, an dem die ersten russischen Aerztin- nen promovirt und ihre Praxis begonnen haben, da sie am 19. Februar 1878 an den höheren Frauenkursen zu Peters burg ihr Doktorexamen bestanden. Viele von ihnen prakti- ziren heute noch in Petersburg, Moskau und anderen Städten, die meisten aber auf dem flachen Lande; sie bilden eine Vereinigung für sich. Im Vordergrund des Tages interesses steht indessen das im verflossenen Herbst eröffnete „Medizinische Institut für Frauen" zu Petersburg, dessen Organisation und Lehrplan
für alle Fächer, die das Studium der Medizin bedingt. Beim Institut ist auch ein Pensionat errichtet, in denen die Studentinnen Wohnung und Kost erhalten, bei der Aufnahme jedoch werden diejenigen bevorzugt, die von Außerhalb kom men und in Petersburg keine Verwandte haben. Es sei noch bemerkt, daß letzthin von der Regierung eine Anord nung getroffen worden ist, wonach die Aerztinnen in Bezug auf Aufstellung im Gemeinde- und Staatsdienst, sowie auf Pensionsrecht mit den Aerzten gleichberechtigt
mit gutem Erfolg. In einigen Städten Rußlands haben sich letzhin auch weib liche Dienstmannsinstitute gebildet. Die Mitglieder stehen, gleich den Männern, an den Straßenecken und sind an dem mit einer Nummer versehenen Blechschild erkenntlich, das sie am oberen Theil des Aermels tragen. Vom Verkehrsmini sterium ist kürzlich beschlossen worden, in den Wagenabtheilen für Frauen fortan nur Schaffnerinnen anzustellen. Hervor gehoben zu werden verdient noch, daß die höheren Frauen kurse zu Petersburg