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Tiroler Grenzbote
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Pagina 6 di 12
Data: 14.11.1925
Descrizione fisica: 12
1644), erwählte Pichler ehrenhalber zu ihrem Mit glied. Die größte Ehrung aber bereitete man dem Dichter, als man zehn.Arten von Versteinerungen nach seinem Namen benannte. Darauf war er un- gemein stolz. Mit den Münchener Dichtern und Schriftstellern verband ihn engste Freundschaft, be sonders mit Ludwig Steub, der ihm den originellen Beinamen „Der Löwe von Erl" verlieh. Als Adolf Pichler am 4. September 1889 seinen 70. Geburtstag feiert-, ließ die Alpenvereinssek tion Kufstein

an seinem Geburtshaufe am Zoll- Hause in Erl eine Gedenktafel anbringen, die der Jubilar auf seiner Reise nach München freudig besichtigte. An seiner Heimat hing Pichler mit großer Liebe. Sein ganzes Denken und Schaffen war auf deren geistige Förderung und auf den lebendigen Zu sammenhang seines Volksstammes mit der ganzen Nation gerichtet. Schon als Jüngling war er stolz auf sein Felsenland und Schützenvolk Tirol, für dessen Freiheit, Einheit und Unverletzlichkeit er stets warm eintrat. Im Revolutionsjahre 1848 zog

und dabei doch so gefürchtete „Löwe von Erl" einundachtzigjährig ge storben. Wie an seinem 100. Geburtstage, so wird auch an seinem 25. Todestage das Land Tirol seines großen Sohnes in Liebe und Dankbarkeit ge denken und ihm einen Kranz unvergänglicher Ver ehrung aus sein stilles Grab legen. Friedrich Hebbel und Adolf Pichler. Ein Beitrag zur Literaturgeschichte. Von Dr. Josef Blattl. Nichts ist bezeichnender, als daß Adolf Pichler, der Klassiker Tirols, dessen Todestag am 15. No vember das 25. Mal

Kampfstellung allen Schlaffen der Zeit gegenüber, beide wirkten in ihrem Wollen auf die Zeitge nossen revolutionär. Es kann keinem Zweifel un terliegen, daß Hebbel auf den jungen Pichler einen weitgehenden Einfluß ausübte, der bis in die spä teren Jahre anhielt und noch viel zu wenig in die Wagschale gelegt wurde. Pichler, der gerne auf seine Unabhängigkeit Pochende, täuschte sich selbst, wenn er schrieb x ): „Hebbel nahm auf mich nie Einfluß, weil er die Verschiedenartigteiten der Naturen fühlen mochte

." Wäre das richtig, so hätte Pichler nicht immer wieder das Bedürfnis ge fühlt, seine geistige Existenz durch Hebbel bestä tigen zu lassen, wie es aus den Briefen und Tage- buchaufzeichnungen hervorgeht. Hier zeigt Pich ler, daß er frühzeitig die Bedeutung des großen Ditmarschen für die modern zu gestaltende deutsche Literatur richtig einschätzte. „Trotz aller Schrul len überragt er gigantisch an geistiger Bedeutung alle seit Goethes Tode",2) schrieb Pichler, aller dings erst 1887, aber schon bald

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 6
Data: 29.11.1955
Descrizione fisica: 6
Dienstag, 29. November 1955 I i Nr. IW SM»» Die Schüsse in der Haller-Speckbacher-Kaserne Vor einem Schöffensenat des Landesge richtes Innsbruck unter Vorsitz von OLGR Dr. Pekarek (Staatsanwalt Dr. Daum) hatte sich gestern der am 7. Februar 1935 in Pol sing (Oberösterreich) geborene ehemalige Gendarmerieschüler Josef Pichler wegen des Verbrechens des versuchten Mordes, des Verbrechens der öffentlichen Gewalttätig keit durch Erpressung, des Verbrechens der öffentlichen Gewaltätigkeit

durch gefährliche Drohung und Uebertretung der boshaften Sachbeschädigung fremden Eigentums zu verantworten. Die Anklage führt u. a. aus: Obwohl der Angeklagte nicht vorbestraft Ist, genießt er in seiner Heimatsgemeinde keinen besonders guten Ruf; er wird als frech bezeichnet und habe sich schon seit früher Kindheit an von niemanden etwas sagen lassen. Dies erkläre »ich daraus, daß Pichler seit seinem 10. Lebensjahr verwaist ist und von seiner Großmutter aufgezogen wurde. Am 28. September 1953 rückte

habe. „Es stellte sich jedoch, ge rade wegen seiner Unbelehrbarkeit, im Laufe der Zeit heraus, daß er sich auf die Dauer der militärischen Disziplin nicht un terordnen konnte und deshalb den militäri schen Zwang, selbst wenn er gerechtfertigt war, als Schikane auffaßte, für die er Rayonsinspektor Unzeitig verantwortlich machte.“ Pichler wurde in seiner Dienstlei stung immer nächlässiger und aufsässiger. Es kam dann schließlich soweit, daß er, wie er selbst sagte, den Rayonsinspektor glühend zu hassen begann

. Er wollte am 25. Juli kündigen, wurde jedoch von seinem Truppführer an den kommandierenden Oberst verwiesen, den er am 26. Juli auf suchen wollte. Als er sich an diesem Tag sum Oberst begeben wollte, teilte ihm Un zeitig mit, daß dies nicht mehr notwendig sei, da er wegen seines undisziplinierten Verhaltens bereits von der Abteilung ent lassen worden sei. Die Kündigungsfrist be trug 14 Tage, innerhalb welcher es Pichler ablehnte, die üblichen Arbeiten zu verrich ten. Deshalb forderte ihn der Rayonsin spektor

auf abzurüsten. Pichler blieb den ganzen Tag in der Kaser e und begann ei nen Brief an seine Großmutter zu schreiben, in dem er sich über den Rayonsinspektor beschweren wollte, zerriß dann jedoch das Schreiben. Abends begab er sich in die Stadt in einige Gasthäuser und kehrte leicht angeheitert in die Kaserne zurück. Schon am Tag hatte er dem Rayonsinspektor ge genüber erklärt, daß es etwas geben würde und sie etwas erleben könnten, würde man ihn entlassen. Auch abends erklärte er be schwipst

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 3 di 8
Data: 03.09.1919
Descrizione fisica: 8
sie, bis kehrt das Licht. Du hast sie selbst gewählt, stolzes Herz, Dieser Berg? schweigende Einsamkeit. Aber du zagst nicht! Wehb auch zu dir Kein Hauch der Liebe mehr, so trägt dich kühnen Schwunges Empor Begeisterung hoch über Trug und Wahn Zu Bildern ewiger Schönheit. Adolf Pichler. Dreißig Jahre sind verfloffen, seitdem unsere Stadt zu einer Zeit, als sich sonst nirgends etwas regte, Adolf Pichlers 70. Geburtstag feierte, sein Geburts haus mit einer Denktafel versah und die erste Lebens beschreibung

in dem ,nahen Zollhause bei Erl, seine Feder hat unser Städt chen und dessen Umgebung mehrfach gerühmt und ge priesen, zudem war Pichler seit dem Stadtfeste von 1893 auch Ehrenbürger von Kufstein. Er zählt also zu den Unseren! An der Wiege ward ihm das hohe Lied von künf tiger Größe nicht gesungen. Adolf Pichler ging aus sehr bescheidenen Verhältnissen hervor. Sein Vater Josef Anton Pichler war Zollamtsschreiber mit geringer Besoldung und seine Mutter, das Bauernmädchen Josefa Seebacher aus Kundl

, war nicht imstande, bei solcher Armut ein gemütliches Heim zu gestalten. Schmal hans war oft Küchenmeister und nicht selten fehlte es bei mangelndem Verständnis für die Wirtschaft an dem Nötigsten. In seinem Buche „Zu meiner Zeit" hat Pichler selbst mit aller Offenheit davon gesprochen. Aber er war so glücklich, an Körper und Geist gesund und kräftig auf diese buckelige Welt gestellt zu werden. Früh ging dem Knaben auch der Sinn für die reich hinstreuende Natur auf, die ihn gerade während der ersten Jugendjahre

als österreichischer Zollbeamter von einem Ort zum andern geschickt wurde, nach Leutasch, Scharnitz, Leiten hofen am Bodensee, Weißenhaus bei Füssen und nach Reutte, wo der Knabe endlich einen geordneten Schul unterricht genoß; mit Dankbarkeit gedenkt hier Pichler in seinem oben genannten Buche des trefflichen Lehrers Kögl. Es waren also zumeist einsame Grenzorte in einer großartigen Natur, in denen er aufwuchs. Die erhabene Gebirgswelt erfüllt jedoch das Menschenherz uicht immer mit Staunen und Bewunderung

, sondern iu ihrer Empörung oft genug mit Furcht und Schrecken. Der junge Pichler spürte diese Wirkung deutlich an sich, so daß er in eine Art religiöser Schwärmerei ver fiel und sich in einem Tagebuche von diesem Zustande Rechenschaft gab. In solchen Gegenden gibt es hart knochige Leute. Hirten, Jäger und Holzknechte. Kohlen brenner und Wurzelgräber, auch geriebene Schwärzer und verwegene Wilderer, nicht selten rauflustig und fast immer Feinde der Zöllner. „Finanzer" und Förster, oft roher Sinnesart und abergläubisch

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 4 di 8
Data: 03.09.1919
Descrizione fisica: 8
für ihr schönes Töchterlein eine „bessere Partie". Pichler widmete ihr die „Lieder der Liebe", die 1852 in Innsbruck gesondert erschienen und nun als „Emmalieder" in seinen Werken stehen. Er hat ihren wirklichen Namen nie genannt und auch später die biographische Wißdegierde auf eine andere Spur abzulenken versucht, um dieses süß-schmerzliche Ge heimnis für sich zu behalten. Nun mag es gelüftet werden, denn mit dem Tode der Beteiligten tritt die geschichtliche Wahrheit in ihre Rechte'. Das große Sturmjahr

1848 hat Pichler eingehend dargestellt und damit wichtige geschichtliche Beiträge geliefert, die für das große Werk Helferts über die Revolution von 1848 eine verläßliche Quelle bildeten. Pichler hat die sogenannten Märztage in der Studenten legion mitgemacht und auf den Barrikaden Wiens gekämpft. Während man aber hier in einem wahren Siegestaumel über das gelungene Freiheits werk schwelgte, drang aus Tirol der Ruf herüber, daß das Land von den Welschen bedroht sei. Ueber Anregung Gredlers faßte

Pichler, eben Doktor der Medizin geworden, den Entschluß, zum Schutze des Vaterlandes auszuziehen; es wurde rasch aus Aka demikern eine Kompagnie zusammengestellt und bewaffnet, Pichler zum Hauptmann gewählt und eine schwarz- rot-goldene Fahne angeschafft, deren Patin Julie Gredler war. Ihr Name ist auf dem Bande der jetzt im Museum zu Bozen befindlichen Fahne einge- sticki, die Fahne selbst hießen die Schützen' die „schöne Julie". Am 15. April rückte die Kompagnie — 120 Mann stark — von Wien

scheint die Begrüßung in Klagenfurt gewesen zu sein, denn Pichler schrieb von dort aus in begeisterten Worten von dem Empfange am Tore der Stadt, von dem Jubel, womit sie auf dem Neuen Platze geehrt wurden, und sagt dann weiter: „Wirklich rührend war die Liebe, mit der uns die vornehmsten Bürger der Stadt als Ehrengäste in ihre Häuser luden! Es war nicht anders, als ob Väter ihre Söhne begrüßten! Nachmittags wurden wir von den Bürgern zu einer Partie ins Freie geladen. Dabei

mit Erfolg. Pichler erhielt den Eisernen Kronenorden und ward auf Grund dieser vor dem Feinde erworbenen Auszeichnung 1877 als „Ritter v. Rautenkar" geadelt. Nach dem Feldzuge ging er nochmals nach Wien und wurde Zeuge der blutigen Oktoberereigniffe, die ihn abstießen. Seine Werbung um Julie Gredler hatte auch diesmal bei ihren Eltern keinen Erfolg. Pichler konnte dies nie ganz verschmerzen, denn er trug das Bild der Ge liebten unzerstörbar in seiner Brust. Seine „Emma" taucht noch in späteren Gedichten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 04.09.1919
Descrizione fisica: 8
Recht in die Schanzen trat. Damals steckte Pichler auch einmal neben der schwarz-rot-gol- denen Kokarde einen roten „Fetzen" an die Brust, von dem er wollte, daß man ihn ihm einst mit der Kokarde in den Sarg legen. solle. Man muß Pichlers „Das Sturmjahr 1,8 4 8" lesen, um vom ganzen Fühlen und Denken jener historischen Tage ein Bild zu er halten, in denen vom Stephansturm und auf der Kaiserburg die schwarz-rot-goldene Fahne ,wehte und Kaiser Ferdinand sich in den Schat ten dieses Dreifarbs

stellte. Plötzlich trat aber eine andere, nähere gehende Gefahr für Pichler auf: Tirol von den Welschen bedroht! Und da ward Pichler erst ganz zum Tiroler. Rasch war eine akademische Legion ge bildet, die Pichler zu ihrem Hauptmann wählte und der der Rechtsanwalt Dr. Gredler eine von seiner Tochter Julie gestickte, schwarz-rot-goldene Fahne mit dem Tiroler Adler am Knauf, eben „die schöne Julie", schenkte; als Feldpater mel dete sich der inzwischen 72 Jahre und damit wohl auch kühler gewordene Pater

Haspinger aus dem Neunerjahr. Die Welschen verlangten damals schon den Brenner und die Toblacher Heide als Italiens Grenze, mrd, da Tirols Grenzen als Deutschlands Grenzen' angesehen wurden, zog die begeisterte Schar ausdrücklich als „Deutsch lands Grenzsoldaten" in den Kampf. „Deutsch lands Freiheit und Einheit!" hieß die Parole, denn es wäre Pichler, bei der Erinnerung an den Betrug an den Tirolern im Neunerjahre inte eingefallen, für den Kaiser von Oesterreich auch nur ein Haar in Gefahr zu bringen

. — Nun, Pichler und die Seinen, die sich wacker hielten und auch Verluste aufznweisen hatten, haben für ihre Opfer auch nur den berühmten „Dank vom Haus Oesterreich" geerntet, indem ihrer Heimkehr Erlässe vorausgingen, in denen vor den „gefährlichen Subjekten" und „revolu tionären Schwindelköpfen" gewarnt wurde, „da mit unser Land den Ruhm gesunden Verstandes behaupte". Dies Dekret ging dabei von jenem Erzherzog Johann aus, der zuerst die dummen Tiroler ins Feuer hetzte, wozu sie ihm gut genug

waren! — Ein Kapitel für sich bildet dann auch die Geschichte von „der schönen Julie". Pichlers Leute beschlossen, die Fahne im Schloß Tirol zu hinterlegen. Dort wurde sie aber schlecht ver wahrt, worauf Pichler sie ins „Ferdinandeum" bringen ließ, wo sie aber wegen der den „Staats hämorrhoidariern" „zu deutsch und zu demokra tisch" scheinenden, Farben verbannt blieb, bis Feuilleton. Rundschau bei unseren Rachbarweltrn oder Nos die Astronomen vom Bcmrsplaneien wissen. (Von einem privaten Himmelsbeo-Lachter

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 7 di 12
Data: 14.11.1925
Descrizione fisica: 12
der Behörden die revolutionären Säfte Jungtirols regten, galt als eine Art junge Berühmtheit. Bor allem an dem Beispiel Hebbels und Grillparzers entflammte sich nun Pichlers Lust, sich im Drama zu versuchen. Er arbeitete an einem Stück, das den Untergang des römischen Königreiches behan delte. Hebbel gefiel die Art, wie Pichler die klare Plastik des Ausdruckes, die ihm eigen war, mit philosophisch geschulten Gedankengängen vereinte. Realistische Zeitanschauung in klassische Form zu prägen

, wie er es vor allem« in zahllosen Disti chen über Politik und Kunst pflegte, hatte er mit ihm gemein. Er lobte das Stück und sagte ihm eine Zukunft voraus?) Hierin täuschte sich Heb bel ausnahmsweise. Pichler klammerte sich an die Worte seines Vorbildes und arbeitete noch jahr zehntelang an diesem und anderen Stücken, ohne Erfolg zu haben?) Ganz hat er es nie einge sehen, daß sein Talent zum Dramatiker nicht ge schaffen war. Und hierin mag er wohl von Hebbels Natur abweichen. Als Pichler von Wien wegzog (1849), blieb

er noch viele Jahre mit Hebbel in Verbindung. Sein Briefwechsel mit Hebbel ist der einzige, der ge sammelt veröffentlicht wurde. Schon bei F. Bam berg'') ist jedoch die Sammlung nicht vollständig. Die Ergänzung im Euphorion ^) kann ich mit einem bisher unbekannten und unveröffentlichten Briefe Hebbels an Pichler, der sich im Besitze des Autographensammlers Volksschuldirektors Wagner in Kufftein befindet, vervollständigen. Es ist einer der interessantesten Brüefe Hebbels an Pichler und lautet

: Sr. Wohlgeboren, Herrn Professor Pichler in Innsbruck, Wittlings Buchdruckerei. Wien, den 11. August 1850. Geehrtester Herr! Sie hätten ein Recht, ungehalten, ja ernstlich böse auf mich zu seyn, wenn ich nicht annehmen dürfte, daß Sie aus öffent lichen Blättern erfahren haben, wie es mir im letzten halben Jahre ergangen ist. Aber, so wie Sie wissen, daß ich längere Zeit krank gewesen bin. so wird es Ihnen auch nicht unbekannt geblieben feyn, daß ich nach meiner Wiederherstellung eine Reise machte

für das ganze Verhältnis. Ich brauche Ihnen 8 ) Brief an Pichler, 13. Dezember 1852. 4 ) Das umgearbeitete Stück wurde 1861 unter dem Titel „Die Tarquinier" v. D. Lit. Der Nürnberg das erstemal gedruckt. *) Hebbels Briefwechsel, 2 Bde. Berlin, Grote. 1890. •) 7. Dd. S. 96. nicht erst zu sage», daß es nicht meine Schuld war, wenn der klaffende prinzipielle Widerspruch sich erst nach Abschluß der Ver bindung zeigte. Es gibt Leute, die sich einbilden, daß Männer, wie Spatzen, einzufangen seyen. Ihre Tagebuch

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Tiroler Wastl
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Pagina 4 di 16
Data: 30.05.1909
Descrizione fisica: 16
nimmer weh tun kann. Wenn man bei der Enthüllung des Pichler-Denkmals Die Leut die Wahrheit so loben und preisen gheart hat, hält oaner leicht zum Glauben verleitet werden können, baß er, wenn er mit Sicherheit berühmt und hoch angesehen sein will, nix anderes zu tuan braucht, als das laut und unverblümt zu sagen, was einem die Vernunft unb das Gerechtigkeitsgefühl bei jedem Anlaß vorsagt: Derweil gibts aber gar koa undankbareres Gschäft als das Wahrheit predigen und kein verhängnisvolleres

auf der Insel Korfu hochherzig ge schenkt hat. Auf diese starken Schattenseiten hat man bei dem anläßlich der Enthüllung des Pichler-Denkmals mehrfach angestimmten Lobgesang auf die Wahrheit ganz vergessen, und drum sei post sestum noch a bißl daran erinnert, damit die Bäume der Wahrheit net am End in den Himmel einiwachsen und so ein gutes altes Prophetenwort zu schänden machen. I kann meine getreuen Leser vor solchen Illusionen, wie sie vor dem Pichler-Denkmal laut geworden sind, aus eigener Erfahrung net

eindringlich genug warnen. Tie Wahrheit ist ganz im Gegenteil ein ganz miserabler Handelsartikel, der seinen Mann so schlecht als nur möglich, ja mitunter auch wohl gar net nährt, und wer dem sehr geehreten Festredner vielleicht lieber glaubt als mir, der sei daran erinnert, daß es dem Pichler alles eher als extra guat gangen ist, ja es hat sogar Zeiten gegeben, wo es ihm net amal a Viertele für den natürlichen Durst, geschweige denn oans drüber getragen hat. Seine Wahrheit hat bis zum Augenblick

Buchhandels sei zum Festbericht über die Pichler Denkmal-Enthül lung noch nachgetragen, daß auch er, unser Buch handel, sich um Pichler ein Verdienst zu sichern gewußt hat. Der Hauptfestredner hat nämlich mit einer gewis sen Spitze gegen unseren heimischen Buchhandel be sonders betont, daß nach einer gewissen Zeit, die eben jedes Ding zu seiner Reife braucht, also auch der Wert der Wahrheit, ein außertirolischer Buchhändler es hat wagen können, die gesamten Werke Pichlers heraus zugeben. Anstatt „wagen

weiß, eben mit Recht gezweifelt. Jetzt aber hat er sich ein sicheres Verdienst um Pichler erworben, nämlich damit, daß er die Festprogramme gegen Geld und gute Worte, namentlich gegen das er- stere, gedruckt und so an der Enthüllungsehrung sich einen net zu unterschätzenden Anteil errungen und damit in seinem Erwerbsinne wett gemacht hat, was er dem lebenden Pichler vorsichtig schuldig geblie ben ist. kin alviulMkches Prachtwerk ist im Verlag der Kunstanstalt Christoph Reißer in Wien erschienen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 19.07.1926
Descrizione fisica: 8
l. I. abends wollte der herumziehende Ignaz Pichler mit seiner Familie im Saale des Gasthauses .Lamm" in Seefeld eine Varieteevorführung geben. Revier inspektor Geiger begab sich um ca. 20 Uhr in den Saal des Gasthauses „Lamm", wo Ignaz, Joses und Johann Pichler, einige Kinder dieser Familie, der Musiker Georg Funk und drei fremde Personen anwesend waren, um den Ignaz Pich ler betreffend seiner Gewerbeberechtigung zu kontrolliren. Revierinspektor Geiger frug den Ignaz Pichler, ob er die Lizenz

, die am 16. Juni l. I. abgelaufen war, was Gei ger durch Einsichtnahme in die Lizenz am Vortage wußte, verlängern habe lassen, was er bejahte, worauf Geiger um Vorweisung der Lizenz ersuchte. Pichler gab zur Antwort, er habe sie nicht bei sich, sie sei oben in seinem Wagen. Er wurde daher nochmals ersucht, die Lizenz holen zu lassen, worauf er im aufgeregten Tone zur Antwort gab: „Ich habe jetzt keine Zeit, die Lizenz zu holen, wir müssen jetzt spielen, gehen Sie selbst hinaus sie zu holen." Er wurde daher

und wollte ihn aus dem Saale führen. Gleichzeitig sprang fein Sohn Josef, 16 Jahre alt, herbei, faßte seinen Vater an und wollte ihn von Geiger los reißen. Letzterer forderte den Josef Pichler auf, von seinem Vorhaben abzulassen, was er nicht befolgte. Geiger ließ sodann den Ignaz Pichler los, faßte den Josef Pichler an und schob ihn zur Seite. Er sprang aber gleich wieder herbei, faßte seinen Vater wieder an und wollte ihn befreien. Gleichzeitig mengte sich auch Johann Pichler ein und wollte die Abführung des Ignaz

Pichler verhindern. Unter diesen Umständen mußte Geiger den Ignaz Pich- ler wieder loslassen und verhaftete den Josef Pichler. Als dieser nicht mitgehen wollte und am Arme angefaßt wurde, mengten sich wieder Ignaz und Johann Pichler ein, wodurch er sich der Verhaftung entziehen konnte, indem er schnell \ aus dem Rocke schlüpfte und durch die Hintere Saaltürr davonlief. Er wurde aber nachträglich im Wagen seines Va ters angetroffen und um 20 Uhr 45 Minuten im Gemeinde arrest interniert

. Diese Einlieferung wollten seine Mutter Anna Pichler und Johann Pichler abermals durch Entreißen des Verhaf teten verhindern, jedoch konnte der Verhaftete wieder los- gerissen werden und ein zweiter herbeigerufener Gendar meriebeamter konnte sodann die zwei Angreifer kurze Zeit zurückhalten. Während Josef Pichler davonlief, ist Ignaz Pichler in Krämpfen zu Boden gefallen; er wurde deshalb nicht mehr eingeliesert. Die Varieteevorstellung hat nicht mehr stattgefunden. Josef Pichler wurde dem Landesgerichte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 6
Data: 05.07.1947
Descrizione fisica: 6
Pichler (Salzburg). > ___ 9 Uhr in Fieberbrunn, Sägewerk Hartl. Referent: Re dakteur Anton Vitzthum (Wien). 9 Uhr in Fieberbrunn. Zimmerei Foidl. Referent: Sekre tär Berthold Roithner (Graz). 14 Uhr in St. Johann. Gemeinsame Versammlung der Finnen: Wildbachverhauung St. Johann, Sägewerk Klausner, Tischlerei Wieser und Maurermeister Schwarzenbacher, Fa. Steinbach, Sägewerk Otto Müller. Fa. Technik u. Kunst, Zimmermeister Stein- lechner, Zimmermeister Sepp Friedl, Wagnerei Job. Kais, Pinselfabrik

Schneider. Referent: Sekretär Anton Pichler. 14 Uhr in Kitzbühel, Firma Unterberger & Hüter. Re ferent: Redakteur Anton Vitzthum. 14 Uhr in Kitzbühel. Firma Lutz Gerzabek. Referent: Sekretär Berthold Roithner. 14 Uhr in Kitzbühel, Baumeister Stampfer. Referent: Sekretär Franz Thanhof er. 16 Uhr in Kirchberg (Gasthof „Dampfl")- Versammlung der Firma Holzverarbeitungswerk Harasser & Hell- weger. Referenten: Sekretär Anton Pichler und Sekretär Berthold Roithner. 16 Uhr in Lauterbach, Sägewerk Veith

, Referenten: Sekre tär Franz Thanhof er und Redakteur Anton Vitz thum. 20 Uhr in Hopfgarten. Gemeinsame Versammlung der Finnen: Ziegelei Müller, Wildbachverbauung, Sägewerk Ager und Baugeschäft Schwöllenbach. Referenten: Sekretär Anton Pichler, Sekretär Berthold Roithner, Sekretär Franz Thanhof er und Redakteur Anton Vitzthum. Dienstag, den 8. «Juli: 9 Uhr in Wörgl, Gasthof „Neue Post". Allgemeine große Bau- und Holzarheiterversammlung. Referenten: Sekretär Anton Pichler und Redakteur Anton Vitz thum

: Sekretär Anton Pichler, Sekretär Berthold Roithner, Sekretär Franz Thanhofer und Redakteur Anton Vitzthum. Mittwoch, den 9. «Juli: 9 Uhr in Ktmdl, Ziegelei Kundl. Referent: Sekretär An ton Pichler. 9 Uhr in Kundl, Bauuntemehmen Sollet er. Referent! Sekretär Franz Thanhofer. 9 Uhr in Kundl, Dampfsäge Kundl. Referent: Redakteur Anton Vitzthum. 9 Uhr in Kundl, Baugeschäft Unterrainer (Breitenbach bei Kundl). Referent: Sekretär Berthold Roithner. 14 Uhr in Kramsach, Baufirma Gertl. Referent: Sekretär

Berthold Roithner. 14 Uhr in Kramsach, Holzindustrie Kramsach (Ing. Böck- linger). Referent: Redakteur Anton Vitzthum. 14 Uhr in Kramsach. Gemeinsame Versammlung der Raspe-Werke und einiger anderer Tischlereien. Referenten: Sekretär Anton Pichler und Sekretär Franz Thanhofer. 19 Uhr in Jenbach. Gemeinsame Versammlung der Firmen Aeste und Außerladscheider, der Tischlerei Jaud, mehrerer Sägewerke sowie des Betriebes Holzindu strie Achental (J. Maurer). Referenten: Redakteur Anton Vitzthum, Sekretär Franz

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 10
Data: 20.04.1907
Descrizione fisica: 10
rischen Großgrundbesitzern nützen, dem Ar beiter aber die Lebensmittel schier unerschwinglich machen, kümmert die Apostel der „Wahrheit" nichts — ihr Kandidat in der Stadt faselt ja auch von „Arbeiterrettung". Arbeiter, die nicht wählen. Der Schuhmacher Pichler sitzt in seiner Werk statt, die zugleich Wohn- und Schlafzimmer ist, und näht einen Riester auf einen schadhaft ge wordenen Stiefel. Die Wohnung liegt im Hinter hause einer Mietskaserne. Die Wände sind feucht und in der Stube herrscht

eine dumpfe Atmo sphäre, die von den Ausdünstungen des alten Leders, vom Pechgeruch und sonstigen ange nehmen Düften geschwängert ist. Draußen in der kleinen Küche hantiert Frau Pichler herum und schimpft von Zeit zu Zeit aus die Kinder. Herr Pichler, der sich stolz Schuhmachermeister nennt, obwohl er kaum für sich selbst, geschweige denn für einen Gesellen oder Lehrjungen Be schäftigung hat und sich nur durch Flickarbeit das bischen Lebensunterhalt verdienen kann, hört, wie derbe Tritte die ausgetretene

Treppe herauf stampfen und wie eine Männerstimme zu seiner Frau sagt: „Für Herrn Pichler." „Du, Mann, die ,Sozeler' schicken Dir einen Brief. Du sollst zur Wahl gehen." „Zeig' her!" sagt Pichler und liest den Brief durch. Seine Frau hat die Arme in die Seite gestemmt und beobachtete ihn erwartungsvoll. „Ja," sagt Pichler, „diesmal'werde ich wohl gehen müssen. Ich bin sonst niemals wählen gangen. Aber jetzt will ich doch von meinem Rechte Gebrauch machen; wenn man seine In der Stadt, sagen

die Christlichsozialen sind, geht übrigens aus vielen Aeußerungen hervor, die zwar nicht der „klare" Kopf, der sich in Inns bruck um ein Mandat bewirbt, sondern hervor ragende Führer der Christlichsozialen gemacht haben. Dr. Lueger schrie in der Reichsratssitzung vom 11. November 1902 den sozialdemokratischen „So, darauf habe ich ja bloß gelauert," wettert .aber jetzt seine teure Gattin los. „Also, Du willst wählen gehen! Uud natürlich für die Roten? . . ." „Natürlich," wagt Pichler mit erkünstelter Festigkeit

einzuwerfen. „Die Beamten haben doch für unsereinen kein Interesse." „Na, mir sollst Du bloß kommen," zeterte die Frau „Meisterin". „Was denkst Du denn eigent lich. Wo ich meine Aufwartung bei mehreren Herrschaften habe. Was sollen die Leute bloß sagen, wenn Du wählst und noch dazu rot wählst? Ich dächte, wir brauchten die paar Groschen, die ich noch verdiene, nötig genug. Die teure Miete, die Steuern..." „Ja, aber gerade wegen der schlechten Wohnun gen und wegen der Steuern," wirft Pichler

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 14 di 14
Data: 28.06.1924
Descrizione fisica: 14
, zur dritten Poststation vor Sillian. In Jnnichen bestand bis zum Jahre 1760 noch! kein eigenes Post amt, die dorthin bestimmten Postsachen wur den durch das Postamt Sillian abgeliefert. Rauschenfels kehrte im Postamt Sillian zu mit dem Ersuchen, die mit der nächsten Or dinari eintreffenden Sendungen bis zu seiner Rückkehr in Verwahrung zu halten. In Ober drauburg angelangt, bestellte er im Gasthofe des Posthalters Pichler ein Nachtmahl. Zu seiner Verwunderung wollte Pichler sogleich von ihm erfragen

, ob er die „Wiener Zei tungen" richtig erhalte. Rauschenfels faßte nunj einen Verdacht aus den Posthalter, wurde jedoch eines besseren belehrt, als Pichler sagte, er frage nicht umsonst, denn ihn wundere sehr, woher der Posthalter von Lienz, Hibler, die „Wiener Zeitungen" habe, da doch von Ober drauburg weder an Hibler noch! jemand an deren in Lienz solche ankämen, aber jeder, der von dort komme, von diesen Wiener Nachrich ten zu diskutieren wisse, wie z. B. vorhin ein Karmeliterbruder. Pichler meinte

, der H. Apotheker werde also mit den Herren in Lienz Compagnia sein. Rauschensels gestand hierauf dem Posthalter, daß seine Zeitung ihm sehr oft aufgebrochen, auch ohne Extrablätter und statt wöchentlich zweimal kaum in vierzehn Tatzen einmal zugestellt werde, worüber er sich beim .Postamte in Wien nachdrucksam beklagt habe. Pichler erzählte, wie ihm das gleiche mit seinen sogenannten Augsburger Mayrs che n Zeitungen durch Hibler geschehen sei. Behufs Feststellung, in welcher Poststation gegen Sillian

Herren aus Oberdrauburg zu Nacht speiste, kam un versehens der Herr Stadlphysikus Dr. Sched ler von Lienz bei Pichler an, setzte sich an den gleichen Tisch und frug, was man zu Jn nichen Neues höre. Hierauf antwortete Rau schenfels vorsichtig, er bekümmere sich der Zei tungen halber wenig und -wisse Hierinfalls nicht zu dienen. Tler Posthalter warf ein, der Herr Doktor käme aus einer Stadt, so werde er mehreres zu diskutieren wissen. Dr. Schedler erzählte nun vor: der vorläufigen Nachsicht

über die Unternehmung des Generals Hadik*) in Berlin. Pichler frag, was für Zeitungen denn dies berichten. Ter Herr Doktor nannte die „Wiener Zeitung", es werde aber erst zu vernehmen sein, wie der Herr General es an gegangen, mit der heutigen Staffelte werde die ganze Relation ankommen. Auf des Post hallers Frage äußerte er, daß der Herr Post meister Hibler in Lienz die Zeitung halte und er, Tr. Schedler, selbst dabei dreinzahle. Rauschenfels winkte jetzt dem Posthalter ab, um zu verhüten, daß der Herr

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 5 di 12
Data: 14.11.1925
Descrizione fisica: 12
Nr. 17. Mols-piAler-Nummer. Seterabenö. Anterhaltungs- unü Litrrstur-Iörils gr des Tiroler Gren ?bo ten. ILuMein. aen 14. November 1925. 6. Aavrg. Jum 2Z. Todestage Adolf Pichlers. Bor fünfundzwanzig Jahren ein weher Ton Brach jäh heraus da durchs Alpentor; Es starb uns ein großer, ein deutscher Sohn, Geliebt und geküßt von der Musen Chor. Das kleine Zollhaus ward damals bekannt, — Es wurde mit Adolf Pichler genannt, Dem Dichter, dem Forscher, dem Manne der Zeit, Von ewigen Göttern zum Ruhme

geweiht. Ein Vierteljahrhundert verronnene Zeit. . . Die arg uns bedrückte, doch stählte im Leid; Wie viel sind gegangen, die hoch wohl gestrebt, Sie sind längst vergessen.... doch Pichler, er lebt. Soll leben uns allen, so lang noch ein Lied Die Berge und Täler des Jnngaus durchzieht, So lang noch der Jnnstrom mit rauschendem Sang Braust unsere Wälder und Wiesen entlang, So lang noch hier bluten die Berge voll Glut, Noch Männer gedeihen mit fröhlichem Mut, Und Vögel noch nisten auf steinigem Hort

, Uns allen erklinget ein treudeutsches Wort. Ludwig Lintner. Die Heimat Adolf Pichlers. Von August Sieghardt. ES hört sich seltsam genug an, daß der größte und bedeutendste Schriftsteller und Naturforscher, den das Land Tirol im vorigen Jahrhundert her vorgebracht hat, Adolf Pichler, in einem win- zig kleinen, einsamen Häuschen an der bayerisch- tirolischen Grenze geboren wurde. Dicht neben dem Zollwirtshaus bei Erl liegt das eigentliche Zollhaus, ein kleines, unscheinbares Häuser!, dem man seine Berühmtheit

wurde der berühmte Dichter am 4. September 1819 als Sohn des „kontrollierenden Amtsschreibers" Josef Anton Pichler und seiner Gattin Josefa, gebür tigen Seebacher aus Kundl, geboren. In dieser wundervollen Gegend, inmitten einer mehr als 2000 Meter hohen Berglandschaft, verlebte der kleine Adolf seine erste Jugend, die freilich durch mißliche Familienverhältnisse, die man heute besser verschweigt, sehr getrübt war. Die Eindrücke, die er von der ihn um gebenden Natur als Knabe empfing, hat er dennoch

später zu hübschen Erzäh lungen verarbeitet. In dem köstlichen Buche „Zu «reiner Zeit", das Adolf Pichler im Jahre 1892 in Leipzig herausgab, hat er seine Jugendjahre im Zollhause und seine Jünglingsjahre bjs zürn Jahre 1848 liebevoll geschildert. Dabei behandelt er auch den Eindruck, den er als vierjähriger Bub von dem furchtbaren Brandunglück in Oberaudorf am 15. September 182.8 im Gedächtnis hatte, bei welcher Gelegenheit 27 Häuser ein Raub der Flam men wurden. Im Nachhall der Freiheitskämpfe

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Tiroler Post
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Pagina 3 di 14
Data: 17.11.1900
Descrizione fisica: 14
betreffs der ärarischen Branntweinsteuer befassen. Professor Tr Adolf Pichler ist am Donners tag früh um halb 4 Uhr einem Herzschlage erlegen. Er war am 4. September 1819 in Erl bei Kusstein, als erstgcborner Sohn des Mauthbeamten Joses Anton Pichler geboren. Innsbruck studierte er Gymnasium und die juri dische Facultät. 1842 begab er sich nach Wien und widmete sich dort dem Studium der Medi- cin, vergaß aber dabei nicht die alten Classiker und die eigene Poesie. Ech machte 1848 das Toctorat. Da kam

die Revolution. Adolf Pichler stellte sich in die Reihen der Jünglinge, welche für Deutschland und die Freiheit käm pfen wollten. Er hielt sich bei Ponte Tedesco, Caffaro so wacker, dass Hauplmann Pichler mit dem Orden der eisernen Krone dekoriert wurde. Nach dem Feldzuge erschien er wieder in Wien, nahm aber an den Ociobcrereignisscn nicht mehr theil. Pichler übersicdelte dann noch Innsbruck und trug am Gymnasium Naturwissenschaft vor. Er veröffentlichte in jener Zeit eine Abhandlung „Ueber das Drama

des Mittelalters in Tirol", „Frühlieder aus Tirol". Sein erstes Trauerspiel „Rodrigo" wurde in Innsbruck mit Beifall aufgesührt. Ein weiteres Wcrkist sein Trauerspiel „TieTarquinier" Pichler wurde dann Supplent an der Universi tät und später 1867 Professor der Mineralogie und Geognosie. Seine Fußwanderungen lieferten ihm den Stoff zu dem Werke „Aus den Tiroler Bergen" (1861). In „Allerlei Geschichten aus Tirol" (1867) schildert Pichler Tirols Leute. Weitere Werke sind die Epischen Dichtungen „Morlsteinc" (1871

). „Vorwinter" (1885), „Neue Marksteine" (1890), welchen die zwei herrlichen Dichtungen „Fra Serofico" und der „Zaggler Franz" beigesügt sind. Im Jahre 1877 war Pichler mit dem Prädicate „v. Rautenkar" in den Adelsstand erhoben worden und 1890 trat er. 70 Jahre alt, in den Ruhestand. Mit kleineren literarischen Arbeiten trat er bis kurz vor seinem Tode in die Oeffcntlichkeit. Pichler ist einer der hervorragendsten Dichter Tirols. Bedauerlich ist cs deshalb, dass er sich von Dichterlingen und einer glaubens

" nannten. Wir sehen in Pichler den hervor ragenden Dichter und wollen die Abwege, die er zeitweilig unter dem Beifallsgejohle der christcnthum'feindlichcn Presse gewandelt, mit Stillschweigen ubergehen. Er ruhe in Frieden. Die Ausgabe der letzten Nummer unseres Blattes erschien infolge maschineller Störung etwas verspätet, weshalb wir unsere Leser um Entschuldigung bitten. Stadttheater. Am Freitag findet der 2. liter. Abend statt, anlässlich dessen ein „Ebner- Eschenbach-Cyclus", bestehend aus drei

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Tirol's Kunst- & Geistesleben
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Pagina 2 di 4
Data: 31.03.1901
Descrizione fisica: 4
. V. . . . und was ich bin und wie ich bin, gut oder schlecht, danke ich zumeist dem Boden, wo ich die Wurzeln schlug, aus denen ich aufwuchs. Adolf Pichler. Das stürmevolle Jahr 1848 bildet einen Mark stein in Pichlers Leben. Es ist aber zugleich ein Wendepunkt, ein Uebergang von der Jugend in das gereifte Mannesalter, die Zeit, wo ihm die Muse treu zur Seite schritt, an den grünen Hängen und Wäldern des sangeslustigen Unterinnthals oder droben auf den schneebedeckten Felsen, wo das Edelweiß blüht. Von jetzt an klärten sich die Stürme

der Jugend zur beschaulichen Ruhe und zur stillen und ernsten Arbeit. Aeußerlich hat das Leben Pichlers wenige Ereignisse zu verzeichnen. Sein reiches und tiefes Seelenleben aber gibt sich in seinen Dichtungen kund, die in den späteren Kapiteln einer eingehenden Würdi gung unterzogen werden. Bald nachdem sich die politischen Wirren in Wien gelöst hatten, kehrte Pichler nach Innsbruck zurück und man entschloß sich nur schwer, den Dichter zum Professor der Botanik am Gymnasium zu ernennen. Noch einmal warf

die Fackel d?s Krieges ihren zuckende:: Schein in sein Leben. In den Ferien des Jahres 50 entschloß sich der Dichter, nach Schleswig- Holstein zu eilen, um dort gegen die Dänen zu kämpfen. Er kam jedoch zu spät. In diese Zeit fallen auch mehrere Reisen, nach Berlin, Stuttgart und München und nach Italien. In München machte Pichler die Bekanntschaft mit Bodenstedt und verkehrte viel mit Paul Heyse und Julius Grosse. Das Auftreten Hermann v. Gilms und Adolf Pichlers bedeutete eine neu erstehende Epoche

, eine große Menge fachwissenschastlicher Arbeiten der Mineralogie, Geologie und Paläontologie, es blieb fast kein Gebiet menschlichen Wissens von ihm unberührt. Pichler war aber an dem Umstand, daß ihn nur wenige kannten, zum Theil selbst Schuld. Seine Gedichte waren in den verschiedensten und zum Theil sehr minderwertigen Zeitschriften verstreut, nicht viel besser stand es mit seinen Büchern, bis sich Georg Heinrich Meyer in rühmenswerter Weise des Dichters annahm und seine Werke in würdiger Ausstattung

dem deutschen Buchhandel übergab. Im Jahre 57 schloß er mit Josefine Groß den Bund der Ehe, der drei Kinder, ein Sohn und zwei Töchter, entsprossen An den Kriegsereignissen der Jahre 59, 66 und 70 nahm Pichler reges Interesse und die glühendsten Verse, die an jene Zeit gemahnen, beweisen, daß in seinem Herzen derselbe Feuermuth noch schlummerte, wie er ihn vor den Barricaden in Wien und drunten in Welschtirol an den Tag gelegt hatte. 1867 wurde Pichler zum Professor der Mine ralogie und Geologie

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Tirol's Kunst- & Geistesleben
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Pagina 1 di 4
Data: 14.04.1901
Descrizione fisica: 4
. In den Sommermonaten hielt sich Pichler am liebsten amAchensee auf, der damals von den modernen Cultursortschritten, von Dampfschiff und Zahnradbahn noch verschont war. Viele seiner Erzählungen tragen die Eindrücke, die er in dieser Zeit dort empfangen hatte. Es sind aber damals die bedeutendsten tirolischen Dichter bei der Scholastika-Wirtin eingekehrt und es hatte sich eine ganze Achenthalerpoesie herausgebildet, die heute freilich völlig vergessen ist. Es darf hier nicht verschwiegen werden, daß Pichler

, daß ohne diese beliebten Häckeleien die tirolische Literatur geschichte lange nicht so interessant und pikant wäre, wie sie es in der That ist." Wie dem auch sei, die Zeit, die darüber hinwcg- strich, hatte viel vergeben und vergessen, dieselbe Zeit, die dem Menschen Pichler die tiefsten Wunden schlug und auf seine Stirn den Kranz von Dornen drückte. An dieser Stelle sei der Versuch gemacht, eine Bibliographie zusammenzustellen, die die bedeutendsten Werke des Dichters in der Folge ihrer Auflagen umfaßt: 1846

). 1898: Der Ändert und's Re sei. Ein Faschiugs- schwauk in Schnadahüpfeln. 1898: In Lieb und Haß. Elegien und Epi gramme aus den Alpen (zweite vermehrte Auslage). 1898: Die Targuinier (zweite Auslage). 1899: Aus den Tiroler Bergen. Ein Wander- buch (zweite Auslage). 1899: Letzte Alpenrosen. Erzählungen aus Tirol. 1899: Allerlei Geschichten aus Tirol (dritte und vierte Auflage). 1901: In Lieb und Haß (dritte Auslage). Nach langen Jahren der Verkennung stieg auch für Pichler die Sonne des Ruhmes empor

und warf ihre milden und wärmenden Strahlen in das einsame Leben des Dichters. Man begann allmählich den hohen sittlichen Wert seiner Dichtungen zu würdigen und er kannte in ihm den starken Sohn seiner Heimat, die er mit so viel Liebe und Verständnis zu schildern wußte. Karl v. Thaler hat Pichler einem Lürchenbaum verglichen, „dessen knorrige Wurzeln sich weithin durch

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Neueste Zeitung
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Pagina 5 di 6
Data: 10.11.1937
Descrizione fisica: 6
" vor den Znnsbrulker Schössen. Innsbruck, 10. November. In der Nacht zum 26. September 1936 wurde in die Raiffeisenkasse in T h a u r eingebrochen, wobei der oder die Täter durch Ausbrechen der eisernen ÄVertheirnkasse einen Betrag von 8 281.92 erbeuteten. Der Verdacht richtete sich sofort gegen den 1895 in Innsbruck ge borenen und nach Tulfes zuständigen gewesenen Uhrmacher in Bal ders Josef P i ch l e r, der des öfteren bei einem Eheepar in Thaur sich aushielt und übernachtete. Pichler ist ein schwer

vorbestrafter Mann, der schon viele Jahre im Kerker zugebracht hat und erst am 2. Mai 1936 aus der Strafanstalt Süden entlassen worden war. Beim ersten Verhör, wie auch bei allen späteren leugnete der Verhaftete entschieden, mit der Tat irgend etwas zu tun zu haben. Pichler sprach dabei den Verdacht aus, daß als Täter möglicherweise ein gewisser Karl M i - s e l a aus Wien in Frage kommen könne, der am Tage zuvor bei ihm übernachtet habe. Karl M i f e l a, 1889 in Wien geboren und dorthin zuständig

, von Berus Kutscher und Marktfahrer, hat — und damit ist seine Person zur Genüge illustriert — bis heute 27 Jahre hinter Kerkergittern zugebracht. Der Polizeibericht aus Wien bezeichnet ihn als „gelehrigen Schüler und späteren Genossen des berühmten Ein brecherkönigs Brelttvieser"; Mifela sei derzeit der gefährlichste Ein brecher und Kassenschränker Wiens. Auf diese Verdächtigung hin, wurde einige Tage später Misela in Wien ausgeforscht und verhaftet, auch Pichler wurde nach Wien ins Gefängnis

' überstellt. Beide Angeklagten leugneten bei ihrer getrenn ten Vernehmung, den Einbruch verübt zu haben. Nunmehr wurden die beiden Verbrecher nach Innsbruck überführt, wo heute vor mittags gegen sie eine Verhandlung vor einem Schöffensenat des Innsbrucker Landesgerichtes (Vorsitzender OLGR. Dr. Bichler, Staatsanwalt Dr. M o r a u s) stattfand. Auf die Frage des Vorsitzenden, wie Pichler mit Misela bekannt geworden sei, sagte dieser folgendes aus: Ich habe Misela seiner zeit in Süden kennengelernt

Ausbleiben nicht erklären — bin ich noch zu dieser Stunde zu Fuß nach Volders in mein Heim ge gangen. Ich habe also die kritische Nacht gar nicht in Thaur zuge bracht. Vorsitzender: Und das sollen wir glauben? Warum sind Sie mit Misela, als Sie in Hall waren, wieder nach Thaur zurück. Sie hätten es nach Volders gleich weit gehabt! Dort wäre, wie Sie selbst er wähnten, für beide die bessere Uebernachtungsgelegenheit gewesen als in Thaur. Pichler: Der - Mifela hat so gejammert, daß ihm die Hühnercu fo weh

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 16.02.1914
Descrizione fisica: 8
erhebt sich in Triest sogar in den Bür gerkreisen keine Stimme gegen den Mörder. Es be stätigt sich immer mehr, daß der Pichler in jene Epi sode, die ihm den Tod brachte, mehr durch Zufall hineingebracht wurde. Jedock) waren es seine Me thoden, die ganz anormale Zustände iin „Stabili mento Tecnico" geschaffen haben und welche in die ser schweren Stunde sogar von den Bürgern nicht übersehen werden können. Sehr bezeichnend ist die Haltung des bürgerlichen „Piccolo", der sonst stets Gift

über die Arbeiter gießt und in ähnlichen Füllen ohne Rücksicht ans die „Gewalttäter" losging. Der „Piccolo" schreibt: „Der Ingenieur Pichler ersetzte seit drei Jahren als Di rektor der Werke den Ingenieur Hermann, einen Triester, der von den Arbeitern geliebt und geschätzt war und der die Werke unter allgemeiner Befriedi gung geleitet hatte. Als der Pichler kam, führte er Systeme ein, welche — es ist eine Tatsache — die allgemeine Unzufriedenheit der Arbeiter hervor- riesen. Daher rührte die Protestaktion

, welche am 5. März vorigen Jahres ihren Anfang hatte und die die Direktion des „Stabilimento Tecnico" mit einer Sperre erwiderte. Tie Arbeiter hielten über 20 Tage stand und infolge Verhandlungen zwischen dem Verbände der Metallarbeiter und dem Verbände der Industriellen wurde die Sache geebnet. Das „Sta bilimento Tecnico" wurde wieder geöffnet, aber der Ingenieur Pichler blieb aus seinem Posten." Der „Piccolo" veröffentlicht ferner ein Interview mir dem Genossen Chiussi, Gcwerkschaftssekretär der Metallarbeiter

, aus dem folgendes zu entnehmen ist: Pichler war ein Mann, der selbst seinem Ruin ent gegenlies. Dies sagte ich öfters auch dem Direktor Pichler selber, wenn ich wegen Unzukömmlichkeiten, die infolge seiner Anordnungen bei der Arbeit ent- standen, bei ihm intervenierte. Trotzdem schenkte er den vielen Mahnungen kein Gehör und änderte sich nicht. Alle Tage kamen zu mir organisierte und Nichtorganisierte Arbeiter, welche, weil sie nur wenige Tage krank waren, oder weil sie fünfzig Jahre über schritten batten

, der Pichler nicht wieder aufnehmen wollte. Es waren Fälle, in denen ein Arbeiter vier Tage von der Arbeit suspendiert wurde, weil er bei derselben beim Rauchen erwischt wurde. Er terro risierte die Chefs und diese drangsalierten die Ar beiter. Ein einziger Chef rebellierte, weshalb er entlassen wurde. Die Arbeiter halten durch dreißig Jahre den Ingenieur Hermann als Direktor und alles ging m Ordnung. Als der Pichler kam, be gannen die unhaltbaren Zustände. Folgendes Bei spiel diene zum Beweis

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 11.11.1937
Descrizione fisica: 8
, diesen Einbruchsdiebstahl begangen zu ha ben, richtete sich gegen den wegen Einbruchsdiebstälsten wiederholt vorbestraften Josef Pichler, der sich zur kritischen Zeit bei den Eheleuten Auer in Thaur aushielt. Dress ha ben zuerst in Abrede gestellt, daß außer Pichler noch ein zweiter Mann am 25. September in ihrem Hause war und dort auch mit Pichler übernachtet hat. Wie einwandfrei feststeht, war dieser zweite Mann Karl Misela. Dieser stellt nicht in Abrede, zur kritischen Zeit in Thaur gewesen zu fein. Er habe Pichler

, den er im Arbeits hause kennen»- gelernt hübe, ausgesucht. Er sei damals im Auftrag einer legalen Partei nach Innsbruck gereist. Angesichts der Ge nre ingefährlichkeit der 'beiden Männer und angesichts des Umstandes, daß Pichler bei der Polizei zuern selbst angege ben hat, er vermute, daß Misela den Einbruch begangen habe, da ihm dieser schon seinerzeit im Arbeitshau''e ge fragt habe, ob er in Tirol nicht eine günstige Einbruch-ge° legenheit wisse, bestand der dringende Verdacht, daß lue beiden Männer

den Einbruch in Thaur begangen haben. Gegen Josef Pichler, 1895 in Innsbruck geboren und nach Tulses zuständig, Uhrmacher in Volders, und Karl Misela, 1889 in Wien geboren und dorthin zuständ'g, Kutscher und Markthelfer, wurde deshalb die Anklage we gen des Verbrechens be§ Diebstahles erhöben und beide hatten sich vor einem Schössensenate unter dem Vorsitze des QLGR- Dr. Bicher Staatsanwalt Dr. Moraus) zu ver antworten. Sie standen schon einmal wegen dieses Delik tes vor einem Wiener Strafsenate

, der den Fall aber an die Innsbrucker Staatsanwaltschaft abtrat. Auf die Frage des Vorsitzenden, ob sie sich schuldig be kennen, verneinten dies die Angeklagten. Pichler gab cm, daß Misela, der als der gefährlichste Einbrecher Wiens bezeichnet wird, unvermutet am 24. September von Wien zu ihm nach Thaur kam, um einen Schmuggel von Kaffee, Sacharin usw. über Vorarlberg aus der Schweiz zu orga nisieren. In der fraglichen Nacht habe er in seiner Woh nung in Volders übernachtet und sei erst am 26. Septem ber

früh wieder nach Thaur gekommen. Misela habe :h,m Geld gegeben und sei nach Innsbruck gefahren, von wo er nicht mehr nach Thaur kam, sondern nach Wien gefahren' fei. Misela, der nicht weniger als 27 Jahre, darunter zehn Jahre wegen Totschlages, im Zuchthause verbrach hatte, verantwortet sich mit großer Schlauheit, wie es so einem alten Verbrecher geläufig ist. Er gibt zu, mit Pichler' 'm Arbeitshause vom Schmuggel aus der Schweiz gesprochen zu haben. Als Markthelser könne er in Wien sich nicht mehr

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 14.10.1953
Descrizione fisica: 6
der Gegenseite wegen Ehrenbelei digung und Betruges. Vielleicht würden die Stierkämpfe ver schwinden, wenn nicht alljährlich Touristen aus Ländern, die sich noch vor einem oder zwei Jahrzehnten einer gewissen humanitären Tradition rühmen konnten, nach Spanien kä- Bis vor zwei Jahren war der 30 Jahre alte Wiener Walter Pichler in Deutschland wohl bestallter Funktechniker, was ihn nicht hin derte, eines Tages verschiedene Leute arg hineinzulegen. Diese nahmen ihm sein Verhal ten übel und sorgten dafür

, daß er hinter schwedische Gardinen kam und an schließend aus Deutschland entfernt wurde. So kehrte Pichler unfreiwillig nach Wien zu rück und versuchte, in seinem Beruf unterzu kommen. Dies gelang ihm nicht und er mußte froh sein, eine Stelle als Lagerhalter zu ergat tern. Leider verbrauchte er stets mehr Geld, als er es als Gatte und Vater eines Kindes tun durfte. Ais die Not am größten war war der Griff in die Kasse des Dienstgebers das nächste und Pichler mußte schließlich seiner Firma gestehen, daß er innerhalb

er sich auf die Bahn und fuhr nach Pört schach. Neben den Gläubigem hatte auch ein Wiener Pensionsinhaber das Nachsehen, bei dem Pichler Zech- und Mietschulden von 140 Schilling hinterließ. In Pörtschach spielte Pichler den großen Mann, der nur zufällig seinen elektrischen Rasierapparat daheim vergessen hatte. Die Pensionsmutter half ihm gerne aus, Pichler bedankte sich und verduftete mit dem Trockenrasierer nach Ossiach, ohne die Miete von 154 Schilling zu begleichen. Natürlich wurde er sofort verfolgt

, doch niemand wußte, daß aus Herrn Pichler ein „Ingenieur Wiener“ geworden war, der nunmehr im Os siacher See badete, Herr Westermann aus Hamburg fand den „Ingenieur“ sehr sym pathisch und schloß mit ihm eine Sommer freundschaft, die ihn tausend Schilling und Die Generaldirektion der Oesterreichischen Bundesbahnen wird in nächster Zeit eine Großaktion zur Sanierung der sanitären An lagen der Bahnhöfe durchführen. Die Ursache ist der Zustand, in dem sich derzeit die mei sten Wasch- und Klosettanlagen unserer

der persönlichen Initiative des Reisenden überlassen bleibt ein Sporthemd kostete. Pichler hatte sich nämlich etwas im Zimmer seines Freundes umgesehen und war dann verschwunden. Zu sammen mit Herrn Westermann erstattete auch das Hotel die Anzeige, weil es sich um eine Zeche von 300 Schilling geschädigt fühlte. „Ing. Wiener“ aber hatte indessen schon das vornehme Haus am Faaker See mit seinem Besuch beehrt. Eine Woche lang zahlte er die Zimmermiete und alle Ober, Kellner und Stubenmädchen waren auf Grund

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 4 di 12
Data: 19.05.1933
Descrizione fisica: 12
das nötige Kapital aufgebracht. Der älteste Mann der Welt ge storben. In China starb ein Bauer und Kräutersammler im Alter von 256 Jahren. Er wurde im Jahre 1677 geboren, hatte meh rere Frauen, ungefähr 70 Enkel und Enkelin nen, von denen die jüngste 70 Jahre alt ist. Sein langes Leben schreibt der Weltälteste ei ner seltenen Pflanze zu, von der er sich er nährte. Aus Stadt und Land. Verleihung von hohen Auszeichnungen an Bürgermeister L.-Abg. Henggi «nd Kaufmann Alois Pichler. Am letzten Sonntag fand

im Hotel „Trau be" die Aeberreichung hoher Auszeichnungen an den Bürgermeister von Lienz, L.-Abg. Franz Henggi und H. Kaufmann Pichler statt. Der Obmann der Dezirkskrankenkasse, Herr Nogen, konnte begrüßen: den Bezirkshaupt mann von Lienz, H. O.-N.-N. Kunöratitz, den Hochw. H. Dekan, Msgr. Stemberger, die Angehörigen der beiden Ausgezeichneten, den Stadt-Vorstand, H. Bez.-Jnsp. Lamp mit den Vertretern der Polizei und Gendar merie, H. Kommerzialrat Oberhueber, die Mitglieder des alten und neuen

began nen. Bürgermeister Henggi hat in 28jähr. Arbeit ein bescheidenes Institut auf seine jetzige achtbare Höhe gebracht. Am Beginne des Jahres 1923 betrug der Neservefonö ge rade 1000 Schilling, beim Abtritt des Ob mannes Pichler stand er bereits auf einer Höhe von 120.000 Schilling. Die Arbeit der beiden Herren auf einem wirtschaftlich harten Gebiet, wo wir ganz auf uns angewiesen sind, ist umso höher zu werten. Jeder, der einen Nunögang durch die schmucke Stadt macht und den Aufbau

uns ohne den Namen Pichler gar nicht denken. Wieviele schöne Stunden hat er uns geschenkt. Immer uneigennützig und treu, kameradschaftlich und hilfsbereit war der Eharatter der beiden Geehrten. Herzlich sten und innigsten Dank den beiden Herren für ihre Arbeit an Heimat und Vaterland". Nach Verlesung der Verleihungsurkunde und an erkennenden Worten für das gemeinnützige Wirken der beiden Herren dekorierte der Be zirkshauptmann H. O.-Neg.-Nat Kunöratitz Bürgermeister L.-Abg. Franz Henggi mit dem goldenen

Veröienstzeichen der Nepublik und Herrn Kaufmann Alois Pichler mit der golö. Medaille für Verdienste um die Nepublik. Vizebürgermeister Lackner überbrachte den beiden Geehrten die Glückwünsche der Stadt Lienz: „Die Ehrung ehrt auch die Staötge meinöe." Hochw. H. Dekan Msgr. Stember ger schloß sich im Namen der Kirche und der Kirchenverwaltung den Würdigungen der beiden Herren an und dankte des. Herrn Kaufmann Pichler für seine langjährige, her vorragende Mitgliedschaft am pfarrchore, dem Bürgermeister

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Unterinntaler Bote
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Pagina 4 di 12
Data: 22.05.1909
Descrizione fisica: 12
nie zu haben sind, dafür nehmen sie Juden, Heiden und Hottentotten bereitwilligst unter ihre Freiheitsftttige und bilden sich noch etwas darauf ein, wenn die „gelbe Presse" sie dafür als aufgeklärt humandenkend und fortschrittlich preist, die weitab wandeln von den verachtenswerten Pfaden jener, aus welche dieselbe Presse sie herabblicken lehrt mit dem Schreckmittel für alte und junge Denkkrüppel, den „Klerikalismus." Adolf Pichler. Das Jubeljahr Tirols ist aus leicht begreiflichen Gründen

das Jahr der Denkmäler. Das Land wlll seine Dankesschuld den Helden abtragen, die vor 100 Jahren für Goti, Kaiser und Vaterland gekämpft und geblutet haben. Aber der Zufall wollte es, daß auch ein Mann der Feder in diesen! Jahre sein Denkmal erhielt: Am Sonntag wurde zu Innsbruck das Adolf Pichler-Denkmal feierlich und unter großer Teilnahme enthüllt. Adolf Pichler, der Dichter, hat sein Denkmal ebenso verdient, wie die Helden von 1809. Auch er gereicht dem Lande zum Ruhme und zur Ehre. Im alten

Zollhaufe zu Erl, der letzten tirolischen Ge meinde gegen Bayern hin und malerisch am Inn gegenüber Oberaudorf und dem Brünstein gelegen, wurde Adolf Pichler als Sohn des Zollschreibers Josef Anton Pichler und der Josefa Senbacher aus Kundl 1819 geboren — eine Gedenk tafel am Zollhause verewigt diese Tatsache — und verlebte, wie er selbst in seinem Buche „Zu meiner Zeit" erzählt, seine erste Jugend an verschiedenen Orten, so in Scharnitz, Reutte, Weißenhaus bei Füssen und in Bregenz

als Feldpater mit. Seine Kompagnie erhielt am 12. Mai 1848 in einem blutigen Scharmützel beim Ueber- gang über den Chiese bei Vonte Tedesco die Feuertaufe. Ein Akademiker, Dr. Friese, siel in diesem Gefechte mit den Welschen. — 1849 wurde Pichler Profeffor der Natur geschichte und der Deutschen Sprache am Gymnasium zu Innsbruck. 1867 kam er an die Universität und wurde 1877 in den Adelsstand erhoben mit dem Prädikate „Edler von Rautenkar." 1890 trat er in den Ruhestand und starb am 15. November 1900

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