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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 18 di 24
Data: 13.03.1903
Descrizione fisica: 24
. So, meine Herren, sind die politischen Rechte verteilt, so sind die Lasten im Reiche verteilt; daß dies anders werden muß, daß liegt so klar auf der Hand, daß ich darüber kein weiteres Wort zu ver lieren brauche. Wie in Oesterreich die Stenern ungerecht verteilt sind. Ich werde mir erlauben, die Steuergesetz gebung noch durch Hervorhebung einiger Beispiele, einige Details zu besprechen, weil dieselben einen Ein blick in die Verhältnisse in Oesterreich gestatten, der für die Gesetzgeber außerordentlich wichtig

haben, also immerhin noch nicht wohlhabende, reiche Leute sind. Nun bitte ich einmal die Summe von 59,462.600 K der gesamten Vermögenssteuern in Oesterreich mit anderen Steuern Oesterreichs zu ver gleichen. Schon die Grundsteuer allein mit 54 Millionen erreicht ungefähr die Höhe der gesamten Vermögenssteuern, die Gebäude- dieuer mit über 75 Millionen ist bedeutend höher als die gesamten Vermögenssteuern und auch die Erwerbsteuer ist höher als die gesamten Ver mögenssteuern. Aber noch viel höher und krasser

ist der Unter schied, wenn ich diese Steuersumme mit den in st re kt en Steuern vergleiche. Die Brannt weinabgabe allein beträgt 88,701.000K, ist also weit höher als die gesamten Vermögens steuern in Oesterreich; die Biersteuer ist präli- miniert mit 78,220.000 K, ist also ebenfalls viel höher als die gesamten Vermögenssteuern, und noch höher ist die Verbrauchsabgabe von Zucker, welche mit 99,000.000 K prälimiuiert ist und nach Abzug der Auslagen immer noch bedeutend höher ist als die gesamten Vermögenssteuern

. Viel höher sind speziell die Erträge des Tabak gefälles und die Gebühren von Rechtsgeschäften. Und obwohl es sich in Oesterreich so verhält, wurden dennoch bei der Verteilung der poli tischen Rechte nicht die wirklichen Steuer zahler, nicht diejenigen, die die 800 Millio nen Kronen indirekter Steuern und die weitaus größte Mehrzahl der direkten Steuern zahlen, berücksichtigt, sondern diejenigen, die hauptsächlich die Träger der Vermögens steuer sind. Vermögenssteuer in 'Preußen. Ich erlaube

mir, um zu beweisen, wie ungerecht diese Verteilung der politischen Rechte und Lasten in Oesterreich ist, die Vermögenssteuern Oesterreichs noch mit jenen Preußens zu vergleichen. In Preußen betrugen die Vermögenssteuern im Jahre 1897 bis 1898 — ein späterer Ausweis ist mir leider nicht zur Hand gewesen — und zwar die Personaleinkommen steuer 137 Millionen Mark und die übrigen Vermögens steuern 3 t Summe . . . 168 Millionen Mark oder zirka 199 Millionen Kronen. In Preußen betragen also die Ver mögenssteuern mehr

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Tiroler Post
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Pagina 1 di 20
Data: 20.01.1905
Descrizione fisica: 20
,,I>ie Hemeindezeitung", den „Kandels- und Geweröefreund"» den „AröeiLerfrennd", die „Kereinszeitung", die Höerländer und Außerferner Uost> die Unterländer Uost, die Uusterer und Kifaktaler Uost, die Uintfchgauer und KZfchländer Wost, die Welfchtiroler Uost, die Uorarlöerger I'ost, ferner: „Politische Rundschau", „Wochen-Chronik" „Ulaude: finde", Feuilleton rc. Heßerreich am Scheidewege. (Nach dem Vortrage des Herrn Reichsratsabgeord neten Prof. Dr. Schöpfer inJenbach am 15. Jänner.) „Oesterreich

wird sein, weil es sein muß," hat vor nicht langer Zeit Dr. v. Kor ber gesagt. Dieser Ausspruch muß ergänzt oder beschränkt werden durch den Satz: Oesterreich wird nur so lange sein, als es sein kann. Solange Oesterreich, seinem geschichtlichen Berufe getreu, ein Hort der christlichen Kul tur war, diese vor orientalischer Barbarei schützte, nach Osten hin verbreitete und den Völkern vermittelte, solange stand Oesterreich auf festem, unerschütterlichen Boden; alle Völker, die das weite Reich bewohnen, gra vitierten

nach Wien, es lag für sie kein Be dürfnis vor, aus Oesterreich hinauszustreben. Erst seit Mazzini, der Dogmatiker der Freimaurer, das Programm aufstellte, daß Oesterreich durch den Nationalitäten kampf auseinandergesprengt werden müsse, und in Kossuth und der judenliberalen Partei willige, zum Teil wohl auch ver ständnisvolle Helfer und Helfershelfer fand, ist Oesterreichs Bestand gefährdet, das feste Fundament ist erschüttert, die österreichischen Nationen sind einander in die Haare geraten

und wollen vielfach von einem ferneren Zu sammenleben nichts mehr wissen, sie sind nicht mehr davon überzeugt, daß „Oesterreich sein muß". Seit Mazzini und Kossuth ha ben wir daher die beständige Reichs krise, die wohl gegenwärtig ihren Höhepunkt erreicht hat und zu einer Entscheidung, sei es zum Guten, sei es zum Bösen, drängt. Es handelt sich um nichts weniger, als um die Entscheidung in der Frage, ob das Habsburgerreich noch in der alten Gestalt weiter bestehen oder ob es in einen ungari schen Nationalstaat

verwandelt werden soll. Den ersten Schritt dazu hat Graf Beust ge macht, als er das Reich in zwei Hälften, Oesterreich und Ungarn, zerlegte. Aus Oester reich-Ungarn will man jetzt ein Ungarn- Oesterreich machen — auf der einmal be tretenen abschüssigen Bahn gibt es eben keinen Halt mehr. Die Dinge haben sich zu einem unausweichlichen Entweder-oder zugespitzt: entweder zurück zum alten Oesterreich oder vorwärts zur Zertrümmerung Oesterreichs, vorwärts in den Abgrund! Die Politiker jenseits der Leitha

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Unterinntaler Bote
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Pagina 2 di 12
Data: 06.07.1906
Descrizione fisica: 12
Als eines der Kinder, ein Knabe von zwölf Jahren, einem katholischem Institut übergeben wird, zwingt die Behörde den geistlichen Vorsteher desselben, den Knaben in den jüdischen Religionsunterricht zu schicken. Ja, noch mehr, sie verbietet ihm sogar, den Knaben mit den übrigen Zöglingen an dem katholischen Re ligionsunterrichte teilnehmen zu lassen. Solche und ähnliche Fälle sind in Oesterreich durchaus keine Seltenheit. — Und dieses Oesterreich >,wird von Rom beherrscht"! Wer

wird dieser „zwingenden Logik" des Herrn Grasen zu widersprechen wagen? In Oesterreich erläßt ein Behörde in bezug auf den Übertritt von Mohamedanern zum katholi- schen Glauben eine Verordnung, von der der oberste Leiter der katholischen Kirche erklären mußte: „Was sie (die Regierungsverordnung) vorschreibt, ist der art, daß es nicht nur in keiner Weise gebilligt, son dern auch nicht toleriert und nur unter dem Zwange von Gewalt und Unrecht geduldet und gelitten wer den darf." Und einer in weitesten Kreisen ange

sehener Kirchensürst, der dieser Verordnung nicht Folge leistet, wird zu einer Geldstrafe von 500 K verurteilt. Daraus ergibt sich doch sonnenklar, daß „der Staat in Oesterreich zum Lakai degradiert worden ist; daß Rom, statt Mietspartei im Staate zu lein, Hausherr geworden ist", nicht wahr, Herr- Graf ? In Oesterreich wird alles, was dem Katholi ken heilig ist, in der Presse in frechster Weise ge lästert, entstellt, geschmäht. In Oesterreich wird die Moral der katholischen Kirche in öffentlicher

Parlamentssitzung in den Kot gezogen. In Oester reich wird das Allerheiligfte Altarsakrament in em pörendster Weise öffentlich gelästert. In Oesterreich werden die Kinder katholischer Eltern ungläubigen, jüdischen, sozialdemokratischen Lehrern ausgeliesert. In Oesterreich müssen die katholischen Eltern darum kämpfen, daß ihre Kinder in der Schule das heilige Kreuzzeichen machen und das Vaterunser noch beten dürfen. An Oesterreichs Universitäten wird unter den Augen der Regierung mit den Mitteln rohester Gewalt

ein Vernichtungskampf geführt gegen die ka tholischen Studentenverbindungen. Bei all dem fin det der Herr Graf Auersperg, daß „sich in Oester reich eine ultramontane Willkürherrschaft etabliert hat, daß in keinem Lande der Ultramontanismus eine solch gewaltige Macht ist, wie bei uns". In Oesterreich ist der katholische Priestcrstand in bezug auf seine Ehre vogelfrei; in der unflätig sten Weise wird der sittliche Charakter eines jeden Priesters verdächtigt. Keine Lüge, keine Verleum dung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 10
Data: 14.04.1909
Descrizione fisica: 10
RrdaMon und Administration Maximilianstraße 7/II. — Manuskripte werden nicht retourniert, anonyme Einsendungen bleiben unberücksichtigt. — Inserate nach Tarif. — Bei wiederholter Einschaltung entsprechende Ermäßigung. — Die „Volks-Zeitung" erscheint jeden Montag, Mittwoch und Freitag mittags. Bezugspreise: Für Oesterreich: Durch Austräger monatlich 1 K, vierteljährig 3 K, halbjährig 6 K, ganzjährig 12 K; durch die Post monatlich 1.20 K, vierteljährig 3,60 K f halbjährig 7.20 K, ganzjährig 14.40

K, Einzelnummer in Innsbruck und auswärts 10 Heller. Deutschland vierteljährig 3.S0 K, Schweiz vierteljährig 4.50 K. Nr. 45 Innsbruck, Mittwoch, 14. April 1909 17. Jahrg. Die Ursache. Innsbruck, l£ April. Also gehen die Verhandlungen mit Serbien wegen Wiederabschluh eines Handelsvertrages zu Ende. Nicht etwa daß, wie allgemein erwartet, durch ein positives Ergebnis der Unterhandlungen Normen für die künftigen Beziehungen Oesterreich- Ungarns zu Serbien geschaffen worden wären. Nein \ Der Tragödie letzter Teil

endet anders, als er nach aller menschlichen Voraussicht, den Geboten po litischer Klugheit hätte enden müssen: nicht bei einem Handelsvertrag, sondern beim AeußeHen, bei einem Zollkrieg! « Wohl mögen Optimisten hoffen, daß die näch- f sten Tage noch eine Wendung bringen, denn die Un- Dterhandlungen sind ja noch nicht abgebrochen. Aber d wer den großen Mut nicht besitzt, der vonnöten ' ist, um bei der Haltung Oesterreich-Ungarns bei den Verhandlungen sich noch zu einer Hoffnung auf ein günstiges

Endergebnis aufzuschwingen, mutz sich sagen: Der Zollkrieg mit Serbien ist eine Tat sache. Wenn nun der verderbliche wirtschaftliche Krieg eintritt, der allerdings keine Menschenleben kostet, aber unserer Volkswirtschaft unermeßlichen Scha den zufügt, dann drängt sich die Frage auf: Warum ist es so gekommen? Wo sind die Schuldigen, welche die Verantwortung für alles Kommende zu tragen haben? Schuld ist Oesterreich-Ungarn, schuld ist un sere Negierung, die eigentlich nicht mehr ist als ein Vollzugsorgan

bei den Vertrags- Verhandlungen bezweckte? Eigentlich kann mari von ' Vertrags-Verhandlungen gar nicht sprechen, denn Oesterreich-Ungarn und Serbien ha ben im Grunde genommen überhaupt nicht wegen Abschluß eines Handelsvertrages unterhandelt, son dern nur herumgefeilscht, auf welcher Basis die Verhandlungen gepflogen werden sollen. Serbien verlangte nämlich: als Grundlage der Vertrags- Verhandlungen soll das Handelsprovisorium gel ten, welches am 31. März abgelaufen ist, also die Einfuhr jener geringen Mengen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 6 di 16
Data: 24.03.1905
Descrizione fisica: 16
Pie ungarischen Landwirte rühren sich! Aus Anlaß der Annahme der Handelsverträge im deutschen Reichstage verlangen die ungarischen Landwirte, daß angesichts der neuen Handelsverträge mit Deutschland Oesterreich-Ungarn sich unbedingt der serbischen Vieh- und Fleischeinfuhr verschließe. Unter keinen Umständen dürfe man Serbien und Rußland einen Handelsvertrag bewilligen, durch den die Vieh- und Fleischeinfuhr nach Oesterreich-Ungarn weiterhin anstandslos betrieben werden kann. Per Handelsvertrag

ein wachsames Auge. Die „Deutsche Agrarkorrespondenz" vom 27. Februar 1905 bespricht unseren neuen Handelsvertrag mit Deutschland und kommt hiebei zu folgenden Schlußfolgerungen: „Für Deutschland gilt es noch eine künftige Schädigung zu verhüten, die aus einem neuen öster- reichisch-ungarisch-serbischen Handelsverträge wiederum drohen könnte. Oesterreich-Ungarn hat den jetzt geltenden Vertrag mit Serbien, sowie das damit verknüpfte Viehübereinkommen neulich gekündigt. Dieser Vertrag enthielt sowohl

nach Oesterreich-Ungarn eingeräumt werden. Stellt man vom deutschen agrarischen Jnteressenstand- punkt aus die Frage, was für uns wichtiger sei: die Verhütung besonderer österreichisch.serbischer Begünstigungen im Viehverkehr, oder deren Uebertragung auch auf der deutschen Ausfuhr, dann kann die Antwort nicht zweifelhaft sein. Serbien bildet die beständig frisch sprudelnde Quelle der Seuchenverschleppungen aus den Balkanstaaten über Oesterreich- Ungarn nach Deutschland. Serbien ist gegen seine Hinterländer

ganz geöffnet; vermöge der jetzt auf ein Geringes begrenzten Be schränkungen des serbischen Viehoerkehres nach Oesterreich-Ungarn gewinnt bas von deutscher Seite an unser Nachbarreich leider wiederum bewilligte Viehübereinkommen die ganz besonders schäd liche Bedeutung, die uns Anlaß gab, uns gegen dieses neue Tier seuchenübereinkommen mit Oesterreich-Ungarn so heftig zu sträuben. Würde nun die deutsche Diplomatie dafür sorgen, daß Oesterreich- Ungarn das gekündigte Seuchenloch im Osten

durch einen neuen Vertrag nicht wieder aufmacht, dann würde sie sich das bei der „künftigen Durchführung der Verträge" jetzt so reichlich stark be tonte Verdienst wirklich erwerben können. Dieser Abschluß Oester- reich-Ungarns gegen den Balkan wäre für die Interessen der ge- samten deutschen Viehzucht weitaus wichtiger, wie die Erlangung der Teilnahme an der Meistbegünstigung für die deutsche Vieh ausfuhr nach Oesterreich Ungarn. Diese letzte Forderung stellen wir nur für den schlimmen Fall, daß es unserer

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Unterinntaler Bote
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Pagina 2 di 12
Data: 23.10.1908
Descrizione fisica: 12
in seiner Eigenschaft als General- Truppcninfpektor vorzunehmenden sonstigen Inspizie rungen erfolgen nach den mit allerhöchster EntschUe- Hung vom 14. März 1895 ergangenen Befehlen, die auch in allen übrigen Belangen vollinhaltlich in Kraft bleiben. v. Georgi m. p. Feldmarschalleutnant." Die Balkankonferenz u. Oesterreich- Ungarn. Oesterreich Ungarn würde sich der Teil nahme an einem neuerlichen europäischen Kongreß kerineswegs verschließen, wenn vorher die Bürgschaft dafür gegeben wird, daß derselbe die Annexion

Bosniens und der Herzegowina als vollzogene Tat sache betrachten und sich in keinerlei Kritik dieses Schrittes der habsburgischen Monarchie einlafsen wird. Ebenso sei die von Oesterreich Ungarn freiwil lig proklamierte Räumung des Sandschaks Noviba- zar als eine lediglich Oesterreich-Ungarn und die Türkei angehende Sache von den Beratungen der Konferenz auszuschließen. Wenn man nun hört, daß auf dieser Konferenz auch über an Serbien und Montenegro zu gewäh rende Kompensationen beraten

werden soll, so wird man seitens Oesterreich-Ungarns zweierlei klipp u. klar erklären müssen: Erstens: für die Annexion Bosniens und der Herzegowina, welche eine Angelegenheit zwischen uns und der Türkei ist, hat Serbien keinerlei Kompen sationen zu beanspruchen und zweitens: es muß ganz ausgeschlossen bleiben, daß der Sandschak als Kompensationsgebiet in Frage kommt. Wie wir aus sehr guter Quelle hören, wird Oesterreich-Ungarn von der befriedigenden Aufklärung über diese zwei Punkte seine Teilnahme an der geplanten

, Oesterreich-Un garn werde von diesem Standpunkte durch irgend- welch diplomatischen Schachzüge abzubringen sein, so würde er in Bälde eine sehr unangenehme Enttäu schung erleben. Die Bilanz der Okkupation. Der Berliner Vertrag vom 13. Juli 1878 erteilte an Oesterreich-Ungarn den Auftrag in Bosnien und der Her zegowina europäische Zustände herzustellen. Aus diesem Mandate entstanden nun ein Recht und eine Pflicht, ein Recht gegenüber den zu besetzenden Ländern. Daß Oester reich-Ungarn diese seine Pflicht

redlich und erfolgreich er füllt hat, darüber besteht bei den Großmächten keine Mei nungsverschiedenheit ; mit welchen Lasten aber diese Pflicht für die Völker Oesterreich-Ungarns verknüpft war, das schei nen die Mandatgeber bisweilen zu. vergessen, und auch in der europäischen Presse wird davon fast nicht mehr gespro chen. Zur Besetzung mußten wie das „Deutsche Volksblatt" erinnert mehr wie vier Armeekorps aufgeboten werden. Die Türkei leistete Widerstand, den zu brechen die Großmächte uns ganz

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 05.04.1909
Descrizione fisica: 8
in Tirol und Nsrarißerg «edaktion und Administration MaxmManstrahe 7/II. — Manuflripte werden nicht retourniert, epuptzme Smseoduugeu -lech« rmberAcksichtigt. — Inserate nach Tarif. — Bei wiederholter Einschaltung esOsrecheerde ErmiWgMß. — Die „Bott»-Zeitung" erscheint jeden Montag, Mittwoch und Freitag mittag-. Bezugspreise: Für Oesterreich: Durch AuSttäger monatlich 1 K, oierteljiihrig 3 K, halblährig S K, ganzjährig 12 K; durch dir Kost monatlich 1.26 K, vierteljährig 3,60 K, halbjährig 7,20

, die Hand reichen, war also eine Mahnung an Serbien, ab zurüsten, eine Oesterreich-Ungarn genehme Erllärung abzugeben und wieder gut Freund der Donaumon archie zu werden. Dafür sollte Serbien aus unserer Hand jene wirtschaftlichen Vorteile erlangen, um welche es einen blutigen Krieg zu führen sich an- schsickte. Auch über den Charakter der in Aussicht gestellten „wirtschaftliche Vorteile" konnte kein Zweifel obwalten. Das serbische Volk braucht und verlangt keine anderen Vorteile, als daß Oester reich

ihm seine Grenzen zur Einfuhr seiner Pro dukte öffne; von einem Absatzgebiet für sein Fleisch, sein Getreide hängt die Existenzmö glichlkeit seines Volkes ab, uno diese wollte Oesterreich nach der Er llärung 'Bienerths und her offiziösen Aehrenthal- Presse dem serbischen Volke in großmütigster und ausreichender Weise sichern. Serbien hat nun den Rat Oesterreichs befolgt; es gab eine Erllärung ab, wie sie demütiger nicht mehr gedacht werden kann. Aehrenthal hat die Er klärung, welche der serbische Gesandte

muß: Oesterreich hat schnöde sein Wort gebrochen und benimmt sich jetzt Serbien gegenüber so, als wenn es schlechterdings nur die Abrüstung verlangt hätte, ohne irgend welche Ge genleistung damit zu verknüpfen. Der österreichisch-ungarische Gesandte in Bel grad, Graf ForgaG hat am Freitag, wie das offiziöse Aehrenthal-Blatt, die „Wiener Allgemeine Zeitung" meldete, der serbischen Regierung neuer dings mitgeteilt, die Donaumonarchie wolle mit Serbien behufs Wiederherstellung geregelter Han

delsbeziehungen möglichst rasch in Unterhandlungen treten. Man wird vielleicht sagen: Mehr kann Oesterreich doch nicht tun! Allein es kommt nicht darauf an daß zwischen Oesterreich-Ungarn und Serbien wegen Abschluß eines Handelsvertrages Unterhandlungen gepflogen werden, maßgebend ist, auf welcher Grundlage diese Unterhandlungen ge führt werden sollen. Und hier zeigt es siG wie schmählich sich unsere unter der Fuchtel der Groß grundbesitzer stehende Regierung benimmt. Die Ver tragsverhandlungen mit Serbien

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 1 di 12
Data: 19.03.1909
Descrizione fisica: 12
Land-Zeitung" zu senden. — Zuschriften ohne Unterschrift werden nicht angenommen, Handschriften nicht zurückgestellt. — Offene Reklamationen sind portofrei. M IS. Imst, Freitag, den 19. März 1909. 22. Jahrgang. Die serbische Antwort. Der Gesandte Serbiens am Wiener Hofe, Dr. Simitsch, hat am 15. März dem Baron Aehrenthal die Antwort der Belgrader Regierung auf die Note des österreichisch - ungarischen Gesandten, Grafen Forgach, überreicht. Oesterreich-Ungarn hatte be kanntlich anfangs dieses Monats

das serbische Kabinett verständigt, daß die österreichisch-ungari schen Regierungen nicht in der Lage seien, solange Serbien gegenüber der Monarchie eine unfreund liche Haltung einnehme, den Handelsvertrag der parlamentarischen Erledigung zuzuführeu. Die österreichische Note hatte damals auch die Hoffnung ausgesprochen, Serbien werde seine Haltung in Bezug aus Bosnien ändern und die Absicht, mit Oesterreich in friedliche und freundschaftliche Be ziehungen zu treten, bekanntgeben. Zweideutig und hinterhältig

ist nun die Antwort des Belgrader Kabinettes. Die Note der serbischen Negierung lehnt sich an die serbische Zirkulardepescye an, die als Antwort Serbiens auf den freundschaftlichen Ratschlag Rußlands allen Großmächten unterbreitet wurde. Serbien bleibt bei der Phrase, daß die rechtlichen Beziehungen zwischen Serbien und Oesterreich unverändert ge blieben, daß das Königreich die Ausübung der nachbarlichen Pflichten und die Pflege der Bezieh ungen, welche den beiderseitigen Interessen ent sprechen, sortzusetzen

bemüht sei. Die serbische Re gierung meint, daß es am besten wäre, wenn die Regierungen Oesterreich-Ungarns ihren Parlamenten den Handelsvertrag zur Erledigung unterbreiten würden. Durch eine Verwerfung des Vertrages würde entweder ein verläßlicher Ausgangspunkt für eventuelle neue Vertragsverhandlungen erlangt werden, oder man würde sich im gegenteiligen Falle auf Grund der Dispositionen in den Parla menten und der agrarischen Strömungen über zeugen, daß man die Idee des Abschlusses

eines Tarifvertrages zwischen Oesterreich-Ungarn und Serbien überhaupt aufgeben müsse. Die serbische Regierung spricht weiter die Bereitwilligkeit aus, falls der Handelsvertrag bis Ende dieses Monates parlamentarisch nicht erledigt würde, die Giltigkeit desselben provisorisch bis Ende dieses Jahres zu verlängern. Diese Antwort der serbischen Regierung wird in Oesterreich als vollkommen ungenügend bezeichnet. Oesterreich verlangt vor allem Klar heit, ob Serbien überhaupt ein freundschaftliches Verhältnis

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Tiroler Wastl
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Pagina 2 di 12
Data: 16.04.1911
Descrizione fisica: 12
der österr. Staatspolitik aufzuklären. Geradezu verbre cherisch ist es von ihnen, daß sie z. B. das Ministerium Bienerth, das doch dem Mini der i uni des seligen Ta affe wie ein Ei dem anderen gleicht, als deutsch freundlich hinzustellen suchen und durch diese Vor spiegelung einer falschen Tatsache es den: slawisch- klerikalen Regime in Oesterreich ermöglichen, das Bündnis mit dem Deutschen Reiche zu Sl awisierungszw ecken zu iniß br au ch en . Oesterreich selber ist durch! das Bündnis erstarkt

mit den erklärten Feinden des Deutschreiches, Frankreich und England, genreinsame Sache machte, daß wenigstens Kaiser Franz Josef den wiederholten Versuchen König Eduards VII., Oesterreich für seine Pläne eines Koa litionskrieges gegerr das Deutsche Reich zu gewinnen, noch widerstand. Um so eifriger setzte man dafür aber die deutschfeindliche Innenpolitik fort, als ob man sich beeilen wollte, Oefterreich zürn Anschlüsse au die deutschfeindlichen Großmächte Europas geeigneter zu machen. Das heilige römische

Reich slawischer Na tion müßte erst fertig gestellt werden, wenn man den Verlockungen Frankreichs und Englands folgen und vor allem dem ftürrrrischen Begehren der eigener: Sla wen nach einem Rassenkriege gegen die Deutschen Er- füllrrrrg gewähren wollte, vor allem nach einem Ver nichtungskriege gegen das neue protestantische Kaiser turn, auf welcher: das Papstturn und fein jesuitischer Anhang schon seit dessen Gründung, vor: infernalischem Hasse erfüllt, los arbeiteten. Von Oesterreich

aus sollte das große Kesseltreiben gegen die deutsch-protestantische Welt ir: Szene gehen. Kaiser Franz Josef Aufgabe war es nur, alles in Oesterreich für diesen Riefenkampf vorzubereiten, das habsburgische West- und Südslawen reich ir: feste Form zu bringen. Der: Krieg selbst wollte er nicht mehr erleben, den mag fein Nachfolger führen. Dies Liedchen pfeifen heute alle Spatzen in Oesterreich auf den: Dache. Wer mag sich auch wundern, daß man am Wiener Hofe für Deutschland nichts we- niger als freundschaftliche

Gefühle übrig hat? Frank reich hat ar: Deutschland nur zwei kleine, ihm einst geraubte Provittzen zurückgeben müssen und brütet noch fort Rache deswegen. Das Haus Habsburg hat ein 600jähriges Kaisertum an das .Haus Hohenzollern ver loren und soll heute ein aufrichtiger Bun desgenosse seines Verdrängers sein? Wer kann so etwas glauben? Und lehrt nicht die ganze Haltung des Hauses Oesterreich; deutlich genug, von welchen Gesinnungen man in der Wiener Hofburg gegen die Deutschen erfüllt

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 2 di 20
Data: 08.03.1912
Descrizione fisica: 20
Nach den amtlichen Produktionsdaten für Oesterreich und für Ungarn und unter Berücksich tigung des Weinverkehres mit dem Zollauslande schätzt Hofrat Portele den Jahresweinkonsum von Oesterreich-Ungarn in den letzten zehn Jahren auf jährliche 8 bis 8,2 Millionen Hektoliter, von welchen rund 5 bis 5,2 Millionen Hektoliter auf Oesterreich entfallen dürften. Im Mittel der Jahre 1900 bis 1911 kann die Weinproduktion Oesterreichs auf rund 4.7 Millionen Hektoliter ge schätzt werben, woraus sich ergibt

, daß Oesterreich heute seinen Weinbedarf nicht in der Gänze durch die eigene Produktion zu decken in der Lage ist. Diese Annahme wird auch durch die Tatsache be stätigt, daß Ungarn ständig seit vielen Jahren wesentlich größere Mengen von Faßweinen und Weinmost nach Oesterreich einführt, als umge kehrt von Oesterreich nach Ungarn ausgeführt werden. Dieser Ueberschuß der ungarischen Ein fuhr betrug in den Jahren 1905 bis 1907 im Bruttogewichte jährlich 300.000 bis 400.000 Me terzentner, 1908 603.698 Meterzentner

30. November aus Ungarn nach Oesterreich 1911 und 1910 eingeführten Wein wirtschaftsprodukte betrug nämlich 37,938.347 K, bezw. 34,454.580 K, gegenüber dem Handels werte der Ausfuhr Oesterreichs nach Ungarn in der gleichen Zeit von nur 6,187.392 K im Jahre 1911 und 10,160.466 K im Jahre 1910. Der Weinwirtschaftsverkehr zwischen Oesterreich und Ungarn schloß daher für Oesterreich in den ersten elf Monaten 1911 mit einem Fehlübertrag von 31,750.955 Iy, gegen 24,294.114 K im Jahre 1910 ab. Diese Tatsache

wurden 90.750 Meterzentner Tafeltrauben 2 ) gegenüber 76.486 Meterzentner im Herbste 1910 im Han delswerte von 4,083.750 X, bezw. 3,441.870 K aus Ungarn nach Oesterreich eingeführt und ent spricht die 1911er Einfuhr, selbst angenommen, daß 40 Meterzentner in einem Bahnwaggon ver laden werden können, über 2200 Waggonladun gen. Die Tafeltraubenkultur und eine in rich tige Wege geleitete besonders gepflegte Ausfuhr der produzierten Tafeltrauben nach dem Norden wäre für unsere südliche Weinwirtschaft

ausfichts voll; allerdings müßte der Ausfubrbandel des Südens sehr ernst mit der ungarischen Konkur renz rechnen. Hofrat Portele nahm Veranlassung, bei der Besprechung der Weinverkehrsverhältnisse zwi schen Oesterreich und Ungarn auch auf die An griffe einzugehen, welche unsere Weinwirtschaft vor kurzem im Landesverbände der ungarischen Weinproduzenten fand. Eine besondere Beach tung verdienen seine Bemerkungen gegenüber der seitens der ungarischen Weinproduzenten geführ ten Klage über den mangelnden

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Unterinntaler Bote
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Pagina 2 di 12
Data: 09.10.1909
Descrizione fisica: 12
läge? Die großdeutsche Idee für die Deutschen im Reiche. Dank der Opserwilligkeit der deutschen Fürsten, die für die Gemeinsamkeit gar manche Vorrechte dahingaben, war dem deutschen Volke eine glänzendere Gegenwart beschieden als je zuvor. Aber um so unheilvoller gestaltete sich das Schicksal der Deutsche» in Oesterreich-Ungarn, unserer Nachbar monarchie. Van Deutschland, zu dem sie von jeher gehörten, seitdem es eine deutsche Geschichte gibt, mit Gewalt losgerissen, waren die Deutschen

in Oesterreich-Ungarn nicht mehr imstande, die leitende Stelle, die sie in der ganzen Monarchie inne hatten, aufrecht zu erhalten. Sie verloren zunächst Ungarn und wurden bedrängt in verschiedenen Königreichen des Reiches; da, wo sie mit einer großen Anzahl einer fremdsprachigen Bevölkerung verbunden waren, wurden sie von einer Stelle in die andere gedrückt, und sogar in rein deutschen Ländern gerieten sie in! eine nichts weniger als leichte Stellung. Es war das ja ganz natürlich, denn, wenn Oesterreich

-Ungarn ebensoviele Jahrhunderte, als jetzt Jahrzehnte her sind seit dem Gefechte bei Helmstadt — über 400 Jahre, nämlich seit 1437, als Kaiser Albrecht II. den Thron bestieg — mit kurzen Unterbrechungen an der Spitze Deutschlands gestanden, mußte durch das gewaltsame Hinaustreiben Oesterreich-Ungarns aus Deutschland die Herzschlagader des Deutschtums in Oesterreich-Ungarn unterbunden werden. Das fortwährend Oesterreich zufließende deutsche Blut kam nicht nach Oesterreich-Ungarn, und die Deutschen

und tüchtige, hervorragende Menschen zu sein, dann wird es ihnen wieder ge lingen, die Stellung einzunehmen, die ihnen zu kommt. Aber etwas dürfen sie nicht tun: sie dürfen durchaus nicht über die Grenze schielen. Das ist Hochverrat und eine Schädigung aller guten staats treuen Deutschen in Oesterreich-Ungarn. Es ist auch nicht zulässig, daß von Seite des Deutschen Reiches in die Verhältnisse unserer Nachbarmonarchie einge- grifsen werde. So wie wir es uns verbitten, daß das Ausland sich in unsre Geschäfte

mischt, so hat auch Oesterreich-Ungarn das Recht, es uns zu verbieten, daß wir hineinschauen. Ich möchte das Wort König Ludwigs I., das er in der Befreiungshalle, die er fünfzig Jahre nach der Schlacht bei Leipzig eröffnet hat, niederlegte, und das ich vor zwei Monaten an der Spitze der bairischen Turner sprach, wieder holen : „Mögen die Deutschen nie vergessen, wodurch die Befreiungskriege notwendig wurden und wodurch sie gesiegt!" Diese Worte gelten jetzt ganz besonders für das Verhältnis

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Tiroler Post
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Pagina 5 di 20
Data: 20.07.1906
Descrizione fisica: 20
. Es werden sprechen: ReichSrats- und Landtags abgeordneter Josef Schraffl, Sekretär Unterkircher aus Innsbruck, Bauernräte B a u h o f e r und N i e d r i st. Zum Zolltarifflreil zwischen Aester- reich und Ungarn. (Bom Reichsratsabgeordneten Dr. S ch ö p f e r.) Im früheren Aufsatz über diesen Gegen stand habe ich gezeigt, wie das wirtschaftliche Verhältnis zwischen Oesterreich und Ungarn von 1867 bis 1899 und dann von diesem Termin bis zum Mai 1906 beschaffen war. Als im April des Jahres die zwei Mo nate früher

wegen ihres geradezu revolutio- nären Treibens aus dem Parlament verjagten Koalitwnsführer in Gnaden ausgenommen und sogar zur Regierung befördert wurden, hörte man allgemein, sie hätten der Krone versprochen, an dem bestehenden wirtschaftlichen Verhältnis zu Oesterreich nichts zu ändern und die für Oesterreich bereits sanktionierten und auch in Ungarn durchgeführten Gesetze über Zolltarif und Handelsverträge auch für Ungarn nach träglich zu genehmigen. Dies konnte nichts anders heißen

. Dies führte zunächst zum Streite zwischen Wekerle und Hohenlohe, zwischen der ungarischen und österreichischen Regierung. Da der gemeinsame Zolltarif und die Handelsverträge der Monarchie in Oesterreich bereits Gesetz waren, konnte und durfte öer österreichische Mtntsterprästdent dem Ansinnen Wekerles in keiner Weise nachgeben. Wie fast immer, so erwies sich auch in diesem Fall die ungarische Regierung als die maß gebende Partei; Wekerle erwirkte für die For derung der Koalition die Zustimmung der Krone

dies geschehen ist). — Nun ist ab'er die Gemeinsam keit deS Zollgebietes, der Bestand des einheit lichen Wirtschaftsgebietes, der erste und wich tigste und darum grundlegende Punkt des Zoll- und Handelsbündnisses zwischen Oesterreich und Ungarn. Die Einführung des ungarischen Zolltarifes kommt also der Aufhebung des Zoll- und HandelSbündniffes gleich. Wie im vorigen Artikel erwähnt wurde, ist das Zoll- und Handelsbündnis bis Ende 1907 in Gel tung, bei uns auf Grund kaiserlicher Verord nung, in Ungarn

: WaS wird nun geschehen, wie wird in Zukunft das wirtschaftlich: Verh ältnis zwischen Oesterreich und Ungarn beschaffen sein ? Der ungarische Handels minister Franz Kos- suth erklärte wiederholt, von einer Erneuerung des Zoll- und Handelsbündnisses könne keine Rede mehr sein; Ungarn werde mit Oesterreich nur mehr einen Handelsvertrag wie mit einem auswärtigen Staate abschlreßen, da das Bundesverhältnis nach österreichischem und un garischem Gesetz, wenn es nicht erneuert wird, am 31. Dezember 1907 zu Ende geht

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 2 di 16
Data: 05.03.1909
Descrizione fisica: 16
worden ist, hat allgemeine Befriedigung erregt. Schon seit Jahren war man sich klar, daß es nichts Gefährlicheres gebe, als den Klofacleuten ihre ftaatszerstörende Tätigkeit zu erlauben. Aber die verschiedenen Regierungen, die Oesterreich in den letzten Jahren besaß, waren viel zu feige, in daS revolu tionäre Wespennest zu greifen. Baron Beck schloß wiederholt mit Klofac faule Uebereinkommen und für die augenblickliche SchonungS- zeit im Abgeordnetenhause ließ Beck diese Leute ungestraft

ihre verbreche rische Tätigkeit in ganz Böhmen entfalten. Klofac ging später zur Zeit der leidenschaftlichsten Kriegsdrohungen gegen Oesterreich nach Belgrad, verabredete dort die Straßenkrawalle, die später pro grammäßig mit Hochrufen auf Serbien in der böhmischen Landeshauptstadt stattfanden. Klofac und Genoffen hetzten auch die tschechischen Rekruten in direkt verbrecherisch er Weise auf. Ein weit verbreiteter Jugendbund trug den Haß gegen das kaiserliche Heer, den direkt revolutionären Geist

in die Kreise der zukünftigen Soldaten. Die Anarchie machte sich in vielen Teilen Böhmens schreckenerregend geltend. Nim soll es hoffentlich anders werden, wenn jetzt nur nicht wieder Halbheiten begangen werden. Hesterreich und die Fürkei. Mit der Türkei sind wir endlich ins Reine gekommen. In der vorigen Woche wurde das Protokoll über das Uebereinkommen zwischen Österreich und der Türkei unterschrieben. Damit gibt die Türkei alle Rechte auf Bosnien und die Herzegowina auf und Oesterreich zahlt

in Belgrad wohl schon verstummtssein. So meint Rußland, eö müsse sein seit dem ruffisch-japanischen Kriege gesunkenes Ansehen auf dem Balkan durch eine Unterstützung Serbiens wiederherstellen. Rußland ließ durchblicken, daß es Oesterreich angreifen werde, wenn es zwischen uns und SerbienIzum Kriege kommen sollte. Die Russen wollen dadurch Oesterreich schrecken. Das hat Rußland aber nicht erreicht. Oesterreich weiß nämlich ganz gut. daß sich Rußland seit dem Kriege in Ostafien noch nicht erholt

hat und mit uns nnter den heutigen Verhältnissen nicht anbinden kann. Ein guter Kenner Rußlands hat gesagt, daß Oesterreich, wenn es auch gleichzeitig mit Serbien kämpfen müßte, die Russen besiegen würde und zwar würde die Niederlage für Rußland noch größer sein, als im Krieg« mit Japan. In Petersburg scheint man das auch eingesehen zu haben und seit dem letzten Sonntag gibt sich Rußland im Vereine mit Deutsch land, Italien, Frankreich und England in Belgrad alle Mühe, )en Frieden zu erhalten. Man sieht eben

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 2 di 16
Data: 13.07.1906
Descrizione fisica: 16
für Kriegsschiffe errichten. Die Delegierten billigten diese Vor schläge, trotzdem das wieder Millionen kosten wird, weil z. B. Italien ganze Unsummen ausgibt, um sein Heer und seine Ma rine — man weiß ja gegen wen — zu verstärken. Sehr interessant und des Merkens wert ist, was der Minister des Aeußern ant wortete auf die Frage, „ob Oesterreich-Ungarn ein gemein samer Staat sei". Der Minister sagte, ein gemeinsamer Staat Oesterreich-Ungarn bestehe nicht. Das gehe schon daraus her

- vor, weil es eine österreichische und eine ungarische Staatsbürger- schaft gebe. Ter Minister kennt nur eine „österreichisch-ungarische Monarchie" auf Grund der pragmatischen Sanktion, die so ande ren Staaten gegenüber als ein Ganzes dastehe. Man sieht, w e verhängnisvoll uns der Ausgleich wurde, den Andrassy und Beust 1867 schlossen. Seit diesem Jahre zerfiel Oesterreich in zwei Hälften und wer weiß, ob in einem halben Menschenleben unser Vaterland Oesterreich nicht noch mehr gespalten sein wird. Pie Mühkeninduflrie

Stellungnahme zu der von den Budapester Mühlen geplanten Er- richtung einer eigenen Schiffahrtsgesellschaft auf der Donau behufs Verbilligung der Mehlsrachten von den ungarischen Donaustationen nach Oesterreich, weiter die Einführung einer Surtaxe (Zollauf- .schlag) auf ungarisches Mehl, sowie Stellungnahme gegen die Wiedereinführung des Mahlverkehres, in welcher Form immer, insbesondere auf Grund von Einfuhrscheinen. Die t ir o lischen Vertreter der Abordnung forderten eine energische Stellungnahme

Handeln. Die Steuerfreiheit oer Freilager der ungarischen Mühlen in Oesterreich wurde als Bevorzugung der ungarischen Mühlenindustrie bezeichnet. Per Kandeksvertrag mit der Schweiz liegt nun dem Abgeordnetenhause vor. Was die Zölle für öster reichisch-ungarische Artikel bei der Einfuhr in die Schweiz anbe langt, so sind Ermäßigungen hauptsächlich bei Malz, für das statt des bisherigen Vertragssatzes von einem Franken nur 60 Zentimcs zu zahlen sein werden, ferner bei Hopfen, dessen Zoll sogar von vier

von den Arbeitern ferne gehalten worden. Es macht überhaupt den Eindruck, daß die Fabrikanten vor der An kündigung einer Arbeitseinstellung keine Angst mehr haben, seitdem manche Arbeiter immer mit Arbeitseinstellungen drohen. Per Zollkrieg mit Seröien. Wir haben seit dem 6. Juli den Zollkrieg mit Serbien. Oesterreich'Ungarn hat die Grenzen für serbisches Vieh und ser bisches Fleisch gesperrt. Es ist dies die härteste Maßregel, die Oesterreich gegen Serbien machen konnte, da Serbien auf die Ausfuhr

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 3 di 16
Data: 24.08.1906
Descrizione fisica: 16
beantworteten, ge radezu eine Kriegserklärung gegen Ungarn, eine Verletzung des ReziprozitätSprtnzipeS (GegenseitigkeitSgrundsatzeS) und drohten mit den weitestgehenden Repressalien (Gegenmaßregeln). Hiezu müssen wir vor allem feststellen, daß die österreichischen Müller niemals Unbilliges verlangten, sogar niemals eine Bevorzugung der österreichischen Mühlenindustrie gegenüber der ungarischen forderten, sondern nur dagegen entschieden protestieren, daß un garisches Mehl unter Bedingungen nach Oesterreich

, ja gezwungen ist, ihnen Rechnung zu tragen und sie, wenn er den Kampf mit der in Oesterreich immer mächtiger wer denden agrarischen (landwirtschaftlichen) Bewegung nicht geradezu herausfordern will, in sein Programm aufzunehmen. Die Ungarn haben kein Recht, auf den Gegenseitigkeitsgrundsatz zu pochen, nachdem sie ihrerseits denselben schon lange unbeachtet ließen. Man soll sich in Ungarn nur gefälligst daran erinnern, wie man dort vorgeht, um unsere Industrie vom dortigen Markte zu ver drängen. ES geht

denn doch nicht an, daß die Herren Ungarn immer nehmen und niht daran denken, auch etwas zu geben. Die österreichischen Müller tun nichts anderes, als gegen jede fer nere Sonderbegünstigung bei der Einfuhr ungarischen Mehles nach Oesterreich Einsprache erheben und hiezu find sie voll be rechtiget. Kaiserreife. Unser Kaiser wird im September den vereinigten See- und Landmanövern an der dalmatinischen Küste und in Dalmatien bei wohnen und hierauf Bosnien und Herzegowina bereisen. Seit 28 Jahren sind diese Gebiete von Oesterreich

. Was man den Revolutionären in Ungarn und den Vaterlandsverrätern in Oesterreich nicht alles zuliebe tut! Traurig, sehr traurig! Wer gewinnt öei der Zosstrennung? Bekanntlich fordert die ungarische Revolutionspartei immer die Lostrennung von Oesterreich. Mit dieser Loslösung wäre aber auch die Zolltrennung Oesterreichs von Ungarn verbunden. Wenn Zollschranken zwischen Oesterreich und Ungarn errichtet würden und Oesterreich nur die Mindestzölle gegen Ungarn auf Getreide einführte, nämlich 6 K 30 h auf Weizen

, 5 K 80 h auf Roggen, 2 K 80 h auf Gerste, 4 K 80 li auf Hafer, 2 K 80 h auf Mais, so würden diese Zölle nach den Ausfuhrergebnifsen der letzten fünf Jahre für den österreichischen Staat 65,670.000 K ein tragen. Da bei dem Zollsätze von 15 K ungarisches Mehl überhaupt nicht mehr eingeführt und durch Weizen ersetzt würde, das heißt statt sechs Millionen Meterzentner Mehl etwa acht Millionen Meter zentner Weizen L 6 L 10 d Zoll mit 50,400.000 K Zollertrag für Oesterreich, so würden sich rund 116 Millionen Kronen

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 1 di 20
Data: 24.01.1903
Descrizione fisica: 20
. — Alle Zusendungen sind frankirt an die Administration der „Tiroler Land-Zeitung" zu senden. — Zuschriften ohne Unterschrift werden nicht angenommen. Handschriften nicht zurückgestellt: — Offene Reklamationen sind portofrei — Korrespondenzen werden dankend angenommen und eventuell auch honorirt. M 4 . Jwft, Samstag, den 24. Jänner 1903. 16. Jahrgang. Ausgleich und Obstruttion. Die Ausgleichsvorlagen zwischen Oesterreich und Ungarn sind von den beiderseitigen Minister präsidenten im österreichischen bzw

. ungarischen Abgeordnetenhause kundgegeben worden, und die radikal-czechische Obstruktion im öster reichischen, Abgeordnetenhause ist am Schlüsse einer dreitägigen, über fünfzig Stunden dauernden Monstre- sitzung gebrochen worden. Der Ausgleich, um den die beiderseitigen Regie rungen durch Jahre hindurch förmlich gerungen haben, ist für Ungarn befriedigend, für Oesterreich nicht unbefriedigend ausge fallen. Daß Oesterreich keinen besseren Ausgleich er reichen konnte, daran sind unsere parlamentarischen

Sünden der letzten Jahre schuld. Es muß froh sein, so davongekommen zu sein. Vorweg muß Oesterreich die sämmtlichen § 14-Verordnungen betr. das Ueber- weisungsverfahren, das Bankstatut, die Valutareform, die Zucker- und Biersteuerung unverändert gesetzlich fest legen lassen. „All das kommt von jenen betrübenden Zuständen im österreichischen Abgeordnetenhause her, deren Folgen sich so lähmend auf allen Gebieten geltend machen und je eher zu beseitigen, unsere und aller Parteien dringendste Pflicht

ist an und für sich nur die Wiedergutmachung eines unge setzlichen Unrechts. Die Veterinärkonvention ist ein Erfolg für Oesterreich, aber nur ein halber. Es wird da unterschieden zwischen Nutz- und Zuchtschweinen und Schlachtschweinen. Nur solche Nutz- und Zuchtschweine dürfen aus Ungarn ausgeführt werden, welche 35 Tage unter Beobachtung eines staatlichen Thierarztes standen; die österreichischen Veterinär- delegirten in Ungarn haben das Recht, sich hievon zu überzeugen; ein Straßenverkehr derselben ist ver boten^ Bei weitem wichtiger

überhaupt zu begrüßen. Der Nutzen hängt jedoch wesentlich von der Loyalität der Ausführung von seiten Ungarns ab. In dieser Beziehung gab Un garn wohl eine Loyalitäts-Erklärung, aber die ver schiedenen Loyalitäts-Klauseln, welche .Oesterreich verlangt, sind leider nicht durchgegangen. Die Aufhebung des Tiroler Getreide zuschlages würde Oesterreich gezwungen haben, Tirol mit etwa 20 Millionen Kronen zu ent schädigen. Wirklich unserer Produktion zum Nutzen gereicht die Aufhebung der Besteuerung unserer

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Tiroler Post
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Pagina 5 di 16
Data: 14.03.1903
Descrizione fisica: 16
wird. Ein Staat wie Oesterreich, der sich im Herzen Europas befindet, kann sich nicht abseits der modernen Strömung halten, ohne in seinen Grundfesten er schüttert zu werden. Das furchtbareAnwachsen der bäuer lichen Hypothekverschuldung, das An wachsen der Exekutionen, die grassierende Landflucht, dernotorischeNiedergang des Gewerbe- und Bauernstandes beweisen, daß die breiten Volksmassen überlastet sind, daß es hohe Zeit ist, daß die öfter- reich i sch e Gesetzgebung eine andere werde, wenn nicht die Massen

zu Gunsten ganz weniger zu Grunde gehen sollen. Anders werden muß daher vor allem anderen die Steuergesetzgebung in Hesterreich. Der gegenwärtige Voranschlag weist an direkten Steuern 285,932.050 X auf, an indirekten Steuern samt Z öllen 893,704.150 X, Summa 1.179,636.200 K. Das Verhältnis der di rekten Steuern zu den indirekten ist daher gegenwärtig in Oesterreich wie l : 3. Das Verhältnis, daß bei der Verteilung der politischen Wechte in Oesterreich an gewendet erscheint

brauche. Ich werde mir erlauben, die Steuergesetz gebung noch durch Hervorhebung einiger Beispiele, einige Details zu besprechen, weil dieselben einen Ein blick in die Verhältnisse in Oesterreich gestatten, der für die Gesetzgeber außerordentlich wichtig ist. Die Vermögenssteuern sind in dem vorlie genden Staatsvoranschlage ausgewiesen, und zwar: die Rentensteuer mit' . ^ . . 8,300.000 X, die Personaleinkommensteuer mit 49,275.000 „ die Besoldungssteuer mit . . . 1,887.600 „ die Summe der gesamten Ver

mögenssteuer daher .... 59,462.600 X. Bekanntlich entfällt von der Personaleinkommen steuer die Hälfte oder etwas mehr als die Hälfte auf jene Steuerträger, welche nur 1200 bis 2000 X Einnahmen haben, ein weiteres Viertel entfällt auf jene, welche 2000 bis 4000 X Einnahmen haben, also immerhin noch nicht wohlhabende, reiche Leute sind. Nun bitte ich einmal die Summe von 59,462.600 X der gesamten Vermögenssteuern in Oesterreich mit anderen Steuern Oesterreichs zu ver-i gleichen. Schon die Grundsteuer

a llein mi 54 Millionen erreicht ungefähr die Höhe der gesamten Vermögenssteuern, die Gebäude steuer mit über 75 Millionen ist bedeutend höher als die gesamten Vermögenssteuern und auch die Er wer bst euer ist höher als die gesamten Ver mögenssteuern. Aber noch viel höher und krasser ist der Unter schied, wenn ich diese Steuersumme mit den in direkten Steuern vergleiche. Die Brarint- weinabgabe allein beträgt 88,701.000 X, ist also weit höher als die gesamten Vermögen s- steuern in Oesterreich

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 2 di 12
Data: 06.02.1904
Descrizione fisica: 12
der Landwirtschaft wie bei den Abeitern. Wo bleiben die unbedingt notwendigen sozialen Reformen? Die Lage der Lehrer ist geradezu beschämend. Redner streift dabei auch die neuerliche Aeußerung des Abge ordneten Baron Malfatti über das Lehrergesetz, die völlig charakteristisch für die Ansichten gewisser Parteien sei. Zur Beseitigung der schweren wirtschaftlichen Not des deutschen Volkes in Oesterreich, zur Verhinderung der weiteren Ausbeutung der Deutschen zu Gunsten der Anderen, verlangt die alldeutsche Partei

Lasten, unter der die diesseitige Reichshälfte leidet, ist aber das unglückselige Ausgleichs- Verhältnis zu Ungarn. Die alldeutsche Partei fordert unbedingt, daß an Stelle des Dualismus die Personal union tritt, sie will, daß der jetzige Zustand, bei dem Oesterreich von Ungarn in der schmachvollsten Weise ausgebeutet wird, aufhört. Zum Beweis, wie ungleich das Verhältnis ist und wie zufrieden Ungarn mit seiner Lage ist und sein kann, führt Abgeordneter Stein einen Ausspruch des Grafen Jul. Andrassy

vom 16. Jänner 1869 an, in dem schon damals mit großer Genug tuung gesagt wird, daß Ungarn nur 30°/o und Oester reich 70°/o der gemeinsamen Kosten zu tragen habe. Oesterreich hat also immer die Melkkuh für Ungarn abgegeben. Und daß dieses Verhältnis immer unbe anstandet fortgegangen ist, daran ist wesentlich die Ver blendung der Liberalen schuld. Wie die politische Lage jetzt ist, muß jedes einzelne Volk Oesterreichs energisch dafür eintreten, daß ein Ausgleich mit Ungarn nie mehr zustande kommt

. Abgeordneter Stein bewies durch eine Reihe von mit Zahlen belegten Beispielen, wie unausgesetzt Oesterreich von Ungarn übervorteilt worden ist, wie die Ungarn stets für sich finanzielle Vorteile herausgeschlagen haben auf Kosten der öster reichischen Steuerzahler. So bei der sogen. 80 Millionen- Guldenschuld u. ebenso bei der öster.-ung. Länderbank. Von dem reichen Zahlenmaterial, das dem Redner zu Gebote stand, führen wir nur an, daß die Bank nach Oesterreich 39 Millionen in Hypothekardarlehen

aus geliehen hat, nach Ungarn aber 260 Millionen. Somit kommen also auf Ungarn 80 0; o und auf Oesterreich nur 20°/o der Hypothekardarlehen. Von diesen in Oesterreich ausgeliehenen Hypotheken kommen nebenbei wieder 8 /io auf die Slaven und nur 2 /io auf die Deutschen. Ganz anders sieht es aber mit dem Ge winn aus, da erhält Ungarn 85°/o, Oesterreich aber nur 150 / 0 , weil die wunderbare Einrichtung besteht, daß der Gewinn nach den aus stehenden Forder ungen in der betreffenden Reichshälfte bemessen

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 1 di 14
Data: 09.10.1909
Descrizione fisica: 14
. — Zuschriften ohne Unterschrift werden nicht angenommen. Handschriften nicht zurückgestellt. — Offene Reklamationen sind portofrei. 41 . Imst, Samstag, den 9. Oktober 1909. 22. Jahrgang. Die Deutschen in Oesterreich. Eine Rede des Prinzen Ludwig von Bayern. Der älteste Sohn des Prinzregenten Luitpold von Bayern, Prinz Ludwig, hielt am letzten Sonntag in Helmstadt eine besonders auch in Oesterreich viel bemerkte Rede. Der Anlaß hiezu war folgender: Am 25. Juli 1866 ist Prinz Ludwig in dem Gefecht

. Der Grund des Kampfes im Jahre 1866 war die großdeutsche Idee. Wir wollten den Bund auf föderativer Grundlage; der Krieg entschied gegen uns. Was war die Folge dieser Niederlage? Die großdeutsche Idee für die Deutschen im Reich. Dank der Opferwilligkeil der deutschen Fürsten, die für die Gemeinsamkeit gar manche Vorrechte Hingaben, war dem deutschen Volke eine glänzen dere Gegenwart beschieden als je zuvor. Aber um so unheilvoller gestaltete sich das Schicksal der Deutschen in Oesterreich, unserer

Nachbarmonarchie. Von Deutschland, zu welchem sie von jeher gehörten, seitdem es eine deutsche Geschichte gibt, mit Gewalt losgeriffen, waren die Deutschen in Oesterreich nicht mehr im stande, die leitende Stelle, die sie in der ganzen Monarchie innehatten, aufrecht zu erhalten. Sie verloren zunächst Ungarn. Bedrängt in verschiedenen Königreichen des Landes, da wo sie mit einer großen Anzahl fremdsprachiger Bevölkerungen ver bunden waren, wurden sie von einer Stelle in die andere gedrückt, und sogar in rein

deutschen Ländern gerieten sie in eine nichts weniger als leichte Stellung. Es war ja ganz natürlich. Denn wenn Oesterreich-Ungarn ebensoviele Jahr hunderte, als jetzt Jahrzehnte her sind, seit dem Gefecht bei Helmstadt, 400 Jahre, seit 1437, als Kaiser Albrecht II. den Thron bestiegen, mit kurzen Unterbrechungen an der Spitze Deutschlands gestanden hatte, mußte durch das gewalt- sameHeraustreibenOesterrei ch-U n g a r n s aus Deutschland die Herzschlag a der des Deutschtums inOesterreich-Ungarnunter

- bunden werden. Das fortwährend Oesterreich zufließende deutsche Blut kam nicht mehr nach Oesterreich-Ungarn, und die Deutschen sind dadurch m eine schwere, man möchte fast sagen trostlose Lage versetzt worden. Was ist da zu tun? Meiner Ansicht nach bleibt den Deutschen in unserer Nachbarmonarchie nichts anderes übrig, als was allen, die nicht im Deut schen Reiche sich befinden und mit anderen Na tionen Zusammenleben, übrig bleibt, nämlich, daß sie fest Zusammenhalten, eins bleiben, Streitigkeiten

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Pagina 6 di 20
Data: 19.12.1908
Descrizione fisica: 20
das folgende: „Wenn Oesterreich-Ungarn mit Serbien und Montenegro in Krieg geriete, würde das Deutsche Reich keine militärische Hilfe leisten, denn diese beiden Raubstaaten werden von Oesterreich im ersten Anlaufe über den Haufen ge rannt. Aber die kritische Periode würde erst eintreten, wenn Rußland Neigung zeigte, das Abenteuer von 1877 zu wiederholen. Dann träte bei einer formellen oder faktischen Kriegserklärung Rußlands an Oester reich der Bündnisvertrag in Wirksamkeit, wonach das Deutsche Reich

ist qualitativ ganz ausgezeichnet; sie ist nur der Zahl nach zurückgeblieben infolge der Zwistig keiten zwischen Oesterreich und Ungarn, aber auch darin steht eine Besserung bevor. Es scheint ganz ausgeschlossen, daß die Triple-Entente (Frankreich, England, Rußland) einen Krieg gegen Deutschland und Oesterreich-Ungarn riskiert. Selbst mit Italiens J5//c/er vor der ungar/scf? -serAescfot* Grenztt Unterstützung würden Frankreich, Englaiid und Ruß land das kaum wagen. So ist das deutsch-öster reichische Bündnis

die sicherste Friedensgarantie; aus demselben Grunde aber glauben wir auch nicht, daß irgend ein Staat Oesterreich-Ungarn angreifen wird, wenn diesem Reiche die Hilfe Deutschlands sicher ist." Die welschen Hetzereien gegen Oesterreich. Die italienische Hetzpresse ist zurzeit aufs emsigste bemüht, zwischen Deutschland und Oesterreich Miß trauen zu säen. Zu jenen hinterhältigen und zwei- züngigen Organen gehört in erster Linie der römische „Messaggero". Dieser läßt sich von seinem Berliner Korrespondenten

schreiben, die Stimmung des Aus landes sei in den letzten Tagen entschieden zugunsten Italiens umgeschlagen, und auch in Deutschland billige man unter unverkennbarer Spitze gegen Oesterreich die Haltung des italienischen Volkes, das mit Recht gegen die österreichischen Anmaßungen aufgebracht sei. Und dann fährt das Blatt, indem es die Katze ganz aus dem Sacke läßt, wörtlich fort: „Wer hat die Schuld jan der Entfremdung zwischen Italien und Oesterreichs? Wir sicher nicht. Ein weiser Mann hat gesagt

, Deutschland werde sein möglichstes tun, um die Heißblütigkeit des künftigen Kaisers von Oesterreich zu zügeln. (!!) Man will daher Oesterreich an einer Torheit hindern, welche die letzte sein könnte und welche ihm das Schicksal Polens bereiten könnte. (!!) Es ist aber tröstlich, zu bemerken, daß wir künftig bei diplomatischen Fragen, die zwischen uns und Oesterreich entstehen könnten, mit aller Wahrscheinlichkeit das Berliner Kabinett auf"'unserer Seite haben werden. Ein gewaltiger Vorteil

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Pagina 3 di 20
Data: 19.03.1909
Descrizione fisica: 20
sich die Tschechen im Bunde mit den Slooenen und Kroaten recht kriegslustig an. Sie drohten der Regierung mit neuerlicher Obstruktion, wenn Ministerpräsident Bienerth nicht von seinem Posten scheide. Doch die Regierung ließ sich von dem Wut geheul der Tschechen nicht schrecken. Der Reichsrat war einberufen und nun sollten die Parteien und Nationen in der schweren Stunde, in der sich gegenwärtig Oesterreich befindet, zeigen, ob sie Ver ständnis für die Machtstellung der Monarchie besitzen. Je näher der 10. März

radikalen Serbenfreunde energisch aufgetreten ist und die Rädels führer vor Gericht zitierte. Eine solche Frechheit bringt nur ein Klofatsch auf. Das ganze Abgeordnetenhaus wie auch der Minister Haertl haben den sauberen Patrioten tüchtig abgeführt. Diese tschechische Sippe hörte einmal, was man in Oesterreich über sie denkt. Zum Präsidenten des Abgeordnetenhauses wurde der Christlich soziale Dr. Robert Pattai gewählt. Gegen ihn stimmten nur die Tschechen und die Sozialdemokraten. Besonders die Sozial

überreichen lassen. Die Wahnverbinduug zwischen Girat und Salzburg. In Angelegenheit des Bahnbaues von Salzburg, beziehungs weise Reichenhall in Bayern nach Loser, Waidring, St. Johann i. T, Wörgl haben sich die Tiroler Abgeordneten verbunden, um diese für beide Länder äußerst wichtige Bahnfrage endlich in Fluß zu bringen. Oesterreich ist wegen der genannten Linie an Bayern schon einmal herangetreten. — Die Bayern wollen aber den Bau einer Hauptbahn nicht zugeben, sondern nur eine Lokal bahn bauen lassen

, soweit bayerisches Gebiet in Betracht kommt. Die Bayern fürchten sich, daß der Verkehr der bayerischen StaatS- bahnen München—Salzburg, München—Kufstein und Salzburg- Kufstein durch eine neue Strecke zu sehr leiden würde. Es haben sich darum Abgeordnete von Tirol und von Salzburg zusammen geschloffen, um die Regierung zu neuen Verhandlungen mit Bayern zu veranlassen. Besonders Abgeordneter Dr. Stumpf setzt sich für die Bahn Salzburg—St. Johann i. T.—Wörgl sehr stark ein. Oesterreich und Serbien

. In der letzten Woche schien es, als ob die Serben Vernunft annehmen wollten. Die Täuschung dauerte aber nicht lange. Hinter Serbien steckt bekanntlich Rußland und dieses gibt den Serben immer wieder den Rat, Oesterreich nicht nachzugeben, wenn auch Ruß land der Welt weiß machen will, daß es die Serben zum Frieden mahne. Weil Serbien unausgesetzt rüstet und unsere Monarchie solcherart fortwährend bedroht, hat die Wiener Regierung den serbischen Handelsvertrag dem Parlamente nicht vorgelegt. Das gleiche taten

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