"erden. Die treuen Leute, sie wagten viel, recht viel, mehr als einmahl das Leben!/, „Joseph Pichler, der kleine Paffeyrcr (ins- gemein), ist in der ganzen Gegend als ein Wahrheit liebender Mensch bekannt; nicht ruhm süchtig, nicht prahlerisch, sondern ernst und still; er spricht nichts , was er nicht hält. Für die Rechtschaffenheit meiner Leute stehe ich mit meiner Ehre. Die Erzählung weiche sie mir über den zuruckgelegten Weg machen, ist daher ohne alle Uebertreivung und Verfälschung fol
sich ausmachten, den ganpn Tag, ohne zu rasten, immer fort giengen, und dann erst gegen acht Uhr Abends wieder nach Drofui zurückkamen, also gewiß volle siebzehn Stunden giengen." „Ich kann versichern, baß unter hundert frischen Bauerburschen sich kaum zwey finden dürsten, die es wagen würden, hinauf zu steigen. Jezt wettet man noch um hohe Preise, daß es niemand wagen wird, meinen drey wackern Männern nachzusteigen, und daß niemand den Weg finde, welchen Pichler meine Leute führte. Mein älterer Zillerthaler
versicherte mir, daß er in seinem Leben nie einen Menschen so habe Berge steigen gesehen, wie den Joseph Pichler. Gerade wie eine Gemse ktetterte er an den Fel sen hin, und wo gndere Fußeisen brauchen, dort geht er ohne dieselben. Pichler ist ein lieber gu ter Mensch; klein und mager von Person; ein Gemzenjäger, der seines gleichen sucht. 50 bis 60 Gemsen in einem Sommer ist seine gewöhn« liche Jagd. Während meiner Krankheit in Mals wurde er viermahl ersucht und ausgesor- dert, seine Mcynung
über die Besteigung des Berges zu sagen, ob er Willens sey, dieselbe zu unternehmen; aber er sagte nie ja, nie nein. Ais er seine Kundschaften eingezogen, alsereinen Weg ausgespahc hatte, kam er selbst und sprach: Jezt wag' ich es; gelingt es mir gut, so werden Sie mir geben, was Sie andern versprochen haben , gelingt es mir nicht, dann brauch ich keinen Lohn. Gewiß ehrlich; da ich sonst jeden, der nur einen Schritt that, tüchtig bezahlen mußte." „Die Wild - Spitze in der Gurgel, ver sichert mir Pichler