24.190 risultati
Ordina per:
Rilevanza
Rilevanza
Anno di pubblicazione ascendente
Anno di pubblicazione discendente
Titolo A - Z
Titolo Z - A
Giornali e riviste
Tiroler Grenzbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIGBO/1925/14_11_1925/TIGBO_1925_11_14_6_object_7747060.png
Pagina 6 di 12
Data: 14.11.1925
Descrizione fisica: 12
1644), erwählte Pichler ehrenhalber zu ihrem Mit glied. Die größte Ehrung aber bereitete man dem Dichter, als man zehn.Arten von Versteinerungen nach seinem Namen benannte. Darauf war er un- gemein stolz. Mit den Münchener Dichtern und Schriftstellern verband ihn engste Freundschaft, be sonders mit Ludwig Steub, der ihm den originellen Beinamen „Der Löwe von Erl" verlieh. Als Adolf Pichler am 4. September 1889 seinen 70. Geburtstag feiert-, ließ die Alpenvereinssek tion Kufstein

an seinem Geburtshaufe am Zoll- Hause in Erl eine Gedenktafel anbringen, die der Jubilar auf seiner Reise nach München freudig besichtigte. An seiner Heimat hing Pichler mit großer Liebe. Sein ganzes Denken und Schaffen war auf deren geistige Förderung und auf den lebendigen Zu sammenhang seines Volksstammes mit der ganzen Nation gerichtet. Schon als Jüngling war er stolz auf sein Felsenland und Schützenvolk Tirol, für dessen Freiheit, Einheit und Unverletzlichkeit er stets warm eintrat. Im Revolutionsjahre 1848 zog

und dabei doch so gefürchtete „Löwe von Erl" einundachtzigjährig ge storben. Wie an seinem 100. Geburtstage, so wird auch an seinem 25. Todestage das Land Tirol seines großen Sohnes in Liebe und Dankbarkeit ge denken und ihm einen Kranz unvergänglicher Ver ehrung aus sein stilles Grab legen. Friedrich Hebbel und Adolf Pichler. Ein Beitrag zur Literaturgeschichte. Von Dr. Josef Blattl. Nichts ist bezeichnender, als daß Adolf Pichler, der Klassiker Tirols, dessen Todestag am 15. No vember das 25. Mal

Kampfstellung allen Schlaffen der Zeit gegenüber, beide wirkten in ihrem Wollen auf die Zeitge nossen revolutionär. Es kann keinem Zweifel un terliegen, daß Hebbel auf den jungen Pichler einen weitgehenden Einfluß ausübte, der bis in die spä teren Jahre anhielt und noch viel zu wenig in die Wagschale gelegt wurde. Pichler, der gerne auf seine Unabhängigkeit Pochende, täuschte sich selbst, wenn er schrieb x ): „Hebbel nahm auf mich nie Einfluß, weil er die Verschiedenartigteiten der Naturen fühlen mochte

." Wäre das richtig, so hätte Pichler nicht immer wieder das Bedürfnis ge fühlt, seine geistige Existenz durch Hebbel bestä tigen zu lassen, wie es aus den Briefen und Tage- buchaufzeichnungen hervorgeht. Hier zeigt Pich ler, daß er frühzeitig die Bedeutung des großen Ditmarschen für die modern zu gestaltende deutsche Literatur richtig einschätzte. „Trotz aller Schrul len überragt er gigantisch an geistiger Bedeutung alle seit Goethes Tode",2) schrieb Pichler, aller dings erst 1887, aber schon bald

1
Giornali e riviste
Tirol's Kunst- & Geistesleben
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIWASB/1901/28_04_1901/TIWASB_1901_04_28_1_object_7957023.png
Pagina 1 di 4
Data: 28.04.1901
Descrizione fisica: 4
Tirol ; Kunst- $ Geistesleben Theaterschau # Kunstnachrichten # Zeitschriften D Äücherschau. Beilage z«»n Tivolev waftl Nr. bl Herausgeber Rudolf Christoph Jenny. Innsbruck, am 28. April. Urrmmer 14. Hdolf piebUr von Hermann Grein z. Im Jahre 89 beging Pichler seinen siebzigsten Geburtstag und von nah und fern kamen ihm in herzlichem Ton gehaltene Glückwunschschreiben zu. Die Stadt Kufstein bereitete dem Dichter eine große Feier. Prem, der bei diesem Anlasse eine Broschüre über Pichlers Leben

und Dichtungen herausgab, be richtet darüber: „sein 70. Geburtstag war ein Festtag für Kufstein. Die Stadt zeigte ein fröhliches Aussehen. Ein armer Schuster beleuchtete am Abend d?s 4. Sep tember 1889 seine Fenster, da Pichler vor 45 Jahren in seinem Hause in der Rennerhofgasse gewohnt hatte, und was Beine hatte, befand sich bei dem prächtigen Waldseste an der Sparchenwand. An seinem Geburts hause wurde im Beisein zahlreicher Verehrer des Dich ters eine Gedenktafel enthüllt." Daß auch Pichler der Allgewalt

„Literatur, Dheacer und Kunst" enthaltenen Gedichtes mit der Aufschrift „Darwinismus, Knittelverse von Adolf Pichler" in der sechzehnten Strophe von „Selbst Böcke verhüllt" bis „und den Garten", das Vergehen nach § 302 St G. begründe, und es wird nach tz 493 St.P.O. das Verbot der Weiterverbreitung dieser Druckschrift ausgesprochen. Gründe: Da per Inhalt des erwähnten Gedichtes Andere zu Feind seligkeiten gegen eine Classe und einen Stand der bürgerlichen Gesellschaft (den Elerus) aneifert

oder zu verleiten sucht, so er scheint derselbe geeignet, den Thatbestand deö Vergehens gegen die öffentliche Ruhe und Ordnung nach § 302 St.G. zu be gründen. Wien, am 10. December 1884. Der k. k. Präsident: Schwaiger. Pichler hat mit seiner freiheitlichen Gesinnung nie hinter dem Berge gehalten und was er in Versen glühender Begeisterung gesungen, das hat er auch im Kamps des harten Lebens gehalten. In einer Senats sitzung der Universität setzte es der Dichter durch, man solle die Statthalterei ersuchen

, daß die Universität nicht mehr an der Frohnleichnamsprocession teilzu nehmen brauche, „da sie keine kirchliche, sondern eine wissenschaftliche Anstalt sei". Im Jahre 90 trat Pichler in den Ruhestand. Der „Tiroler Bote" vom 21. Juli brachte darüber folgende Notiz: Professor Adolf Pichler hat in diesem Semester seinen Abschied von der Universität genommen, um sich nach lang jähriger. rnhinreicher Thätigkeit als Mann der Wissenschaft und als Dichter in den Ruhestand zurückzuziehen. Bei diesem An lasse veranstalteten

2
Giornali e riviste
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1955/29_11_1955/TIRVO_1955_11_29_5_object_7689713.png
Pagina 5 di 6
Data: 29.11.1955
Descrizione fisica: 6
Dienstag, 29. November 1955 I i Nr. IW SM»» Die Schüsse in der Haller-Speckbacher-Kaserne Vor einem Schöffensenat des Landesge richtes Innsbruck unter Vorsitz von OLGR Dr. Pekarek (Staatsanwalt Dr. Daum) hatte sich gestern der am 7. Februar 1935 in Pol sing (Oberösterreich) geborene ehemalige Gendarmerieschüler Josef Pichler wegen des Verbrechens des versuchten Mordes, des Verbrechens der öffentlichen Gewalttätig keit durch Erpressung, des Verbrechens der öffentlichen Gewaltätigkeit

durch gefährliche Drohung und Uebertretung der boshaften Sachbeschädigung fremden Eigentums zu verantworten. Die Anklage führt u. a. aus: Obwohl der Angeklagte nicht vorbestraft Ist, genießt er in seiner Heimatsgemeinde keinen besonders guten Ruf; er wird als frech bezeichnet und habe sich schon seit früher Kindheit an von niemanden etwas sagen lassen. Dies erkläre »ich daraus, daß Pichler seit seinem 10. Lebensjahr verwaist ist und von seiner Großmutter aufgezogen wurde. Am 28. September 1953 rückte

habe. „Es stellte sich jedoch, ge rade wegen seiner Unbelehrbarkeit, im Laufe der Zeit heraus, daß er sich auf die Dauer der militärischen Disziplin nicht un terordnen konnte und deshalb den militäri schen Zwang, selbst wenn er gerechtfertigt war, als Schikane auffaßte, für die er Rayonsinspektor Unzeitig verantwortlich machte.“ Pichler wurde in seiner Dienstlei stung immer nächlässiger und aufsässiger. Es kam dann schließlich soweit, daß er, wie er selbst sagte, den Rayonsinspektor glühend zu hassen begann

. Er wollte am 25. Juli kündigen, wurde jedoch von seinem Truppführer an den kommandierenden Oberst verwiesen, den er am 26. Juli auf suchen wollte. Als er sich an diesem Tag sum Oberst begeben wollte, teilte ihm Un zeitig mit, daß dies nicht mehr notwendig sei, da er wegen seines undisziplinierten Verhaltens bereits von der Abteilung ent lassen worden sei. Die Kündigungsfrist be trug 14 Tage, innerhalb welcher es Pichler ablehnte, die üblichen Arbeiten zu verrich ten. Deshalb forderte ihn der Rayonsin spektor

auf abzurüsten. Pichler blieb den ganzen Tag in der Kaser e und begann ei nen Brief an seine Großmutter zu schreiben, in dem er sich über den Rayonsinspektor beschweren wollte, zerriß dann jedoch das Schreiben. Abends begab er sich in die Stadt in einige Gasthäuser und kehrte leicht angeheitert in die Kaserne zurück. Schon am Tag hatte er dem Rayonsinspektor ge genüber erklärt, daß es etwas geben würde und sie etwas erleben könnten, würde man ihn entlassen. Auch abends erklärte er be schwipst

3
Giornali e riviste
Tiroler Grenzbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIGBO/1919/03_09_1919/TIGBO_1919_09_03_3_object_7743303.png
Pagina 3 di 8
Data: 03.09.1919
Descrizione fisica: 8
sie, bis kehrt das Licht. Du hast sie selbst gewählt, stolzes Herz, Dieser Berg? schweigende Einsamkeit. Aber du zagst nicht! Wehb auch zu dir Kein Hauch der Liebe mehr, so trägt dich kühnen Schwunges Empor Begeisterung hoch über Trug und Wahn Zu Bildern ewiger Schönheit. Adolf Pichler. Dreißig Jahre sind verfloffen, seitdem unsere Stadt zu einer Zeit, als sich sonst nirgends etwas regte, Adolf Pichlers 70. Geburtstag feierte, sein Geburts haus mit einer Denktafel versah und die erste Lebens beschreibung

in dem ,nahen Zollhause bei Erl, seine Feder hat unser Städt chen und dessen Umgebung mehrfach gerühmt und ge priesen, zudem war Pichler seit dem Stadtfeste von 1893 auch Ehrenbürger von Kufstein. Er zählt also zu den Unseren! An der Wiege ward ihm das hohe Lied von künf tiger Größe nicht gesungen. Adolf Pichler ging aus sehr bescheidenen Verhältnissen hervor. Sein Vater Josef Anton Pichler war Zollamtsschreiber mit geringer Besoldung und seine Mutter, das Bauernmädchen Josefa Seebacher aus Kundl

, war nicht imstande, bei solcher Armut ein gemütliches Heim zu gestalten. Schmal hans war oft Küchenmeister und nicht selten fehlte es bei mangelndem Verständnis für die Wirtschaft an dem Nötigsten. In seinem Buche „Zu meiner Zeit" hat Pichler selbst mit aller Offenheit davon gesprochen. Aber er war so glücklich, an Körper und Geist gesund und kräftig auf diese buckelige Welt gestellt zu werden. Früh ging dem Knaben auch der Sinn für die reich hinstreuende Natur auf, die ihn gerade während der ersten Jugendjahre

als österreichischer Zollbeamter von einem Ort zum andern geschickt wurde, nach Leutasch, Scharnitz, Leiten hofen am Bodensee, Weißenhaus bei Füssen und nach Reutte, wo der Knabe endlich einen geordneten Schul unterricht genoß; mit Dankbarkeit gedenkt hier Pichler in seinem oben genannten Buche des trefflichen Lehrers Kögl. Es waren also zumeist einsame Grenzorte in einer großartigen Natur, in denen er aufwuchs. Die erhabene Gebirgswelt erfüllt jedoch das Menschenherz uicht immer mit Staunen und Bewunderung

, sondern iu ihrer Empörung oft genug mit Furcht und Schrecken. Der junge Pichler spürte diese Wirkung deutlich an sich, so daß er in eine Art religiöser Schwärmerei ver fiel und sich in einem Tagebuche von diesem Zustande Rechenschaft gab. In solchen Gegenden gibt es hart knochige Leute. Hirten, Jäger und Holzknechte. Kohlen brenner und Wurzelgräber, auch geriebene Schwärzer und verwegene Wilderer, nicht selten rauflustig und fast immer Feinde der Zöllner. „Finanzer" und Förster, oft roher Sinnesart und abergläubisch

4
Giornali e riviste
Tiroler Grenzbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIGBO/1930/24_09_1930/TIGBO_1930_09_24_1_object_7750596.png
Pagina 1 di 4
Data: 24.09.1930
Descrizione fisica: 4
. Wenzel, Mont. 29. Sept. Michael TiMFr»Tjni 11 niip»m«!»w««m»ii«iii iiii Cnfttilim des Adolf - Pichler-Reljcltrnkmaleß. Würdige Ehrung des Altmeisters der Literatur Tirols. Das alte Zollhaus an der Jnnbrücke bei Erl, die ehrwürdige Geburtsstätte unseres großen Lands mannes. Unterländers und deutschen Dichters Adolf Pichler, war am Sonntag, den 21. September 1930, wieder Zeuge und Stätte einer ebenso bedeutungsvollen wie in ihrem Verlauf erhebenden Feier. Als kost barster Schmuck ziert

in Innsbruck, Regierungsrat Dr. Rohn, angeregte Werk in erster Linie zu verdanken ist, die Adolf - Pichler - Gemeinde, die Landesregierung und der Denkmalausschuß, haben sich mit der Tat dieser Denk malsschöpfung selbst geehrt. Der Verlauf der Feier in Erl hat bewiesen, daß Pichler und seine Werke in den Herzen seiner Landsleute und aller Deutschen noch leben dig sind. Nach einem regnerischen Morgen fand die Enthüllungs feier um die Mittagszeit statt. Das Wetter hatte sich erfreulicherweise gebessert

, Regierungsrat Kemter, den erschienen Festgästen herz lichen Willkommgruß. Jnsbesonders begrüßte er die zur Feier aus Schwaz eingetroffene Enkelin Adolf Pich lers, Fräulein Maria v. Pichler, die Vertreter der Tiroler Landesregierung, der Bezirkshaupt mannschaft, der Stadt Innsbruck und der Stadt Kufstein, der Gemeinde Erl, Gemeinde W ö r gl und der übrigen Gemeinden in Bayern und Tirol, des weite ren die Beamten der Finanzbehörde als Hausherren der Geburisstätte Pichlers, die erschienenen Mitglieder

der Adolf-Pichler-Gemeinde und der Dr.-Prem- Runde aus Innsbruck, der verschiedenen Aew.ter, Be hörden, Schulen und völkischen Körperschaften, des Real gymnasiums Kufstein usw., sowie alle treuen Pichler freunde diesseits und jenseits der Grenze. Darauf bat er mit warmen Begrüßungsworten den hochgeschätzten mit seiner Gattin aus Innsbruck gekommenen Berliner Uni- versitätsprofeffor Geheimrat Alois Brandl, Lands mann und persönlicher Freund Pichlers, die Festrede zu halten. Geheimrat Brandt, der übrigens

, sichtlich bewegt eine Freude war, über „den Pichler", seinen alten Freund zu sprechen. Er entwarf ein Bild vom Leben und Wirken Pichlers, das an Anschaulichkeit nichts zu wünschen übrig ließ. Er erzählte Episoden aus seinem Leben, die für den Charakter Pichlers bezeichnend und lehrreicher sind als langatmige Abhandlungen. Pichler war in seiner Art ein Universalgenie. Vom kleinen Ti roler Bübl hat er sich zu einer der bedeutungsvollsten Persönlichkeiten emporgeschwungen. Sein Blick für den Gang der Zeit

5
Giornali e riviste
Tiroler Grenzbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIGBO/1919/03_09_1919/TIGBO_1919_09_03_4_object_7743304.png
Pagina 4 di 8
Data: 03.09.1919
Descrizione fisica: 8
für ihr schönes Töchterlein eine „bessere Partie". Pichler widmete ihr die „Lieder der Liebe", die 1852 in Innsbruck gesondert erschienen und nun als „Emmalieder" in seinen Werken stehen. Er hat ihren wirklichen Namen nie genannt und auch später die biographische Wißdegierde auf eine andere Spur abzulenken versucht, um dieses süß-schmerzliche Ge heimnis für sich zu behalten. Nun mag es gelüftet werden, denn mit dem Tode der Beteiligten tritt die geschichtliche Wahrheit in ihre Rechte'. Das große Sturmjahr

1848 hat Pichler eingehend dargestellt und damit wichtige geschichtliche Beiträge geliefert, die für das große Werk Helferts über die Revolution von 1848 eine verläßliche Quelle bildeten. Pichler hat die sogenannten Märztage in der Studenten legion mitgemacht und auf den Barrikaden Wiens gekämpft. Während man aber hier in einem wahren Siegestaumel über das gelungene Freiheits werk schwelgte, drang aus Tirol der Ruf herüber, daß das Land von den Welschen bedroht sei. Ueber Anregung Gredlers faßte

Pichler, eben Doktor der Medizin geworden, den Entschluß, zum Schutze des Vaterlandes auszuziehen; es wurde rasch aus Aka demikern eine Kompagnie zusammengestellt und bewaffnet, Pichler zum Hauptmann gewählt und eine schwarz- rot-goldene Fahne angeschafft, deren Patin Julie Gredler war. Ihr Name ist auf dem Bande der jetzt im Museum zu Bozen befindlichen Fahne einge- sticki, die Fahne selbst hießen die Schützen' die „schöne Julie". Am 15. April rückte die Kompagnie — 120 Mann stark — von Wien

scheint die Begrüßung in Klagenfurt gewesen zu sein, denn Pichler schrieb von dort aus in begeisterten Worten von dem Empfange am Tore der Stadt, von dem Jubel, womit sie auf dem Neuen Platze geehrt wurden, und sagt dann weiter: „Wirklich rührend war die Liebe, mit der uns die vornehmsten Bürger der Stadt als Ehrengäste in ihre Häuser luden! Es war nicht anders, als ob Väter ihre Söhne begrüßten! Nachmittags wurden wir von den Bürgern zu einer Partie ins Freie geladen. Dabei

mit Erfolg. Pichler erhielt den Eisernen Kronenorden und ward auf Grund dieser vor dem Feinde erworbenen Auszeichnung 1877 als „Ritter v. Rautenkar" geadelt. Nach dem Feldzuge ging er nochmals nach Wien und wurde Zeuge der blutigen Oktoberereigniffe, die ihn abstießen. Seine Werbung um Julie Gredler hatte auch diesmal bei ihren Eltern keinen Erfolg. Pichler konnte dies nie ganz verschmerzen, denn er trug das Bild der Ge liebten unzerstörbar in seiner Brust. Seine „Emma" taucht noch in späteren Gedichten

6
Giornali e riviste
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1919/04_09_1919/TIRVO_1919_09_04_5_object_7620674.png
Pagina 5 di 8
Data: 04.09.1919
Descrizione fisica: 8
Recht in die Schanzen trat. Damals steckte Pichler auch einmal neben der schwarz-rot-gol- denen Kokarde einen roten „Fetzen" an die Brust, von dem er wollte, daß man ihn ihm einst mit der Kokarde in den Sarg legen. solle. Man muß Pichlers „Das Sturmjahr 1,8 4 8" lesen, um vom ganzen Fühlen und Denken jener historischen Tage ein Bild zu er halten, in denen vom Stephansturm und auf der Kaiserburg die schwarz-rot-goldene Fahne ,wehte und Kaiser Ferdinand sich in den Schat ten dieses Dreifarbs

stellte. Plötzlich trat aber eine andere, nähere gehende Gefahr für Pichler auf: Tirol von den Welschen bedroht! Und da ward Pichler erst ganz zum Tiroler. Rasch war eine akademische Legion ge bildet, die Pichler zu ihrem Hauptmann wählte und der der Rechtsanwalt Dr. Gredler eine von seiner Tochter Julie gestickte, schwarz-rot-goldene Fahne mit dem Tiroler Adler am Knauf, eben „die schöne Julie", schenkte; als Feldpater mel dete sich der inzwischen 72 Jahre und damit wohl auch kühler gewordene Pater

Haspinger aus dem Neunerjahr. Die Welschen verlangten damals schon den Brenner und die Toblacher Heide als Italiens Grenze, mrd, da Tirols Grenzen als Deutschlands Grenzen' angesehen wurden, zog die begeisterte Schar ausdrücklich als „Deutsch lands Grenzsoldaten" in den Kampf. „Deutsch lands Freiheit und Einheit!" hieß die Parole, denn es wäre Pichler, bei der Erinnerung an den Betrug an den Tirolern im Neunerjahre inte eingefallen, für den Kaiser von Oesterreich auch nur ein Haar in Gefahr zu bringen

. — Nun, Pichler und die Seinen, die sich wacker hielten und auch Verluste aufznweisen hatten, haben für ihre Opfer auch nur den berühmten „Dank vom Haus Oesterreich" geerntet, indem ihrer Heimkehr Erlässe vorausgingen, in denen vor den „gefährlichen Subjekten" und „revolu tionären Schwindelköpfen" gewarnt wurde, „da mit unser Land den Ruhm gesunden Verstandes behaupte". Dies Dekret ging dabei von jenem Erzherzog Johann aus, der zuerst die dummen Tiroler ins Feuer hetzte, wozu sie ihm gut genug

waren! — Ein Kapitel für sich bildet dann auch die Geschichte von „der schönen Julie". Pichlers Leute beschlossen, die Fahne im Schloß Tirol zu hinterlegen. Dort wurde sie aber schlecht ver wahrt, worauf Pichler sie ins „Ferdinandeum" bringen ließ, wo sie aber wegen der den „Staats hämorrhoidariern" „zu deutsch und zu demokra tisch" scheinenden, Farben verbannt blieb, bis Feuilleton. Rundschau bei unseren Rachbarweltrn oder Nos die Astronomen vom Bcmrsplaneien wissen. (Von einem privaten Himmelsbeo-Lachter

7
Giornali e riviste
Tiroler Grenzbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIGBO/1925/14_11_1925/TIGBO_1925_11_14_7_object_7747061.png
Pagina 7 di 12
Data: 14.11.1925
Descrizione fisica: 12
der Behörden die revolutionären Säfte Jungtirols regten, galt als eine Art junge Berühmtheit. Bor allem an dem Beispiel Hebbels und Grillparzers entflammte sich nun Pichlers Lust, sich im Drama zu versuchen. Er arbeitete an einem Stück, das den Untergang des römischen Königreiches behan delte. Hebbel gefiel die Art, wie Pichler die klare Plastik des Ausdruckes, die ihm eigen war, mit philosophisch geschulten Gedankengängen vereinte. Realistische Zeitanschauung in klassische Form zu prägen

, wie er es vor allem« in zahllosen Disti chen über Politik und Kunst pflegte, hatte er mit ihm gemein. Er lobte das Stück und sagte ihm eine Zukunft voraus?) Hierin täuschte sich Heb bel ausnahmsweise. Pichler klammerte sich an die Worte seines Vorbildes und arbeitete noch jahr zehntelang an diesem und anderen Stücken, ohne Erfolg zu haben?) Ganz hat er es nie einge sehen, daß sein Talent zum Dramatiker nicht ge schaffen war. Und hierin mag er wohl von Hebbels Natur abweichen. Als Pichler von Wien wegzog (1849), blieb

er noch viele Jahre mit Hebbel in Verbindung. Sein Briefwechsel mit Hebbel ist der einzige, der ge sammelt veröffentlicht wurde. Schon bei F. Bam berg'') ist jedoch die Sammlung nicht vollständig. Die Ergänzung im Euphorion ^) kann ich mit einem bisher unbekannten und unveröffentlichten Briefe Hebbels an Pichler, der sich im Besitze des Autographensammlers Volksschuldirektors Wagner in Kufftein befindet, vervollständigen. Es ist einer der interessantesten Brüefe Hebbels an Pichler und lautet

: Sr. Wohlgeboren, Herrn Professor Pichler in Innsbruck, Wittlings Buchdruckerei. Wien, den 11. August 1850. Geehrtester Herr! Sie hätten ein Recht, ungehalten, ja ernstlich böse auf mich zu seyn, wenn ich nicht annehmen dürfte, daß Sie aus öffent lichen Blättern erfahren haben, wie es mir im letzten halben Jahre ergangen ist. Aber, so wie Sie wissen, daß ich längere Zeit krank gewesen bin. so wird es Ihnen auch nicht unbekannt geblieben feyn, daß ich nach meiner Wiederherstellung eine Reise machte

für das ganze Verhältnis. Ich brauche Ihnen 8 ) Brief an Pichler, 13. Dezember 1852. 4 ) Das umgearbeitete Stück wurde 1861 unter dem Titel „Die Tarquinier" v. D. Lit. Der Nürnberg das erstemal gedruckt. *) Hebbels Briefwechsel, 2 Bde. Berlin, Grote. 1890. •) 7. Dd. S. 96. nicht erst zu sage», daß es nicht meine Schuld war, wenn der klaffende prinzipielle Widerspruch sich erst nach Abschluß der Ver bindung zeigte. Es gibt Leute, die sich einbilden, daß Männer, wie Spatzen, einzufangen seyen. Ihre Tagebuch

8
Giornali e riviste
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1947/05_07_1947/TIRVO_1947_07_05_5_object_7694928.png
Pagina 5 di 6
Data: 05.07.1947
Descrizione fisica: 6
Pichler (Salzburg). > ___ 9 Uhr in Fieberbrunn, Sägewerk Hartl. Referent: Re dakteur Anton Vitzthum (Wien). 9 Uhr in Fieberbrunn. Zimmerei Foidl. Referent: Sekre tär Berthold Roithner (Graz). 14 Uhr in St. Johann. Gemeinsame Versammlung der Finnen: Wildbachverhauung St. Johann, Sägewerk Klausner, Tischlerei Wieser und Maurermeister Schwarzenbacher, Fa. Steinbach, Sägewerk Otto Müller. Fa. Technik u. Kunst, Zimmermeister Stein- lechner, Zimmermeister Sepp Friedl, Wagnerei Job. Kais, Pinselfabrik

Schneider. Referent: Sekretär Anton Pichler. 14 Uhr in Kitzbühel, Firma Unterberger & Hüter. Re ferent: Redakteur Anton Vitzthum. 14 Uhr in Kitzbühel. Firma Lutz Gerzabek. Referent: Sekretär Berthold Roithner. 14 Uhr in Kitzbühel, Baumeister Stampfer. Referent: Sekretär Franz Thanhof er. 16 Uhr in Kirchberg (Gasthof „Dampfl")- Versammlung der Firma Holzverarbeitungswerk Harasser & Hell- weger. Referenten: Sekretär Anton Pichler und Sekretär Berthold Roithner. 16 Uhr in Lauterbach, Sägewerk Veith

, Referenten: Sekre tär Franz Thanhof er und Redakteur Anton Vitz thum. 20 Uhr in Hopfgarten. Gemeinsame Versammlung der Finnen: Ziegelei Müller, Wildbachverbauung, Sägewerk Ager und Baugeschäft Schwöllenbach. Referenten: Sekretär Anton Pichler, Sekretär Berthold Roithner, Sekretär Franz Thanhof er und Redakteur Anton Vitzthum. Dienstag, den 8. «Juli: 9 Uhr in Wörgl, Gasthof „Neue Post". Allgemeine große Bau- und Holzarheiterversammlung. Referenten: Sekretär Anton Pichler und Redakteur Anton Vitz thum

: Sekretär Anton Pichler, Sekretär Berthold Roithner, Sekretär Franz Thanhofer und Redakteur Anton Vitzthum. Mittwoch, den 9. «Juli: 9 Uhr in Ktmdl, Ziegelei Kundl. Referent: Sekretär An ton Pichler. 9 Uhr in Kundl, Bauuntemehmen Sollet er. Referent! Sekretär Franz Thanhofer. 9 Uhr in Kundl, Dampfsäge Kundl. Referent: Redakteur Anton Vitzthum. 9 Uhr in Kundl, Baugeschäft Unterrainer (Breitenbach bei Kundl). Referent: Sekretär Berthold Roithner. 14 Uhr in Kramsach, Baufirma Gertl. Referent: Sekretär

Berthold Roithner. 14 Uhr in Kramsach, Holzindustrie Kramsach (Ing. Böck- linger). Referent: Redakteur Anton Vitzthum. 14 Uhr in Kramsach. Gemeinsame Versammlung der Raspe-Werke und einiger anderer Tischlereien. Referenten: Sekretär Anton Pichler und Sekretär Franz Thanhofer. 19 Uhr in Jenbach. Gemeinsame Versammlung der Firmen Aeste und Außerladscheider, der Tischlerei Jaud, mehrerer Sägewerke sowie des Betriebes Holzindu strie Achental (J. Maurer). Referenten: Redakteur Anton Vitzthum, Sekretär Franz

9
Giornali e riviste
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1907/20_04_1907/TIRVO_1907_04_20_1_object_7593937.png
Pagina 1 di 10
Data: 20.04.1907
Descrizione fisica: 10
rischen Großgrundbesitzern nützen, dem Ar beiter aber die Lebensmittel schier unerschwinglich machen, kümmert die Apostel der „Wahrheit" nichts — ihr Kandidat in der Stadt faselt ja auch von „Arbeiterrettung". Arbeiter, die nicht wählen. Der Schuhmacher Pichler sitzt in seiner Werk statt, die zugleich Wohn- und Schlafzimmer ist, und näht einen Riester auf einen schadhaft ge wordenen Stiefel. Die Wohnung liegt im Hinter hause einer Mietskaserne. Die Wände sind feucht und in der Stube herrscht

eine dumpfe Atmo sphäre, die von den Ausdünstungen des alten Leders, vom Pechgeruch und sonstigen ange nehmen Düften geschwängert ist. Draußen in der kleinen Küche hantiert Frau Pichler herum und schimpft von Zeit zu Zeit aus die Kinder. Herr Pichler, der sich stolz Schuhmachermeister nennt, obwohl er kaum für sich selbst, geschweige denn für einen Gesellen oder Lehrjungen Be schäftigung hat und sich nur durch Flickarbeit das bischen Lebensunterhalt verdienen kann, hört, wie derbe Tritte die ausgetretene

Treppe herauf stampfen und wie eine Männerstimme zu seiner Frau sagt: „Für Herrn Pichler." „Du, Mann, die ,Sozeler' schicken Dir einen Brief. Du sollst zur Wahl gehen." „Zeig' her!" sagt Pichler und liest den Brief durch. Seine Frau hat die Arme in die Seite gestemmt und beobachtete ihn erwartungsvoll. „Ja," sagt Pichler, „diesmal'werde ich wohl gehen müssen. Ich bin sonst niemals wählen gangen. Aber jetzt will ich doch von meinem Rechte Gebrauch machen; wenn man seine In der Stadt, sagen

die Christlichsozialen sind, geht übrigens aus vielen Aeußerungen hervor, die zwar nicht der „klare" Kopf, der sich in Inns bruck um ein Mandat bewirbt, sondern hervor ragende Führer der Christlichsozialen gemacht haben. Dr. Lueger schrie in der Reichsratssitzung vom 11. November 1902 den sozialdemokratischen „So, darauf habe ich ja bloß gelauert," wettert .aber jetzt seine teure Gattin los. „Also, Du willst wählen gehen! Uud natürlich für die Roten? . . ." „Natürlich," wagt Pichler mit erkünstelter Festigkeit

einzuwerfen. „Die Beamten haben doch für unsereinen kein Interesse." „Na, mir sollst Du bloß kommen," zeterte die Frau „Meisterin". „Was denkst Du denn eigent lich. Wo ich meine Aufwartung bei mehreren Herrschaften habe. Was sollen die Leute bloß sagen, wenn Du wählst und noch dazu rot wählst? Ich dächte, wir brauchten die paar Groschen, die ich noch verdiene, nötig genug. Die teure Miete, die Steuern..." „Ja, aber gerade wegen der schlechten Wohnun gen und wegen der Steuern," wirft Pichler

10
Giornali e riviste
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1924/28_06_1924/ZDB-3091117-5_1924_06_28_14_object_8503337.png
Pagina 14 di 14
Data: 28.06.1924
Descrizione fisica: 14
, zur dritten Poststation vor Sillian. In Jnnichen bestand bis zum Jahre 1760 noch! kein eigenes Post amt, die dorthin bestimmten Postsachen wur den durch das Postamt Sillian abgeliefert. Rauschenfels kehrte im Postamt Sillian zu mit dem Ersuchen, die mit der nächsten Or dinari eintreffenden Sendungen bis zu seiner Rückkehr in Verwahrung zu halten. In Ober drauburg angelangt, bestellte er im Gasthofe des Posthalters Pichler ein Nachtmahl. Zu seiner Verwunderung wollte Pichler sogleich von ihm erfragen

, ob er die „Wiener Zei tungen" richtig erhalte. Rauschenfels faßte nunj einen Verdacht aus den Posthalter, wurde jedoch eines besseren belehrt, als Pichler sagte, er frage nicht umsonst, denn ihn wundere sehr, woher der Posthalter von Lienz, Hibler, die „Wiener Zeitungen" habe, da doch von Ober drauburg weder an Hibler noch! jemand an deren in Lienz solche ankämen, aber jeder, der von dort komme, von diesen Wiener Nachrich ten zu diskutieren wisse, wie z. B. vorhin ein Karmeliterbruder. Pichler meinte

, der H. Apotheker werde also mit den Herren in Lienz Compagnia sein. Rauschensels gestand hierauf dem Posthalter, daß seine Zeitung ihm sehr oft aufgebrochen, auch ohne Extrablätter und statt wöchentlich zweimal kaum in vierzehn Tatzen einmal zugestellt werde, worüber er sich beim .Postamte in Wien nachdrucksam beklagt habe. Pichler erzählte, wie ihm das gleiche mit seinen sogenannten Augsburger Mayrs che n Zeitungen durch Hibler geschehen sei. Behufs Feststellung, in welcher Poststation gegen Sillian

Herren aus Oberdrauburg zu Nacht speiste, kam un versehens der Herr Stadlphysikus Dr. Sched ler von Lienz bei Pichler an, setzte sich an den gleichen Tisch und frug, was man zu Jn nichen Neues höre. Hierauf antwortete Rau schenfels vorsichtig, er bekümmere sich der Zei tungen halber wenig und -wisse Hierinfalls nicht zu dienen. Tler Posthalter warf ein, der Herr Doktor käme aus einer Stadt, so werde er mehreres zu diskutieren wissen. Dr. Schedler erzählte nun vor: der vorläufigen Nachsicht

über die Unternehmung des Generals Hadik*) in Berlin. Pichler frag, was für Zeitungen denn dies berichten. Ter Herr Doktor nannte die „Wiener Zeitung", es werde aber erst zu vernehmen sein, wie der Herr General es an gegangen, mit der heutigen Staffelte werde die ganze Relation ankommen. Auf des Post hallers Frage äußerte er, daß der Herr Post meister Hibler in Lienz die Zeitung halte und er, Tr. Schedler, selbst dabei dreinzahle. Rauschenfels winkte jetzt dem Posthalter ab, um zu verhüten, daß der Herr

11
Giornali e riviste
Tiroler Grenzbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIGBO/1925/14_11_1925/TIGBO_1925_11_14_5_object_7747059.png
Pagina 5 di 12
Data: 14.11.1925
Descrizione fisica: 12
Nr. 17. Mols-piAler-Nummer. Seterabenö. Anterhaltungs- unü Litrrstur-Iörils gr des Tiroler Gren ?bo ten. ILuMein. aen 14. November 1925. 6. Aavrg. Jum 2Z. Todestage Adolf Pichlers. Bor fünfundzwanzig Jahren ein weher Ton Brach jäh heraus da durchs Alpentor; Es starb uns ein großer, ein deutscher Sohn, Geliebt und geküßt von der Musen Chor. Das kleine Zollhaus ward damals bekannt, — Es wurde mit Adolf Pichler genannt, Dem Dichter, dem Forscher, dem Manne der Zeit, Von ewigen Göttern zum Ruhme

geweiht. Ein Vierteljahrhundert verronnene Zeit. . . Die arg uns bedrückte, doch stählte im Leid; Wie viel sind gegangen, die hoch wohl gestrebt, Sie sind längst vergessen.... doch Pichler, er lebt. Soll leben uns allen, so lang noch ein Lied Die Berge und Täler des Jnngaus durchzieht, So lang noch der Jnnstrom mit rauschendem Sang Braust unsere Wälder und Wiesen entlang, So lang noch hier bluten die Berge voll Glut, Noch Männer gedeihen mit fröhlichem Mut, Und Vögel noch nisten auf steinigem Hort

, Uns allen erklinget ein treudeutsches Wort. Ludwig Lintner. Die Heimat Adolf Pichlers. Von August Sieghardt. ES hört sich seltsam genug an, daß der größte und bedeutendste Schriftsteller und Naturforscher, den das Land Tirol im vorigen Jahrhundert her vorgebracht hat, Adolf Pichler, in einem win- zig kleinen, einsamen Häuschen an der bayerisch- tirolischen Grenze geboren wurde. Dicht neben dem Zollwirtshaus bei Erl liegt das eigentliche Zollhaus, ein kleines, unscheinbares Häuser!, dem man seine Berühmtheit

wurde der berühmte Dichter am 4. September 1819 als Sohn des „kontrollierenden Amtsschreibers" Josef Anton Pichler und seiner Gattin Josefa, gebür tigen Seebacher aus Kundl, geboren. In dieser wundervollen Gegend, inmitten einer mehr als 2000 Meter hohen Berglandschaft, verlebte der kleine Adolf seine erste Jugend, die freilich durch mißliche Familienverhältnisse, die man heute besser verschweigt, sehr getrübt war. Die Eindrücke, die er von der ihn um gebenden Natur als Knabe empfing, hat er dennoch

später zu hübschen Erzäh lungen verarbeitet. In dem köstlichen Buche „Zu «reiner Zeit", das Adolf Pichler im Jahre 1892 in Leipzig herausgab, hat er seine Jugendjahre im Zollhause und seine Jünglingsjahre bjs zürn Jahre 1848 liebevoll geschildert. Dabei behandelt er auch den Eindruck, den er als vierjähriger Bub von dem furchtbaren Brandunglück in Oberaudorf am 15. September 182.8 im Gedächtnis hatte, bei welcher Gelegenheit 27 Häuser ein Raub der Flam men wurden. Im Nachhall der Freiheitskämpfe

12
Giornali e riviste
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1926/25_02_1926/ZDB-3059538-1_1926_02_25_6_object_8090729.png
Pagina 6 di 8
Data: 25.02.1926
Descrizione fisica: 8
, 61 Jahre alt; Andreas Schmie- derer, Sttaßenwärter i. P., 59 Jahre alt; Chri stine L e ch n e r, geb. V a l d a u f, Schuhmachers^ gattin, 70 Jahre alt; Susanna Mall, Köchin, 54 Jahre alt; Ludwig Mayr, Bäcker, 41 Jahre Die Gründung der Adolf-Pichler-Gemeinde. Freitag, den 19. Februar l. I. fand im Claudia- Saale die gründende Versammlung der Adolf- Pichler-Gemeinde statt, an welcher u. a. auch Bürgermeister Dr. Eder und der Enkel des Dichters, Herr Adolf Pichler, teilnahmen. Dr. Fritz

L a n t s ch n e r legte im Namen des vor- bereitenden Ausschusses die Beweggründe dar, die zur Gründung der Adolf-Pichler-Gemeinde führ ten, welche sich die Aufgabe gestellt, im Sinne Adolf Pichlers das geistige Leben Tirols zu för- der und in erster Linie die Kenntnis des Dichters durch Herausgabe einer volkstümlichen Auswahl seiner Werke in den weitesten Kreisen zu verbrei ten. Adolf Pichler, festverwurzelt mit seiner tiro- lischen Heimat, ist doch durch die Universalität sei- nes Geistes

, durch den weltumspannenden Kreis seiner Ideen und Dichtungen wie kein anderer be rufen, für die geistige Kraft Tirols vor dem gan zen deutschen Volke zu zeugen. Die Absicht der Pichler-Gemeinde ist es, den Dichter im Licht der Wahrheit, wie er lebte und schuf, in fron taler, nicht einseitiger Beleuchtung datzustellen; zu diesem Werk ist die Mithilfe aller wahrheitsliebenden Kreise, ohne Unterschied der Parteirichtung, notwendig und willkommen. Die danach vorgenommene Wahl des Vorstandes und des Ausschusses

für Mitglieder 2 8, für Förderer 20 8, für Gründer 100 8. Der erste Vorstand, Univ.-Prof. Dr. Spärlich, gab sodann Aufschlüsse über das Arbeitsprogramm der Pichler-Gemeinde. Bürgermeister Dr. Eder be grüßte die Adolf-Pichler-Gemeinde und ihren Leit- gedanken im Namen der Stadt Innsbruck, deren Ehrenbürger Adolf Pichler gewesen, und bemerkte, daß die Stadtgemeinde jedenfalls als gründendes Mitglied beitteten werde. — Herr v. Grothe, der Besitzer des Wagnerschen Verlages, legte die Richtlinien dar

, welche vom Standpunkte des Ver legers für die Volksausgabe Pichlers maßgebend sein würden. Die neu gegründete Adolf-Pichler- „Alpenland* Gemeinde wird bereits in nächster Zeit mit einer besonderen Veranstaltung vor die Oeffentlichkeit treten. — Herr Kunibert 3imnteter, Obmann des Vereines Heimatsschutz, welcher gleichfalls in den Ausschuß gewählt worden war, legt sonder- barer Weise Wert darauf, in der Presse zu erklä ren, daß er dem Ausschüsse der Adolf-Pichler-Ge meinde nicht angehört Auszeichnung

13
Giornali e riviste
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1924/07_05_1924/BRG_1924_05_07_4_object_814816.png
Pagina 4 di 10
Data: 07.05.1924
Descrizione fisica: 10
ler, geboren 1887 in Gomagoi, nach Stilfs zustän dig, Matrose und Taglöhner, wegen vorbedachten Mordes. Die Anklage stellt den Sachverhalt folgen dermaßen dar: Die Mordtat verübte Pichler am 9. März 1923 gegen 11 Uhr vormittags an Emil Gutgscll, seinem Nachbar, der vor dem Hause Holz spaltete, indem er vom oberen Stockwerke seines Wohnhauses, aus einer Entfernung von etwa 7 Metern, einen Schrott schuß auf den ahnungslosen Gutgscll abfeuerte. Gutgsell wurde am Kopfe von 28 Schrottkörnern getroffen

und fand durch die schwere Verletzung, hauptsächlich des Kleinhirnes, den sofortigen Tod. Ein abenteuerliches Vorleben. Die schwere Tat des Johann Georg Pichler hatte folgende Vorgeschichte: Der von der Ortschaft Stilfs ziemlich abgelegene. Mansutthof ist je zur Hälfte Eigentum der Familien Pichler und Gutgsell. Das Vlwhältnis der beiden Familien war gerade nicht ein ausgesprochen feindseliges, immerhin hatten je doch beide nicht viel für einander übrig. Der hrm- ttge Angeklagte Johann Georg Pichler

stand sich zur Faniilie Gutgscll eigentlich am besten und war bis zu einem besttmmten Zeitpunkte sogar der Freund des von ihm ermordeten Emll GutgsAl. Pichler war schon seit seinem 10. Lebensjahre von zu Hause weg, hat vorerst im Vinschgau als Hirtenknabe Dienste geleistet, ist dann in die Schweiz abgewan- dert, wo er bei Bauern und im Hotelwesen tätig war. Hierauf wanderte er nach Frankreich, Spanien und Italien, bald da,-bald dort arbeitend und ließ ( sich schließlich in Marseille i« Frankreich

Äs 'Ma trose anwerben. In der Folgezeit kam er als Ma trose unter verschiedenen Flaggen in aller Herren Länder und landete schließlich im Jahre 1914 in Bollingen im Lothringischen. Ab Oktober 1916 lei- I stete er nach einer Musterung in Karlsruhe, in Salz- 1 bürg, später dann in Pejo am. Sulzberg Kriegs- I dienste. Rach Kriegsende nahm Johann Georg j Pichler im Vaterhause im Mansutthofe in Stilfs 1 Aufenthalt und betrieb zeitweise das Schmuggler- I gewerbc. I Ein verhängnisvoller Schmugglergang

. ! Am Pflngstsamstag 1920 begab sich Johann ! Georg Pichler, dcpen Bruder Oswald, bann Simon I Neinstadler und Emil Gutgsell auf einen Schmug- l-gelgang in die Schweiz. Am Rückwege — der Weg J führte über die Stilfferalpe — fielen die Brüder « Pichler und Simon Reinstadler in die Hände der ! Finanziert, blieben bei 6 Wochen in llntersuchungs- ! hast, wurden später jedoch wegen dieser Straftat ! amnestiert. Die Schmuggelwaren, hauptsächlich ! Saccharin, wurden beschlagnahmt und erlitt Johann Georg Pichler

14
Giornali e riviste
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1900/17_11_1900/TIPOS_1900_11_17_3_object_7988858.png
Pagina 3 di 14
Data: 17.11.1900
Descrizione fisica: 14
betreffs der ärarischen Branntweinsteuer befassen. Professor Tr Adolf Pichler ist am Donners tag früh um halb 4 Uhr einem Herzschlage erlegen. Er war am 4. September 1819 in Erl bei Kusstein, als erstgcborner Sohn des Mauthbeamten Joses Anton Pichler geboren. Innsbruck studierte er Gymnasium und die juri dische Facultät. 1842 begab er sich nach Wien und widmete sich dort dem Studium der Medi- cin, vergaß aber dabei nicht die alten Classiker und die eigene Poesie. Ech machte 1848 das Toctorat. Da kam

die Revolution. Adolf Pichler stellte sich in die Reihen der Jünglinge, welche für Deutschland und die Freiheit käm pfen wollten. Er hielt sich bei Ponte Tedesco, Caffaro so wacker, dass Hauplmann Pichler mit dem Orden der eisernen Krone dekoriert wurde. Nach dem Feldzuge erschien er wieder in Wien, nahm aber an den Ociobcrereignisscn nicht mehr theil. Pichler übersicdelte dann noch Innsbruck und trug am Gymnasium Naturwissenschaft vor. Er veröffentlichte in jener Zeit eine Abhandlung „Ueber das Drama

des Mittelalters in Tirol", „Frühlieder aus Tirol". Sein erstes Trauerspiel „Rodrigo" wurde in Innsbruck mit Beifall aufgesührt. Ein weiteres Wcrkist sein Trauerspiel „TieTarquinier" Pichler wurde dann Supplent an der Universi tät und später 1867 Professor der Mineralogie und Geognosie. Seine Fußwanderungen lieferten ihm den Stoff zu dem Werke „Aus den Tiroler Bergen" (1861). In „Allerlei Geschichten aus Tirol" (1867) schildert Pichler Tirols Leute. Weitere Werke sind die Epischen Dichtungen „Morlsteinc" (1871

). „Vorwinter" (1885), „Neue Marksteine" (1890), welchen die zwei herrlichen Dichtungen „Fra Serofico" und der „Zaggler Franz" beigesügt sind. Im Jahre 1877 war Pichler mit dem Prädicate „v. Rautenkar" in den Adelsstand erhoben worden und 1890 trat er. 70 Jahre alt, in den Ruhestand. Mit kleineren literarischen Arbeiten trat er bis kurz vor seinem Tode in die Oeffcntlichkeit. Pichler ist einer der hervorragendsten Dichter Tirols. Bedauerlich ist cs deshalb, dass er sich von Dichterlingen und einer glaubens

" nannten. Wir sehen in Pichler den hervor ragenden Dichter und wollen die Abwege, die er zeitweilig unter dem Beifallsgejohle der christcnthum'feindlichcn Presse gewandelt, mit Stillschweigen ubergehen. Er ruhe in Frieden. Die Ausgabe der letzten Nummer unseres Blattes erschien infolge maschineller Störung etwas verspätet, weshalb wir unsere Leser um Entschuldigung bitten. Stadttheater. Am Freitag findet der 2. liter. Abend statt, anlässlich dessen ein „Ebner- Eschenbach-Cyclus", bestehend aus drei

15
Giornali e riviste
Tirol's Kunst- & Geistesleben
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIWASB/1901/31_03_1901/TIWASB_1901_03_31_2_object_7957016.png
Pagina 2 di 4
Data: 31.03.1901
Descrizione fisica: 4
. V. . . . und was ich bin und wie ich bin, gut oder schlecht, danke ich zumeist dem Boden, wo ich die Wurzeln schlug, aus denen ich aufwuchs. Adolf Pichler. Das stürmevolle Jahr 1848 bildet einen Mark stein in Pichlers Leben. Es ist aber zugleich ein Wendepunkt, ein Uebergang von der Jugend in das gereifte Mannesalter, die Zeit, wo ihm die Muse treu zur Seite schritt, an den grünen Hängen und Wäldern des sangeslustigen Unterinnthals oder droben auf den schneebedeckten Felsen, wo das Edelweiß blüht. Von jetzt an klärten sich die Stürme

der Jugend zur beschaulichen Ruhe und zur stillen und ernsten Arbeit. Aeußerlich hat das Leben Pichlers wenige Ereignisse zu verzeichnen. Sein reiches und tiefes Seelenleben aber gibt sich in seinen Dichtungen kund, die in den späteren Kapiteln einer eingehenden Würdi gung unterzogen werden. Bald nachdem sich die politischen Wirren in Wien gelöst hatten, kehrte Pichler nach Innsbruck zurück und man entschloß sich nur schwer, den Dichter zum Professor der Botanik am Gymnasium zu ernennen. Noch einmal warf

die Fackel d?s Krieges ihren zuckende:: Schein in sein Leben. In den Ferien des Jahres 50 entschloß sich der Dichter, nach Schleswig- Holstein zu eilen, um dort gegen die Dänen zu kämpfen. Er kam jedoch zu spät. In diese Zeit fallen auch mehrere Reisen, nach Berlin, Stuttgart und München und nach Italien. In München machte Pichler die Bekanntschaft mit Bodenstedt und verkehrte viel mit Paul Heyse und Julius Grosse. Das Auftreten Hermann v. Gilms und Adolf Pichlers bedeutete eine neu erstehende Epoche

, eine große Menge fachwissenschastlicher Arbeiten der Mineralogie, Geologie und Paläontologie, es blieb fast kein Gebiet menschlichen Wissens von ihm unberührt. Pichler war aber an dem Umstand, daß ihn nur wenige kannten, zum Theil selbst Schuld. Seine Gedichte waren in den verschiedensten und zum Theil sehr minderwertigen Zeitschriften verstreut, nicht viel besser stand es mit seinen Büchern, bis sich Georg Heinrich Meyer in rühmenswerter Weise des Dichters annahm und seine Werke in würdiger Ausstattung

dem deutschen Buchhandel übergab. Im Jahre 57 schloß er mit Josefine Groß den Bund der Ehe, der drei Kinder, ein Sohn und zwei Töchter, entsprossen An den Kriegsereignissen der Jahre 59, 66 und 70 nahm Pichler reges Interesse und die glühendsten Verse, die an jene Zeit gemahnen, beweisen, daß in seinem Herzen derselbe Feuermuth noch schlummerte, wie er ihn vor den Barricaden in Wien und drunten in Welschtirol an den Tag gelegt hatte. 1867 wurde Pichler zum Professor der Mine ralogie und Geologie

16
Giornali e riviste
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1937/10_11_1937/NEUEZ_1937_11_10_5_object_8182028.png
Pagina 5 di 6
Data: 10.11.1937
Descrizione fisica: 6
" vor den Znnsbrulker Schössen. Innsbruck, 10. November. In der Nacht zum 26. September 1936 wurde in die Raiffeisenkasse in T h a u r eingebrochen, wobei der oder die Täter durch Ausbrechen der eisernen ÄVertheirnkasse einen Betrag von 8 281.92 erbeuteten. Der Verdacht richtete sich sofort gegen den 1895 in Innsbruck ge borenen und nach Tulfes zuständigen gewesenen Uhrmacher in Bal ders Josef P i ch l e r, der des öfteren bei einem Eheepar in Thaur sich aushielt und übernachtete. Pichler ist ein schwer

vorbestrafter Mann, der schon viele Jahre im Kerker zugebracht hat und erst am 2. Mai 1936 aus der Strafanstalt Süden entlassen worden war. Beim ersten Verhör, wie auch bei allen späteren leugnete der Verhaftete entschieden, mit der Tat irgend etwas zu tun zu haben. Pichler sprach dabei den Verdacht aus, daß als Täter möglicherweise ein gewisser Karl M i - s e l a aus Wien in Frage kommen könne, der am Tage zuvor bei ihm übernachtet habe. Karl M i f e l a, 1889 in Wien geboren und dorthin zuständig

, von Berus Kutscher und Marktfahrer, hat — und damit ist seine Person zur Genüge illustriert — bis heute 27 Jahre hinter Kerkergittern zugebracht. Der Polizeibericht aus Wien bezeichnet ihn als „gelehrigen Schüler und späteren Genossen des berühmten Ein brecherkönigs Brelttvieser"; Mifela sei derzeit der gefährlichste Ein brecher und Kassenschränker Wiens. Auf diese Verdächtigung hin, wurde einige Tage später Misela in Wien ausgeforscht und verhaftet, auch Pichler wurde nach Wien ins Gefängnis

' überstellt. Beide Angeklagten leugneten bei ihrer getrenn ten Vernehmung, den Einbruch verübt zu haben. Nunmehr wurden die beiden Verbrecher nach Innsbruck überführt, wo heute vor mittags gegen sie eine Verhandlung vor einem Schöffensenat des Innsbrucker Landesgerichtes (Vorsitzender OLGR. Dr. Bichler, Staatsanwalt Dr. M o r a u s) stattfand. Auf die Frage des Vorsitzenden, wie Pichler mit Misela bekannt geworden sei, sagte dieser folgendes aus: Ich habe Misela seiner zeit in Süden kennengelernt

Ausbleiben nicht erklären — bin ich noch zu dieser Stunde zu Fuß nach Volders in mein Heim ge gangen. Ich habe also die kritische Nacht gar nicht in Thaur zuge bracht. Vorsitzender: Und das sollen wir glauben? Warum sind Sie mit Misela, als Sie in Hall waren, wieder nach Thaur zurück. Sie hätten es nach Volders gleich weit gehabt! Dort wäre, wie Sie selbst er wähnten, für beide die bessere Uebernachtungsgelegenheit gewesen als in Thaur. Pichler: Der - Mifela hat so gejammert, daß ihm die Hühnercu fo weh

17
Giornali e riviste
Tiroler Grenzbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIGBO/1930/20_09_1930/TIGBO_1930_09_20_2_object_7750589.png
Pagina 2 di 8
Data: 20.09.1930
Descrizione fisica: 8
I EGBER-TOI-lllü Samstag: 8 Uhr abends Sonntag: 4 Uhr und 8 Uhr Montag: 8 Uhr abends 2167 Der Himmel voller Geigen $Der Walserkönig) Ein Gesangs-und Sprechfilm unter Verwendung der schönsten Melodien von Johann Strauß. In den Hauptrollen : Hans Stüwe und Claire Rommer. Im Beiprogramm: Der Zeichentrick film „Die durchgebrannte Frau". An A»olf Pichler. Ein heller Stern durchleuchtet meine Nächte — Des Alters Schatten flieh'n vor seinem Strahl! Ein Frühling streut am Weg mir Blumenprächte Auf höchsten

eines der hervorragend sten Vertreter des Tiroler Geisteslebens, auf den besonders die Unterländer mit Recht stolz sein können, verflossen. Stand doch feine Wiege im kleinen alten Zollhaus bei Erl. Dort erblickte Adolf Pichler, der Sohn eines Zollbeamten, am 4. September 1819 das Licht der Welt. Aus diesem Kind ist ein Mann geworden, der nicht nur für seine engere Heimat, sondern darüber hinaus Bedeutung und allgemeine Geltung erlangt hat. Als Ge lehrter, als Mensch und als Dichter. Vor allem letzterer

ist es, auf den die Nachwelt zurückgreift. Pichlers wissen schaftliche Arbeit, besonders auf dem Gebiet der Geologie, ist nur einem kleineren Fachkreis bekannt. Ueber den Menschen Pichler, der mitten in den hochgehcnden Wogen einer politischen Sturmperiode stand, ist die Zeit hinweg gegangen, wie das bei allen, die sich der Mühe unter ziehen, die Tagesprobleme kritisch zu beurteilen, mehr oder weniger der Fall ist. Pichler war ein lauterer Charakter, ein Mann, der etwas verstand und etwas zu sagen hatte. Vor alleni

ein Mann, der sich für die Dinge, die das Wohl und Wehe seiner Heimat betrafen, mit einer Leiden schaftlichkeit erhitzen konnte, die ihm alle Ehre machte. Niemals ist Pichler den bequemen Weg gegangen, den des Paktelns und Deutelns. An seiner Wahrheitsliebe und vor allem an seinem nationalen Empfinden, seinem glühenden, echt österreichischen Patriotismus, könnten sich die Männer, die heute den Ton angeben, oder dies be absichtigen, ein Beispiel nehmen. Pichler war eine Kämp fernatur. Heute erkennen

auch seine ehemaligen Gegner seine aufrechte Haltung und mannhafte Gesinnung an. Aber alles das, so sehr es die Gestalt des Menschen Pich ler formt und ein Kapitel in der Geschichte der geistigen Entwicklung des Landes bildet, ist doch vergänglich. Was aber die Zeit überdauert, das ist der Dichter, der uns in feinen Werken entgegentritt, mag er auch von dem Zeithistoriker und Publizisten großen Stiles, der Pichler ist, nicht scharf zu trennen sein. Man lese nur die noch immer hochinteressanten, scharf

18
Giornali e riviste
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1937/11_11_1937/TIRVO_1937_11_11_6_object_7671945.png
Pagina 6 di 8
Data: 11.11.1937
Descrizione fisica: 8
, diesen Einbruchsdiebstahl begangen zu ha ben, richtete sich gegen den wegen Einbruchsdiebstälsten wiederholt vorbestraften Josef Pichler, der sich zur kritischen Zeit bei den Eheleuten Auer in Thaur aushielt. Dress ha ben zuerst in Abrede gestellt, daß außer Pichler noch ein zweiter Mann am 25. September in ihrem Hause war und dort auch mit Pichler übernachtet hat. Wie einwandfrei feststeht, war dieser zweite Mann Karl Misela. Dieser stellt nicht in Abrede, zur kritischen Zeit in Thaur gewesen zu fein. Er habe Pichler

, den er im Arbeits hause kennen»- gelernt hübe, ausgesucht. Er sei damals im Auftrag einer legalen Partei nach Innsbruck gereist. Angesichts der Ge nre ingefährlichkeit der 'beiden Männer und angesichts des Umstandes, daß Pichler bei der Polizei zuern selbst angege ben hat, er vermute, daß Misela den Einbruch begangen habe, da ihm dieser schon seinerzeit im Arbeitshau''e ge fragt habe, ob er in Tirol nicht eine günstige Einbruch-ge° legenheit wisse, bestand der dringende Verdacht, daß lue beiden Männer

den Einbruch in Thaur begangen haben. Gegen Josef Pichler, 1895 in Innsbruck geboren und nach Tulses zuständig, Uhrmacher in Volders, und Karl Misela, 1889 in Wien geboren und dorthin zuständ'g, Kutscher und Markthelfer, wurde deshalb die Anklage we gen des Verbrechens be§ Diebstahles erhöben und beide hatten sich vor einem Schössensenate unter dem Vorsitze des QLGR- Dr. Bicher Staatsanwalt Dr. Moraus) zu ver antworten. Sie standen schon einmal wegen dieses Delik tes vor einem Wiener Strafsenate

, der den Fall aber an die Innsbrucker Staatsanwaltschaft abtrat. Auf die Frage des Vorsitzenden, ob sie sich schuldig be kennen, verneinten dies die Angeklagten. Pichler gab cm, daß Misela, der als der gefährlichste Einbrecher Wiens bezeichnet wird, unvermutet am 24. September von Wien zu ihm nach Thaur kam, um einen Schmuggel von Kaffee, Sacharin usw. über Vorarlberg aus der Schweiz zu orga nisieren. In der fraglichen Nacht habe er in seiner Woh nung in Volders übernachtet und sei erst am 26. Septem ber

früh wieder nach Thaur gekommen. Misela habe :h,m Geld gegeben und sei nach Innsbruck gefahren, von wo er nicht mehr nach Thaur kam, sondern nach Wien gefahren' fei. Misela, der nicht weniger als 27 Jahre, darunter zehn Jahre wegen Totschlages, im Zuchthause verbrach hatte, verantwortet sich mit großer Schlauheit, wie es so einem alten Verbrecher geläufig ist. Er gibt zu, mit Pichler' 'm Arbeitshause vom Schmuggel aus der Schweiz gesprochen zu haben. Als Markthelser könne er in Wien sich nicht mehr

19
Giornali e riviste
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1924/07_05_1924/SVB_1924_05_07_4_object_2543080.png
Pagina 4 di 8
Data: 07.05.1924
Descrizione fisica: 8
ler, geboren 1887 in Gomagoi, nach Stilss zustän dig, Matrose und Taglöhner, wegen vorbedachten Mordes. Die Anklage stellt den Sachverhalt solgen- dermaßen dar: Die Mordtat verübte Pichler am 9. März 1923 gegen 11 Uhr vormittags an Emil Gutgsell, seinem Nachbar, der vor dem Hause Holz spaltete, indem er vom oberen Stockwerke seines Wohnhauses, aus einer Entfernung von etwa 7 Metern, einen Schrott schuß auf den ahnungslosen Gutgsell abfeuerte. Gutgsell wurde am Kopse von 28 Schrottkörnern getroffen

und fand durch die schwere Verletzung, hauptsächlich des Kleinhirnes, den sofortigen Tod. Ein abenteuerliches Vorlebe«. Die schwere Tat des Johann Georg Pichler hatte folgende Vorgeschichte: Der von der Ortschast Stilfs ziemlich abgelegene Mansutthof ist je zur Hälfte Eigentum der Familien Pichler und Gutgsell. Das Verhältnis der beiden Familien war gerade nicht ein ausgesprochen feindseliges, immerhin hatten je doch beide nicht viel für einander übrig. Der heu tige Angeklagte Johann Georg Pichler

stand sich zur Familie Gutgsell eigentlich am besten und war bis zu einem bestimmten Zeitpunkte sogar der Freund des von ihm ermordeten Emil Gutgsell. Pichler war schon seit seinem 10. Lebensjahre von zu Hause weg, hat vorerst im Vinschgau als Hirtenknabe Dienste geleistet, ist dann in die Schweiz abgewan dert, wo er bei Bauern und im Hotelwesen tätig war. Hierauf wanderte er nach Frankreich, Spanien und Italien, bald da. bald dort arbeitend und ließ sich schließlich in Marseille in Frankreich

begab sich Johann Georg Pichler, dessen Bruder Oswald, dann Simon Reinstadler und Emil Gutgsell aus einen Schmug gelgang in die Schlveiz. Arn Rückwege — der Weg führte über die Stilfseralpe -7— fielen die Brüder Pichler und Simon Reinstadler in die Hände der Finanzier!, blieben bei K Wochen.in Untersuchungs haft, wurden später jedoch wegen dieser Straftat amnestiert. Die Schmuggelwaren, hauptsächlich Saccharin, wurden beschlagnahmt und erlitt Johann Georg Pickler einen Schaden von angeblich 4090

L. Pichler wollte mit dem Gewinn aus diesem Schmug- gelgeschäste nach Amerika auswandern, so aber hatte er den Großteil seines Vermögens verloren. Bald nach seiner Haftentlassung wurde dem JohannGeorg Pichler hinterbracht, daß Emil Gutgsell diesen Schmuggelgang an die Finanzier! absichtlich ver raten habe. Später soll Emil Gutgsell dies selbst eingestanden haben, doch konnte in dieser Hinsicht bis heute' nichts Stichhältiges festgestellt werden. Um das verlorene Geld wieder hereinzubringen, sah

20
Giornali e riviste
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1933/19_05_1933/ZDB-3091117-5_1933_05_19_4_object_8509879.png
Pagina 4 di 12
Data: 19.05.1933
Descrizione fisica: 12
das nötige Kapital aufgebracht. Der älteste Mann der Welt ge storben. In China starb ein Bauer und Kräutersammler im Alter von 256 Jahren. Er wurde im Jahre 1677 geboren, hatte meh rere Frauen, ungefähr 70 Enkel und Enkelin nen, von denen die jüngste 70 Jahre alt ist. Sein langes Leben schreibt der Weltälteste ei ner seltenen Pflanze zu, von der er sich er nährte. Aus Stadt und Land. Verleihung von hohen Auszeichnungen an Bürgermeister L.-Abg. Henggi «nd Kaufmann Alois Pichler. Am letzten Sonntag fand

im Hotel „Trau be" die Aeberreichung hoher Auszeichnungen an den Bürgermeister von Lienz, L.-Abg. Franz Henggi und H. Kaufmann Pichler statt. Der Obmann der Dezirkskrankenkasse, Herr Nogen, konnte begrüßen: den Bezirkshaupt mann von Lienz, H. O.-N.-N. Kunöratitz, den Hochw. H. Dekan, Msgr. Stemberger, die Angehörigen der beiden Ausgezeichneten, den Stadt-Vorstand, H. Bez.-Jnsp. Lamp mit den Vertretern der Polizei und Gendar merie, H. Kommerzialrat Oberhueber, die Mitglieder des alten und neuen

began nen. Bürgermeister Henggi hat in 28jähr. Arbeit ein bescheidenes Institut auf seine jetzige achtbare Höhe gebracht. Am Beginne des Jahres 1923 betrug der Neservefonö ge rade 1000 Schilling, beim Abtritt des Ob mannes Pichler stand er bereits auf einer Höhe von 120.000 Schilling. Die Arbeit der beiden Herren auf einem wirtschaftlich harten Gebiet, wo wir ganz auf uns angewiesen sind, ist umso höher zu werten. Jeder, der einen Nunögang durch die schmucke Stadt macht und den Aufbau

uns ohne den Namen Pichler gar nicht denken. Wieviele schöne Stunden hat er uns geschenkt. Immer uneigennützig und treu, kameradschaftlich und hilfsbereit war der Eharatter der beiden Geehrten. Herzlich sten und innigsten Dank den beiden Herren für ihre Arbeit an Heimat und Vaterland". Nach Verlesung der Verleihungsurkunde und an erkennenden Worten für das gemeinnützige Wirken der beiden Herren dekorierte der Be zirkshauptmann H. O.-Neg.-Nat Kunöratitz Bürgermeister L.-Abg. Franz Henggi mit dem goldenen

Veröienstzeichen der Nepublik und Herrn Kaufmann Alois Pichler mit der golö. Medaille für Verdienste um die Nepublik. Vizebürgermeister Lackner überbrachte den beiden Geehrten die Glückwünsche der Stadt Lienz: „Die Ehrung ehrt auch die Staötge meinöe." Hochw. H. Dekan Msgr. Stember ger schloß sich im Namen der Kirche und der Kirchenverwaltung den Würdigungen der beiden Herren an und dankte des. Herrn Kaufmann Pichler für seine langjährige, her vorragende Mitgliedschaft am pfarrchore, dem Bürgermeister

21