des Florentiner KabinetS von 1366, jüngst veröffentlicht hat. Dieses Buch enthält ganz merkwürdige Enthüllungen aus dem Jahre 1866 und kann nicht verfehlen, überall die größte Sen sation zu erregen, wo die Machinationen der Feinde Oesterreichs aus jenem Unglücksjahre noch Geheimniß find. Ihre Politik zeigte sich als die perfideste, die man sich denken kann. Dvrch alle ihnen zu Gebote stehenden Organe suchten sie Oesterreich als die aggressiv vorgehende Macht, kurz als den Angreifer hinzustellen
, der ihnen nichts Anderes als die Noth wehr übrig lasse. Und da legt das Buch Lamar mora's so recht schlagend dar, daß es gerade Preußen war, welches denKrieg gegen Oesterreich um jeden Preis wollte, und daß die Rathgeber der preußi- schen Krone alle Minen springen ließen^ um den greisen König zum brudermörderischen »riege zu drangen. Und noch mehr! das preußische Kabinet, das diesen furchtbaren Kampfzum Ruhme und Wohle Deutschlands, zur Erstarkung seiner Mach', gegen Oesterreich zu kämpfen vorgab, — nahm keinen An stand
, um das piemontesische Bündniß zu gewinnen, sich in Verhandlungen über die Hingabe eines ur alten deutschen Ge b i e t S the ileS, des Kreises Trient und Roveredo, als Judaslohn einzulassen. Richt genug daran, — griff man an der Spree zu dem saubersten Mittel, um Oesterreich lahm zu legen, — zur Insurrektion Ungarns, und eröff nete Unterhandlungen mit Klapka und Kossuth. Ja eS wurden sogar die Bande deSBluteS zwi schen den Höfen zu Berlin und Wien benützt, um da« Ssterr. Kabinet zu täuschen. Bor
einer solchen Politik überkommt.in der That jeden ehrlichen Menschen das Grauen. Nur dem hiesigen „Tagblatte' war eS vorbehalten, von den Steinen, welche Lamar mora in diesem Buche gesammelt, einen aufzu greifen und denselben gegen sein eigenes Vaterland, gegen Oesterreich selbst zu schleudern, um aus Koste« der österreichischen Politik die seiner Feinde in ein besseres Licht zu stellen, was selbst die Preußischen Blätter nicht wagten. Ist man zwar nicht gewohnt, im Orgaue des hiesigen konstitutionellen Vereines
besondere österreichische Sympathien zu treffen, so geht e» doch etwa» z« weit, den An trag Oesterreich», Venetie« abtreten zu wollen, wenn ihm von Frankreich freie Hand gelassen würde, fich an Preußen zu entschädigen, noch unmoralischer,u finden, als die Machinationen seiner Feinde. So sehr hätte sich daS Tagblatt von den Erfolgen, die im Jahre 1866 die damaligen Feinde Oesterreichs errungen haben, doch nicht blenden lassen sollen, daß es nun bei Beurtheilung des moralischen Wer thes der politischen