Pagina 4 di 8
Data: 07.01.1938
Descrizione fisica: 8
von Winsbury »an die unbekannte geliebte '■ Aber das kann und darf sitz ja nicht tun. Sie kann ihn nur anfchanen mit zärtlichem Blick, kann ihm die Pantoffel hinstellen und das Essen aus der Küche holen. „Laß dir§ gut schmecken', sagt sie. Dann setzt sie sich auf die Ofenbank, stützt den Kopf in die Hände und betrachtet Robert unver wandt. Da wird Christoph aufmerksam und ziebr sie Brauen hoch. Hollah, was hat denn die Bardel? Und plötzlich fällt es ihm wie Schuppen von den Augen: Die Bärbel ist ver liebt

in den- Robert, stockverliebt. * „Wo Lab ich denn meine Augen allweil ge habt?« schimpft er sich. Ein jäher Schmerz durchzuckt ihn. Hat Bärbel vielleicht schon einmal ihm die Pan toffeln mit so zärtlichex Bedachtsamleit hin gestellt? Hat sie ihn schon eininal so warm und lieb angeschaut, wie jetzt den Robert? War sie ihm nicht immer kichernd entwischt, wenn er einmal im Scherz nach ihr fassen wollte? « „Wo wärst du denn heute unter dem Ge witter?' fragt die Mutter dazwischen. „Alle sind noch rechtzeitig

heimgekommen. Nur du und Linde sind ausgeblieben.' ' „Wir sind nach dem Sanatorium', ant wortet Robert. „Du hättest dich nicht sorgen brauchen. Mutter.' „Man künimert sich aber doch um eins', sagt Bärbel aus dem Winkel heraus. Mutter und die zwei Söhne blicken gleichzeitig zu ihr hin. Bärbel erhebt sich, rot angeslammt in Heller Verlegenheit. - „Nun ja,' meint sie wie zur Entschuldigung, „man. sorgt sich doch, wenn jemand aus dem -Haus ist bei einem Gewitter.' Christoph starrt sie merkwürdig

nur de» Robert!' „Latz mich aus dem Spiel!' fahrt Robert auf. aber fein Bruder hat die Stube schon verlassen. Robeti will ihm folgen, da sagt die Tannhoserin: ,Meib noch, Robert!' Robert bleibt überrascht stehen. „Und -?' Die Mutter schaut ihn fest an. „Ist denn meine ganze Ermahnung umsonst gewesen? Ich will nicht hoffen, daß du auf mein Reden nichts gibst. Jetzt sag ichs dir nochmal: die Geschichte mit dir und oer Linde duld ich nimmer. Meine Gründe kennst du ja.' Robert bringt kein Wort heraus- «Sollst

doch weiterdenken. Bub! Ein Tann- hoferbub und ein Doktormädel, das gibt kein rechtes Paar.' „Aber davon ist ja noch gar net die Rede!' entrüstet sich Robert. „Vor deiner Mutter sollst du kein Geheim nis Laben. Robert. Ich häh doch längst ge merkt, wie's um dich steht.' Ein kurzes Zucken fliegt um die Mund winkel des Jungen. Dann sagt er ganz ruhig: „Dann hast du mehr g'wutzt. Mutter, als ich selber. Mir kam es erst heut' zum Be wußtsein, wie lieb ich sie Hab.' „Asso doch! Aber merkst du denn immer noch net

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Pagina 3 di 8
Data: 17.02.1938
Descrizione fisica: 8
, das werden Sie mir nicht verschwei gen, nicht wahr, Robert? Eigentlich weiß ich ja nicht, warum ich mich um Sie so küm mere. Aber ich brauche jemand, für den ich morgen kann und den 'ich bemuttern Ueber.ihrem klugen Gesicht liegt wieder ein Schatten. Es scheint, als ob sie doch nicht alles vor Robert ausgebreitet habe. Sie schweigt -.ine Weile und spricht dann langsam weiter: „Wir Frauen Laben oft sehr törichte . Wünsche, aber in jeder von uns steckt eine Mutter. Es ist merkwllrdigs schon damals, als ich Sie in Passaü sah

, sagte ich zu mir: Für diesen Jungen möchtest du eigentlich so recht von Herzen sorgen dürfen. Es wäre Hon. Nicht lachen, bitte. Es ist tatsächlich 0 . Und als Sie mir dann schrieben, da .reute ich mich, daß Sie mich nicht vergessen hatten. Wir wollen uns auch niemals ver gessen, nicht wahr? Und deichalb war auch vorhin diese Frage. Ich will nicht haben, daß Sie einmal unglücklich werden. Nein, Sie sollen recht, recht glücklich werden. . Robert ist immer noch verwirrt. Er sinnt und grübelt und sucht

nach den richtigen Worten. Was soll er ihr sagen? Daß er ' >n viele Nächte an sie gedacht hat? Daß ... in seinen Träumen umgeht nicht als die Mutter, sondern als jene Frau, von der sie sagte, daß man sterben für sie könnte. Denn so ist es: Robert Meißner ist erfüllt vqn. dieser Frau. Er liebt sie. Er hätte die kleine Linde verraten und geopfert. , Er, wäre wil lens, sich dieser Frau zu ergeben bis in den Tod. Aber er fft nicht ganz glücklich- bei diesem Gedanken, kommt sich fast'vor wkeeiM Kind

, das sich im ungeheuren Walde verirrt hat. Er betrachtet Hilde von der Seite. Linie für Linie ihres Anlitzes nimmt er in sich auf. Es leuchtet etwas matt in der Dunkelheit. Aber auch dann, als sie in den Bereich der ersten Straßenlaterne kommen, ändert sich dieses Gesicht um nichts. Gleich darauf bleibt Hilde vor einem Bauernhause stehen. „Hier wohne ich', sagt sie. „Aber leider nur noch bis morgen früh. Mit dem ersten Zuge fahre ich weiter. Mein Onkel fährt nach Florenz, und ich muß mii.' Robert ist bestürzt

auf Wiedersehen!' Robert ergretst stumm diese schmale kleine, aber doch kräftige Hand und will sie nicht loslaffen. „Nein Bub! Nicht so fest! — Sagen Sie doch: äuf Wiedersehen!' — „Auf Wiedersehen — Hilde!' Ihre hohe, schlanke Gestalt verschwindet iimdunklen Flur. Sie wendet sich auch nicht um, obwohl sie doch wissen wüßte, daß er Noch dasteht, hilflos und überglücklich und doch verwirrt von der unerwartet über ihn hereinbrausenden Gefühlswelt. . . » Robert ist wieder daheim. Ueber die Som mermonate

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Pagina 3 di 8
Data: 07.01.1938
Descrizione fisica: 8
Ein Waldroman von Ha^s Ernst. Urheberrechtsschub durch Verl.-Anst. Manz, München. (S. Fortsetzung» Der Bursche fährt fort: „Sie kann- es ein fach nicht verstehen, daß ich nicht Bauer wer den will.' Still ist's im Zimmer. Draußen tobt »roch das Gewitter, und den beiden jungen Men» scheu ist es, als ob auch über ihre Liebe.das erste Gewitter hinginge. , „Weißt du. Robert, ich werde einmal mit deiner Mutter reden.' „Sie versteht mich nicht und versteht auch dich nicht!' „Schau, wenn ich ihr sage

, daß ich an dich felsenfest glaube, daß du ein großer Künstler wirst und daß du doch ein so großes Talent in dir hast, ein Geschenk Gottes—' „Du kennst meine Mutter nicht: sie hat mir vorgestern abends ihr Herz.eröffnet und zu mir gesprochen wie noch nie. Sie hängt mjt allen Fasern an dem Hof.' „Als wenn ihr der tote Hof lieber wäre als das Glück ihres lebendigen Kindes! Ich rede ' mit ihr. Robert, und ich werde es ihr begreif- , lich machen. Sie wird dich ziehen lasten. Und / wenn du ihr dann beweist

, daß du etwas^ kannst, wenn du einmal ein großer Künstler . bist, dann wird sie stolz auf dich fein. Denke doch, was das ist, mit seiner Kunst viele, viele Menschen aufzurichten und zu beglücken. Auch sie wird das verstehen und es wird alles gut werden. Robert, ich spür es.' Des-Mädchens Zuversicht muntert auch , Robert auf. Junge Herzen sind elastisch wie die Wiofel der Bäume: wenn der Sturm über sie hinbraust, biegen sie sich und richten-sich wieder auf. „Du hast recht. Lsnde, red

einmal mit ihr. Du wirst die Worte finden, die ihr zu Herzen gehen, und sie wird unsere Liebe gutheißen und segnen.' . „Sicher. Robert, schau, wir sind ja auch noch fo jung. Bis wir heiraten können, werden noch'Jahre vergehen. Solange müsien wif ’ einander treu sein, ganz fest und-uner schütterlich.' Und wieder schmieden zwei junge Menschen Zllkllnstspläne, kühn und weit. Bildhauer, soll der Robert.werden, ein großer und be rühmter Künstler. Es ist zum ersten Male, daß Robert, einen Menschen findet, der an seine Berufung glaubt

. Da breitet er denn ' sein ganzes Hoffen und Wünschen, seine ganze Seele vor ihr aus und Linde ist es, die ihn bestärkt in seinem Streben. „Laß nur die anderen spotten. Robert! Ich glaub an dich und an das Talent, das in dir liegt. Vielleicht könntest du jetzt schon ein paar Proben deiner' Kunst, die kleine ' Madonna zum Beispiel, die du mir letztes Jahr zum Namenstag geschenkt hast, in die Ausstellung für Volkskunst geben.' „Wohin denn?' „Ja, da muß ich Helmut fragen, der kennt sich in Kunstdingen

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Pagina 3 di 8
Data: 28.04.1938
Descrizione fisica: 8
, ob er nicht telephonisch rückfragen soll, entschließt sich aber'dann,, doch gleich zu fahren, ohne Zeit zu verschwenden. Er hat sich in letzter Zeit einen kleinen Zweisitzer angeschafft. Wenn er gleich fährt, ist er in einigen Stunden daheim. Und heim will erl Rur heim!! Fort aus dieser Stadt, die ihm nur Leid und Kummer gebracht hat. Fort! Leer, wie ausgebrannt, sitzt er am Steuer. Wenn jetzt auch noch die Mutter von ihm ginge! — Rur nichts denken! Still fein! * Robert atmet erlöst auf, als er zu Haufe an kommt

und die Mutter wohlauf und gesund findet. „Warum hat mir dann Doktor Burgstaller das Telegramm geschickt?' fragte er. „Ich dachte an nichts anderes, als daß dir etwas passiert sei. Oder zum mindesten, dachte ich, bist, du schwer krank.' . „Die Linde soll schwer krank sein. Aber nicht erst seit heute und'gestern, sondern den ganzen Winter schon. Doktor Burgstaller hat gesagt, daß sie dich gerne nochmal sehen mochte.' Robert erschrickt gar nicht so sehr. Es kann schon bald kein Leid mehr eindringen

in seine Seele. Sie ist bis zum Rande schon voll. „Wie ist es denn euch immer, ergangen?' fragte er dann, um das Gespräch in eine andere Richtung zu bringen. „Ach, es ist manchmal schwer, Bub. Die Barbl bats dir geschrieben wegen Christoph uiw wegen der Martha. Die Jäger waren inzwischen wieder da. Christoph, kann das Wildern net lassen. Nur die Martha bat Macht über. ihn. Ich bin. so froh, wenn die Hochzeit jetzt bald ist. Du bleibst doch gleich da bis dorthin?' . Einen Augenblick schwankt Robert. Ein Ekel

vor der Stadt erfaßt ihn. „Ja, ich bleibe hier', nickt er. „Und — Linde, sagst du, wäre so krank? Was fehlt ihr denn?'' „Das weiß man nicht. Niemand kann ihr helfen. Das Herz, sagen sie. fei so schwach.' „Das Herz, ja.'* Robert geht znm Fenster hin. Es zuckt in feinem Gesicht. Sein Atem geht hörbar durch den Raum. Als er sich nach einer Weile umwendet, ist fein Gesicht ganz grau. »Ich glaube, Mutter, daß ich Linde das .Herz gebrochen Hab', sagt er dumpf und geht aus der Stube. - • ■•‘■Cr geht in feine

Kammer und zieht sich um. Kaum ist er richtig fertig, hört er unren. schon seinen Namen. Rasch üeht er, hinunter und findet einen fremden Herrn vor. „Doktor Hartwig', stellt er sich vor. „Meißner', sagt Robert knapp und knöpft sein Hemd am Hals zu. «Doktor Burgstaller hat Ihnen heute früh telegraphiert, und wir haben Sie um diese Stunde etwa erwartet. Wenn Sie die Güte hätten und gleich mitkommen würden?' «Ich komme sofort.' Wenige Minuten später surrt das Auto schon durch den Wald hinauf nach Haus

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 4 di 8
Data: 06.06.1933
Descrizione fisica: 8
gesunden? „Emmh!" Sie nickte ihm zu. „Weißt du schon, Gechavd?" Ihre Lippen zuckten, der metallische Klang ihrer Stimme war erstorben. „Robert, Mia und ich wißen, Mutter noch nicht," er widerte der Bruder gepreßt. Daß Edith seine Schwester in Garonders Haus getroffen hatte, wußte er nun. „Verschweigt es ihr, bis ich — bis ich mich zurecht gefunden habe," bat die Schwester und schritt der Woh nungstür Roberts zu. Gechavd trat zu Edith. Sie sahen einander wortlos in die Augen. Und wortlos faßte

er ihre Hand und führte sie an die Lippen. Und dann suchten ihre Blicke einander abermals. Und verstanden einander. Trude öffnete. Emmh betrat die Wohnung des Bruders. „Sagen Sie der Mutter jetzt nur, daß ich mit Emmh -—! Sagen Sie ihr noch nicht, daß wir hier sind! Es ist besser für die Mutter und für Emmh," flüsterte Edith hastig Gerhard zu und folgte seiner Schwester. Gerhard fand die Mutter, Robert und Mia im Emp- sangsvaum. „Trude sagt mir eben, daß Ihre Schwester angerufen hat, Frau Mia. Mutter

" über einen Ehrenbeleidigungsprozeß, den der Redakteur des Grazer Naziblättchens Robert Hof mann gegen einen bürgerlichen Journalisten führte, weil ihn dieser in einer Versammlung ein gemeines Subjekt genannt hatte. Der geklagte Journalist erbot sich zum Wahrheitsbeweis. Dieser ergab, daß Hofmann gleichzeitig für und gegen seinen Brotgeber Wutte gearbeitet hatte, daß er als Schriftleiter einer Landbundzeitung seinem Blatte Nachrichten vorenthalten hatte, die er den Nazi zu kommen ließ, daß er seiner Zeitung falsche Berichte schickte um den Nazi

auf. Da glaubte Robert. Eine drückend schwere Last war von ihm genommen. „Verzeiht! Drüben bei Robert wartet jemand auf mich. Ich komme bald wieder." Gerhard ging rasch. Der Bruder sah ihm nach. Bedeutete das, daß Emmh und Edith drüben waren? Als Gerhard das Herrenzimmer des Bruders betrat, traf sein Blick Edith. Sie hob die Hand, legte einen Fin ger an die Lippen. Er blieb stehen. Da vernahm er ein leises, bitteres Schluchzen, das aus dem kleinen Nebenraum kam. Gedämpften Schrittes näherte er sich dem jungen

der österreichischen Amateurphotographen Wien, 5. Juni. (AN.) Im Wiener Burggarten wurde zu Pfingsten die 5. Ausstellung des Verbandes österreichi- scher Amateurphotographen eröffnet. Die Ausstellung gibt einen Ueberblick über die Leistungen der österreichischen Amateurphotographie. Auch Drucke in natürlichen Farben sind diesmal zu sehen. Seit der letzten Ausstellung hat sich eine Reihe weiterer Vereinigungen in den Bundesländern dem Verband angeschlossen. „Robert hat mich geschickt. Ich sollte Nachsehen

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Innsbrucker Zeitung
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Pagina 7 di 12
Data: 29.06.1934
Descrizione fisica: 12
parierte den Hieb schnell. „Und warum haben Sie von diesen „Tausenden" keinen genommen? Ich will es Ihnen offen sagen: weil Robert besonders leicht beeinflußbar ist, weil Sie seine Notlage bequem ausnutzen konnten . . Das Gesicht des Mannes wurde wieder ganz ver schlossen. „Ausnutzen? Wieso denn? Ich muß wirklich sagen, Sie verkennen die Sachlage ganz und gar. Es lag mir nur daran, Ihnen und Ihrem Bruder zu helfen? Seine Stimme klang schmeichelnd und freundlich. „Ich brauche keine Hilfe. Was arbeitet

denn Robert überhaupt bei Ihnen?" Ein spöttisches Lächeln flog über die Züge des Mak lers. „Nun, er hilft mir bei meinen Hausverkäufen, bei meinen kleinen Bankgeschäften und so weiter . . „Ihre „kleinen Geschäfte" scheinen sehr einträglich zu sein" sagte Erika Hellmanu und sah ihn mit beißen dem Spott an. Ihr Blick flog dabei durch das kostbar eingerichtete Zimmer. Bergmann erhob sich ruckhaft. „Was wünschen Sie eigentlich von mir?" Erika hatte sich ebenfalls erhoben. Sie stand dem Kaufmann jetzt dicht

gegenüber. Die beiden Menschen schauten sich an wie zwei Feinde, die ihre Kräfte mit einander messen. Erika Hellmanns Stimme klang sehr betont. „Ich wünsche, daß Sie Robert veranlassen, seine Stellung bei Ihnen aufzugeben und zu seinem techni schen Studium Zurückzukehren . . . weiter nichts", sagte sie hart. „Ihr Bruder sollte froh sein, daß . . Erikas Be herrschung schwand. „Schweigen Sie!" rief sie heftig. „Sie wissen ganz genau, was ich meine. Ich will nicht, daß Robert durch Sie auf die abschüssige

. Äeranlassen Sie, daß Robert vernünftig wird und seine Arbeit wieder auf- nimmt." „Eine sonderbare Zumutung! Sagen Sie es ihm doch selbst! Er wird Ihnen die rechte Antwort geben . . „Sie haben ihn mit Ihrem Geld für sich gewonnen, ich kann ihn nicht zurückholen. Aber" — ihre Stimme hob sich — „ich warne Sie . . Er steckte die Hände in die Hosentaschen und beugte sich herausfordernd vor. „Und wovor?" fragte er spöttisch. „Bor einem Kampf, den ich mit allen Mitteln gegen Sie ausfechten werde."

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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 04.08.1934
Descrizione fisica: 6
zur Wanzenvertilgung. Ein Warschauer Ingenieur hat sich einen Kurz-j Wellenapparat, patentieren lassen, der angeblich durch Bestrahlung alle Wanzen vernichtet und vertilgt. Da er seine Erfindung in der eigenen Wohnung ausprobiert hat, dürste sie voraussicht lich auch taugen. i' / r'i ' ' l ' l ! > > ii I ! , ^ ^ c i!>! I ',!>> I ' ' - u i > - ! y - j n l ! > ^ , , > l ! t > ' ? « U' ' '^5 '.Ein«!sauersüße Geschichte von E. Bode, Wissen Sie,- was ein Middlington-Setter ist? — Nein? — Sehen Sie, Robert Tomann wußte

es auch nicht, und das wurde ihm zum Verhäng nis, denn — ^ — ein Middlington-Setter ist ein Jagd- und Stöberhund. So behauptet wenigstens ein Fach lexikon, das die Hunderassen ihrer Verwendung nach ordnet. Robert Tomann zog dieses Lexikon leider nicht zu Rate, als er Gary zum Geschenk bekam. Einem Freunde st>qr von. einem Wurfe feiner Hündin ein Exemplar übrig geblieben. Ro bert hatte das Junge etwas unvorsichtig bewun- j dert und sah sich plötzlich im Besitz desselben. Die ' Schenkung entsprang vielleicht am ehesten.der

Er wägung: ein anderer soll sich auch gisten. Viel leicht —. <77' Jedenfalls fand Roberts Freundin Edith, das Geschenk sei kostbar und verlange fürstliche Re vanche, diese brachte dem „hochherzigen' Spender erheblich mehr ein als ein regulärer Verkauf. Da, wie bereits erwähnt, Robert kein Lexikon su Nate zog, führte Gary das Leben eines ganz gewöhnlichen Hundes. Es gab in^der Wohnung nicht- aufzustöbern als den weichsten Diwan und ,die wärmste Ecke. Und es gab auch auf der Straße nichts zu jagen

als ängstliche Köchinnen. Ein er folgreiches Ende solcher Jagd verhindert aber der Maulkorb. UchfàW der Maulkorb!—Gaxy lich bei je» dem Ausgang alle V«rführungsku>nst und alle Ge schicklichkeit spielen, um dem leidigen. Drahtgeslecht zu entgehen. So -freute sich-Robert, der ein mit fühlendes Herz hätte, als er den Hund einmal in einen Kurort unweit ^der Stadt mitnehmen konnte, wo zwar die Leine obligat ist, nicht aber der Maul korb. Gary hatte nichts yeM die Leine. Er wüßte schon — eg gab nichts .jagen

stehen blieb und^ist.den Anblick>der>grünen Bäume ver sank, deren Kronen, von einem fünften Winde hin und her bewegt, ihre Spiegelhilder in der glän zenden Wasserfläche spielen ließ. ' Auf einmal gab es einen Ruck,'Robert Tomann ließ im Begriffe bäuchlings- diè Böschung zum Wasser hinabzurutschen, d,e Mne fahren, und Gary schwamm pfeilschnell durch'das Bassin, über dem noch immer grüne Vaumkrpnen. sich geruh- fam wiegten. Ehe Robert nock recht auf hefden Bsi'nen stand, stäubten, weiße Federn

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