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Alpenländer-Bote
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Pagina 10 di 20
Data: 21.10.1934
Descrizione fisica: 20
©eite 10. Nr. 42. (24. Fortsetzung). Gejohle und lautes Aufdröhnen erfüllten den Raum. „Daß ich dächte", lachte der Angerufene. „Jawohl, bestimmt, in zwei Wochen. Sie bringt sieben Mägde mit, damit die schmutzigen Kittel endlich gereinigt werden." Man lachte von neuem und johlte noch zustimmen der, als Beltig aufstand und Philipp einen Kelch, ge füllt mit Wein, vor die Nase hielt. „Bist doch die Amme vom Gabriel Keller. Trink, trink, mein alter Knabe, damit du dich stärkst und damit du neues

— bravo —", riefen die Leute und mun terten den Wirt auf: „Los, Michel. Rin in die Kan dare. Einen Schoppen aus dem besten Faß — der Beltig hat das große Los gezogen — Donnerwetter — dessen Tochter einen Assessor — da wird Gabriel Augen machen. Er wird sich einen Strauß aus wel kem Laube brechen, sich hinter eine Hecke verziehen und Tränen verlorener Liebe in die verdorrten Blät ter weinen." „Das wird er, bravo — das wird er." Philipp hatte sich gesetzt, denn er merkte, daß jede Verteidigung

nicht so laut sprechen", flüsterte ihm Sindig, der Dorfschneider, zu. „Dein Mädel hört es und ihr künftiger Bräutigam ebenso. Es könnte chnen peinlich sein." „Woher denn. Wieso denn. — Und die, mich ver nehmen? Ausgeschlossen, die sind mit sich selber be schäftigt. Aber — was wollte ich noch, weswegen habe ich mich erhoben?" Philipp richtete sich unvermittelt auf, das Gesicht weiß wie die Wand, die Augen groß und gläsern. „Wegen Philipps, du wolltest dem Altknecht eine Standpauke halten." „Ja. Gewiß

. — Zufällig, du triffst den Nagel auf den Kopf. Also — mein lieber Philipp — so heißt du ja, und du gehörtest ja auch zu den drei Anfragern, die damals für Gabriel Keller zu mir auf den Hof ritten. Soeben fällt mir das ein. Also, Philipp, ich an deiner Stelle, das habe ich dir schon soeben vorgehalten, ich an deiner Stelle würde vor den Haiderhofbauer hin treten und sagen: „Mein lieber Keller, ich habe deiner Familie zwar länger als ein Menschenalter gedient. Jetzt aber Schluß

. Es ist aus. Ich kann nicht mehr. Ein bißchen Wert muß ich auf den inneren Menschen legen. Ich meine auf den eigenen. Auf meinen. Jawohl, Philipp, so mußt du sagen, und so mutzt du zu ihm gehen. Sonst bist du kein Mann mehr. Sonst nicht. Ich aber verkünde euch, Leute", wandte er sich an seine Zuhörerschaft, „hier der Altknecht, das ist ein anstän diger Charakter. Der tut, was ich sage, und der schmeißt den Krempel hin." „Bravo — bravo", erscholl es ringsumher. „Er bleibt nicht bei Gabriel. Er sagt ihm den Dienst

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Neueste Zeitung
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Pagina 1 di 6
Data: 19.08.1931
Descrizione fisica: 6
, 18. August. Die Amtliche Nachrichtenstelle meldet: Der Indizienprozeß gegen Philipp Halsmann, der be schuldigt war, seinen Vater Max Morduch Halsmann in den Tiroler Bergen ermordet zu haben, ist noch in allgemeiner Erinnerung und hatte seinerzeit eine europäische Sen sation gebildet. Philipp H a l s m a n n wurde vom Schwur gericht Innsbruck zuerst zu zehn Jahren schweren Ker kers verurteilt, dieses Urteil wurde jedoch vom Obersten Ge richtshof aufgehoben und die zweite Verhandlung, die am 19. Oktober

ein und zehn Geschworene im zweiten Halsmann-Prozeß selbst baten den Bundes- Präsidenten, Gnade zu üben. Philipp Halsmann selbst hatte nie ein Begnadigungsgesuch unterschrieben. Am 30. September 1930 erfolgte seine B e- gnadigung und zugleich seine Ausweisung aus ganz Oesterreich. Zur Fortsetzung seiner Studien begab sich Philipp Halsmann dann nach P a r i s, wo er noch derzeit weilt. Kurz nach der zweiten Verurteilung Halsmanns meldete sich in dem an Zwischenfällen so reichen Prozeß ein Hilfsar beiter

Johann Schneider, der angab, den Mord an dem alten Halsmann begangen zu haben. Das Wiener Landesgericht hat jedoch den Angaben Schnei ders keinen Glauben geschenkt und überdies zog Schneider seine Selbstbeschuldigung zurück, so daß er schließlich vom Morde freigesprochen und wegen V o r- schubleistung verurteilt wurde. Nunmehr haben die Anwälte Philipp Halsmanns: Doktor Franz Peßler in Innsbruck und Dr. Ernst Ruzicka in Wien, am 17. Juli eine neuerlicheAnzeige gegen Johann Schneider erstattet

und am heutigen Tage dem Straflandesgericht in Innsbruck den Antrag überreicht, das Strafverfahren gegen Philipp Halsmann wieder aufzunehmen. ^ In dem Antrag bezeichnet H a l s m a n n als Ursache für seinen Schritt, daß es das Fürchterlichste ist, als unschuldig Verurteilter weiterleben zu müssen. Er unterbreite daher dem Gericht folgende zwei Wiederaufnahmsgründe: 1. Mit bezug auf die Strafanzeige gegen den Hilfs arbeiter Johann Schneider: Das Geständnis Johann Schneiders sei an sich auch ohne Bezugnahme

über Schneider als Täter bewiesen seien, dann müsse derProzetzSchneiderwiederaufgenom- men werden und die Rehabilitierung Philipp Halsmanns automatisch erfolgen. Wenn schließlich die Angaben Schneiders über die Ta 1 bewiefen, die Angaben über den Täter unbewiesen bleiben, so müsse eine Wiederaufnahme des Halsmann-Prozesses erfolgen. Das Wiederaufnahmsgesuch stützt sich auf diese Eventuali tät, daß S ch n e i d e r s T a t s ch i l d e r u n g w a h r ist, ohne daß seine Täterschaft bewiesen erscheint

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 13 di 14
Data: 09.06.1934
Descrizione fisica: 14
Der Mensch ist gut Von Flodoard Krach Der Vorhang fiel, im Zuschauerraum wurde es hell. „An wem hingen deine Augen während des ganzen Aktes so zärtlich?" fragte Ferdinand, blickte neugierig zur Parterreloge empor — und warf sich entsetzt herum. „Un glückseliger, was tust du? Die Dame deines Herzens ist mindestens 55 Jahre alt!" „Sie ist auch sehr häßlich", sagte Philipp und lächelte sanft. „Die Liebe macht sie noch häßlicher. Ich 'bin be friedigt." „Du bist verrückt! Welche Marotte

!" „Ich will dir etwas anvertrauen," sagte Philipp, „sie hat heute durch mich einen schönen Abend. Vielleicht den schönsten ihres Lebens. Sieh mich an! Hätte dieses Un geheuer es sich gestern träumen lassen, daß sie heute die Huldigung eines hübschen, eleganten und jungen Mannes empfangen würde? Der Mensch ist gut. Ich schenke ihr eine schöne Erinnerung. Sie wird heute nachts von mir träu men. Sie wird morgen und die folgenden Tage an mich denken. Voll dankbarer Gefühle. Unfrisiert und in einem entsetzlich geschmacklosen

diese Frauen dazu, ihre Sitze ebenso teuer bezahlen zu müssen, wie andere, deren Hände und Füße im Dunkeln eine angemessene Betätigung finden, da ihnen doch ein integrierender Bestandteil des Vergnügens verloren geht? Es wurde finster, der Vorhang hob sich und über die Logenbrüstung erschien vorsichtig der Kops der Unbekannten in hingebender Neigung. „. . . vielleicht ist sie doch noch ein bißchen zu jung," murmelte Philipp vor sich hin. Donnerstag hatte er sich bei „Madame Butterfly" ein gesunden

frei . . . Wirklich nahm sie dort Platz. „Häßlich, alt und ver drossen," stellte Philipp mit Befriedigung fest und ließ sanft und eindringlich seinen Blick auf ihren Zügen ruhen. Aengstlich musterte sie ihr Kleid. Dann zog sie die Oberlippe verschämt über ihre Schaufelzahne, als wollte sie einen Toilettefehler verdecken, und verlegte den Schwerpunkt ihrer Gestalt durch ein kaum merkliches Rücken auf ihrem Sitz. Während des ersten Aktes blickte Philipp im Dunkel einige Male über die 'Schulter

mit leisem Rascheln ein Bonbon zum Munde — „Theaterbonbons" nannte man das zu deiner Zeit, dachte Philipp und nannte sie behutsam „Du" — mit spitzen Fingern; biß von diesem elenden, win zigen Stückchen Süßigkeit, das sie sonst mit einem brutalen Hieb in den Rachen zu fegen gewöhnt sein mochte, die Hälfte ab. — Für mich, dachte Philipp, einzig und allein für mich. Me, wenn sie mir jetzt die zweite Hälfte anböte? Nicht nötig, meine Teure, nicht nötig. Ich bin unbestechlich. Ich tue, was mir mein Herz

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Alpenländer-Bote
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Pagina 8 di 16
Data: 28.10.1934
Descrizione fisica: 16
Seite 8. Nr. 43. (25. Fortsetzung). „Ich — nicht mehr. Bestimmt, Gabriel, ich nicht mehr. Morgen ist alles vorbei. Ehe die Sonne auf geht, bin ich aus deinem Hause gewandert." „Philipp", rief der Halderhofbauer und stürzte der Treppe zu. Aber der Altknecht kehrte sich nicht an den Ausbruch der Enttäuschung und stieg die letzten Stufen hinan. Als wenn ihn ein Schlag wider die Stirne getroffen hätte, so betrat Gabriel die Stube und so bedrückt und betrübt setzte er sich nieder

sich. Philipp stand auf dem Fensterbrett und hielt die Enden eines Strickes in der Hand. Wie die Erscheinung eines Geistes stand seine Sil houette vor dem graugrünen Hintergrund des dunklen Zimmers. „Du", keilte sich des Kellers vor Erregung zitternde Stimme in die Unheimlichkeit. „Was hast du vor?" »Ich — was soll ich Vorhaben." ,T)u steigst sofort herunter", brüllte Gabriel in je nem befehlenden Ton, der keinen Widerstand kennt. „Ich?" stöhnte der Altknecht. „Du — und das sage

du nicht? Willst du mir nicht den Strick geben?" „Doch — hier. Kann es auch auf eine andere Weise besorgen. Ich habe gesagt, daß ich von dir gehe und — ich muß. Nur — davonlaufen — das vermag ich nicht. Der Weg, den ich schreiten wollte, ist der richtige für mich." „Komm her, Philipp", nahm Gabriel den Knecht beim Arm und zog ihn zu Boden. „Her mit dir, alter Junge. Sei vernünftig. Setze dich. Ich will dir die Stiefel ausziehen und dich zu Bett bringen. Damit du ausschlafen kannst. Du hast

" In diesem Augenblick knallten Peitschenschläge durch die Luft. Pferdegetrappel und Wagengerassel waren zu hören. Ein Fuhrwerk fuhr vor. „Ist denn die Welt verdreht? Wer besucht uns mit ten in der Nacht?" erstaunte sich der Halder und schritt zum Fenster. ,Hallo — wer ist da?" rief Gabriel hinunter. „Das rätst du nicht." „Wie?" „Wir kommen zu dritt." „Du bist es?" »Ich." „Und wen bringst du mit?" „Das wirst du sehen." Der Halder wandte sich vom Fenster und dem Alt knecht zu. „Philipp, was denkst du, wer

da ist. Gertrud. Ein Wunder. Eine Unbegreiflichkeit. Schnett, laufe hinab und öffne die Türe. Ich sage dir — rasch. Was stehst du noch da und halst Maulafsen feil? Noch immer nicht die Torheit aus dem Schädel gerissen? Noch immer nicht?" Der Bauer packte seinen Knecht bei den Schultern und schüttelte ihn. „Du, Philipp, ich bin so unanständig und lasse die Angekommenen warten. Ich lasse sie warten, um dir eine Standpauke zu halten. Wenn du von mir gehen willst, dann tue

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Alpenländer-Bote
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Pagina 8 di 16
Data: 14.10.1934
Descrizione fisica: 16
und Wein wurden in beträchtlicher Menge im „Ochsen" ausge- schüttet; Musikanten dudelten lustige Weisen herunter, und Junge wie Alte bemühten sich. Tanzweisen Folge zu leisten. Aus der weiten Umgegend waren Aste eingetrofsen. Zu ihnen gehörte Beltig mit Frau und Tochter, Gabriels gewesener Braut, und unter ihnen befand sich auch Philipp, der Altknecht vom Halder- hose. Er hatte es in der Einsamkei tnicht mehr ausge halten. Einmal wieder mußte er unter Menschen sein. Zeit seines Lebens

, das ewige Einerlei. Gabriel war schweigsam geworden. Das vermeintliche Unrecht, das man seinem Bruder angetan hatte, zehrte an ihm und es verletzte ihn stark, daß die Bauern verächtlich aus dem Wege gin gen. Er machte, als ob es gleichgültig für ihn sei, aber Philipp wußte, daß es ihm am Herzen und an der Ehre fraß. Vor wenigen Tagen hatte er mit dem Halderhof- bauer Stoppelfelder umgepflügt. Dicht neben ihnen eggte ein Bauer sein schon umgeworfenes Feld. Kein Gruß wurde gewechselt, kein Wort ging

herüber und hinüber. Pein war jede Minute, die verfloß. Und ge stern — sann Philipp nach, als er beim zweiten Elas Bier angelangt war — wie war das gestern gewesen? Eine Fleischersfrau aus derselben Gemeinde, zu der der eben erwähnte Landmann gehörte, stürzte in der Nähe des Halderhofes vom Wagen und verwundete sich am linken Arm. Gabriel war mit Philipp hinzu geeilt, um Hilfe zu leisten und die Verletzte zur bes seren Behandlung in das Haus zu tragen. Man wies ihn aber ab und zog es vor, die Frau

bis zur Ankunft des Arztes auf offenem Acker liegen zu lassen. Eo tief waren die Kellers in der Achtung aller Leute ge sunken, so sehr scheute man es, mit ihnen in Berüh rung zu kommen. Die Beleidigungen, die seinem Herrn widerfuhren, hatten Philipp mit Bitterkeit getroffen und sein Ver langen bestärkt, sich an einer Unterhaltung beteiligen zu dürfen. Einmal wieder unter Menschen zu sein. Deswegen war er heimlich davongeschlichen und hatte sich mitten unter die jubelnde und lachende Schar ge setzt. Man sprach

ihn aber nicht an. Die Verachtung, d>e seinem Gebieter galt, ließ man auch dem Knecht zuteil werden. Erst als man merkte, wi unglücklich der Greis über die Behandlung war, und versuchte, fernen Groll in Alkohol zu betäuben, redete man ihn an. „Philipp", meinte ein junger Bursche, „bei eu<Y müssen köstliche Eigentümlichkeiten herrschen. Du M der Halder — das ist großartig. Wer bewältigt i»e Mägdearbeit? Das Waschen» Spülen und nicht zu letzt das Kochen?" „Wir teilen uns darein", erwiderte Philipp, f t0 J daß ihm Gelegenheit

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Innsbrucker Zeitung
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Pagina 9 di 12
Data: 06.01.1934
Descrizione fisica: 12
, wodurch mikrosko pisch kleine Längenänderungen der Nadel und da durch entsprechende Vibrationen des Resonanzbodens, auf dem die Nadel befestigt ist. hervorgerufen wer den. Die Schwingungen des Resonanzbodens können vom Ohr wahrgenommen werden und damit ist der für die lektrifche Uebertragung von Tönen nötige Kreislauf: Luftschwingungen — Stromimpulse — Aenderungen eines Magnetfeldes — Lustschwingungen geschlossen. Philipp Reis veröffentlichte feine Erfindung zum ersten Male in den Annalen

Mechaniker in den Sechzigerjahren als technisches Spielzeug vertrie ben. mehr wußte die damalige Zeit mit der genialen Entdeckung des Fciedrichdorfer Lchrers nicht anzu fangen. Am 14. Jänner 1874, wenige Tage nach Vollendung seines 40. Lebensjahres, starb Philipp Reis, ohne daß es chm vergönnt gewesen wäre, den ungeheuren Auf schwung des internationalen Nachrichtenaustausches, den feine Erfindung zur Folge hatte, zu erleben. Er selbst hatte die Bedeutung, die der ihm geglückten Entdeckung einmal zukommen

Stromschwankungen gestattete, als dies mit dem von Reis benützten Geber möglich war, stand der praktischen Auswertung der von Philipp Reis der Menschheit geschenkten Erfindung nichts mehr im Wege. 1880 wurde die erste Stadtfernsprechanlage in Mülhausen im Elsaß eröffnet und ein Jahr später folgte Berlin, wo der Betrieb mit 87 Teilnehmerstellen eröffnet wurde. Das Telephon trat nun feinen Siegeszug über den ganzen Erdball an. Viel später erst erinnerte man sich des Erfinders, aber fein Name wurde bisher

nicht so bekannt, wie es der Tragweite seiner Erfindung ent sprechen würde. Das Jahr 1934. in das die Feier sei nes 100. Geburtstages, das 60jährige Jubiläum der ersten öffentlichen Vorführung feiner Erfindung und die 60. Wiederkehr seines Todestages fallen, bietet Anlaß genug, des tragischen Schicksals dieses großen Erfinders zu gedenken- Philipp Reis Zum 100. des Erfinders der Teiepn©nl©> Von Dipl .«Ing. Rudolf Ff hm. v. Call, Innsbruck Es ist eine wenig bekannte Tatsache, daß das Prin zip der Telephonie

von einem Deutschen entdeckt wurde und daß diese in den Sechzigerjahren des ver gangenen Jahrhunderts gemachte Erfindung für mehr als ein Jahrzehnt in vollständige Vergessenheit geriet, bis sie von einem Amerikaner wieder entdeckt und dem Nachrichtendienst nutzbar gemacht wurde. Das Jahr 1934 bietet in dreifacher Beziehung An laß, der Persönlichkeit des Erfinders der Telephonie, Philipp Reis, und seines Lebenswerkes zu ge denken. Am 7. Jänner sind es 109 Jahre, daß Philipp Reis zu Gellnhaufen im Regierungsbezirk

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Innsbrucker Nachrichten
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Pagina 16 di 38
Data: 04.03.1939
Descrizione fisica: 38
7osef Mener: wer ist l)ilcle tzilcl? Noman eines seltsamen Zrauenschickfals Eovvrigd« bv PromelbeuS' Verlag, Dr Etcvacker, Grö bcnzell bet München (9. Fortsetzung — Nachdruck verboten) . Nach Mitternacht des zweiten Reisetages kam Philipp mit geräderten Knochen in Mttrowiza an, fiel im erstbesten Hotel todmüde ins Bett und schlief volle elf Stunden. Gegen Mittag erst-weckte ihn der Hotelwirt mit der Meldung, daß er ein Mietpferd aufgetrieben habe. Philipp packte das notwendigste an Wäsche

und Toklettesachen in ein Bündel, dessen Hülle sein Pyjama darstellte, und übergab seinen Koffer dem Wirt zur Verwahrung. Dann aß er ein halbes Huhn in einer teuflischen Paprikatunke, trank zwei Gläschen Rakija und ließ sich vom Wirt den Weg beschreiben, der wenigstens bis Tabalija, wo ermächtigen muhte, nicht zu verfehlen war, weil er stets ent lang des Ibar verlief. A Dann trat Philipp vor das Tor und betrachtete mißtrauisch das'struppige Pferdchen, das ein Junge am Zügel hielt. Es schien lammfromm, war bloß

mit einer vielgeflickten Trense gezäumt und trug einen landesüblichen Sattel: große mit Heu gefüllte Segeltuchpolster unter vier starken Holzleisten, welche den Sitz darstellten. Ein Stück Kotzen war darübergeschnallt, nur für die Fremden natürlich, denn die Einheimischen saßen auf, den nackten Hölzern. 'Der,Wirt hatte schon Philipps Gepäck an den Sattel ge bunden. Philipp nahm also die Gerte und schwang sich beherzt auf Len Folterbock. Und schon trabte der wackere Iurek in einem, schauderhaften Trott

, § r den Gaul zu sorgen und für morgen einen Führer nach jeljani zu verschaffen. Ein kurzes Nachtmahl: Eier mit jun gen Zwiebeln, fades Maisbrot, Rakija — dann ein Bett, in dem die Müdigkeit sogar die zahllosen Wanzen vergessen ließ. Mit vielen Flüchen begann der nächste Tag. Mit steifen Beinen, wund gerittenen «Schenkeln und zerbissener Haut, kroch Philipp matt wie eine Winterfliege ins Freie. Der gelbe „wilde" Rakija muhte ihn erst wieder ein wenig beleben. --"Der"Iurek stand vergnügt-und'vollgesreffen

mmder Tür, da neben ein zerlumpter Junge. - „Das ist der Junge, der dich zu den , Türken führen wird, Gosvodin", sagte der Gastwirt feierlich. „Zu den Türken": das war Bjeljani, denn dort wohnten nur Moslim. Der Wirt hatte Philipp gestern einiges über Bjeljani erzählt. Es gab dort einen Gasthof, den der alte Ferhad führte, eine kleine Moschee, zwei Dutzend Häuser und sogar die Ruinen einer christlichen Kirche. Das alles war aber weniger wichtig als die acht Stunden auf dem Folterbock. Aber Philipp

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 12
Data: 24.12.1930
Descrizione fisica: 12
noch mitzählen. PROBIERT DIE LUT A EUROPA RASIERKLINGE, SIE IST HERRLICH, 1 STUCK 90 g v LUDWIG TACHEZY, INNSBRUCK 141 Nom Baume des Böse«. Bon Marcel Berger. (Carl Schusvek Verlag Wien-Leipzig.) Evelyne warf Tartigues einen mißbilligenden Blick zu. der vor plötzlichem Mitleid mit La Tour-Aymon ganz feucht war. Philipp schien diesen Blick aufgefangen zu haben und fühlte sich fo schmerzlich getroffen, daß er nur schweigend die Augen schließen konnte. Der Tee wurde gebracht. Aufmerksame Kellner verteil ten

nach meinem Rate bemühte, seine melanck s'sche Stimmung zu überwinden. Seine Zurückhaltung war ge schwunden. er mischte sick» mit unbefangener SeDstverständ- lichteit in das allgemeine Gespräch, erzählte Anekdoten und verstand es. in einem scherzhaften Wortgefecht mit Marius die Lacher auf seine Seite zu bringen. Anton kam mit leeren Händen zurück. „Nun? Die Chartreuse?" fragte Philipp. „Sie ha'-en mir einen unrichtigen Schlüssel gegeben." brummte der Diener grob. „Einen unrichtigen Schlüssel?" La Tour-Aymon

errötete heftig und ich bemerkte, daß er sich mit einem geradezu ängstlichen Blicke nach Doktor Pylhius umsah. der rn die Lektüre der „Züricher Zertung" vertieft war. Philipp stand auf. ließ den Schlüssel, den ihm Anton zurückgebracht hatte, verschwinden, griff in seine Tasche und gab dem Diener einen anderen. Dann setzte er sich düster und nachdenklich wieder zu uns. Wenige Minuten späler brachte der Diener auf einer silbernen Platte eine große Flasche Chartreuse, die minde stens zwei Liter enthalten

mochte. Kellner stellten auf alle Tische kleine Kristallkelche. Die Flasche wurde entkorkt und Philipp wies Anton an. die Gläser zu füllen. Mit dem ersten Gläschen, in dem der safrangelbe Likör funkelte, näherte sich La Tour-Aymon Titto Bertescu und sagte: ..Verehrter Meister, ich bitte Sie. zu gestatten, daß ich das erste Glas dieses köstlichen Getränkes der berühmten Künstlerin Luccioli anbiete?" Lächelnd nahm dre Luccioli an und trank. Nach ihr der Dichter. „Welche Skala von lange entbehrten

Gaumensenfatiö- nen!" rief Titto begeistert, als er sein Gläschen geleert hatte. „Wie kann man dieses Wundergetränk mit seiner spanischen Nachahmung auch nur vergleichen!" Alle wurden bedient. Philipp selbst begleitete den Kell- ner mit der Flasche durch den Saal. Am Tische des Gene rals zögerte nur Frau von Somalis, zu trinken, indem sie die Befürchtung aussprach, nachher nicht schlafen zu können. „Wer denkt heute abend an schlafen." Baron Holbeck und Wersweiler verhielten sich abwar-, tend und stellten

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 11 di 12
Data: 14.05.1937
Descrizione fisica: 12
in Michaelsburg!, verm. 1. m. Helena! v. Liechtenstein, 2 . m. Magda^ lena v. Spaur (gest. 1562), Ambros, gest. 1575, Verm. mit Magdalena v. Welsperg, gest. 1597 in St. Lorenzen, Volkart, Vier- techauptmann, gest. 1613, verm. 1596 mst Beatrix von Fieger, Georg-Philipp, geb. 1609 , Oberst und- Kommandant zu Ko fel (Grenzfestung Eovelo an der italienischen Grenze), gest. nalch. 1665 , verm. mit pas- gualia v. Nooker (geb. Blvrgo im Valfugana- Tala), Johann, Kommandant von Kofel, gest. 1709, vlerm. Nosina-Maria

, wo er (an Entkräftigung) am 14. 4. 1817 starb. Sein Leichnam wurde in der Gruft feiner Mutter, v. Egerer, in St. Lorenzen be stattet. Philipp vlon Müllstätter, Sohn des IV- Honn-Konrad, geb. um 1775, war Gutsblefitzer in St. Lorenzen und als solcher im Jahre 1819 Substitut des Tiroler Lanöesausfchusses. Er wlar seit 1802 mit Anna Fridrizzi vermählt und hatte mit ihr 12 Kinder. Die Familie ge riet in bittere Not, da wandte sich Philipp all d-en Kaiser um eine Anterstützung. Da er aber irgelnlöwlelchle Verdienste

im Frieden oder Krieg oder leine Verwundung nicht aufweifen konnte. Wurde er -am 29 . 11 . 1823 abgewiesen (Wien, Gtaatsarchjiv), jeö'och versprach! ihm öier Kai ser, daß er seinen Söhnen Freiplätzle in öer Kaiserjäger-ErZliehungSanstalt in Hall und den Töchtern präbenöen des Haller Damenstiftes verleihen werde, w,as zum Teile auch geschah. Philipp starb im Ilahre 1856 in St. Lorenzen. Von Philips Kindern war Volkart, geb. 1814, gest. 11 . 1 . 1892 in Klagenfurt, Land- stand in Kärnten, Finanzlanöles

und Theresia wa ren StiftSöamen in Hall, Maria und M a ria Kreszenz starben jung. Von diesen 12 Kindern des Philipp hiatte nur Johann Nachkommen, nämlich Anto nia, geb. 1866, Philipp, geb. 1868, Vil lach, Edu ar ö, geb. 1874, Matrei i. Osttirol, Anna, geb. 1875 . Vonl diesen dürfen noch einige leben, sod-aiß die Familie im Mannes^ stamme fortblüht. Von den Schwestern des Philipp heiratete Karoline (gest. 1872) den Alois Freiherrn von Eeschi, Aloifila den I!ofef vlon Payr.

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 04.09.1935
Descrizione fisica: 8
, wur den in Heidelberg gedreht. Ein Mensch wird verurteilt — mit wenigen Worten ab getan. Punktum! Ob zu Recht oder Unrecht, dafür hat die Geschichte ein besonders krasses Beispiel, auf das hier ein gegangen werden soll. Wie tief ein Mensch sinken kann, ohne dafür direkt ver antwortlich gemacht werden zu können, beweist das grau same Schicksal des Herzogs Philipp von Orleans, besten mo ralischer Untergang wohl in erster Linie in einer Häufung verdammenswerter Machenschaften seiner Umgebung

zu su chen ist. Schon als Kind wurde er von seinen Erziehern — auf höheren Wunsch selbstverständlich — bewußt falsch geleitet, und Liselotte. Prinzessin von Kurpfalz und Herzogin von Orleans, die tapfere Gattin des „Monsieur", wie Philipp allgemein genannt wurde, erinnert ihren Schwager, Lud wig XIV. von Frankreich, voller Empörung daran, daß der Kardinal Mazarin den fünfzehnjährigen Monsieur bereits auf die Weiber losgelasten hat, bloß weil er ihm zu begabt und zu klug war. Philipp durfte um Gottes

, die kürzlich einige Beamtenstellungen zu besetzen hatte, wandte diese bewährten Methoden an. Unter den vielen Fragen, die die Kandidaten schriftlich zu beantworten hat ten, befanden sich auch zwei, die sinnlos waren und die als solche bezeichnet werden mußten. Sie lauteten: Wie lang ist ein Bindfaden?, und: Wie weit kann ein Hund in einen Wald hineinlaufen? Zur größten Ueberraschung der Prüfungskommission wurden beide sinnlosen Fragen von Gründen der hohen Politik hat man Philipp gewaltsam in die Höhle

der weiteren Entwicklung des Feldzuges untätig folgen durfte. Man war nicht nur nei disch auf seinen Sieg, vergaß nur zu gern, daß Monsieur ihn für sein Vaterland errungen hatte, sondern fürchtete vor allen Dingen, daß das Ansehen des Aelteren darunter leiden könnte. Doch auch damit noch nicht genug der bewußten Unter jochung eines Außergewöhnlichen. Der Staat überrascht Philipp mit einer neuen „ehrenvollen" Ausgabe. Herzog von Orleans hat sich zu verheiraten! Die Ehe darf in diesen Kreisen

keine Privatangelegenheit sein — Gefühle sind Luxus — der Staat bestimmt die Wahl der zukünftigen Ge mahlin. Der Staat aber ist der König, der in einer Heirat mit der Pfalz politische Vorzüge für Frankreich sieht. Die zukünftige Gemahlin heißt also: Liselotte, Prin zessin von Kurpfalz! Philipp von Orleans hält dieser fortgesetzten Knebe lung des eigenen Willens nicht stand, ebensowenig wie er die heimtückischen Angriffe einer rücksichtslosen Umgebung übersieht. Er verliert den inneren Halt, verliert die Kon trolle

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 8 di 16
Data: 10.01.1931
Descrizione fisica: 16
war. In meinen Schläfen klopfte es; ich fühlte, daß mir das Blut in den Kopf stieg, und daß sich meine Züge verzerrten. Dann sammelte ich mich gewaltsam. Gerade die Intensität der Ver suchung gab mir die Kraft, einen Schritt zurückzutreten und meine Lippen von ihrem berauschenden Nacken fernzuhalten. Ich hatte klug daran getan — denn plötzlich stand Philipp neben uns. Ich zwang mich zu einer scherzhaften Anrede: „Ach. unser Pessimist!" „Nun." sagte La Tour°Aymon mit zweideutiger Heiter keit. „hast du noch immer

die Absicht, sie zu begnadigen?" „Mehr denn je." „Um was handelt es sich?", fragte Evelyne. .Um mich? War ich verurteilt?" Ihr Lachen klang unschuldig. Ungeschickt versuchte ich zu erklären: „Die Sache verhält sich so: Philipp und ich haben diese ganze vornehme Gesellschaft geprüft und haben festgestellt, daß ied»c einzelne eine Unmenge von Schändlichketten und Derbrechen auf dem Gewissen hat..." ».Warum überall das Böse suchen?" Philipp sah fie von der Seite an. Mit einem merkwür digen Ausdruck

von Zärtlichkeit und Verachtung. Trotzig stampfte sie mit dem Fuße auf: „Ich habe gesagt, daß ich heute Abend vergnügt sein will. Ist denn das wirklich zu viel verlangt?" „Und der Krieg . ..?. streß Philipp hervor. „Sprechen Sie nicht vom Kriege!" „Der Tod..." „Erzählen Sie mir nichts vom Tode!" „Von ivas denn?", fragte er mit Nagender Stimme. „Bon der Liebe!" „Dre Liebe setzt Leben voraus . .." „Ich wiederhole noch einmal." sagte sie und legt« ihre Hand aus seinen Arm. ..daß ich das Vorhandensein

des Un glücks nicht leugne. Es gibt wirklich unsagbar viel Elend und Leid. Morgen will ich. sorveit es an mir liegt, versuchen, es zu lindern. Heute aber will ich nicht daran denken. Wenn Sie wollen, daß wir Freundebleiben. Philipp, seien Sie fröhlich wie die anderen und lachen Sie!" „Und wenn es mir unmöglich ist?" „Ja, dann .. .' Sie wollte ihm ein verletzendes Wort hinwerfen, aber der Mut verließ sie. Sie sah ihm mit einem Blick voll Mitleid rns Gesicht, einem Blick, der einen Rest von Zuneigung

für diesen Mann verriet, den der Tod gezeichnet hatte. „Dann bin ich böse." sagte sie schwach, „für lange Zeit böse!" Er trat zurück und fragte mit merkwürdiger Feierlichkeit: „Wir scheiden also als Feinde?" Irritiert durch den Ton seiner Stimme und seine Hal tung rief fie aus: „Als Feinde?" „Evelyne," sprach er. „beeilen Sie sich, wenn Sie glücklich sein wollen." M:r mißfiel diese Art. sich einen dramatischen Abgang zu verschaffen, und ich versuchte, zu vermitteln: „Philipp!" Ohne sich umzusehen

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Innsbrucker Nachrichten
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Pagina 14 di 32
Data: 25.02.1939
Descrizione fisica: 32
für den Tod Marias haben." „Herr, Sie wissen wohl nicht, was Sie damit sagen", fuhr Neudörfer auf. „Ich habe als einziges lebendes Familienmll- glied Marias Erbe angetreten. Und Ihre Frage ist so gestellt, als ob Sie Zweifel an ihrem Tode und damit an meiner Erb- bereckstigung hätten." „Solche Zweifel liegen mir fern", erklärte Philipp ruhig. „Aber Sie werden mir zugestehen ..." „Zuerst ersuche ich Sie, mir zu sagen, mit welchem Recht Sie diese Frage stellen?" »Ich erzählte Ihnen ja schon

gesund und geistig normal ist." „Seltsam, sehr seltsam. Es scheint, daß Sie diese Schwester erst vor kurzem gesehen haben?" „Ja. gestern. Sie lebt in der Heilanstalt Amerlügen bei Feldkirch." War nicht jetzt das gesunde, rote Gesicht um einen Schein blässer geworden? Die Sonne schien durch die halb zurück gezogenen, weiß und lichtocker gemusterten Vorhänge ins Zimmer, konnte diese Beleuchtung die plötzliche Blässe hervor gerufen haben, oder täuschte Philipp seine durch die unfreund liche Art

Neudörsers immer mehr gesteigerte Antipathie? „Haben Sie diese Pflegerin vielleicht ärztlich behandelt?" fragte Neudörfer. „Nein", antwortete Philipp, und bedauerte gleichzeitig, daß er sich nicht als Hildes Arzt ausgegeben hatte, der ja zur Ein bringung von Auskünften berechtigt gewesen wäre. „Ich habe zwar den Fall mit dem Chefarzt der Anstalt eingehend be sprochen und bin über die medizinische Seite der Angelegenheit mformiert. Mer die Behandlung selbst liegt in den Händen des Chefarztes

, mir kommt das alles reichlich phantastisch vor. Sie werden begreifen, daß ich an dieser Hintertreppenangelegenheit kein nennenswertes Interesse habe. Damit Sie aber nicht umsonst gekommen sind, will ich Ihnen die Dokumente über Marias Tod vorlegen." Er öffnete eine Schreibtischlade und entnahm ihr eine dicke Mappe. Dann blätterte er in den Papieren. „Hier der Totenschein", sagte er, das Blatt hinüberreichend, „und hier der Gerichtsbeschluß über die Hinterlaffenschast. Das genügt, denke ich." Philipp

, sie Ihnen zu zeigen." „Dann will ich nicht länger stören", sagte Philipp, seinen Aerger mühsam bezähmend. „Guten Tag!" Er drehte sich um und verließ das Zimmer, während ihm der andere einigermaßen verdutzt nachsah. Auf dem Wege zum Bahnhof, den Philipp zu Fuß zurück legte, wurde der Zorn über das unhöfliche und kratzbürstige Benehmen des Generaldirektors aber allmählich von der Ueber- zeugung verdrängt, daß dieser für sein Benehmen doch einen Grund haben mußte. Gut, es war vielleicht von Philipp ungeschickt

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Reuttener Nachrichten
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Pagina 1 di 6
Data: 24.04.1931
Descrizione fisica: 6
annehmen, daß er sich nun wieder gänzlich erholen werde. Wenige Tage nach seiner scheinbaren Genesung jedoch fesselte ihn das in ihm keimende Leiden neuerdings wieder auf sein Krankenlager. Eine innere Krankheit zehrte an seinem Körper und nach dreimonatlichem Kampfe siegte sie über die sonst starke Natur des Verblichenen. In der Nacht vom Montag auf Dienstag um halb 1 Uhr früh forderte der Todesengel sein Opfer und ruhig und still auf leisen Sohlen, ging er von uns in ein besseres Jenseits. Philipp

, sondern höchstens einen Platzwechsel bedeutete. Als er vom Gemeindedienste schied, schied er nicht von der gewohnten Arbeit für das Gemein wohl, hörte seine Arbeitsfreude, seine Bereitwilligkeit für die Mitmenschen nicht auf. Als im Jahre 1927 in Reutte der große Umschwung kam, trat Philipp Singer in die Reihen der neuen Gemeindevertretung, der er bis zu seiner Erkrankung mit seinen Kenntnissen und seinen reichen Erfahrungen mit Rat und Tat an die Hand ging. Er bekleidete in mehreren Komitees wie im Holz

- und Baukomitee die Obmannstelle, war Mitglied des Verwaltungsrates des Elektrizitätswerkes Reutte und arbeitete noch an verschiedenen anderen Stellen tatkräftig mit. Ganz besonders schwer betroffen durch das Hin scheiden Philipp Singers ist die christlich-soziale Fraktion des Gemeinderates, die in ihm einen treuen Mitarbeiter, einen nie versagenden Freund und erfahrenen Berater verliert, dessen Tod einen unersetzlichen Verlust für die Fraktion und den Volksverein in Reutte bedeutet. Philipp Singer vermählte

52 Jahre, war er ein eifriges Mitglied der Bürgerkapelle Reutte. Durch Jahrzehnte hindurch versah er das Amt eines Kapell meisters. In Würdigung seiner verdienstreichen und auf opfernden Mitarbeit ernannte ihn die Kapelle zum Ehren kapellmeister. Bis zu seinem Tode versah er auch das Amt des Obmannes der Musikkapelle Reutte. Seit seiner frühesten Jugend gehörte Philipp Singer dem Männer gesangsverein Reutte an, zählte auch zu den Mitgründern dieses Vereines und erhielt im Jahre 1922 die Ernen nung

zum Ehrenchormeister. Der Heimgang Philipp Singers reißt eine große, schwer überbrückbare Lücke sowohl innerhalb der Ge meinde, als auch in den verschiedenen Vereinen, denen er angehört. Der um das Allgemeinwohl so hochver diente Mann ging von uns, um im Jenseits den Lohn zu empfangen, den er sich verdient. Uns Zurückgeblie benen bleibt die Wehmut des Abschiedes und sein mah nendes Beispiel. — 30 Jahre treue Dienste. Kürzlich beging Herr Ober-Jnsp. Ru di gier sein 30jähriges Dienstjubiläum. Nachträglich unseren

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Innsbrucker Nachrichten
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Pagina 18 di 74
Data: 21.01.1939
Descrizione fisica: 74
nach der unbezweifelbaren Totmeldung der Maria von Voltelini von vornherein an, daß es sich bei dieser Unbekann te um eine zweite Person handeln müsse. Im Eintragsjournal der psychiatrischen Klinik eingetragen unter 340 am 8. Novem ber 1918. Das Journal trägt den Vermerk: „Uebernommen vom Bahnhofskommando Wien, Nordbahn hof, Leutnant Philipp Spielvogel, Schützenregiment, laut Verpflegszettel." . „Na also", rief Philipp, „das ist sie! Wie ist sie im Journal verzeichnet?" „Als unbekannte Pflegerin, etwa 21jährig

am 23. Dezember 1918 übergeben." Phüipp hatte mit steigender Erregung gelauscht. Als er aber nun die Auskunft hörte, sprang er auf und packte Herrn Zeiser bei beiden Armen. „Sie lebt also!" rief er freudig. „HUde Hild! Sie sind ein Teufelskerl, Herr Zeiser, daß Sie das so schnell herausgebracht haben. Aber wo ist sie jetzt?" Herr Zeiser tat ärgerlich: „Auch das werden wir heraus finden! Uebrigens, mir scheint, Sie sind ein wenig verliebt in diese angebliche Maria." „Das scheint mir auch", sagte Philipp

gewöhnliche Auskünfte. Zusammen neunzig Schilling. Ich habe Ihr Konto bereits belastet. Und nun muß ich aber gehen." Er stand auf und übergab Philipp die drei Blätter. Philipp geleitete ihn zur Tür und kehrte dann in das Wartezimmer zurück, um immer und immer wieder die dritte Auskunft Lurchzulesen. Im Dezember 1918 entlasten. Da muß sie ja sicherlich längst wieder die Erinnerung gefunden haben, voll kommen gesund sein. Er würde sie vielleicht bald sehen, mit ihr sprechen können. Jetzt erst

. Ja. Aber er ist schon seit Jahren tot." „Aber seine Schwester wohnt doch hier?" „Der HUd hat keine Schwester mehr gehabt." „Aber Sie irren sich", rief Philipp erschrocken. „Sein« Schwester Hilde, die im Krieg Krankenpflegerin gewesen war." „Da muß eine Verwechslung vorliegen, lieber Herr", er klärte die Frau bedächtig. „Der Hild war der Schwager mei nes Mannes aus erster Ehe. Er hatte nur eine Schwester, die Marie, die schon vor zwanzig Jahren gestorben ist. „Ich versteh' das nicht", sagte Philipp verwirrt

, daß ihm die Papiere gestohlen worden seien, wie er hamstern war?" Die Tür wurde ein wenig aufgestohen und ein etwa sech zehnjähriges Mädchen guckte Philipp an, das offenbar dem Gespräch gelauscht hatte. „Richtig", sagte die Alte, „dos habe ich ganz vergessen. Er war im Marchfeld Hamstern, der Hild, als Bahirbeamter hatte er ja billige Fahrt gehabt, wissen Sic, und ist einmal in der Bahn eingeschlafen. Da haben sie ihm die Papiere gestohlen, und er hat sie nimmer zurückkriegen können." „Dann ist es möglich

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Innsbrucker Nachrichten
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Pagina 18 di 42
Data: 18.03.1939
Descrizione fisica: 42
." „Haben Sie es noch hier? Ich komme aus Bjeljani." „Es ist noch da. Einen Augenblick." Dann schob der Beamte das Formular durch den Schalter, und Philipp las: „Philipp Spielvogel, Bjeljani, Mitroviza. Identität Marias festgestellt rückkehret sofort Zeiser." Als das Auto vor Philipps Wohnhaus hielt, kam Trumpf schon aus dem Haus gesprungen. «Wir haben sie", brüllte er, mit beiden Händen in der Lust herumfuchtelnd. „Herr Doktor, wir haben sie! Sie ist's, sie ist's!" „Schrei nicht so närrisch", sagte Philipp, nachdem

er den Chauffeur abgelohnt halte. „Und was meinst du eigentlich?" „Die Maria, die Maria, das Fräulein MariaI" „Ja, zum Teufel, was weißt du denn davon?" „Ich —" Trumps verstummte jäh erschrocken — „ich — nix, der Herr Zeiser wird's Ihnen schon sagen, der Herr Zeiser — er wird's Ihnen schon sagen." Philipp sah ihn prüfend an. Der gute Trumpf schien jetzt auf einmal in den Boden versinken zu wollen, wich seinen Blicken aus, seine Hände fingerten an der grünen Leinenschürze herum, auf die er sonst so stolz

war. Er hatte irgendeinen Mist gemacht, das war sicher, wie aber konnte das mit Herrn Zeiser Zusammenhängen? Na, man würde ^a bald genug hören. Im Wohnzimmer lief schon Herr Zeiser aufgeregt auf und ab. Er war diesmal ohne seinen stadtbekannten Ueberrock er schienen, dafür quollen jetzt alle Rocktaschen von Papierbündeln üper. Als Philipp eintrat, warf er sich stolz in die Brust. „Also, Herr Doktor! Was sagen Sie zu meiner Arbeit! Da waren Sie platt, was, als Sie mein Telegramm erhielten?" „Nicht ganz so platt

, werden Sie hören! Zeiser Auskunftei erfährt alles! Da Hab' ich mir wieder ein Glanzstück geleistet. Ihre Reise war leider zwecklos. Schade um die Kosten." . „Es tut mir nicht leid, daß ich in Bjeljani war. Ein inter essantes Nest, ganz türkisch, man glaubt irgendwo im Orient Zu sein." , . : Trumpf erschien jetzt mit Wassergläsern und der Kognak- flasche und stellte das Tablett auf den Tisch. „Schenk ein und verschwind!" sagte Philipp. „Er wird nicht verschwinden", meinte Zeiser gravitätisch

eine tüchtige Kopfnuß gewärtigen müsse. Philipp blickte erstaunt von einem zum andern. „Er sieht aus wie das verkörperte schlechte Gewissen", sagte Philipp endlich. „Da stimmt also etwas nickt. Es wird gut fein, wenn Sie einmal zu erzählen beginnen." „Das will ich schon die ganze Zeit. — Erinnern Sie sich noch unserer Situation an dem Tage, an dem wir Ihre Reise be schlossen. Ziemlich schäbig, nicht wahr? Da war es unser rbäckerer Trumpf, der eine glorreiche Idee hatte." „Er konnte doch gar nicht wissen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 19.08.1931
Descrizione fisica: 8
der aufopfernden Be- mübungen der Ortsfeuerwehr und der Fe "erwehren aus den benachbarten Dörfern gebannt wurde. Aus dem Gerichtsfaal. Wiederaufnahme des Halsmann-Prozeffer? Wie die „Amtliche Nachrichtenstelle" meldet, haben die Anwälte Philipp Halsmanns, Dr. Franz Peßler in Inns bruck und Dr. Ernst Ruzicka in Wien, eine Anzeige gegen Johann Schneider erstattet und gestern dem Straflandes- aericht in Innsbruck den Antrag überreicht, das Strafver fahren gegen Philipp Halsmann wieder aufzunehmen. Schneider

geschehen sei. Wenn jedoch die Angaben Schneiders über die Tat und die Angaben über Schneider als Täter bewiesen seien, dann müffe der Prozeß Schneider wieder ausgenommen werden und die Rehabilitierung Philipp Halsmanns automatisch erfolgen. Wenn schließlich die Angaben Schneiders über die Tat bewiesen, die Angaben über den Täter unbewiesen bleiben, so müsse eine Wiederauf, nähme des Halsmannprozesses erfolgen. Das Wiederauf nahmsgesuch stützt sich auf diese Eventualität, daß Schnei ders Tatschilderung

wahr ist, ohne daß seine Täterschaft be- wiesen erscheint. Aus dem aufgenommenen Lokalaugen schein ergebe sich, daß das Geständnis Schneiders an sich geeignet sei. alle Rätsel dieses Prozesses zu lösen und den Nachweis zu führen, daß Philipp Halsmann zur Zeit der Tat nicht im ausschließlichen Gelegenheitsverhält nis stand. Oben auf dem Wege seien Versuche zu merken, die Spuren des Mordes zu verbergen und einen Unfall zu markieren. Unten am Bache habe die Situation jedoch einen Raubmord annehmen

lassen. Gerade aus diesem Umstande ergebe sich, daß ein dritter in dem Augenblick tätig war, als er sich unten am Bache um feinen Vater bemühte. Im Augenblick, in dem Halsmann von seinem Vater davon lies um Hilfe zu holen, habe der dritte, der ursprünglich die Spuren am Wege nur verdeckt, damit Philipp Hals- mann ihn und sein Werk, solange seine Tat nicht vollendet war, nicht bemerken sollte, keine Veranlassung mehr gehabt, den mörderischen, bezw. räuberischen. Angriff zu maskieren. Aus den neuen

Ausführungen Dr. Ruzickas zeige sich, daß das Geständnis Johann Schneiders nur von diesem selbst stammen kann, daß seine Verhöre vor der Polizei und vor dem Untersuchungsrichter eine derartige Beherrschung der Situation ergaben, daß sie klar auszeigen, daß der Täter selbst spreche. Das Aktenmaterial über Jo hann Schneider enthalte daher den Nachweis der Täter schaft eines dritten, darüber hinaus die Möglichkeit einer Täterschaft Schneiders, jedenfalls aber den Nachweis der Schuldlosigkeit Philipp Halsmanns

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Kitzbüheler Nachrichten
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Pagina 1 di 6
Data: 22.08.1931
Descrizione fisica: 6
Annoncen-Expedition Kratz. Gefells, m. b. H., Innsbruck, Fuggergasse 2, Telefon 424 Samstag, 22. August 1931 Wochenkalender: 23. Sonntag Philipp B., 24. Montag Bartholom, 25. Dienstag Ludwig. K., 26. Mittwoch Zephgcin, 27. Donnerstag Josef Kal., 28. Freitag Augustin, 29. Samötag Johann Ent. Wochenereignisse Schweres Eisenbahnunglück in Steiermark 15 Tote unö 7 Schwerverletzte Sonntag, den 16. ds., um 3.50 Uhr früh ist zwischen den Bahnhöfen Hinterberg und Göß der Strecke Villach —Bruck a. d. Mur

Halsmann? Der Prozeß gegen Philipp H a l s m a n n, der beschuldigt war, seinen Vater Max Halsmann im Zillertal ermordet zu haben, ist noch in allge meiner Erinnerung. Philipp Halömann wurde vom Schwurgericht Innsbruck zuerst zu zehn Jahren schweren Kerkers verurteilt, dieses Arteil wurde jedoch vom Obersten Gerichtshof aufgehoben und die zweite Verhandlung, die am 19. Oktober 1929 beendet wurde, brachte die Verurteilung zu einer vierjährigen Kerkerstrafe. Am 22. Jänner 1930 wurde dieses Arteil

rechtskräftig. Kurz nach der zweiten Verurteilung Halsmanns meldete sich in dem an Zwischenfällen so reichen Prozeß ein Hilfsarbeiter Johann Schneider, der angab, den Mord an dem alten Halsmann begangen zu haben. Das Wiener Lanöeögericht hat jedoch den Angaben Schneiders keinen Glauben geschenkt und überdies zog Schneider seine Selbstbeschuldigung zurück, so daß er schließlich vom Morde freigefprochen und wegen Vorschub- leistung verurteilt wurde. Nunmehr haben die Anwälte Philipp Halsmanns: Dr. Franz

p e ß l e r in Innsbruck unö Dr. Ernst N u z i c k a in Wien, am 17. Juli 1931 eine neuerliche Anzeige gegen Johann Schneider erstattet und dem Straflanöesgericht in Innsbruck den An trag überreicht, das Strafverfahren Philipp Halö- manns wieder aufzunehmen. Ein Gesetz gegen das Doppelveröienerlum Der Sozialminister Dr. N e s ch hat der Negierung in Wien einen Gesetzesentwurf zur Bekämpfung des Doppelverdienertums vorgelegt. Das Gesetz ver bietet jeden Dienstgeber ohne Bewilligung der indust. Bezirkskommission

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