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Tiroler Wastl
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Pagina 3 di 8
Data: 10.08.1918
Descrizione fisica: 8
Widerstand dürfte die Verwirklichung der Idee aber doch sehr in Frage stellen. Interessant ist nur, daß das Schicksal auf diese Art einen durch und durch imperalistischen Staat zwingt, gemeinsame Sache mit einem dem äußersten Sozialis mus huldigenden Gemeinwesen zu machen. , Im wunderschönen Oesterreich. Von Oskar Deutsch, Wien. H. i. Daß wir im schönen Oesterreich Die Feinde stets besiegen, Daß wir im'schönen Oesterreich "< Nichts mehr zu essen kriegen. Daß es im schönen Oesterreich Nur „Karten" gibt

zuhauf, Daß uns im schönen Oesterreich Der Tausch ersetzt den Kauf, Daß uns im schönen Oesterreich Der Wald wird zum Tabak, Und daß im schönen Oesterreich Papierersatz der Frack: Die Spatzen pfeifen es schon lang. Sie pfeifen müde sich und krank. Und alles bleibt doch immer gleich Im wunderschönen Oesterreich. Daß auch im schönen Oesterreich Kein Amt sich mehr auskennt. Daß sich im schönen Oesterreich Aur rauft das Parlament, Daß stets im schönen Oesterreich Der „Zopf" hat dominiert

. Und daß im schönen Oesterreich Das niemanden geniert, Und daß im schönen Oesterreich Kein Mensch den Mund austut, Weil es dem schönen Oesterreich Dazu gebricht an Mut: Die Spatzen pfeifen es schon lang, Sie pfeifen müde sich und krank. Und alles bleibt doch immer gleich Im wunderschönen Oesterreich. Ul. Doch daß im schönen Oesterreich Vernunft erhält das Wort, Daß dann das schöne Oesterreich Der „Zopf" verläßt sofort, Und daß im schönen Oesterreich Nicht herrscht die Schlamperei, Auch daß im schönen Oesterreich

Kein Kriegsgewinner sei, Und daß im schönen Oesterreich Zu End' die „große Zeit", Weil man im schönen Oesterreich Zum Frieden gern bereit: Das pfeift noch lang vom Dach kein Spatz, Ja, nicht einmal ein Spatzersatz. Deshalb bleibt wohl noch alles gleich Jni wunderschönen Oesterreich. Spatzen und Menschen. Eine nachdenkliche Geschichte. Eine lärmende Spatzenschar nahm vor uns Reißaus und ver barg sich auf dem nächsten Baume. Was diese Nixnutze zu debat tieren haben!" meinte ich. Wär interessant, wer ihre Sprache

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Alpenländer-Bote
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Pagina 1 di 16
Data: 01.08.1920
Descrizione fisica: 16
aller Anzeigen außer halb Tirol und Vorarlberg erledigt unser Anzelgen-Büro. W.en Moll- MeiS. für den Dal kan Dakkanifche Vnnonren-Erprdltion A.-G. Sosia. Alle Nachrichten. Berichte sowie an dere Nritiellungen lind zu schlSen cm Sie Schrtsitritung des ..AipenIÄnder Bote", D a u m l t r ch e n ttlnterinn- tal) Teleahon Baumkirchen Nr t. le - l Nr. 31. Innsbruck, Sonntag den L. August " 3fl Oesterreich lebenöfühlg? Wie für den einzelnen Menschen, io gibt es auch für einen Staat keine wichtigere Frage

, das heißt, st es ein derartiges, daß feine Bürger in dem selben ihr Fortkommen unmöglich finden lönnen, mag man nun tun und regieren wie tian will, dann bleibt nichts anderes übrig, ils das Gebilde aufzulöfen und die Teile oder has Ganze einem anderen Staatswesen anzu- zliedern. Von unserem Staate Oesterreich jagen nun viele der eigenen Staatsbürger, daß er von der Friedenskonferenz derart un glücklich gestaltet worden fei, daß er unmög lich leben könne, das heißt, daß wir Oester reicher unbedingt

. Wir waren der Meinung, daß un ser Vaterland, unser Oesterreich zwar durch Iben Elendssrieden von St. Germain miserabel ^'.'gerichtet worden sei, daß wir aber trotzdem sieben können und könnten, wenn auch nur jmtt Aufgebot unserer ganzen Arbeitskraft und bei "Anwendung großer Sparsamkeit. Wir haben dargetan, daß eine Reihe von Staaten in ganz ähnlicher Lage sind inbezug auf Größe, Bod'enbeschaffenheit und derglei chen, wie wir, die aber ganz gut leben. Wir haben auch der Meinung Ausdruck gegeben, baß es nicht gut

scheut, die Wahrheit zu spre chen und die Dinge mit dem rechten Namen zu nennen. Es werden daher seine Ausfüh rungen Zweifellos interessieren. Seine Rede zerfällt in drei Teile. Vorerst legt er dar. daß es eigentlich ein Unding sei, fortwährend neue Gesetze zu machen, die verschiedenen Aemter anzunehmen und zu bekleiden, wenn man der Ansicht sei, daß Oesterreich nichts le bensfähig fei. .Alle Gesetze und die ganze Amtierung bezwecke doch nur die Erhaltung und Förderung des Staates. Sei

aber dieser nicht lebensfähig, so müßte man denselben auflösen und nicht tun, als ob ihm zu helfen wäre. Im weiterene führt er dann den Be weis, daß Oesterreich lebensfähig ist, wenn es will, aber wollen muß man,- die Mittel sind vorhanden. Kunfckak fügt dann zum Schluffe hinzu, ein lebensfähiges Oesterreich sei ge radezu die Vorbedingung für einen ArUckluß an Deutschland, ein lebensunfähiges Oester reich könne sich Deutschland unmöglich anglie- dern lassen. Im Nachstehenden geben wir seine Rede der Hauptsache

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Der Arbeiter
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Pagina 2 di 12
Data: 01.12.1912
Descrizione fisica: 12
Muß man denn wirklich den deutschen Schrift stellern im Reich erst noch sagen, was sonst alle Welt weiß, daß es ein Oesterreich nnd Oesterreicher gar nicht gibt, daß Oesterreich ein bloßer Name für eine Verwaltungseinheit ist und Oesterreich-Ungarn nicht einmal dies? Daß von österreichischem Gefühl, von öster reichischen Empfindungen, von österreichi schen Gedanken reden so viel heißt wie von Oesterreich weniger wissen als von den Marsbewohnern? Was für österreichische Empfindungen

denn? . . . Von österreichischen Wünschen reden: welche Tollheit, welcher Wahn witz! . . . Und da schreibt man in Deutschland von Oesterreich! Was bleibt von diesem Oester reich denn noch übrig? Hat das deutsche Volk sich deshalb 1866 aus den Umarmungen der Hofburg losgerungen, um heute von ihr als gehorsamer Landsknecht verwendet zu werden? . . . Das deutsche Volk, das selbst feine Freiheit und Selbst ständigkeit im Kanrpf gegen Wien errungen hat, sollte auch die Selbständigkeitsbestrebungen, die Bestrebungen

nach staatlicher Ausgestaltung der Völker auf dem Balkan verstehen und es würde durch eine loyale Politik gegen die Slaven sich auch nach Osten besser sichern, als es durch fal sche Einschätzung eines Bündnisses heute tut. So wagt ein österreichischer k. k. Staats beamter i. P. sein eigenes Vaterland zu besudeln. Noch trauriger aber rst, daß man solche Indivi duen in Oesterreich tun läßt was sie wollen, wo durch sie natürlich noch dreister werden. Wie die ausländischen Sozialisten gegen Oesterreich hetze

«. Der „Vorwärts" in Berlin, das Hauptorgan der deutschen Sozialdemokratie, hetzt und schürt gegen Oesterreich, indem es erklärt, daß die deutschen Arbeiter nicht gewillt sind, für Habs- burgS Hausmacht zu kämpfen. Die Sozialisten führer arbeiten offen auf die Zersprengung des Bündnisses zwischen Deutschland und Oesterreich hin. Daß die denkenden Arbeiter in Deutschland anderen Sinnes sind, beweist folgendes aus dem Münchener „Arbeiter": „Ja, wenn wir Oesterreich im Stich lassen dann wird Oesterreich gegebenen

Falles auch uns im Stich lassen. Das ist es doch gerade, was England, Frankreich und Rußland schon lange anstreben. Was hat sich der verstorbene König Eduard von England für große Mühe gegeben, um Oesterreich von Deutschlands Seite wegzubrin gen und zu England und Frankreich hinüberzu ziehen ! Aber Oesterreich blieb unser einziger, zu verlässiger Bundesgenosse seinerzeit in der Marorko- krise; aus Italien war ünd ist irg Ernstfall kein Verlaß. Stimmen, die in sozialistischen Blättern

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 1 di 10
Data: 17.04.1915
Descrizione fisica: 10
" und --Illustriertes KouDtagsIrlalt" rrellst einer achtfeitigen REanlleilage. Günstiger Stand der Kämpfe im Nordoften „wir können durchaus zufrieden fein" — Die Verluste der Russen in den Rarpathen 400.000—600.000 Mann — Englands Macht im Mittelmeer Oesterreich und feine Völker. Von F. Wehner - Ehrwald. Nichts hat in Europa nach Kriegsausbruch so überrascht, als die unerwartete Einmütigkeit mit der alle österreichischen Völker, auch die slawischen, in der Stunde der Gefahr zu ihrem Kaiserhause standen

. Nach allen den vorausgegangenen politischen Zänkereien und Streitigkeiten — wir wollen uns an das Verhalten der Tschechen in Prag und an die serbischen Umtriebe in Bosnien erinnern — hatte man überall im Ausland, zum Teil auch in Deutschland, sich in den Gedanken hineingelebt, daß Oesterreich bei Kriegsbeginn sehr unliebsame Ueberraschungen bevorftehen können. Umso größer war dann im deutschen Reiche überall die Freude, als man sah und erkannte, daß in Oesterreich die Liebe zu Kaiser und Reich denn doch eine ganz allgemeine

war und daß auch die slawischen Völker, die ihre Stammesverwandt schaft zu den Russen in Friedenszeiten so manch mal betont, in der Entscheidungsstunde in begei sterter Treue für ihren Kaiser und den Bestand des herrlichen österreichischen Kaiserreiches eintraten, alle Opfer an Gut und Blut willig aus sich nehmend. Heute, wo Oesterreich-Ungarn schon S 1 ^ Kriegs monate im heißen Kampfe gegen die über die Grenzen hereingebrochenen Feinde steht, liegen fast unübersehbar die Nachrichten und Meldungen über die heldenmütige

Tapferkeit und das treue Aus harren in schweren Schlachten aller österreichisch ungarischen Volksstämmen vor. Und überrascht steht die ganze Welt vor der Tatsache, daß alle Völker Oesterreichs auch die größten Opfer darbringen, um das Oesterreich, das sie einst doch immer zu bekämpfen schienen, ! ungeschwächt, groß und stark zu erhalten. Blicken wir Tiroler nach dem Süden unseres Kronlandes. Kommen nicht auch von da so viele, viele Zeichen, daß die italienisch sprechende Land bevölkerung treu

wie mit neuen Augen sieht und im Abschiedsschmerze noch einmal voll er kennt, wie viel Glück und Liebe nun hinter ihm zurückbleibt. So hat der Krieg, anstatt wie unsre Feinde es erhofft, die Völker Oesterreich-Ungarns in wilde Uneinigkeit und Gegnerschaft zu stürzen, nur um so enger geeint. Oesterreich-Ungarn ist in der Stunde der Gefahr zu nur größerer Stärke und Einheit em porgewachsen. Das mag eine harte Lehre für unsere Feinde sein, für uns alle aber ist es ein warmer, heller Strahl, der schon

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Alpenland
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Pagina 6 di 14
Data: 07.04.1920
Descrizione fisica: 14
und Soldaten. Verschiedene politische und andere Personen nutzten die Unsicherheit aus. um die alten Sol daten zu der Ansicht zu überreden, daß sie des Eids nicht entbunden wurden, daß sie daher durch ihn weiter gefesselt und somit g>wungen seien, in dem ehmaligen Kaiser von Oesterreich und König von Ungarn ihren obersten Kriegs herrn zu sehen, ihm daher Treue und Gehorsam schulden und seine Bestrebungen, seinen Willen gegen jedermann, auch gegen unser Volk durchsetzen müssen. Diele Personen, die meist

Standes bewiesen hat, meine Ueberzeugung öffentlich aussprechen und vertreten. Sie soll dem Schwankenden, Unsicheren seine Freiheit wiedergeben. Im folgenden gebe ich Zur Steigerung der Klarheit meine Uebe^eugung, in drei Abschnitte geteilt, wieder: 1. Mein Glaubensbekenntnis. 2. Die rechtliche Begründung. 3. Die gefühlsmäßige Begründung meiner Ueber- zeugimg. f. Mein, Glaubensbekenntnis. Von Jugend auf gehörte mein ganzes Gefühlsleben, meine gan. r Liebe, meinem Vaterlande Oesterreich. Gleich- zeitig

war ich aber ein begeisterter Sohn des deutschen Vol kes, dessen Größe, dessen Einheit ich herbeisehnte. Nur in einem deutschen Gemüt war die Liebe zu diesen zwei gegensätzlichen Begriffen möglich. Die deutsche Treue hielt sich an den hehrsten Begriff des Vaterlandes, das auch dann das gleiche blieb, als es aus dem Deutschen Reiche schied. Oesterreich war eine Schöpfung deutscher Kraft. Ein urdeutsches Fürstengeschlecht, das von den Deutschen zu seiner höchsten Würde erwählt worden war, hatte hier seine Hausmacht ersucht

. Deutsche Kämpfer schufen sie, deutsche Kraft schirmte sie gegen Osten, deutsche Kultur brachte den Slawen uno Magyaren Fortschritt und Bildung. Die Deut schen hatten somit in Oesterreich eine geschichtliche Aufgabe erfüllt und mußten sie noch weiter erfüllen. Hier hieß es Veu ausharrm im alten Vaterland, als deutscher Sohn seine ganze Kraft dem Oesterreich zu widmen, das ohne die Deutschen nicht bestehen konnte. Daneben war die Liebe zum deutschen Volke als Ganzes, der heiße Wunsch nach seinem Gedeihen

und Blühen, nach seiner vollen Einigung vollkommen möglich. Ich hoffte auf ein Wunder, das trotz der schweren Hindernisse die geschichtliche Notwendigkeit der Einigung des ganzen deutschen Volkes herbeisühren werde. Der Begriff Oesterreich-Ungarn fand seine Verkörpe rung im Monarchen, der als Kaiser von Oesterreich und König von Ungarn die Einheit des Vaterlandes darstellte, ^em daber iider Bürger, jeder Soldat den Treueid leistete, in dem sich gerade bei uns der Begriff des Vaterlandes versinnbildlichte

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Alpenländer-Bote
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Pagina 3 di 18
Data: 22.12.1912
Descrizione fisica: 18
schrecklich verzerrter Leichname ragten aus der Erde heraus — Und das sind die Leute, für die sich unsere Sozi begeistern und denen sie fortwährend das Wort reden. Oesterreich soll zu allen übrigem Spott und Hohn und zu aller wirtschaftlichen Schädigung die Augen zudrücken und Zusehen, wie das Pack da drunten die katholischen Alba nesen, die seit Jahrhunderten unter österreichi schem Schutze stehen und auf denselben ihre ein zige Hoffnung setzen, niedermacht wie die Ham mel. Unmittelbar

man nicht. Wie ich in den letzten Tagen gehört habe, will man denn doch ernstlich dran gehen, den frechen Ser- ; best bald den Pelz auszuklopfen, bevor sie bersten vor . Ucbe^mut und Stolz. Serbien erklärte Oesterreich gegenüber, auf seinen Forderungen unbedingt bestehen zu müssen und sollte es dar über zu Grunde gehen. In den letzten Tagen hat es daher fast seine ganze Armee an/ der öster reichischen Grenze Zusammengezogen. Die Kriegs- Partei hat in dem Lande vollständig die Ober hand erlangt und besteht unbedingt

auf einen Krieg mit Oesterreich. Alles, was einen Schieß prügel tragen kann vom 16. bis 66. Lebensjahre, muß zu den Waffen. Alle Plätze au der öster reichischen Grenze werden befestigt. Am Königs palaste wurden kürzlich in der Nacht sogar Pla kate angeschlagen, König Peter möge.abdanken, wenn er nicht den Mut habe, Oesterreich den Krieg zu erklären. Oesterreichische Waren wer den in Serbien keine mehr angenommen und verkauft. Kurz, die Zustände sind unhaltbar. Die serbische Kriegspartei hat übrigens

die Meinung, mit 300.000 Mann werde es Oester reich vollständig schlagen. Sie glauben nämlich, Oesterreich sei schlecht bewaffnet und gerüstet. Dazu haben sie noch durch das dumme Gerede . der. Sozi, die fortwährend in die Welt hinaus schreien, Oesterreich dürfe sich nicht unterstehen, mit. Serbien einen Krieg anzufangen, sonst wer den sie eine Revolution anzetteln und es den Oesterreichern austreiben, einen Krieg mit Ser bien zu führen, die Meinung bekommen, in Oesterreich breche mit dem ersten

zu erwürgen. Wir glauben aber, die Ge schichteliegt umgekehrt; eine solch gesicherte Stel lung und günstige Gelegenheit, um Rußland das Kriegführen und Hetzen gegen Oesterreich ein mal für lange Jahre auszutreiben, bekommen w i r nicht mehr. Wir sagen nochmals, ein Krieg ist ein großes Unglück, aber diese Zustände, wie gegenwärtig, wo infolge der Kriegsdrohungen und Rüstungen in ganzen Gegenden, namentlich an der Grenze, Handel und Wandel stockt, sind fast schlimmer als ein Krieg und sind für die Dauer

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Tiroler Wastl
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Pagina 6 di 12
Data: 25.01.1922
Descrizione fisica: 12
WIDERHALL Das wirtschaftliche Verhältnis der Tschechoslowakei zu Deutschland und Oesterreich. Von Staatssekretär Dr. W. Schuster, Prag. Eine besondere Stellung in den auswärtigen Han delsbeziehungen der Tschechoslowakei nimmt Oester reich und das Deutsche Reich ein. Beide Staaten sind die nächsten Nachbarländer. Der große Anteil Oester reichs an dem tschechoslowakischen Außenhandel ist jedoch in erster Linie nicht nur der geographischen Lage, sondern der alten Tradition und dem engen

staatlichen und wirtschaftlichen Bande zuzuschreiben, welches einst Oesterreich mit Böhmen, Mähren und Schlesien, ja gewissermaßen auch mit der jetzigen Slo wakei vereinigte. Diese Tradition wird noch Jahr zehnte überdauern, ihr Einsluß wird sich jedoch mit der Zeit verringern. Im ersten Halbjahr 1919 betrug nach einer nicht vollkommen verläßlichen, jedoch in ihrem Hauptin halte ziemlich richtigen Statistik der Wert der Aus fuhr nach Oesterreich 61.8 Prozent, nach Deutschland 9.89 Prozent

der Gesamtausfuhr, der Wert der Ein fuhr aus Oesterreich 33.16 Prozent, aus Deutschland 13.45 Prozent der Gesamteinfuhr. Die chaotischen Verhältnisse im ersten Halbjahr nach dem Umstürze kamen in diesen Ziffern zum Ausdrucke. Das Jahr 1920 gibt ein anderes Bild. Die Ausfuhr nach Oesterreich beträgt 34.7 Prozent, nach Deutsch land 44.8 Prozent der Gesamtaussuhr nach Gewicht (Mengen) berechnet; in 1000 q sind es 23.931 nach Oesterreich, 30.881 nach Deutschland. An der Einfuhr im Jahre 1920 war das Deutsche Reich

mit 20.723.000 q, d. i. mit 53.1 Prozent, Oesterreich mit 3.272.000 q, d. i. mit 8.4 Prozent der Gesamteinfuhr beteiligt. Im Monate Jänner 1921 war Deutschland an der Einfuhr in die Tschechoslowakei mit 1,742.182 q, d. i. 53.13 Prozent. Oesterreich mit 280.076 q, d. i. 8.54 Prozent der Gesamteinfuhr beteiligt; ausgesührt wurden nach Deutschland 2,328.550 q, d. i. 41.94 Pro zent, nach Oesterreich 1,782.251 q, d. i. 32.10 Prozent der Gesamtausfuhr. Man sieht, daß die natürliche Priorität Deutschlands deutlich

und ausgestattet werden. Nach dem Werte ergibt sich für das Jahr 1920 ein anderes Bild als nach dem Gewicht, in beiden Fällen marschiert jedoch das Deutsche Reich an der Spitze. An der Einfuhr in die Tschechoslowakei (nach dem Werte) ist das Deutsche Reich mit 28.5 Pro zent, Oesterreich mit 11.7 Prozent, an der Ausfuhr aus der Tschechoslowakei, das Deutsche Reich mit 15.5 Prozent/ Oesterreich mit 35.4 Prozent beteiligt. Der Außenhandel mit Oesterreich ist für die Tschechoslo wakei aktiv, wobei jedoch

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 25.10.1912
Descrizione fisica: 8
wirtschaftliche Erschüt terung nicht nur auf das Stocken unseres Balkan exportes zurückzuführen ist, sondern auch aus die Furcht, die die Banken, die Industriellen, die Kauf leute in ihrer geschäftlichen Tätigkeit lähmt und da durch die industrielle Krise verschärft. Deshalb hal ten wir es für eine Pflicht der Regierung, die Oeffentlichkeit darüber zu beruhigen, daß Oesterreich entschlossen ist, in sedem stalle und unter allen Um ständen den Frieden zu erhalten. In der Tat besteht kein Grund, der Oesterreich

zu einer Einmengung in die Balkanwirren bestimmen könnte. Daß Oesterreich aus der Balkanhalbinsel irgendwelche Interessen habe, die eine Gefährdung des Friedens rechtfertigen könnten, ist ein Vorurteil der Unwissenden und Gedankenlosen. Von handelspolitischen Interessen solcher Art kann gar keine Rede sein. Das Gebiet, das gewöhn lich als die nächste Interessensphäre Oesterreich-Un garns aus dem Balkan genannt wird, der Sandschak Novibazar und das Amselfeld, kommt für unsere Handelspolitik fast gar

könnte. Einer solchen Baga telle wegen den Frieden zu gefährden, wäre eine Torheit, die Oesterreich doch niemand zumuten kann. Wir halten es also für ganz ausgeschlossen, daß irgendwelche handelspolitischen Interessen uns be- j’timrnert könnten, auf dem Balkan eine Eroberungs politik zu treiben. Nun hören wir allerdings, daß der Sandschak Novibazar^ und die ihm benachbarten Gebiete nicht cm 'Äegl eine Brücke zu aroeuhY, ilsvitöoncceu ver bieten. Wenn in der österreichischen Presse solche Aeußerungen laut

werden, so wirkt wohl der alte Gedanke noch nach, daß für Oesterreich einmal eine Gelegenheit kommen könnte, bis ans Aeoäische Meer, bis nach Saloniki, vorzudringen. Aber es ist nicht nur vollkommen sicher, daß der Weg nach Sa loniki heute nicht gangbar ist, es ist ebenso sicher, daß er niemals mehr für uns gangbar gemacht wer den kann. Es ist gewiß, daß wir bei sedem solchen Versuche aus den Widerstand nicht nur der Balkan staaten und Rußlands, sondern auch anderer Groß mächte, zunächst Italiens

, wahrscheinlich auch Eng lands und Frankreichs, stoßen würden, daß die Er oberung Salonikis also nur möglich wäre um den Preis eines Krieges nach weniastens drei Fronten, eines Krieges, den Oesterreich nicht wagen kann und nie wagen wird können. Der Marsch nach Saloniki ist eine phantastische Utopie, und solcher Utopien wegen wird kein denkender Mensch den Frieden ge fährden. Auch diese Erwägung kann also sicherlich in der auswärtigen Politik der Monarchie keine Rolle spielen. Man hört nun freilich

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Außferner Zeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 21.04.1915
Descrizione fisica: 8
? Im aller günstigsten Falle würde der Krieg auf deutschem Boden sich abspielen, ürrchthKre Verwüstung Deutschlands, durch die Russen, wäre die Folge, und ivenn auch keine ndgültige Unterwerfung, so doch ein Kampf, der Jahre hindurch dauern und den Ruin Deutsch- nds zur Folge haben könnte. „Der Starke ist am 'mächtigsten allein", das ist eine schöne Sen tenz, aber sie ist, wie so viele, oft falsch. Oester reich-Ungarn ist für Deutschland die Brücke zum Balkan. Ohne Oesterreich-Ungarn wären die Bal kanvölker Rußlands

Uebermacht ausgeliefert und müßten gegen die Türkei mitkämpfen. So aber lind Rumänien und Bulgarien frei; ja, diese Völker können vielleicht noch an unserer Seite in den Kampf eingreifen. Ohne Oesterreich könnten sie es nicht, da Rußland so keine seiner Armeen entbehren kann! Und die Türkei, isoliert und von uns abgeschnitten, sie hätte dem Kampf neutral Zusehen müssen, die Dardanellen wären vielleicht verloren gegangen. Die türkischen Ar meen hätten nicht mitkämpfen und uns ent lasten

können. Was aber erst, wenn Oesterreich- Ungarn sich von Eduards VII. Einkreisungs plänen hätte bestimmen lassen, sich von uns los- zusagen? Eduard VII. holte sich in Ischl 1908 die gleiche Antwort, wie Napoleon III., der ge hofft hatte, Oesterreich-Ungarn zu einem gemein samen Revancherieg für 1866 (Rache für Sa- dowa) zu verlocken: „Sire, ich bin ein deutscher Fürst!" Daß Oesterreich-Ungarn durch einige Zugeständnisse auf dem Balkan und in Galizien den Krieg vermeiden und dafür auf Entschädi gung mit deutschem

Gebiete rechnen konnte, geht aus allen Aufteilungsplänen der Gegner hervor. Trotzdem gab es und gibt es immer noch Leute, die allen Ernstes glauben, wir kämpften eigentlich für die Oesterreicher, deren Suppe wir ausessen müßten. Nun, war es nicht Oesterreich- Ungarn, das 1905 in der Marokko-Konferenz schütze am Kampf teilnehmen, da sie infolge ihrer großen Entfernung von der Kampffront plötzliche Veränderungen in den Kampflinien oft nicht selbst sofort wahrnehmen, sondern erst durch Mitteilung

hatte. Und 1911» war Oesterreich nicht bereit, die Folgerungen des Panthersprunges von Agadir auf' sich zu neh men? War es von England und Frankreich auf uns oder auf Oesterreich-Ungarn abgesehen? In einer Zeit, wo das ganze Volk davon über zeugt ist, daß England uns wegen unseres Han dels und unserer Industrie vernichten wollte, wirkt es komisch, oft gebildete Leute zu hören, die sagen, der Krieg werde um Oesterreich ge führt. Weiß man nicht heute, daß der Krieg-seit Jahren systematisch vorbereitet, wurde

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 2 di 8
Data: 20.04.1915
Descrizione fisica: 8
? Im allergünstiasten Falle würde der Krieg auf deutschem Boden sich abspieleu, furchth«re Verwüstung Deutschlands, durch die Russen, wäre die Folge, und wenn auch keine endgültige Unterwerfung, so doch ein Kampf, der Jahre hindurch dauern und den Ruin Deutsch lands zur Folge haben könnte. „Der Starke ist am mächtigsten allein", das ist eine schöne Sen tenz, aber sie ist, wie so viele, oft falsch. Oester reich-Ungarn ist für Deutschland die Brücke zum Balkan. Ohne Oesterreich-Ungarn wären die Bal kanvölker Rußlands

Uebermacht ausgeliefert und müßten gegen die Türkei mitkämpfen. So aber sind Rumänien und Bulgarien frei; ja, diese Völker können vielleicht noch an unserer Seite in den Kampf eingreifen. Ohne Oesterreich konnten sie es nicht, da Rußland so keine seiner Armeen entbehren kann! Und die Türkei, isoliert und von uns abgeschnitten, sie hätte dem Kampf neutral Zusehen müssen, die Dardanellen'wären vielleicht verloren gegangen. Die türkischen Ar meen hätten nicht mitkämpfen und uns ent lasten

können. Was aber erst, wenn Oesterreich- Ungarn sich von Eduards VII. Einkreisungs plänen hätte bestimmen lassen, sich von uns los zusagen? Eduard VII. holte sich in Ischl 1908 die gleiche Antwort, wie Napoleon III., der ge hofft hatte, Oesterreich-Ungarn zu einem gemein samen Revancherieg für 1866 (Rache für Sa- dowa) zu verlocken: „Sire, ich bin ein deutscher Fürst!" Daß Oesterreich-Ungarn durch einige Zugeständnisse auf dem Balkan und in Galizien den Krieg vermeiden und dafür auf Entschädi gung mit deutschem

Gebiete rechnen konnte, geht aus allen Aufteilungsplänen der Gegner hervor. Trotzdem gab es und gibt es immer noch Leute, die allen Ernstes glauben, .wir kämpften eigentlich für die Oesterreicher, deren Suppe wir ausessen müßten. Nun, war es nicht Oesterreich- Ungarn, das 1906 . in der Marokko-Konferenz schütze am Kampf teilnehmen, da sie infolge ihrer großen Entfernung von der Kampffront plötzliche Veränderungen in den Kampflinien oft nicht selbst sofort wahrnehmen, sondern erst durch Mitteilung

abgewiesen hatte. Und 1911, ivar Oesterreich nicht bereit, die Folgerungen des Panthersprunges von Agadir auf sich zu neh men? War es von England und Frankreich auf uns oder auf Oesterreich-Ungarn abgesehen? In einer Zeit, wo das ganze Volk davon über zeugt ist, daß. England uns wegen unseres' Han dels und unserer Industrie vernichten wollte, wirkt es komisch, oft gebildete Leute zu hören» die sagen, der Krieg werde um. Oesterreich ge führt. Weiß man nicht heute, daß der Krieg feit Jahren systematisch

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Schwazer Bezirksanzeiger
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Pagina 2 di 10
Data: 21.04.1915
Descrizione fisica: 10
? Im allergünstiasten Falle würde der Krieg auf deutschem Boden sich abspielen, surchthKre Verwüstung Deutschlands, durch die Russen, wäre die Folge, und wenn auch keine endgültige Unterwerfung, so doch ein Kampf, der Jahre hindurch dauern und den Ruin Deutsch lands zur Folge haben könnte. „Der Starke ist am mächtigsten allein", das ist eine schöne Sen tenz, aber sie ist, wie so viele, oft falsch» Oester reich-Ungarn ist für Deutschland die Brücke zum Balkan. Ohne Oesterreich-Ungarn wären die Bal kanvölker Rußlands

Uebermacht ausgeliefert und müßten gegen die Türkei mitkämpfen. So aber sind Rumänien und Bulgarien frei; ja, diese Völker können vielleicht noch an unserer Seite in den Kampf eingreifen. Ohne Oesterreich könnten sie es nicht, da Rußland so keine seiner Armeen entbehren kann! Und die Türkei, isoliert und von uns abgeschnitten, sie hätte dem Kampf neutral Zusehen müssen, die Dardanellen wären vielleicht verloren gegangen. Die türkischen Ar meen hätten nicht mitkämpfen und uns ent lasten

können. Was aber erst, wenn Oesterreich- Ungarn sich von Eduards VII. Einkreisungs- Plänen hätte bestimmen lasten, sich von uns los zusagen? Eduard VII. holte sich in Ischl 1908 die gleiche Antwort, wie Napoleon III., der ge hofft hatte, Oesterreich-Ungarn zu einem gemein samen Revancherieg für 1866 (Rache für Sa- dowa) zu verlocken: „Sire, ich bin ein deutscher Fürst!" Daß Oesterreich-Ungarn durch einige Zugeständnisse auf dem Balkan und in Galizien den Krieg vermeiden und dafür auf Entschädi gung mit deutschem

Gebiete rechnen konnte, geht aus allen Aufteilungsplänen der Gegner hervor. Trotzdem gab es und gibt es immer noch Leute, die allen Ernstes glauben, wir kämpften eigentlich für die Oesterreicher, deren Suppe wir 'usesten müßten. Nun, war es nicht Oesterreich- Ungarn, das 1905 in der Marokko-Konferenz schütze am Kampf teilnehmen, da sie infolge ihrer großen Entfernung von der Kampffront plötzliche Veränderungen in den Kampflinien oft nicht selbst sofort wahrnehmen, sondern erst durch Mitteilung

hatte. Und 1911, war Oesterreich nicht bereit, die Folgerungen des Panthersprunges von Agädir auf sich zu neh men? War es von England und Frankreich auf uns oder auf Oesterreich-Ungarn abgesehen? In einer Zeit, wo das ganze Volk davon über zeugt ist, daß England uns wegen unseres Han dels und unserer Industrie vernichten wollte, wirkt es komisch, oft gebildete Leute zu hören, die sagen, der Krieg werde um Oesterreich ge führt. Weiß man nicht heute, daß der Krieg seit Jahren systematisch vorbereitet wurde

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 28.05.1915
Descrizione fisica: 8
Das österreichisch--ungarische Rotbuch. Die Vorgeschichte des Krieges mit Italien in der Dar stellung unserer Außenregierung. Gestern ist ein österreichisch-ungarisches Rotbuch erschienen, das die Auseinandersetzungen mit Ita lien schildert und durch Abdruck der gewechselten No ten bekräftigt. Das Buch beschäftigt sich zunächst mit den Differenzen mit Serbien und legt dar, daß Italien auf Grund des Artikels III des Dreibund oertrages*) verpflichtet gewesen wäre, an der Seite Oesterreich-Ungarns

und Deutschlands in den Krieg zu ziehen, denn der Angriff durch die serbischen Provokationen ging von Rußland aus, „das sich bei der Durchführung seiner weitausgreifenden Pläne Serbiens als Sturmbock gegen Oesterreich-Ungarn bediente". Aber man hielt es vorweg für wahrschein lich, „daß Italien nicht, wie es dem Wortlaut und dem Geiste des Bündniies entsprechen. würde, an Seite seiner Verbündeten in den Krieg eintreten werde." Diesen Schluß zogen unsere Diplomaten aus dem Verhalten Italiens in früheren

und dies durch allerlei am Texte des Vertrages geübte Auslegungs künste begründen werde. Italien sicherte uns „wohlwollende Neutralität" zu. Das Rotbuch legt dann dar, daß Italien zunächst Oesterreich-Ungarn nachdrücklichst seiner Neutrala- tät versichert habe. Ein italienischer Ministerrat am 1. August 1914 hat den Beschluß gefaßt, daß Ita lien neutral bleiben werde. „Als Gründe hiefür wurden angegeben, daß das Vorgehen der Monar chie (Oesterreich-Ungarns) gegen Serbien einen agressiven Akt gegen Rußland darstelle

, weshalb der Bündnisfall für Italien im Sinne des Vertrages nicht eingetreten sei (diese Behauptung entkräftigt das Rotbuch mit dem Hinweis auf die zeitlichen und umfassenden Vorbereitungen Rußlands für einen Angriffskrieg), ferner, daß Italien den Gefahren eines Weltkrieges bei seiner exponierten geographi schen Lage besonders ausgesetzt wäre." Schließlich be merkte damals Italien, daß Oesterreich-Ungarn es verabsäumt habe, sich vor den entsprechenden Schrit ten im Sinne des Bündnisvertrages, Artikel

ein, die das Ziel verfolgte, unter Berufung auf den Artikel 7 des Dreibundvertrages (dieser Artikel verpflichtet Oesterreich-Ungarn und Italien die Be sitzstandsverhältnisse in der Türkei aufrecht zu er halten. Sollte aber im Laufe der Ereignisse die Aufrechterhaltung des Status quo im Gebiet des Balkan oder der ottomanischen Küsten und Inseln im Adriatischen oder Aegäischen Meere unmöglich werden, so verpflichten sich die Vertragschließenden zu gegenseitigen Kompensationen) für den Fall der Besetzung

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Tiroler Post
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Pagina 2 di 8
Data: 20.04.1915
Descrizione fisica: 8
? Im allergünstiasten Falle würde der Krieg auf deutschem Boden sich abspielen, furchthKre Verwüstung Deutschlands, durch die Russen, wäre die Folge, und wenn auch keine endgültige Unterwerfung, so doch ein Kampf, der Jahre hindurch dauern und den Ruin Deutsch lands . zur Folge haben könnte. „Der Starke ist am mächtigsten allein", das ist eine schöne Sen tenz, aber sie ist, wie so viele, oft falsch. Oester reich-Ungarn ist für Deutschland die Brücke zum Balkan. Ohne Oesterreich-Ungarn wären die Bal- kanvölker

Rußlands Uebermacht ausgeliefert und müßten g e g e n die Türkei mitkämpfen.So aber sind Rumänien und Bulgarien frei-; sa, diese Völker können vielleicht noch atr u n s er er Seite in den Kampf eingreifen. Ohne Oesterreich könnten sie es nicht, da Rußland so keine seiner Armeen entbehren kann! Und die Türkei, isoliert und von uns abgeschnitten, sie hätte dem Kampf neutral zusthen müssen, die Dardanellen wären vielleicht verloren gegangen. Die türkischen Ar meen hätten nicht mitkämpfen und uns ent

lasten, können. Was aber erst, wenn Oesterreich- Ungarn sich von Eduards VII. Einkreisungs- Plänen hätte bestimmen lassen, sich von uns los zusagen? Eduard VII. holte sich in Ischl 1908 die gleiche Antwort, wie Napoleon III., der ge hofft , hatte, ; Oesterreich-Ungarn zu einem gemein samen- Revancherieg für 1866 (Rache für Sa- dowa) zu verlocken: „Sire, ich bin ein deutscher Fürst!" Daß Oesterreich-Ungarn durch einige Zugeständnisse auf dem Balkan und in Galizien den Krieg vermeiden und dafür

auf Entschädi gung mit deutschem Gebiete rechnen konnte, geht aus allen Aufteilungsplänen der Gegner hervor. Trotzdem gab es und gibt es immer noch Leute, die allen Ernstes glauben, wir kämpften eigentlich für die Oesterreicher, deren Suppe wir ausessen müßten. Nun, war es nicht Oesterreich- Ungarn, das 1905 in der Marokko-Konferenz schütze am Kampf Leilnehmen, da sie infolge ihrer großen Entfernung von der Kampffront plötzliche Veränderungen in den Kampflinien oft nicht selbst sofort wahrnehmen

Lockungen abgewiesen hatte. Und 1911, war Oesterreich nicht bereit, die Folgerungen des Panthersprunges von Agadir auf sich zu neh men? War es -von England und Frankreich auf uns oder auf Oesterreich-Ungarn abgesehen? In einer Zeit, wo das ganze Volk davon-über zeugt ist, daß England uns wegen unseres Han dels und unserer Industrie vernichten wollte, wirkt es komisch, oft gebildete Leute zu hören, die sagen,, der Krieg werde um Oesterreich ge führt. Weiß man nicht heute, daß der Krieg, seit Jahren

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Alpenländer-Bote
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Pagina 1 di 16
Data: 29.02.1920
Descrizione fisica: 16
, den Him mel voller Baßgeigen. Zur Zeit ist unser Fi- nanzminister und mit ihm die gesamte Re- gierung wieder einmal katzvergnügt; sie glaubt, es wird demnächst für Oesterreich das goldene Zeitalter anbrechen und alle Not wird ein Ende haben. Die Gründe sind mehrfach. Erstens beginnt man in Paris in Wirklichkeit einzusehen, daß man mit Oesterreich — ich meine das alte und das neue Oesterreich — eine haushohe Dummheit gemacht hat. In vierjährigem Kampfe war man nicht imstande, ^das alte Oesterreich

niederzuwerfen. Also ver sucht man, es auseinanderzureißen. Man legte zu diesem Behrste in die Völker Oester reichs den Keim der Unzufriedenheit hinein, machte ihnen vor, sie seien die Unterdrückten usw. Was der Krieg nicht zuwege brachte, brachte diese Hetze und das schwere Geld zu wege. Oesterreich zerfiel. Den Zerfall hat man durch den Friedensvertrag sich bemüht, in einer Weise zu verewigen, daß es höher an Ungeschicklichkeit nicht mehr geht. Man zer legte Oesterreich in eine Reihe von Staaten

, ohne Rücksicht, ob sie so leben können, und die einzelnen Teile zusammenvassen oder nicht. Mit dem sogenannten Selbstbestim mungsrecht der Völker ist wohl niemand so elendiglich genarrt worden, als die Völker Oesterreichs. Wie elend hat man nicht die Deutschen des ehemaligen Oesterreich herum verteilt. Einen Teil wies man den Tschechen zu, einen Teil den Italienern, einige Tausend beließ man Ungarn, einige Tausend überlie ferte man den Jugoslawen, und aus dem Reste schuf man einen selbständigen Staat

und nannte ihn Oesterreich. Daß dieses Mißge bilde eines Staates nicht lebensfähig fein könne, war jedermann klar, außer den Her ren bei der Friedenskonferenz, allen voran dem Professor aus Amerika, genannt Wilson. Am allerwenigsten konnte ein solckes Gebilde lebensfähig fein unter einer sozialdemokrati schen Regierung, wie sie bei uns obenan kam. Aber eine demokratische Regierung, oder bes ser gesagt, sozialdemokratische Regierung, war ja nach dem Wunsche unserer Feinde. Hatten die Sozialdemokraten

den Feinden geholfen, Oesterreich zu zerstören, so waren sie selbstver ständlich die richtigen Männer, um ein solches Mißgebilde gänzlich zu ruinieren und zu ver hindern, daß wir jemals uns wieder erschwin gen. Da nun dieses Jammerbild eines Staa tes gänzlich in Elend zu versinken droht, schei nen den Franzosen doch die Augen auszuge hen und sie stellen sich, gleich den bösen Bu ben Max und Moritz, die Frage: Was ist nun hierzu tun? Im Ausschuß für Aeußeres des französischen Parlaments wurden

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Alpenländer-Bote
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Pagina 3 di 16
Data: 24.08.1913
Descrizione fisica: 16
auch' für die Politik. Was sagt Oesterreich zu diesem Handel? Oesterreich ist in erster Linie froh, daß das Kriegführen und unchristliche Gemetzel da drun- ten einmal aufhört. . Es hat lange genug ge- daueri und hat sicherlich einer M i bl i o n Leute das Leben gekostet, hat uns viel'Sorge und Gefahr gebracht, unseren Handel um Millionen geschädigt und an Bereitschaftskosten uns minde stens eine halbe Milliarde Kronen gekostet. Oesterreich hat nun nach Abschluß des Friedens auch die Reservisten an der serbischen

Grenze entlassen und begnügt sich mit einer kleinen Be reitschaft, da von einer augenblicklichen Kriegsge fahr einmal keine Rede ist aus dem einfachen Grunde, weil die Völker da drunten durch den dreivierteljährigen Krieg fast ganz erschöpft sind und daher für den Augenblick einmal nichts zu fürchten ist. Aber mit d e m Ende vom Liede können wir ganz und gar nicht zufrieden fein. Oesterreich ist der Staat, der als Nachbar die ser kriegführenden Völker in erster Linie an: Ausgange des Krieges

und an der Neuordnung der Dinge und Länder am Balkan interessiert ist. Oesterreich hat gleich zu Anfang des ersten und zweiten Krieges erklärt, es werde sich, wenn es nicht gezwungen werde, nicht einmischen, Wohl aber behalte es sich das Recht vor, bei der endgül tigen Ordnung der Dinge ein entscheidendes Wort mitzureden. Uns Oesterreichern muß in erster Linie daran liegen, daß da drunten ein mal Ruhe herrsche, damit wir nicht fortwährend Habtacht stehen müssen und Handel und Wandel Schaden leide. Oesterreich muß

ferner verlan gen, daß unsere jederzeit feindlichen. Nachbarn, die Serben, nicht allzu groß werden, damit uns von serbischer Seite nicht eine ernstliche Gefahr drohe. Sowohl unsere Bundesgenossen, als auch unsere. Gegner haben uns zu verstehen ge geben, daß Oesterreich mit seiner Anschauung vollständig im Rechte fei und daß man Oester reichs Wünsche selbstverständlich im weitestgehen den Maße beim endgültigen Friedensschlüsse er füllen werde; Oesterreich möge nur von einem eigenmächtigen Vorgehen

absehen, damit nicht etwa aus einem Balkankriege ein Weltkrieg ent stehe. Oesterreich glaubte und vertraute. Des wegen ließ es sich mit. seinen Forderungen nach einem selbständigen Albanien aus die Londoner Botschafterkonserenz locken. Oesterreich ließ sich mehr denn fünf Monate Hinhalten und an der Nase führen, bis es endlich erklärte, selbständig vorzugehen; das wirkte endlich. Noch viel schlim mer ist es aber Oesterreich mit dem eben ge schlossenen Frieden in Bukarest gegangen. Oesterreich

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Alpenländer-Bote
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Pagina 2 di 16
Data: 07.09.1913
Descrizione fisica: 16
Macht auf einen ungenügenden Stand herabgebracht. Napoleon war be- siegt und hatte eine große Armee, verloren; aber die unerschöpflichen Hilfsmittel eines ausgedehnten Rei- ches standen ihm zu Gebote, und was sein Kriegstalent vermochte, das hatte Oesterreich hinreichend erfahren. Von England, Rußland und Preußen wurde Oester- reich gelockt, dem Bunde gegen Napoleon schnell beizu treten, im eigenen Lande verlangten dies die meisten mit brennendem Ungestüm und kamen gegen den be- vächtigen Metternich

, ist der höchsten Bewunderung wert. Metternich wollte die Wiederherstellung der früheren Größe Oesterreichs /licht als'großmütiges Geschenk, sei es von Napoleon, 'lei es von dessen Gegnern, er wollte sie von Oester- reich selbst als Erfolg seiner wiedergewonnenen Macht errungen wissen; auch war er vollkommen im Rechte, venn er Rußlands Anwachsen ebenso gefährlich hielt für Oesterreich wie Napoleons Willkür. Oesterreich wollte Europa einen dauernden, annehmbaren Frie- sen schaffen und blieb daher

auf dem Standpunkte der bewaffneten Vermittlung, war aber auch bereit, zu den Waffen zu greifen, wenn kein anderer Weg zum Ziele führen sollte. Napoleon, der von sei ner Höhe durchaus nicht herabsteigen wollte, war natürlich nicht sehr erbaut von dieser Haltung Oester- ceichs. Als Schwarzenberg zu ihm nach Paris kam, bot Napoleon ihm Schlesien an. „Denn Preußen dürfe nicht länger bestehen," erklärte Napoleon. Schwarzen berg antwortete, von einem solchen Raubsystem will Oesterreich nichts wissen. Bezeichnend

mit Oesterreich zu erhalten, so ging Napoleon, welcher eine Vereini gung der drei Mächte zu verhindern suchte und auch sein durch starke Verluste geschwächtes Heer ergänzen mußte, einen Waffenstillstand ein, vom 4. Juni bis 20. Juli, in der Hoffnung, Oesterreich noch für sich ge winnen zu können. Während dieser Pause bemühten sich sowohl die Verbündeten als Napoleon, Oesterreich entschieden auf ihre Seite zu ziehen. Kaiser Franz Josef und Fürst Metternich wollten solange als möglich die Geißel . Klemens

Wenzel- Lothar-fiirtf-v. Metternich. eines neuen Krieges von dem ohnehin hart mitgenom- menen Oesterreich ferne halten und es wenn möglich vor neuen Opfern bewahren. Beide wurden nicht müde, in friedlichem Sinne auf Napoleon einzuwirken. Oesterreich hatte auch nach all dem Vorgefallenen gar keinen Grund, den beiden Verbündeten vielmehr zu trauen als Napoleon und wie ungewiß das Glück im Krieg mit dem Schlachtenkaiser sei, das hatten die vorausgegangenen Kämpfe im Mai wieder bewiesen. Auch war Preußen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 15.11.1912
Descrizione fisica: 8
dem überschüssigen Vieh der Balkanstaaten verschlossen bleiben. Ob Serbien und wo Serbien einen Hafen erwirbt, bleibt sich völlig gleichgültig. Oesterreich wird nicht nur Serbien, sondern den ganzen Balkan wirtschaftlich durchsetzen, wenn unsere Zoll- und Handelspolitik den wirt schaftlichen Bedürfnissen der Balkanvölker Rechnung trägt. Unsere Industrie aber wird, und mag Ser bien jeder direkte Zugang zum Meere verwehrt wer den, immer mehr verdrängt werden, wenn unsere Zoll- und Handelspolitik auch fürderhin

dem agra rischen Chauvinismus Rechnung trägt. Wie war es denn bis heute? Serbien war von allen Seiten vom Festlande abgeschlossen und für seinen Import völlig ganz auf die österreichisch-ungarischen Verkehrsstra ßen angewiesen. Unser Export ist trotzdem und un- aufhaltsam gesunken. Im Jahre 1911 erreichte der österreichische Export nach Serbien kaum gut die Hälfte der Summe von 1906. Die Lebensmittel wucherer in Oesterreich haben eben die Grenzsperre gegen den serbischen Staat durchgesetzt. Serbien ant

für die Albaner abschlachten zu lassen, kann nur der Wahnsinn fordern! Trotzdem die Kriegshetze mit allen Mitteln betrie ben wird, ist von einer Kriegsbegeisterung nichts zu spüren. Höchstens, daß ab und zu ein Spießer, der keine Anverwandten hat, die ins Feld müssen, und einen gefüllten Geldbeutel besitzt, also gegen die wirt schaftlichen Rückschläge eines Krieges gesichert ist, mit der Faust auf den alkoholbeladenen Wirtshaus tisch schlägt und schreit: „Mehr kann sich Oesterreich nicht mehr bieten lasten

!" Aber sonst fürchtet die ganze Bevölkerung den Krieg, fürchtet ihn aus menschlichen, Politiken und wirtschaftlichen Grün den. Die ganze Bevölkerung bäumt sich auf gegen diesen drohenden Krieg, weil eben niemand ver stehen kann, daß just Oesterreich, in dem alle Nationen vergeblich um die Selbständigkeit kämp fen, am Balkan nationale Interessen verteidigen soll. Das Volk will keinen Krieg! Die Machthaber mögen deshalb, bevor sie das schreckliche Wort aus sprechen, bedenken, daß — und dafür zeugt hundert fach

die Geschichte — ein Krieg ein riskantes Wag nis ist, riskant für die Kriegshetzer, wenn der Krieg geführt werden soll gegen den Willen des Volkes. Sesterreich und Rußland aus dem Balkan. In einer sehr lesenswerten, auf Grund eingehen den Quellenstudiums im „Kampf" veröffentlich ten Arbeit über den Krieg um Mazedonien behan delt Genosse Otto Bauer (Wien) den Interessenge gensatz zwischen Oesterreich und dem entstehenden Balkanbunde, hinter dem Rußland lauert, um end lich seinen von einer Diplomatengeneration

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 1 di 8
Data: 08.06.1912
Descrizione fisica: 8
Verbreitung. Anzeigenpreis: die kleine dreispaltige Zeile oder deren Raum 12 b; bei Wiederholungen Preisnachlaß. Anzeigen werden in Abholstellen und Ankündigungsämtern entgegengenommen. Erfcheinungstage: Jeden Mittwoch und Samstag. Oie Deutschen u. Magyaren in Gesterreich-Ungarn. Im „Vorarlberger Volksfreund" entwickelt I. Heim felsen unter obiger Ueberschrift eine Idee, um den sich jetzt breitmachenden Trialismusforderungen, deren Erfül lung für Oesterreich-Ungarn verhängnisvoll werden müßte

, entgegentreten zu können, die vieles für sich hat, wenn wir sie auch nicht in ihrer Gänze unter schreiben wollen. Heimfelsen sagt ganz richtig, daß seit Königgrätz Oesterreich nur dem Namen nach existiert, da das aus dem deutschen Bunde verabschiedete deutsche Oesterreich der Habgier der nichtdeutschen Völkerschaften bedin gungslos ausgeliefert wurde. Damit begann vor nun 46 Jahren die Hintansetzung des Deutschtums im Donaulande. Es besaßen von jetzt ab bis zum Ab schluffe des Bundes mit dem Deutschen Reich

und selbst darüber hinaus die slawisch-klerikalfeudalen An schauungen noch zuweilen derart die Oberhand, daß das völkische Gelöbnis „Gut deutsch alleweil" mit „Alleweil Hochverrat" gleichgestellt werden dürfte und gleichgestellt wurde. Wenn es im Jahre 1867 beim Ausgleich mit Un garn wohl zu einem magyarischen, aber zu keinem deutschen Nationalstaat kommen durfte, so war dies nicht die Schuld der Magyaren, sondern die zaghafte Saumseligkeit seiner damaligen altliberalen Führer, die Oesterreich um die gebührende

erste Stimme im Rate der neugeformten Monarchie brachte. Der Sündenstraffall des Jahres 1867, die Nichtabforde- rung der deutschen Staatssprache in Oesterreich, als Gegengewicht für die magyarische in Ungarn, kann wohl nicht mehr gutgemacht, wohl aber können die bösen Folgen noch abgeschwächt werden. Der Weg dazu führt über die durch die nüchterne Erwägung ge schlagene Brücke: „Gewinnung eines mitinteresfierten Bundesgenoffen." „Dieser Bundesgenosse," sagt Heimfelsen, „kann für uns Deutsche

nur der Magyare sein." Wenn Heimfelsen die Ungarn zum „Bundesgenossen" erhebt, so tut er diesen Leuten, die mit Oesterreich in sieter Fehde leben, die sich lieber heute wie morgen von Oesterreich ganz lossagen würden, wenn sie die phy sische Macht dazu hätten, wohl zu viel Ehre an. Un garn ist ein integrierender Bestandteil der Monarchie, an der es mit sehr losen Fäden hängt. Eine Un botmäßigkeit von Seite Ungarns gegen Oesterreich könnte man doch nimmer als „Bundestreuebruch", sondern müßte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 14.09.1920
Descrizione fisica: 8
Republik, vor allem an Bayern und' die Rheinlande, und an das katholische Oesterreich und Ungarn. Wie in Ungarn und Deutschöster reich, so macht er sich auch in Deutschland den Katholizismus seinen Interessen dienstbar. Er fördert die MfUllsbeftrebungen des katholischen Bayerns und der katholischen Rheinlande und ^unterstützt eiftigst die Wittelsbach er Re- ;ftoutation. Aber während die Konterrevo lution Bayerns und der Rheinlande die schwer sten inneren sozialen und nationalen Wider stände findet

, herrscht sie in Ungarn unum schränkt. Zwischen der Konterrevolution Süddentschlands und Ungarns erhebt sich die Barriere: diedemokratische Republik Oesterreich. Die strategische Aufgabe der europäischen Konterrevolution ist es daher, die Barriere zwischen Ungarn und Bayern zu zer trümmern, die österreichische Revolution nieder zuwerfen und die Konterrevolution Ungarns, >Oesterreichs und Bayerns zu einem einzigen konterrevolutionären Block im Herzen Mittel europas unter dem ftanzösischen Protektorat

und der Rhein lande die R e st c ir r ct t i o n der H a b s bn r- g e r i n D e u t s ch ö st e r r e i ch vorausgehen. Daher kommt dem Schicksal der deutschösterrei- . chifchen Republik die a l l e r c n t s ch e i d e n st e Bedeutung zu. Gelingt es dem französischen Im perialismus, durch Ungarn die österreichische - Arbeiterklasse niederzuwerfen, die republikani sche Verfassung zu zerbrechen und Oesterreich un ter dem blutbefleckten Zepter der Habsburger zu beugen, dann entrollt

in ihrer Gänze zur Geltung kommen kön nen. Mit Rücksicht auf diese viel nähere Zukunft hat sich auch Oesterreich n i ch t b e m ü h t, der „Kleinen Entente" beizutreten. Cs hat mit den dieser angehorigenden Staaten keinerlei po litische und militärische Verträge abgeschlossen. Alle gegenteiligen Behauptungen beruhen auf Erfindung. Ungarn verzichtet offenkundig wicht auf den letzten Appell, auch nicht darauf, sich durch Sonderabmachungen vorzubereiten und das zeugt eiu Gefühl von Nervosität

. Was in Oesterreich beunruhigt, sind Aeuße rungen, daß auch Oesterreich in einem von Un garn gewollten Falle ganz selbstverständlich ak tiv an dessen Seite treten werde. Demgegenüber gilt der Satz, daß Oesterreich in keinen wie immer gearteten Konflikt ver wickelt werden will, sowohl für als ge gen Ungarn. Auch der Staats form Ungarns steht Man in Wien mit voller Sachlichkeit gegenüber. Ungarn möge sich seinen Monarchen bestellen; nur eines wird und muß ausgeschlossen sein, daß Ungarn auch uns direkt

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Der Arbeiter
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Pagina 2 di 4
Data: 17.08.1916
Descrizione fisica: 4
und der Gefahrentarife jährlich umgelegt werden (U m lag e v e rf a h r e n, in Oesterreich Kapitaldek- ungsverfahren). Die Berufungsgenossenschaften sind befugt, Vor schriften zu erlassen über Unfallverhütung und über das entsprechende Verhalten dtzr Versicherten. Zu widerhandelnde Unternehmer können mit Geld und mit Beitragszuschlägen bestraft werden. Zur Beschlußfassung über UnsallverbüLungsvorschrif- ten sind die Vertreter der Arbeiter in gleicher Zahl 'der beteiligten Vorstandsmitglieder zuzu- ziehen

an das Reichs versicherungsamt zu. Arbeitszeit. Eine Höchstarbeitszeit ist in Oesterreich nur für fabriksmäßige Gewerbebetriebe, für den Bergbau und für Bauten für mehr als zwanzigArbeiter fest gesetzt. In fabriksmäßigen Gcwerbsunternehmun- gen soll die Ar'beftsdauer ohne Einrechnung der Arbeitspausen nicht mehr als elf Stunden betragen, beim Bergbau die Schichtdauer höchstens zwölf Stunden, die wirkliche Arbeitszeit zehn Stunden (gerechnet von der Einfahrt bis zum Ende der Ausfahrt), Aür den Handel

ist eine Höchstarbeitszeit von elfemhalb Stunden und für Kutscher im Speditionsgewerbe zwölfeinhalb Stun den gestattet. In Ungarn ist eine gesetzliche Höchst arbeitszeit (14 Stunden) nur für Fabriken vorge sehen, in Deutschland nur für den Handel (zwöls- einhalb Stunden). In Deutschland besteht aber durchschnittlich keine längere Arbeitszeit wie in Oesterreich. Die Arbeiter haben durch ihre Fach- . organisationen (Gewerkschaften). Tarifverträge ab geschloffen, durch die die Arbeitszeit in den meisten Branchen

unter die gesetzlich zulässige Arbeitszeit in Oesterreich herabgedrückt ist. In Ungarn ist eine Mindestruhe gesetzlich nicht festgelegt,. in Deutschland besteht eine solche nur für den Handel (zehn Stunden), in Oesterreich für den Bergbau (dreizehn Stunden), für den Unter tagbau (15 Stunden) und für den Handel (elf Stunden). Gesetzliche Bestimmungen über Arbeitspausen finden wir in Deutschland nur für den Handel (ein einhalb Stunden), in Ungarn mur für Fabrikbe triebe (zwei Stunden), in Oesterreich für Fabriken

, Gewerbe und Handel (eineinhalb Stunden). Sonn- und Feiertagsruhe. Tie Sonntagsruhe ist in Deutschland, Oester reich und Ungarn mit 24 Stunden gesetzlich fixiert. Die Sonntagsruhe beginnt in Deutschland um 12 Uhr nachts, in Oesterreich und Ungarn um 6 Uhr früh. Wenn Sonntagsarbest in einem Betrieb ausnahmsweise gestattet ist, so mutz sowohl in Oesterreich als auch in Deutschland und Ungarn ein Ersatzruhetag gewährt werden. Für Feiertage besteht in Deutschland eine Ar beitsruhe im Umfang wie am Sonntag

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 1 di 16
Data: 14.08.1914
Descrizione fisica: 16
des Weltkrieges ist aber eine ganz außergewöhnliche. Oesterreich sah sich gezwungen, den Mörderstaat Serbien zu züchtigen, weil einerseits nachweisbar von dortiger Verantwortlicher Seite die Fäden zur Ermordung unseres Thronfolgerpaares gesponnen und die Verbrecher gedungen worden sind, anderer seits, weil die serbische Räuberhand sich frech nach österreichischem Besitz ausstreckte und die Aufhetzung österreichischer Untertanen zu diesem Zwecke pro grammäßig betrieb und Serbien die Forderungen Oesterreichs

in höhnischer und frecher Weise ablehnte, die in Serbien wohnenden Mordkomplizen zu be strafen und dafür Sorge zu tragen, daß die von ser bischen Vereinen in Serbien ausgehenden Umtriebe in Oesterreich in Hinkunft unmöglich gemacht wer den. Es war daher Oesterreichs Pflicht, mit bewaff neter Hand sich das gute Recht zu erzwingen. Oester reich versicherte gleich von vorneherein, daß es ihm um einen Ländererwerb nicht zu tun sei, sondern bloß um die Geltendmachung seines guten Rechtes, um die Erfüllung

einer Pflicht. Man möchte nun denken, daß es keinem Staate einfallen sollte, den züchtigenden Arm Oesterreichs aufhalten zu wollen, in welchem Falle es bei einem Kriege zwischen Oesterreich und Serbien geblieben wäre. Und doch gibt es einen Staat, der die gerechte Strafe gegen Serbien verhindern will, und zwar ist dies niemand anderer als Rußland. Rußland, dessen Herrscher in ständiger Angst um sein Leben ist, stellt sich an die Seite der serbischen Königs- und Fürstenmörder; einen größeren Gegensatz dürfte

es wohl kaum geben. Aber freilich ist die Sache begreiflicher, wenn man den Zweck Rußlands, den die russische Politik verfolgt, kennt. Rußlands Sinnen und Trachten geht dahin, die ganzeNtLbalkanstaaten im Laufe der Zeit unter die russische Botmäßigkeit Ar bekommen. Gelänge ihm dies, dann wäre eine Zertrümmerung Oester reichs die nächste Folge. Den Absichten Rußlands auf dem Balkan steht aber das mächtige Oesterreich im Besitze von Bosnien und der Herzegowina entge gen; vorerst nmß also Oesterreich

aus dem Balkan hinausgedrängt werden. Zum Sturmbock gegen Oe sterreich benützt Rußland den Königs- und Fürsten mörderstaat Serbien. Was diese serbischen Räuber- und Mörderhöhle im Vertrauen auf die Hilfe Ruß lands sich gegen Oesterreich leistete, dürfte unseren Lesern so ziemlich bekannt sein. Wir behaupten nicht zu viel, wenn wir sagen, daß Rußland Mit schuldigere dem Morde am Thronfolgerpaare und an den großserbischen Umtrieben in Oesterreich war. Erscheint es doch nachgewiesen, daß der russische Gesandte

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