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Tiroler Wastl
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Pagina 4 di 16
Data: 30.05.1909
Descrizione fisica: 16
nimmer weh tun kann. Wenn man bei der Enthüllung des Pichler-Denkmals Die Leut die Wahrheit so loben und preisen gheart hat, hält oaner leicht zum Glauben verleitet werden können, baß er, wenn er mit Sicherheit berühmt und hoch angesehen sein will, nix anderes zu tuan braucht, als das laut und unverblümt zu sagen, was einem die Vernunft unb das Gerechtigkeitsgefühl bei jedem Anlaß vorsagt: Derweil gibts aber gar koa undankbareres Gschäft als das Wahrheit predigen und kein verhängnisvolleres

auf der Insel Korfu hochherzig ge schenkt hat. Auf diese starken Schattenseiten hat man bei dem anläßlich der Enthüllung des Pichler-Denkmals mehrfach angestimmten Lobgesang auf die Wahrheit ganz vergessen, und drum sei post sestum noch a bißl daran erinnert, damit die Bäume der Wahrheit net am End in den Himmel einiwachsen und so ein gutes altes Prophetenwort zu schänden machen. I kann meine getreuen Leser vor solchen Illusionen, wie sie vor dem Pichler-Denkmal laut geworden sind, aus eigener Erfahrung net

eindringlich genug warnen. Tie Wahrheit ist ganz im Gegenteil ein ganz miserabler Handelsartikel, der seinen Mann so schlecht als nur möglich, ja mitunter auch wohl gar net nährt, und wer dem sehr geehreten Festredner vielleicht lieber glaubt als mir, der sei daran erinnert, daß es dem Pichler alles eher als extra guat gangen ist, ja es hat sogar Zeiten gegeben, wo es ihm net amal a Viertele für den natürlichen Durst, geschweige denn oans drüber getragen hat. Seine Wahrheit hat bis zum Augenblick

Buchhandels sei zum Festbericht über die Pichler Denkmal-Enthül lung noch nachgetragen, daß auch er, unser Buch handel, sich um Pichler ein Verdienst zu sichern gewußt hat. Der Hauptfestredner hat nämlich mit einer gewis sen Spitze gegen unseren heimischen Buchhandel be sonders betont, daß nach einer gewissen Zeit, die eben jedes Ding zu seiner Reife braucht, also auch der Wert der Wahrheit, ein außertirolischer Buchhändler es hat wagen können, die gesamten Werke Pichlers heraus zugeben. Anstatt „wagen

weiß, eben mit Recht gezweifelt. Jetzt aber hat er sich ein sicheres Verdienst um Pichler erworben, nämlich damit, daß er die Festprogramme gegen Geld und gute Worte, namentlich gegen das er- stere, gedruckt und so an der Enthüllungsehrung sich einen net zu unterschätzenden Anteil errungen und damit in seinem Erwerbsinne wett gemacht hat, was er dem lebenden Pichler vorsichtig schuldig geblie ben ist. kin alviulMkches Prachtwerk ist im Verlag der Kunstanstalt Christoph Reißer in Wien erschienen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 10
Data: 20.04.1907
Descrizione fisica: 10
rischen Großgrundbesitzern nützen, dem Ar beiter aber die Lebensmittel schier unerschwinglich machen, kümmert die Apostel der „Wahrheit" nichts — ihr Kandidat in der Stadt faselt ja auch von „Arbeiterrettung". Arbeiter, die nicht wählen. Der Schuhmacher Pichler sitzt in seiner Werk statt, die zugleich Wohn- und Schlafzimmer ist, und näht einen Riester auf einen schadhaft ge wordenen Stiefel. Die Wohnung liegt im Hinter hause einer Mietskaserne. Die Wände sind feucht und in der Stube herrscht

eine dumpfe Atmo sphäre, die von den Ausdünstungen des alten Leders, vom Pechgeruch und sonstigen ange nehmen Düften geschwängert ist. Draußen in der kleinen Küche hantiert Frau Pichler herum und schimpft von Zeit zu Zeit aus die Kinder. Herr Pichler, der sich stolz Schuhmachermeister nennt, obwohl er kaum für sich selbst, geschweige denn für einen Gesellen oder Lehrjungen Be schäftigung hat und sich nur durch Flickarbeit das bischen Lebensunterhalt verdienen kann, hört, wie derbe Tritte die ausgetretene

Treppe herauf stampfen und wie eine Männerstimme zu seiner Frau sagt: „Für Herrn Pichler." „Du, Mann, die ,Sozeler' schicken Dir einen Brief. Du sollst zur Wahl gehen." „Zeig' her!" sagt Pichler und liest den Brief durch. Seine Frau hat die Arme in die Seite gestemmt und beobachtete ihn erwartungsvoll. „Ja," sagt Pichler, „diesmal'werde ich wohl gehen müssen. Ich bin sonst niemals wählen gangen. Aber jetzt will ich doch von meinem Rechte Gebrauch machen; wenn man seine In der Stadt, sagen

die Christlichsozialen sind, geht übrigens aus vielen Aeußerungen hervor, die zwar nicht der „klare" Kopf, der sich in Inns bruck um ein Mandat bewirbt, sondern hervor ragende Führer der Christlichsozialen gemacht haben. Dr. Lueger schrie in der Reichsratssitzung vom 11. November 1902 den sozialdemokratischen „So, darauf habe ich ja bloß gelauert," wettert .aber jetzt seine teure Gattin los. „Also, Du willst wählen gehen! Uud natürlich für die Roten? . . ." „Natürlich," wagt Pichler mit erkünstelter Festigkeit

einzuwerfen. „Die Beamten haben doch für unsereinen kein Interesse." „Na, mir sollst Du bloß kommen," zeterte die Frau „Meisterin". „Was denkst Du denn eigent lich. Wo ich meine Aufwartung bei mehreren Herrschaften habe. Was sollen die Leute bloß sagen, wenn Du wählst und noch dazu rot wählst? Ich dächte, wir brauchten die paar Groschen, die ich noch verdiene, nötig genug. Die teure Miete, die Steuern..." „Ja, aber gerade wegen der schlechten Wohnun gen und wegen der Steuern," wirft Pichler

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Tiroler Wastl
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Pagina 3 di 16
Data: 23.05.1909
Descrizione fisica: 16
kann ihm nicht genug Dank dafür wissen, daß er jeder Pose aus dem Wege ging und Pichler darstellte unc er leibte und lebte. Ein idealisierter Pichler wäre uns nichts gewesen, denn seine geflissentlich zur Schau getra gene Erscheinung war zu eigenartig, als daß sie sich, ohne uns völlig fremd zu werden, hätte in eine an dere als die lebendige Natur bringen lassen. So hat uns Meister Klotz, aus den das Land stolz zu sein, alle Ursache hat, ein ausgezeichnetes Proträt und gleich zeitig ein höchst

Tirols einen Kranz mit einigen wenigen schlichten Worten niederlegte, hätten sich an ihm ein gutes Beispiel nehmen können und einige der letzten mit Kränzen bewaffneten Delegiertet: taten dies auch löblicher Weise mit mehr oder weniger (beschick, aber die andern! Sie begnügten sich nicht nur nicht damit, den starren Zylinder-Wald und die misera Plebs dahin per longum et latnm zu belehren, daß der deutsche Dichter Adolf Pichler ein Deutscher gewesen ist, sondern manche fandet: es gar besonders

schlichtlich, diesen feierlichen Augenblick zu allerlei Taktlosigkeiten auszunützen. Der in schlichten schwarzen Feierkleidern auftre tende Kranzträger und Festredner der farbentragenden freisinnigen Studenten hielt gar für passend, Pichler als einen Gesinnungsgenossen zu reklamieren und gleich sam als einer: Schrittn:acher der Los-von-Rom-Geher hinzustellen. Ein geistlicher Herr, der mitten unter den vielen Propheten der Festversammlung saß, schien längere Zeit zu hoffen, daß dieser ur:passende Rede kelch

gewesen, und die noch unniedergelegten Kränze wären in den Händen ihrer Träger aus feier lichen Handwerkszeugen zu Waffen geworden. Zu die ser Provokation war in diesen: Augenblick um so we niger ein Anlaß gegeben, als die klerikalen Blätter sich bei dieser Gelegenheit sehr anständig benonnnen haben. Wenn auch Pichler des öfteren die „Tiroler S t i n: m e n" als Sprachrohr benützte, fiel es ihnen doch nicht ein, ihn als einen der Ihren auszugeben, sondern sie betonten vielmehr das, was sie vom ihm trennte

, nichts zu tun, was die Feier zu stören geeignet scheinen konnte, hätte der gottlob mißglückte Anlauf dazu auch schon deshalb unterbleiben sollen, weil das, was der Redner bezüglich der Los-von-Rom-Geherei Pichlers zu sagen wußte, wenigstens teilweise entschieden un richtig ist. Pichler war un: das, was mit ihm nach seinem Tode geschehen werde, so besorgt, daß er alle Notizen, die über ihn erschienen, fleißig sammelte und ins Ferdinandeum trug, wo er auch verschiedene wohl- versiegelte .Schriftbündel

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Unterinntaler Bote
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Pagina 4 di 12
Data: 22.05.1909
Descrizione fisica: 12
nie zu haben sind, dafür nehmen sie Juden, Heiden und Hottentotten bereitwilligst unter ihre Freiheitsftttige und bilden sich noch etwas darauf ein, wenn die „gelbe Presse" sie dafür als aufgeklärt humandenkend und fortschrittlich preist, die weitab wandeln von den verachtenswerten Pfaden jener, aus welche dieselbe Presse sie herabblicken lehrt mit dem Schreckmittel für alte und junge Denkkrüppel, den „Klerikalismus." Adolf Pichler. Das Jubeljahr Tirols ist aus leicht begreiflichen Gründen

das Jahr der Denkmäler. Das Land wlll seine Dankesschuld den Helden abtragen, die vor 100 Jahren für Goti, Kaiser und Vaterland gekämpft und geblutet haben. Aber der Zufall wollte es, daß auch ein Mann der Feder in diesen! Jahre sein Denkmal erhielt: Am Sonntag wurde zu Innsbruck das Adolf Pichler-Denkmal feierlich und unter großer Teilnahme enthüllt. Adolf Pichler, der Dichter, hat sein Denkmal ebenso verdient, wie die Helden von 1809. Auch er gereicht dem Lande zum Ruhme und zur Ehre. Im alten

Zollhaufe zu Erl, der letzten tirolischen Ge meinde gegen Bayern hin und malerisch am Inn gegenüber Oberaudorf und dem Brünstein gelegen, wurde Adolf Pichler als Sohn des Zollschreibers Josef Anton Pichler und der Josefa Senbacher aus Kundl 1819 geboren — eine Gedenk tafel am Zollhause verewigt diese Tatsache — und verlebte, wie er selbst in seinem Buche „Zu meiner Zeit" erzählt, seine erste Jugend an verschiedenen Orten, so in Scharnitz, Reutte, Weißenhaus bei Füssen und in Bregenz

als Feldpater mit. Seine Kompagnie erhielt am 12. Mai 1848 in einem blutigen Scharmützel beim Ueber- gang über den Chiese bei Vonte Tedesco die Feuertaufe. Ein Akademiker, Dr. Friese, siel in diesem Gefechte mit den Welschen. — 1849 wurde Pichler Profeffor der Natur geschichte und der Deutschen Sprache am Gymnasium zu Innsbruck. 1867 kam er an die Universität und wurde 1877 in den Adelsstand erhoben mit dem Prädikate „Edler von Rautenkar." 1890 trat er in den Ruhestand und starb am 15. November 1900

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 1 di 8
Data: 22.11.1905
Descrizione fisica: 8
über den treff lichen Mann manch schönes Wort gesprochen, sein Leben vorgeführt und seine Bedeutung erläutert. Neben einigen Anekdoten kam dabei auch Neues zum Vorschein, wovon besonders die Prager „Deutsche Arbeit" zeugt, die Beziehungen Stifters zu bedeutenden Zeitgenosten wurden frisch gebucht und in Erinnerung gebracht. Nur einen hot man diesmal so ziemlich allgemein übersehen: Adolf Pichler, der in seinem Buche „Zu meiner Zeit" (jetzt „Gesammelte Werke" 1. 336) über Adalbert Stifter berichtet

. Diese Aufzeichnungen be treffen zwar nur eine kurze Episode aus der Wiener Zeit, find aber immerhin von einigem Werte. Stifter und Pichler unterrichteten nämlich in den 40er Jahren des verwichenen Säkulums in einer reichen Bürger- familie, die im Winter in Wien, im Sommer meist in Hütteldorf und zur Badesaison in Pyrawart wohnte. Der Name der Familie ist unbekannt und wird es wohl bleiben, wenn nicht etwa bei dieser Gelegenheit die Sache ans Licht kommt. Pichler hat beharrlich darüber geschwiegen, denn er liebte

Emma, die Tochter dieses Hauses, und verherrlichte sie in Gedichten, aber das Verhältnis nahm ein unglückliches Ende. Er konnte das auch niemals ganz verwinden. Stifter unterrichtete das von Pichler als sanft und gut charakterisierte Mädchen in Algebra und Geometrie. „Ich erinnere mich noch" — schreibt Pichler — „wie sie bei mancher Gleichung mit x nnd y den Bleistift zernagte." Zu Weihnachten 1845 sollten die Kinder ein Stück aufführen, um das Stifter gebeten wurde. „Als Stoff wählte

Sehnsucht, ihnen wieder zu begegnen, als läge der Himmel in ihrem Grunde."" Stifter hatte übrigens recht, wenn er mir nachträglich sagte. daS sei ein Lappen, an Unrechter Stelle aufgeflickt." Das ist gewiß bezeichnend für die Art des „Studien"°Dichters, ins Breite zu arbeiten, wie es am stärksten im „Nachsommer" zu Tage trat, den erst Heckenast zusammenzog. Durch Stifter, der sich damals zum Maler berufen glaubte, kam Pichler auch zum Maler Fischbach, bei dem er das Bild „Schwärzer auf den Bergen" sah

. Die Beziehungen waren- damit nicht erschöpft. Pichler berichtet weiter: „Ich habe mit Süfter viel verkehrt und brachte ihn in einer Abendgesellschaft einmal sogar zum Tanzen. DaS gab Spaß genug. — Wie oft predigte er mit ruhiger, stiller Weisheit, ich solle nicht so heftig sein

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 2 di 8
Data: 09.08.1911
Descrizione fisica: 8
auf Pichlers Bruder, den Zim mermann Bartolome Pichler, und weiß zu erzählen, daß es für Pichler einen besonderen Freudentag gab, als ihn sein einstiger Meister, I. B. Pendl, anläßlich einer Reise nach Deutschland in Kufstein besuchte. Pichler arbeitete außerdem sowohl in München, als auch bei T. N. Nißl sen. in Fügen fleißig an seiner Ausbildung. Den Ernst, mit welchem er Berufs-Inter essen pflegte, zeigt auch eine zufällig noch vorhandene, von Pichler selbst emsig und schön geschriebene Rezepten

) wurden uns heute vom Thierberg überbracht. Die anormale Witterung zeitigt solche Merkwürdigkeiten. Jetzt schon sind Buchen und Linden herbstlich gelb. Dürre Blätter bedecken den Rasen wie im Herbst. Wenn jetzt endlich der ersehnte Regen kommt, werden Pichler ist weiter im Museum mit einem, leider sehr schlecht beleuchteten, schönen, etwas weniger als lebens groß gehaltenen, bemalten („gefaßten") Kruxifix ver treten. Weiter sehen wir von ihm ein stark beschädigtes kostümiertes Bauerndirndl

, sämtlich Holzstatuen mit Faßmalerei. Außerdem sind oberhalb der Beichtstühle Magdalena und Petrus in sinnreicher Weise als Aufsatzabschluß angebracht. Auch sonst gibt es in Kufstein noch mancherlei Arbeiten des heimischen Bildhauers, so besitzen: der hochw. Stadt pfarrer, Dekan und geistliche Rat Georg Mayer einen großen, sehr schön gearbeiteten Christus, der Pichler zugrschrieben wird und eine seiner letzten Arbeiten sein soll; Frau Rosa Oberhäuser, die Besitzerin des Hotels Gisela, zwei Christuffe

die Familien Karl Wagner, Realitäten besitzer Reiicb u. Nagelfchmied I. Pirchmoser, Christusge stalten von ihm. Besonders Letztere, die mit Pichler, der damals in Kienbichl wohnte, in freundnachbarlichem Verkehr standen, haben eine kleine Kollektion von Ar beiten des Meisters u.zw.: einen lebenden und einen bereits verschiedenen Christus am Kreuz, zwei Pendants Holzgruppen „Magdalena" und „Petrus" und außer dem einige Skizzen zu größeren Arbeiten. Wenn ich noch das Kruzifix in der Spitalskirche ansühre

und jenes in der nahen Pfarrkirche von Niederndorf, glaube ich nichts von Belang versäumt zu haben und will nur noch mit einigen Worten Pichler als Mensch charak terisieren. Er war eine durchwegs originelle und inter essante Persönlichkeit, deren Wert jedoch, wie es den eigenartigen Charakteren so häufig geht, von ihren Mit menschen zumeist nicht gewürdigt werden konnte. Es ist anregend, ältere Personen Über sein Wesen sprechen zu hören; besonders Pirchmoser sen., der Michelbauer, weiß in fesselnder Lebhaftigkeit

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Tiroler Wastl
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Pagina 6 di 16
Data: 13.06.1909
Descrizione fisica: 16
einem faulen, wie man aus diesen: echt Forcher- ! klarer ersehen kann, als aus der Pichler-Denkmal- Mayer'schen Prozessions-Beteiligungsverbot wesentlich j enthüllungs-Feierede des besagten Herrn. Der pbotograpben-Acchitäter und RandelsKammerunrat Zech Hut jetzt im Wiener internationalen Porträtinstitut eine sehr arge Konkurrenz bekommen. Er liefert be kanntlich um zwoa blank geputzte Kronen net weniger als sechs Glanzvisit-Photographien und schenkt einem dazu aus lauter Edelmut auch iiodj

schönen Vaterlande Tirol, daß die Künstler mit diesem ehrenvollen Viertel praktisch in eine nahe Verbindung gebracht werden. Bei der Pichler-Tenkmalenthüllung ist dies seltsame Ereignis, von dein kein Künstler zu träumen wagt, im gewissen Sinne zur nackten Wahrheit geworden, denn aus meinen Artikel hin ließ man mich wissen, daß man auch für die Tiroler Künstler eine Anzahl gebogene Cohnsessel als Ehrensitze bereit gehalten habe u. zw., so zu sagen im allerhintersten Viertel des großer: Menschenkörpers

, der gekommen war, um dem Pichler die erste und vermutlich auch die letzte Ehre zu erweisen. Es ist zwar sonnenklar, daß man das Denkmal nicht den: Professor, sondern vielmehr dem Dichter Adolf Pichler errichtet hat, oder besser gesagt, dies von Seite der Künstler hat errichten lassen, aber gleichwohl hat mau es für passend gefunden, den Künstlern das besagte hinterste Viertel einzuräumen. Jedoch auch dieser Vor zug ist nicht so ganz wörtlich zu nehmen, denn man ließ es ohne weiteres geschehen

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Tiroler Post
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Pagina 2 di 12
Data: 22.11.1902
Descrizione fisica: 12
Finger der rechten Hand" erheben mußte. Schließlich sei noch erwähnt, daß die Leopolds statue, die der Erzherzogshut schmücken soll, in den Finanzkalamitäten zu Anfang des vorigen Jahr hunderts laut Hofdekret vom 10. Jänner 1810 in das Münzamt abgeliefert und dort eingeschmolzen worden ist. Der Cag t?on Dterzmz. Auf den Lehrertag von Franzensfeste, der vom „Katholischen Tiroler Lehrervereine" einberufen worden war, folgte am Mittwoch der von Herrn Pichler, Schulleiter in Aldrans, namens

eines in der bekannten Vorkonferenz in Innsbruck gewählten Komitees einberufene Lehrertag von Sterzing, welcher von ungefähr 160 Lehrern (vormittags war eine geringere Zahl anwesend) besucht war. Der Einberufer, Herr Lehrer Pichler, eröffnete die Versammlung mit kurzen Begrüßungsworten, stellte den aus Brixen erschienenen Regierungsver treter Grafen Arz vor und ließ die Wahl des Präsidiums vornehmen, wobei Herr S a x e l - Kaltern zum Vorsitzenden, Pichl er-Aldrans zum Stellver treter, K ö p l - Kufstein zum ersten

von ihr." Die Vormittagsversammlung wurde hierauf ge schlossen. Nach der Mittagspause eröffnete Herr Pichler- Aldrans die Versammlung neuerdings, um im Auf träge des bekannten Komitees den Anwesenden das Projekt der Gründung eines neuen polt tisch nicht gefärbten Lehrervereines vorzulegen. Herr Pichler erörterte zunächst die Vorgeschichte dieses Planes, wies auf die Spaltung in der Tiroler Lehrerschaft hin und vertrat den Standpunkt, daß die Ursachen in der zu starken politischen Färbung der bestehenden Vereine lägen. Heute bekämpfen

sich die Parteien bis aufs Messer, die Kollegialität müsse leiden, wenn sich die Lehrer zu sehr am Parteigezänke beteiligen. Standesinteresse gehe über Partei-Interesse. Nichtswürdig der Stand, der nicht alles setzt an seine Ehre. Pichler anerkennt die zahllosen Bemühungen des „Katholischen Tiroler Lehrervereines"; daß nichts erreicht wurde, sei nicht dessen Schuld. Aber ein Grund sei auch der, daß er nicht alle Lehrer umfassen könne. Weder dem „Unterinntaler Lehrervereine" sei es möglich

Hinsicht lasse sich der Unterinntaler Lehrerverein vom deutsch österreichischen Lehrerbund nicht im geringsten kom mandieren. Diese feierliche Erklärung fand bei den Versammelten brausenden Beifall. Nun fragte der Vorsitzende Pichler, ob der neue Verein gegründet werden soll oder nicht, was mit allen Stimmen gegen sieben bejaht wurde. Auf

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 1 di 8
Data: 09.08.1911
Descrizione fisica: 8
, die in den letzt verflossenen Zeitperioden in Kufstein und Umgebung lebten oder mit hier Beziehungen haben und hatten und von denen meist eine ganze Reihe von Ar beiten zu sehen sind. Ich nenne vor allen den Kussteiner „Caspar B i ch le r", richtig Pichler. Am 7. Jänner des Jahres 1796 in „Schachenried in der Schwoich" als Sohn des Besitzers dieses Bauernhofes und der Elisabeth geborene „Mayrin" geboren, übersiedelte er bereits als Kind mit seinen Eltern in das Veiten-Anwesen, den dritten Hof im Kaisertal

, welchen sein Vater Jo hannes Pichler damals käuflich erwarb und der noch heute in dem Besitz der Familie Pichler, oder wie sie sich auch schreiben Bichler, ist und an dessen unterem alten Gebäude später eine Gedenktafel, die an das Leben des tüchtigen Bauernsohnes erinnert, angebracht wurde. Die Richtigkeit dieser Angaben, gegenüber den im Um lauf befindlichen, er wäre als „Bauernknecht" beim Veiten geboren, danke ich u. A. der Güte des hochw. Pfarrers von Schwoich, Josef Klaus

(Schachenried, welches heute nach Söll gehört, war damals in Schwoich ein- gepfarrt) und bestätigt mir die diesbezügliche alte Ori ginal-Verkaufsurkunde, die zu Maria Stein am 20. März 1803 ausgefertigt wurde und die ich durch die Liebenswürdigkeit ihres heutigen Besitzers des Schul leiters Wagner in die Hand bekam. Viele Kussteiner und mit ihnen der unermüdliche Museumswart Peter Eichmann erzählen weiter, Pichler wäre Autodidakt gewesen und hätte ohne Lehrmeister und Schulung ge arbeitet

. Diese Ueberlieferung beruht gleichfalls auf Irrtum und wird auch durch die ausgestellten Werke selbst am sichersten widerlegt. Wenn Pichler auch in Kusstein keine Gelegenheit hatte, sich in seinem ange strebten Fache auszubilden, so war er doch ein sehr lernbegieriger strebsamer Mann, den es mit seinem er sparten Gelde in die Ferne zog, wo er die Möglich keit zur künstlerischen Ausbildung suchte. So war er vor allem Schüler des Bildhauers Johann Baptist Pendl in Meran, dem Urgroßvater des Verfassers dieser Schrift

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 1 di 10
Data: 12.08.1911
Descrizione fisica: 10
Pendl» Kunstmaler aus Wien, derzeit in Kusstein. (2. Fortsetzung.) Caspar Pichler starb nach langem, schweren Leiden am 19. Mai 1861 unverheiratet in Kufstein, wo er die längste Zeit seines Lebens verbrachte. In seinem Sterbehaus, das jetzt die Bezeichnung Maximiliansstraße Nr. 4 trägt, lebt noch heute seine 87jährige Nichte „Ursula Pichler". Am inneren Stadtfriedhofe erinnert ein Kreuz über seinem Grabe an sein Leben und Wirken; außer dem befindet sich eine, von seinem Schüler, Franz Erler

gewidmete Gedenktafel an der linken Außenseite der alten Friedhofkapelle. Es wäre dankenswert, wenn sich ein Kufsteiner mit der Abfaffung einer genauen Lebensschilderung Pichlers befassen wollte, um eben der Möglichkeit vorzubeugen, daß in einer neuen Auflage der Kunstgeschichte von Tirol und Vorarlberg (die 1909 von Atz in Innsbruck erschienen), Pichler vergebens ge sucht werden müßte. Karl Atz kann von dem Verschul den, Pichler übersehen zu haben, nicht freigesprochen werden; wie ihm auch der Vorwaurf

zu, Müllerssohn aus Kitz bühel, der am 6. Jänner l. Jahres in Wien, nach arbeits reichem Leben, wie es einem Sohn der Tiroler Berge geziemte, im hohen Alter gestorben. Erler hat es durch den Umstand, daß er nach Wien zog, sich dort bleibend niederließ und außerdem, weil er nicht blos in Holz, wie sein Meister Pichler, sondern in vielfältigem Ma terial arbeitete, zu größerem Bekanntwerden und öffent licher Anerkennung gebracht. Außer der Herz Jesu- Statue im Presbyterium der Kufsteiner Pfarrkirche

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 3 di 16
Data: 10.04.1904
Descrizione fisica: 16
I. Pichler (Salzburger Athl.-Kl.) Sieger Delevuk in 44 Min. mit Schulterdrehgriff. Die gewandte Verteidigung Pichlers fand die allseitige Bewunderung der Schaulustigen. Zweites Paar: Mayer und Biberger, beide Zell am See (Schüler des Herrn Huber). Mayer siegt in 10Min. mit Armdurchzug am Boden. Drittes Paar: Taferner—Delviuk. Letzterer siegte in 6% Min. Viertes Paar: Mayer—Pletzer. Ersterer siegte in IVa Min. mit Roulade am Boden. Fünftes Paar: Pichler —Taferner. Ersterer siegte in l 1 ^ Min

. Sechstes Paar: Biberger-Pletzer. Ersterer siegte in 50 Sek. Siebtes Paar: Mayer—Taferner. Ersterer siegte in 5 Min. Achtes Paar: Biberger—Taferner. Ersterer Sieger infolge Verzicht des Letzteren auf den Kampf. Neuntes Paar: Pichler—Mayer. Es war ein heißer Kampf, wobei Mayer der Angreifer war. 2 Gänge mit je 10 und 1 Gang in 45 Min. resultatlos. Mayer nach Punktwertung in einem Zeitraum von 5 Min. Sieger mit 5 gegen O Punkte. Nun kamen die beiden Meister- Ringer Huuer und Delivuk daran. 2 Gänge

von je 10 Min., die von der beiden Kraft und Schule zeigten, blieben resultat los. Nach weiteren 36 Minuten siegte Huber und Delivuk mit Armdurchzug und Schulterdrehgriff. Nachdem Huber und Delivuk außer Preisbewegung gerungen haben, wurden die Preise verteilt und zwar erhielt den 1. Math. Mayer vulgo Schattbacher aus Zell am See (Thumersbach), 2. Jos. Pichler aus Salzburg (Salzb. Athl.-Kl.) 3. Hypolith Biberger vulgo Ronach Polt aus Zell am See (Thumersbach). Der Besuch war wieder ein sehr zahlreicher

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Tiroler Stimmen
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Pagina 4 di 5
Data: 15.05.1909
Descrizione fisica: 5
mit den Sterbsakramenten versehen. Es stellte sich bald eine große Geschwulst, besonders an seinem Oberkörper, ein. Doch da die Verletzungen nach dem Urteile des Arztes nur äußere sind, ist begründete Hoffnung auf baldige Genesung vorhanden. Adolf Pichler. Morgen findet hier die feierliche Enthüllung des Adolf Pichler-Denkmales, eine Meisterschöpfung des Tiroler Bildhauer? Edmund Klvtz, statt. Lange genug hat eS gedauert, bis das Standbild endlich erstanden ist, obwohl schon bald nach Pichlers Heimgang ein Aufruf

zur Errichtung eines würdigen Monumentes ergangen ist. So hat die Hauptstadt, dessen Ehrenbürger Pichler war, eine Ehrenschuld an dem Dichter eingelöst und teil weise gut zu machen versucht, was das Leben ihm Bitteres und Leidvolles brachte. In Nachfolgenden geben wir eine kurze Biographie des Gefeierten. Adolf Pichler wurde als Sohn des Zollamtschreibers Josef Anton Pichler und der Josefa Seebacher aus Kundl im österreichischen Zollhause bei Erl nächst Kufstein ge boren. Nachdem er dort, in Scharnitz

, Reutte, Weißenhaus bei Füssen und in Bregenz, wohin sein Vater in der Folge versetzt wurde, die Kinderjahre verlebt hatte, bezog er das Gymnasium in Feldkirch und wanderte dann im Jahre 1832 als armes Studentlein nach Innsbruck, wo er das damalige sechsklassige Gymnasium und die zwei philosophischen Kurse an der Universität mit bestem Erfolge absolvierte. Als Berufsstudium wählte Pichler zuerst die Juristeeri, vertauschte dieselbe aber im Jahre 1842 mit der Medizin und begab sich, da er dieses Fach

wegen Mangel einer Fakultät in Innsbruck nicht studieren konnte, in die Kaiserstadt Wien, wo er sich den Doktorhut erwarb. In den stürmischen Märztagen des Jahres 1848 trat der junge Doktor in die Wiener-Studentenlegion, um für die „unveräußerlichen Menschenrechte" zu kämpfen, zu seinem Glück ließ er sich aber rasch von dem Wiener Rummel abziehen, der ihm vielleicht seine ganze Lebens stellung hätte verderben können. Auf die Kunde von der Bedrohung der Grenzen Tirols durch die Welschen, rief Pichler

seine akademischen Landsleute in Wien sowie die Innsbrucker Studentenschaft zur Verteidigung des Vater landes auf und zog Mitte April 1848 als Hauptmann der 131 Mann starken 1. Kompagnie der Tiroler Frei willigen aus Wien über Steiermark, Kärnten und Puster tal zur Grenzwacht. Joachim Haspinger, der feurige Kämpe von Anno Neun rückte hiebei noch als Feldpater aus. Am 12. Mai 1848 bestand Pichler mit seiner Kom pagnie die Feuertaufe, da es beim Uebergang über den Chiese nächst Pente Tedesko zu einem blutigen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 20.11.1911
Descrizione fisica: 8
. Aus Bukarest wird ge meldet: Räuber überfielen den Postbeamten Busch- tenard, ermordeten den Postmeister sowie dessen Frau und raubten 129.000 Franks aus der Post kasse. Die Räuber entkamen. Innsbruck und Umgebung. Nicht den besten Hausmeister hat die Gemeinde Hötting gefunden, als sie dem Wachmann Pichler die Hausmeisterstelle für die Gemeindehäuser Höt- tingerau 49 und 60 übertrug. Pichler hat einen großen Einfluß auf die Vermietung der Wohnun gen und, wie es scheint, einen noch größeren

sind. Kein Mensch zieht gerne aus einer preiswerten Wohnung aus. Da müssen schon triftige Gründe vorliegen, daß einer seine Wohnung kündigt. Unter den Parteien herrschte nun immer ziemlich Frieden, also kann der Grund für diesen Parteienwechsel nur wo an ders zu suchen sein. Sache der Gemeindevor stehung wäre es, zu untersuchen, was die wahre Ursache dieses Parteienwechsels ist. Aber so was macht man in Hötting nicht, man schenkt Herrn Pichler absolutes Vertrauen. Darum muß einmal öffentlich gesagt

werden, daß der Wachmann und Hausmeister Pichler in mehreren Fällen selbst den Grund zur Kündigung heraufbeschwor. So ist uns bekannt, daß Pichler Parteien grundlos, darum leichtfertig, des Diebstahls verdächigte. Merkwür digerweise wurde dann diesen Parteien gekündigt, was, wenn die Kündigung Pichler selbst vornahm, jedenfalls die höchste Willkür ist. Hat der Ge meindevorsteher die Kündigung angeordnet, dann beweist dies nur, daß man in Hötting den Worten des Wachmannes einen Glauben schenkt, den sie ab solut

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Tiroler Stimmen
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Pagina 1 di 6
Data: 14.05.1909
Descrizione fisica: 6
. Es galt zn betonen, daß die Kirche frei bleiben müsse vor schmählichen Fesseln. Die Regierung hatte nicht das i Recht, das kirchliche Hirtenamt zum Werk- ! zeug ihrer Politik zu erniedrigen. Wenn vom Adolf Pichler und die „Neuen Tiroler Stimmen". Was, Pichler und die „Neuen Tir. Stimmen"! Wie kommt denn der alte Pichler in diese Gesell schaft? So wird sich mancher von den Herren der Gegenseite, die Adolf Pichler heute mit Haut und Haar für sich in Anspruch nehmen, fragen

Interesse Hütten, das Programm der übermorgigen Adolf-Pichler-Feier und der Denk malenthüllung kennen zu lernen und nicht bloß die „Innsbrucker Nachrichten". Zu wohltätiger Gedächt nisauffrischung wollen wir die Episode Pichler und die „Tiroler Stimmen" Mitteilen, vielleicht bringt gar mancher der Erzählung Interesse entgegen. Es hat eine Zeit gegeben, wo Adolf Pichler fast ein täglicher Besucher der Nedaktionsstube der „Stim men" war. Gar manches intime Gespräch hat Pichler da mit dem damaligen

Schriftleiter geführt und weil Pichler aus seinem Herzen keine Mördergrube zu machen pflegte, sondern seinen Gedanken freien Lauf ließ, so wäre da manches Interessante zu berichten. Aber das gehört nicht hieher. Wir wollen hier — ! der Ueberschrift gemäß — nur dartun, in welchem j Verhältnis einmal Adolf Pichler zu den „Stimmen" j gestanden hat. Um es kurz zu sagen: die „Stimmen" \ können, ebenso wie der damals bestandene „Andreas s Hofer", mit Fug und Recht Adolf Pichler als ihren j ehemaligen eifrigen

Mitarbeiter bezeichnen. Hier der Beweis. Pichler hat die „Stimmen" j mit mehreren poetischen Beiträgen bedacht. Am ! Karfreitag den 3. April 1885 brachten sie unter dem . Titel „D er ewige Iude" die Sage vom Sprenger- s kreuz und ein Jahr daraus für denselben Tag (27. j April 1886) das Gedicht „D er Tod des großen j P a n" zum Abdruck. Pichler selbst war es, der j um Veröffentlichung dieser Gedichte gerade für den I Karfreitag gebeten hatte. — Ein wunderschönes i Marienlied, zu welchem ihn der Anblick

. Für den „Andreas Hofer", der damals unter der gleichen Redaktion wie die „Stimmen" erschien, ; hat Pichler ebenfalls literarische Beiträge geliefert, i Er erlaubte in liebenswürdiger Weise den unent geltlichen Abdruck seiner Novellen nach freier Wahl. So brachte der „Andreas Hofer" 1884 aus Pich lers 1867 erschienenen „Allerlei Geschichten aus Tirol" die Novelle: „Der Flüchtling", im Jahre 1885, „Die Franzosenbraut" und 1886 die in Roseggers „Heimgarten" (Jahrgang X von 1886) erschienene von A. Pichler

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 8 di 22
Data: 02.12.1905
Descrizione fisica: 22
di^ Nichtigkeitsbeschwerde an. Am 28. November vormittags hatte sich die 23jährige Köchin Johanna Pichler, zuständig nach Millstatt in Kärnten, wegen Betruges vor den Geschworenen zu verantworten. Die Angeklagte hatte in Zell am Ziller. den Reisenden Gustav rvytlacil ans Wien k nnen gelernt, welcher mit ihr ein Ver hältnis anknüpfte. Wytlacil nahm sie mit sich auf seinen Reisen und trug durch mehrere Wochen, so gut es seine beschränkten Verhältnisse zuließen, die Kosten für ihren Lebensunterhalt. Dabei ergaben sich vielfach Schwierigkeiten

, nicht die Ursache, weshalb die Angeklagte vor den Geschworenen erschien. Es wird ihr das verbrechen des versuchten Betruges zur Last gelegt. Schon von Scharnitz aus unternahm Johanna Pichler Versuche, um Geld zu erlangen und setzte dieselben in Innsbruck mit allem Nachdruck fort. In erster Linie hatte sie es auf die „Zentralbank der deutschen Sparkassen in Inns- bruck" abgesehen Sie suchte von Scharnitz aus um ein Dar lehen von 800 bis 1200 Kronen a», zum angeblichen Zwecke der Uebernahme eine- Geschäftes

und Errichtung eines poto- graphischen Ateliers. Unterm 25. Juli teilte die Zentralbank die Bereitwilligkeit mit, gegen Wechsel und Mitfertigung zweier Bürgen ein Darlehen von 1200 Kronen zu gewähren und legte gleichzeitig ein Formular des wahrheitsgetreu auszufüllenden Selbstbekenntnisses bei. Johanna Pichler füllte das Formular dahin aus, daß sie sich als Private mit einem von den Eltern ererbten Vermögen von 6000 fl. eintrug und mit anderer Tinte die Namen „Johann Seelos und Andreas Seelos Wechselbürge

» für Johanna Pichler" unterfertigte. Nach Ein sendung dieses Bekenntnisses erschien sie 2 Tage später mit Wytlacil bei der Zentralbank, wo ihr bedeutet wurde, daß sie vor Gewährung de- Darlehens die Wechselbargen mitzubringen habe. Auf daS hin schickte sie der Zentralbank zwei gefälschte Schreiben mit der Unterschrift „Johann Seelos in Innsbruck un« Andreas GeeloS in Baumkirchen", worin sich die Gefer- tigt-n als finanziell, wohl situierte Leute bezeichne» und die Bereitschaft zur Uebernahme

der Wechselbürgschaft erklären. Nachdem Johanna Pichler mit den fingierte« Bürzen daS Geld «icht herauszulocken vermochte, mußte sie trachten, wirkliche Bürgen herbeizuschaffen, und sie versuchte nun die beiden SeeloS durch allerlei listige Vorstellungen zur Unterschrift zu verleiten. Allein die B-irgschaft kam nicht zustande, so daß der Bettug über dar Stadium des Versuches nicht hinauswuchs. Bor und während dieser Verhandlungen versuchte sie noch einen wei teren Betrug, gleichfalls gegenüber der Zentra bank

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Tiroler Wastl
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Pagina 4 di 16
Data: 23.05.1909
Descrizione fisica: 16
ist er nie gewesen, und darum durfte er an seinem großen Ehrentag, dessen Erfüllung er vielleicht oft bange bezweifelte, von keiner Partei als ein Gleicher unter Gleichen, oder auch nur als ein naher Verwandter zu Gleichen ausgerufen werden, am allerwenigsten aber von einem noch so jun ger: Menschen, der vor: der Härte und Steilheit solcher Lebenswege, wie sie Pichler gewandert,, auch nicht eine blasse Ahnung haben kann. Nachdem diese Klippe in der Feierbrandung, Tank des stillen Abganges des geistlichen

, die er jedenfalls in Prachtbänden auf seinen Bücherbrett stehen hat, noch nicht ganz ausgelesen zu haben, denn sonst hätte er beiläufig herausfinden müssen, daß Pichler selber im Reiche der Poesie ein Gottsucher war, was doch jede Jugend, die nicht schon greisenhaft zur Welt kommt, sein soll, wenn aus ihr was Rechtes werden soll. Wir lasseir uns trotz Forcher-Meyer's Büßpredigt mit dieser Hoffnung lieber eingraben als daß wir sie fallen lassen, aber das eine wage ich diesem Herrn inr Namen unser aller bestimmt

Gegenfüßler Pichlers, wofern sie nur zur Schaar der Propheten gehörten, liebevoll mit voller Namennennung als Verehrer Pichlers ver ewigte. Unter diesen teilweise sehr wunderbaren Heili gen befand sich unter anderen auch unser Lehrerbil- dungs-Flachsmann. Gut, daß das Standbild von Pichler nicht sprechen konnte, deiin sonst hätte der Verewigte beim Anblick dieses Verehrers sicherlich einen „Bissigen" losgelassen, den sich der Urheber schmerz lich in fein Stammbuch geschrieben haben würde. Wie wenig

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Tiroler Wastl
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Pagina 2 di 16
Data: 23.05.1909
Descrizione fisica: 16
zu schmälern, ist und bleibt sie doch ein Hindernis für ein wärmeres, menschliches Empfinden, das ganz anders glüht, wenn der Tote, wie es z. B. beim alten Pre'yer der Fall gewesen ist, an Leid und Freud seiner Freunde warmen An teil genommen. Das hat Pichler trotz der Behauptung des Festred ners nicht gekannt, wofür sein hinterlassenes Tagebuch ein klares Beweis ist. Es ist darin von allem Möglichen die Rede, nur nicht von den zeitgenössischen Künstlern und Dichtern. Davon steht nichts im dicken, umfang

kann, daß sic das Maaß der bei solchen Anlässen üblichen Ueber- treibungen nicht überschritt. Dafür ließ sie, was von vielen peinlich em pfunden wurde, daß eine vermissen, daß die einzige noch lebende Tochter Pichlers, die der Feier beiwohnte, nicht einmal mit einem Worte erwähnt wurde. Ma thilde von Pichler hätte dies um so mehr verdient, als sie nicht nur des gemeinen Lebens Leid und Lust mir ihrem Vater treulich trug und gar oft sein ein ziger Sonnenschein war, sondern auch an seinen poe tischen Werken

großen 'Anteil nahm nr:d ihm vieles sichten und ordnen half. Wer nur eine kleine Strecke Weges den Dornenpfad der Kunst gewandelt ist, der kann es wohl ermessen, wie viel Leid so eine lange Pilgerfahrt, wie sie Pichler zurücklegte, einem da be gegnet. Wie stark der auch immer sein mag, dem es auferlegt wird, splittert doch immer etwas auf seine Umgebung ab, das die kargen Freuden, die eine::: Dich ter jedem gar selten unvermischt zu teil werden, nie aufwiegcn können. Mathilde bildete jedenfalls

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