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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 4
Data: 11.01.1881
Descrizione fisica: 4
, den deutsche Treue gegen die Barbarei des Ostens bildet. Die Unter zeichneten, von dem Gedanken beseelt, daß es als eine Pflicht za öffnen verhieß. Von einer stets lächelnden Frau empfangen, wurceo Beide nach dem Salon geführt. „Madame Thibaut?" fragte Richard, welcher kaum feine Un ruhe bemelstera konnte. „Mein Name." „Es soll in Ihrem Hause ein Mädchen wohnen — " „Emilie Traumaon," fiel die Frau ein. „Können wir ste sprechen?" fragte Richard. „Gewiß, doch nicht in diesem Augenblick, denn sie ist gerade

mit ihrer Toilette beschäftigt," entgegnete lächelnd die kleine Frau. Theodor flüsterte Richard einige Worte zu. „Wollen Sie dem Fräulein melden, daß wir sie zu sprechen wünschen!" sagte Richard, indem er anscheinend in seinem Porte feuille etwas suchte, und dabei wie in der Zerstreuung einen Fünszigthalerschein zur Erde fallen ließ. Dann fügte er hinzu: „Ich habe keine Karle bei mir, melden Sie uns als Freunde ohne Namen an." Als die Frau das Geld erblickte, wurde sie noch freundlicher und versprach, Emilie

sogleich zu benachrichtigen. Sie schritt dann nach dem großen Gemach, welche« gegen den Garten hinaus lag. Richard und Theodor folgten. Als sie vor diesem Gemache an- gelangt waren, hörten ste verworrene, gedämpfte Stimmen auS demselben. Die gefällige Frau zögerte oocheiveu Augenblick und hustete laut; nach einer kleinen Pause öffnete ste plötzlich die Thür und zog sich dann schnell wieder nach dem Salon zurück. Richard und Theodor ; blieben wie erstarrt von dem Anblick, welcher sich ihnen darbot

, auf der Schwelle stehen. § „Also doch!" drang es in schmerzlichem Tone, unter einem I tiefen Seufzer über Richards Lippen. „Welche Enttäuschung!" stöhnte Theodor. In dem Moment, als die Frau die Thür des Zimmers ge öffnet hatte, schritt auS der anderen Thür, die nach der Garten- treppe mündete, eine dunkle Männergestalt, die Theodor und Richard zwar erblickten, aber nicht mehr erkennen konnten, hinaus. Emilie stand zitternd und erschrocken im Zimmer, ihr Gesicht war geröthet und zeugte von großer Erregung

. AlS sie so plötzlich Theodor und Richarv erscheinen sah, stieß sie einen Schrei der Ueberraschavg aus, sank auf den Divan nieder und verbarg ihr glühendes Ge sicht in ihre Hände. „So muß ich Sie wiederfiadea!" rief Theodor mit Entrüstung, während er Emilie finster und vorwurfsvoll anstarrte. Mit tiefem Ernst und unheimlicher Ruhe aber blickte Richard das Mädchen au, ohne ein Wort zu sprechen. Sein Gesicht war furchtbar bleich. Emilie ließ die Hände io den Schoß sinken und schlug ihre flehenden, thräneafeuchteo

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 1 di 4
Data: 24.02.1881
Descrizione fisica: 4
, am Lager des Verstorbenen zufammeosinkend. — — — Herr von Bertram war tovt. Die göttliche Gerechtigkeit wollte nicht; daß er de- Glücke« theilhaftig werde, im Kreise seiner Familie eia Leben der Ruhe und Zufriedenheit zu führen. Am zweltea Tage darauf wurde er, von seinen Angehörigen aufrichtig betrauert, in die letzte Ruhestätte gesenkt. SiebenunddreißigsteS Kapitel. Zwei Monate nach dem Tode des Herrn von Bertram h-rrkchte eine große Regsamkeit io der Villa deS Herrn Richard

, welcher j von seiner mehrjährigen Reise auS Indien zurückgekehrt war. Seine Heimkehr hatte fich verzögert, da das Fahrzeug, auf welchem er sich befand, an der spanischen Küste Schiffbruch gelitten, \ aber glücklich hatte er schließlich seine Heimat erreicht. Richard wat 'von den Bewohnern seines Hauses mit freudiger Herzlichkeit begrüßt worden und hatte sogleich die andere Seite der Etage neben dem Grafen Düwall bezogen. Man konnte stch kein herz- j lichereS Zusammenleben denken, als wie eS zwischen dem Grafen Düwall

und seiner Gemalio, Forti und seiner Gattin, Theodor von Bertram und Charles Richard in freundschaftlicher Bereinigung sich gestaltete. Richard hatte viele gefahrvolle Reisen und abeothenerliche Jagden in der Zeit bestanden, in welcher er von seinen Freunden gelreout war. Mit großer Aufmerksamkeit lauschte man bei einem gemeinschaftlichen Diner seinen Erzählungen über Indien, feinen Schilderungen der lebensgefährlichen Löwen» und Tigerjagden.. Doch aus feinen Mittheilungea sprach eine gewisse Sucht nach Gefahren

, als wenn er dielelben aus Lebensüberdruß ausgesucht hätte. Auch 'hatte Richard nicht jene, in seinen Jahren gewöhnliche, Heiterkeit der Jugend, sondern ein melancholischer Ernst breitete sich über sein ganzes Wesen. Nach dem Diner zog die Gesellschaft sich io ihre eigenen Gemäch-r zu einer kleinen Mittagsruhe zurück. Nur' Richard bat seioea Freund Forti, ihn nach dem Atelier za führen, um dessen neue Werke kennen zu lernen. Der Maler gab seinem Wunsche Gehör. Richard- Augen schweiften im Atelier umher, erst

daS Ganze mit einem Blick umfassend, dann in da« Detail eingehend, hier und da mit stiller Bewunderung eia Bild, eine Skizze und die Naiurstudieo betrachtend. Albert beobachtete feinen Freund mit einer Aufregung, welche er kaum verbergen konnte. Plötzlich wechselte er die Farbe, als Richard stch dem Bilde: ,Dre trauernde Tochter am Grabe der Mutter* näherte, welche- noch auf der (Staffelet stand. Als Richard einen Blick

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 14.05.1877
Descrizione fisica: 4
nicht verhehll. „Ich werde übrigens von Amsterdam aus an meinen Bater schreiben und um den Besuch herumhorchen/' fügte er tröstend hinzu, „und dann erfahre ich's auch, da der alte Förster meinem kaufmännischen Genie eine schranken lose Hochachtung zollt.' „Traut Dir aber doch nicht zu, die Erbschaft zu fin- aen,' lächelte Robert. »Das hat andere Gründe/' cntgegnete Richard ernst, »doch will ich nicht ruhen noch rasten, bis ich die Betrü ger mit Beweisen schlagen kann, oder vielmehr

. „Richard'S erster Weg in der großen Holländischen Hauptstadt galt dem Hause Scherendyk und Comp., um erst den Auftrag seiner Firma nach allen Seiten hin zu vollziehen. Man führte ihn zu dem Chef des Hauses, Herrn Fall; Richard »urde bei dessen Namen stutzig,- 5>a ihm Oesterreichischer Reichsrath. Abgeordnetenhaus. Wien. 11. Mai. Bei Beginn der Sitzung ergreift der Unterrichts minister Dr. v. Stremayr das Wort zur Beant wortung einer vom Abg. Kowalski und Genossen in der Sitzung vom 13. März

hatte, der ihr damals, als sie wegen der unseligen Erbschaft in Amsterdam gewesen, ein kleine Summe ge schenkt. Der Handelsherr war ein Mann von über 60 Jahren doch sah er noch älter aus, seine Haltung, das schneeweiße Haar, die blassen, kummervollen Züge, deuteten auf manchen innern Kamps hin. Herr Falk empfing Richard mit -großer Freundlichkeit und erklärte sich augenblicklich bereit, die Differenzen aus zugleichen, welche ohne sein Wissen entstanden, da er sich größtentheili von den Geschäften zurückgezogen

, und allen Wünschen der Firma, so viel all thunlich entgegenzu kommen. „Sie sind aus jener Gegend?' fragte er dann weiter. „Ja, ich bin aus einem Rittergute von Tiesensee, zwei Meilen von der Stadt D. entfernt, geboren, mein Name ist Richard Hellberg, mein Vater der Förster daselbst.' „Richard', wiederholte Falk melancholisch, „es ist auch mein Name, wie mein einziger Sohn denselben geführt. „So führt er diesen Namen nicht mehrfragte der junge Mann bewundert. „Er ist seit fünf Jahren todt !' versetzte

vorangegangen. — Doch wa» kann Sie das interessiren,' setzte er mild hinzu, „welches Reiht habe ich. Sie mit meinem Kummer zu unterhalten? Verzeihen Sie dem tiefgebeugten alten Manne, der kaum einen anderen Gedanken mehr kennt.' .O, seien Sie von meiner innigsten Theilnahme über zeugt, Herr Falk!' rief Richard voll Wärme, „wer könnte bei solchem Lewe gejühllos bleiben.' .Ich danke Ihnen, mein junger Freund!' sagte Falk ihm die Hand drückend, „erzählen Sie mir von Ihrer Jugend. — oder — sind Sie vielleicht

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 4
Data: 16.05.1877
Descrizione fisica: 4
also nichts bekommen.' »Keinen Pfennig, — ich bin aber setzt fest entschlossen den Erbschleichern mit allen mir zu Gebote stehenden Mitteln nachzuforschen und meine Gegenwart in Amster dam zu diesem Behufe zu benutzen. Vielleicht könnten Sie mir einige Fingerzeige geben, Herr FalN' Dieser war sehr bleich geworden, schritt dann einige Male hastig durch das Zimmer und blieb endlich vor dem erstaunten Richard stehen. „Die Geschichte ist so lange her, gleichsam verschollen.' begann er, „daß ich mich kaum

noch auf die näheren Details derselben besinnen kann. Nur so viel weiß ich be stimmt, daß die Erbschaft gehoben worden ist und zwar im Namen der Lüde'schen Erben.' „Das ist auch mir bekannt,' erwiderte Richard, „ich kenne die Namen der Betrüger, muß indessen hier an Ort und Stelle erst Beweise sammeln. Könnten Sie mir wohl Aufschluß über einen gewissen Notar Commins ge- be», Herr Falk?' „CommiuS — o ja, er war Testamentsvollstrecker — der Mann lebt zwar noch, soll sich aber dem Trunke er geben

haben.' „Meine Mutter nannte mir denselben, auch eine Mut ter Roebuek zu den drei Theertonnen uns den Capitain Tyrins.' „Leben Beide noch, ich werde Ihnen die Adressen ge ben, Herr Hellberg! — Jetzt kommen Sie zu Tisch, Sie speisen bei mir, ich bin auch ein Deutscher von Geburt und habe eine Verwandte zu mir genommen, ein braves Kind, das mir den Sohn soviel als möglich zu ersetzen sucht.' „Es thut mir leid, Ihre Gastfreundschaft für diesmal ausschlapen zu müssen, Herr Falk!' entgegnete Richard, „ein Freund

und Reisegenosse aus der Heimath harrt sicherlich schon meiner Rückkehr in dem Gasthos.' „So holen Sie ihn her, — ich lasse mich nicht ab speisen nnd werde mir nach Tisch das Vergnügen machen, Sie Persönlich in Amsterdam herumzuführen. Ihre Hand her, Sie schlagen ein. junger Freund!' Richard nahm sreudig das 'Anerbieten des gastfreien Landsmannes an, dessen eigentlichen Motive er freilich nicht ahnen konnte; doch fühlte Falk sich in der That zu ihm hingezogen, da er der Erbe seines unglücklichen Capitains

war, dessen Andenken ihm wie eine blutige, ungesühnte Schuld auf dem Gewissen lastete und bei des e inzigen Sohnes Tode sein gespenstischer Schatten geworden war. Als Richard mit dem Freunde zurückkehrte, empfing Falk auch diesen mit einem warmen Händedruck und führte Beide in den Speisesaal, wo eine äußerst reiche Tafel ihrer wartet«; eine junge hübsche Dame repräsen- tirte mit gewinnender Freundlichkeit und außerordentlicher Grazie die Frau des Hauses. Falk stelln ihr die beiden Fremden als Landsleute

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 4
Data: 18.01.1881
Descrizione fisica: 4
unS keine größere Freude bereiten." „Sie werden mich daun auch in diesem Familienkreise finden," sagte Richard, Theodor herzlich die Hand schüttelnd. „Doch waS werden Sie Ihren Eltern sagen, wenn die Flucht entdeckt wird?" „Ich stelle mich ebenso unwiffeod, als diese selbst eS sind. Dann werde ich mich in Vermuthungen und Meinungen ergehen, die das Rechte nie treff n. Endlich wird man den Abschiedsbrief Veronikas in reren Zimmer finden und schließlich werde ich alleS Mögliche thun, meine Eltern

nach und nach zu besänftigen. Sie erscheinen alsdann, Herr Richard, sind erstaunt, ein wenig untröstlich über die Flucht, wenn Ihnen daS nicht zu schwer fällt, verhindern alle telegraphische Verfolgung und erbieten sich, den Flüchtigen so gleich oachzureisen. Ob Sie wiederkommeo, ob Sie die Liebenden gefesselt zurückbrivgen wollen, hängt von Ihren Intentionen ab." „Sie find prächtig in ihren Kombinationen!" sagte Richard lachend. „Mein Vater wird zwar die erste Zeit toben und wütheo, wenn er aber später die Trauung

durch meinen Schwager Forti erfährt, wird er stch der vollendeten Thatsache fügen und mit der Zeit der auf inniger Liebe beruhenden Derbiuvuug zustimmeo und seinen Segen dazu geben. Doch jetzt will ich Veronika abholen, denn Sie wird mich mit Sehnsucht erwarten." Theodor eilte aus dem Atelier, mit dem Versprechen baldiger Rückkehr in Begleitung seiner Schwester. Unterdessen besprachen Richard und Forti nochmals die Pläne für die Zukunft. Albert und Veronika sollten mit dem Courierzuge um eilf Uhr Abends Berlin

derlaffeo, nach Hamburg fahren, dort im Viktoria- Hotel Richard am nächsten Tage erwarten uav dann zusammen an demselben Tage auf dem Dampfchiffe „Planet", mit dessen Kapitän Richard bekannt war, die Reise nach London antreten. Dort sollte Albert mit Veronika auf einem Gute einige Meilen von London die ersten Tage zubriogen und, nachdem Beide ver mählt, eine Villa in der Nähe des R-gentS-ParkS beziehen, welche Richard vor Kurzem hatte erbauen lassen. Nach einer halben Stunde fuhr eine Droschke vor. Zwei

männliche Gestalten stiegen heraus und eilten die Treppe zu Fortis Atelier empor. Die Thür wurde geöffnet und — Veronika lag in den Armen AlbertS, während Theodor und Richard stille Zeugen dieser beglückenden Wiedervereinigung waren. Veronika trug Mäooerkleidung und sah allerliebst dariu aoS. Ihre schönen, vollen Locken waren gekürzt; so glich sie einem blü henden Jüngling vou sechSzehn Jahren. (Fcrtfetzung folgt.)

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 4
Data: 23.05.1877
Descrizione fisica: 4
nichts an. er schien wie abwesend zu sein, und sagte endlich, sich erhebend: „Lasset Euch nicht stören, Kinder, seid fröhlich, ich bitte darum. — mich hat jene Scene zu sehr ange griffen, ich muß mich zurückziehen.' Er ging in sein Zimmer, welches er hinter sich verrie gelte. um seinen Thränen freien Lauf zu lasten. Die Jugend überwindet Alles leichter, die Freude so wie den Schmerz. An der Tafel saß Paula mit ihren beiden Gästen und fühlte sich so glücklich, wie noch nie; als Richard heimlich ihre Hand drückte

, wagte sie es, den Händedruck leise zu erwidern. Sie liebte ihn, deß war er gewiß. — was kümmerte ihn in diesem Augenblick der betrübte Großonkel mit sei nem Geldsack, was die Erbschaft der Großmutter — Alles gab er hin für einen Blick aus Paula's blauen Augen. — für einen Kuß vor ihren schwellenden Lippen. „Erlaubt, daß ich einige Minuten frische Lust schöpfe,' sprach Robert ganz ernsthaft, »der Kopf schmerzt mir ge waltig, es kommt vom Wein, den ich daheim nur sehr mäßig genieße.' Richard nickte

. „Vergeltung!' flüsterte er unhörbar, .dort wie hier; dort als Strafgericht, hier als heilige Sühne. Mein Gott. Du hast dem Sünder vergeben, er darf wieder glücklich sein mit den Glücklichen!' „O. Richard!' sprach Paul« jetzt, „was wird mein theurer Vater, denn da« ist der Greis mir geworden, dazu sagen? Wie soll ich ihm gegeniibertreten mit solchem Geständniß?' „Frei und offen, meine Geliebte!' entgegnete Richard, „unsere Liebe ist rein und klar wie die Sonne, er wird uns iegnen

den ireigab und den Freund lächelnd herbeiwinkte. 'oiuiiu iämell, man weiß nicht wie.' rief er lriunivbircnd, .io sagte ich gestern zu diesem jungen Herrn, als er noch gar nicht daran denken mochte, sich eine solche Fesse! anzulegen. Meine Prophezeibung ist rascher in Er füllung gegangen, als ichs selber geahnt.' .Woh! mir, daß Sie mein höchstes Glück mir prophezeiet und auch selber erfüllet haben, mein gütiger Vater!' sagte Richard in tiefer Bewegung, ..mein ganzes Leben soll eS Ihnen danken

. „So habe .ch, mein Sohn, Du wirst mir den Ent schlafenen ersetzen. — mit jenem Mannt, den Du vorhin als Todten sahest, wirst Du die Erinnerung an die Erb schaft begraben, er war der Testamentsvollstrecker Deines Großonkels.' Damit reichte er Richard die Hand, welcher dieser ehr furchtsvoll lüßie. Die weihevolle Stimmung, welche dieser Auftritt hervorgerufen, machte bald wieder einer heiteren und lebendigen Unterhaltung Platz. Falk ließ auf's Neue Wein vom Keller heraufholen,, um 'ogleich eine Verlobungsfeier

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 4
Data: 25.02.1881
Descrizione fisica: 4
." „Du wirst sie vielleicht Wiedersehen." „ES wäre mein sehnlichster Wunsch! Doch wie wird Emilie von mir denken? Wird ste mich noch lieben können, obgleich ich an ihrer Unschuld zweifelte? Sollte mein Traum deS Glück- noch in E'füllung gehen können? Sollte sie mich in der langen Zeit der Trennung nicht vergessen haben? Over wenn sie einem Andern ihr Herz geschenkt halte! O. dies Bild hier," fahr Richard auf die Staffelei deutend fort, „e- beschwört die Vergangenheit sammt allen Freuden und Luden mit gewaltiger Macht

herauf uud erfüllt meine Seele mit einer unbezwingllcheu Sehnsucht, Emilie wieder zusehen; ich muß sie wiederfinden uud müßte ich die halbe Welt durchre sen! Albert, Du gibst diese-Bild nicht in fremde Häude, Du läßt eS mir, nicht wahr?" „ES ist Dein Eigenthum!" eotgeguete Forti, welcher feine Erregung kaum verbergen konnte. „Ich danke Dir," sagte Richard in einem Tone, d^r sich nicht beschreiben läßt, seinem Freunde mit dankbarem Gefühle die Hand drückend. Dann verfügte er sich nach der ersten Etage

das der Negierung znstehende Verordnungsrecht und widerspricht auch Nachdem Forti da- Bild, „Die trauernde Tochter am Grabe ihrer Mutter", durch feinen Diener nach dem Zimmer Richard- hatte bringen lassen, suchte er Veronika und Theodor auf uud verfügte sich mit denselben nach dem Atelier, in welchem sie eine lange geheime Berathung hielten, die von großer Wichtigkeit zu sein schien, denn sie wurde mit halblauter Stimme uud freudig erregten Mienen geführt. Achtunddreißigstes Kapitel. Am folgenden Tage

hatte die Villa des Herrn Richard ein feierliche- AuSfeheu durch die langen Flaggeu, welche voo den ■ Kuppelthürmen herabwehteu und durch die Blumen, mit welchen die Veranda und die Fenster reich dekorirt waren. Die glückliche Rückkehr de- Herrn Charles Richard und seine Errettung au- dem Schiffbruch sollte durch eine festliche Familien- Soir6e uud einen Sommernachtsball gefeiert werden, welchen Graf Düwall, Albert Forti uud Theodor voa Bertram veraostalteteu. Man hatte Richard überredet, in Begleitung

Theodors nach seinem Gute iu der Nähe London- zu fahren uud erst gegen Abend zurückzukehrea. Richard fügte sich mit Bereitwilligkeit iu die Wünsche seiuer Freunde, um ihnen die Freude, ihm eine Ueber« raschuug zu bereiten, nicht zu zerstöreu. (Fcrtsetzuug folgt.)

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 1 di 4
Data: 03.12.1880
Descrizione fisica: 4
Mißtrauen aus und sieht mit Bangen der nächsten Reichsraths-Seffion entgegen." Im französischen Senat lobte der Senator Goutant« Biron gelegentlich der Budget-Berathung die Friedenspolitik Träume des Hlücks. Roman von Otto Schreyer. (13. Fortsetzung.) Herr von Bertram, diese Worte in seinem Sinne deutend, sah ine Tochter mit einem bezeichnenden Blick an. Veronika schlug erwirrt die Augen nieder. „Ah, auf den Flügeln der Liebe!" rief Herr von Bertram herzend, gegen Richard gewendet und vertraulich

mit dem Finger rohend. „Auf den Flügeln der Sehnsucht" erwiederte Richard lächelnd. Schon lange beschäftigt mich der Gedanke, daß es nicht gut ist, renn der Mensch allein sei." „Da shmpathisire ich ganz mit Ihnen, Herr Richard," fiel 'heodor ein, der auch an der Unterhaltung theilnehmen wollte, „auch h beschäftige mich mit diesem Gedanken sehr lebhaft." „Da thun Sie gut daran," entgegnete Richard verbindlich. 'Entschuldigen Sie: doch nicht ganz. Was meinen Sohn be- cifft," unterbrach Herr von Bertram

sei, antwortete Veronika verlegen und zögernd: Die Katze im Garten habe eben einen Vogel gefangen, derselbe wäre sicher eine Beute des Thieres geworden, wenn nicht — jener junge Mann, welcher in den Garten eintrat, dem Vogel wieder zur Freiheit verholfen hätte. Theodor, welcher jetzt auch an das Fenster trat, rief erfreut: „Ah, da kommt mein Freund Albert! — Sie entschuldigen," sagte er gegen Richard gewendet, „wenn ich Herrn Forti, entgegen eile!" „Herr Albert Forti ist ein Freund Ihres Sohnes

?" fragte Richard, nachdem Theodor den Salon verlassen hatte. Veronika lauschte auf jedes Wort. Sie hatte in Albert Forti ihren Retter erkannt, suchte jedoch ihre freudige Aufregung zu ver bergen um ihre Eltern nicht ahnen zu lassen, daß Albert derjenige sei, welcher ihr Herz besaß. „Mein Sohn führt ihn heute zum ersten Male in meinem Hause ein. Er ist Maler," fügte Herr von Bertram geringschätzend hinzu, „und man ist gezwungen, dem guten Tone vor der Welt Rechnung zu tragen, welcher uns die Pflicht

auferlegt, manchmal Künstler in unseren Salons zu empfangen. Herr Forti soll übrigens nicht ohne Talent sein." „Er ist ein Künstler von hervorragendem Talent," entgegnete Richard, welchen es verdroß, so geringschätzend über den Künstlerstand sprechen zu hören, mit Wärme.

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 1 di 6
Data: 07.12.1880
Descrizione fisica: 6
, um diese Angelegenheit, wie er sagte, sogleich io Ordnung zu bringen. Hätte Theodor eine Ahnung davon gehabt, in welchem Sinne sein Vater daS in Ordnung bringen verstand und welche Folgen dieser Besuch er- zeugte, er hätte gewiß denselben zu vereiteln gesucht und sich keinen so srob-n Hoffnungen sür d,e Zukunft hingegeben. Als Richard und Forti die Villa verlaffen hatten, giengen sie Arm in Arm nach Richard's Wagen und fuhren wieder nach der Stadt. Auf dem Wege dahin erinnerte auch Richard an den Besuch bei Emilien

, und Albert erklärte sich bereit, nach dem Mittagsmal den Ersteren bei derselben einzuführen. Der elegante Wagen fuhr rasch die schöne Charlottenburger Chaussee entlang, durch den herrlichen Thiergarten. Als er das Brandenburger Thor passiirte, kam von der anderen Sette der Stadt ein Wagen, in welchem ein Herr, in eine Ecke gelehnt, m Relse- kleidung, mit bleichem, ernstem Gesichte, sich befand. Als beide Wagen an einander vorbeifuhren, sprach Richard die B-rmuthung aus der Jnsaffe des andern Wagens wäre

aussieht. Ich habe ihn noch vvr kurzer Zeit gesehen und kann mir nicht denken, daß er in diesem Zeitraum so gealtert sein sollte." „Wir werden uns getäuscht haben," entg'gnete Richard. „Als ich gestern meine Cousine, die Gräfin, besuchen wollte, meldete man mir, daß sie nicht zu Hause sei. Morgen hoffe ich jedoch, sie zu sehen, und dann werde ich ja auch erfahren, ob wir uns in der Person des Grafen geirrt haben." Der Wagen hielt vor dem „British Hotel" unter den Linden, in welchem Richard Wohnung

genommen hatte. Auf die Einladung desselben folgte Forti seinem neuen Freunde, und Beide begaben sich in die Belle-Elage nach einem elegant mit englischem Comfort aus gestatteten Zimmer, um daselbst das Mittagsmahl einzunehmen. Das Diner war rasch servirt, und beide jungen Männer hatten es sich an der reich besetzten Tafel behaglich gemacht. Vortreffliche Weine belebten die Geister und brachten die Herzen einander näher. Richard fühlte sich sehr zu Forti hingezogen

, und dasselbe war auch bei dem Künstler der Fall. Hauptsächlich gefiel dem Maler das gerade, offene Wesen und die aufrichtige Gesinnung des Eng länders . Es war Richard bei dem Besuche der Familie Bertram nicht entgangen daß zwischen Albert und Veronika eine innige Ueberein- stimmung bestand. Er lenkte auch nach dem Diner das Gespräch darauf, hatte bald dem Künstler das Geheimniß seiner Liebe zu

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Pagina 2 di 4
Data: 06.12.1880
Descrizione fisica: 4
langweilte; auch fügte manchmal Frau von Bertram eia Scherfleia ihres kaufmännischen Geistes hinzu, währeav Theovoc es vorzog, schweigend u-beoh-r zu gehen, anstatt seine kaufmännischen Kenntnisse leuchten zu laffev. Auch beschäftigten stch seine Gedanken lebhaft ra t seiner Liebe zu Emilie; er malte stch ia seiner Phantasie die lieblichsten Bilder sür die Zukunft auS. Herr von Bertram hatte zu feinem M'ßvergnügeu bemerkt, daß Veronika keinen fefstlodra Eindruck auf Richard hervorgerufeu

hatte. Er versuchte mehrmals, sie zusammen tu ein Gespräch zu briagev, weoo sie einander auf der Promenade im GlaSpalast begegnetes; aber vergebtich. Richard zog stch immer bescheiden zurück, um Albert Forti ia seiner Konversation mit Veronika nicht zu stören, und eS schien, als weau die innige lieberem- stimmuug der beiden Charaktere ihm Freude bereite. Auch Frau von B rtram konnte die Falte beS Unwillens auf ihrer Stirn nicht verbergen, nur die Rücksicht auf Austaod «ad gute Sitte hstlt sie zurück, eiaige

spöttische Bemerkuageo zu machen. Richard, welcher stch nicht- weaiger als behaglich ia der Gesellschaft fühlte, hatte deu Drang, dem Besuche eia Eade zu machen «ad gab auch den ersten Impuls zum Aufbruch. Man verabschiedete stch höflich mit süß lächelnder Miene, unter der mau feine gegenseitige Uazufrieveuheit verbarg, daß dieser erste Besuch nicht nach Wunsch ausgefallen war. Nur Albert und B-ronlka nahmen mit frohen Herzen von ' einander Abschied. Ihre Lippen flüsterten leise: „Auf Wiedersehen

!" \ und bei dem geheimen Händedruck glitt eine kleine Herbstrose aus I der Hand deS liebenden Mädchens in die AlbertS, welcher dieselbe rasch, von Niemandem bemerkt, verbarg. AlS Richard und Albert Forti die Billa deS Herrn von Bertram v rlaffeu hatten, sagte dessen Gewalio zu Veronika : „Ich finde eS sehr unschicklich, meine Tochter, daß Du Dich mit diesem Maler so vertraulich unterhältst, während Du Herrn Richard, der Dir zum Gattea bestimmt ist, fast gar nicht be. achtest !" „Daran trägt Herr Richard bie

Hauptschuld," entgegmte Veronika, „denn er beachtete mich voch weniger, ja w-uu eS nicht gegen Anstand und gute Sitte verstoßen hatte, so würde er mir auf feine« meiner Worte geantwortet haben." „Du mußt da- deu englischen Manieren zu Gute halten," sagte Herr voa Bertram, „wenn Richard Dich erst näher kennen lernt, werdet Ihr Euch gegeuseitig an eiaaader gewöhnen." Frau von Bertram neigte ihr Haupt wie zustimmend, doch auf de- Mädchen- Antlitz zeigte stch ein leiser Anflug von Ver stimmung. (Fortsetzung

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Pagina 2 di 4
Data: 16.08.1876
Descrizione fisica: 4
, die Straßen zur Bahn voll besetzt: auch nicht ein Fenster ohne Verzierung. Der Bahnhof war ringsum von Menscheamassek belagert und ein vollzähliges Orchester dort aufgesteUi. Richard Wagner wurde, als er erschien, begeistert - empfangen. In demselben Augenblicke donnerten die ^uf den nahe liegenden Hügeln vostirten Kanonen, die Annäherung des kaiserlichen Zu^cS anzeigend. Der Hofwagon war einem gewöhnlich!« Post^uze einverleibt uud stand vor dem bestimmten AuSsteigeplatz st'll, so daß der Kaiser Wilhelm

durch die Musiker durch mußte. Als er auf Richard Wagner Mille, trat der Groß- Herzog von Weimar vor, um den Kaiser zu begrü ßen; darauf e >il stand Richard Wagner dem Kais.r g'genübe!. „Bcuieg',' ,p:ach er, „und von tiefster Rührung ergriffe», danke >Ä Euer Majestät für die Ehre.' Der Kaiser antwortete lächelnd, eS mache ihm Freude, er habe bcrei'S von Weitem dem Bau des Theaters gesehen. „Die Sonne bescheinl glück verheißend ihr Weik', schloß er, .woraus Richard Wagner die Mitglieder des VerwaltungSratheS drS

Theaters vorstellte, als Männer hochoerdieut um das UntiiN'hmen. Der Kaiser ließ sich jeden nomenllich vorstellen, worani ihn der Bü germeister nach dem glänzend deksrinev Sal^r. gilnlitt. Vor denselben überreich ten Damen Bvuqaet?. Der Kaiser Wilhelm ertheilte in dem Saale einige Auoienj-n, darunter dem Bürger meister, und nahzr den von d-msclb.'ii angetragenen Fackelzug an Hierauf trat Richard Wanier bei dem Kaiser ein und verweilte lä'gerc Zeit dastldit. Als der Kaiser wieder erschien, wurde

, vom Bahnhofe sührt der Weg 5ahin durch ireundlicheAnlagen, das Auge bleibt auf den kolossalen Bau wie gebannt haften, und Hit kaum einen Blick für den amnuthigm Thalkessel, in w'lchem die Stadt l-ezt. Ja, Buhnenspi-lhause Richard Wazner's sind mehr als sechzehnhunderl Sitzplätze dispon bil. Esübeceagt an Größe alle bestehenden Theaier, die üb-r->aute Fläche ist fünftausendeinhundert Quadratmeter groß, die Gksammilänge beirä^t v e'U'dsi>bz!a, d!e Breite siebzig Meter. Die Hauptbühne hat eine Läng

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Pagina 2 di 4
Data: 16.05.1877
Descrizione fisica: 4
dieses Corps lagert hinter dem Kintrischi-Flusse; die SeesortS Tschuruksu, Chef- ketil, die Stadt Batum uud das Adjchar-Thal werdeu besetzt gehalten. Eine türkische Flotten-Abtheilung kreuzt vor Poti, St. Nicolai :c. und beschießt zeitweise diese Orte. sich behaglich in ihrem Zimmer niedergelassen und ihre Cigarren dampften, „Du bist auf dem nächsten Wege, Dir eine Fessel anzulegen, schau mich an, Richard Hellberg! Deine Stunde schlägt!' Dieser blies eine mächtige Wolke von sich und ver- solgte aufmerksam

zu enterben droht —' „Dann sage ich zu Paula, vorausgesetzt, daß sie meine Liebe erwidert, ich bin kein Geldsack, sondern ein Mann, der sein gut Theil gelernt hat und dem es nicht schwer fallen wird, in Jahresfrist seinen eigenen Herd zu grün den. Willst Du so lange warten und dann mein beschei denes Loos mit mir theilen?' „Bravo! — so gefällst Du mir, Richard!' rief Ro bert, ihm freudig die Hand reichend, „dann steure nur keck aus Dem Ziel los, denn trügt mich nicht Alles, so ist sie schon so gut

wie erobert. Doch kann es anders kommen, Freund! Du Host bis jetzt Glück gehabt, es wird Dir hoffentlich auch ferner treu bleiben, und wenn die Firma Scherendyk A Co. sich um einen Associe vermeh ren sollte —' „Dann machst Du an einem Tage mit mir Hochzeit, Bruderherz!' jubelte Richard, den Freund stürmisch um^ armend. „Und die Erbschaft?' „Ja so, na, daß findet sich, mögen die Schufte sie behalten, wenn Fortuna mich wirklich heimsuchen sollte, — aber — aber —' Er warf seine Cigarre fort und stützte

ich sie, und Du hilfst mir dabei, willst Du?' Robert lachte laut auf und versprach seine Mitwirkung, da er nicht fehlzuschießen glaubte, wenn er ein gut Theil der plötzlichen Verliebtheit seines Freundes aus die Wir kung des starken Rebensaftes fetzte. „Wir sprechen morgen früh weiter «davon/ sagte er in heiterster Laune, „der Schlaf ist oft ein gar wunderlich ernüchternder Geselle.' „Dieser Rausch verschläft sich 'nicht,' meinte Richard schwermüthig, „ach, Freund! jetzt erst vermag ich Deinen Kummer ganz zu fassen

uud mitzufühlen.' „Das ist wenigstens ein kleiner Trost für. mich, Du Barbar!' XX. Ziergeltung. Robert saß am nächsten Morgen schon eine geraume Weile mit einer deutschen Zeitung beim Kaffee und harrte ungeduldig des Freundes, als dieser endlich mit einer ziemlich niedergeschlagenen Miene hereintrat. „Langschläfer!' rief ihm Ersterer entgegen, „die Firma Scherend»)! hat. wie ich eben erfahren, schon zwei Mal hergesandt.' .Wirklich?' meinte Richard überrascht und sein An gesicht erhellte

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 17.05.1877
Descrizione fisica: 4
, als daß ich ein Legat von Hun derttausend Gulden erhielt. Ihr seliger Großonkel war mein Freund und Vorgesetzter, ich war damals Lieute nant der Marine auf dem Wachlschiff „Nojenburg'. „Sie haben den Bruder meiner Großmutter gekannt?' rief Richard erregt. „Ja wohl/' versetzte Falk leiser, und sein Antlitz wurde noch bleicher, als gewöhnlich, „er war ein braver Mann. — Sagten Sie mir nicht gestern, daß Ihnen die Erb schleicher bekannt feien?' „Jawohl. Herr Falk!' „In Ihrer Heimath?' Richard nickte

. „Haben Sie die Einwilligung Ihrer Eltern zu gericht lichen Schritten gegen die Betrüger?' fuhr Falk fort. „Der Mutter Einwilligung besitze ich dazu, und sie ist die Erbin.' .Ganz recht, — und Ihr Vater?'! „Sein Wille ist es freilich nicht,' sagte Richard leise. „Sehen Sie. Ihr Vater ist ein verständiger Mann, der sich die Ruhe des Herzens nicht durch das elende Me tall rauben lassen will. Ach. mein lieber, junger Freund, wer durch das Unglück und Verderben Anderer, selbst wenn diese es verdienten, zum Reichthum gelangt

. Freiherrn v. Prato und Genossen .O, laß doch die Geschichte ruhen,' rief Robert, „Herr Falk hat Recht, in ein iolches Wespennest zu stechen, ist ein gefährlich Ding.' „Hat das Geld denn einen so hohen Werth für Sie, daß Sie Alles darum auf's Spiel fetzen, selbst den kind lichen Gehorsam gegen den Vater?' fragte Paula mit leiser, vorwurfsvoller Stimme. „O. nein, glauben Sie das nicht, mein liebes Fräu lein !' rief Richard ausgeregt, ich bin kein so geldgieriger Mensch, wie es den Anschein hat; nur halte

ich meinen Groll sür berechtigt, Angesichts eines Wucherers, der sich mit unserm Eigenthum, mit einem Vermögen bereichert hat, für welches mein braver Verwandter vielleicht Jahre lang fchwer arbeitete.' „Still, still,' unterbrach Falk ihn düster. ,was wis sen Sie davon, junger Mann, lassen Sie dem Wucherer das Geld, es ruht kein Segen darauf.' Erschrickt blickte Richard auf Falk. Welches Geheimniß barg die Brust des seltsamen und in diesem Augenblicke fast unheimlichen Mannes?' „O, wie viel Unheil

vom 10. d. scheiut, der „Pol. Corr.' zufolge, eine Er forschung der Stärke der in und um Malichin liegen» „Es sei darum, ein Hoch der eigenen Kraft!' wieder holte Richard und lustig klangen die Gläser zusammen. „Und nun aufgebrochen, meine Freunde!' sagte Falk mit neugewonuerer Heiterkeit, „ich bin, als naturalisirter Holländer, stolz darauf, Ihnen unser nordisches Venedig zn zeigen.' Es währte keine Viertelstunde mehr, als unsere Gesell schaft in der elegantesten Equipage des Hausherrn, durch die belebten

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 4
Data: 09.05.1877
Descrizione fisica: 4
sollte?' »Meine selige Großmutter wars, Herr Bürgermeisters! — sie ist nm diese sehr bedeutende Erbschaft schurkisch betrogen worden.' „Ich hörte davon, — Ihr Vater hat sich nicht weiter darum bekümmert!' „Nein, doch wird der Enkel die betrogene Großmutter rächen!' „Sie haben eine Spur gefunden?' fragte Rambach scheinbar gleichgültig, „kennen vielleicht die Erbschleicher „Jawohl, Herr Bürgermeister!' entgegnete Richard mit fester Stimme, „wohl dem Einen, daß er im Grabe ruht, doch Gott gnade

nen Morgen-Spaziergang machen.' Richard verbeugte sich zustimmend, als in diesem Augen blick Robert und Angela zur Mutter zurückkehrten und beim Anblick deZ alten Onkels nicht wenig staunten, doch natürlich schnell in den Kreis der Versöhnung, welche be sonders Robert freudig begrüßte, hineingezogen wurden. Als sie endlich zur Heimkehr aufbrachen, war selbst aui diesen beiden Herzen der Kummer verbannt und die Hoff nung mit ihrem rosigen Gefolge wieder eingezogen. Der Bürgermeister aber murmelte

: „O! daß sie ewig grünen bliebe — aber der Haß leidet es nicht.' XVlII. Zn's Zuchthaus. Richard Hellberg kam am nächsten Morgen nicht zum Bürgermeister von D., soviel dieser auch unruhig und un geduldig ausschaute und den jungen Mann einen Wort brüchigen schalt. Statt seiner kam endlich Wolfgang Warnthal, welcher begierig diese günstige Gelegenheit benutzt hatte, um sein holdeS Bräutchen zu sehen und wo möglich auch zu küssen, und dem ungeduldigen Bür germeister die unerwartete Mittheilung

zu machen, daß Richard Hellberg noch am gestrigen Abend durch einen Expressen ein Schreiben erhalten habe mit der Nachricht sogleich nach der Hauptstadt zurückzukehren, um dort die nöthigen Instructionen zu cmcr dringend nothwendigen Geschäftsreise nach Amsterdam empfangen. „Das war Wasser auf seine Mühle,' fuhr Wolfgang lebhast fort, „dort will er an Ort und Stelle der Erb. schleicherei nachforschen, um die Jndenlität der Betrüger festzustellen und diese dann später belangen zu können. Robert begleitet

ihn, der Vater wollte es anfangs nicht, doch setzte Richard es durch; ich sage Ihnen. Onkel! Ri. chard ist ein ganzer Mann, hat Kovs und Herz auf dem rechten Flecke, ein gefährlicher Gegner dieser Erbschleicher, die er schön packen wird nnd hatten sie sich noch so sehr verschanzt. Allerdings wollte sein Alter, unser gutmüthi ger Förster, nichts davon wissen und spie Feuer uud Flamme, »Is Richard davon ,'prach; seine Mutter hatte ihm aber doch heimlich alle Papiere mitgegeben, die sie von damals her noch wohl

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 1 di 4
Data: 26.01.1881
Descrizione fisica: 4
Scheinmanöver sich über Wasser halten könne. Begreiflich war dies nicht dazu angethan, Herrn von Bertram feine Stunden zu versüßen. In fieberhafter Hast besorgte er feine Angelegenheiten. Gehetzt wie ein Wild, von allen Seiten dnrch die Verfolgungen eines nngünstigen Schicksals eingeschloffen, fand er keinen rettenden Ausweg mehr. Um so erklärlicher war demnach seine Wuth, als er zu Allem hin auch noch die Ueberzeugung gewann, daß der Plan einer Verheiratung seiner Tochter mit Richard nun gänzlich

ge scheitert, die Hoffnung aus eine Verbindung mit dem großen Han- delShause, welche seinem Kredit augenblicklich wieder aufzeholfen hätte, durch die Flucht seiner Tochter zerstört sei. Entschlossen, Alle« aufzubieten, um feine Hoffnungen nicht völlig entschwinden zn laffen, wollte Herr von Bertram in der ersten Aufregung zur Polizei eilen und die Flüchtigen behördlich verfolgen laffen. Noch ehe dieses Vorhaben ausgeführt werden konnte, erschien jedoch Herr Richard im Bertramschen Hause

. Und als er sich sachte und vorsichtig, wie eS die Wolanständigkeit in der guten Gesellschaft gebietet, um den Grund der herschenden Aufre gung, die nun einmal nicht zu verbergen war, zu fragen erlaubte, erfuhr er nach einigen Umschweifen auS dem Munde des sich na türlich ebenfalls sehr bestürzt zeigenden Herrn Theodor, waS er für seine Person längst gewußt hatte: daß Veronika mit dem Maler verschwunden sei. Richard nahm die „überraschende* Nachricht mit gut gespieltem Erstauneu auf und bot der in ihrer Ehr- so tief

gekränkten Familie mit außerordentlicher Zuvorkommenheit seine Dienste an, um ohue Aufseheo zu erregeu daS alte Verhältniß herzustellea uad die entführte Tochter in daS väterliche HauS zu rückzubringen. Da dies selbstverständlich mit großem Dank ange nommen wurde, so benutzte er daS in ihn gesetzte Vertrauen dazu, Herrn von Bertram von allen Schritten abznhalten, welche zu einem Erfolg führen konnten. Herr von Bertram ließ sich täuschen. Er glaubte die Freundschaft zwischen Albert und Richard schon

längst dnrch Eifersucht aufgehoben und war naiv genug, dafür za halten, Richard habe als Nebenbuhler Fortis ungeachtet alles Geschehenen ein Interesse daran, die Flüchtigen zu erreichen und zu verfolgen. Man erfaßt ebcn im Augenblicke deS Untergang- selbst einen Strohhalm in der Hoffnung aus Hilfe. Richard reiste noch an demselben Tage ab, um die Entflohenen — nach London zu begleiten. Von seiner Cousine, der Gräfin Düwall, hatte er sich brieflich verabschiedet und mit der Dringlichkeit plötzlicher

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 4
Data: 28.02.1881
Descrizione fisica: 4
zu beginnen und mit letztem Mai 1881 zu endigen. Diesem Beschluß entsprechend wurden die übrigen Stimme gesprochen; der Kampf ihre- Jauern war auf ihrem Gesicht auSgedrückt. Jetzt traten Albert, Theodor und Veroaika, welche als stumme Zeugen dieser Szeue beigewohnt hatten, auS dem Hiatergruude der Bühne hervor. „Vereiuen Sie mit mir Ihre Bitten!" sagte Richard in flehendem Toue zu den Hiozugetreoeo, „damit sich Emilie meinen glühenden Wünschen geneigt zeige!" „O, mein Gott," schluchzte Emilie vor innerer

VaterS, nicht zu schweigen, wenn eS sich um ihr Glück handeln würde." „O, Emilie!" rief Richard mit Wärme, „wie konntest Du auch nur einen Augenblick glauben, daß Deine Geburt eine Scheide wand zwischen no» aufrichtea könnte? Ich liebe Dich uw Deiner selbst willen, alle- Andere liegt außer dem Bereich dieser Liebe." Emilie konnte nicht läoger ihre Gefühle bewältigen, mit Hoch- Termine festgesetzt, und zwar hat die Frist für die Reklamation-- Kommissionen zur Prüfung der Reklamationen mit 31. Mai 1882

, am Freitag im Vereine zur Ver lesung gebracht und, nachdem der Vorstand, Dr. Olschbaur, die Annehmlichkeit.n einer Sängerfahrt nach Innsbruck in dem freundlichsten Lichte dargestellt hatte, die Annahme der Einladung , schlagendem Herzen eilte sie in die offenen Arme Richard«, der sie z so stst und innig umschlang, als fürchte er, man könnte sie ihm \ nochmals entreißen. — Eine Stunde später warm sämmliche Gäste in dem großen, r.ich dekorirtea Saale versammelt, um sich zur Tafel zu begeben

, doch die Neugier derselben io Bezug auf Richard und Emilie war noch nicht befriedigt worden. Man erschöpfte sich in den ver schiedensten Muthmaßungen, als durch die Portiere Graf Düwall, s gefolgt von Richard, io Begleitung AlbertS und Theodors, et- I schien, während von der entgegengesetzten Seite die Gräfin Düwall, | gefolgt von Emilie, in Begleitung Veronikas und Hildegards, en | Saal betraten und Graf Düwall mit feiner Gemalia die Vor- stellung der Verlobten übernahm. § Die Gesellschaft begab sich sodann

in sehr heiterer, aber doch 8 feierlicher Stimmung zur Tafel. Der erste Toast, vom Grafen ß Düwall ausgebracht, galt der glücklichen Rückkehr Charles Richard- ! und der Wiedervereinigung mit seiner Verlobten. Nach dem heiteren und geselligen Souper, bei welchem noch z mehrere Toaste das Mahl unterbrachen, begab sich die in bester z Stimmung befindliche Gesellschaft nach dem erleuchteten Garten, jj um in der milden Sommernacht dem Vergnügen deS Tanze- feinen l Tribut zu zollen. . (Schluß folgt.)

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 1 di 4
Data: 01.12.1880
Descrizione fisica: 4
. In der Er innerung an Kaiser Joses werden wir Kraft finden, diesen gewalt- thätigen brutalen Anschlägen zu begegnen. Der Deutsche ist Träume des Hlücks. Roman von Otto Schreyer. (11. Forljetzung.) Der Diener entfernte sich, um den Auftrag auszurichten. Nach einer Paule begann Herr von Bertram von Neuem: Die Firma Richard und Kompagnie in London, mit welcher ich io"geschästlich r Verbindung stehe, zeigt mir an, daß der Chef der Firma, Herr Charles Richard, heute in Berlin erotreff 0 wird. Für Dich, lieb- Veronika

, muß diese Nachricht von be sonderer Wichtigkeit sein, da sie mit Deinem künftigen LebeoSglück iu Verbindung steht." „Du sprichst m Räthsela, lieber Vater, ich verstehe nicht, wie die Ankunst veS Herrn Richard mit meinem LebeoSglück iu Verbindung stehen soll.* „Du sollst eS gleich erfahren," entggoete Herr von Bertram. „AlS ich vor ungefähr vierundzwaozig Jahreo nach London reif'te, lernte ich daselbst Herrn Raymond Richard, den Vater deS heute zu erwartenden Charles Richard kennen. Wir wurden

nach Loadon, um meinen f alten Freund noch einmal zu sehen. Die Verbindung zwischen Charles, seinem Sohne, und Dir, Veronika, war sein letzter Wunsch und ist auch der weinige. Ich weiß, daß Du so eine Art romantischer Liebe im Herzen trägst, seit der Zeit, als Du aus der sächsischen Schweiz zurückgekehrt bist; aber das wird sich hoffentlich ändern, sobald Du Herrn Richard kennen gelernt haben wirst. Du sollst sehen, er gefällt Dir, er ist ein feiner, vor trefflicher Mann." „Ja, Dein Vater hat Recht

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 1 di 4
Data: 24.11.1880
Descrizione fisica: 4
ich fort, ich habe noch einen wichtigen lang vor, also aui Wiedersehen!* „Auf Wiedersehen!* sagte auch Albert, seinem Freunde die and drückend. Viertes Kapitel. Kaum hatte Theodor von Bertram das Atelier verlassen, so at ein Dierer io geschmackvoller Livree i> dasselbe, überreichte !M Maler eine Visitenkarte und meldete, daß Herr CharleS !ichard aus London vm die Erlauboiß bitte, Herrn Forti einen iefuch abstatten zu dürfen. „Charles Richard,* sprach Albert oachfinnend vor sich hin. Ach, ich entsinne

wich, er ist der Käufer meiner „büßenden «lagdalena*, welche in London von mir ausgestellt war! Herr Iichard ist mir willkommen.* Der Diener entfernte sich. Gleich darauf erschien Herr Richard in dem Atelier. Er war ein Mann von ungefähr sechsundzwanzig Jahren, f hlank und groß gewachsen, von aristokratischer Haltung und Be- f >egung, elegant und geschmackvoll gekleidet. Sein Gesicht bildete 1 «io längliches Oval, seine dunklen Augen kontrastirtev mit dem blonden Haar, doch nicht in störender Weise

. Ein starker, blonder Backenbart rahmte daS etwas blaffe Gesicht ein. Albert gievg Richard entgegen und begrüßte ihn in ehr erbietiger Art. „Herr Forti?" fragte Richard. „Mein Name,* erwiederte Albert. „WaS verschafft mir die Ehre JhreS Besuchs?" „Ihr Talent, Ihre Kunst und —* „Zu gütig, mein Herr!" „Es wird Ihnen bekannt fein,* sprach Richard weiter, „daß ich Ihr unvergleichliches Werk, „die büßende Magdalena*, besitze, welches in London so viel Aufsehen gemacht hat. Man sagte mir, daß diese Magdalena

kein Phaatafiegebilde sei, sondern daß ein lebendes Wesen Ihnen zu diesem Motiv Modell gesessen habe. Ist dirS Wahrheit?* fügte er hinzu, Albert mit fragenden und ängstlichen Blicken avfehend, als wenn sein Leben von der Ant wort abhienge. „ES ist Wahrheit, waS man Ihnen gesagt hat," erwiederte Albert. Die Züge Richard'- erh iierten sich, er alhmete hoch auf, doch gleich darauf nahm sein Antlitz w'eder einen melancholischen Ausdruck an. „Lebt vi-sS Wesen und — und ist eS noch frei?" fragte er mit unsicherer Stimme.

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 4
Data: 30.12.1880
Descrizione fisica: 4
eigene unglückliche Liebe zu Emilien zu rück. Um sich seinen Gedanken zu überlasten und auch Veronika und Albert einen Moment seligen Alleinseins zu gönnen, erhob er sich von seinem Stuhle unter dem Vorwand, er glaube, zum kommenden Tanz engagirt zu sein. Als Richard sich entfernen wollte, erschien Herr von Bertram in Begleitung deS Barons im KonversatioaSztmmer und schritt auf Richard zu, ihm den Baron von Stern vorstellend. Der Baron wußte mit gewandter Beredsamkeit Richard in ein Gespräch

, auf den Ottomanen und Divans in den verschiedenartigsten Stellungen und Lagen eine Gruppe der Gesellschaft, worunter sich auch Charles Richard, Albert Forti und Baron von Stern befinden. „Erlauben Sie mir eine Frage, meine Herren", sagte Richard, werke erweisen. Das Bild wurde sodann im Wiener Belvedere vielfach von Künstlern, Gelehrten und Kunstverständigen besich tigt. Siebzehn über dasselbe abgegebene Gutachten stimmen in der Hauptsache überein und betonen, daß das Bild nicht von Tizian gemalt sei

verschwinden kann?" Die Herren sahen einander bei Richards Frage verwundert au. „Warum nicht!" entgegnen eia aawefeader GerichtSasseffor. ■ „Viele verschwinden vom Schauplatz ihrer Thateo, ohne daß mau je wieder etwas von ihnen erfährt. Wie viele entkommen nicht nach Amerika und bleiben verschollen!" ! „Ich meine eS nicht in diesem Sinne," eotgegnete Richard, l „ich kann nicht aoaehmeo, daß die betreffende Persönlichkeit über daS Weichbild Berlins entfernt ist, sondern vermuthe nur, daß dieselbe irgendwo

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 6
Data: 05.05.1877
Descrizione fisica: 6
, waren von dem Vater rauh, fast heftig zurückgewiesen worden, und feit jener Stunde hatte er geschwiegen, desto mehr aber auch beobachtet. Richard Hellberg war sein vertrautester Freund von der Kindheit an gewesen, in dessen Brust er Alles nieder legte. was er an Freud' und Leid empfunden, während der lustige Wolfgang Alles nach Studentenart leicht be handelte und keine trübe Stimmung lange duldete. Robert wollte auf diesem Feste mit Hellberg reden, da er am nächsten Morgen schon Tiefensee verlassen

, ja. bis zum Todtschießen ver liebt hatte— Einsam ging Robert mit Angela am Arm durch eine stille Partie des Parks, ihm zur Seite Richard Hellberg. — Es hatte sich ihrer eine äußerst trübe und traurige Stimmung bemächtigt, welche durch das melancholische Licht des Mondes und den fernher schallenden fröljlichen Jubel nur noch erhöht wurde. „Hast Du Deinen Onkel Rambach gesprochen ?' fragte Richard plötzlich. „Nein, ich hab'ihn nicht einmal gesehen,' versetzte Ro bert zerstreut, »kenne ihn ja kaum, wie Du weißt

Programm auszustellen, da sie mit dem Clerus und mit dem „Ja, das wäre göttlich schön,' entgegnete er leiden schaftlich. „aber wie soll die Liebe den Haß versöhnen können, da die zärtliche Liebe selbst unsere Herzen trennt?' .Also der Vater will es durchaus nicht zugeben, daß Ihr ein Paar werdet?' fragte Richard, „so hat er doch SiaiidcS-Vorurtheile. die ich ihm niemals zugetraut <' „Nein, nein, die hat er nicht,' rief Angela lebhaft, „etwas Anderes bestimmt den sonst so gütigen Vater dazu. imS

i» trennen. Seid Ihr blind für Alles, was in ihm vorgeht ? Seht Zhr's denn nicht, wie betrübt er ist. daß er so handeln muß? — Ja. er muß wider sei- ncn Willen, eine andere Macht, die ihn in kurzer Zeit fast zum Greise umgewandelt, zwingt den sonst gütigen Mann diizu, so hart zu scheinen.' Erstaunt blickten die beiden Männer ans das junge Mädchen, das mit dem reinen Znstwcte eines Kinder- Herzens mehr ahnte und sah. als sie beide mit ihrer über- legenen Erfahrung. „Augela hat Recht,' sprach Richard

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 17.06.1872
Descrizione fisica: 4
verwundert. „So istS. Doch nun ist ja Alles noch zum Guten gewendet und Der, dessen Tod das Wiedersehen besie gelt — ist mein Bruder', setzteer düster hinzu. „Ich bin Richard Darley.' »Richard Darley?' riefen Howard uud Kate gleich zeitig. „So hätte ich Euch nicht getödtet?- fragte Howard consternirt. „Nichts dergleichen habt Ihr gethan. Alles Das ist mir ein Räthsel, das nur mein Bruder lösen könnte. Ich bin vor achtzehn Jahren nach Kalifor nien gegangen, allerdings ohne vorher von Euch Abschied

. Die Herren waren froh, daß ich Euch wegbrachte. Als ich Euch darauf hierher führte, hatte ich wahrlich keine Ahnung, daß wir hier Eure Lieben uud meinen Bruder «loderen Peiniger finden würden. Doch halt, er regt sich! Er ist noch nicht todt— Philipp, Philipp l' Der Verwundete äußerte unverständliche Laute. „Kannst Du mich hören? Ich bin Dein Bruder Richard!' .Richte mich auf!' stöhnte der Verwundete. Richard hob seinen Oberkörper empor, und lehnte ihn gegen das Reisigbündel. „Es ist traurig, Bruder

, daß ich nach langer Tren nung Dich so wiederfinden muß', sagte Richard bewegt; „aber es ist unabänderlich. Du wirst bald vor Gott stehen. Darum erleichtere Dein Herz, wenn Du kannst, und löse mir das Räthsel, warum Du Howard Morton und seine unschuldige Familie ruimrt hast?' „Ich liebte Kate Wilsord, bevor sie Howard Mor ton heirathete, aber sie wies mich ab und das erbit terte mich gegen meinen Nebenbuhler. Beide, Maaa und Weib wollte ich ruiniren. Ich verleumdete Kalis Ruf, er, Morton, erfuhr eS und ward

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