, die auf ihre Eltern zukam, in die Arme nahm, an die Brust drückte und küßte. Zu gleicher Begrüßung wendete sich das schöne Mädchen nun seinem Vater zu. „Wir haben von Dir gesprochen, Zeluscha,' sagte er, sein Kind unter die Arme fassend, mch mit ihm die Promenade fortsetzend. ' ' ^ ^ ^ „Ja, und rathe einmal, was?' fragte die Gräfin, die nebenher als Dritte am Arme ihres Gatten schritt. ^ „Nun, meinte die junge Gräfin schalkhaft, „Ihr wollt endlich meine Bitte erfüllen und mich nach Petersburg schi cken
, damit ich dort Theater und Konzerte besuchen kmn?' „Du hast es errathen, mein Kind,' freute sich der Graf, „Du soW in das Pensionat, in dem auch Deine Mutter einst gewesen ist.'. ,;O, ich werde Euch dafür herzlich danken,' rief die junge Dame in.fast kindlicher Freude, „denn ich sehne mich ordent lich fort in die Residenz.. Bei meinen Besuchen dort habe ich eigentlich sehr wenig von Petersburg gesehen. Und wißt Ihr, noch eins: den abscheulichen. Grafen Oskar bekomme ich dann Wenigstens längere Zeit nicht zu sehen
zurückkehrte, hörte mit Uebervaschung davon, daß seine Schwester morgen schon nach Petersburg reise, um im Pensionat längere Zeit zu bleiben. Die beiden Geschwi ster hingen in kindlicher Liebe aneinander; ein Stück sollt« jetzt von dem anderen gerissen werden — und war eS auch nu» auf kurze Zeit, und mußte es am Ende doch sein im Jntev» esse der Schwester selbst! u Er traf Zeluscha im Stübchen, das den Geschwistem in früherer Zeit als Studierzimmer gedient; sie ordnete in ihrer Schreibmappe
die mitzunehmenden Briefpapiere, ' „Ja, Renau,' erwiderte sie, seine Liebkosung«: mit Glei chem vergeltend. „Unsere Eltern wollen es so, mch ich bin überglücklich, endlich nach Petersburg zukommen.' „And warum sehnst Du Dich fort, Schwesterchen?^ forschte der Bruder. ^ - „Sehnen? Nenne es nicht so, lieber Bruder. Ich wiÄ aber die Welt sehen, wie sie andere Mädchen auch zu sehen bekommen, das ist das Erste. Und das Zweite: Weißt Du, Dir habe ich es ja schon öfter gösagt, daß ich deS Grafen Oskar glühende Blicke
nicht vertragen kann. Ich weiß nicht, was er von mir will!' „Schwesterchen,' das ist einfach: er liebt Dich!' . ' „Nun, ich liebe ihn aber nicht, Renau,' eiferte die junge Dame. ' ^ ^ ^' „Das ist allerdings Deine eigene Sache,' meinte der junge Graf, „doch meinst Du, wenn Du nach Petersburg gehst, ändert sich die Situation?' ' ' „Für mich ja,' sägte die Gräfin in entschiedenem Tone. „Schwesterchen,' meinte Graf Renau, „die Entfernung erstickt kein Feuer der Liebe, sie facht es nur desto mehr an.' „Meinst