nun, daß das chemische Laboratorium, dessen ärgster Stinkraum sich gerade unterhalb des Kabinets befindet, daran Schuld trage und traf die umfassendsten Vorsichtsmaßregeln. Die Fenster gegen den Hofraum des Laboratoriums wurden verdoppelt und abjorbirende Substanzen zwischen die Scheiben gestellt. So oft als möglich wurde gelüstet. Was nur von den Apparaten in Schatullen oder Pappschachteln Platz finden konnte, wurde in solchen unter gebracht. Eine ganze Osterferienzeit wurde von mir und meinem Assistenten
sind, daß viele Apparate nicht darin Platz haben und deshalb im Freien auf Tische gestellt werden müssen. Das h. Ministerium bewilligte hiefür 300 fl., welche hinreichten, um die Hälfte der Apparate zu placiren, was auch geschah. Die an dere Hälfte blieb natürlich, wie früher, exponirt. Da nun aber auch die Unterbringung in den neuen Kästen nicht genügenden Schutz auf die Dauer gewähren konnte, so beschloß ich eine neue Eingabe an das h. Ministerium, welche diesmal auch alle die übrigen Mißstände
werde, zu Nichte gemacht. Wer wollte es mir da verdenken, daß ich endlich die Geduld und den Humor verliere? Trotzdem war es nicht Ausfluß übler Laune, sondern ernst lich gemeinte Fürsorge, wenn ich Studirenden den Rath gab, andere Universitäten aufzusuchen. Die jungen Leute kamen zu mir, theils von hier, theils von auswärts, um im physikalischen Kabinett praktisch zu arbeiten, was allerdings unumgänglich nothwendig ist, wenn man in der Physik etwas lernen will. Aber aller Platz war schon besetzt
. Mein eigentlicher Arbeits raum sür sämmtliche Lehramts-Kandidaten, für den Assistenten und mich selbst ist ein unheizbares Kämmerchen von 4 Schritt Länge und 3 Schritt Breite. Da in demselben nicht wol mehr als zwei Arbeitende Platz haben, so mußten die übrigen im Hör saal arbeiten. Ich habe dies nun mehrere Jahre versucht und endlich aufgegeben, weil es zu so großen Uebelständen führte daß ich unter keiner Bedingung mehr es fortfitzen möchte. In Graz hat man, obwol die Anzahl der Studirenden an der Fakultät
, welche die Mittel böte, dies zu ermöglichen; so aber, wie die Sachen stehen, muß ich im Interesse der Studirenden dieselben aufmerksam machen, daß es an Platz und an tauglichen Apparaten mangelt, daß sie bei mir nur theoretischen Unterricht aber nicht praktische Anleitung erhalten könnten, und daß ich denjenigen, welche letzteres wollen, mit schwerem Herzen aber aufrichtig rathen muß, eine andere Anstalt z. B. Graz zu besuchen, wo ein Institut mit wahrhaft fürstlicher Aus stattung dasteht, groß genug