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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 7 di 12
Data: 24.12.1913
Descrizione fisica: 12
. Warum hat der Arbeiter trotzdem das bürgerliche Blatt abonniert? Eigentlich aus purer Nachlässigkeit, aus Ueberlieferung, aus alter Ge wohnheit. Das ist beschämend! Beschämend für alle diejenigen, die, solange es gut gehr, die bürger liche Presse unterstützen, und erst in Zeiten der Not und des Kampfes an ihre eigenen Blätter denken. Agitiert für den TagbLaLtfond! Gin leitteiier in kt Mini®. Novelle von Heinrich ZschoLke. 6 „Wenn Sie sich unterstehen," fuhr Philipp fort, „und stellen

war, der, des süßen Weines voll, auf den Einfall gekommen, in die Nachtwächterei hinein-, zupfnschen. Sobald er den Philipp verlassen hatte, rief und blies er von Straßenecke zu Straßenecke die Stunden nach Herzenslust, machte zu seinem Gesang allerlei komische Zusätze und bekümmerte sich wenig um das vorgeschriebene Revier, das er zu behüten und zu beblasen hatte. Indem er auf einen neuen Vers sann, ging seit wärts eine Haustüre auf, ein wohlgekleidetes Mäd chen trat hervor und winkte mit einem lockenden Bst

! bst! Dann zog es sich in die Dunkelheit des Hausgangs zurück. Der Prinz ließ seine Verse fuhren und folgte der angenehmen Erscheinung. In der Finsternis er griff ihn eine zarte Hand, und eine Weiche Stimme lispelte: „Guten Abend, lieber Philipp! Sprich leise, daß uns niemand hört. Ich bin nur auf ein Augen- mckchen von der Gesellschaft weggeschlichen, dich im Vorbeigehen zu grüßen. Bist du vergnügt?" „Wie ein Gott vergnügt, du Engel!" sagte Julian. Wer könnte bei dir auch traurig sein?" „Philipp

, ich habe dir etwas zu sagen. Du sollst borgen abends bei uns essen. Die Mutter hat es Erlaubt. Kommst du auch?" „Alle Abend, alle Abend!" rief Julian, „und so Mge du willst. Ich wollte, du könntest beständig jji mir sein, oder ich bei dir, bis an das Ende der e It. Das wäre ein Götterleben!" „Höre, Philipp, in einer halben Stunde bin ich der Gregorienkirche. Da erwarte ich dich. Du fehlst doch nicht? Laß mich nicht lange warten. Dann machen wir noch einen Gang durch die Stadt. Nun geh, damit uns niemand überrascht

." Sie wollte gehen. Julian aber zog sie zurück in seinen Arm. „Willst du mich so kalt von dir scheiden lassen?" fragte er und drückte seinen Mund aus ihre Lippen. Röschen wußte nicht, was zu Philipps Keckheit sa gen. Denn Philipp war immer so bescheiden und zärtlich gewesen, daß er höchstens einen Kuß ans ihre Hand gewagt hotte, ausgenommen einmal, da ihnen beiden die Mutter allen und jeden Umgang hatte verbieten wollen. Damals war von ihnen im Ge fühl der höchsten Liebe und des höchsten Schmerzes der erste Kuß

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Pagina 1 di 8
Data: 19.09.1929
Descrizione fisica: 8
. Sie mutzte ihre Aussage öfters unterbrechen, um die verlorene Fassung,wieder zu gewin nen. Alle Zuhörer waren von der Aussage der unglück lichen Frau und Mutter sichtlich tief berührt. Biele Frauen im Auditorium weinten laut. Frau Hals mann erzählte: Ich habe nur meine bei den .Kinder Philipp Und L i ü b a. Bor meiner Hochzeit im Jahre 1901 hatte ich eine Schule: ich leitete daher die Erziehung meiner Kinder selbst. Vorsitzender: Was können Sie uns über die Jugend Ihres Sohnes und seiner Stellung

zum Vater er zählen? Zeugin: Wir führten ein harmonisches Familienleben . .. ich bin zu aufgeregt, ich muß mich erholen.... wir haben den Kindern immer die beste Erziehung gegeben. Die Kinder haben'uns geehrt und geliebt. Mein Mann hat alles für die Erziehung der Kinder getan, da war ihm nichts zu schwer. Mein Mann war ein seelensguter Vater. Philipp konnte schon mit fünf Jahren lesen. Er war stets der b e st e S ch ü l e r 5er Klasse. Bei der Matura war er der einzige

von allen, der keine P r ü f u n g machen brauchte. Philipp war unsere Freude und unser Stolz. Alle, die uns kannten, Haben uns beneidet um unsere Kinder.. . . Ich muß mich erholen... In der S ch u l e war Philipp von den Kameraden und Lehrern geliebt. Trotzdem er selbst keine Maturaprüfung ablegen mußte, hat er mit den Kameraden die ganzen Nächte gearbeitet, um ihnen zu helfen. Als Student an der Hochschule hat er die Prüfungen immer rechtzeitig und mit bestem Erfolg abgelegt. Als Philipp älter wurde, wurde das Verhältnis zum Vater

noch inniger und kameradschaftlicher. Ich selbst babe ja mein Kind erzogen, ich kenne die Seele meines Kindes. Philipp kann Niemandem ein Leid tun, er konnte nie Blut sehen. (Aufschreiend:) Philipp ist un schuldig, ganz gewiß! Er hat nie ein schlechtes Wort gegen den Vater ge richtet .. . Ich kann nicht mehr weiter, bitte Herr Vorsitzender, fragen Sie mich. . Der Vorsitzende richtete nun einige Fragen an die Zeugin und verlas auch ihre früheren Angaben, wobei er sie aufforöerte, nur dort Einwürfe

zu machen, wo sie etwas zu e r g ä n z e n habe. Vorsitzender: Hat es nicht eine Auseinan 5 er- setzung zwischen Vater und Sohn wegen des Stu diums des Sohnes gegeben? Frau Halsmann: Mein Mann wollte, daß Philipp Arzt werde, er selbst wollte aber Techniker werden. Der Vater hat aber s o so r t na ch gegeben und sonst gab es keinen Anlaß zu Differenzen. Die Prüfungen hat Philipp alle gut bestanden, und wenn er vor einer Prü fung stand, haben wir ihm schon vorher telegra phisch gratuliert, weil wir wußten, daß er sie be stehen werde. Vorsitzender

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Pagina 1 di 4
Data: 22.09.1926
Descrizione fisica: 4
Frankreichs mit der Barbarei , Muck verboten.) 6 j Schicksalstncke. Roman von Molloy-Walter. D Men los von der Menge vorwärtsschicben lassend, »zte Philipp an eine Straßenecke, wo das Gedränge I Mrs stark war. Achtlos über den Weg schreitend, Nm er plötzlich laute Zurufe und das Stampfen von \ Musen in seiner nächsten Nähe. Erschreckt aus Gedankeu ausfahrend, blieb er verwirrt stehen, ( Ek schon hatte ihn eine kräftige Faust am Rockkragen j M und auf das Trottoir Herübergezogen

, so daß die A des ihn bedrohenden Wagens nur leicht seine «er streifte. l .« Sie verletzt?" fragte eine Stimme neben ihm, M seltsam bekannt vorkam, obgleich er nicht wußte, ^kr ße Hon gehört hatte. ich glaube nicht," stammelte er. sich nur langsam z «ent Schrecken erholend. Sein Retter sah ihm for- «ins Gesicht. „Ist das nicht Erhardt?" rief er über- W aus. i D heiße allerdings so," entgegnete Philipp, erstaunt, Jgt andere seinen Namen wußte. DoL dieser batte W seinen Arm in den seinen geschoben und ihn mit I Mziehend, sagte

er in jovialem Ton: „Nun, alter ' M, erkennst du mich nicht?" 'Mu," erwiderte Philipp kopfschüttelnd. ' K du besinnst dich nicht auf Oskar Werner?" i rf erst schaute Philipp in das intelligente, glatt- Gesicht seines Begleiters. „Ich hatte einmal ^ £ .^ulkameraden," sagte er zögernd und mit der u6er die Stirne fahrend, „aber meine Gedanken r. tzEt ^e so verwirrt — ich habe alles vergessen/ nur % l r ffach Plötzlich ab, mit leerem Blick vor sich hinstar- i- ^ >" daß Werner zu der Ueberzeugung gelangte

. TU. Genf, 31. Sept. In der gestrigen Sitzung des Böl- kerbundrates, in der die D a n z i g e r Frage behandelt konnte er sich uicht erkläre», aber um ihrer ehemaligen Freundschast willen wollte er ihn jetzt nicht sich selbsL überlassen. „Komm mit mir, alter Junge," sagte er in herzlichem Ton. Philipp machte keine Einwendung und da er in Gang und Haltung durchaus keine Trunkenheit verriet, so glaubte Werner, das verstörte Wesen seines Freundes müsse eine ernstere Ursache haben. „Was hast du?" fragte

er teilnehmend. „Was ist dir geschehen?" „Ich habe mein ganzes Vermögen verloren, — fast eine Million Mark," stammelte Philipp. „Eine Million Mark?" wiederholte Werner, dem diese Antwort ein deutlicher Beweis zu sein schien, daß sein ehemaliger Kamerad den.Verstand verloren habe. Um zu sehen, in wieweit feine Annahme richtig war, fragte er weiter: „Wann hat dich denn das Unglück getroffen?" „Vor einer Stunde. Doch wohin führst du mich?" „Nach meinem Büro- dort sind wir ungestört und hu kannst

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Pagina 1 di 4
Data: 02.10.1926
Descrizione fisica: 4
traten aus den Höhlen — er war ^Ersticken nahe. Mit der Kraft der Verzweiflung «er sich au. befreien, doch umsonst. « 'werdet Ihr endlich reden?" fragte Philipp unge- Mg die Zuckungeir des Besiegten beobachtend, ohne ^ zu bemerken, daß 5er Unglückliüje nicht imstande ? r ' zu gehorchen. Diesem schwanden fast die Sinne: ^Gesicht nahm eine bleierne Farbe an und alles Blut Mgie sich ihm nach den Schläfen, als wollte es sie zer- Mgen. Md dann war es ihm, als griffe eine kalte nach seinem zuckenden Herzen

, als riefe ihm eine tauende Stimme ins Ohr: „Tu mutzt sterben!" Ster- Nein, nur das nicht! Lieber wollte er die kost en Steine lassen, aber nur nicht sterben! Wie um Er- Men flehend starrte er auf Philipp, doch dieser schien Jraw blinden Wut gar nicht zu erkennen, in welch' Msticher Lage sich Braun befand. Er war zu anfge- M, daß der schurkische Advokat sich trotz aller Dro'hun-. immer nicht zu einem Geständnis Herbeitassen M frage Sie zum allerletzten Male," rief er zornig, 'Wen Sie mir die Steine

hergeben?" A ia!" kam es in dumpfem Gurgelton über die Mn des halb Erstickten, dem plötzlich ein Blutstrom Nase quoll. Philipp zog sofort seine Hände zurück Straßenbahn eine fette Pfründe erhalten, indem er zum Nachfolgr des bisherigen Rechtsanwaltes Dr. Julius Floderer bestimmt wurde. * Wir beschränken uns auf die komwentarlose Wieder gabe der Meldung des „Tribunal", dem wir selbstver ständlich die volle Verantwortung für seine Angaben überlassen müssen. Daß im Tiroler Arbeiterkonsum verein

! sein energisches Vorgehen j hatte doch endlich Erfolg gehabt — er war Sieger ge- j blieben. „Stehen Sie ans!" befahl er Braun, der sich mühsam in die Höhe richtete, dabei einen verstohlenen Blick nach dem Revolver werfend, den sein Gegner vergessen zu haben schien. Zum Glück fing Philipp, der den Schurken keine Sekunde aus den Augen ließ, diesen Blick auf. Er bückte sich rasch nach der Waffe und sie in seine Rock tasche schiebend, sagte er finster: „Vielleicht bedarf ich ihrer noch, ehe wir uns trennen

." „Es ist kein Grund zu solchen Gewalttätigkeiten vor handen," entgegnete der Advokat in giftigem Ton. „Das werden wir ja sehen" versetzte Philipp gleich- wütig. Nun Braun sich nachgiebig zeigte, hatte er seine ganze Ruhe und Selbstbeherrschung wiedergewonnen. „Also, wo sind die Diamanten?" „Bei meinem Bankier." „Wie heißt er?" „Blum u. Co., Leipzigerstraße 24." „Stellen Sie mir einen Schein aus des Inhalts, daß man mir die Steine sofort ausliefern soll," befahl Philipp, Tinte, Feder und Papier iherbetholenö

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Pagina 1 di 6
Data: 19.08.1931
Descrizione fisica: 6
, 18. August. Die Amtliche Nachrichtenstelle meldet: Der Indizienprozeß gegen Philipp Halsmann, der be schuldigt war, seinen Vater Max Morduch Halsmann in den Tiroler Bergen ermordet zu haben, ist noch in allgemeiner Erinnerung und hatte seinerzeit eine europäische Sen sation gebildet. Philipp H a l s m a n n wurde vom Schwur gericht Innsbruck zuerst zu zehn Jahren schweren Ker kers verurteilt, dieses Urteil wurde jedoch vom Obersten Ge richtshof aufgehoben und die zweite Verhandlung, die am 19. Oktober

ein und zehn Geschworene im zweiten Halsmann-Prozeß selbst baten den Bundes- Präsidenten, Gnade zu üben. Philipp Halsmann selbst hatte nie ein Begnadigungsgesuch unterschrieben. Am 30. September 1930 erfolgte seine B e- gnadigung und zugleich seine Ausweisung aus ganz Oesterreich. Zur Fortsetzung seiner Studien begab sich Philipp Halsmann dann nach P a r i s, wo er noch derzeit weilt. Kurz nach der zweiten Verurteilung Halsmanns meldete sich in dem an Zwischenfällen so reichen Prozeß ein Hilfsar beiter

Johann Schneider, der angab, den Mord an dem alten Halsmann begangen zu haben. Das Wiener Landesgericht hat jedoch den Angaben Schnei ders keinen Glauben geschenkt und überdies zog Schneider seine Selbstbeschuldigung zurück, so daß er schließlich vom Morde freigesprochen und wegen V o r- schubleistung verurteilt wurde. Nunmehr haben die Anwälte Philipp Halsmanns: Doktor Franz Peßler in Innsbruck und Dr. Ernst Ruzicka in Wien, am 17. Juli eine neuerlicheAnzeige gegen Johann Schneider erstattet

und am heutigen Tage dem Straflandesgericht in Innsbruck den Antrag überreicht, das Strafverfahren gegen Philipp Halsmann wieder aufzunehmen. ^ In dem Antrag bezeichnet H a l s m a n n als Ursache für seinen Schritt, daß es das Fürchterlichste ist, als unschuldig Verurteilter weiterleben zu müssen. Er unterbreite daher dem Gericht folgende zwei Wiederaufnahmsgründe: 1. Mit bezug auf die Strafanzeige gegen den Hilfs arbeiter Johann Schneider: Das Geständnis Johann Schneiders sei an sich auch ohne Bezugnahme

über Schneider als Täter bewiesen seien, dann müsse derProzetzSchneiderwiederaufgenom- men werden und die Rehabilitierung Philipp Halsmanns automatisch erfolgen. Wenn schließlich die Angaben Schneiders über die Ta 1 bewiefen, die Angaben über den Täter unbewiesen bleiben, so müsse eine Wiederaufnahme des Halsmann-Prozesses erfolgen. Das Wiederaufnahmsgesuch stützt sich auf diese Eventuali tät, daß S ch n e i d e r s T a t s ch i l d e r u n g w a h r ist, ohne daß seine Täterschaft bewiesen erscheint

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 13 di 14
Data: 09.06.1934
Descrizione fisica: 14
Der Mensch ist gut Von Flodoard Krach Der Vorhang fiel, im Zuschauerraum wurde es hell. „An wem hingen deine Augen während des ganzen Aktes so zärtlich?" fragte Ferdinand, blickte neugierig zur Parterreloge empor — und warf sich entsetzt herum. „Un glückseliger, was tust du? Die Dame deines Herzens ist mindestens 55 Jahre alt!" „Sie ist auch sehr häßlich", sagte Philipp und lächelte sanft. „Die Liebe macht sie noch häßlicher. Ich 'bin be friedigt." „Du bist verrückt! Welche Marotte

!" „Ich will dir etwas anvertrauen," sagte Philipp, „sie hat heute durch mich einen schönen Abend. Vielleicht den schönsten ihres Lebens. Sieh mich an! Hätte dieses Un geheuer es sich gestern träumen lassen, daß sie heute die Huldigung eines hübschen, eleganten und jungen Mannes empfangen würde? Der Mensch ist gut. Ich schenke ihr eine schöne Erinnerung. Sie wird heute nachts von mir träu men. Sie wird morgen und die folgenden Tage an mich denken. Voll dankbarer Gefühle. Unfrisiert und in einem entsetzlich geschmacklosen

diese Frauen dazu, ihre Sitze ebenso teuer bezahlen zu müssen, wie andere, deren Hände und Füße im Dunkeln eine angemessene Betätigung finden, da ihnen doch ein integrierender Bestandteil des Vergnügens verloren geht? Es wurde finster, der Vorhang hob sich und über die Logenbrüstung erschien vorsichtig der Kops der Unbekannten in hingebender Neigung. „. . . vielleicht ist sie doch noch ein bißchen zu jung," murmelte Philipp vor sich hin. Donnerstag hatte er sich bei „Madame Butterfly" ein gesunden

frei . . . Wirklich nahm sie dort Platz. „Häßlich, alt und ver drossen," stellte Philipp mit Befriedigung fest und ließ sanft und eindringlich seinen Blick auf ihren Zügen ruhen. Aengstlich musterte sie ihr Kleid. Dann zog sie die Oberlippe verschämt über ihre Schaufelzahne, als wollte sie einen Toilettefehler verdecken, und verlegte den Schwerpunkt ihrer Gestalt durch ein kaum merkliches Rücken auf ihrem Sitz. Während des ersten Aktes blickte Philipp im Dunkel einige Male über die 'Schulter

mit leisem Rascheln ein Bonbon zum Munde — „Theaterbonbons" nannte man das zu deiner Zeit, dachte Philipp und nannte sie behutsam „Du" — mit spitzen Fingern; biß von diesem elenden, win zigen Stückchen Süßigkeit, das sie sonst mit einem brutalen Hieb in den Rachen zu fegen gewöhnt sein mochte, die Hälfte ab. — Für mich, dachte Philipp, einzig und allein für mich. Me, wenn sie mir jetzt die zweite Hälfte anböte? Nicht nötig, meine Teure, nicht nötig. Ich bin unbestechlich. Ich tue, was mir mein Herz

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Tiroler Post
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Pagina 6 di 20
Data: 14.08.1908
Descrizione fisica: 20
an, Briefe zu schreiben an ihre Freundinnen, die in der Stadt im Dienste waren, Briefe, sechs — acht Seiten lang. Bei alledem war sie den El tern gegenüber schweigsam wie ein alter Feldherr und verschlossen wie eine Wertheimer-Kasse, und wenn sie allein war, wie eben jetzt, so dachte sie immerfort nur an des Lippelbauern Philipp. * * * Willst du wissen, lieber Leser, wer des Lip pelbauern Philipp ist? Er ist der einzige Sohn und Erbe des Lippelhofes. Sein Vater, der auch Philipp heißt, hat heute

mit der Mutter daheim bleiben müssen. Gestern haben sie ihm aus der Alm eine Kalbin heimgebracht, die sich den Fuß verstaucht und die die alten Lippelleute selber pflegen wollen; haben sie ja auf dieses Stück ihre besondere Hoffnung gesetzt von allen anderen zwölf Kühen, die in ihrem Stalle waren. Heute ist der junge Philipp allein im Bergmahd; mor gen will der Vater wieder kommen, so sagte er. Der Junge ist ein hübscher Sechsundzwan ziger, mit kühn gedrehtem Schnurrbart und schö nen schwarzen Augen

und auf dem Heimwege haben die zwei jungen Leute sich's klar gemacht, daß sie sich lieb haben und einmal Bauer und Bäurin werden wollen. Aber die Eltern wissen noch nichts davon, über haupt niemand, außer eben unser Philipp und die Luise. Philipp ist sehr glücklich. Seit jenem Tage nennt er's die schönste Zeit seines bisheri gen Lebens. Es jubelt in seinem jungen, glü henden Herzen; sein Kopf ist voll herrlicher Bil der, die seine Einbildung in rosigen Farben malt. Doch halt! Es gibt auch etwas, was ihn quält

, erschossen? Nein, mein, nichts von alledem. Es ist nur dieses: Philipp war Schreiber gewesen beim großen Kai serschießen in Stillebach. Vom Peter- und Paulstage an hat's zehn Tage gedauert — und ii4trt Maria Himmelfahrt soll große Vestvertei- nunziation und sonstigen feinen Mitteln dem Minister und der christlichsozialen Partei eins auszuwischen. Wir haben diesen Versuchen be reits gebührend entgegnet. Scharf weist auch das „Linzer Volksblatt" und das „G r a z e r V o l k s b l a t t" die Angriffe

der Philipp sollen alle Scheiben und Schriften mustern und ordnen. Dem Schützenhauptmann hat er's verheißen, die Liste der Bestgewinner und alles, was drum und dran hängt, wolle er rechtzeitig fertigstellen und abliefern. Und der Schützenhauptmann, der war der alte Franzelbauer — Luisens Vater. Viel freudiger als anderemale hat Philipp sei nem Hauptmann diese Arbeit abgenommen; aber jetzt niußte er zu Hause im Heunmhd nachholen, was der Schützenschreiber versäumt hat. Alle Tage prächtiges Wetter

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Pagina 1 di 4
Data: 01.10.1926
Descrizione fisica: 4
war aschfahl geworden: er hatte den Wn Schutz für feine Sicherheit verloren und war Dos seinem Gegner preisgegeben, der ihn an Mus- At und körperlicher Stärke weit übertraf. Iw letzten Male fordere ich Sie auf: geben Sie mir -ine Steine her!" rief Philipp, dessen Blut kochte, in . fe&em Ton. " ch sind von Sinnen!" zischte Braun mit unter er Stimme. ntä war es, als ich Ihnen mein Eigentum anver- Hören Sie mir wohl zu: Ich wünsche nicht, Gewalt Silvenden, aber ich will und mutz meine Diamanten tot

oder — es geht an Ihr Leben. Wo sind sie?" D weiß es nicht." mes hartnäckige Leugnen versetzte Philipp in immer m Zorn. „Wissen Sie wohl, rief er heftig, „daß Sie in meiner Gewalt sind?" , ^enn auch-" entgetznete Braun geringschätzig, „was An Sie mir anhäben?" «ie zum Reden zwingen oder Sie erwürgen." , Do, mein Bester, wir sind hier nicht in den afri- Men Goldfeldern," meinte Braun mit einem Versuch Men, wobei sich sein Gesicht zu einer häßlichen Gri- M verzerrte. Dren wir dort, so hätte man Sie bereits

vor »vier- vanzig Stunden gelyncht. Wo ist mein Eigentum?" Daren Sie Ihre Worte! Sie werden, mich nicht zum Mn zwingen," höhnte Braun. „Und wenn Sie Ge-. °li gebrauchen, wird das Gesetz mich rächen." AMringen will ich dich, elender Bube!" schrie Philipp vor Wut. M dafür gehängt zu werden," rief Braun, der sich * wirklich zu fürchten begann. Philipp bemerkte dies Der Schab Dr. Eislers „einwandfrei". Wien- 30. September. (Priv.) Der Parteivorstand der Sozialdemokraten hat die An griffe

. Um Mitternacht würde ich Ihrer: Körper ganz einfach von hier fortbrtngen und an einem entfernteren Ort hinter irgend einer Mauer ab- setzer: oder unter einer Brücke ins Wasser gleiten lassen. Keine Menschenseele würde erfahren, wer Sie aus der Welt geschafft Hätte und die Polizei müßte sich begnügen, einen geheimnisvollen Mord mehr zu registrieren, dessen Täter nicht zu, ermitteln ist." Bei dieser Erklärung verzerrte sich Brauns geister bleiches Gesicht vor Schrecken, denn er fürchtete, daß Philipp

. „Nun, werden Sie endlich reden!" rief Philipp, unge duldig mit dem Fuße stampfend. „Narr, der Sie sind!" war die verächtliche Antwort. „Bilden Sie sich etwa ein, Ihr bischen Angenrollen könnte mich dazu bewegen, einen solchen Schatz aufzu geben?" Das war zu viel für Philipps Geduld. Sille Selbst be- herrschnng verlierend und zähneknirschend die Worte hervorstotzend: „Dann nehmen Sie die Folgen auf sich!" stürzte er sich mit voller Wucht auf Braun, der durch den plötzlichen Ansturm einige Schritte zurückgeschlendert

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Pagina 1 di 8
Data: 15.09.1929
Descrizione fisica: 8
. Ein großes Bombenflug zeug des 22. französischen Fliegerregimentes ist gestern ahends in der Umgebung von Courville infolge eines Motordesektes in Brand geraten und ab gestürzt. Der Pilot des Flugzeuges, ein französischer Unterleutnant, sowie die drei übrigen Mitglieder der Besatzung wurden getütet. Breitlahner, 14. September. Philipp Hals mann verbrachte die Nacht im gleichen Zimmer Nr. 30, in dem er die erste Nacht nach dem Tode seines Vaters verbracht hatte. In seinem Zimmer schlief

anzuweisen, weil ihm diese Zahl widerwärtig sei, und gestern, am 13. September, wurde Philipp Halsmann wieder in demselben Zimmer einquartiert, in dem er die Nacht nach dem Tode seines Vaters verbrachte. Heute um halb 5 Uhr früh waren bereits alle Personen, die an dem Lokalaugenschein teilnehmen, munter. Um halb 6 Uhr wurde gefrühstückt, um 6 Uhr bewegte sich die Kolonne des Geschworenengerichts Hofes. Philipp Halsmann nnt seiner Bedeckung von fünf Gendarmen, die Vertreter der Presse, die Sachv

dann den Geschworenen gegenüber fest, daß Philipp Hals mann am 11. September v. I. bei seiner e r st e n Einvernahme durch den Gendarmen gesagt habe, er sei bereits außerhalb der Wegknrve an einer erhöhten Stelle des Weges gestanden. öie etwa zehn Schritte vom Scheitelpunkt der Kurve entfernt ist und bezeichnete diesen Punkt und den Scheitel punkt. Bei der späteren Einvernahme und bei dem in An wesenheit des Untersuchungsrichters vorgenommenen L o k a l a u g e n s ch e i n am Tatorte hat Halsmann

habe. Der Vorsitzende stellte dann fest, daß talauswärts, etwa 180 S ch r i t t e von dieser Wegbiegung. an der die Tat geschah, eine Stelle sei, von der man. wie man fest- gestellt habe, den Scheitelpunkt der Wegbiegung e i n- sehen könne. Philipp Hals mann erbat sich nun das Wort und er klärte den Geschworenen: „Ich glaube, daß es wahrs cheinlicher ist, daß ich durch weine Schlntzfolgernng nicht den Pnnkt an gegeben habe, auf dem ich wirklich stand, sondern einen Punkt, der näher beim Scheitelpunkt

bei dem Scheitelpunkt der W e g b i e g u n g und einer an dem von Halsmaun Ursprünglich als seinen Standortpnnkt angegebenen Punkte ausgestellt. Philipp Halsmaun utt5 die Geschworenen gingen nun talauswärts soweit zurück, als man die beiden Personen noch s e h e n konnte. Es ergab sich eine Entfernung von 190 Schritten. Auf diese Entfernung wurden dann auch noch H ö r v e r s u ch e angestellt. Die Geschworenen stan den dabei mit der Blickrichtung talauswärts, also in jener Stellung, in der Philipp Halsmann

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Innsbrucker Zeitung
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Pagina 9 di 12
Data: 06.01.1934
Descrizione fisica: 12
, wodurch mikrosko pisch kleine Längenänderungen der Nadel und da durch entsprechende Vibrationen des Resonanzbodens, auf dem die Nadel befestigt ist. hervorgerufen wer den. Die Schwingungen des Resonanzbodens können vom Ohr wahrgenommen werden und damit ist der für die lektrifche Uebertragung von Tönen nötige Kreislauf: Luftschwingungen — Stromimpulse — Aenderungen eines Magnetfeldes — Lustschwingungen geschlossen. Philipp Reis veröffentlichte feine Erfindung zum ersten Male in den Annalen

Mechaniker in den Sechzigerjahren als technisches Spielzeug vertrie ben. mehr wußte die damalige Zeit mit der genialen Entdeckung des Fciedrichdorfer Lchrers nicht anzu fangen. Am 14. Jänner 1874, wenige Tage nach Vollendung seines 40. Lebensjahres, starb Philipp Reis, ohne daß es chm vergönnt gewesen wäre, den ungeheuren Auf schwung des internationalen Nachrichtenaustausches, den feine Erfindung zur Folge hatte, zu erleben. Er selbst hatte die Bedeutung, die der ihm geglückten Entdeckung einmal zukommen

Stromschwankungen gestattete, als dies mit dem von Reis benützten Geber möglich war, stand der praktischen Auswertung der von Philipp Reis der Menschheit geschenkten Erfindung nichts mehr im Wege. 1880 wurde die erste Stadtfernsprechanlage in Mülhausen im Elsaß eröffnet und ein Jahr später folgte Berlin, wo der Betrieb mit 87 Teilnehmerstellen eröffnet wurde. Das Telephon trat nun feinen Siegeszug über den ganzen Erdball an. Viel später erst erinnerte man sich des Erfinders, aber fein Name wurde bisher

nicht so bekannt, wie es der Tragweite seiner Erfindung ent sprechen würde. Das Jahr 1934. in das die Feier sei nes 100. Geburtstages, das 60jährige Jubiläum der ersten öffentlichen Vorführung feiner Erfindung und die 60. Wiederkehr seines Todestages fallen, bietet Anlaß genug, des tragischen Schicksals dieses großen Erfinders zu gedenken- Philipp Reis Zum 100. des Erfinders der Teiepn©nl©> Von Dipl .«Ing. Rudolf Ff hm. v. Call, Innsbruck Es ist eine wenig bekannte Tatsache, daß das Prin zip der Telephonie

von einem Deutschen entdeckt wurde und daß diese in den Sechzigerjahren des ver gangenen Jahrhunderts gemachte Erfindung für mehr als ein Jahrzehnt in vollständige Vergessenheit geriet, bis sie von einem Amerikaner wieder entdeckt und dem Nachrichtendienst nutzbar gemacht wurde. Das Jahr 1934 bietet in dreifacher Beziehung An laß, der Persönlichkeit des Erfinders der Telephonie, Philipp Reis, und seines Lebenswerkes zu ge denken. Am 7. Jänner sind es 109 Jahre, daß Philipp Reis zu Gellnhaufen im Regierungsbezirk

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Pagina 4 di 6
Data: 26.09.1926
Descrizione fisica: 6
auf das zuvorkommendste. jede« Mnfer die veqaenMe GirEa«fÄa«eAe, da sämtliche VekSesdangSartikel sowie alle Gegenstäude für Ha«S, KEWS ««S Ver«- i« einem Hause vereint, bei einer ««srsMStz- ItGem cvlnarvaHI und MMmltem Weeifem. Wer nach Graz nicht kommen kan«, verlange de» SÄZ Kästner L vehler, Graz, Eackstraße. BIT.5ÄS Jeder überzeuge sich selbst, wie leistungsfähig die Firma ist. Welt ist hart gegen den, der Rang und Vermögen ver loren hat", fügte sie seufzend hinzu. „Ja, das ist wahr!" stimmte ihr Philipp

Haben, die das Schicksal von der Höbe herab ins Elend stürzt!" „Hatten Sie denn keine Menschenseele, die sich Ihrer 'annahm?" fragte Philipp teilnehmend. „Als mir alles fehlschlug," entgegnete sie, „erbarmte sich der Advokat, der meines Vaters Freund gewesen war, und übertrug wir die Verwaltung eines seiner Häuser, das zu Geschäftszwecken vermietet wird. Ans diese Weise bin ich wenigstens vor Not geschützt, so lange mein Gönner lebt und ich gesund bleibe." „Welch traurige Existenz für Sie!" sagte Philipp bedau ernd

," bemerkte Philipp, der wegen seiner Diamanten den gleichen Gedanken gehabt hatte, „doch ich fürchte, selbst wenn Sie Gelegenheit hät ten, ihn zu sehen, würde er Ihrer Bitte kein Gehör schenken." „Das glaube ich auch," gab er seufzend zu, „er hat leider ein Herz von Stein." Philipp schwieg,- er war eigentlich enttäuscht, denn er hatte gehofft, die Geschichte dieser Frau würde ihm mehr Ausschluß über Brann's Treiben liefern,- so aber sah er ein, daß diesem geriebenen Gauner in keiner Weise bei- zulkoimnen

, mit be bender Stimme hervorstieß: „Bielleicht kann — ich Ihnen helfen." Philipp starrte sie verdutzt an. „Sie mir Helsen?" fragte er zweifelnd. „Wie wäre das möglich?" „Weiberlist geht über Männerschlauheit", entgegnete sie mit schwachem Lächeln, „und wo der Mann keinen Weg mehr sielst, schlüpft die Frau noch durch." „Wollen Sie Hoffnungen in wir erwecken, die sich doch nicht erfüllen können?" sagte er noch immer zweifelnd. „Das liegt mir fern," wehrte sie ab. „Ich meinte nur, daß ich Ihnen vielleicht

eine Begegnung mit Braun er möglichen könnte." „Wirklich?" rief Philipp aufgeregt. „O, sagen Sie mir, wie und wo! Wenn das ginge " „Ruhig, ruhig!" beschwichtigte sie ihn. „Sagen Sie es wir doch!" drängte er von neuem. 1 ! „Nicht hier," flüsterte sie, den Schleier vor ihr Gest ziehend. „Kommen Sie mit mir!" Sie erhob sich, und B Widerrede folgte Philipp ihr ans die Straße hinaus. :f 8. Kapitel. | Beratungen. Schweigend, jedes seinen Gedanken nachhängend, schr«' ten die Zwei, die der Zufall ans so seltsame

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Pagina 1 di 6
Data: 24.09.1929
Descrizione fisica: 6
keinen Beziehungen. Ans eine Frage teilte Dr. Mahler mit, daß der Wiener Aufenthalt der beiden Verteidiger mit der B e- schaffung von werterem Prozetzmaterial in Znsammenhang stehe. Halsmann im Gefängnis. Ein Gespräch mit Mutter und Schwester des Angeklagten. Einer unserer Redakteure stattete der Mutte r und Schwester Philipp Halsmanns einen Besuch ab. Die Mutter ist durch die überraschende Ver tagung der Verhandlung auf unbestimmte Zeit völ lig g e b r o ch e n: sie hatte bestimmt gehofft, ihren Söhn spätestens

gestern oder heute aus dem Gefängnis abholen zu können. Frau Halsmann erklärte, so von Kräften zu sein, daß sie fast nicht wehr sprechen könne. Ihre Tochter, die das Gespräch führte, ist gefaßter als ihre Mutter, wenn ihr auch öas Schicksal ihres Bruders gleich nahe geht. Am Samstag besuchten die beiden Damen in Anwesenheit des OLGR. Dr. Ziegler ihren S o h n, bezw. Bruder, im Gefangenhaus. Ueber diesen Besuch erzählt die Schwester: „Philipp war sehr niedergedrückt und ganz kon sterniert

von der unerwarteten Verlängerung seiner Haft. Er hatte ja auch gehofft, in wenigen Tagen mit uns nach Riga zurückfahren zu können. Philipp sah sehr schlecht aus, denn er hatte ja seit anderthalb Tagen nichts mehr g e g e s s en. Philipp war — wie er sagte — in den Hunger- streik getreten, weil er das Gefühl hatte, er müsse irgendwie zeigen, was nach der Bertagvng der Ber- handlnng i n i h m v o r g e h t» Die Niedergeschlagenheit meines Bruders machte auf uns deshalb einen besonderen Eindruck, weil er bisher

immer derjenige war, der uns trösten wollte und uns beruhigte, wenn er unsere Verzweiflung wegen seines Schicksals merkte. Wir durften Philipp bisher jedeWochezweimal iw Beisein eines GeriHtsfnnktionärs besuchen. Die Besnche waren immer sehr kurz; dabei -nrfLen wir nur rein persönliche Gespräche führen, jedes Gespräch mit Bezng auf die Verhandlung wurde von Len Kontrollpersonen verboten. Ueber die Behandlung im Gefangenhaus hat Philipp nie geklagt, im Gegenteil, er hob immer hervor

, daß die Justizwachebeamten und, wenn er mit solchen in Berührung kommt, auch die Gendarmen, sehr nettzu i h m sind. Er sagte, wenn er frei sein wird, wird er diese Leute, die sich in seiner schwersten Zeit so menschlich und zuvorkommend gezeigt haben, nie vergessen. Trotz wiederholter Bitten seiner Verwandten hat es Philipp bisher immer abgelehnt, sich in 5er Unter-

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Pagina 1 di 4
Data: 28.09.1926
Descrizione fisica: 4
dieser Mehrheit ist Be sonne n-. beit und Sparsamkeit in der Verwaltung des Staates, weil Leichtsinn in der Staatsverwaltung den Wohlstand vernichtet und den Kurs unserer Währung untergräbt." Die Rede wurde mit stürmischem Beifall aus genommen. Wrack verboten.) ll Schicksalstücke. Roman von M o l l o y - W a l t e r. Chatte das Gas angezündet und in dem Hellen Lichi- tti,. öer aus sie fiel, konnte Philipp sie genauer betvach- fr mutzte sich sagen, daß er nie ein sympathischeres W gesehen

habe und daß die feinen Linien, die der '"Mer hineingezeichnet, diesem Antlitz einen Ausdruck ^Amstheit verliehen, der es wunderbar verschönte, scheinen Stuhl an den Tisch rückend und sich Philipp Mübersetzend, begann sie in ernstem Ton: „Glauben Sie Mich, daß eine Begegnung ntit Braun Ihnen nützen, ^ er sich bequemen wird, seinen Raub Herauszugeben ?" 'W weiß es nicht," erwiderte Philipp verlegen, ^ ist nur eine Möglichkeit: da sich mir aber kein anderer bietet, so möchte ich doch den Versuch wagest

mögens an-eigle und unser Verlöbnis aushob, auch niemals den Versuch machte, an ihn zu schreiben, so wird er sich sagen, ich müsse einen dringenden Grund haben, um eine Zusammenkunft zu verlangen. Und das wird nicht nur seine Neugier, sondern auch seine Furcht wecken." „Wie?" fiel Philipp verwundert ein. „Braun und sich fürchten?" „O, solche Leute wie er leben in beständiger Angst," ver setzte sie. „Er tvirö sich einbilden, ich hätte irgend ein wich tiges Papier gefunden oder in betreff

!" Sie holte Feder, Tinte und Papier, setzte sich an den Tisch und begann zu schreiben. Schweigend sah Philipp ihr zu, wie sie langsam, mit sorgfältiger Erwägung Wort an Wort fügte. Als sie fertig war, reichte sie ihm das Blatt, dessen Inhalt lautete: „Ich habe soeben etwas erfahren, das neues Licht in die Vergangenheit bringt. Es hat sich ein Mittel gefunden, scheinbar verlorenes Geld wicderzuerlangen; doch bevor irgend welche Schritte getan werden, mutz ich Sie sprechen. Kommen Sie, wenn möglich, morgen

abends nach nenn, und Sie werden erfahren, was ich meine." „Ausgezeichnet!" rief Philipp, als er das Billett gelesen. Sie faltete es zusammen, schob es in einen Umschlag und sagte mit zufriedener Miene: „Jedenfalls wird es seine Neugter wecken, und damit ist der Zweck erreicht." »Ich werde den Brief besorgen, wenn ich weggehe," erbot sich Philipp. „Und nun sagen Sie mir noch, um wieviel Uhr ich morgen bier sein soll." „Kommen Sie etwas früher. Es ist möglich, daß Braun einen Spi-on vor ans schickt

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Pagina 3 di 4
Data: 18.09.1926
Descrizione fisica: 4
, sagte er laut: „Jetzt ge hren sie mir und niemand soll sie mir nehmen — nie- rnand!" 2. Kapitel. Eine Jugendliebe. Deiner Absicht gemäß verließ Philipp Erhardt am fol genden Mittag Berlin und fuhr nach seinem sechs Stun den entfernten Heimatsort. Wie schlug sein Herz, als er die ihm so wohlbekannte Gegend wiedersah, die alte Torfkirche mit ihrem spitzen Turm, den stillen, von Trauerweiden überschatteten Friedhof und weiterhin die volprige Straße mit ihren niederen, ans roten Backsteinen Erbauten

Häusern, den plätschernden Marktbrnnnen und "En stattlichen Gasthof, dessen Wirt ihm schon, als Philipp ^ivch ein Knabe war, durch seine große Beliebtheit im ponierte. Nichts hatte sich verändert: das ganze Dorf sah "och genau so aus, wie es vor einem halben Jahrhundert ausgesehen hatte. Dieselbe friedliche Ruhe lag über der hegend und wie alljährlich im Herbst, so trug auch jetzt per Wind öetr süßen Dust des Heues und des frisch gemäh- M Grases von den Feldern herüber. Unwillkürlich schloß Philipp

, als Philipp nach Australien ging, kränklich gewesen. Die Pension, die er bezogen, hörte mit feinem Tode auf und da er kein Vermögen be saß, so hätte sich Frieda, wenn er starb, iör Brot allein verdienen müssen. War dies geschehen, hatte sie das Dorf verlassen, wo sollte Philipp sie dann finden? Die ersten drei Jahre hatte er ihr regelmäßig geschrie ben, dattn aber hörte er ans, weil cs ihn verdroß, immer ltur von seinen Mißerfolgen berichten zu müssen, und weil er sich sagte, es sei urrrecht

nmrankte Häuschen und den sorgsam ge pflegten Garten, in dem noch Rosen und Astern in reicher Fülle blühten. Philipp wußte, wie sehr Frieda Blumen liebte: sicher also lebte sie noch in dem alten Heim. Er hatte fast das Tor erreicht, als er einen Herrn bemerkte, der aus dem Garten trat und ohne aufzublicken an ihm vorüberging. Philipp streifte ihn mit raschem Blick: er war ein Maitn in den Fünfzigern, groß, kräftig gebaut, mit dunklen, ernsten Augen und leicht ergrantem Haar. Gang und Haltung verrieten

den Offizier. War dies viellerchL Friedas Gatte oder ein Freier? Ein Gefühl der -Furcht und Eifersucht stieg in Philipp auf. Sollte er wirklich, so nahe dem Ziel, das heiß erschnte Kleinod ver loren haben? Zögernd, als scheue er sich, das Schlimmste zu erfahren, näherte er sich dem Hause,' dann aber raffte er all seinen Mut zusammen und klingelte. Ein junges Dienstmädchen mit frischen runden Wangen und kecken blauen ?lugen öffnete ihm die Tür. Neugierig starrte sie den Fremden an, augenscheinlich

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Pagina 2 di 8
Data: 15.09.1929
Descrizione fisica: 8
machen. tix t i g e Rinn e genau zur Leiche hinunter. Es ist also naheliegend, daß ich diesen Punkt durch nachträgliche Schlußfolgerungen als die Absturzstelle angegeben habe." Bet seiner ersten Einvernahme am Tage nach der Tat hatte Philipp Halsmann angegeben, daß er nach dem Hören des Schreies etwa zwei bis fünf Minuten zu rück ge laufen sei. Um diese Zeitangabe zu über prüfen, wurde folgender Versuch unternommen: Man ließ Philipp Halsmann zweimal von dem etwa ,£90 Schritte entfernten Punkte

bis zum Scheitelpunkt der Kurve laufen. Das erstemal, in schnellstem Tempo, benötigte Philipp Halsmann für diese Strecke 25 Sekun den, das zweitemal 30 Sekunden. Wetter wurde Halsincmn angehalten, vom Weg aus Wer den Ha ng rasch bis zu der Stelle a b z u st e i g e n, an der die Leiche seines Vaters lag, und den Hang wieder heraufzukommen. Dabei ergab sich für den Weg h i n u n- ter eine Zeit von zehn Sekunden, für den Weg her a u f eine solche von z wanzig Sekunden. Philipp Halsmann erbat sich dann vor Verlassen

, Ausnahmen zu machen, was ihnen je doch verboten wurde, nachdem Philipp Halsmann er klärt hatte, er sei in der letzten Zeit genug photo graphiert worden und er wolle nicht im Mittelpunkt einer Filmhandlung stehen. Auch die G e f ch w o r e n en wollten sich nichtsilmcn lassen, woraus das Verbot erlassen wurde. Der Gerichtshof begab sich mit allen Leuten zur Do mini kushlitte, wo das Mittagessen eingenom men wurde. Halsmann ließ sich abseits der Hütte ins Vras nieder, von den Gendarmen bewacht. Mittags

12 Uhr ist der Rückmarsch von der Domt- nikushütte angetreten worden, nachdem vorher norb die Protokolle über den Lokalaugenschein verfaßt wor den waren. In BreMahner. Nach der Rückkehr der Kommission nach Breit- Lahner wurde noch die Probe vorgenomwen, ob man von dem Zimmer Nr. 30, in dem Philipp Halsmann nach der Tat über Nacht geblieben war, in die Scheune steht, in der die O b duk t i o n seines Vaters am näch sten Vormittag vorgenommen worden ist. Dabei bat D-r. Fritz genau angegeben

wieder in Inns bruck sein. Philipp Halsmann wird wieder mit der Bahn nach Innsbruck zurückkehren, alle anderen Teil nehmer im Auto. Der Nordseeflug des ..Graf Zeppelin". KB. Hamburg, 14. Spt. Wie der Hapag vom Luftschiff bau Zeppelin mitgeteilt wird, wird „Graf Zeppelin" am kommenden Dienstag gegen Mittag über Hamburg erscheinen. Dann geht die Fahrt nach Helgoland und W esterland auf Sylt. Aus der Rückkehr wird das Luftschiff abends noch Hamburg berühren nnd über Lübeck und Mecklenburg die Heimreise

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 14 di 16
Data: 16.11.1912
Descrizione fisica: 16
zu haben. Veremigie Marggarisse- and EatterSabriken 2230 Wien XIV., Diefenbachgasse SS. BodenMsen besorgt am besten und gründlichsten Reinigungs-Anstalt Maria Ibraitnsttalfe 44 (näcbst d. Triumphpiorie) §2 li 1 1080 Stück ZU K 2*50 liefert gegen Voreinsendung des Betrages die 1! iir. 12. SÄÄ Abführmittel PHILIPP NEUSTEIN Mufteiu's MWM- ::WkN:: beiten der Unterleidsorgane, sind leicht abführend, blutreinigend, kein Heilmittel ist günstiger und dabei völlig unschädlicher, um Verstopfungen >u bekämpfen, die gewisse

Quelle der meisten Krankheiten. Der verzuckerten Form wegen werden sie selbst von Kindern gern genominen. ^Eine Schachtel, 15 Pillen enthaltend, kostet 3« h; eilte Nolle, die 8 Schachteln, also 12« Pillen enthält, kostet nur 2 X. Be» Vorernsendung des Betrages von K 2.45 erfolgt Franko-Zusendung 1 Nolle P»Uen. Bor Nachahmungen wird dringend ge- Lvarnnng l warnt. Man verlange „Philipp Neusteins abführende Pillen". — Nur echt, »venu jede Schachtel und An weisung mit unserer gesetzlich protokollierten

Schutzmarke in rot- schwarzem Druck „Heiliger Leopold" und Unterschrift »Philipp Neusteins Apotheke", versehen ist. — Unsere handelsgerichtttch geschützten Emballagen müssen mit unserer Firma bezeichnet sein. Wilivv Neusteins Wotlickc „zum licil. fieoflolfl" Wien, 1., Plankengasse 6. Depot in Innsbruck: , I. Malfatti, G. Oellacher und L. Winkler. 23or^üfl^id)en^^arantiert_jiatuvedt)teu in größeren und kleineren Quantitäten von 50 1 aufwärts sowie Most essig, Slibowitz, Tafel- u. Mostobst u. Kartoffeln

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 28.05.1929
Descrizione fisica: 8
zu machen. Die Gendarmerietrompeter werden von nun an bei Interventionen den Waffengebrauch durch Hornsignale ankündigen. J nien abzulesen. So schlug er vergnügt ein, als Heinrich ihn zur Begleitung nach der Holzschleise ausforderte. Der Weg war steil, unterwegs sprachen sie nicht, als sie aber die letzte Hochfläche überklommen, auf der zwischen knorrigen Baumstümpfen neue Anpflanzungen zu sprießen begannen, Hub Heinrich an: „Dort sitzt der Philipp —, er hat mich erkannt und grüßt, siehst du?* Werner folgte der Richtung

, die Heinrichs Stock wies. „Wer ist Philipp?*, fragte er. „Ach so, das weißt du nicht, kannst du ja auch gar nicht wissen. — Ja. wer ist der? Dort in der Holzschleise wohnt er mit seiner Frau. Eigentlich heißt er Lemke, aber er nennt sich Philipp beim Vornamen, seit seinem Unglück, und die Leute nennen ihn seit fünf Jahren auch nicht anders.* Der Erzähler kam außer Atem. Da blieb er stehen und sagte: „So wird 's nichts, Werner, setzen wir uns eine Mi nute aus einen der vielen Stümpfe hier. Du erschrickst

, wenn du den Philipp unvorbereitet kennenlernst. Der Blick von hier ist wunderschön, steh dir das Bild an, indessen will ich erzählen.* Damit hatte er aus dem Baumstumpf Platz genommen, der Raum für drei Rastende bieten konnte, und setzte sich neben den Bruder. „Aber der Mann hat dich erkannt, wird er nicht her überkommen —* „Nein. Cr kommt nicht. Das hat er schon wieder ver gessen «-* „Vergessen?* „Ja. Höre zu. Vor sechs oder sieben Jahren ist es gewesen, da suchte Mutter einen Mann, der vom Forstwesen

. Aus einer Wohnung in der Höttingergaffe Nr. 13 wurden ein schwarzer Damenpelzmantel und ein neuer Koffer gestohlen. — Aus dem Vorraum einer Keller wohnung im Zivil-Landesgerichtsgebäude wurde ein schwar zer Marengo-Mantel entwendet. — In einem Hausgang in der Anichstraße wurde von einem Fahrrad weg eine neue Boschlampe gestohlen. — In einem Geschäft am Burg- gvaben wurde eiuer Frau aus der Einkaufstasche ein Geld leute. Philipp war's auch. Wildheger war er gewesen, hatte auch sonst von Wald und Holz das nötige

nach ihr, wenn's was zu kochen gibt. Der Philipp vermißt sie ja nicht. Der weiß nur. daß sie da ist, wenn er sie sieht. Ob sie in einer anderen Stube oder in der Heidemühle ist, bedeutet dem gleichviel —* „Ja, also, was ist's mit dem Philipp?* „Zwei Jahre waren sie verheiratet, da ließ Philipp Bäume fällen. Es war eine tolle Wirtschaft. Um zehn Uhr ungefähr kam der Christoph heruntergestürzt und schrie schon von weitem, eine Tanne habe den Lemke erschlagen dann wieder, wir sollten den Doktor bestellen

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