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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 30.09.1937
Descrizione fisica: 6
und Pied wußten, daß nun etwas ganz Beson nen würde, irgend ein Spaß jedenfalls, schere: zu dritt in dieser öden Farm wiird ^^*àsch des nördlichen Südwest ort war es also, dem es einfiel. Er war ^ àas, ihm allein durften solche ver- Mi, kommen! „Jungens', sagte er und sechste Glas ein, „ich denke mir. es wir hätten Richard, unseren alten. os e' Teilhaber, zu einem kleinen Spiele u>o ich denke mir', fuhr er mit einem hole,? ^ beiden fort. ..daß wir ihn uuch nicht mehr ganz nüchtern war, 'Respekt

und lachte Martwart ins ausgefallen schien ihm der Vorschlag, 'en m der Nacht zehn Kilometer zu beordern. Richard, der auf seiner °n immer noch mit feiner tlei- ^'lanna im Honigmond schwamm. , ^ kleine Holländer, der vor einem 'st aus dem Kapland von den gekommen war und jetzt Ri- t/.. Melle einnahm, rieb wie immer, à Mt war, die Hände umeinander >relli> seinem großen Kopf, auf .^.apsonne auch nicht mehr ein ein ten èim/I^rte die beiden mit einem Blick »em w »riet, daß es nicht geraten sei, rt -„^gnügen

zu stören. Dennoch kam - à°^U'd sagte: »Richard - her- wegschlössen! Den läßt Johanna der^'ìd war so stichhaltig, daß selbst >el . ei Tagen oft kaum mehr als °rte sprach, ihm auf die Schulter hieb und schrie: „Ja — das stimmt! Richard kommt nicht her!' Markwart sprang zornig auf: „Und ich kriege ihn doch her!' Er brüllte: „Josiasl... Josiasü' Aus dem Schatten des Hauses tauchte ein Schwarzer auf. „Josias', sagte der Baas zu ihm, „reite sogleich zu Baas Richard Westendorp und sage ihm, Baas Anton Elvert

sei eben auf unserer Farm eingetroffen und wolle, ehe er morgen früh Weiterreise, seinen alten Schulfreund und Jagdge- fährten Richard sprechen!' Indes der Diener davonhuschte, sahen sich die beiden anderen Männer an und schüttelten die „Markwart, du bist ein alter Fuchs', sagte mit unverhohlenem Respekt Albert. — „Ja, — ein alter Fuchs', echote Pietjer. „ Nun kommt Ri chard natürlich!', schloß er überzeugt und prostete seinem Chef in rückhaltloser Bewunderung zu. Der tat Bescheid und sagte

nur: „Na also!' — Dann mischte er die Karten. Es war kein Wunder, daß er fortwährend ge wann, denn die Aufmerksamkeit seiner Partner weilte bei ganz anderen Dingen. Sie dachten an das tolls Stäbchen, das sich ihr Baas mit Richaro leistete. Sie alle, Richard nicht ausgenommen, wußten von Anton Ewert, dem großen Löw«n- jägec uild Blutsbruder Richards, schließlich nìcht mehr, als daß er vor vierzehn Tagen etwa hier nach dem alten Südwest ins Ovamboland gekom men war. — vom Kilimandscharo her, drüben in Ostafrika, wo er alte

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Volksblatt
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Pagina 5 di 8
Data: 04.07.1923
Descrizione fisica: 8
in Bozen der Bauer Richard Sinn, ge boren 1888 in Oberplanitzing, nach Koltern zustän dig, wohnhaft in Oberplanitzing wegen vorsätzlicher' Tötung und dessen Bruder, der Vauernsohn An ton Sinn/geboren 1899 in Oberplanitzing, dort- selbst wohnhaft, wegen Beihilfe zu dieser Tat zu verantworten. Am 24. Oktober 1922 nachmittags lenkte An ton Sinn ein Ochsengespann durch die Ortschaft Kaltern und begegnete hiebei dein bei Baron Dipauli in Kaltern bediensteten Knecht Anton Haßl, welcher einen mit'Pferden

gegenüber, jeder mit seiner Waffe, aber keiner von ihnen wollte zum An griff schreiten. In diesem Augenblick kam Richard Sinn, der schon früher in Begleitung seines Bruders Anton gewesen war, aber in einer nahen Tabaktrafik einen Einkauf zu besorgen hatte, zur Stelle. Er näherte sich dem Anton Haßl von rückwärts und versetzte diesem einen derben Fauststoß in den Nacken und einen Fußtritt gegen den Fuß. Infolge dieser Schläge war Haßl zu Boden gekommen. Nun for derte Richard Sinn von seinem Bruder

das Zug scheit und sagte hiebei, ich werde schon fertig werden mit ihm. Als Ailton Tinn mit der Übergabe des Zugscheites etwas zögerte, riß es ihm Richard Sinn aus der Hand und versetzte damit dem gerade im Aufstehen vom Boden begriffenen Ailton Haßl zwei wuchtige Hiebe auf den Kopf und gegen die Schulter. Haßl fiel sogleich zu Boden und blieb bewußtlos liegen; Richard Sinn lief davon; Anton Sinn fuhr mit seinem Ochsengespann heimwärts. Anton Sinn hat 5>en Anton Haßl während des Austrittes kör perlich

in keiner Weise verletzt, seinen Bruder auch nicht zu dieser unseligen Tat aufgefordert, oder auf gehetzt, sondern ihm lediglich das Zugscheit hinge reicht. Die Brüder Richard und Anton Sinn geben die Tat im wesentlichen zu. Richard Sinn will mit dem Zugscheite nur einmal auf Haßl geschlagen und aus Notwehr gehandelt haben. Nach Aussage der Tatzeugen kann von einer Notwehr keine Rede sein, weil Anton Haßl gegen die Brüder nicht vorging. Haßl hielt zwar sein Rebmesser in Händen, er ge brauchte die Waffe

nicht und hat sie Wohl nur zu seiner Verteidigung in Bereitschaft gehalten. Außer dem stand Haßl zwei Gegnern gegenüber. Der ver letzte Anton Haßl wurde sogleich in das Spital nach Bozen überführt u. einer Operation unterzogen; er starb jedoch bereits am 30. Oktober 1922, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben. Er ist infolge der Schädelverletzung und schwerer Beschädigung des Gehirns gestorben. Die Leiche wies auch am rechten Fuße eine vom Fußtritte des Richard Sinn herrsch-» rende Verletzung auf. Dem Anton

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Der Burggräfler
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Pagina 5 di 10
Data: 04.07.1923
Descrizione fisica: 10
in Bozen der Bauer Richard Sinn, ge boren 1888 in Oberplanitzing, nach Kalter« zustän dig, wohnhaft in Oberplanitzing wegen vorsätzlicher Tötung und dessen Bruder, der Bauernsohn An ton Sin n, geboren 180!» in Oberplanitzing, dort- selbft wohnhaft, wegen Beihilfe zu dieser Tat zu verantworten. Llm 24. Oktober 1022 nachmittags lenkte An ton Sinn ein Ochsengespann durch die Ortschaft Kaltern und begegnete hiebei dem bei Baron Dipauli in Kaltern bediensteten Knecht Anton Haßl, welcher einen mit Pferden

sich mm kampfbereit gegenüber, jeder mir seiner Waffe, aber keiner von ihnen wollte zum Lln- griff schreiten. In diesem Augenblick kam Richard Sinn, der schon früher in Begleitung seines Bruders Anton gewesen war, aber in einer nahen Tabaktrafik einen Einkauf zu besorgen hatte, zur Stelle. Er näherte sich dem Anton Haßl von rückwärts und versetzte diesem einen derben Fauilftoß in den Nacken und einen Fußtritt gegen den Fuß. Infolge dieser Schläge war Haßl zu Boden gekommen. Nun for derte Richard Sinn

von seinem Bruder das Zug scheit und sagte hiebei, ich werde schon fertig werden mit ihm. Als Anton Sinn mir der Übergabe des Zngscheires etwas zögerte, riß es ibm Richard Sinn ans der Hand und versetzte damit dem gerade int Aufsrehen vom Boden begriffenen Llnton Haßl zwei wuchtige Hiebe auf den .Kopf und gegen die Schulter. Haßl fiel sogleich zu Boden und blieb bewußtlos liegen; Richard Sinn lief davon; Llnton Sinn fuhr mit feinem Ochsengespann heimwärts. Llnton Sinn hat den Anton Haßl während des Auftrittes

kör perlich in keiner Weise verletzt, seinen Bruder auch nicht zu dieser unseligen Tat aufgefordert. oder auf gehetzt, sondern ihm lediglich das Zugscheit hinge- reichr. Die Brüder Richard und Llnton Sinn geben die Tat im wesentlichen zu. Richard Sinn will mit dem Zugscheite nur einmal auf Haßl geschlagen und ans Notwehr gehandelt haben. Nach Aussage der Tatzengen kann von einer Notwehr keine Rede sein, weil Llnton Haßl gegen die Brüder nicht vorging. Haßl hielt zwar sein Rebmesser in Händen

, er ge brauchte die Waffe nicht und hat sie wohl mir zu seiner Verteidigung in Bereitschaft gehalten. Außer dem stand Haßl zwei Gegnern gegenüber. Ter ver letzte Llnton Haßl wurde sogleich in das Spital nach Bozen überführt u. einer Operation unterzogen; er starb jedoch bereits am 30. Oktober 1022, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben. Er ist infolge der Schädelvcrlctzung und schwerer Beschädigung des Gehirns gestorben. Die Leiche wies auch am rechten Fuße eine vom Fußtritte des Richard Sinn herrüh

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Alpenzeitung
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Pagina 4 di 6
Data: 22.05.1934
Descrizione fisica: 6
des Richard Wagner-Jahres im bayrischen Rundfunk durchgesprochen und enthält vollständig Unbekanntes, Neues und Originelles vom letzten Geburtstage der großen Bai)reuther Meisters. Er wird daher sich das Interesse vieler Meraner Verehrer Richard Wagners finden. Als junger Militärarzt wurde ich im Jahre 1877 nach der Kreishauptstadt Bayreuth zum dortigen Kavallerieregiments versetzt. Ein Umstand verlieh meiner neuen Garnisonsstadt besonderen Nimbns: Bayreuth als Asyl und Wirkungsstätte Richard Wagners

. Das deutsche Olympia bot mit die Hoff nung, den weltbezwingenden Tonfürsten von An gesicht sehen zu können: an dieser Hoffnung zehrte ich bei meiner Ankunft — an eine Möglichkeit, den Gewaltigen kennen zu lernen, hatte ist nicht zu deuken gewagt. Seit sieben Jahren weilte damals Richard Wag ner im oberfränkischen Städtchen. Nach einem Siegfrieds-Kampfe gegen die feindliche Welt war dem Verkannten, Vertriebenen die Hand königli cher Huld erschienen, aber blinder Parteienhaß hatte in München

verklei deten Freunde eine abwartende Pose einnahmen — und aus der geöffneten Tür nahten sich die er wartungsvollen Zuschauer den aufgestellten Stuhl reihen. Voran Richard Wagner er stand zu nächst stille, den rasch zurückgeworfenen Kopf und rasch prüfenden Blick auf unsere Gestalten rich tend — ihm zur Seite wie in seliger Verklärung Frau Cosima Wagner in meißseidener Robe mit langer, glatter Schleppe; beide Gatten nahmen die vorderen Mittelsitze ein, es folgten die,impo sante Figur von Franz Liszt

— Engelbert H Ednard Blunt, ein Amerikaner Philipp, dessen Freund — Dr. P. Kottmeier Herold „Ehrenhold' — Blandine v. Der 22. Mai 1882 brach als der tag Richard Wagners an, mit den verheißenden Sonnenschein lind dei Wonnemonds: mir erfuhren, daß Bülow mperdink zärtlichen, denkbar besten Familienvaters. Die Empfindungen des Augenblicks und das Bewußt sein des glatten Verlaufs erfüllten Freund Kott meier und mich mit stolzer Freude, wir drückten uns beglückwünschend die Hand; aus tiefer Seele aufatmend

geneigter Gemütsverfassung blieb; seine Züge spiegelten Heiterkeit lind innere Befriedigung. Diese Stim mung übertrug sich auch auf die Anwesenden. Im Arbeitszimmer wechselte lebhafte Unterhaltung mit bunten Vorträgen, welchen die Corona in lo sen Gruppen lauschte. Zunächst ist mir der feurige Gesang der italienischen Sängerin - erinnerlich, welchen Richard Wagner selbst auf dem.Flügel begleitete: es folgten italienische Lieder mit Man- dolinenbegleitung, gesungen von Dr. Kottnieier und dem jungen

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Bozner Zeitung
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Pagina 4 di 12
Data: 27.01.1900
Descrizione fisica: 12
am nächsten Morgen sehr wenig Zeit, einander Lebewohl zu sagen. Aber Herr von Harling hatte sich Bertha zur erbittertsten Feindin gemacht und'das junge Mädchen gab sich nicht einmal Mühe, ihre Ent rüstung gegen ihn zu verbergen. „wenn wir nur zusammen nach Hause giengen,' sagte sie, als sie Lucie wieder und wieder küßte. „Nun, eines Tages kann noch alles gut werden — ich werde Deine Bestellung an Richard nicht vergessen.' Lucie sagte ihr nichts davon, daß sie vor aussichtlich früher als jene Richard sehen

würde und als Bertha fort war, vermochte sie ihre Gedanken gar nicht mehr von Richard abzuwenden. „Würde er kommen, würde sie ihn wirklich wiedersehen?' Es war wie ein Traum, und je weiter der Tag vorschritt, desto weniger vermochte Lucie die rastlose Unruhe zu unterdrücken, die von ihr Besitz genommen hatte. Am Nachmittag wußte sie jedoch schon, daß sie ihren früheren Geliebten bestimmt wieder sehen würde, denn ihr Stiefsohn, Fritz von Harling, der den ganzen Tag über Dienst hatte, benachrichtigte

sie durch ein paar Zeilen, daß er um sechs Uhr mit Richard von Münster zum Diner kommen würde. Eine seltsame Aufregung ergriff Lucie, als sie diese Worte las. Sie war allein, als sie das Billet erhielt und sie küßte das Papier und ihre Augen leuchteten und ihre Wangen rötheten sich, Richard wiederzusehen — ganz gleich wie — ihn zu sehen, ihm die Hand drücken zu können — ihm, den sie schon für todt gehalten und hoffnungslos betrauert und beweint hatte! Sie lief die Treppe hinauf in ihr Schlaf zimmer und nahm

ihre schönsten Kostüms eins nach dem andern, aus dem Schränk. Nein, sie wollte keines derselben tragen. Sie hatte in Paris ein's mit Spitzen und bläuen Schleifen besetztes cremefarbenes Kleid von ganz weichem Stoff gekauft' — mehr eW Kleid für ein-junge? MSdHen^-HnliHHM Samstag, den 27. Jänner 1S00. Lucie sie damals zu tragen pflegte, als sie und Richard Hand in Hand am Meeresstrande dahinwanderten. Dies Kleid wollte sie heute tragen und dazu keinerlei Schmuck anlegen

ziemlich jugendlich aussieht — nun, es schadet nichts. Du magst es tragen, ich habe nichts dagegen.' „Mir scheint das Kleid sehr hübsch.' ant wortete Lucie, greng an ihren Gemahl vorüber und begab sich in den Salon, um dort mit pochendem Herzen Richard von Münster zu erwarten. Bald darauf hörte sie, wie eine Droschke vor dem Hause vorsnhr und wie daun Schritte die Treppe herauf kamen. Sie erhob sich halb, blaß und athemlos, aber die Schritte hielten nicht vor dem Salon an und gleich darauf hörte

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Bozner Zeitung
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Pagina 5 di 6
Data: 20.03.1900
Descrizione fisica: 6
Beilage zu Nr. 64 der „Bozner Zeitung' vom 20. März 1900. (Nachdruck verboten.) WM dem Sturme. Roman von D. Ruffel. (66. Fortsetzung.) Er ergriff den Zügel seines Pferdes und sie giengen zusammen weiter und plauderten miteinander und Richard erzählte Lucie, wie ihr Vater und Bertha nach Berlin gekommen wären, um sie zu suchen und daß Bertha sich jetzt bei Frau von-Cranach aufhielte. „Bertha und ich suchten Dich an allen möglichen und unmöglichen Orten/ fuhr Richard dann lächelnd fort

. „O. Richard, wie gut von Dir l' »Ich sehe nicht ein, inwiefern das beson ders gut von mir war, Lucie. Ich empfand große Sorge Deinetwegen — und — die Leute hätten dazu noch unwahre Gerüchte über Dich in Umlauf gebracht.' .Was für Gerüchte?' fragte Lucie hastig. „Alberne Thorheiten/ antwortete Richard, dunkel erröthend.denn er konnte ihr unmöglich sagen, was wirklich über sie gesprochen worden war; er konnte ihr nicht sagen: „die Leute glaubten, daß ich Dich entführt hätte; Dein Gemahl, ja sogar Dein Vater

, glaubten das l' „Das konnte ich mir denken, daß die Welt etwas Schlimmes vermuthen würde.' sägte sie den Augenblick daraus mit einem tiefem Erröthen. „Aber ich hatte keinen Grund dazu gegeben. Ich wohne bei einer alten Wittwe, Richard und außer mit ihr verkehre ich nur noch mit einem alten Ehepaar, namens Bönnhoff, die sehr freundlich zu mir gewesen sind und dann kenne ich noch eine Familie — das ist alles.' „Aber Du bist nicht sehr glücklich gewesen. Lucie?' „C. )l Ich bin elend gew-isen

— unaussprechlich elend in der Sehnsucht nach Euch allen; aber ich bin wenigstens einem noch schlimmeren Elend entronnen. Und dabei wandte Lucie ihren Blick von ihm fort. „Du willst nicht zu Herrn von Harling zurückkehren?' fragte Richard leise. „Nie! Bitte, sprich mir nicht davon, Richard — das ist vorbei und erledigt — nichts kann mich dazu bewegen, daß ich je zu ihm zurückkehre.' „Du denkst doch nicht etwa, ich wünschte, daß Du zu ihm zurückkehrst? Aber Lucie

, Du wirst Dich doch nicht wieder vor uns verbergen, nicht wahr? Ich darf wissen, wo Du bist, nicht wahr? Ich darf Dich doch zu weilen sehen? Und die Uebrigen? Bertha und Dein Vater?' „O, können wir es ihnen nicht vorläufig noch verschweigen? Bertha ist bei Tante Luise; ich weiß, was das zu bedeuter hat — lange Vorlesungen über mein schlechtes Verhalten, weltklugen Rath, den ich weder anhören noch befolgen will — laß uns wenigstens warten, bis Bertha von Tante Luise fort ist, ehe wir sie ins Vertrauen ziehen.' „Und Dein Vater?' fragte Richard

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Dolomiten
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Pagina 4 di 8
Data: 07.04.1931
Descrizione fisica: 8
im Saale des Gouver neurs. Man huldigt ihm allgemein, nur Tom, Samuel und andere Verschworene ziehen sich unter heimlichen Drohungen zurück. Auf der Liste der für heute zum Maskenball Geladenen sieht Richard, der Gouverneur, mit heimlichem Entzücken den Rainen Amelia, die Gattin seines besten Freundes Rene, der gerade kommt ihn vor geheimen Anschlägen zu warnen. Anstatt das Verbannungsdekret gegen die Wahrsagerin Nlrica zu unterschreiben, geht er verkleidet selbst hin. um von ihr sein Schicksal

zn erfragen. Verwandlung: In ihrer Hütte steht Ulrika, von Frauen umgeben, vor dein Zauberkessel, als Richard, als Matrose verkleidet. mit Silvan eintritt. Rach der Schicksalsdeutung Silvans Adifsing! Von uns zu beziehen: Häzenz-Formularlen. {Meldezettel für Quäsfur. ! Meldezettel für Magistrat Abmeldezettel. PluKnie: Zimmer zu vermieten. ttagelwekier - PujsjerhamSfmig tritt Amelia ein. Richard lauscht versteckt ihren Worten und hört, daß sie ihn leidenschaftlich liebt, aber von dieser Liebe geheilt

sein will. Die Wahrsagerin rät ihr. um Mitternacht am Hochgericht ein Zauberkraut zu pflücken. Richard prophezeit lllrica den baldigen Tod durch einen Freund und zwar dessen, der ihm heute zuerst die Hand druckt. Da kommt Rend ihn wieder ui warnen und reicht ihm ahnungslos die Hand. Richard wird dadurch erkannt und vom Volke jubelnd begrüßt. 2. Akt: Am Hochgericht außerhalb Bostons. Schaurige Felsenlandschaft. Amelia kommt schaudernd, das Zuberkraut zu suchen, doch Richard ist ihr gefolgt und drängt sie zum Ge ständnis

ihrer Liebe lgroßes Duett). Rend koinmt eilig. Richard vor den nahen Ver schwörern zu retten. Beim Ueberfall der Ver schwörer auf Renö. der aber Richard gelten sollte, erkennt er in der verschleierten Frau, die er nach Boston zurückzubringen versprach, voll Schrecken sein Weib Amelia. Er schwört gegen Richard Rache. 3. Akt: Arbeitszimmer Rentzs. Er kann seiner Gattin trotz ihrer Unschuldbetenerungen nicht verzeihen und will die Schmach durch ihren Tod sühnen, wird aber dann umgestimmt und be schließt

. mit Tom und Samuel Riihard zu töten. Verwandlung: Großer Valllaal. Im Gewühl der Masken mischen sich die Verschworenen und Rcnö weiß durch geschicktes Aushorchen des Pagen Oskar Richards Maskierung zn erfahren. Amelia mahnt Richard mit verstellter Stimme, den Saal zu verlassen» wo ihn der Tod drohe. Während sie noch einmal Liebesworte aus- tauschcn, durchbohrt ihn RenLs Dolch und zu Tode getroffen, verzeiht Richard allen und be zeugt, daß kein Verrat an der Freundschaft be gabten wurden. Wien

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Meraner Zeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 30.06.1923
Descrizione fisica: 8
der Wiederherstellung der inter nationalen Beziehungen im Radsport begrüßt. Jedes Lani» hat versichert, daß es seine besten Fahre? schicken wird. Man darf also auf den gebotenen Sport gesvannt sein. Die Veranstal tung eröffnet in würdiger Weife den Reigen der Meraner Sportveranstaltungen im Herbst. Gerichkssaal. Mit einem Iugscheite erschlagen. Heute hat sich vor dem Schwurgerichte in Bozen der Bauer Richard Sinn, geboren 188S in Obcrplanitzing, nach Kaltem zuständig, wohn haft in Oberplanitzing, wegen

,?. In diesen, Augenblick kam Richard Sinn, der schon früher in Begleitung seines Bniders Anton ge-> wefen war, aber in einer nahen Tabaktrafik einen Einkauf zu besorgen hatte, zur Stelle. Er näberte sich dem Anton Haßl von rückwärts und versetzte diesem einen derben Fußstoß in den Nacken und einen Fußtritt gegen den Fuß. In' folge dieser Schläge war Haßl zu Boden gekom- men. Nun forderte Richard Sinn von seinem Bruder das ZugsclM und sagte bierbei: „Ich werde schon fertig werden damit.' Als Anton Sinn

mit der Uebergabe des Zugscheites etwas zöaerte, riß es Ihm Richard Sinn aus der Hand »nd versetzte damit dem gerade Im Aufstehen vom Boden begriffenen Anton Haßl zwei wu^b- tiae Hiebe auf den Kopf und gegen die Schul- ter. Haßl fiel sogleich zu Boden 'nd blieb be- mußtlos liegen: Richard Sinn lief davon: Anton Sinn fuhr mit seinem Ochsenaesvann davm,. Anton Sinn hatte den Anton Hakl während des Auftrittes körperlich in, keiner Weise verletzt, seinen Bruder auch nicht zu dieser unseligen Tat aufaefordertet

oder aufgehetzt, sondern ihn se- diglich das Zugscheit hingereicht. Die Brüder Richard und Anton Sinn aaben die Tat im we- sentlicl^en z». Richard Sinn will mit dem Zua- scheit nur einmal aus Haßl geschlagen und aus Notwebr gehandelt haben. Nach Aussage der Tatzeugen kann von einer Notwehr keine Rede sein, weil Anton Haßl gegen die Brüder Sinn vorging. Haßl hielt zwar sein Rebmesser in Händen, er gebrauchte die Waffe nicht und hat sie wolil nur zu seiner Verteidigung in Bereit schaft gehalten. Außerdem stand

Häßler zwei Gegnern gegenüber. Der verletzte Anton Haßl wurde sogleich in das Spital nach Bozen über führt und dort einer Operation unterzogen: er starb jedoch dort bereits am 3l1. Oktober 1922 obne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben. Er Ist infolge der Schädleverletzung und schwe ren Beschädigung des Gehirns' gestorben. Die Leiche wies auch am rechten Fuß eine von den Fußtritten des Richard Sinn herrührende Ver- letning auf. Dem Anton Haßl wird allgemein nachgesagt, daß er ein ruhiger

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Bozner Zeitung
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Pagina 5 di 6
Data: 23.04.1900
Descrizione fisica: 6
scharf und forschend anblickend, „während Herr Richard von Münster am Leben ist, nicht wahr?' .Ja, ja,' rief Lucie jetzt in unverkennbarer Erregung. .Gott sei Dank dafür, Richard ist jetzt außer Gefahr!' .Nun, unter den obwaltenden Umständen ist es eigentlich sehr erfreulich, daß Du an diesem Herrn Richard von Münster einen Rückhalt hast, um aus Deiner schiefen Lage herauszu kommen.' meinte Frau von Cranach trocken. „Und wann werde ich das Vergnügen haben, Herrn Richard von Münster

Thränen und rief laut schluchzend: .Eine Zeit lang glaubte ich, daß Richard sterben würde; aber jetzt ist er außer Gefahr, wenngleich noch sehr schwach und leidend.' Auf Bertha's theilnehmende Fragen erzählte sie ihr dann die ganze Geschichte der letzten Monate und schloß mit der Bemerkung, daß sie wenigstens während der nächsten Wochen keinesfalls bei ihrer Tante bleiben. könnte, denn sie müßte wieder zu Richard zurück, um ihn zu pflegen. Am folgenden Vormittag fuhren denn auch die beiden Schwestern

von ein einem Hause zum andern wanderte und für kärglichen Lohn Klavierstunden gab. Ich muß gestehen, ich hätte nicht so gehandelt. Ich hätte diesen Herrn von Harling einfach die Folgen seiner Ruchlosigkeit tragen lassen. Und dennoch behaupteten die verleumderischen Menschen, daß dieses hochsinnige Mädchen von ihrem früheren Verlobten dem Herrn Richard von Münster, sich hätte entführen lassen, während diesem in seiner Angst und Sorge darüber, was eigentlich aus Lucie ge worden wäre, beinahe das Herz brach

, brachen Sie beide in einen lauten Ausruf freudigster Ueberraschung aus und in dem nächsten Augenblick lag Lucie in den Armen ihres Vaters. Richard hatte noch am Sonn abend ohne Luciens Wissen ein Telegramm an ihren Vater abgeschickt und dieser war unverzüglich gekommen. Nachdem die erste Freude des Wieder sehens vorüber war, besprachen sie eingehend die nächste Zukunft und gelangten zu dem Entschluß, daß sie alle. Herr von König mit seinen beiden Töchtern und Richard von Münster, der jetzt wohl genug

war, um reisen zu können, von Berlin nach Schleswig zurückkehren wollten. Nach zwei Monaten sollte dann Luciens Hochzeit mit Richard von Münster stattfinden. Richard drängte daraus, daß diese Frist aus einen Monat ver kürzt würde, aber Herr von König blieb bei seiner ersten Bestimmung und meinte: „Mein lieber Junge, Ihr werdet Euch ja täglich sehen und es ist immer am besten, wenn man der Welt so wenig wie möglich Grund zum Gerede giebt.' Sie blieben den ganzen Tag über bei Richard und als dann am Abend Herr

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Bozner Zeitung
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Pagina 5 di 6
Data: 29.01.1900
Descrizione fisica: 6
lang gar nichts mehr von der Besatzung desselben hört, ist es eigentlich kaum noch zu erwarten, daß einer derselben wieder auftaucht.' Und dabei lachte Richard ziemlich hart und schneidend. „Es war so schrecklich — zu schrecklich, Richard!' „Man erzählte mir. Du hättest meine Flaschenbotschost am Strande gefunden — ist das wahr?' Luciens Lippen öffneten sich eben zur Antwort und ihre blauen Augen ruhten voll tiefster Belegung aus Richards Zügen, als sich die Thür des Salons nochmals öffnete

und Herr von Harling mit seinem gewohnten Selbstbewußtsein und gewichtigen Austreten hereinkam. Den jungen Mann, den er neben seiner Gemahlin stehen sah. betrachtete er zuerst etwas verwundert, besann sich dann aber und sagte: „Ah — vermuthlich Herr von MünsKr? Bitte, meine liebe Lucie, stelle mich dem Herrn vor.' „Mein Gemahl, Herr Baron von Harling,' stammelte Lucie. Richard von Münster konnte kaum glauben, daß dies wirklich Luciens Gatte wäre, als er aus diesen wohlbeleibten, ältlichen, häßlichen

Mann blickte. Es erschien ihm gar zu schreck lich, gar zu unnatürlich. Die Nachricht von ihrer Verheirathung war ihm ein schwerer und harter Schlag gewesen, denn er hatte sie so tief und innig geliebt und sich ihrer Liebe so völlig sicher gefühlt. Daß sie aber solch' einen Menschen wie diesen hier hatte heirathen können! Richard lächelte etwas ingrimmig, während er die Hand nahm, die ihm Herr von Harling bot und sich von demselben zu seiner wunderbaren Rettung beglückwün schen ließ. „Eine ganz

denn die Lucie?' Beide jungen Leute vor ihm errötheten bei dieser Frage heftig. »DaZ. war ihr Name,' antwortete Richard, und seine Stimme bebte dabei ein wenig. »Ah l Ich glaube, Ihr Gut grenzt unmit telbar an Langfeld, die Besitzung des Herrn von König, nicht wahr?' Ja. Wir sind unmittelbare Nachbarn.' »So hörte ich. Ah, hier kommt meine Tochter l Nun, meine liebe Henriette.' und « Herr von Harling beugte sein stattliche? Haupt, um den üblichen töchterlichen Kuß aus seine Nasenspitze entgegenzunehmen

, »Henriette, dies Ist. Herr von Münster, der Freund Deines Bruders, weißt Du.' > »Und der Frennd Deiner Gemahlin,' meinte die junge Gräfin lächelnd. »Ich habe so viel von Ihnen gehört. Herr von Münster, daß es .mir ein großes Vergnügen bereitet, Sie per sönlich kennen zu lernen.' < 411/ Richard verbeugte sich gemessen und » die Frau Gräfin von Luckner konnte sich -dabei der Wahrnehmung nicht verschließen. Maß -er'r«irlich i eme - ganz prächtige Er scheinung war. ' WA »Und so -verloren- Sie. Ihre.kseine

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Volksbote
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Pagina 9 di 12
Data: 05.07.1923
Descrizione fisica: 12
ebenfalls frelgefprochen. Am 30. Juni 1923 hatten sich vor dem Schwurgerichte in Bozen der 35 Jahre alte Bauer Richard Sinn von Oberplanitzing Gemeinde Kaltern, wegen Totschlages, und dessen 24 Jahre alter Bruder Anton Sinn wegen Beihilfe zu dieser Tat zu verantwor ten. Der Hergang der Tat. Am 24. Oktober 1922 nachmittags lenkte Anton Sinn ein Ochsengespann durch die Ort schaft Kaltern und begegnete hiebei dem bei Baron Dipauli in Kaltern bediensteten Knecht Anton .Haßt, welcher einen mit Pferden

genommen und ging, dasselbe zum Schlage erhoben, gegen Haßl vor. Haßl zog sich gegen eine Mauer zurück und hielt sein Rebmesser abwehrbereit in der Hand. Beide standen sich nun kampfbereit gegenüber, jeder mit seiner Waffe. In diesem Augenblick kam Richard Sinn, der schon früher in Begleitung seines Bru ders Anton gewesen war, aber in einem na hen Tabakladen einen Einkauf zu besorgen hatte, zur Stelle. Er näherte sich dem Anton Haßl von rückwärts und versetzte diesem einen derben Fauststoß

in den Nacken und einen Fußtritt gegen den Fuß. Infolge dieser Schläge war Haßl zu Boden gekommen. dem Zugscheit niedergeschlagen. Nun forderte Richard Sinn von seinem Bruder das Zugscheit und sagte hiebei: „Ich werde schon fertig werden damit'. Als An ton Sinn mit der Uebergabe des Zugscheites etwas zögerte, riß es ihm Richard Sinn aus der Hand und versetzte damit dem gerade im Aufstehen vom Boden begriffenen Anton Haßl zwei wuchtige Hiebe auf den Kopf und gegen die Schulter. Haßl fiel sogleich zu Boden

und blieb be wußtlos liegen: Richard Sinn lief davon 'md Anton Sinn, fuhr mit seinem Ochsenge spann davon. Di« Brüder Richard und Anton Sinn ge ben die Tat im wesentlichen zu. Richard Sinn will nur aus Notwehr gehandelt ha ben. Nach Aussage der Tatzeugen kann aber von einer Notwehr keine Rede sein, weil An ton Haßl gegen die Brüder Sinn nicht oor- ging. Haßl hielt zwar sein Rebmesser in Händen, er gebrauchte aber die Waffe nicht und hat sie wohl nur zu seiner Verteidigung in Bereitschaft gehalten

. Außerdem stand zwei Gegnern gegenüber. Das Opfer an Gehlrnbefchädigung gestorben. Der verletzte Anton Haßl wurde sogleich in das Spital nach Bozen überführt und einer Operation unterzogen; ■ er starb jedoch, dort berAts am 30. Oktober 1922 ohne das Be wußtsein wieder erlangt zu haben. Er ist , infolge der Schädelverletzung und schweren > Beschädigung des Gehirns gestorben. Dem i Anton Haßl wird allgemein nachgesagt, daß er ein ruhiger, arbeitsamer Mann war. ■ Richard Sinn wird als stolz - und leicht

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Bozner Zeitung
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Pagina 4 di 12
Data: 21.04.1900
Descrizione fisica: 12
ein Zimmer miethete. Ich werde es Ihnen ganz genau erzählen — es ist besser, daß Sie alles wissen. Mein früherer Ver lobter. Richard von Münster, war doch nicht ertrunken und ich sah ihn wieder. Er war mit Fritz von Harling befreundet und nach dem ich ihn wiedergesehen hatte, beschloß ich, Herrn von Harling zu verlassen, aber allein, nicht mil Richard. So hielt ich mich denn hier verborgen — und — und — versuchte, durch Musikunterricht meinen Lebensunterhalt zu erwerben.' „Und dieser Mann —' „Richard

? Ich begegnete ihm eines Tages ganz zufällig im Thiergarten. Begreifen Sie jetzt — der junge Mann, der damals schwer verwundet hierhergebracht wurde, war Richard von Münster — nicht mein Bruder — aber ich gab ihn als solchen aus. weil ich dachte, daß ich ihn dann pflegen könnte, ohne Auf sehen oder üble Nachrede befürchten zu brauchen.' Lukas antwortete nichts, sondern sah sie ganz stumm, wie verwirrt, an — es stürmte zu viel auf ihn ein — die Erinnerung an seinen Mordversuch, seine leidenschaftliche Liebe

das Zimmer. Etwa eine halbe Stunde später trat Lucie, ihre Augen von Thränen ganz geröthet und in ihrem ganzen Aussehen die tiefste Be trübniß, Niedergeschlagenheit und Scham ver rathend, in das Zimmer Richards im Hause der Frau Marks. Richard saß in seinem Lehnstuhl und be grüßte sie lächeld mit der Frage: „Weshalb kommst Du heute so spat, Lucie?' Aber im nächsten Augenblick rief er. durch ihr Aussehen aufs Höchste erschreckt: „Was fehlt Dir Lucie? Was ist geschehen?' „Richard,' antwortete Lucie, blaß

und zitternd und die Worte kaum über ihre Lippen bringend, „ich habe Dir etwas Entsetzliches mitzutheilen, eine so unsagbare Schmach und Schande —' Sie sank schluchzend auf den nächsten Stuhl urd nachdem es Richard gelungen, sie etwas zu beruhigen, brachte er sie allmählich dazu, ihm die Ursache ihrer Verzweiflung zu erzählen und vernahm alles, was ihr Lukas heute Morgen über Herrn von Harling und die Ungültigkeit ihrer Verheirathung mit getheilt hatte. Aber Richard schien die ganze Sache

weiter nicht besonders aufzuregen und schließlich sagte er ihr ganz gelassen: „Mein liebes Kind, die Schande lastet ausschließlich auf dem verstorbenen Herrn von Harling. aber durchaus nicht auf Dir. Du warst ja nur dem Namen nach seine Gattin und daß diese nie vollzogene Ehe sich als ungültig herausstellt, hat meines Tr achtens wenig zu bedeuten. Du darfst Dich nicht weiter mit thörichten Einbildungen darüber quälen.' „Aber es ist so schrecklich,' antwortete sie; „und — und — denke Dir nur, Richard — dieser Mann

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Bozner Nachrichten
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Pagina 7 di 10
Data: 30.06.1923
Descrizione fisica: 10
Nr. 146 „Bozner Nachrichten','30. Juni ulck l. Juli 1923 Seite 7 SchlAMgericht. Mit einem Zugscheit erschlagen. Am 30. Juni 1923 hatte sich vor dem Schwur gerichte in Bozen der Bauer Richard Sinn, ge boren 1888 in Oberplanitzing, nach Kaltern zustän dig, wohnhaft in Oberplanitzing Wegen vorsätzlicher Tötung und dessen Bruder, der Bauernsohn An ton Sinn, geboren 1899 in. Oberplanitzing, dort- selbst wohnhaft, wegen Beihilfe zu dieser Tat zu verantworten. Am 24. Oktober 1922 nachmittags lenkte

, dasselbe zum Schlage erhoben, gegen Haßl vor. Haßl zog sich gegen eine Mauer zurück und hielt fein Rebmesser abwehrbereit in der Hand. Beide standen sich nun kampfbereit gegenüber, jeder mit feiner Waffe, aber keiner von ihnen wollte zum An griff schreiten. In diesem Augenblick kam Richard Sinn, der schon früher in Begleitung seines Bruders -Anton gewesen war, aber in einer nahen Tabaktrafik einen Einkauf zu besorgen hatte, zur Stelle. Er näherte sich dem Anton Haßl von rückwärts und Dersetzte diesem einen derben

Fauststoß in den Nacken und einen Fußtritt gegen den Fuß. Infolge dieser Schläge war Haßl zu Boden gekommen. Nun for derte Richard Sinn von seinem Bruder das Zug scheit und sagte hiebei, ich werde schon fertig werben miit ihm. Als Anton Sinn mit der Übergabe des Zugscheites etwas zögerte, riß es ihm Richard Sinn aus der Hand und versetzte damit dem gerade im Ausstehen vom Boden begriffenen Anton Haßl zwei wuchtige Hiebe auf den Kopf und gegen die Schulter. Haßl fiel' sogleich zu Boden und blieb

bewußtlos liegen; Richard Sinn lief davon; Anton Sinn^fuhr mit seinem Ochsengespann heimwärts. Anton ^inn hat den Anton Haßl während des Auftrittes kör perlich in. keiner Weise verletzt, seinen Bruder auch nicht zu dieser unseligen Tat aufgefordert, oder auf gehetzt, sondern ihm lediglich das Zugscheit hinge reicht. Die Brüder Richard und Anton Sinn geben die Tat im wesentlichen zu. Richard Sinn will mit dem Zugscheite nur einmal auf Haßl geschlagen und aus Notwebr gehandelt haben. Nach Aussage

der Schädelverletzung und schwerer Beschädigung des Gehirns gestorben. Die Leiche wies auch am rechten Fuße eine vom Fußtritte des Richard Sinn herrüh rende Verletzung auf. Dem ^ Anton Haßl wird all gemein nachgesagt, daß er ein ruhiger, arbeitsamer Mann war. Richard Sinn gilt als stolz und leicyt reizbar, genießt aber keinen schlechten Ruf. Da uch Zweifel fel an die volle Zurechnungsfähigkeit des Richard Sinn ergaben, wurde er einer psychiatrischen Unter suchung unterzogen. Die ärztlichen^ Sachverständi gen kamen

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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 13.10.1938
Descrizione fisica: 6
Wirklichkeit, daß in Maximum an „Vieren' schier die An wartschaft auf Genialität bedeuten woll- ^ Denn der junge Richard Wagner lei« Hie diesen Rekord an schlechten Noten, Hz er die alte NicolaiMle seiner Vater- lädt Leipzig verließ. Waren diese nichts würdigen „Bieren' Ausdruck seiner tat- Ichlichen Leistungen, so waren sie doch »urchaus nicht ein Spiegelbild seiner Fä higkeiten. sgm Gegenteil, wie im Kriege der Drückeberger alles-tat, als „d. u.' zu er- Keinen, so tat Richard alles, durch bös- Mge

zum Abiturientenexamen durchzuarbeiten.' Doch auch jetzt hatte der Schüler alles Andere als lateinische oder griechische Aus üben im Kopfe u»Ä nichts Eiligeres zu un, als eine Pennäleroerbindung zu be gründen. Hier präsidierte der tleine Ri darà in großen Kanonenstieseln und «ißen Lederhosen als Subsenior und ,7önie seinem akademischen Ehrgeiz, kaum hotte unser junger Richard Wag ner das Oberprimazeugnis in der Hand, kilte er wie besessen zur Universität, sich nmatrikulieren zu lassen. Alsdann raste «r spornstreichs

wilzenommen. Mit Stolz zeigte der klei ne Sernegroß — Richard Wagner war à kleines.-Kexlchen! — sein großes S-lber gesöchen^' Saxonenmutze. Wagners studentischer Ehrgeiz, eine Lästige Rauflust, brachte ihm die ubN- !chen Händel ein. Als Schleppsuchs hatte r bald Gelegenheit, sich aus dem Paur- !oden zu betätigen. Man focht damals ms der alten Burggasse, in der Fischer- Wn Kneipe.. Im achtzehnten Jahrhun- !rt hatte diese Gaststätte den poetischen 'amen ..Zur kalten Wurst' , . getragen- ier verkehrte

bereits im Früyiahr Isis .er Musikdirektor der Sekondaschen Iheatergruxpe, Herr Ernst Theodor Ama tus Hoffmann, mit bechersrohem Thea- àolke, leerte auch nüt dem Vater Ri- schards, dem Polizeiamtsaktuarius Fne- Idrich Wagner, in angeregtem Gedanken- loustausch Manchen Decher. Am 22. Mai Z81S war der Leipziger Polizeiakturarms — übrigens nach der Völlerschlacht zum iHolizeiprändeTiien ausersehen — zum nennten Male Là gewoxd^n, nicht ah mend, daß ,in seiner Stammkneipe Her Mngstgeborene Richard einst

, großspurig und herausfordernd Sämtliche Gegner Wagners fielen ausi Keines der sechs Duelle wurde ausgefoch ten. Der erste der Wagnerfchen Gegner, ein gewisser Stelzer, genannt Lope, schloß sich den damals durch Leipzig zicheàn polnischen Flüchtlingen an und landete schließlich, eine verkrachte Existenz, in der Fremdenlegion. Wie dieser war wohl auch ein zweiter Gegner mitsamt seinen Schulden spurlos verschwunden. Der dritte. Degelow. fand bereits vor Richard Wagner den ernsthaftesten Gegner. Er wuàe

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Bozner Zeitung
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Pagina 4 di 6
Data: 30.01.1858
Descrizione fisica: 6
auf und ab und wird immer ärgerlicher, weil ein Anderer ihn warten läßt. Innerlich mag er sich vorgenommen haben, den Nachlässigen bei seiner Ankunft mit Vor würfen zu überhäufen, und dock, als er endlich kommt, reicht er ihm ohne «in Wort weiter zu sprechen die Hand und läßt sich von ihm in eine der benachbarten Tavernen führen, die um diese Zeit und bei dieser Witterung ungewöhnlich stark besucht waren. »Wäre eS nicht besser. Richard, wir ließen unS ein eigenes Zimmer geben?« sragte endlich der Mann, der draußen

gewartet hatte, als sie in die überfüllte Echenkstube eingetreten waren; aber der Angeredete führte ihn wieder, ohne zu antworten, durch die Gäste hindurch, die nach englischer Sitte in ihren Verschla gen abgeschlossen saßen, begrüßte den Wirth am Schenk, tisch wie einen alten Bekannten und deutete dann auf einen Tisch am Ende deS SaalS, der noch unbesetzt War. Dahin gingen die beiden jungen Männer und «ackdem sie sich überzeugt halten, daß Niemand sie höre, fragte Richard: „Du hast wich rufen lassen

, Friedrich; was willst du?' „Willst du Gel» verdienen, viel Geld?« gab der Angeredete zur Antwort. Richard sah seinen Freund mit einem sonderbaren Blicke an, stürzte sein GlaS Brandy aus einen Zug hinunter und erwiederte trocken: „Wie ich Geld ver dienen kann, weiß ich am besten: ich brauche nur einem jungen armen Edelmanne in Schweden den Nachweis zu geben, daß. er von Rechts wegen einer der reich« sien Grundbcsitz-r ist, und die Belohnung könnte mir «icht ausbleiben ' „Wäre eS ni<Ht auch um deinen Hals

geschehen, hättest du mich schon längst verrathen', antwortete Hriedriib, indem er einen mißtrauischen Blick um sich warf, endlich aber doch sagte: „Richard, wir gehören zusammen und du mußt mir helfen, wenn du mich nicht elend sehen willst. Du weißt, Alles ging von dir aus und du benutztest nur die Träume meines Ehrgeizes, um mich zu gebrauchen !' „Freilich , du bist kein praktischer Mann', ergänzte Richard und Hielt dem Wirthe zum vierten male daS GlaS hin, daS er dann wieder mit einem Zuge leerte

-seiner Hin« unterrichtet, kam sie.-kaum t3 Jahre alt nach^'ta- llen, studme dort die klassischen AuustwWe und ging dann 17K9 nack England. wo sie die ganze königliche Familie malte, «ud ihren Ruf gründete. der selbst die ersten Maler ihrer Zeit uberstrahlte. Die hier «utgetheite Novelle. aus Gutz- lowS »Unteihaltungen am häuslichen Heerd' erzählt uns eine eins zenem Aufenthaltes Künstlerin m England, die recht geeignet »st unsere ÄHeikiahme an ihren Schick- würde eS schaden?' antwortete Richard; „daß du verliebt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 3 di 10
Data: 11.07.1903
Descrizione fisica: 10
besuchen und dadurch sich die zweite Landes sprache erwerben. Wie war eS'möglich, daß neu angekommene Bauleute des Dr. Richard Ferrari dem Seelsorger Nikolaus Malpaga erklärten, sie seien sehr froh, daß ihre Kinder deutsch lernen können^ des halb wäre eS ganz gegen ihren Willen, wenn sie gezwungen würden, die Kinder in die welsche Schule ju schicken. Die Herren von Pfatten und der „Alto Adige' mögen die 50 italienischen Familien, welche Pfattm in den letzten zehn Jahren verlassen

haben, um in einem deutschen Dorfe ein besseres Brot zu essen und von der Pellagra verschont zu bleiben, befragen, als Chwgna Karl, GreneS, Bisesti, Laren- iisch, Enderle und so weiter, ob sie nicht mit der wischen Schule einverstanden waren und jetzt ganz sonders find. Wie ist eS möglich, daß die Bau ute am Brückenhof einem zweimaligen Anstürme von Seite des Vorstehers Miori, des allmächtigen -Richard Ferrari und des noch menschlich ge- ^ten eigenen Grundherrn, es möge eine vorge- ^ Bittschrift, welche von Unwahrheiten

, die so- Inthronisation kann schon am Tage der ^Üsmden, wird aber gewöhnlich auf eine ^Zeit verschoben. ,D er Tiro » e r' setzten und die deutsche Sprache für ihre Kinder ge wahrt haben wollten? Herr Titus v. Ferrari setzte eben in seiner Menschlichkeit bei, niemand sei ge zwungen und hätte für den Weigerungsfall keine Folgen zu befürchten. Freilich wußten die besagten Bauleute, als Foradori, Schaffer Ferrari Anton Peter, Trentini und Peterlini ganz gut, daß sie bei Dr. Richard Ferrari, Schlößl Hofbesitzer

, und Johann Miori, Vorsteher, sicher in Ungnade fielen und nie mals einen Platz auft ihren Anwesen fänden. Doch sie' unterfertigten nicht; so auch die Bauleute am Kellerhof. Als am 22. Juli 1897 die Bauleute des Dr. Richard Ferrari von seinem Agenten Giovanini zur Unterfertigung der Bittschrift um die italienische Schule in das HauS des Agenten, wo auch Miori wartete, zitiert wurden, gab eS allgemein unzu friedene Mienen und auch Widerspruch; sie kannten aber ihren Herrn mit den Satzungen, deren Punkte

so zahlreich waren und find wie die Anrufungen der Allerheiligen-Litanei, sie wußten auch, daß er der Hauptagitator für die welsche Schule sei. Weil sie für den Moment keinen anderen Ausweg hatten, fertigten sie alle. Am 32. Juli abends kamen einige dieser Bauleute zum damaligen Seelsorger und unterfertigten die Erklärung für Beibehaltung der deutschen Schule, andere aber erklärten, sie seien mit der deutschen Schule ganz zufrieden, doch wagen sie eS nicht, dem Dr. Richard Ferrari in dieser Sache

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Bozner Zeitung
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Pagina 5 di 6
Data: 13.03.1900
Descrizione fisica: 6
verfärbte sich Herr von Harling etwas und nach einer kurzen Pause sagte er: „Darüber habe ich noch gar keinen endgiltigen Beschluß gefaßt.' Und Herr von König mußte sich mit dieser Antwort zufrieden geben, aber er verließ Herrn von Harlings Haus mit dem Bewußt sein. daß er Recht daran gethan hatte, seinen Schwiegersohn aufzusuchen und einige Tage später wurde auch Fritz von Harling davon überzeugt, daß Richard von Münster ganz unschuldig an Luciens Verschwinden wäre. Einige Tage nach dieser Unterredung

be gegnete nämlich Richard von Münster seinem früheren Freunde, als derselbe eben aus einem Laden trat. Richard eilte auf jenen zu und sagte kurz und entschieden: „Ich muß Dich sprechen, Fritz. Ich habe Dir besondere Mittheilungen zu machen.' Fritz von Harling wurde dunkelroth und begann ziemlich empört: „Unter den obwaltenden Umständen —' „Unter den nicht obwaltenden Umständen,' unterbrach ihn Richard eifrig. „Von der ganzen Geschichte ist kein Wort wahr. Fritz, ich erkläre Dir feierlich, daß ich Frau

verborgen hält — und ich bin mit ihrem Vater und ihrer Schwester herge kommen, um sie zu suchen.' „Es ist eine ganz wunderbare Geschichte. Ich habe Dich lange gekannt, Richard, und Du wirst mich in einer solchen Sache doch nicht hintergehen.' „Ich habe Dir mein Ehrenwort gegeben, daß ich die Wahrheit spreche. Welche Ver anlassung hätte ich. Dich zu hintergehen? Hätte Lucie sich wirklich von mir entführen lassen, glaubst Du, ich würde sie irgendwo allein gelassen haben, um nach Berlin zurück zukehren

?' Aus den letzten Worten Richards von Münster sprach eine so heftige, wenn auch verhaltene Leidenschaft, daß Fritz von Harling nicht umhin konnte, seinem Freunde zu glauben und erwiderte: „Nein, das ist nicht anzunehmen. Ich hatte übrigens Lucie sehr gern und ich freue mich, Richard, daß wir Freunde bleiben können.' Dabei reichte Fritz ihm die Hand und Richard drückte dieselbe auf's Herzlichste. Hierauf plauderten die beiden so unbefan gen und freundschaftlich miteinander, wie nur je zuvor und bald erkundigte

sich Richard auch nach Eochen Dore. das heißt, er fragte lächelnd: „Und wie geht es der reizenden Schlächterstochter?' „Sie ist keine Schlächterstochter, mein lieber Junge — sie ist ein süßes kleines Mädchen,' antwortete Fritz von Harling. jedoch mit einer gewissen Zurückhaltung im Ton seiner Stimme, die Richard davon abhielt, den Gegenstand weiter zu verfolgen. Aber jedenfalls schieden sie als sehr gute Freunde und Fritz von Harling war wirklich erfreut, auch seiner Schwester, der Gräfin Luckner

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Bozner Zeitung
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Pagina 5 di 6
Data: 16.04.1901
Descrizione fisica: 6
Beilage zu Nr. 86 der „Bozner Zeitung' vom 16. April 1901. (Nachdruck verboten.) Dämon Gold. Novelle von R. Sturm. 16. Fortsetzung. „Alle Teufel, das ist unser Ruin', jam merte Ottomar und der Angstschweiß trat ihm auf die Stirn. „Der Baarmittel beraubt, läßt sich ja das Depot in der gewünschten Weise gar nicht ergänzen.' „Dies würde, wenn es noch möglich wäre, ja auch nur eine Gelegenheit sür uns sein'', entgegnete Richard. „Denn er will uns den größten Theil seines Depots ja für immer

entziehen. „Ich weiß keinen anderen Ausweg, der Schande, der Strafe und dem Elend zu entgehen, als daß wir uns das Leben nehmen.' „Richard, ist das Dein voller Ernst? Giebt es keinen anderen Ausweg, um dem Verhäng- niß zu entrinnen,' winselte Ottomar. „Denke an unsere Frauen und Kinder. Vielleicht glückt uns die Flucht ins Ausland. Nach dem Orient soll man am leichtesten entfliehen können. Wir reisen über Italien nach der Türkei. In 12 Stunden sind wir über die deutsche Grenze

und ist dann jede Nachforschung nach uns un- gemein erschwert.' „Ich habe dieses Leben der Angst und Sorge, der Heuchelei und Verstellung satt,' erklärte Richard mit eisiger Ruhe, „und werde mein Dasein auf dieser Welt endigen. Bankrott sind wir schon seit vier Jahren, unterschlagen und gefälscht haben wir aber bereits seit sieben Jahren. Unser Haus stürzt mit einem bösen Krach ein, und wir kommen ins Zuchthaus oder Gefängniß, wenn man uns erwischt. Willst Du einer solchen Gefahr so lange Du lebst ins Auge sehen? Ich vermag

es nicht.' „Aber bedenke doch Richard, daß Randow eigentlich unser Mitschuldiger ist. Hat er uns mit seinen vielen Gründungen nicht zu seinen Werkzeugen gemacht und mußten wir ihm nicht oft flotten Absatz der Aktien vorschwin deln, um das betreffende Aktienunternehmen nicht zu diskreditiren. Ich habe einen Gedanken, den mir die Verzweiflung eingab. Wie wäre es, wenn wir vor Randow hintreten und ihm unter vier Augen bis zu einem gewissen Grade die Wahrheit sagen würden, daß zum Beispiel nicht alle Atrien

, auf die kleine Anzahlungen geleistet wurden, von den Zeichnern abgenom men worden seien, ferner daß wir große Ver luste an amerikanischen und spanischen Papieren gehabt hätten und jetzt ein großes Hausse- Engagement eingegangen wären, wobei wir einen großen Theil unseres Verlustes wieder gewinnen könnten.' „Das nutzt ja Alles nichts, wenn man so gründlich bankrott ist wie wir', erwiderte Richard mit funkelnden Augen. „Unsere ge schäftlichen Verhältnisse sind ja zu tief hinein verdorben, ganz unrettbar

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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 11.04.1937
Descrizione fisica: 8
du in London?' Das kluge Gesicht des Angeredeten verzog sich zu einein Lächeln: „Der Boden in Stratford ist augenblicklich zu heiß für mich, Richard.' Richard Field durchfuhr ein heftiger Schreck. „Du brauchst doch nicht etwa Furcht vor dem Gal gen zu haben, William?' „Unsinn', sagte der und setzte sich rittlings auf einen der Tische, die voller Papiere, Druckbuch staben und Einbände waren. „Ein Spottgedicht auf Sir Thomas Lucy von Charterst ist mein ganzes Verbrechen.' Der Blichdrucker schüttelte den Kopf

zurückgeblieben war, schuldig, denn er hoffte auf eine gute bürgerliche Existenz für den Ruhe losen. — Aber eines Tages war William fort. Field schickte den Lehrling vom Setzkasten weg, ihn zu suchen. Der Junge durchforschte alle Gasthöfe Londons, er vergaß weder „Das goldene Kreuz' noch den „Wilden Schweinskopf' in Eastcheap, aber der junge Fremde aus Stratford blieb ver schwunden. Am späten Nachmittag begab sich Richard auf die Fahndung nach dem Freund. Als er an der Theaterbude vorbeikam, wo augenblicklich

zu halten. Als er Field auf sich zukommen sah, lachte er laut und spitzbübisch. „Nun', rief er, „hast du dein schwarzes Schaf gefunden, Richard? Ich bitte dich, geh heim, es ist verlorene Mühe, mich halten zu wollen, du siehst, ich habe keine Talent zum bra ven Handwertsmeister und Stubenhocker.' „Aber, um Himmelswillen, was tust du hier?' fragte der verdutzte Field. „Verdammt!' schrie Shakespeare und zerrte einen Gaul, der, gerade von einem vorüberrau- schenden Frauenkleid gestreift, wieder zu steigen

. Das Getümmel war ruhiger geworden, die Pferde sänftigten sich und standen still. Die Kut scher und Reitknechte saßen auf den Stufen des Eingangs und tranken fleißig Kornbranntwein, um sich die Zeit und die Kälte zu vertreiben. Es mar ziemlich still, so daß man deutlich die Worte der Tragierenden verstehen konnte. Richard Field sprach kein Wort mehr. Er stand traurig neben dein ungeratenen Freund, für dessen Zuverlässigkeit und Arbeitseifer er mit seinem Wort gebürgt hatte. Ab und zu unterbrach

', sagte Shakespeare verson nen, „denke nur an die Geschichte — „Geh zum Teufel mit deiner Geschichte', sagte Field mürrisch, „wenn dein ganzes Studium der Klassiker dich nur dazu bringt, die Reitpferde irgendeines Fants zu beaufsichtigen, dann pfeife nur auf dein ganzes Latein.' Shakespeare verbeugte sich mit komischem Ernst „Das sind keine gewöhnlichen Pferde, Sir Richard Field', sagte er. „Wem gehören sie denn?' fragte Richard spöt tisch, der Königin von England?' „Mehr — mehr!', sagte Shakespeare

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Bozner Zeitung
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Pagina 3 di 4
Data: 10.06.1863
Descrizione fisica: 4
saß weinend unter, ihren-funs HU der», während ein? alte mit größerer Resignation in einiger ^ in derHand saß. Die von diesem Anblicke 'bis zu . Thränen ge> rührte Kaiserin stieg auS, ging ans die Alte zil und forschte nach der Ursache der allgemeinen Niederge schlagenheit und Verwirrung. ^ »Ach,' erwiederte die Bäurin, „an dem Unglück ist mein Sohn Richard Schuld, der immer etwas Neues anfangen will. Er ist ein braver Mensch, aber hat sich durch die Ge lehrten verführen lassen.- — „Wozu

haben ihn denn die Gelehrten »erführt?« fragte die Kaiserin. — „Ei nes Tages,- erwiederte die Alte, „kam ein gewisser Ramonais, der Hofapotheker. Lieber Richard, sagte er. ich habe eine herrliche Entdeckung für dich: es ist jetzt keinem Zweifel mehr unterworfen, daß vie Run kelrüben in unserem Klima mehr krystallistrbaren Zucker enthalten, als all; anderer Gegenven Frank reichs und selbst als das Zuckerrohr in den Kolonien. In den Umgebungen der Residenzstadt gibt es keine solche Zuckerfabrik und wenn du willst, kannst

du balv Eigentbümcr einer solche» sein; dazu brauchst du nur die Hälfte deiner Länsereien mit Runkelrüben 5' bepflanzen. — Aber ich muß Lokalitäten bauen, Ma schinen kaufen, sagte Richarv. — Das nehme ich auf mich — oder vielmehr der Kaiser wird alles besorgen. Er unterstützt alle nützlichen Unternehmungen; ich werde für dich bei ihm einkommen. ich werde auch mit ihm reden. Darauf bestellt Richard die Hälfte seines Landes mit Runkelrüben. Der Kaiser versprach das Geld jnm Bau, Richarv fing

an zu kaufen, zu bauen, aber der Kaiser ist jetzt nach Italien zum Krieg marschirt, und indessen vergißt er meinen Ri chard und schickte ihm noch keinen ^on. Richard sagte immer: wir müssen warten: er vergißt nichts, er wird anch an mich denken und mir unter die Arme greifen. Aber Richarv mußte Gel.' gegen hohe In- terenen aufnehmen und all sein Hab und Gnt ver pfänden. Als vie Verfallszeit endlich kam, konnte er nicht zahlen nnd der schändliche Grevin, sein Haupt gläubiger. hat uns heute alles verkaufen

nach derselben Richtung hin und sah einen jungen Bauern, der sich mit schnellen Schritten näherte. Er hatte bald den Pachthof erreicht und warf einen Gelvsack vor der Frau Richard nieder. »DaS ist Alles!- rief er mit einem lanten Seufzer; es sind 737 Franken darin. Das ist freilich nicht viel, aber es ist alles, was ich habe. ES fragt sich freilich, cb der Spitzbub sich mit dieser Kleinigkeit be gnügen will.' -- »Ich nehme eS schon.» sagte Gre vin, indem er sich bückte, um den Geldsack aufzuneh men

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Pagina 8 di 8
Data: 06.02.1858
Descrizione fisica: 8
u»serS gemeinsamen Herrn.« Der Graf war, in daS Nebenzimmer getreten, 'er ilberzcligte sich, daß Niemand horchte, dann verschloß er die Tl'ür, Richard folgte ihm mit mißtrauischen Augen. «WaS verlangst du von mir?' frug Horn schein bar ruhig. „Theile mi» mir Heine Güter', sagte Richard. „Gib mir vollständige Einsicht in deine Verhältnisse und dann Halbpatt-' «Run so fahre zur Hölle!' schrie in äußerster Wuth Friedrich. der eine Pistole ergriffen und wie ein Ra sender auf seinen Genossen sich stürzte

; aber ehe er noch da» Gewehr spannen konnte, halte dieser eS ihm schon aus der Hand gerissen, ihn zu Boden geworfen und ließ den Hahn der Pistole spielen, die Mündung auf Friedrich Mrichtet. Eine kurze Pause Ueberlegung trat ein. »Ich »ritt mit dir theilen unter einer Bedingung', unterbrach Friedrich das Schweigen. „L.rß hören'.' „Du begleitest Lpcrczia „ach Italien.' »Gut'.' sagte Richard — „steh' auf! Schreibe waS ich dictire.' Der Graf that wie ihm befohlen war und schrieb: „Unter. der Bedingung

, daß Arel Sepsen mein mir ehelich anvcrtrauteS Weib —' .Friedrich hielt jnne. „Schreib' oder ich gehe', sagte chard und dictlrte weiter: »anvertrauteö Weib Lucrezia Dotti von hier weg, gleichviel wohin, nur jenseits deS Kanals schafft, ver pflichte ich mich, ihm Einsicht in die VermpgenSver- Wtaissc deS Zu Rom am 14 November 1763 ver storbenen Grasen Friedrich von Horn zu Alben und die Revenuen desselben mit ihm zu theilen.' Richard trat an den Schreibtisch und sah über die Schulter» deS Schreibenden

steckte er baS Papier in seine Brieftasche, ergriff seiricn Hut und fragte, was er seiner Frau als Witwengehalt zu gebe» ..gedenke. „Wenn du sie bewogen hast, zu reisen, werde ich sie mit hinlänglichen Geldmitteln versehen', .rntwortete Friedrich. »Wann wirst Vu zu ihr gehen?' „Heute Abend um 7 Uhr', sagte Richard und ging. Der falsche Graf schaute ihm lange nach, dann versiel er in ein kurzes Nachdenken , endlich sprang er auf. klingelte hastig und besah!, daß sein Wagen angespannt

Krone erfolgt. , .. Während hier Kriedrjch einen Weitgehenden Plan entwarf, hatteäuf der andern SeitedaS Schicksal gegen.ih» entschieden. ' ' ^ Richard, der ^gefürchtet? Gehülfe. feines Be^ugS, war nicht^bei ^MeziaMwesen.. Er ,war noch Wi- selhaft, wem er -den Auftrag geben sollte , -sie nach Italien zu begleiten.-. Und in Wahrheit fand'er nicht den Muth,^ dieser Frau.djeer,ebenso-, sürchtetewie 'sie ihn iverachtete.den Auftrag ihres GattenauSzurichten. Er ihatte daher vyrgezogen, »och einen Tag

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