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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 2 di 10
Data: 22.05.1915
Descrizione fisica: 10
aus: „Es ist bekannt, daß die Beziehungen zwischen Oesterreich- Ungarn und Italien in den letzten Wochen sich stark zügespitzt haben. Aus der Rede des unga rischen Ministerpräsidenten Tisza werden Sie ent nommen haben, daß das Wiener Kabinett im auf richtigsten Bestreben, die bestehende Freundschaft zwischen Oesterreich-Ungarn und Italien zu sichern und den dauernden großen gegenseitigen Interessen Rechnung zu tragen, sich zu weitgehenden Konzes sionen entschlossen hat. Der Reichskanzler zählte

, in Gemeinschaft mit Oesterreich-Ungarn haben wir alles im Bereiche der Möglichkeit Liegende ge tan, um ein Bundesverhältnis zu stützen, das im deutschen Volke feste Wurzel gefaßt hat und das den drei Reichen Nutzen und Gutes gebracht hat. Wird der Bund von einem Partner zerrissen, so werden wir in Gemeinschaft mit dem anderen auch neuen Gefahren zuversichtlich und festen Mutes zu begegnen wissen. (Beifall und minutenlanges Hände klatschen, auch auf den Tribünen.) Oesterreich- Ungarn und Deutschland

respektieren wird oder nicht. Wir halten das erstere für gewiß, nicht etwa wegen der abgegebenen Versicherungen, sondern weil Italien im Kriegsfälle mit Oesterreich und Deutschland so schwere Arbeit bekommen dürfte, daß es sich aus guten Gründen nicht auch noch die Schweiz als Gegner auf den Hals laden kann. Wir schulden also keinen Dank nach dem Süden, da man dort im Kriegsfälle sich nicht an Schweizer Gebiet vergreift. Man weiß, warum man nicht daran rührt. Die Schweiz wünscht Italien alles Gute

der Schweiz direkt verstoßen, Italien an unserer Süd- und Südostgrenze noch bedeutend mächtiger zu sehen als bisher und dies dazu noch auf Kosten desjenigen Nachbars, der für die Schweiz weitaus der behaglichste und bequemste war, auf Kosten Oesterreich Ungarns. Nur politische Blind heit kann übersehen, daß die angedeutete Vergrößerung Italiens auch noch eine Umklammerung Graubündens durch Italien bedeutete, die um so mehr ins Auge zu fassen ist, als Italien gegenüber Oesterreich die Auffassung vertritt

einer noch verstärkten Penetration Jtalines im Süden, der gar nicht auszuweichen wäre. Diese würde die kritische Stunde dann von selber bringen. Die Hauptsache fehlte, daß vitale politische Interesse einer Großmacht, daß an der italienischen 'Schweiz nicht gerührt wird. Dieses Interesse hatte bisher Oesterreich — und hinter ihm stand Deutschland —; noch vor wenigen Jahren hat es sehr deutlich in Rom zu verstehen gegeben, daß es gegen jede Antastung der italieni schen Schweiz Einspruch erheben müßte

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Giornali e riviste
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 22.05.1915
Descrizione fisica: 8
. Durch die Post für Oesterreich-Ungarn: monatlich K2.—, viertel jährlich K 6.-, halb jährlich K 12. — . Für Deutschland monatlich K 2.20. Für die Schweiz monatlich K 2.70. Einzeln-Nummer 10 h 23.Jahrgang Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage abends mit dem Datum des darauffolgenden Tages Nr. 113 Samstag, 22. Mai 1915 Nr. 113 Italien will den Krieg! Begeisterung der Kammer für ein Eingreifen Italiens. Salandras Mehrheit. ' Salandra hat in der römischen Kammer seine Mehrheit gesunden

ein Uebereinkommen besteht, durch welches Italien die Verpflichtung übernimmt, den Bundes genossen von gestern das Messer in den Rücken zu stoßen, konnte kein Zweifel obwalten, welche Mehr heit sich Salandra geben wird. Gleichwohl mußten wir gespannt sein, wie der Ministerpräsident die Schwenkung zum Dreiverband, also die Treulo sigkeit gegen Deutschland und Oesterreich-Ungarn nach unserm Angebot — das, wenn auch aus dem Zwange der Situation geboren-, immer noch ein glänzender Beweis der Freundschaft und Wohlmei

des Vertrages. Aber es liegt in seinem Wesen, daß er der Mächtegruppierung zur Zeit des Abschlusses Rechnung trug. Diese war im Balkan krieg die gleiche wie heute: Frankreich, Rußland, England, Serbien und Montenegro standen gegen uns. Ter Vertrag hat die Dreibundstaaten verpflich tet, sich gegenseitig gegen diese Mächte zu schützen. Mit Ausnahme einiger Diplomaten, glaubte bei uns in Oesterreich und wohl auch in Deutschland kein Mensch ernstlich, daß im Ernstfall auf Italiens Beistand zu rechnen

ist. Aber wir alle hofften, Ita lien werde uns zumindestens seine Neutrolität be- tvahren. Das flammende Telegramm, das die italie nische Regierung am letzten Tage vor Kriegsaus bruch nach Wien schickte und das uns versicherte, Italien werde dem Geist und Inhalt des Bündnis vertrages in allen Fällen Rechnung tragen, hat uns in dieser Auffassung bestärkt. Oesterreich-Ungarn war, nur um die Neutralität des Bundesgenossen zu erhalten, noch bereit, die nationalen Wünsche Ita liens zu erfüllen. Deutschland übernahm- die Bürg

ständlichen Schritt hinzustellen. „Das Ultimatum, das Oesterreich-Ungarn am 14. Juli 1914 an Serbien richtete— erklärte Sa landra — hat mit einem Schlage die Wirkung lang jähriger Bemühungen zunichte gemacht, indem es ein vorheriges Einvernehmen mit uns oder eine Verständigung unterließ. Meritorisch wurde er ver letzt indem es ein System territorialer Besitzungen zu uuserm Schaden bildete. Mehraberwares d e r K r i e g, der den den Vertrag erfüllenden Geist verletzte und unterdrückte

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Neueste Zeitung
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Pagina 1 di 4
Data: 22.05.1915
Descrizione fisica: 4
an die französische u. serbische Front, sowie an die Dardanellen. — 3 Milliarden Sündengeld. Neue Erfolge in Galizien Bisher 104.000 Mann gefangen. Katzenjammer? „Es wird nicht so heiß gegessen, als gekocht". — Die italienische Regierung hat sich trotz des großen Tamtam in der Kammer noch nicht dazu entschließen können, eine offizielle Kriegserklärung an Oesterreich zu erlassen. Sie wartet augenscheinlich, daß Oesterreich- Ungarn an Italien den Krieg erklärt, aber diesen Ge fallen wird man ihr hoffentlich

21. Mai berichtet: lieber der Waltherstadt lag heute, Donnerstag, be- Der Dreibundvertrag bestimmte, daß ein casus foe deris gleichzeitig für die drei Vertragsmächte eintritt, wenn einer oder zwei der Vertragsschließenden ohne direkte Provokation ihrerseits von zwei oder drei Groß mächten angegriffen und in den Krieg verwickelt werden sollte. Als Oesterreich-Ungarn nach dem Sarajevoer Attentate gezwungen war gegen Serbien vorzugehen, fiel ihm Rußland in den Arm, machte die gesamte Militärmacht mobil

und entfesselte so den Weltkrieg. Die Provokation lag also auf russischer Seite. Gleichwohl erachtete die italienische Regierung mit der Behauptung, daß Oesterreich-Ungarn aggressiv ge gen Serbien vorging und dadurch das Eingreifen Ruß lands hervorrief, einen casus foederis nicht für gege ben. Auch machte sie geltend, daß die österreichisch - ungarische Regierung, indem sie Italien vom Ultimatum an Serbien nicht vorher verständigte, den Artikel 7 des Dreibundvertrages verletzte. Die Berufung

auf diesen Artikel wäre begründet gewesen, wenn Oesterreich - Ungarn auf einen Machtzuwachs auf dem Balkan ausgegangen wäre. Wien hatte jedoch schon vor dem Kriegsausbruch' in Petersburg und in Rom erklärt, daß Oesterreich-Ungarn keine Gebietserwerbung auf Kosten Serbiens erstrebe. Oesterreich-Ungarn und Deutschland wären daher berechtigt gewesen, die Ein wände Italiens gegen seine Bündnispflicht nicht anzu- erkennen. Sie zogen es jedoch vor, die einseitige Auslegung des Dreibundvertrages hinzunehmen

war, hatten sich am Waltherplatz Fas Offizierskorps und die Angehörigen eingefunden. Nach kurzer Aeberprüfung hielt der Feldpater Prof. Pater Le- renz Törresani O. Fr. M. eine Ansprache. , ermahnte seine Kampfgenossen zu Treue und Mut Und erinnerte an unsere Vorfahren und Republikaner und sonstigen Franzosenfreunde. Im na türlichen Bestreben, die Beziehungen Oesterreich-An- garns und Italiens auf neue freundschaftliche Grund lagen zu stellen, ließ die deutsche Regierung nichts un versucht, um eine Einigung herbeizuführen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 22.05.1915
Descrizione fisica: 8
der Vertragschließenden ohne direkte Provokation ihrerseits von zwei oder drei Großmächten angegriffen und in einen Krieg verwickelt werden. Als nach dem Attentat von Serajewo Oesterreich gezwungen war, gegen Serbien vorzugehen, um der dauernden Bedrohung 'seiner Lebensinteressen durch die großserbischen Umtriebe ein Ende zu be reiten, fiel ihm Rußland in den Arm. Während noch Deutschland auf Anrufen des Zaren bemüht war, den zwischen Wien und Petersburg drohenden Konflikt friedlich zu schlichten

, m a ch t e R u ß- land seine gesamte Militärmacht mobil und entfesselte so den Weltkrieg. Die Provokation lag also auf russischer Seite. Gleichwohl erach tete die italienische Regierung mit der Behauptung, daß Oesterreich agressiv gegen Serbien vorgegangen sei und dadurch das Eingreifen Rußlands veran laßt habe, den Bündnisfall nicht für gegeben. Auch machte sie-geltend, die österreichisch-ungarische Regierung habe sich, indem sie Italien von dem be absichtigten Ultimatum an Serbien vorher nicht in Kenntnis gesetzt

habe, eine Verletzung des Artikels 7 des Dreibundvertrages zuschulden kom men lassen. Dieser Artikel verpflichtet Oesterreich- Ungarn und Italien zur vorherigen Verständigung und gegenseitigen Kompensationen für den Fall, daß sich eine der beiden Mächte genötigt sehe, den Status quo (das bestehende Verhältnis) auf dem Balkan durch eine zeitweilige oder dauernde Okku pation zu ändern. Die Berufung auf Art. 7 wäre begründet gewe sen, wenn Oesterreich auf einen Machtzuwachs auf dem Balkan ausgegangen wäre. Wien

hatte jedoch schon vor Kriegsausbruch in Petersburg und auch in Rom erklärt, daß Oesterreich-Ungarn keine Ge bietserwerbungen auf Kosten Serbiens anstrebe. Die beiden im Kriege stehenden Zentralmächte wä ren daher berechtigt gewesen, die Einwände Itali ens gegen seine seine Bündnispflicht nicht anzuer- fennen! In loyalem Verständnis für die nicht leichte innere und äußere Lage Italiens zogen sie es jedoch vor, eine einseitige Auslegung des Drei bundvertrages hinzunehmen und sich mit der Er klärung

wohlwollender Neutralität, zu der der Ver trag unzweifelhaft verpflichtete, zu begnügen. Das Blatt erklärt dann, daß Oesterreich-Ungarn, obwohl Kompensationen nur für den Fall eines Machtzuwachses am Balkan vorgesehen sind, bereit war, Italien gewisse Kompensationen zu geben. Und um Italien vom Kriege fernzuhalten und die österreichisch-italienischen Beziehungen auf eine neue freundschaftliche Grundlage zu stellen, hat die deutsche Regierung nichts unversucht gelassen, um eine Einigung zwischen Oesterreich

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Außferner Zeitung
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Pagina 10 di 14
Data: 22.05.1915
Descrizione fisica: 14
Staatssekretär Szterenyi, -Abgeordnete der Unabhängigkeitspartei und nicht ^zuletzt Ministerpräsident Graf Tisza waren es, die Fragen wirtschaftlicher und politischer Natur be sprachen, welche das Verhältnis beider Reichshälf- jien betreffen. So sehr nun auch in Oesterreich die Auffassung des Grafen Tisza geteilt wird, welche -dahin geht, daß es zu den Pflichten und Aufgaben einer seriösen Politik gehört, die Annäherung der Herzen diesseits und ftenseits der Leitha zu pfle gen, selbst um den Preis von Opfern

, scheint es uns wichtig, sich nicht mit allgemeinen Reden und Erklärungen begnügen' zu sollen. Die Reden, die -in den letzten Sitzungen des ungarischen Abgeord netenhauses gehalten wurden, zeigen deutlich, daß wicht nur die alten Unabhängigkeitstendenzen im Kriege nicht aufgehört haben, sondern auch, daß die Regierung sie nicht grundsätzlich bekämpft. Daß die ungarische N a t i on für ihr Verhalten im -Kriege belohnt werden müsse — eine Auffassung, die uns in Oesterreich schlechterdings unverständlich

für notwendig befunden, zu erklären, eine politische Debatte sei notwendig, damit in den weiten Krei sen der Bevölkerung kein Zweifel darüber bestehe, daß die Unabhängigkeitspartei nicht nur unerschüt terlich an ihrem Programm festhalte, sondern sie, !eben gestützt auf die Erfahrungen des Krieges, wo möglich in noch gesteigertem Maße für die vollstän dige Ausgestaltung des nationalen staatlichen Le bens den Kampf sortsetzen werde. Man tut gut, sich in Oesterreich solche Aeußerungen vor Augen zu halten

hervorzog. ^,Und eine Grasenkrone darauf? . . . Von wem mag es sein?" in Oesterreich keine Diskussion. In Oesterreich hat dieser Krieg gelehrt, daß der Ausbau der Gemein samkeit mit allen Mitteln anzustreben ist und daß die Wünsche der Unabhängigkeitspartei deshalb exst nach diesem Kriege nach den Erfahrungen der jüngsten Vergangenheit noch ganz anders, zu be kämpfen find, als vorher. Merkwürdigerweise wird aber derselbe Graf Apponyi auf einmal züm Anhänger der Gemeinsamkeit, wenn es sich um Fragen

dies mit ihren Anschauungen über die Stellung Ungarns im Kriege in Ein klang bringen, ist nicht recht zu verstehen. Aber es wird gut sein, schon jetzt in Budapest keinen Zweifel darüber aufkommen zu lassen, daß Oester reich nicht in der Lage ist, die Kosten einer Ge meinsamkeit zu tragen, die von Ungarn fortwäh rend bekämpft wird. Wenn Oesterreich sich ent schließen soll, der anderen Reichshälste einen er heblichen Teil der materiellen Lasten, die dieser Krieg dem Reiche aufbürdet, abzunehmen, dann muß es Garantien dafür

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Schwazer Bezirksanzeiger
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Pagina 10 di 12
Data: 22.05.1915
Descrizione fisica: 12
Szterenyi, Abgeordnete der Unabhängigkeitspartei und nicht zuletzt Ministerpräsident Graf Tisza waren es, die Fragen wirtschaftlicher und politischer Natur be sprachen, welche das Verhältnis beider Reichshälf ten betreffen. So sehr nun auch in Oesterreich die Auffassung des Grafen Tisza geteilt wird, welche dahin geht, daß es zu den Pflichten und Aufgaben einer seriösen Politik gehört, die Annäherung der Herzen diesseits und jenseits der Leitha zu pfle gen, selbst um den Preis von Opfern, scheint

es uns wichtig, sich nicht mit allgemeinen Reden und Erklärungen begnügen zu sollen. Die Reden, die in den letzten Sitzungen des ungarischen Abgeord netenhauses gehalten wurden, zeigen deutlich, daß nicht nur die alten Unabhängi^keitstendenzen im Kriege nicht aufgehört haben, sondern auch, daß die Regierung sie nicht grundsätzlich bekämpft. Daß die u n g a r i s ch e Nation für ihr Verhalten im Kriege belohnt werden müsse — eine Auffassung, die uns in Oesterreich schlechterdings unverständlich ist, bildet

, eine politische Debatte fei notwendig, damit in den weiten Krei sen der Bevölkerung kein Zweifel darüber bestehe, daß die Unabhängigkeitspartei nicht nur unerschüt terlich an ihrem Programm festhalte, fondern sie, eben gestützt auf die Erfahrungen des Krieges, wo möglich in noch gesteigertem Maße für die vollstän dige Ausgestaltung des nationalen staatlichen Le bens den Kampf fortsetzen werde. Man tut gut, sich in Oesterreich solche Aeußerungen vor Augen zu halten und sich darnach zu richten

es sein.?" in Oesterreich keine Diskussion. In Oesterreich hat dieser Krieg gelehrt, daß der Ausbau der Gemein samkeit mit allen Mitteln anzustreben ist und daß die Wünsche der Unabhängigkeitspartei deshalb erst nach diesem Kriege nach den Erfahrungen der jüngsten Vergangenheit noch ganz anders zu be kämpfen sind, als vorher. Merkwürdigerweise wird aber derselbe Graf Apponyi auf einmal zum Anhänger der Gemeinsamkeit, wenn es sich um Fragen handelt, die eine materielle Belastung Un garns bedeuten. Graf Apponyi verlangt

, ist nicht recht zu verstehen. Aber es wird gut sein, schon jetzt in Budapest keinen Zweifel darüber aufkommen zu lassen, daß Oester reich nicht in der Lage ist, die Kosten einer Ge meinsamkeit zu tragen, die von Ungarn fortwäh rend bekämpft wird. Wenn Oesterreich sich ent schließen soll, der anderen Reichshälfte einen er heblichen Teil der materiellen Lasten, die dieser Krieg dem Reiche aufbürdet, abzunehmen, dann muß es Garantien dafür erhalten, daß die Gemein- samkeit der Armee und des Wirtschaftsgebietes

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Tiroler Wastl
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Pagina 2 di 8
Data: 22.05.1915
Descrizione fisica: 8
die Erfahrung durch den Verlauf der großen Wirtschaftskrisen leider nur zu sehr vertraut geworden ist, galten als die unver meidlichen Begleiterinnen des Krieges. Jetzt, nach dessen neun- monatlicher Dauer, wissen wir, daß mindestens in Deutschland und Oesterreich-Ungarn der wirkliche Verlauf der Begebenheiten nicht im entferntesten das Bild solcher krisenhafter Vorgänge zeigt. Nur in den ersten Wochen nach dem Kriegsbeginne schien eine krisenhafte Stockung zn drohen, bald zeigte

es sich aber, daß sie nur eine Wirkung der allgemeinen Furcht vor einer Krise und keineswegs eine Krise selbst war. Als die Krise nicht eintrat, verschwand auch diese Furcht und das öffentliche Leben schwenkte wieder in die Bahn normaler Entwicklung ein, die es seither nicht wieder verlassen hat. Das sowohl in Deutsch land als auch in Oesterreich-Ungarn schon in Friedenszeiten durch eine vorsorgliche Gesetzgebung verbreitete System der Versorgung der Angehörigen jener Männer, die zum Waffen dienst einberufen werden, die Anordnung

Antriebe, so daß er dem nationalen Wirtschaftsleben ohne Mühe jene großen Verluste zu ersetzen vermag, die es durch das Unter binden des internationalen Verkehres erleidet. Unsere Gegner wollten uns in die Grenzen unserer Staaten wie in Festungsmanern einschließen und dadurch erwürgen. Sie vergaßen, daß Deutschland und Oesterreich-Ungarn ebenso hoch- entwickelte Industrie-, als Ackerbaustanten sind und daß zu den unerschöpflichen Hilfsquellen, die ihnen die Natur verliehen

ist. Unser Geldwesen kann nicht wie ein Kartenhaus umgeblasen werden und unsere Gcldzirkulation steht in einem durchaus normalen Verhältnis zum Nationalvermögen. Auf diesem Gebiete müssen wir insoferne umlernsn, als wir unseren traditionellen Pessimismus in der Beurteilung unseres Geldwesens verlernen. Wir werden unsere Lage günstiger cinschätzen, wenn wir sie mit derjenigen Frankreichs vergleichen, weil uns Frankreich ja immer als das Ideal finanzieller Herrlichkeit erschienen ist. Deutschland und Oesterreich

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 1 di 8
Data: 22.05.1915
Descrizione fisica: 8
. Die Geschichte ist unser Zeuge, wie es gerade Oesterreich-Ungarn gewesen ist, das in den schweren Krisen nach der afrikanischen Niederlage unter Crispi und während der Schwierigkeiten des tripolitanischen Feldzuges die Unabhängigkeit und Un antastbarkeit des italienischen Staates schirmte. Es ist dies geschehen, trotzdem wir wußten, daß die italienische Freundschaft zu uns lange nicht von jenen Gefühlen der Aufrichtigkeit und Uneigennützigkeit beseelt war, auf die wir mit Recht hätten Anspruch erheben kön

von Narren und Gewalt tätigen, die im geheimen genährt wird von der Frank reich ergebenen Freimaurerclique, unermüdlich an der Arbeit ist, das verhaßte Oesterreich zu zertrümmern. Aber wir haben doch noch immer geglaubt, die ver antwortlichen Persönlichkeiten des Königreiches werden stark genug sein, der umstürzlerischen Tätigkeit dieser Hetzer Herr zu werden. Heute sehen wir uns in diesem Glauben gründlich getäuscht. Der brutalste Egoismus hat einen vollständigen Sieg über die primitivsten Forderungen

. Dann verlas er eine Erklärung der Regierung, worin es u. a. hieß: „Das Ultimatum, das 1914 Oesterreich-Ungarn an Serbien richtete, machte mit einem Schlage die Wir kungen unserer lange andauernden Anstrengungen zu nichte, indem es das Abkommen verletzte, das uns mit Oesterreich-Ungarn verband. Es verletzte dieses Ab kommen durch sein Verfahren, indem es unterlassen worden war, mit uns eine vorgängige Verständigung zu treffen." Jeder Satz der Rede Salandras wurde mit lebhaf tem, anhaltendem Beifall

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Außferner Zeitung
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Pagina 2 di 14
Data: 22.05.1915
Descrizione fisica: 14
für diesen mehrfachen Glaubenswechsel kein Verständnis. Im Gegenteil, der Mongolenkhan er blickte darin keine besondere Charakterfestigkeit und -vermutete, der König von Galizien könne auch ihm gegenüber einmal wankelmütig werden. Darum, richtet, während Frankreich und England, unter deren Herrschaft viel mehr Italiener stehen, als unter jener Oesterreich-Ungarns, von dieser Hetze völlig unberührt bleiben. Die Kriegshetzer Italiens wissen eben, daß sie bei den strengmonarchischen Regierungen der beiden

werden sollte, Oesterreich den Krieg zu erklären. Sind doch gegenwärtig ungefähr die nämlichen Kräfte tätig wie im Jahre 1848. Ihr Losungswort heißt: Vernichtung aller SRonarchien von Gottes Gnaden und Anbahnung von republi kanischen Staatssormeln in allen europäischen Staaten. Der deutsche Reichskanzler über Ztalen. Am 18. Mai wurde der deutsche Reichstag er öffnet. Nach der Begrüßungsrede des Präsidenten Kaempf ergriff der Reichskanzler von Beth- mann-Hollweg das Wort und führte aus: M e i n e H e r.r

e n! Es ist Ihnen bekannt, daß sich die Be- Ziehungen zwischen Oesterreich-Ungarn und Italien in letzter Zeit scharfzugespitzt haben. Aus der gestrigen Rede des ungari- , schen Ministerpräsidenten Grafen Tisza haben wir entnommen, daß das Wiener Ka binett im aufrichtigen Bestreben für eine ständige Freundschaft, die den dauernden großen Lebensinteressen beider Reiche Rechnung tragen soll, sich zu be deutenden territorialen Konzes sionen an Italien entschlossen hat. Ich kann nur versichern, daß Deutsch land

, um die Verständigung zu fördern und zu festigen, dem römischen Kabinett gegenüber im Einverständnis mit der öster- r erchifchen Negierung die v o l l e G a r a n- unglücklichen Reiches erster Teilung im Jahre 1773 bei diesem Reiche zu verbleiben. Damals erhielt Oesterreich aber erst einen Teil von Galizien, bis 1759 bei der letzten Teilung auch die übrigen Ländereien an die Monarchie sielen. Ms Napoleon I. im Jahre 1809 ein Scheinpolen- reich errichtete, das er das Großherzogtum War schau nannte, mußte Oesterreich

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Schwazer Bezirksanzeiger
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Pagina 2 di 12
Data: 22.05.1915
Descrizione fisica: 12
'hatten für diesen mehrfachen Glaubenswechsel kein !Verständnis. Im Gegenteil, der Mongolenkhan er blickte darin keine besondere Charakterfestigkeit und ^vermutete, der König von Galizien könne auch ihm gegenüber einmal wankelmütig werden. Darum richtet, während Frankreich und England, unter deren Herrschaft viel mehr Italiener stehen, als unter jener Oesterreich-Ungarns» von, dieser Hetze völlig unberührt bleiben. Die Kriegshetzer Italiens wissen eben, daß sie bei den strettgmonarchischen Regierungen der beiden

werden sollte. Oesterreich den Krieg zu erklären. Sind doch gegenwärtig ungefähr die nämlichen Kräfte tätig wie im Jahre 1848. Ihr Losungswort heißt: Vernichtung aller Monarchien von Gottes Gnaden und Anbahnung von republi kanischen Staatsformeln in allen europäischen Staaten. Der deutsche Reichskanzler über Ztalen. Am 18. Mai wurde der deutsche Reichstag er öffnet. Nach der Begrüßungsrede des Präsidenten Kaempf ergriff der Reichskanzler von Beth- m a n n-Hollweg das Wort und führte aus: Meine Herren

! Es ist Ihnen bekannt, daß sich die Be ziehungen zwischen Oesterreich-Ungarn und Italien in letzter Zeit scharszugespitzt haben. Aus der gestrigen Rede des ungari schen Ministerpräsidenten Grafen Tisza haben wir entnommen, daß das Wiener Ka binett im aufrichtigen Bestreben für eine ständige Freundschaft, die den dauernden großen Lebensinteressen beider Reiche Rechnung tragen soll, sich zu be deutenden territorialen Konzes sionen an Italien entschlossen hat. Ich kann nur versichern, daß Deutsch land

, um die Verständigung zu fördern und zu festigen, dem römischen Kabinett gegenüber im Einverständnis mit der öster reichischen Regierung die vo lle (Baratt» unglücklichen Reiches erster Teilung im Jahre 1773 bei diesem Reiche zu verbleiben. Damals erhielt Oesterreich aber erst einen Teil von Galizien, bis 1759 bei der letzten Teilung auch die übrigen Ländereien an die Monarchie sielen. Als Napoleon I. im Jahre 1809 ein Scheinpolen reich errichtete, das er das Großherzogtum War schau nannte, mußte Oesterreich

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Außferner Zeitung
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Pagina 1 di 14
Data: 22.05.1915
Descrizione fisica: 14
außferner Zeitung Zeitung für den politischen Bezirk Rentte. » - . #Mt einer achtseitigen Unterhaltungs-Beilage: „Sterne und Blumen." =======^ Die „Außferner Zeitung" erscheint wöchentlich zweimal (Mittwoch und Samstag). Sie kostet samt Zustellung in Oesterreich ganzjährig K 9.—, halbjährig K 4.50, viertel jährig K 2.25. Für Deutschland K 10 im Jahr und K 5 im Lalbjahr. — Für das übrige Ausland K 11 ganzj. — Schriftleitung und Verwaltung der „Außferner-Zeitung" n Innsbruck, Andreas Loserstraße

begonnenen Sieges lauf hemmen, Freilich ging dem Siegessturm die Ruhe gläubigen Gebetes und unerschütter lichen Gottvertrauens voraus. Nie ist Oesterreich und Deutschland größer und mächtiger dagestanden, als in diesen Tagen, wo beide in nie gesehener Einigkeit furcht los, in unerschütterlicher Ruhe den weiteren Kämpfen mit den alten und neuen Feinden entgegenblicken. In beiden Staaten lebt bei Volk und Heer neben Mut und tüchtiger Tapferkeit das eine Bewußtsein, daß wir nur dann zu ver zagen brauchten

. Diese Rechnung stimmt nicht und die kommenden Monate werden es noch mehr beweisen, daß zahlenmäßige Ueberlegenhei! und der Massen ungeheure Wucht allein noch keinen Sieg er ringen können. Unsere Rechnung dagegen lautet allerdings nicht glei e auf gleich- sondern geht einfach dahin: sind wir bisher mit 10 bis 12 Millionen Kämpfern fertig geworden, dann wer den wir mit Gottes Hilfe auch mit 15 Millionen Kämpfern noch fertig werden. Es gibt für uns in Oesterreich und Deutschland nichts, was uns mehr

sich des Landes be mächtigte und Ruhe schaffte. Dieser machtvolle König (1127 bis 1196) stellte allenthalben im Fürstentum Galizien die Ruhe wieder her und nahm aber auch den Titel eines „Königs von Ga lizien" an, den auch noch heute der König von Ungarn und Kaiser von Oesterreich führt. Das Fürstentum Galizien hatte einen ganz außerordentlich schweren Standpunkt, seine Selb ständigkeit zu bewahren. Die Geschichte des Lan des ist lange Zeit hindurch eine fast ununter brochene Kette von blutigen Aufständen

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Brixener Chronik
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Pagina 2 di 12
Data: 22.05.1915
Descrizione fisica: 12
Appell an Parlament und Land zur Einigkeit. Die Entscheidung ist also gefallen, gefallen in dem einen Sinn, den man nach den jüng sten Vorgängen in Italien allgemein voraus Wir Wissen nun, was kommt. Oesterreich war bereit, die größten Opfer zubringen» und niemals Wird man in späteren Jahrzehnten oh ne tiefe Bewegung die Ereignisse unserer Tage lesen, ohne für den greisen Friedenskaiser von tiefster Bewunderung erfüllt zu sein. Wie muß unserem verehrungswürdigen Monarchen zu Mute

nicht um ein friedliches Überein kommen mit Oesterreich M nm, »andern um das alte Programm Mazzmis . Oesterreich müsse zerrissen und vernichte: werden'. Darum war sagte. Der Ministerpräsident Salandra hat i ihnen jedes friedliche Opler seitens O) 5 gestern eine scharfe Kriegsrede gegen ! unannehmbar — sie wollten ^ Oe st erreich gehalten, und sowohl die Kam- - einem Zeitpunkte, wo l Ire glaubten, Oes H mer wie auch der Senat hat der von Tiefgrün- > sei durch seinen bisherigen lumonauuy » digkeit der Beweisführung

in keiner Weise be- . mit Rußland um Mie Kvan gemacht lasteten, dafür aber phrasenprunkenden Kriegs- leichtesten unterzukriegen. ^ rede mit echt italienischer Lärmerei zugejubelt : Doch die ^emde ^r^en ^ ' und damit die zum Krieg ohnehin schon unab- ! Oesterreich ist jetzt nicht lA^acher, sondern I ^ änderlich entschlossen gewesene Freimaurer-Re- i ker als vor Beginn des ^ ^ gierung Salandra-Sonnino nur noch mehr auf i reichliche und unschätzbare Krtegserfahru g diesem einmal beschrittenen Wege angetrieben

. Es war selbst für die kriegerische italienische Politik keine leichte Sache, den Treubruch an Oesterreich zu beschönigen, und so haben sich die Kriegstreiber gleich dem Fuchs, der das Lamm beschuldigte, daß es ihm das Wasser getrübt habe, begnügt, einfach Behauptungen aufzustel len und sich mit Tatsachen gar nicht viel abge quält. Nach dem, was Salandra als Grund zum Bruch zwischen Italien und Oesterreich dar stellte, hätte Oesterreich den Thronfolgermord in Sarajewo, den Serbien veranlaßt hat, ein fach ruhig dulden müssen

bedrängt. Allerdings ist dies im Norden Italiens weniger der Fall als im Süden, und srägt man um das Warum, so darf man wohl mit Recht darauf verweisen, daß in Norditalien viel deutsches Blut ins Volk eingesprengt ist und dort heute noch nachwirkt. (Schluß folgt.) Die „Vossische Zeitung' schreibt: „Deutsch, land wird mit der ganzen Kraft seiner Waffe» hinter Oesterreich stehen. Italien darf sich auck nicht der Hoffnung hingeben, daß nach eintt verlorenen Schlacht etwa ein Teil dessen, Was ihm heute

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Schwazer Bezirksanzeiger
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Pagina 1 di 12
Data: 22.05.1915
Descrizione fisica: 12
mit 10 bis 12 Millionen Kämpfern fertig geworden, dann wer den wir mit Gottes Hilfe auch mit 15 Millionen Kämpfern noch fertig werden. Es gibt für Ms kn Oesterreich und Deutschland nichts, was Ms mehr in dieser Zuversicht bestärken könnte, As gerade der Hinweis auf das erste Pfingst fest der jungen Christenschar. Als der Tag des Pfingstfestes gekommen war, da Zur Geschichte Galiziens. 1. Zunächst etwas über den Namen, der mit Ar fast gleichnamigen spanischen Provinz Gali cien aber sonst nichts gemeinsam

, gleich dem eines dahinfah renden Windes und erfüllte das anze Haus, wo sie saßen. (Apg. 2.,1.). as kleine Häuflein stand plötzlich mutig auf gegen ein: ganze Welt von Feinden und nichts konnte bis heute den damals begonnenen Sieges lauf hemmen, Freilich ging dem Siegessturm die Ruhe gläubigen Gebetes und unerschütter lichen Gottvertrauens voraus. Nie ist Oesterreich und Deutschland größer und mächtiger dagestauden, als in diesen Tagen, wo beide in nie gesehener Einigkeit furcht los

aber auch den Titel eines „Königs von Ga lizien" an, den auch noch heute der König von Ungarn und Kaiser von Oesterreich führt. Das Fürstentum Galizien hatte einen ganz außerordentlich schweren Standpunkt, seine Selb ständigkeit zu bewahren. Die Geschichte des Lan des ist lange Zeit hindurch eine fast ununter brochene Kette von blutigen Aufständen und Thron wechseln. Emmas b^ben Pe Russen, dann wieder wenig widerstandsfähigen Mann in seinem Amte belassen. Wie nicht anders zu erwar ten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 2 di 8
Data: 22.05.1915
Descrizione fisica: 8
zugejubelt und damit die zum Krieg ohnehin schon unab änderlich entschlossen gewesene Freimaurer-Re gierung Salandra-Sonnino nur noch mehr auf diesem einmal beschrittenen Wege angetrieben. Es war selbst sür die kriegerische italienische Politik keine leichte Sache, den Treubruch an Oesterreich zu beschönigen, und so haben sich die Kriegstreiber gleich dem Fuchs, der das Lamm beschuldigte, das; es ihm das Wasser getrübt habe, begnügt, einfach Behauptungen aufzustel len und sich mit Tatsachen gar

nicht viel abge quält. Nach dem, was Salandra als Grund zum Bruch zwischen Italien und Oesterreich dar stellte, hätte Oesterreich den Thronfolgermord in Sarajewo, den Serbien veranlagt hat, ein fach ruhig dulden müssen, obwohl es sich vor aller Welt offen gezeigt hat, daß Serbien mit dieser Mordtat erst den Hauptschlag, seine ge gen die südslawischen Länder der Monarchie ge richtete Eroberungspolitik, zu beginnen im Be griffe war. Nein, wenn Italien nicht bessere Beweisstücke für die Berechtigung

, du wirst dich täuschen! .... Wir wissen nun, was kommt. Oesterreich war bereit, die größten Opfer zubringen, und niemals wird man in späteren Jahrzehnten oh ne tiefe Bewegung die Ereignisse unserer Tage lesen, ohne für den greisen Friedenskaiser von tiefster Bewunderung ersülli zu sein. Wie muß unserem verehrungswürdigen Monarchen zu Mute gewesen sein.als Italien — der Bundes genosse von gestern — das Verlangen nach kost baren Perlen der Krone Habsburgs stellte! Kann man sich denn auch nur eine Vorstellung

von der Schwere einer solchen Zumutung ma chen! And der Kaiser baue in selbstlosester he roischer Friedensliebe alles versucht, seinen Völ lern einen neuen Krieg zu ersparen, er war be reit. bis zum Aeußersten sein Entgegenkommen zu zeigen, obwohl das Herz ilnn bluten mutzte. Doch der italienischen Freimanrerei war es von vorneherein nicht um ein friedliches Überein kommen mit Oesterreick zu run. sondern um das alte Programm Mazzinis ..Oesterreich müsse zerrissen und vernichte: werden'. Darum

war ihnen jedes sriedliche Opfer seitens Oesterreichs unannehmbar — sie wollten Krieg, Krieg in einem Zeitpunkte, wo sie glaubten. Oesterreich ^ sei durch seinen bisherigen lllmonatlichen Krieg i mir Rußland um seine Kran gebracht und am ! leichtesten unterzukriegen, i Doch die Feinde werden sich täuschen, i Oeslerreich ist jetzt nicht schwächer, sondern stär- ! ker als vor Beginn des Weltkrieges', es hat ! reichliche und unschätzbare Kriegsersahrungen l gesammelt, es hat inzwischen auch tresflich vor- ! sorgen tonnen

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1. Mittagsausgaben
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Pagina 1 di 28
Data: 22.05.1915
Descrizione fisica: 28
Do-«gS-Preise : Am platze monatlich 1K; mit täglicher poswersendung in Oesterreich-Ungarn vierteljährig K 4.80, «ach Deutschland K nach den übrigen Ländern des Weltpostvereü» K . Einzel -Nummer 10 h. für unverlangt ein gesandte Manuskripte übernimmt die Schriftleitung kt int Verantwor¬ tung. Rücksendungen erfolgen nur. wenn da» entspreche«»« Porto bettiegt. Anzeigen werden billigst nach Tarif berechnet. — Vei mehrmaliger Einschaltung entbrechender

-schweizerischen Grenze. Auch der gestrige Tag verging, ohne die große Frage zu lösen, die nicht bloß uns in Oesterreich, sondern wohl die ganze Welt in der gewaltigsten Spannung hält. Noch immer , hat Italien nicht das letzte Wort gesprochen. Hingegen hat uns 5ie österreichisch. - Ungarische Regierung durch eine Note an Italien überrascht, die zunächst als Antwort aus die Kündigung des Treibundvertra- ges von Seite Italiens zu betrachten ist, gleich

¬ zeitig aber auch als wichtiges Dokument zu gelten hat, das die in den Kreisen der Neutralen und auch in unserem eigenen Lande noch herrschenden Unklarheiten über unser Verhältnis zu Italien und über die Verhandlungen seit Beginn des Krieges ein für allemal bestätigt. Aus der Note ergibt sich in zwingender Weise, daß Oesterreich- Ungarn alles Menscheumögliche getan hat, um den Wünschen des Bundesgenossen Italien ent¬ gegenzukommen

ist umso gerecht¬ fertigter, als die von der italienischen Regie¬ rung zur Begründung ihres Vorgehens in erster Linie angeführten Tatsachen auf mehr als neun Monate zurückgehen und die italienische Regie¬ rung seither wiederholt den Wunsch äußerte, die Allianz zwischen den beiden Ländern aufrecht zu halten und zu verstärken, ein Wunsch, der in Oesterreich-Ungarn immer freundliche Aufnahme und herzlichen Widerhall gefunden hat. Die Gründe

, die die k. u. k. Regierung zwan¬ gen, im Juli 1914 das Ultimatum zu stellen, sind zu bekannt, als daß es nötig wäre, sie zu wiederholen. Das Ziel, welches sich Oesterreich- Ungarn setzte, und das darin bestand, die Mon¬ archie gegen die umstürzlerischen Machenschaften Serbiens zu schützen, die auf die Erschütterung Oesterreich-Ungarns ausgingen und schließlich die Tragödie in Sarajewo zur Folge hatten, konnte die Interessen Italiens in keiner Weise berühren

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2. Abendausgaben
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Pagina 3 di 4
Data: 22.05.1915
Descrizione fisica: 4
Samstag den 22. Mai 1915. JUrrskruSer Nachrichte« Nr. 254. Seite 3. Die Italiener in Oesterreich- Ungarn. Statistische und geschichtliche Angaben. In einer Zeit, in der Oesterreich-Ungarn und > Italien in ganz Europa die größte Aufmerksamkeit j auf sich zieht, sind wohl einige Angaben am Platze, die in trockenen Ziffern und geschichtlichen Tat¬ sachen die Vergangenheit und Gegenwart des umstrittenen Gebietes veranschaulichen. In Oesterreich

: 147.417 Italiener neben 223.313 Slo¬ wenen und Serbokroaten; Tirol: 385.700 Italiener neben 525.115 Deutschen ; Dalmatien : 18.028 Italiener neben 610.669 Serbokroaten. Rein italienische Bürgerschulen gab es in Oesterreich im Jahre 1911 19; außerdem wurde ! an 11 Bürgerschulen Italienisch als zweiter Lehr¬ gegenstand vorgetragen. 667 Volksschulen erteil¬ ten ausschließlich in italienischer Sprache Unter¬ richt, während an 211 Volksschulen das Italie¬ nische

als zweite Landessprache gelehrt wurde. Die Gymnasien und Realgymnasien besuchten in Oesterreich 3106 Italiener; in den Realschulen! fanden 1699 Italiener Aufnahme; die gewerb¬ lichen Lehranstalten wiesen 5229 Angehörige die¬ ses Volkes auf. An der Universität Wien stu¬ dierten im Wintersemester 1910/11 254 italie¬ nische Jünglinge, ln Graz 338, in Innsbruck K9. Die Zahl der Analphabeten betrug im Jahre 1910 unter Berücksichtigung der Gesamtbevölke

- rung: in Triest 81/2 Prozent, in Görz und Gra- diska 15 Prozent, in Tirol 2 Prozent. (Das Königreich Italien wies in Jahre 1911 38 Pro¬ zent Analphabeten auf). Die Berufsstatistik ergibt folgendes Büd: von 1000tägigen Personen waren in Oesterreich 501 Angehörige des italienischen Volkes zu der Land¬ end lForstwirtschaft, 234 zu der Industrie, 127 zu Handel und Verkehr und 138 zu den öffent¬ lichen Diensten und freien Berufen zugehörig

. Die von den Italienern bewohnten Gebiete der Habsburger Monarchie sind in ganz verschie¬ denen Zeitläuften und unter wesentlich verschie¬ denen Umständen in Oesterreich, bezw. Ungarn, vereinigt worden. Treten wir eine flüchtige Wan¬ derung durch die Geschichte an. Südtirol, das heute das einzige geschlossene italienische Sprachl- gebiet ohne bedeutende nationale Minderheit dar- stellt, umfaßt ungefähr doppelt so viel Quadrat¬ kilometer als das Fürstentum Trient

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