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Tiroler Post
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Pagina 4 di 10
Data: 20.01.1900
Descrizione fisica: 10
, sondern ihn manchmal direct einschläfert, das begreifen wir nicht. Im 1. Act schwätzt Dorner, ehemaliger Universitätsactuarius lange, lange — es wird schon peinlich — vor sich hin, von sich selbst, von seiner Entlassung, vom neuen Rector und von seinem lieben Pflege sohn Philipp; dann spricht er — ebensolange — mit Margarethe, „einer Stickerin", die schon lange bei ihm ist. Es tritt nun cand. jur. Philipp auf, Dorners Pflegesohn; er ist das außerehliche Kind einer Schwester des alten Actuars, also ein Sündenkind

; er steht jetzt vor dem letzten Staatsexamen; er ist der Bräutigam der Margarethe. Liebesscene ; der Alte geht fort, Philipp nimmt die Jause und geht wider fort; nun geht Margarethe auch noch ab, und man hat Gelegenheit, einige Minuten, es sind pein liche Augenblicke, die Bühne leer zu seh'n; sie kommt endlich wieder, geht aber wieder fort und die Bühne steht wiederum leer; jetzt kommt sie und arbeitet an einer Stickerei. Der Besuch des Sohnes des neuen Rectors versetzt sie in Schrecken

; denn sie hatte mit ihm vor Jahren ein Verhältnis, das nicht ohne Folgen geblieben war. Schmählich hatte er sie verlassen. Langer Wortwechsel zwischen beiden; Wartenberg bietet ihr sogar seine Hand, nachdem sie andere ehr lose Anträge zurückgewiesen hatte; sie lehnt ab, er verhöhnt sie, wird zudringlich — da kommt Philipp; Forderung; Dorner tritt auf, schickt den Wartenberg davon: „Margarehe, bringe mir das Abendessen"; pfeift. Vorhang füllt. Dies der erste Act. Das Auftreten Wartenbergs bedeutet erregendes Moment, sowohl

als Stei gerung und Höhepunkt und in gewisser Linie auch noch Katastrophe, wenn man nicht das Durchfallen bei der Prüfung als solche ansehen muss; das Duell aber, das aus dieser Scene fließt, geht mit dem wahrscheinlichen Tode Philipps aus, kommt aber nicht mehr auf die Bühne; weil aber Philipp nun schon einmal sterben muss, so lässt der Verfasser Philipp von einem schweren Lungenleiden befallen sein, das ihm den Garaus machen muss. Im 2. Act platzt mitten in die erwartungsvolle Frende der Durchfall

Philipps beim Examen; Dorner geht fort, um Luft zu schöpfen! Es kommt zur Er klärung zwischen Margarethe und Philipp, der indessen von dem Verhältnis zu Wartenberg erfahren hat; er will ihr nicht verzeihen, jagt sie davon; der Alte führt sie zurück, erfährt erst jetzt ihre Schuld, verzeiht ihr aber. Ppilipp bleibt unversöhnlich, selbst als Dorner ihm sagt, dass auch er ein „Sündenkind" sei. Das Mottiv: Sündenkinder tritt deutlich hervor. Es hat den Knoten schürzen helfen und dient

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Meraner Zeitung
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Pagina 9 di 22
Data: 10.04.1898
Descrizione fisica: 22
M., 43 S' lame» des Schicksals. ^ Erzählung v»n Robert LouiZ Jeff«rson. (») (Nachdruck verboten) Tom zuckte die Achseln. „Besser ein Sklavcntreibcr in Afrika, als ein Zuchthäusler in England,' antwortete er. «Ich bin gekommen, um Euch etwas zu sagen; ich habe jetzt mit meinen Kameraden einen mehrtägigen Weg vor mir, fühlt Ihr Euch kräftig genug, so lange allein bleiben?' «Ich denke, es wird gehen,' erwiderte Philipp, „ich danke Euch vielmals für Eure Freundlichkeit, die Ihr mir erzeigt

.' „Nun, wir sind Landsleute, da muß ich schon etwas für Euch thun. Vor allem will ich Euch einen Rath geben: verlaßt diese Hütte nicht eher, als bis ich wieder komme. Wenn Euch die Schurken von Arabern sehen, so werdet Ihr endlosen Qualen ausgesetzt sein, aber ich will Euch nicht verlassen.' So konnte doch vielleicht noch Alles gut werden. Philipp betete heiß und inbrünstig zu Gott, und Ruhe und Frieden zogen in sein geängstetes Herz ein. Im Laufe des folgenden Tages mußte er wieder einen so entsetzlichen Auftritt

. Ein furchtbares Ringen folgte. Philipp mußte der Ilebermacht weichen; gleich dem Sklaven wurde er ge fesselt und mit fortgeschleppt. Weiter ging's, ununterbrochen weiter; rechts und links sah Philipp die armen Opfer fallen, aber ohne Gnade und Erbarmen ivurde die Karawanne vorwärls getrieben. Nach einem, wie es Philipp schien, endlosen Marsch kamen sie an die Mündung des Zambesi. Dort lag ein Schiff vor Anker. Philipp glaubte seinen Augen nicht zu trauen; es war das Schiff des schurkischen Kapitäns

. Nicht lange danach stand dieser auch schon vor ihm. „Guten Tag, mein Herr,' sagte er niit dem freundlichen Grinsen, das Philipp so haßte, „wo haben Sie denn Ihren Gefährten?' „Er ist todt, und mit mir wird's wohl aus bald so weit sein,' war Philipp's Antwort. „Wie sind Sie denn hierher gekommen? Aber ich kann mir's schon denken, Sie sind den Treibern in die Hände gefallen. Ist's denn da nicht besser, ein Sklaven händler zu sein, als selbst ein Sklave?' Ohne eine Antwort abzuwarten, wandte er sich fort

. Am nächsten Morgen sollte Philipp mit seinen un glücklichen Leidensgefährten eingeschifft werden. Als er indeß in der Frühe des folgenden Tages aus seinem Schlafe erwachte, sah er sich zu seiner un aussprechlichen Freude von englischen Seeleuten umgeben. „Rettet mich, rettet mich,' rief er laut. Sein Flehen war nicht vergebens; er wurde von mitleidigen Männern aufgehoben und auf deren Schiff gebracht. Ein englisches Kanonenboot war in der Nacht an gekommen; als die Matrosen bei Sonnenaufgang

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Unterinntaler Bote
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Pagina 3 di 6
Data: 09.12.1893
Descrizione fisica: 6
Vorarbeiten für eine schmalspurige Lokalbahn von der Station Bergisel der Innsbrucker Tram bahn nach Schloß A m r a s ertheilt. (Ein passendes Weihnachtsgeschenk) für die reifere Jugend und alle, die sich für die Helden jener großen Zeit erwärmen, die unser Vaterland Tirol so berühmt gemacht hat in der Zeitgeschichte, ist das „Lebensbild aus der Kriegsge schichte Tirols", das Heinrich von Wörndle von seinem Ur großvater „Dr. Philipp von Wörndle zu Adelsfried und Weierburg, Tiroler Schützenmajor und Land

sturm-Hauptmann" mit geschickter Hand entworfen hat und das soeben im Verlage der Buchhandlung des kath.-polit. Preßvereines in Brixen erschienen ist. Zumeist mitBe- nützung urkundlicher, vielfach noch nicht gedruckter Quellen führt uns der Verfasser sowohl den Lebensgang seines Hel den als auch, untrennbar von diesem, ein Stück Zeitgeschichte vor Augen, das die Jahre von 1755 bis 1818, dem Todes jahre Philipp von Wörndle's, umfaßt. Welches Interesse das 206 Seiten starke und recht hübsch

ausgestattete Büch lein zu bieten vermag, kann nicht besser erwiesen werden, als wenn wir gleich hervorgehoben, daß Dr. Philipp von Wörndle der Anführer der Helden von Spinges im Jahre 1797 war. Wir können uns aus Mangel an Raum nicht daraufeinlassen, ans dem von der ersten bis zur letzten Zeile frisch, mit Pa- tismus und kindlicher Pietät geschriebenen Lebensbild Weiteres mitzutheilen: es mag genügen, wenn wir das Buch mit voller Ueberzeugung dringend empfehlen und rathen, es auf den Weihnachtstisch

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Meraner Zeitung
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Pagina 9 di 18
Data: 19.03.1898
Descrizione fisica: 18
3t > Hoittn dks Zchicksals. Hizlhlung «on Robert Louis Jefftrfon. ») (Nlllbdruck verboten ) Für den Hinweg zu der etwa eine halbe Stunde weiten Bahnstation benutzte er seines Schwiegervaters Geschirr, während er den Rückweg zu Fuß zu machen gedachte. Philipp war in gehobener Stimmung; nur noch wenige Stunden trennten ihn von dem ersehnten Zeit punkt, da er durch das geheiligte Band der Ehe mit der verbunden werden sollte, die ihm die Liebste auf Erden war. Die Geschäfte waren bald erledigt

, und leichten Herzens trat Philipp den Heimweg an. Es war ziemlich dunkel, als er die Eisenbahn verließ, doch er kannte genau Weg und Steg und schritt rüstig vorwärts. Er war noch nicht weit gekommen, als er in einiger Entfernung einen Schatten bemerkte. Viel leicht ist es ein Kohlenarbeiter, der sich verspätet hat, dachte Philipp und achtete nicht weiter darauf. Da fühlte er sich plötzlich bei der Schulter gefaßt, eine Stimme zischte die Worte in sein Ohr: „Wenn Du nur einen Laut von Dir giebst

, bist Du verloren.' Philipp war im ersten Augenblick starr vor Schrecken, doch ermannte er sich bald und packte seinen Angreifer mit kräftiger Faust; ein heftiges Ringen folgte und nach wenigen Minuten lag der Fremde am Boden. Der Mond brach hinter den Wolken hervor, er blickte durch das Gezweig und beleuchtete die seltsame Szene in dem einsamen Walde. Beim Niederfallen hatte sich der Räuber an einem großen Steine den Kopf aufgeschlagen; er hielt, an scheinend vor heftigen Schmerzen, die Augen geschlossen

. Philipp vermochte sell'st seinen bittersten Feind in diesem elenden Zustande nicht ohne Hilfe zu lassen, er flößte ihm ein paar Tropfen von dem Cognac ein, den er zufällig in einem Reisesläschchen bei sich hatte, und es dauerte auch nicht lange, so schlug der Fremde die Augen auf. „Erbarmen,' war das erste Wort das er stammelte, während er Philipp mit flehendem Blick in's Gesicht sah. Mit einemmale schrie er auf: „Philipp!' In demselben Augenblick erkannte auch Philipp den Räuber

, und indem er vor Kummer sein Gesicht in den Händen vergrub, rief er schmerzlich: „O Gott, Hans, mein Bruder!' Ja, es war sein Bruder, der Verlorne Sohn, der Schande über Schande auf die Seinigen gebracht, der seinem alten Vater fast das Herz gebrochen hatte. „Wie kommst Du hierher, und in diesem Aufzug?' fragte Philipp mit einem Blick auf die Sträflingskleider, die sein Bruder trug. „O, es handelt sich nur um einen kleinen Tausch. Ihre Majestät die Königin schien Wohlgefallen an meiner Kleidung zu finden und ließ

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Meraner Zeitung
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Pagina 9 di 18
Data: 08.04.1898
Descrizione fisica: 18
Lame« des Schicksals, Sljühlung von Robert Louis Jesferfoo. <>o) (Nachdruck verboten) Sie waren so vertieft in ihre Arbeit gewesen, daß sie es gar nicht bemerkt hatten, wie sich ein schweres Gewitter über ihnen zusammengezogen. Während sie sich noch abmühten, den Deckel des Kastens zu öffnen, kam ein heftiger Windstoß; eine Wolke von Staub und Sand hüllte sie ein, während der Boden unter ihnen so stark zitterte, daß sie zur Erde stürzten. „Das ist ein Erdbeben.' rief Philipp entsetzt

und schickte sich an, fortzueilen. Anton humpelte ihm mühsam nach; jeden Augenbick mußten sie fürchten, von einem einstürzenden Felsen zertrümmert zu werden. Von dem strömenden Regen ganz durchnäßt, setzten sie sich endlich erschöpft nieder. „Hast Du unsern Proviant und den Kasten mit genommen?' fragte auf einmal Anton. Philipp erschrak heftig; in der Aufregung hatte er gar nicht daran gedacht; nun waren sie auch ihrer letzten Habe beraubt. Aber es half nichts, über den Verlust zu klagen, sie mußten

sich in's Unvermeidliche fügen. Die Nacht brach an. DaS waren immer glückliche Stunden für Philipp. Er befahl sich dem Schutze GottcS und schlief trotz allen Kummers ruhig einige Stunden. Dann trugen ihn die Träunie in die Heimath, und er wandelte an der Seite der Geliebten. Als er am andern Morgen erwachte, merkte er, daß er allein war ; er rief laut den Namen seines Gefährten; eine bange Sorge befiel ihn, daß ihm ein Unfall zu gestoßen sein möchte. Er würde doch nicht etwa den tollkühnen Versuch

gemacht haben, den verlorenen Vorraths sack und die Schatulle wieder zu erlangen? Der Regen siel in Strömen, der Donner grollte, Philipp kümmerte es nicht, er stürzte vorwärts, den einzigen Wunsch im Herzen, seinen Geführten wieder zufinden. Laut rief er wieder und wieder seinen Namen. Endlich, es waren schon Stunden vergangen, schien es ihm, als hörte er eine leise, ganz leise Antwort. Er stieg auf einen Felsblock und blickte sich aufmerk sam nach allen Seiten um. Ja, in einiger Entfernung sah

er eine Gestalt liegen; das mußte Anton sein. Jetzt halte er die Stelle erreicht; er kniete neben seinem Freunde nieder und netzte seine Stirn und seine Lippen mit frischem Wasser. Er legte sein Ohr auf Anton's Herz, es schlug noch leise. Nach einer Weile öffnete Anton die Augen. „Philipp,' lispelten die bleichen Lippen, „ich sterbe.' „Sage mir, was kann ich für Dich thun, mein Freund?' „Nenne mich nicht Deinen Freund; ich verdiene es nicht o wenn Du alles wüßtest!' DaS Sprechen wurde ihm sauer

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Der Bote für Tirol
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Pagina 7 di 10
Data: 07.01.1891
Descrizione fisica: 10
W^tri-Beilage H« „Bote für Tirol und B König Philipp II. Reise durch Tirol 1S4S. Nach einem zeitgenössischen Berichte von P. v. Radi es. Kaiser Karl V. halte nach der siegreichen Schlacht bei Miihlb-rg sich nach Brüssel zurückgezogen und wünschte nun seinen in Castilien weilenden Sohn Philipp — den nachherigen König Philipp II. von Spanien — von dem e>- durch mehrere Jahre getrennt gewesen, wieder einmal zu sehen, und zugleich ihn dem niederländischen Volke als künftigen Herrscher vorzu stellen

. Er ließ ihm daher durch die nach Brüssel abgeschickte Gratulationsdeputation die Weisung zu kommen, sobald als möglich ans Spanien nach Flan dern aufzubrechen. Nachdem Philipp dem Befehle des Vater? ent sprechend die Regentschaft von Castilien seinen, Schwager und Vetter Maximilian übergeben, machte er sich auf die Neise und zog, nachdem er' noch in Barcelona einein grandiosen, in den angenehmen Citronengärten deS Cardinals von Trient ihm bereiteten Abschieds» f»ste beigewohnt vom Hafen von Rosas

, die der damals 21jährige, aus der ihm angebornen Zurück haltung noch gerne, und namentlich in Damcngesell- schaft „mit veredelter Höflichkeit der Manieren' her austretende, inSbefouderS den feine leichte und behende Gestalt aufs vortheilhafteste weisenden Tanz liebende Pri»; durch das Land Tirol genommen, dessen Haupt stadt ven später so ernst gewordenen Fürsten bei seiner Anwesenheit in ihren Mauern also jugendfroh in die Erscheinung treten gesehen. Ueber diese Reise Philipp II. durch Tirol, gibt

uns nämlich ein zeitgenössischer Bericht in einem hente äußerst seltenen Drucke näheren Ausschluss, welchen Bericht wir na« so mehr zu reproducieren uns veran lasst sehen, als selbst das monumentale biographische Werk über Philipp II. von William PreScolt, das wohl sonst eine Schilderung der ganzen Tour Philipps a»S Spanien nach Flandern enthält, gerade über seinen Durchzug durch Tirol nur mit einer Zeile hinweg» g-cht. ^ HinS HeuSl von Salzburg, als ein Diener der fürstl. Durchlaucht aus Hispanien

, Philipp des Prinzen, beschrieb nämlich als Augenzeuge den größten Theil dieser Reise, welche B-schreibuug er dann sofort nach Beendigung der Tour seines Herrn retour bis Augs burg 1551 zu Augsburg bei HanS Znnmermann er scheinen ließ unter rem Titel: „Ain schen new Buch, lustig zu lesen, den ganzen Zug und Raiß.... Philipps Printzen anß Hispanien.... was Turnier, Kampf, mancherlei Ritterspiel sammt andere wunder- barlichen Banketten, Lust und Frewden Spilen auch all demjenigen

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Meraner Zeitung
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Pagina 9 di 20
Data: 03.04.1898
Descrizione fisica: 20
M. 40 Meraver IMmz. »»»« ll»i»cn drs Schicksals. Erzählung von Robert Louis Jefferson. »1 (Nachdruck «erboten ) Lange hielt Bewußtlosigkeit ihre Sinne gefangen. Philipp erholte sich zuerst wieder. Entsetzen befiel ihn, als er sich seine und seines Begleiters Lage vergegen wärtigte. Allem Anschein nach befanden sie sich im Kielraum des Schiffes. O Gott! sollten sie denn hier elendiglich verschmachten? Alle Glieder thaten ihm von dem Sturze weh; noch schlimmer aber schien es seinem Gefährten

zu er gehen, der sich laut stöhnend hin und her warf. Philipp schlang seine Arme um ihn und redete freundlich auf ihn ein; ein Stein fiel ihm vom Herzen, als Anton endlich aus seiner Betäubung erwachte. „O Philipp,' war sein erstes Wort, „ich glaube, ich habe das rechte Bein gebrochen. Wo sind wir eigentlich?' fügte er nach einer Weile hinzu. „Ich fürchte, wir sind im Kielraum; wir wollen zu Gott beten, daß er uns aus dieser schrecklichen Lage be freit; er ist unsere einzige Zuflucht in unsrer großen Noth

.' Die Stunden schlichen dahin; war's Tag, war's Nacht? Die Beiden wußten es nicht. In dumpfem Hinbrüten verbrachten sie die Zeit. Anton hatte große Schmerzen in seinem Bein zu leiden, und Philipp saß an seiner Seite, unfähig ihm auch nur die kleinste Linderung zu verschaffen. Er hatte, so gut er es in der Dunkeheit vermochte, mit den Tüchern, die sie bei sich hatten, einen Verband um Antons krankes Bein gelegt, das war aber auch alles. So waren ein paar Tage vergangen; die Gefangenen waren vor Hunger

- deihen ließen, wieder genesen. Sie saßen in ihrer kleinen Kajüte und sprachen von den überstandenen Leiden, als sie die Botschaft empfingen, der Kapitän wünsche sie zu sprechen. Mit dem Grauen, das Philipp vor jeder Berührung mit diesem Menschen empfand, begab er sich alsbald in die Kajüte des Kapitäns; hätte er geahnt, welchen Ausgang diese Unterredung nehmen würde, er würde sich noch weit mehr davor gefürchtet haben. Ohne alle Umschweife gab der Kapitän seiner Ueber zeugung Ausdruck, daß die Beiden

, die er „aus Mit leiden' in sein Schiff aufgenommen habe, entlaufene Zuchthäusler seien. (Woher er zu dieser Kenntniß ge kommen, ob er das blos vermuthet, oder ob er von außen Kunde erhalten, hat Philipp nie erfahren.) Nun will ich Ihnen einen Vorschlag machen,' schloß der Kapitän seine Rede, bei der es Philipp bald heiß, bald kalt geworden war. „In Ihre Heimath können Sie nicht wieder zurück, da dachte ich, Sie könnten lieber bei uns bleiben, und uns bei unserm Geschäft helfen. S' ist freilich kein so ganz

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Meraner Zeitung
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Pagina 9 di 14
Data: 18.03.1898
Descrizione fisica: 14
bis zu der angesehenen Stellung emporgeschwungen, die er jetzt inne hatte. Nun war er alt geworden, aber bei seiner rüstigen Energie und seiner Schaffensfreudigkeit lag ihm der Ge danke, sich zur Ruhe zu setzen und seinen beiden Söhnen Hans und Philipp das Geschäft zu übergeben, noch fern. Doch da traten Ereignisse ein, die dem alten Herrn tief in's Herz schnitten und seinen Plänen eine ganz andere Richtung gaben. Der älteste Sohn, Hans, war schon als Knabe ein Leichtfuß gewesen und hatte manchen dummen Streich

, der ungerathene Sohn dürfe die Schwelle des väterlichen Hauses nie wieder überschreiten. Dieser Schlag hatte den Vater mit einem Male zum Greise gemacht. Alle Lebensfreudigkeit und Schaffenslust waren ihm vergangen, und er konnte es kaum erwarte», bis sein zweiter Sohn Philipp, seinem Rufe Folge lei stend, ihm die Geschäfte abnahm. Philipp war in allen Stücken das gerade Gegentheil von seinem Bruder, ein ehrenhafter, tüchtiger junger Mann, der seinem Vater noch keinen Kummer bereitet hatte. Eine besondere

. Der Mitinhaber derselben, Herr Graser, begrüßte den Sohn seines Freundes mit großer Herzlichkeit; er er kannte bald den redlichen Willen und die gute Begabung des jungen Mannes und freute sich, daß derselbe mit einer kühnen Unternehmungslust große Gründlichkeit und Vorsicht verband. Auch in Gesellschaft war Philipp gern gesehen. Sein angenehmes Aeußere und sein fröhlicher Sinn, wie auch sein fein gebildetes Wesen machten ihn bald zu Aller Liebling. In einem Hause aber fühlte er sich vor Allem an deren wohl

; das war das Haus des .Herrn Graser. Und in der That war es auch ein edles, schönes Fa milienleben, das in den Räumen der eleganten und dabei gemüthlichen Villa herrschte. Die treue, innige Liebe, die Herrn Gräser und seine Gattin in ihrer Jugend zusammengesührt hatte, war all' die Jahre hindurch frisch und warm geblieben. Der Sonnenstrahl des .Hauses aber war Jda, die ein zige Tochter. Sie war auch vor Allem der Magnet, der Philipp immer wieder zu der Familie hinzog; er sah in ihr den Inbegriff

, aber eines Tages sollte ihm die ersehnte Ge legenheit werden. Der Bürgermeister von Sludgley gab ein groszes Fest, zu dem die Noblesse der ganzen Umgebung ein geladen war; auch Philipp und die Familie Graser befanden sich unter den Gästen. Noch nie war Jda dem jungen Dörner so berückend schön erschienen, wie an diesem Abend. Die einfache und dabei geschmackvolle Kleidung hob ihre zarte, schlanke Gestalt auf das Vortheilhafteste. Auf ihrem lieblichen Gesichte lag eine bezaubernde An muth. aus ihren dunklen

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