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Lienzer Zeitung
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Pagina 18 di 24
Data: 08.06.1901
Descrizione fisica: 24
Dir zum letztenmal, es nicht zu thun, — es würde Dir teuer zu stehen kommen.' „Meinen Sie, daß Sie- dann mit mir abbrechen wollen.' „Ja, — gewiß! Mit mir hast Du es dann verdorben.' „Und das nennen Sie Freundschaft?' brauste Antony auf. „Gut, — ich sehe ein, — ich muß zwischen Ihnen und Lilh wählen. Sie werden begreifen, mit wem ich es halte.' Er stand anf und griff nach seinem Hnt. „Lassen Sie sich warnen!' wandte er sich nochmals an Fosbrooke. „Ich gehe jetzt zu Philipp und werde ihn zu überreden sucheu

eines Knaben willen preisgeben. Obgleich er Wohl einsah, daß Antony im Recht war, zürnte er ihm doch und war fest entschlossen, ihn seinen Zorn fühlen zu lassen, falls er seine Drohung, Philipp zu warnen, wirklich zur Ausführung bringen würde. Unterdessen hatte sich Antony nach dem Hotel Pomoua begeben, in dessen Nähe er wartete, bis Lörd Eulwarren das Haus ver ließ, um irgend eine verabredete Spielpartie aufzusuchen. Ohne Zögern eilte er auf.ihn zu. „Philipp, ich habe seit drei Uhr auf Dich gewartet

. Wo gehst Du hiu?' „Braganza hat mich eingeladen, mit ihm ins Theater zu gehen. Kommst Du mit, Tony? Zieh Dich schnell um, ich begleite Dich in Deine Wohnung. Wir haben Zeit genug.' „Ich danke, Philipp, aber mein Sinn steht jetzt nicht nach Mnsik. Ich möchte viel lieber ungestört mit Dir sprechen, denn ich habe Dir etwas Wichtiges zu sagen. Mußt Du zu Braganza?' „Ja, ich habe ihm versprochen, zu kommen. Ueberdies habe ich noch mit ihm abzurechueu; er hat mich gestern abend gewaltig ans- gebentelt

. Weshalb willst Du mich denn sprechen? Wegen Geld?' „Ja, wegen Deines eigenen.' „Ich verstehe Dich nicht.' „Ich möchte, daß Tu Deinen Verkehr mit Fosbrooke, Bra ganza und der ganzen übrigen Gesellschaft abbrichst und das Spielen anfgiebst. Du bist ihnen nicht gewachsen, Philipp. Bedenke, wie viel Geld Du in den letzten Tagen verloren hast, wie unglücklich Du Deine Mutter machst, und wie Du sowohl Deinen Ruf wie Dem Vermögen gefährdest. Laß Dir raten und ziehe Dich zurück.' „Und das sagst Du mir?' rief

offen. „Ich habe sie hente vormittag in eurem Hotel aufgesucht und gesprochen.' „Ein Glück, daß meine Mutter euch nicht zusammen fand,' erwiderte Philipp mit unterdrücktem Aerger. „Sie hätte sich nicht allzn freundlich gegen Dich gezeigt.' „Niemand weiß das besser, wie ich,' entgegnete Antony seufzend. „Aber sie kann es mir am Ende doch nicht verargen, wenn ich mit dem Mädchen sprach, das ich als meine künftige Frau betrachte.' „Das wird sie nie sein,' unterbrach ihn der jnnge Lord heftig

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Meraner Zeitung
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Pagina 17 di 20
Data: 03.09.1911
Descrizione fisica: 20
mit Philipp nach dem Zimmer der Großmutter, hole Dir dort, was Du vorhin schon suchtest, und dann fort von hier! Ich will hier mit Leila Wache halten, doch ist schwerlich etwas zu be fürchten, wenn Dein Unstern Dir nicht etwa wieder den rotköpfigen Dänen, der förmlich der böse Geist Wilhelm Gustav Friedrichs geworden ist, in den Weg führt. Eile, eile, die Zeit drängt!' Sie händigte dem Grasen die kleine Laterne ein and drängte ihn aus den Gang, der nach den Ge mächern der verstorbenen Reichsgräfin führte

. Philipp folgte kopfschüttelnd: „Js man'n Aewergang, sä de Voß, da trucken se em dat Fell äwer de Ohren.' So brummte er vor sich hin» der einfache Mann ose» mochte dm schnellen Wechsel im Benehmen der Reichs gräfin nicht zu fassen,' er war fast geneigt, eine Täuschung und eme Äst hinter der jetzigen Freund lichkeit der Schloßherrin zu vermuten, und deutete dies auch seinem Herrn an. Aus die barsche Zurecht» Weisung hin, die ihm alsbald zuteil ward, schwieg er zwar gekränkt still, hielt

aber nichtsdestoweniger an seiner Ueberzeuguug fest und beschloß, auf der Hut zu sein. _ Das Gemach der alten Reichsgräfin hatte zwei Türen die eine, durch welche Herr und Diener ein traten, und eine anoere, welche in einen Raum führte, der der verewigten Bewohnerin vordem als Schlaftimmer gedient hatte. Indem sie ihren Fuß über die Schwelle setzten, glaubte Philipp, der mit einem ungemein scharfen Gehör begnadet war, das leise Schließen jener zweiten Tür zu vernehmen, und selbst Ludwig Günther

war es einen Augenblick, als ob ein gedämpftes Geräusch an sein Ohr schlüge, j«>och schob er dies auf die begreifliche Erregung semer Nerven und hielt es für eine Täuschung. Allem der mißtrauische. Philipp ließ es sich nicht nehmen, Henau näMufo^chen. Er wußte von früher her, daß Mer Raum keinen zweiten Ausgang hatte; .-nmr.mnand. dort. drinnen, .so.. mubte. er. ihm.in die Lände fallen. Ohne Lichk denn die kleine Blend- Äerne brauchte sein Herr, der sich nicht länger auf« Halle» lasse» wollte^tratder treue Diener

de rode dänsche Hund: ick kann't an'n Borsten sölen, de he up'n Kopp yett.' Ganz erstaunt und erschrocken eilte Ludwig Günther hinzu, da bot sich ihm ein sonderbarer Anblick, der zu anderen Zeiten und in anderer Lage gewiß fem Lachlust gereizt haben würde: Lars Jensen lag aus der Erde, mit dem Gesicht nach unten gelehrt, während Philipp sich auf ihn geworfen hatte und mit aller Gewalt den Widerstrebenden am Bode» festhielt, ihm dabei zahlreiche Püffe und Stöße ver setzend, indem er dabei jedesmal emes

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Meraner Zeitung
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Pagina 9 di 16
Data: 13.08.1911
Descrizione fisica: 16
. Philipp bemerkte das veränderte Wesen seines Herrn sofort. Der treue Mann machte sich schwere Sorge darüber, um 'so mehr als der Graf, ganz wider seine Gewohnheit, eine bescheidene Frage nach der Ursache seiner Verstimmung barsch und un freundlich-beantwortete, sich überhaupt nervös und unzufrieden zeigte. Freilich tat es ihm dann sofort wieder leid, wenn er den allezeit in seinem Dienst eifer und seiner Anhänglichkeit sich.gleich bleibenden Blondkopf hart angefahren hatte, wo gar keine Ur sache

dazu vorlag, und er suchte dann wohl durch ein herzliches Wort sein Versehen wieder gut zu machen. Philipp sann und grübelte über die Veränderung, die mit seinem geliebten jungen Herrn vorgegangen war, aber er kam zu keinem Resultat. Diese Alheit Mertens müsse ihn ja wohl verhext haben. Er be schloß, die Frau aufzusuchen und sie zu befragen. Gedacht, getan! Langes Besinnen war niemals die Sachs des biederen Varelers gewesen, sobald er ein mal aus seinem gewohnten Pflegma aufgerüttelt war. Hier indes

vermehrte noch ihre grimme Laune. Weidlich ließ sie dieselbe aus, als Philipp, mit der Tür ins Haus fallend, sie fragte, was sie denn mit seinem Herrn angestellt, derselbe fei ganz verwandelt von dem Befuche bei ihr zurückgekehrt. Da sei es ja nur gut, daß der Graf sie nicht schon früher ge funden; das hätte gerade den Ritt nach Jever ge lohnt, den sie beide, der Herr und er, kälten unter nehmen wollen. Da Alheit Mertens nichts Rechtes auf die Borwürfe des Dieners zu erwidern wußte, half

sie sich mit Schelten und Schimpfen, wobei sie Hoch- und Plattdeutsch durcheinander würfelte und wahre Monstra von Wortbildungen zu Tags forderte, zmch Philipp war in dieser Hinsicht nicht auf den Mund gefallen und gab's ihr tüchtig zurück, schließlich Mg er in diesem eigentümlichen Duell aber denn doch den Kürzeren und gab schleunigst Fersengeld. »Lh so'n-Rappsnut,' brummte er vor sich hm, als «. draußen war, „de hett in 'n Mule as 'n Katekerken in 'n Stert. Was to dull is, is to dull.' . Gesenkten Hauptes schritt

den Eindruck einer hervorragenden Persönlich keit gewann. Philipp trat ehrfurchtsvoll zur Seite, er scch diesen Herrn nicht zum erstenmal. Es war der Herzog Peter Friedrich Ludwig von Oldenburg. Als der Landesfürst vorüber war, ging Philipp den Weg weiter, welchen derselbe gekommen war, immer noch simulierend, den Blick auf den Boden geheftet. Da erblickte er zn seinen Füßen auf einmal ein kleines Portefeuille mit mehreren leeren, weißen Blättern zu Notizen. Auf der Innenseite des Um schlags

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Meraner Zeitung
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Pagina 13 di 16
Data: 30.08.1911
Descrizione fisica: 16
uns denken Sie nicht mehr an die übereilte Verwünschung einer unheil vollen Stunde. Die Sache ist ja auch so einfach als nur möglich: Schloß Varel wird augenblicklich von der Herrschast nicht bewohnt; Sie kennen jeden Winkel darin von Kindheit auf; es kann Ihnen nicht schwer werden, von den paar anwesenden Dienern unbemerkt in das Gemach meiner verstorbenen Herrin zu gelangen und rasch sich Ihres Eigentums zu be mächtigen; vielleicht nehmen Sie Ihren Philipp mit; es ist ein geriebener Bursche

Händeschütteln trennten sich die beiden Männer, und guten Mutes trat der junge Graf mit seinem erprobten Philipp die Reise nach der Heimat an. Es geschah dies wiederum zu Pferde. Philipp war voller Freude und Uebermut, daß er nach so langer Abwesenheit sein geliebtes Varel wiedersehen sollte. In Begleitung seines reiselustigen Herrn hatte er das Wunderland Italien geschaut, Palmen und Lorbeeren hatten über ihm gerauscht, die Wogen des dunkelblauen Mittelmeeres hatten seinen Fuß genetzt

oft genug ausgeführt hatte. Jedoch der Gaul, den er zwischen den Schenkeln hatte, verstand seinen Reiter offenbar ganz falsch, er bockte und widersetzte sich, und 'als Philipp alsbald m Hitze geriet, stieg die Rosnvmte kerzengerade in die Höhe, so daß der begeisterte Lobredner seiner nördlichen Heimat, trotz aller Anstrengungen, die er machte, sich ,m Sattel zu erhalten, hinten herunterglitt. Dabei wollte es das Unglück, daß er einen schlimmen Beinbruch erlitt und an eine Weiterreise vor mehreren

von Bruchschäden ganz ausgezeichnet verstand, wohnte glücklicherweise in der Nähe und übernahm gegen klingendes Entgelt bereitwillig die Kur, welche bloß durch die Ungeduld des Patienten erschwert wurde. Wäre Philipp indes eine Ahnung davon gekommen, wie verhängnisvoll für seinen jungen Herrn die unfreiwillige Rast werden sollte, keme Macht der Welt hätte ihn aus seinem Lager festhalten können. Fünf Wochen gingen ins Land, da konnte der arme Vareler, der ftmen Uebermut so schwer hatte büßen müssen, zur Not

wieder gehen; daran aber, daß er zu Pferde die Reise hätte fortsetzen können, war nicht im Traume zu denken. So ward denn ein Wägelchen erstanden, und sür die beiden Reitpferde wurden zwei muntere Braune eingetauscht, die das leichte Gefährt in raschem, gleichmäßigem Trabe dahinzogen. Philipp fungierte als Kutscher, und sein Herr mußte unwillkürlich lachen, als er bemerkte, mit welcher Vorsicht der sonst so Sorglose den Aus- und Abstieg vom Wagen vewerkstelligte. „Ja, mein guter Philipp,' spottete

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Südtiroler Landeszeitung
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Pagina 4 di 12
Data: 10.06.1922
Descrizione fisica: 12
. welchen auch die Oberaus- A U I 5:. ■! I ■ m I? m i, .| ;i l. Ml Herrn kollinr Abenteuer. Roman von Frank Heller. 69) (Nachdruck verboten.) Das ist doch höchst wunderbar, dachte Philipp. Bin ich betrunken oder träume ich? Hier sitze ich in Nord» europas sicherlich feinstem NachtcasL, rings um mich habe ich ein tadelloses, elegantes Publikum, das Champagner trinkt und zu 50 Mark per Person souplertl vor mir habe ich einen kostbaren Mosaik boden. wo nubische Sklavinnen mäßig sittliche Tanze vollführen

«r. „Es soll doch auch bezahlt werden!. Offenbar verkehrte er in Lokalen, wo dl« Gäste wenig Kredit genießen. „Was kostet es?' fügt« er resolut hinzu. „Zwanzig Mark, Euer Gnaden.' Zu Philipps unaussprechlichem Staunen zog der Graugekleidete «ine blank« Boümiünge au» der Tasche und übergab sie nebst einem Nickelstück von zehn Pfennig dem Kellner. „Für die Michel' sagte er mit einem Ton, als wollte er sich alle Danksagungen verbleien. Der Kellner verschwand mit einer Verbeu gung, und Philipp starrt« Len graugekleideten Schu

ster verblüfft an. Zwanzig Mark für «ln Bier! Da» war selbst hier niedlichl Der Mann, der Philipp- Blicke offenbar bemerkt hatte, wandte sich ihm nun mit einem Aufleuchten sin Auge zu und sagt«: „Prost, lieber Herr!' „Profil' sagte Philipp und betrachtet« feinest Nach barn näher, während er ttank. Seine Augen waren intelligent, es lag ein Funkeln darin, das Philipp zusagte. Ein Schuster — lächerlich! War «» ein Schauspieler, der sich damit amüsierte, da» Publikum zu mystifizieren? Die Züge kamen

Philipp -«bannt vor — al* hätte er sie irgendwo photographiert ge sicht oblag. Die nicht ander» zu erwarten« wurd« bei diesem Umbau eine ebenso geschmackvolle, als auch gediegene Arbeit geschaffen, die den ausführenden Architekten gleichwie den Ge werbetreibenden alle Ehre macht. Spenden. Di« freiwillige Rettungsgesellschast Bozen-Gries erhielt an Zuwendungen von Herrn Anton Frick und dessen Frau «in« Kranz spende von L. 20.— für Frl. Rosa SporNberger; von Herrn Frastz Kamaun, Gastwirt, «in« Sach

ist nicht gewillt und auch nicht in der Lage, alle Auslagen allein zu tragen. sehen; aber fein Gehirn weigerte sich, di« Etikette zu dieser Phoiographle auszuliefern. Nachdem sie die Gläser niedevgestellt hatten, beugte Philipp sich vor und sagte: „Mir scheint, wir sind Kollegen?' ,M«rstche den Herrn nicht.' „Ja so — ich meinte nur, ich bin von der Direktion gemietet, hier zu sitzen, und Sie?' „Was sagt der Herr da? Ich — nein, ich -in der Schuster Woerg au» Altona und will einmal ein bissei drahn, mein lieber

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Südtiroler Landeszeitung
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Pagina 4 di 6
Data: 26.04.1922
Descrizione fisica: 6
d. J., su varmlatan. Nähere Auskünfte: Stubnarhof, Untarmals ed. Advokaturskanslal Dr. Luchnar, Maran. 5586 Herrn Lollins Abenteuer Roman von Frank Heller. 6) - (Nachdruck verboten.) Philipp hörte von draußen Schrttte und flog psollschnM auf seinen Posten Im Wardezlmm« zurück. Sein Kopf ^brummte, und nur mit Aufgebot all seiner Kräfte konnte er zwei Minuten spät« zwei Damen mit sein« gewöhnlichen orientalischen Ruhe zu El Kabir geleiten. Denn die «ine von ihnen war Mrs John Walters, Wresje Steffens Walk

wird. Das zu besingen, was nun folgt, würde eins würdige« Feder verlangen, als sie meiniige. Gerade aus d« Gavage gekommen, ging Philipp nachdenlllch das Emücmkmmt entlang, über «in ungelöstes, wichtiges Detail feines Planes nachgrübeknd. Würde Batöson allein .sein? Oder würde stin Chauffeur mit sein? Und würde er in diesem Falle seinen eigenen Plan ändern müssen, oder würde besagt« Charrf. seur mit sich reden lassen? Und während er noch darüb« grübelte, erblickte «t plötzlich vor De Keyser» Hotöl «in große

» schwarze» Pcm- hardauto mit tigerartig spinnendem Motor und daneben, im Gespräch mit einen Bateson. in L«d« gekleideten Ehaufstur, keinen anderen als Mr. dem Feinde nach, aber der Kampf war Panhardauto wäre schon längst auß« esoi Es mar. als hätte Mr. Batöson göahnt, daß sein Feind Um' der Nähe war, denn in demselben Augenblick, in dem Philipp ihn erblickte, sprang « in das Auto, und-dieses flog das Embanbment entlang. Söine rückwärtige Laterne war angezündet, und in ihrem Lichte las Phikipp dis Nmmner

12 M 1000 Mit einem plötzlichen Entschluß stürzte Philipp im Laufschritt , aber der Kampf war zu ungleich, und das schwarze gewesen, wenn nicht im richtigen AugeMick ein Taxi aufgötaucht wäre. Er sprang hinein und gab dem Chausfeur Ordre nachzufcchren; ab« er konnte mcht lange ^ en bleiben. Gleich hinter Waterloo Bridge bog das 'Auto 12 dl 1000 «ins Quergasse, die nach dem Strand führte, wo der Abendv«kehr zu ungeheuren Proportionen angemachsen war. Im letzten Augenblick, ehe noch der cm d« Ecke

postierte PoÄzchmttnn den Arm hatte heben können, preßt« sich Mr. Bateson» Auto auf den Strand, und dann schloß sich dis Lücke im Derköhrsstvam wieder hermetisch. Wütend üb« dieses Pech warf Philipp fqinem Chauffeur «inen Schilling zu und tauchte unt« dem Kopfe eines riesenhaften Ardannerpferdes in dem Abendv«kchk des Strandes unt«, um feinen Feind zu verfolgen. Auf die Gefahr, jeden AugeMick AutomobÄvädern od« Pferdöhufen zum Opf« zu fallen, gelang es ihm, dem fsbndllchen Auto bis zur Ecke von Aldwych

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Südtiroler Landeszeitung
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Pagina 4 di 6
Data: 14.07.1922
Descrizione fisica: 6
abends Sitzung im Dereinsheim CafL Planken stein. Dienstags abends Saaltraining (Stemmen, Boxen. Ringen ufw.). Treffpunkt v Uhr abends am Theaterplatz. WOHIN AM SONNTAG! Beachten Sie die beiden Spezlal- Rubrlken »VergnUgungs-Anzelger* sowie f Emptehlenswerte Sommer- orte* In unserer Sonntagsnummer. 1 t 1 > -ll Herrn öollins Abenteuer. Roman von Frank Heller. 61) (Nachdruck verboten.) „Der ganze Inhalt ausgeleertl Ohne daß Sie es gemerkt yabenl' sagte Philipp teilnehmend. „Nein

, ich hatte nicht das Geringste gemerkt. Alles war nicht weg, aber ein paar Juwelen die Ich darin hatte... und eine Uhr... Man muß er furchtbar B ‘ hickt geöffnet haben, so daß ich gar nichts gemerkt e.' „Hier in London/ sagte Phllipp zerstreut, „ist alles iiröglich.' „Aber, setzt sprechen Sie wie Mr. Philpott. Das ist doch faktisch passiert -. Ihnen? dachte Philipp, und unterbrach dann: „Warum haben Sie mir denn nichts gesagt, als wir uns trafen? Ich hätte Ihnen vielleicht helfen könne», wenigstens zur Scotland Dard

zu finden/ „Nein. Ich wollte Sie nicht benkühen/ sagte ste ein bißchen ungeschickt. Philipp betrachtete sie mit gespieltem Dorwurf, und sie fuhr eifriger fort, während sie an der Ziga rette rauchte: „Ich wollte zur Scotland Pard. weil ich einen rich tige» Detektiv haben möchte. Ich brauche doch einen richtige» Detektiv?' „Ja/ sagte Philipp mit verschlelerter Ironie, .da» Ist sicher/ Die Gedanken brausten nur so durch seinen Kopf: aus der Straße bestohlen, ohne daß sie «» gemerkt hat — sehr nujglich

noch festst eben, gönne ich Ihnen geme den Ver such, sie zu gewinnen. Ohne seine Gedanken zu verraten, hatte Philipp Ihr noch einig« Fragen über den mysteriösen Dieb» stahl gestellt. Dlötzslch kam ihm eine Idee, und er sagte: „Ja. Sie brauchen unbedingt «inen richtigen De tektiv, Fräulein Holten, wenn Sie Ihren Verbrecher fangen wollen. Wissen Sie wa»? Gehen Sie nicht zur Scotland Aard — die sind fo überlaufen, daß fl« Ihrem Fall kein« Mnf Minuten opfern können. Wenn sch an Ihrer Stelle wäre, ich ging

wird, Fräulein Holten. Auf der Straße bestohlen — ohne daß Sie etwas merken, ohne daß Ihnen da» Täschchen en>- rlssen wird. Nicht übel.' „Und er kann «inen Dieb arretieren, wenn er ihn findet?' ,M»er ja. seien Sie ganz ruhig, Fräulein Holten. Er ist ein ebenso richtiger Detektiv, wie nur irgend einer von der Scotland Uard. Ich kann Ihnen seine Ad resse auf eine Kart« aufichreiben.' „Danke, wenn Sie so freundlich sein wollen.. / Philipp riß ein Blatt aus seinen Block-Notes und schrieb mit zierlichen

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Bozner Zeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 10.01.1911
Descrizione fisica: 8
der Marschen in den Tagen der Jugend oft genug ausgeführt hatte, -^dsch der Gaul, den er zwischen den Schenkeln :> itte, verftand seinen Reiter offenbar ganz; falsch, er doclte und widersetzte sich, und als Philipp al'vald in Hitze geriet, stieg die Rosinante kerzen gerade in die Höhe, so daß der begeisterte Lobredner seiner nordischen Heimat, trotz aller Anstrengungen, die er machte, sich im Sattel zu erhalten, hinten hernnreegliu. Dabei wollte es das Unglück, daß er einen schlimmen Beinbruch erlitt

, der sich auf die Heilung von Bruchschäden ganz ausgezeichnet verstand, n-ohnte glücklicherweise in der Stahe uud übernahm gegeu klingendes Entgelt bereitwillig die Kur, welche bloß durch die Ungeduld des Patienten erschwert wurde. Wäre Philipp indes eine Ahnnng davon gekommen, wie verhängnisvoll für seinen jungen Herrn die unfreiwillige Rast werden sollte, leine Macht der Welt hätte ihn auf seinem Lager sesthalten können. Fünf Wochen gingen ins Land, da konnte der arme Vareler, der seinen Uebermut so schwer

hatte büßen müssen, zur Not wieder gehen; oaran aber, daß er zu Pferde die Reise hätte fortsetzen können, war nicht im Traume zu denken. So ward denn ein Wägelchen erstanden, und sür die beiden Reitpferde wurden zwei muntere Braune eingetauscht, die das leichte Gefährt in raschem, gleichmäßigem Trabe dahinzogen. Philipp fungierte als Kutscher, und sein Herr mußte unwillkürlich lachen, als er bemerkte, mit welcher Vorsicht der sonst so Sorglose den Aus-, und - Abstieg vom- Wagen bewerkstelligte

' «Ja, - mein , guter Philipp,' svottete er autmütia. !s » clip dervixt CUP sn<z. lip.' oder auf deutsch i gesagt: „Zwischen Lipp' und Bechers Rand schwebt > der bösen Mächte Hand!' Wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, wird derselbe zugedeckt, u^>' gebrannte Leute scheuen das Feuer. Wärest Du ' vorher bloß halb so vorsichtig gewesen wie jetzt. Dir wäre nichts passiert, und wir weilten heute wohl schon mit dem Jüwelenfalken als dritten im Bunde in Amsterdam bei meinem viellieben Leo» «ardus

, von dem ich übrigens eine Ewigkeit lang nichts ;Aört habe.' Philipp' sah seinen Herrn mit einem Blicke an, der nm Mitleid flehte, und , sagte nur: .Ja, Herr, ick war en rechten Döskopp, tom twecten Mal schall 't mi nich wedder passeern.' Hätte der junge Graf gewußt, welche wichtigen politischen Ereignisse sich während der Wochen, > die.er in dem weltfremden Dörfchen verlebt, ab gespielt hatten, er würde seine weiteren Schritte mit großer Vorsicht bewerkstellig! haben, so aber fuhr er am hellen Tage in Varel

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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 19.05.1940
Descrizione fisica: 6
Sonntag, den 19. Mäi 19-w-XVIll .A l p e n z e l k u n g' Sette ? QM I^exentQNApIcltz Skizze von Joseph Scherer. Co war nn Zlugust 1926. Auf dem Meiitanzplatz im Harz spielten wir das »-.ichrlM von Heilbronn'. Wir waren cir.e ausgelassene Schar junger und jüng- i,ci Schauspieler, denen der Himmel oeller Geigen hing. Die blonde Karin, àie wir alle lieliten, spielte das Käthchen, und Philipp, ber den Graf Wetter vom strahl barstellte, liebte Karin über alle PuUjNl. Philipp und Karin saßen

, die beiden waren bezaubernde Leute, wir gönnten ihnen ihr Glück. Nur der Intendant dachte anders. Da aber verebt noch nicht verheiratet ist, schüt telte er vorerst n»r den Kopf und lächelte ein bißchen. Plötzlich aber hie» es, das Aufgebot solle bestellt werden. Der In tendant ließ nachprüfen: das Gerücht stimmte. Da griff er ein. , Im Wald, der sich gegen den Hexen- tanzplatz erstreckte, stand ein Milch- hänschen. Es war bekannt, daß Karin und Philipp jeden Mittag, ehe sie ge meinsam zur Bühne wanderten

du zum Hexentanzplatz, und zwar allein, und laß mich mit deinem Philipp reden.' Karin war einverstanden, sie ging davon. Der Intendant trat zu Philipp in das Häuschen, lud ihn gleichfalls zu einer Schale Dickmilch ein, redete fast wörtlich dieselben Sätze, bie er zu Karin gesprochen hatte. Auch Philipp überzeug te er ebenso rasch, fast noch schneller überredete er ihn, denn er erzählte ihm obendrein von der Wankelmütigkeit der Frauen. Nachdem eine Woche verstrichen war, feierten wir alle das Fest der Entlobung

. Allerdings stellten Karin und Philipp eine Bedingung: das ganze Ensemble mußte ihnen erlauben, sich vier Jahre später, also 1930, zu treffen, und zwar abermals im August, am ersten Tag des Monats, im vornehmsten Hotel Berlins. Dann sollten Karin und Philipp gegen seitig sich zeigen, wie weit sie es in ihrem Beruf gebracht hätten, und wenn sich die Liebe der Kinder in die Liebe der Erwachsenen verwandelt Chatte, dann — . Sie trafen sich, nnd als sie sich sahen, lachten sie fröhlich. Denn Karin hielt

ein süßes Kind an der Hand, und am Ein gang zur Hotelhalle stand ihr Mann, den sie eingeweiht hatte, und Philipp, ja Philipp stellte seine Braut, eine gewisse Karin, vor, doch es war eine andere. Man trank zusammen, beglückwünschte sich und schloß eine Freundschaft, die bis zum heutigen Tag nicht entzweigegangen Reißt aus die Türen und die Fen sterläden Im Morgengrau, noch vor dein Frühlichtschein, Und laßt die Blüten und die Son nenfäden In Euer Haus und Heim und Herz hinein! Die Stunde eilt, es weilen

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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 05.12.1937
Descrizione fisica: 8
'Andreas spieile die Trompete. Natürlich,! ^>/ilipp trank sich einen Rausch an. Barbara holte zu seinem forschen Kriegergesicht paßte nur die ihren Liebsten in die ^irtsstube, er gesiel den al- Tronipete. Philipp, den Bar!>ara ebenfalls Onkel, ten Knaben, sie seufzten, gaben nac>), wünschten nannte, obwohl er nur entfernt mit ihr verwandt, Glück. war, blies das Baßhorn: er war spindeldürr, und! Es kam eine schwere Zeit. „Sucht euch ein Begegnung auf äer Lanästras;e so hatte, im Vergleich zu den schonen

Barbara ihre besondere An ziehungskraft aus. Außerdem fing sie die Mün zen, die aus den Fenstern geworfen wurden ge schickt auf oder bückte sich behende nach ihnen, was den Onkel, dem Witwer, und Philipp, dem alten Junggesellen, schon sin wenig sauer geworden wäre. Barbara sorgte 'ür die Sauberkeit der Klei dung und für anständige Unterkunft in den Gast höfen: Waldhorn hin, Waldhorn her, Barbara mit ihrer Klarinette war unentbehrlich. Sie reisten von Ort zu Ort, jedes Städtchen

Geldstücke klimperten den Musikanten so lieblich wie den Leuten die Musik, und gegen Abend, wenn die Stille aus den Feldern und Wäldern zurückkam über die Dächer, war man al lerseits zufrieden... Wer hätte da je gedacht, daß Barbara eines schlimmen Tages abtrünnig werden sollte! Das geschah in jenem Städtchen am Fluß, in das sie von jeher besonders frohgemut, ja, ausgelassen eingezogen war. Wenn die beiden Onkel Andreas und Philipp nicht so arglosen Herzens gewesen wären, hätte ihnen längst mancherlei

Philipp alle Gewalt in den Brummbaß warf, dann erhielten Volkslieder, Märsche, Tänze, ohne die ausgleichende Klarinette, einen viel zu gewichtigen Schwerg.ing, sie kamen gewisserma ßen auf Elefantenbeinen daher. Kurz nach Barbaras Hochzeit führte sie der Weg wieder an den Fluß. Statt vor dein Gemeinde haus begannen Andreas und Philipp diesmal ihren Reigen vor dem Haus an der Brücke. Bar baras Kopf erschien am Efeufenster. Sie wollte lachen, brachte es aber nicht fertig. Das klägliche Konzert bedrückte

ihr das Herz. Sie wickelte ein Silberftück ein, und als Philipp es aufhob, stand auf dem Papier: „Ihr seit unsere lieben Gäste. Eßt und schlaft heute bei uns.' Es wurde ein wehmütig herrlicher Tag. — „Wenn dein Mann nur Waldhorn blasen könnte!' meinte Onkel An dreas. Aber Peter Nickel war Schuhmacher. Ein einziger schöner Tag bei Barbara — viele böse Wochen auf den Straßen. Onkel Philipp brauchte sich nicht mehr oft zu bücken, das Geld flog seltener aus den Fenstern. Man begann, sich über die beiden

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 6 di 8
Data: 23.07.1903
Descrizione fisica: 8
Seite k „Der Tiroler' 'D°m,as,»g. 2Z, lenken, dürfte folgende Zweikampfgeschichte, deren unschuldige Ursache — ein Hase war, den Lesern in Erinnerung gebracht werden: Graf Philipp zu Hohenlohe, Domherr in Bamberg und Würzburg, hat durch sein tragisches Lebensende eine gewisse traurige Berühmtheit in der Geschichte des Hauses Hohenlohe erlangt. Jahrelang hatte er mit einem Chorbruder, dem Grafen Poppo von Henneberg, den manche Schriftsteller als einen Mann von rachsüchtigem Wesen und bösartigem

Charakter schildern, in Frieden und Freundschaft gelebt. Beide waren leidenschaft liche Jagdliebhaber, Als sie nun einst bei Gerbrunn, eine Stunde von Würzburg, jagten, stieß Philipp auf einen Hasen und wollte ihn getroffen haben, die Hunde des Grafen von Henneberg aber brachten ihn ihrem Herrn. Nach .Waidmannsbrauch forderte Philipp den Hafen^- Poppo. verweigerte ihn; hieraus entstand zwischen beiden Herren furchtbarer Groll, welcher durch einen Knecht, den Philipp verabschiedet, Poppo aber sofort

in Dienst genommen hatte, genährt wurde. So gingen einige.Monate hin. Da erfuhr der Henneberger am 49. Februar 1541, daß Graf Philipp (in^ Würzburg) eben bei einer Schmiede stehe, wo sein Pferd beschlagen,, werde. Darauf legte er einen verborgeneu Panzer an, versah sich mit einem langen Schwert, traf mit Philipp fluf dem Hofe „zum Stern' zusammen; und . forderte,ihn zu alsbaldigem Zweikampf. '-Philipp..war pnbewehrt, versah sich in der Eile mit eiyer schlechten Waffe > und traf den Gegner

auf dem Barfüßerkirchhof. Poppo, besser bewaffnet und dadurch überlegen, , brachte dem Grafen Philipp eine schwere Wunde.. am. ltyken Arm bei, worauf der ÄZerniund^te taumelte-und ihm der Hut ins Gesichts sank. Indem er nun diesen^ hinaufrückte, versetzte 4hm Poppo . einen Hieb auf den Kopf, der durch den Hut > drang und - den Schädel ^ verletzte. Philipp sank zusammen. .Ein in her Nachbarschaft wohnender ^Domherr ließ ihn duxch seinen Knecht nach Hause tragen. Per Verletzte .hielt; die Sache nicht für gefährlich

, Man erkannte aber? sogleich, daß die Wunde tödlich sei, gab ihm die Sterbesakramente, und er verschied .qm 2. Mäxz. Von Seiten Her Gegen partei wurde die Sache ganz anders dargesteflt: baß nämlich Philipp geflissentlich Händel gesucht .jund Poppo so beschimMHätte, daß dieser sich zur,Heraus forderung genötigt sah. Die Brüder des Gefallenen forderten Genugtuung und der Vater PoppoS, Graf Wilhelm von Henneberg, sföwie die Brüder desselben, waren sie zu leisten erbötig. An Schiedsgericht trug auf Geldbuße

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Bozner Zeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 19.12.1910
Descrizione fisica: 8
des Verwundeten sahen sich unwillkürlich bei dem Ausschrei nach ihrem Häuptling um, da aber war Licknng Günther auch schon heran. Dem vorderste» der Marodeure schleuoerte er die noch rauchend« Pistole ins Gesicht, einen Zweiten traf ein ae» ' «altiger Hieb seines Hirschfangers, während ihm Wc Seite sein Diener Philipp einen Dritten m Wnlicher Weise kampfunfähig machte, indem er dabei laut in seiner heimischen Mundärt wetterte: czi Räckertüg, de Duuner schall Ii schlan!' 5ber Rest des feigen Banditengesindels

. Nur ein plötzlicher Seitensprung seines Pferdes «ttete dem Junker das Leben, sodaß das Messer ihm »ur eine tiefe Fleischwunde am linken Arm beibrachte. Außer nch über diese Heimtücke des Räuberhäuptling schoß Philipp beide Pistolen in ' d«ck ^ Gesträuch hinein und vertrieb damit das Gesindel völlig. Ja tiefster Bewegung streckte Reichsgräsin . Dttolme ihremjungen Verioanvten die Hände entgegen: .Dank, Vetter, tausend Dank! Sie haben stch als ein echter Ritter bewährt —. okovälior »ws psur od siul» reprocliv

!' Leonore Sophie kam blaß und atemlos herbei, «cher ihre Augen glänzten und hingen mit dem Ausdruck der Bewunderung an Ludwig Günther, der ihrem kindlichen Sinne wie ein Held der alten Sage vorkommen mochte. Der junge Graf wollte etwas erwidern, aber plötzlich schwankte er im Sattel und eine tiefe Blässe überflog seine schöben Züge.. Philipp eilte erschrocken herbei und stützte den Wankenden. Erst jetzt Nahmen die beiden Frauen die Verwundung ihres Retters wahr, : der mit blassen Lippen

über sein Mißgeschick zu scherzen suchte: »Der Wurf war gut gemeint, aber unßglückte; es ist nur eine etwas tiefe Schramme geworden.' > > - -Oh. deHunn.' schallt der treue Philipp, .na tövt man, wenn ick s» noch 'mal to faten krieg' ; ick will se Mores lehren!. Min arme lewe ^^Wir müsse» sogleich heim/ bemerkte die be sonnene Gräfin, »yoffenmch Halle» Sie den Ritt aus, Vettel Oder reite schnell voraus. Leonore Sophie, und schicke Leute mit einer Tragbahre heraus!* .Nimmermehr!' wehrte Ludwig Günther

. Töllich erblaßt schloß er die Augen, eine tiefe Bewußtlosigkeit umnachtete seine Sinne. Ts bedurste keiner zweiten Aufforderung d« Gräfin an Leonore Sophia ein Blick genügte zur Verständigung, und wie ei» Pfeil flog die juaend^ liche Amazone davon, um Leute nevst einer Bahre zum Transport des Verwundeten herbeizuholen. Inzwischen betteten die Gräfin und der treue Philipp, dem die dicken Tränen in den Augen standen, den ohnmächtigen Junker sacht in daS Gras, in welches sich auch die stolze Gräfin

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Pagina 5 di 8
Data: 30.12.1910
Descrizione fisica: 8
, ob ich bin. für was A mich bisher gehalten, ein Sproß der Familie Oldenbnrg-Bentinck oder ein Abkömmling der van der Valck.' Er war körperlich müde nnd damit ZuMch seelisch ruhiger geworden. Eine trübe Resignation griff bei ihm Platz, die auffällig von dem lrychen Lebensmut abstach, der ihn gerade m der letzten Zeit seit dem Abeniener mit den Strolchen und der Rettung Leonore Sophies erfüllte. , Philipp bemerkte das veränderte Wesen seines Herrn sofort. Der treue Mann pachte sich schwere Sorge darüber, nm so mehr als der Graf

, ganz «»der feine Gewohnheit, eine bescheidene Frage zAach der Ursache seiner Verstimmung barsch und ! unfreundlich beantwortete, sich überhaupt nervös .und unzufrieden zeigte. Freilich tat es ihm dann ?leder leid, wenn er den allezeit in feinem, ^Diensteifer und seiner Anhänglichkeit sich gleich»! »leibenden Blondkopf hart angefahren hatte, wo j gar keme Ursache dazu vorlag, und er suchte dm»n wohl durch ein herzliches Wort sein Versehen vneder gut zu machen. Philipp sann und grübelte

war in dieser Hinsicht Nicht ans den Mnnv gesailen uük> ciaö'6 ihr tüchtig zurück, schließt' ,, zog er. in dieii-m eigentümlichen Duell aber denn doch den Kürzen und gab schleunigst Fersengeld. „Od so'n Rappsnut/ brummte er vor sich hin, als er draußen war, „de hett in 'n Mule as 'n Katekerkci! in 'n Stert. Was to dull is, is to dull. Gesenkten Hauptes schritt er dahin, die alte Huntestraße und den mittleren Dämm eutlan.-. Es waren dies damals ganz neue Straße,», die von Philipp sonst viel bewundert worden wäre

», heute hatte er kein Auge für die Herrlichkeil der neuen-Häuser, sondern schritt gedankenverloren au? den Wall hinaus und dann im Schatten der Eschenbäume aus demselben dahin. Da kam ihm mit zwei Begleitern ein Herr entgegen, schlich: in seiner ganzeil Erscheinung und seiner Kleidung und doch so hoheitsvoll und imponierend in seinem Austreten, daß man sofort den Eindruck einer hervorragenden Persönlichkeit gewann. Philipp trat ehrsnrchtsvoll zur Seite, er sah diesen Herrn nicht zum erstenmal

. Es war der Herzog Peier Friedrich Ludwig von Oldenburg. Als der Landes- fürst vorüber war, ging Philipp den Ä.'<> welchen derselbe gekommen war, immer >ux., simulierend. den Blick auf den B^den aeiieüe:. Da erblickte er zu seinen Füt-en auf einmal ei« kleines Portefeuille mit mehreren leeren, weiße» Blättern zu Notizen. Auf der Innenseite d«S Umschlags war aus einer Gfenbeinplatte ein an mutiger, jugendlicher Frauenkopf gemalt^ während die Außenseite in Seidenstickerei einen kraus ver schlungenen Namenszug

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Bozner Tagblatt
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Pagina 4 di 6
Data: 12.04.1944
Descrizione fisica: 6
.» Kinn nachdenklich in die linke Hand ge stützt. über die Art und Weise grübelnd, mit »velcher man Ordnung und Zucht in deutsche Lande bringen könnte. Das Ge dicht, in welchem er sich selbst so jchildert, ist aus dem Jahre 1197, also aus dem Jahre, in welchem der unselige Wahl streit zwischen dem Staufen Philipp von Schwaben und dein Welfen Otto von Braunschweig entbrennt: Ich saz uf einie steine und dachte dein mit deine, dar uf säst' ich den ellenbogeii: ich hete in mine Hunt gesmogen daz.tinne

und das Recht sind wund... Wie muh es aber um das Re'uhs bestellt gewesen sein, das solche Menschen zeitigte und folihe Zustände ausweisen konnte, wie sie zur Zeit des Wahlstreites zwischen Otto von Braunschiveig und Philipp von Schwaben auftraten. Die Ehre? Ein blas ser Schemen. Das Gut? Nur mehr ein Begriff für Strauchdiebe. Gott gefällig leben? Ein heuchlerisches Wort im Mun de derer, die damit Geschäftchen mache» konnten. Mit seherischem Auge hat Walther das Unglück nahen sehen: das Reich ohne Einigkeit

= £! —, 1' V1J._ t.n.^ von Braunschweig gegen den rechtmäßh. gen König Philipp sthleudert, soll diesen zerschniettern. 5)at Philipp sich irgend- qndere mußte vor- diesem Begriffe fallen, alles war, null und nichtig gegenMer dem Reich, gegenüber, seinem Sinnyiid eines religiösen, ketzerischen Vergehens ^ichster ^Berwirklichungi, wegen zu verantworten? Er hat lediglich Krone. Er, war aber anderseits agch,jw .... die. Interessen des Reiches zu wahren, rellgws. und 6war Jo hef, .w>e ^5. «M Stachel

:. Sie bannten, wen sie wollten nicht,- wen sie bannen sollten. Die Gotteshäuser mau zerstört ... - O weh. der Papst ist noch zu jung, ' Lerr Gott, hilf deiner Christenheit. Zerrissen, in seinem tiefsten Wesen ge- Gottes» fromm in jeder Beziehung. und rein nicht nur im Worte, sondern noch mchr in der Tat. Die höchste ahep seiner Eigenschaften war die unabwendbare Treue zum Reich und zu seinem' Könige: Die Krön' ist älter als der König Philipp, traun! 7 troffen, steht nun der Dichter vor üns,'Daran

des Papstes und mals Verbündeten trifft, weil sie wie dies bei Otto von Brqunschweii Fall ist, endlich durch die Hilfe de«, gey, der sie setzt bannt, kurz vorher auf den Thron gekommen sind! Papst hatte Philipp von Schwaben, Staufenkönig, bekämpft und Otto, Welsen, geholfen. Philipp wird er det,. Otto kommt mit 5)ilfe des Pa ayf den Thron. Walther von der V w<»de aber läßt auf einige Jahre durch jelne Stimme nicht mehr er! len. . . >■ (Fortsetzung j

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Pagina 2 di 4
Data: 23.05.1896
Descrizione fisica: 4
bnuici! wurde und die meisten AuSschiißmil^IIetei sollen seinem Beispiele. Der Grund der Bewegung >u ein Bn^i, den der Ausschluß vom Herzog Philipp von Orleans emp'aiitvn bat. Ueber den Inhalt dieses Schreibens ist noch inchis Zuverlässi.ies bekamil werden. Die einen wollen wissen, ei inaene dein Äusschiiß wegen seiner Schlappheit und Umbauten währn d der letzten politischen Krise vor dem Rückirn: des Herrn Bourgeois Vorwürfe und fordere mehr Schncidlgleii, mehr Ei'cr, unablässige Wühlerei uud

von Orleans aus spielt, so kann lies nur un .ngcren Kreise der Orlcanistcn sein, und die gro^e ^eficinlichkeil hat bisher nichts davon erfahren. Durch di. ab'oiutlsiischen Grundsätze, welche Herzog Philipp gern e.ü'sielttn inech-e, ipalten sich also die Noyalislen in zwei Tbeile. Ein M.r'.u'esl, das er bei der Piäsidcntjchasio- krisiS vorigen Jab:es erlassen wollte, ist nachträglich bekannt geworden. Es begann niil der Verkündigung des Königthums von Gottes Gnaden und forderte von der Nation

der Moncnchisten verzweifelt an der Thron besteigung des jungen Philipp und richtet sein Augenmerk ans den liberalen Prinzen Heinrich, den Sohn des Herzogs von Chartreö, der sich durck Forschungsreisen in Hinterindien ver dient gemacht nnd hierjür unlängst daö Kreuz der Ehrenlegion empfangen bat. In den Traditionen der Familie Orleans läge -s ja auch, wen cr als Vertreter einer jüngeren Linie dem Familicnchef einen Streich spielte, wie Pb'lipp Egalite, der für die Hinrichtung seines Vetters Ludwig XVI. stimmte

, und Louis Philipp, der sich aus den Thron seines vertriebenen Onkels Karl X sitzte. Allerlei Erbschaftskabalen beim Herzog von Aumale sollen bei der unerquicklichen Familiengeschichte mitspielen. Jener Erbonkel, der beiläufig seine Z<ZV Millionen s^wer sein mag, ist liberal gesinnt nnd glaubt nicht mehr au'S König-, ibnm von Gottes Gnaden. Pikant ist noch der Umstand/ eaß Herzog Philipp vormals mit der Tochter dcS Herzogs von Charrres, Margarethe, die jetzt cii.cn Mac Mahon geheiraihet hat. verlobt

war. Philipp ließ Grctchen sitzen, und Gretchens Bruder scheint nun mit dem untreuen Liebhaber in Konflikt zu gerathen, beinah wie im „Faust', nur mit dem Unterschied, daß der moderne Valentin mebr Aussicht hat, seinen Gegner niederzurcnncii, a!S ' iescr ilm. UebrigenS hat dieser ganze Klatsch nicht die geringste Bedeutung. Herzog Philipp bat in Frankreich keine Million Anhänger. Irgend eine Bewegung, deren Urheber Prinz Heim ich wäre, könnte höchstens innerhalb dieser Partei Spaltungen hervorrufen

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Pagina 6 di 8
Data: 11.01.1911
Descrizione fisica: 8
und was sie hier geborgen hat.' „Dachte ich es doch,' entgegnete die Herrn» von Schloß Varel, „nun denn, nur noch einen Augenblick, bisLhr Philipp hier ist, und. dann schleunigst ans Werk und auf und davon! Be vor der Morgen graut, müssen Sie schon weit fort sein!' „Philipp!' rief Ludwig Günther. „An den habe ich im Augenblick ja garnicht gedacht — oh, wie gütig Sie sind, Ottolwe! Niemals dürste ich ohne den Vieltreuen von hinnen weichen/ Die Worte wären kaum verhallt, so knarrte das Pförtchen, durch das der junge Graf

in meiner Brust, die Dämonen entflohen und die Engel des Lichts gewannen wieder die Oberhand. So beschloß ich denn. Dir die Freiheit wiederzugeben, gut zu machen, was mein Gemahl in seiner zornigen Uebereilung an Dir verbrochen hatte. Nun elle mit Philipp nach dem Zimmer der Großmutter, hole Dir dort» was Du vorhin schon suchtest, und dann fort von hier! Ich will hier mit Leila Wache halten, doch ist schwerlich etwas zu befürchten, wenn Dein Unstern Dir nicht etwa wieder den rottöpfigen Dänen, der förmlich

der böse Geist Wilhelm Gustav Friedrichs ge»! worden ist, in den Weg führt. Eile, eile, die Zeit drängt!' Sie händigte dem Grasen die kleine Laterne ein und drängte ihn aus den Gang, der nach den Gemächern der' verstorbenen Reichsgräfin führte, i Philipp folgte kopfschüttelnd: man'n Aewer-! gang, sä oe Voß, da trncken se em dat Fell äwer de i Ohren.' So brummte er vor sich hm, der ein«! fache Mann vermochte den schnellen Wechsel im! Benehmen der Reichsgräfin nicht zu fassen; erwari fast geneigt

» > als Schlafzimmer gedient hatte. Indem sie ihre« Fuß über die Schwelle setzten, glaubte Phmmll der mit einem ungemein scharfen Gehör begnav« war, das leise Schließ« jener zweiten Tür Mi vernehmen, und selbst Ludwig Günther war ^ einen Augenblick, als ob ein gwämpstes Geräusch! an sein Ohr schlüge, jedoch Mob er dies auf di»i begreifliche Erregung feiner Nerven und hielt e» für eine Täuschung. Mein der mißtrauisch» Philipp ließ es sich nicht nehmen, genau naAa» forschen. Er wußte von früher her, daß jener Raum

, mit dem Gesicht nach- unten gekehrt, während Philipp sich-auf ihn ge worfen hatte und Mit aller Gewalt den Wider strebenden am-Boden festhielt, ihm dabei zahlreiche Püffe und Stöße versetzend, indem er daber jedes-' inal eines der kräftigsten Schimpfwörter der Heimat ausstieß. Mit rascher Geistesgegenwart erfaßte der junge Graf die Situation. Die Laterne.beiseite setzend, zog' er Philipp eine starke Schnur ans der Tasche, die dieser, wie er wußle. fürsorglich ^ mitgenommen hatte, um,' falls es nötig

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Pagina 6 di 8
Data: 23.01.1911
Descrizione fisica: 8
, jauchzenden Ruf aus, und als >' daraufhin Philipp höchst verwundert seinen Kopf zur Tür hineinsteckte, zog er den treuen Diener völlig ins Zimmer, ergriff ihn bei den Ohren und schüttelte den alten Vertrauten herzhaft. „Philipp, . Philipp.' rief er dabei einmcu über das andere, «weißt Du, daß ich glücklich, selig bin? Ach, Philipp, Du bist ein Dummkopf, Du kannst ja gar nicht ermessen, wie wonnig mir zu Mute ist. Wahrhaftig. Philipp, ich möchte mich mit Dir prügeln vor lauter Vergnügen.' Der wackere

Vareler lachte über das ganze breite Gesicht: „Hauen Hie man immer zu, gnädiger Herr, ich kann 'uen Puff vertragen!' So hatte er seinen junge» Grasen ja noch gar nicht gesehen; er war darüber.ebenso erstaunt wie erbeut. Gottlob, die finsteren Geister, welche seinen Herrn so lange und so schrecklich gequält hatten, sodaß er, Philipp, schon geglaubt, jemand müsse seinen jungen Gebieter verhext haben, waren endgiltig gebannt; das erkannte er nun wohl. Aber was den Grasen in einen solchen Rausch

Du eine junge Gräfin zu bedienen. Hast Du verstanden?' Philipp nickte zwar, aber als er wieder, draußen war, verwandelte sich das Nicken in ein verwundertes Kopfschütteln. Er begriff an der ganzen Sache so mancherlei nicht, jedoch das ging ihm ja nicht zum ersten Male so, seitdem er mit seinem Grafen auf Reisen war, und die Haupt sache war und blieb, daß sein junger Herr so recht von Herzen vergnügt war. Schon am nächsten Tage betrieb Ludwig Günther seine Abreise ans Wangerooge. Von den gefangenen drei

Einbrechern hatte ihn der „Meister' erlöst. Wohin dieselben gebracht worden waren, wußte er freilich nicht, aber er uvd Philipp waren froh, die unheimlichen Mitbewohner los^zu sein. Oltmann beanspruchte vier Tage, dann sollte seine „Marie', eine schmucke Schonerbrigg, die augenblicklich in Brake ihre Ladung löschte, bereit liegen, den Grafen nebst Diener und Bagage auf zunehmen ' ' Es war ein wundervoller Tag, wie sie in der Zeit des Ueberganges vom Herbst zum Winter mitunter vorkommen

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Pagina 15 di 20
Data: 15.06.1901
Descrizione fisica: 20
daß, wenn Du jemals Lilh heiraten wirst, Dn mir ein Plätzchen in Deinem Hause gönnst.' „Das versteht sich von selbst! Sie sind ja die einzige, die zu mir gehalten hat, und ohne Sie läge ich Wohl schon längst in der kühlen Erde.' Er kiißte ihr die Hand und sank dann erschöpft zurück, das Sprechen griff ihn noch sehr an. Die Bewohner von Gardenholm, d. h. Philipp und Lilh war teten vergebens auf die Nachricht vou Antonhs Wiederherstellung. Woche auf Woche verstrich; Miß Paget schrieb

es noch schlimmer. Wie ein Geist ging sie um her, still und ohne Klage, aber sie lächelte nie, und stundenlang saß sie in einem Winkel und dachte an Antonh. Infolge der allgemeinen Verstimmung kamen keine Gäste mehr nach Gardenholm, und Lady Cnlwarren, die gewohnt war, stets eine Anzahl von Freunden um sich zu sehen, litt sehr unter dieser gezwungenen Vereinsamung. Sie hoffte, Philipp werde den pein lichen Eindruck bald überwinden und mit erneutem Eifer um Lily werben; als aber Monat auf Monat verstrich

Lächeln au, „was hast Du vor, heute morgen zu thun?' „Ich weiß es nicht, und es ist mir auch einerlei!' war die gleichgültige Antwort. „Das ist nicht recht von Dir! Du solltest doch endlich wieder Interesse am Leben zeigen. Willst Du nicht mit Lily ansreiten und in der Nachbarschaft Besuche mache«?' „Ich hasse das Reiten!' rief Philipp. „Und ich Besuche zu machen!' fügte Lilh hinzu. „Das ist wirklich unerträglich,' zürnte die Lady, von ihrem Sitz aufspringend. „Ich thne alles, um euch glnckich

und zufrieden zu machen und ihr lohnt es mir, indem ihr beständig den Kopf hängen laßt. Es ist wirklich schade,' setzte sie in sarkastischem Ton hinzu, „daß ihr kein Paar seid! Ihr harmoniert so gut zusammen und könntet euch dann gemeinsam bis an euer Lebeuseude diesen tragischen Erinnerungen hingeben. Das müßte eine heitere Ehe werden!' Und spöttisch auflachend verließ sie das Zimmer. „Meine Mutter hat kein Herz,' seufzte Philipp, als sich die Thüre hinter der Lady geschlossen, „sie wäre sonst nicht fähig

, uns so in unseren heiligsten Gefühlen zu verletzen.' „Das ist wahr!' nickte Lily gedankenvoll. „Sie versteht un seren Kummer nicht, denn sie hat Tony nie geliebt. Aber hast Du nicht gefunden, Philipp, daß auch Miß Paget zuweilen sehr sonderbar ist? In Florenz pflegte sie den armen Tony mit sol cher Hingebung, daß man glauben konnte, er sei ihr das Liebste auf der gauzeu Erde. Und nun er dahin ist, scheint es sie kaum zu berühren. Sie ist wieder ebenso kühl und zurückhaltend, und sobald ich von ihm reden

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Alpenzeitung
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Pagina 4 di 6
Data: 16.03.1941
Descrizione fisica: 6
. Im Jahre 1286 überläßt Gralant von Salorno dem Heinzlin von Scena die Pflege im Val di Fiemme für 1200 M. B. gegen ewige Lö sung. Im Jahre 1303 verkaufen die Söhne des Herrn Philipp von Scena dem Ul- .. . - c-- rich Schuster einen Weingart ober Scena tUA-' Fà.ch ^ lamgut auf Scena; der andere Teil ge« hörte schon zuvor dem Käufer. Den Höhe punkt der Macht und des Ansehens er reichten die Herren von Seena in der Mitte des 14. Iahrhundertes; Konrad und Petermann Verleideten nacheinander

war, und im Jahre 1502 verkaufte er ihm die Feste samt Acker und Gericht um 1i000 Fl und 1750 Dukaten. Dessen Sohn, Christoph Philipp wurde vom Kaiser Karl V. 1530 in den Grafenstand erhoben. Im Bauern aufstände des Jahres 1525 blieb das Schloß Scena und das Pfarrhaus unbe heiligt; dagegen wurd die Kaplans! des Pfarrers von Scena in Postal ge plündert. Nach dem Tode de» Grafen Christof Philipp kam das Schloß an seinen Sohn Philipp, der mit der Gräfin Johanna von Oettingen aus Schwaben vermählt

war, die sich als vrotestantische Profelyten- macherin betätigte. Da die Che kinderlos blieb, so machte er 1562 ein Testament, daß nach seinem Tode seine überlebende Gattin Schloß und Herrschaft Scena pfandschillingsweise, das Schloß und Amt Cengles im Venostatale aber als Eigen tum erhalten solle. Graf Philipp starb im Jahre 1563. Die gräfliche Witwe kam wegen ihrer Hinneigung zum Protestan- 'le Verwicklungen mit der lunaen mit In ihrem Te tismus in viele Regierung in Innsbruck, stamente vom Jahre 1577 setzte sie zu ih rem

Universalerben ihren Neffen, Grafen Gottfried von Oettingen ein. Allein nicht dieser, sondern die Neffen des verstorbe nen Grafen Philipp, Johann Jacob und Konstantin, kamen beide in den Besitz der Herrschaft Scena, zuerst beide gemeinsam. Sonntag, den 16. März 1941-xlX seit 1587 Johann Jacob allein. Die Herr schaft Scena verblieb der gräflich Liech tensteinischen Familie bis zum Tode des Trafen Thomas, der im Jahre 1749 ohne männliche Nachkommen starb. Seine Er ben waren Graf Otto von Salm und Graf Alois

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