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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 395 di 414
Data: 29.12.1911
Descrizione fisica: 414
und sich selbst, ihn, zusammen, sie hat ihm sicher einen Korb gegeben.' Natalie und Philipp von der glänzenden Schlange zu befreien. „On 6it', sagte Philipp. ^ Rasch entschlossen sprang er auf, griff nach seinem Hute und „Nein, nein, sie hat ihm keinen Korb gegeben — nun er eilte hinüber ins Winterstorffsche Haus. Als er den teppich- kläre ich mir erst ihre Zurückhaltung in der letzten Zeit. Sie belegten Korridor betrat, sah er eben Gisela mit Paulchen wäre ja auch nicht gescheut, der Mann ist geachtet, ist reich

auf dem Arm in Philipps Zimmer verschwinden. „Ah, das und, und ' ist günstig,' dachte er, „da treffe ich beide, Philipp soll auch «Und, und, du bist ein Narr!' rief Philipp und nötigte mit beraten.' Vrelli stille zu stehen, indem er ihn an dem Oberarm packte. Gisela hatte die Türe nicht völlig geschlossen, und Brelli „übrigens bm ich über eines nicht klar — welcher Art ist die hob ein wenig die Portiere und lugte ins Zimmer hinein. Hilfe, die dü von uns wolltest?' Aber was war das? Da stand Gisela

, noch immer das Kind „Ach, das ist nun alles belanglos,' rief Brelli und warf auf dem Arm in der Mitte des Zimmers, sie sah bleich und sich in einem Fauteuil. „Ich war ja bind, ganz blind, wie angegriffen aus und schien mit einem Entschluß zu kämpfen, konnte ich auch glauben, daß Natalie sich für mich interessiere und Philipp blieb regungslos, ihr den Rücken zugekehrt, vor und infolgedessen sich stoße an dem Benehmen der, der seinem Schreibtisch sitzen und las in einer Zeitung — was war dieses Irrlichtes

.' das? Blitzschnell durchzuckte ihn der Gedanke an Susanne und „Verstehst du das?' fragte Philipp Gisa. an ihr Treiben am Jubelfeste; er hatte die Gatten seitdem Sie nickte. „Doch.' nicht gesehen — da war etwas vorgefallen. Schon wollte er „Nun?' sich zurückziehen, aber im Augenblicke stellte Gisa mit raschem „Es handelt sich um Fräulein Herzfeld, sie benahm sich Entschluß Pauli auf die Erde, eilte zu Philipp hin, legte ihm Brelli gegenüber gerade so wie — wie ' die Hand auf die Schulter, und als er den Kopf

nach ihr „Ach, ich verstehe, wie am Jnbiläumsabend mir gegenüber, wendete, hauchte sie ein nur ihm vernehmliches Wort in sein und Natalie entbrannte darob in Eifersucht, gerade so wie — Ohr und drückte dann einen innigen, hingebenden Kuß auf wie ' seine Lippen. Es lag ein durchgeistigter und doch demütig Gisa wurde dunkelrot, und Philipp sah sie an mit einem bittender Ausdruck in ihren Augen. Philipp erhob sich rasch. Blick voll Zärtlichkeit und drückte ihr verstohlen die Hand, und eine leichte Röte

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 398 di 414
Data: 29.12.1911
Descrizione fisica: 414
Gesicht und sank auf das Kissen der Chaiselongue zurück. Philipp war aufgesprungen. „Gisa! Gisa!' Er kniete vor ihr nieder, zog ihr die Hände vom Gesicht fort und hielt sie fest in den seinen. „Gisa, wach auf, du träumst, so war es einst, ja, aber laß doch endlich das Vergangene, ich wollte dir nicht wehe tun, aber dein Trotz in den letzten Tagen — ich wollte dir gewiß nicht wehe tun.' Sie richtete sich wieder auf und lächelte ihn durch Tränen an. „Ich weiß es, Lipps, und mein Trotz war garstig

durch die Liebe.' Es pochte an die Türe, und ehe sich Natalie noch aus Brellis Armen erheben konnte, war Philipp eingetreten, hinter ihm Gisa. „Ah, ah, na endlich, Gott sei Dank !' rief Philipp. Gisela lächelte gerührt und streckte der auf sie zueilenden Natalie beide Hände entgegen. Brelli aber stürmte auf Philipp zu. „Lipps, Lipps, was sagst ' Philipp packte ihn wieder an dem Oberarm und rief: „Fräulein Natalie, bitte, bändigen Sie diesen Vulkan, er macht mich noch nervenkrank mit seinen Ausbrüchen

.' Aber Brelli hing an seinem Halse und sagte: „Fürchte nichts, ich bin schon gebändigt durch die Liebe.' Gisela hatte Natalie herzlich geküßt, und nun reichte sie auch Brelli die Hand hin und sagte: „Gott segne Sie, lieber Freund, nun sind Sie gebopgen; aber jetzt müssen Sie auch wissen, warum wir Ihnen so schnell nachgekommen sind.' „Ja,' sagte Philipp, „wenn wir gewußt hätten, wie's hier steht, wären wir daheim geblieben, aber wir dachten dich noch in Verzweiflung und Wollten dich trösten. Gleich nachdem du

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 403 di 414
Data: 29.12.1911
Descrizione fisica: 414
„Ja freilich,' lachte er humorvoll, „die großen Mädchen Philipp Emken, der Kinderfeind und Frauenverächter, hatte wissen mit Netzen Bescheid und die kleinen können es nicht sich ein geräumiges, behagliches, altes Barockhaus am Hopfen früh genug lernen. Nicht wahr, Fräulein Bergreuter?' markt gekauft, das die Erben des gestorbenen Besitzers ihm „Zumal wenn es goldene sind,' stieß Milli bitter hervor, billig angeboten hatten. Darin hauste er, von einem mürrischen, ohne ihn anzusehen. Er erschrak

krampf- großes Vermögen für lauter Wohlfahrtseinrichtungen Hinter Haft das kleine Etui mit den Verlobungsringen, das er in der lassen; zumal für die heranwachsenden Geschlechter hatte er Tasche trug; denn gerade heute hatte er das entscheidende ' gesorgt durch Stiftungen von Heimstätten, Schulen, Spielplätzen Wort sprechen wollen, um sich am Weihnachtsabend freier und und mancher anderer Dinge. fröhlicher geben zu können. Nun mußte er das erfahren! So Dieser Brunnen war dem alten Philipp Emken

kribbelt Philipp Emken würde befriedigt schmunzeln, wenn er da- es von ihnen, und nichts wie Unfug richten sie an! Bleibt hinter kam. Der hatte ihn am eindringlichsten gewarnt. Vor mir vom Leibe mit diesem übergeschnappten Wohltäter. Ich dem Heiraten überhaupt. will nichts von ihm wissen!' Er führte nämlich in freien Abendstunden den alten Phi- Da hatte ihn der menschenfreundliche Stadtvater, ein lipp Emken die Bücher, so wenig der Mann ihm auch sym- humoristisch veranlagter, alter Oberlehrer

, sarkastisch gefragt: pathisch war. Der alte Herr war als Exporteur in Liverpool „Ihr Ideal scheint mir der König Herodes zu sein, der damals reich geworden und hatte nun einen bedeutenden Teil seines in Bethlehem aufgeräumt hat unter den Kindern?' Vermögens, in große Jndustrieunternehmungen gesteckt, bei Und mit einen Anflug diabolischer Verbissenheit hatte denen er als stiller Teilhaber figurierte. Man mochte ihn nicht Philipp Emken, heimlich lauernd auf die Entrüstung, die er in der Stadt

. Seine Schrullen und Eigenheiten, die er über hervorrufen würde, entgegnet: den Kanal mit hereingebracht hatte, vor allem sein geradezu . „Getroffen, werter Herr! Das war wirklich ein Wohltäter krankhafter Abscheu vor Kindern, hatten ihm den Ruf eines der Menschheit! Wenn Sie für den ein Denkmal setzen werden, bösen Sonderlings eingebracht. Aber er gefiel sich anscheinend will ich gern mittun!' in dieser Vernachlässigung und bemühte sich nicht im geringsten. Von da an hieß Philipp Emken Herodes. Und vorwitzige

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 378 di 414
Data: 29.12.1911
Descrizione fisica: 414
und Handschuhmacher zu zahlen? Philipp war auch gekommen eben in dem Moment, als ein Wie groß ' Wagen draußen an der Hofmauer vorbeifuhr und ein betrunkener „Halt ein, halt ein,' rief Natalie lachend, „du fragst mehr, Arbeiter, welchen der Gendarm mit Gewalt entfernen mußte, als ich beantworten kann! Höre also; Er ist ledig und hat rief, indem er mit dem Daumen nach der Mauer deutete: „Eh, sich vor einigen Monaten dauernd in Wien niedergelassen, wird eh, unsere Majorin Schnapp Schnapp kommt nach Hause

!' aber den Sommer hier, d. h. in Schrabatz verbringen, bei Nur wenige hatten es gehört, unter den wenigen aber Philipp, seinem intimsten Freund, Herrn Winterstorff.' Ein zorniges Feuer loderte in seinen Augen auf, und die Röte „So, von wann datiert dieser Jntimismus — wußtest du des Unmutes brannte auf seinen Wangen; er mußte all seine davon?' Willensstärke aufwenden, um seine Selbstbeherrschung nicht zu „Nein, keine Silbe; sie lernten sich in Wien kennen in einer verlieren. Er verschränkte die Arme, blieb

in ein Atelier umgezaubert, und nun leben und sagte verlegen: sie in eitel Freude und Wonne — ist's nicht so?' „Seien sie halt nur nicht böse, Herr Winterstorff, es soll „Genau so.' gewiß nie mehr dergleichen passieren.' „Siehst du, wie gut ich raten kann! Nun höre aber auch „Schon gut, Schölls,' sagte Philipp und klopfte dem die Fortsetzung. Der Freund ist entzückt von Schloß,. Wald Verlegenen auf die Schulter. Anf Sie habe ich immer große und Wiese, entzückt über die Kinder, am meisten aber entzückt Stücke

sich in die „Frage ich darnach? es macht mir Spaß, und jedes Tier- verschiedenen Abteilungen, und Philipp ging durch den großen chen braucht sein Pläsierchen und hat sein Manierchen — Wann Verpackungsraum in sein Kontor und von da in die Wandel beginnen die Sitzungen?' bahn, dem Wohnhause zu. Wie »ein eiserner Reifen lags um „Bald — doch warte, wenn ich nicht irre, schlürft Papachen snne Stirn, und er schluckte und schluckte, als ob ihm am Halse im Vorzimmer über die Dielen, gewiß sucht er wieder die etwas würge

werden. Fabrikhof; Schwüle lag in allen Räumen, und Schwüle lag Wenn nur sie nicht neuerdings etwas davon erfährt. Eine auch auf allen Gemütern. Trotzdem herrschte große Bewegung Blutwelle schoß ihm nach dem Kopfe. Die Hitze unter dem in dem weiten Hofraum, denn sämtliche Arbeiter hatten sich Glasdache der Wandelbahn war unerträglich; Philipp trat zur Stunde hier versammelt. Der größere Teil der Versammelten durch die nächste Tür in den Garten hinaus. Hier hatte er oft war in Arbeitskleidern, in weißen Jacken

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 362 di 414
Data: 29.12.1911
Descrizione fisica: 414
stolz auf ihre jungen Herren und wünschten ihnen alles Glück der Erde. Indes, das Glück ist aalglatt, es entschlüpft im Handumdrehen. Viele Jahre waren ungetrübt verflossen; Philipp hatte seine Studien vollendet, hatte dann geheiratet und sich in Wien niedergelassen, wo die Winterstorffs einige stattliche Häuser besaßen. Emil war noch unvermählt und lebte mit den Eltern in schönster Harmonie. Da kam das Un glück in Gestalt des Typhus ins Haus; Emil hatte den bösen Gast von einer Geschäftsreise

mitgebracht, und der wütete un barmherzig und vernichtete mit einem Schlage das schönste Familienglück. Er raffte in wenigen Wochen Emil, die Eltern und Philipps Frau, die zur Pflege nach Schrabatz geeilt war, dahin, und Philipp stand vernichtet an vier Särgen und zweifelte an Gottes Gerechtigkeit. Ganz Schrabatz und Umgebung war in Trauer, und die Teilnahme an den Leichenbegängnissen bewies die große Liebe der. Ortsbewohner zu den Heimge gangenen. Sogar Professor Tunkenbacher aus Laa (eine Stunde

von Schrabatz entfernt), der zerstreute Gelehrte, der fast nie seine kleine Villa verließ, war mit seinem Töchterchen erschienen, um teil zu nehmen an dem allgemeinen Schmerze. Philipp verfiel in Trübsinn, der ihn monatelang gefangen hielt; aber er war ein willensstarker Mann; er wollte und mußte sich auf raffen, seiner beiden Knaben wegen, die, zwei- und dreijährig, des Vaters bedurften. Als er sich so weit überwunden hatte und der Wille zum Leben wieder Besitz von ihm ergriff, durchschritt er all

, aber er wußte doch, daß diese verloren waren, daß sie sich auf lehnten, nicht nur gegen ihn, sondern auch gegen Gesetz und Sitte, gegen die Weltordnung und jegliches Maß. — Die mußte er im Auge behalten. Darüber waren drei Jahre vergangen. Philipp, der nun mehrige Erbe und Eigentümer sämtlicher Winterstorffscher Be sitzungen, saß auf der türmchengeschmückten Terrasse seines prächtigen Landsitzes, im Schaukelstuhl, müde und abgespannt, und ließ die Zeitung, ,in der er gelesen hatte, in den Schoß fallen. Drei

gewesen, eine allzu leidenschaftliche Liebe hatte die beiden Menschen verbunden, der in kürzester Zeit die größte Enttäuschung folgte — der Tod war hier Erlöser ge wesen. Gisela Fronze war eine elegante, sympathische Er scheinung und von großer Geistes- und Gemütstiefe. Philipp besuchte sie von Zeit zu Zeit, wenn sie in Schrabatz weilte, und sie behandelte ihn ganz als Jugendfreund — er hätte sich mehr gewünscht, denn als er sie nach seiner Nieder lassung in Schrabatz nach Jahren wieder sah, erwachte

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 387 di 414
Data: 29.12.1911
Descrizione fisica: 414
bis zur Wimper vordringen konnte. Als sie auf die Chaussee hinaustraten, stand Herr Winters- torff bei den Pferden und Susa war dabei, ihm eine dunkelrote, feurige Nelke ins Knopfloch zu stecken. Brelli hörte, wie sie in ihren bestrickendsten Tönen sagte: „Wissen Sie auch, was solch eine dunkle Nelke spricht?' Philipp verneinte, und sie sagte einschmeichelnd: „Sie spricht: Du sollst mich nie besitzen.' Brelli runzelte die Stirn und stand verblüfft stille. „Ah, das ist stark, will sie nun an den heran? Warte

zu machen.' ' In Laa angekommen, eilten alle Papa Tunkenbacher zu begrüßen; sie fanden ihn im Garten zwischen seinen Rosen stöcken hin- und hergehen. „Herr Professor, wir bringen Ihnen Ihr Töchterchen zu rück,' rief Philipp und schütteile dem Alten warm die Hände. „Danke, danke,' sagte er zerstreut, „wo ist Dallchen?' „Hier bin ich, Papa, heute ist's ein bißchen spät geworden, nicht wahr? nun geht das Bild aber seinem Ende entgegen, und ich werde dich nicht mehr so oft allein lassen.' „Tut nichts, Dallchen, tut

, und die dunklen Berge ringsum Hoben sich gigan tisch vom stillen Himmel ab. „Wenn sich ein Gott sechs Tage plagt. Und selbst am Ende bravo sagt. Da muß' es doch was Rechtes werden!' zitierte Philipp. „Gute Nacht allerseits, morgen ist auch ein Tag!' Er setzte sich mit seinen Knaben in den Wagen, die Pferde zogen an, und fort ging's im raschen Tempo. Susanna legte den Arm um Nataliens Taille und zog sie in den Garten hinein. „Hast du nicht noch das Bedürfnis, ein wenig den Mond anzuschwärmen? weißt

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Pagina 379 di 414
Data: 29.12.1911
Descrizione fisica: 414
Sie, daß ich — —' „Das ist seine Aufgabe; kein Mensch wird ihm das übel „Nein, ich gestatte nicht, ich will mir selbst Wasser holen nehmen,' sagte Philipp finster und schob den Knaben beiseite, aus der Quelle, bleiben Sie nur, es macht mir Spaß — kommst ohne einen Blick in das Bilderbuch geworfen zu haben, du nicht mit, Susa?' Heinzchen, an des Vaters regste Teilnahme in allen Dingen „Wasser trinken? was fällt dir ein!' tönte es spöttisch au. gewöhnt, sah mit seinen großen Augen zu Papas finster ge- der Ecke herüber, wo Susanne

, in ein Buch vertieft, auf einen: runzelter Stirn hinauf, dann drückte er das Buch in beiden Tabouret saß. Natalie nahm ein allerliebstes, altdeutsches Armen an seine Brust, als müßte er es vor einer unbekannten Krügelein und eilte lachend zur Türe hinaus. Die Abendsonne Macht schützen, und lief damit zu Paulchen zurück. Der er- warf ihre goldigen Strahlen zum hohen Spitzbogenfenster herein staunte Blick des Kindes ließ Philipp sofort sein rasches Vor- und überglänzte alle Gegenstände, die in genialer

, seid aber hübsch artig, da- verwandt an, und unter ihrem zwingenden Blick hoben sich mit sich Onkel Brelli nicht ärgern muß.' endlich auch seine Augenlider. Plötzlich sprang sie auf und „Ja, ja, guten Abend !' Sie stürmten wieder fort. „Und rief erregt: „Wie lange werden diese entsetzlichen Sitzungen grüßt alle drüben!' ' noch dauern — ich halte das nicht mehr aus!' Sie lehnte den „Das Haben sie nicht mehr gehört, die Säusewinde,' lachte Kopf an die Staffelei. - Philipp. „Warst du schon lange

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Pagina 388 di 414
Data: 29.12.1911
Descrizione fisica: 414
! In der breiten Lindenallee im Garten war die Tafel gedeckt für die Familie, die Gäste, den Jubilar und die Beamten der Fabrik; seitwärts von dieser waren die Tische für das übrige Personal gruppiert. Die große Wiese war zum Tanzplatz hergerichtet, alles war bekränzt und beflaggt, Böllerschüsse wurden abgefeuert und bei eintretender Dunkelheit der Garten und die Wandelbahn illuminiert. Philipp hielt eine Ansprache; er begrüßte den Jubilar und dankte ihm für seine Treue und Anhänglichkeit, dankte

, daß sie an Philipps Seite zu sitzen kam; sie hatte doch die hübsche Exzellenz Gauer vom Nachbargute Lengbach dorthin postiert. Susanna benahm sich aber geradzu unglaublich. Sie funkelte Philipp mit ihren unbeherrschten Blicken unausgesetzt an, langte, bald da bald dort hin, so daß der Spitzenbesatz ihres Ärmels geschickt seine Hände, sein Ohr und seine Lippen berührte; dabei, plauderte sie fortgesetzt die pikantesten Dinge mit unschuldsvoller Miene und so selbstverständlich in Ton und Sprache, daß Unbefangene

ihre Absicht gar nicht merken konnten. Und erst beim Tanze! Frau Gisa schüttelte sich vor Ekel, wenn sie daran dachte. Wie sie sich anschmiegte, wie hingebend, wie zutraulich sie tat, und wie sie sie es immer und immer wieder einzurichten wußte, daß Philipp mit ihr tanzte und in den Pausen mit ihr promenierte. Sie ließ ihm aber kluger weise immer noch so viel Zeit, daß er seinen Hausherrenpflichten gerecht werden konnte, daß ihr Treiben im allgemeinen nicht so ausfiel. Und er? Ach, er war ja so unbefangen

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