, als daß ich ein Legat von Hun derttausend Gulden erhielt. Ihr seliger Großonkel war mein Freund und Vorgesetzter, ich war damals Lieute nant der Marine auf dem Wachlschiff „Nojenburg'. „Sie haben den Bruder meiner Großmutter gekannt?' rief Richard erregt. „Ja wohl/' versetzte Falk leiser, und sein Antlitz wurde noch bleicher, als gewöhnlich, „er war ein braver Mann. — Sagten Sie mir nicht gestern, daß Ihnen die Erb schleicher bekannt feien?' „Jawohl. Herr Falk!' „In Ihrer Heimath?' Richard nickte
. „Haben Sie die Einwilligung Ihrer Eltern zu gericht lichen Schritten gegen die Betrüger?' fuhr Falk fort. „Der Mutter Einwilligung besitze ich dazu, und sie ist die Erbin.' .Ganz recht, — und Ihr Vater?'! „Sein Wille ist es freilich nicht,' sagte Richard leise. „Sehen Sie. Ihr Vater ist ein verständiger Mann, der sich die Ruhe des Herzens nicht durch das elende Me tall rauben lassen will. Ach. mein lieber, junger Freund, wer durch das Unglück und Verderben Anderer, selbst wenn diese es verdienten, zum Reichthum gelangt
. Freiherrn v. Prato und Genossen .O, laß doch die Geschichte ruhen,' rief Robert, „Herr Falk hat Recht, in ein iolches Wespennest zu stechen, ist ein gefährlich Ding.' „Hat das Geld denn einen so hohen Werth für Sie, daß Sie Alles darum auf's Spiel fetzen, selbst den kind lichen Gehorsam gegen den Vater?' fragte Paula mit leiser, vorwurfsvoller Stimme. „O. nein, glauben Sie das nicht, mein liebes Fräu lein !' rief Richard ausgeregt, ich bin kein so geldgieriger Mensch, wie es den Anschein hat; nur halte
ich meinen Groll sür berechtigt, Angesichts eines Wucherers, der sich mit unserm Eigenthum, mit einem Vermögen bereichert hat, für welches mein braver Verwandter vielleicht Jahre lang fchwer arbeitete.' „Still, still,' unterbrach Falk ihn düster. ,was wis sen Sie davon, junger Mann, lassen Sie dem Wucherer das Geld, es ruht kein Segen darauf.' Erschrickt blickte Richard auf Falk. Welches Geheimniß barg die Brust des seltsamen und in diesem Augenblicke fast unheimlichen Mannes?' „O, wie viel Unheil
vom 10. d. scheiut, der „Pol. Corr.' zufolge, eine Er forschung der Stärke der in und um Malichin liegen» „Es sei darum, ein Hoch der eigenen Kraft!' wieder holte Richard und lustig klangen die Gläser zusammen. „Und nun aufgebrochen, meine Freunde!' sagte Falk mit neugewonuerer Heiterkeit, „ich bin, als naturalisirter Holländer, stolz darauf, Ihnen unser nordisches Venedig zn zeigen.' Es währte keine Viertelstunde mehr, als unsere Gesell schaft in der elegantesten Equipage des Hausherrn, durch die belebten