war sie viel zu aufgeregt, um Ihr mehr als flüchtige Beachtung zu schen ken. ' . „Was ist um Gottes willen geschehen? Wie olehst du aus?“ Leser schreiben uns: Seltsame Praktiken der Rittnerbahn Am 4. September d. J. stieg ich mit einem Freund am Bozner Waltherplatz in die Rittnerbahn, um nach' Oberbozen zu fahren. Als der Schaffner während der Fahrt zu uns kam, verlangte ich zwei Retourkarten. Wie groß war aber unser Staunen, als mir dieser einen Fahrschein aushändigte, auf dem neben dem Fahrpreis für zwei Retourkarten
die Nr. 13845.) Am nächsten Tag begab ich mich in die Direktion der Rittnerbahn-Gesellschaft ln der Dantestraße, um mich zu beschweren. Ich erklärte dort dem zuständigen Herrn, daß die Rittnerbahn im Stadtgebiet von Bozen für jeden nicht Eingeweihten eine gewöhn liche Straßenbahn darstellt, da sie keine eigene Bahnhöfe und auch keine eigene Fahr kartenausgabestellen besitzt, und daß man, ohne kontrolliert zu werden, unbehindert die Waggons der Rittnerbahn besteigen kann. An der Endhaltestelle
am Waltherplatz befindet sich wohl eine große Bildtafel mit dem Fahr plan der Rittnerbahn, aber keinen Hinweis, wo man die Fahrkarten kaufen soll. Im Schaufenster des naheliegenden Reisebüros kann ein geübtes Auge unter anderem Relse- ankündigungen auch eine kleine Tafel ent decken auf der steht, daß hier Fahrkarten der Rittnerbahn zu haben sind. Auch alle anderen Reisebüros verkaufen neben Eisen bahn-, Flug- und Schiffskarten Rittnerbahn- fahrkarten, — die CIT am Rozner Walther platz erklärte mir' sogar
einen Tag vur An tritt der Fahrt, daß es egal sei, ob man sich die Fahrkarte der Rittnerbahn im Reisebüro oder im Wagen beim Schaffner löse. Wo ist aber — frage Ich — zu entnehmen, daß man die Fahrkarte vor Antritt der Fahrt in einem Reisebüro lösen muß und daß man beim Ein steigen ohne Fahrkarte eine Strafe zahlen muß. Der Herr der Rlttnerbahn-Direktion, dem Ich meine Beschwerde vortrug, berief sich auf angebliche Bestimmungen, die ■ allerdings nirgends öffentlich ausgehängt bzw. publik gemacht worden
sind, weder in den Straßen bahnwagen der Rittnerbahn noch in den Reisebüros von Bozen. Als ich diesem Herrn auch noch den kleinen vierseitigen Sommer- fährplan 1958 der Rittnerbahn, herausgegeben von der Rlttnerbahndlrektion ln Bozen, zeigte und fragte wo es denn darin stehe, daß maH die Fahrkarten straffrei nur in, den Reise büros zu kaufen bekäme, — kapitulierte er und erklärte sich bereit, die zu Unrecht ein gehobene'„Strafgebühr" von 130 Lire zurück zugeben, worauf ich allerdings verzichtete