Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
., Merkh S. iityf.; Bacher, Die deutsche Sprachinsel Lusern (1905) gibt eine sehr eingehende Beschreibung derselben in ihrem da maligen und jetzigen Zustand. Die urkundliche Geschichte der Besiedlung von Lafraun und Lusern hat erst Reich a. O- VI im Jahre 1908 geliefert. Laut einer Urkunde von 1192 (a. O. 11, 258f. u. 12, 304, auch FA. 5, 118) sind damals auf der Costa Cartura bei Lafraun „roncatores", Waldroder, mit den ausgesprochen germanischen Namen Gotepoldus, Marquar- dus, Pecilus und Aicillus
angesiedelt, und zwar in Grundleihe von den Herren von Caldonazzo und der Gemeinde Bosentino. Reich nimmt an, daß sie von den Sieben Gemeinden ge kommen seien. Weitere Urkunden aus dem 15. Jahrhundert enthalten deutsche Geschlechter- und Hofnamen für Lafraun, doch ist Reich offensichtlich bestrebt, den Eindruck ihrer Zahl abzuschwächen, auch nimmt er es nicht immer mit der Mitteilung der Namensformen, wie , sie in den Urkunden stehen, genau (vgl. Tridentum 11, 308, 332, 347ff., 335, 406). Die deut
) werden für „Fulgarida" bereits in Urk. v. 1208 und 1216 genannt (Kink Cod. Wang. FA. 5, 166 u. 303). Doch sind Odolricus und Henricus de Posena, die damals 20 neue Höfe in Vilgereut im Auftrag des Bischofs von Trient an legten, nicht aus Bozen, sondern eher aus Posena in den Sieben Gemeinden, die ebenfalls deutsche Bevölkerung hatten, dorthin gekommen. (Vgl. Reich a. O. VI, S. 2z8ff.) In einer, natürlich lateinisch abgefaßten Urkunde von 1285 (Reich a. Q. VI, S. 223), die die stimmbe rechtigten Angehörigen
der Gemeinde Folgaria anführt, sind die Namen der Orte, nach denen die Leute benannt sind, latinisiert, aus den Vornamen ist damals ein Schluß auf die Volksart ihrer Träger nicht mehr sicher (Reich versucht dies dennoch zu tun), eigentliche Beinamen, wie Pecheier, Flogele sind selten, weisen auf deutsche Zugehörigkeit. Bisher unbekannte, weitere Urkunden sind: 1471 Mai 13, in burgo Rovereti, unter den Zeugen Johannes dictus Jancs Negele und Nicolaus Staufar de Folgareda, Georgiern Lesel de Alemania