Paget. Und ich erwidere Deine Liebe ans vollem Herzen wirk lich, ich bin nicht undankbar.' „Nein, das bist Dn nicht, mein Liebling! Allerdings verdankst Dn mir auch alles, denn Deine Eltern hinterließen Dir fast nichts. Was Du bei Deiner Volljährigkeit er hältst, ist eine Bagatelle gegen das, was ich für Deine Erziehung ausgegeben habe. Aber ich that das herzlich gern!' „O Taute,' rief Lily gerührt, „wie soll ich Dir für all Deine Güte danken?' „Ich verlange nichts, als Dich und Philipp glücklich
zu sehen. Wir haben heute viel von Dir gesprochen.' „Bon mir?' Lily wurde sehr blaß, sie fühlte, daß ihre Ahnung sie nicht betrogen. „Nun ja! Warum auch nicht? Wir haben Dich beide so sehr lieb nnd wünschen nnr Dein Wohl. Sage mir, fühlst Du Dich glück lich bei uns, Lily?' Einen Augenblick zögerte das junge Mädchen, danu erwiderte sie hastig: „Ja, ich biu glücklich.' „Das freut mich, zu hören! Ich wünschte, ich könnte dies anch von Philipp ist nicht glücklich!' „Warum nicht?' fragte Lily, unwillkürlich
sie, eine würde volle Miene annehmend. „Du wirst doch nickt Dein Spiel mit seinem Glück treiben, nach all deu Jahren, in denen wir für Dich gesorgt haben, wie eine Fremde von nns gehen wollen. Ist es zu viel verlangt, wenn ich Dich ersuche, mir eiuige Minuten zuzuhören?' „So sprich, Tante!' erwiderte das junge Mädchen mit ge preßter Stimme. „Philipp liebt Dich,' fnhr die Lady in stolzem Ton fort, „uud er wünscht, Dich zu seinem Weibe zu machen. Es giebt in Eng land kanm eine Familie, ans der er nicht hätte
, daß Du Philipp nicht liebst?' „O gewiß liebe ich ihu, aber nicht in der Weise — —' Sie stockte, während dunkle Röte ihr Gesicht übergoß. „Was weißt Du von den ver schiedenen Arten der Liebe? Wer hat gewagt, mit Dir über dieses Thema zu reden?' „Niemand, Tante. Ich dachte nur —' „Du hast nichts zu denken: Deine Pflicht ist, zu gehorchen!' brauste die Lady auf. Doch sie beherrschte sich rasch wieder und sagte in srenudlicherem Tone: „Komm, Lily, sei vernünftig! Versprich mir, daß Du Philipp glücklich
machen willst!' „Kann ich es denn?' war die zweifelnde Autwort. „Natürlich kannst Du es! Seit Jahren schon wünsche ich ja eine Verbindung zwischen euch und war froh, daß Philipp dem ent gegenkam. Aber warnm schaust Du so trübselig drein? Ist es Dir nicht recht?' „Ich werde alles thnn, was Du willst!' eutgeguete Lily verwirrt. „So kanu ich Philipp sagen, daß alles in Ordnnng ist?' Das Mädchen nickte stumm uud brach dann plötzlich in Thränen ans. Die Lady legte ihren Arm um die Weinende und sie zärt lich