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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 5
Data: 16.10.1879
Descrizione fisica: 5
erhalten, deren mög lichen Wirkungen, auch im Interesse Rußland's selbst, vorzubeugen jener Defensivbund geeignet erscheint, wie er durch die jüngste Annäherung zwischen Deutschland und Oesterreich geschaffen ist. „Der Bund zwischen Oesterreich und Deutschland, dessen friedlicher Zweck klar zu Tage liegt, wird keine feindliche Gegengruppe, Wohl aber den Anschluß anderer Mächte, namentlich den von England, zur Folge haben. Vereint werden Deutschland und Oesterreich - Ungarn im Centrum Europa's

den Kernpunkt einer Friedensliga bilden, die in sich stark genug ist, um Angriffe abzuwehren und Ruhe störungen vorzubeugen.' Wörtlich heißt es weiter in dem Plaidoyer der „K. Ztg.': „Deutschland hat ein dreifaches eigenes Interesse, sich mit Oesterreich zu verbinden: um Oesterreich als einen wesentlichen Factor des europäischen Gleichgewichts stark zu erhalten — um bei Oesterreich Anlehnung im Falle ruffisch - französischer Angriffe zu finden — um endlich zu verhindern, daß Oesterreich sich mit Frank reich

oder Rußland verbinde Ein Bündniß mit Deutschland schützt Oesterreich - Ungarn gegen slavische und italienische Eroberungsgelnste; ein Bündniß mit Oesterreich entfernt für Deutschland die Gefahr ruffi schen oder französischen Angriffs. Beide Länder haben eines an des anderen Wohlfahrt gleiches Interesse; sie sind „natürliche' Verbündete, von denen keiner dem Anderen ein Opfer zu bringen oder Zugeständnisse zu machen hat. Sie würden eine Gesellschaft zur Sicherung gemeinschaftlicher Interessen bilden

und sich aus diesem Grunde gegenseitig Schutz angedeihen lassen, wenn die besonderen Interessen des einen oder des anderen Bundesgenossen bedroht werden sollten. Deutschland und Oesterreich - Ungarn vereint sind stark genug, um keinen Angriff von außen zu fürchten. Weder die russische' noch die französische Regierung würden den Gedanken eines Krieges gegen diese vereinte Macht mit Vorliebe cultiviren. England aber würde sich einem Bündniß zwischen Deutschland und Oesterreich, weil eS den russischen Eroberungsgelüsten

einen Damm entge genstellt, gern anschließen. Rußland endlich, wenn eS auch in der Defensivallianz zwischen Deutschland und Oesterreich zunächst eine Unbequemlichkeit erblicken würde, dürfte mit der Zeit zu der Erkenntniß gelangen, daß dieses Bündniß thatsächlich zu seinem eigenen Nutz und Frommen geschlossen wird. Es würde sich der Wahr nehmung nicht für immer verschließen können, daß es mit erobernder Politik sich selbst am meisten schadet, und daß es den Mächten zu Dank verpflichtet

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Bozner Zeitung
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Pagina 3 di 4
Data: 21.06.1873
Descrizione fisica: 4
. Präsident des PräsidentenrathS ?i,k» ^°lph Schwarzenberg; Vice-Präfidenten ieles Raths Baron Heeckeren, niederländischer Ge-' . ' ^Baron Porto Seguro, brasilianischer Ge« Mdtn; Graf Piper, schwedischer Gesandter. 1. Gruppe (Bergbau und Hüttenwesen): Präsident Troilius (Schweden), Vicepräsidenten Nidda (Deutsch» land) und Tunner (Oesterreich). 2. Gruppe (Land- und Forstwirthschaft): Präsident Graf Potvcki (Oesterreich). Vic Präsidenten Edwardt (England) und Divald (Ungarn). 3. Gruppe (chemische Industrie

): Präsident Hof- mann (Deutschland), Vicepräsidenten Wuertz (Frank reich) und Hlasiwetz (Oesterreich). 4. Gruppe (Nahrungs- und Genußmittel): Präsi dent Graf H Zjchy (Ungarn), Vicepräsidenten Cara- pibuS (Portugal) und Wiener v. Welten (Brasilien). 5. Gruppe (Tex il- und Bekltit'ungS-Jndustrie): Präsident Karl R. v. Ofscrmann (Oesterreich), Vice präsidenten Dalfus (Deutschland) und Desmet (Bel gien). L. Gruppe (Leder und Kautschuk): Präsident Kho- dreff (Rußland), Vicepräsidenten Rieckh (Oesterreich

) und Montani (Türkei). 7. Gruppe (Metall-Industrie): Präsident Duke of Manchester (England), Vicep äsidenten Dallemagne (Belgien) und Baron Wertheim (Oesterreich). 8. Gruppe (Holz Industrie): Präsident Peterson (Rußland >. Vicepräsidenten Schesled (Dänemark) und Graf Bombelles (Oesterreich). v. Gruppe (Stein, Thon, Glas): Präsident Guil- laume (Frankreich), Vicepräsidknten Mondron (Bel gien und Lobmayer (Oesterreich). 10. Gruppe (Kurzwaaren): Präsident SteinbeiS (Deutsäland). Vicepräsidenten Castellani

(Italien) und Nosenbclg (Oesterreich). 11. Gruppe (Papier-Industrie): Präsident Manner (Oesterreich). Vicepräsident Tanaka (Japan). 12. Gruppe (graphische Künste und gewerbliches Zeichnen): Präsident Buchanan (Enqland), Vice präsidenten Wolowski(Frankreich) und Melingo(O ester reich). 13 Gruppe (Maschinenwesen und Transportmittel): Präsident Nilter v. Engerth (Oesterreich), Vicepräsi denten Karmarsch (Deutschland) und Elphinstone (England). 14. Gruppe (wissenschaftliche Instrumente): Präsi dent

Wartmann (Schweiz), Vicepräsidenten Siemens (Deutschland) und Herr (Oesterreich).. 15. Gruppe (musikalische Instrumente): Präsident Pekcella (Italien), Vicepräsidenten Gras Chambrun (Frankreich) und Dumba (Oesterreich). 16. Gruppe (Heereswesen): Präsident Graf Bil- landt (Oesterreich), Vicepräsidenten Kittari (Rußland) und Gii.nsgard (Norwegen). 17. Gruppe (Marinewesen): Präsident Admiral Robinson (England), Vicepräsidenten Eontreadmiral Millosich (Oesterreich) und Fregattencapitän PallaSca

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Tiroler Stimmen
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Pagina 1 di 4
Data: 05.08.1876
Descrizione fisica: 4
nicht Zurückgestellt. M 178. Jahrganz XVI. Maria Schnee RSSifiS*] Samstag, 5. August 187«. Oesterreich in der orientalischen Krage Wir haben unsere Ansicht schon wiederholt ausgesprochen und begründet und besonders hervorgehoben, daß die orientalische Frage für Oesterreich nicht blos eine äußere, sondern auch eine verhängnißvoll ernste innere Angelegenheit ist. Die Regierung, resp. Graf Andrassy, hab das bisher ziemlich korrekt aufgefaßt und darnach gehandelt. Auch die beiden gegenwärtig in Cis

- und in Transleithanien herrschenden Parteien erkennen die Wich tigkeit der Frage; aber wie wollen sie dieselbe gelöst sehen? Auf eine entschieden antiösterr»ichische, für Oesterreich verderb liche Weise. Es konnte vorausgesagt werden, daß diese beiden Parteien, nämlich die preußenthümlerisch Deutschen und die bis zum Wahn witz ichsüchtigen Magyaren bei der ersten Gelegenheit, wo Oester reich wieder die Rolle einer maßgebenden Großmacht spielen sollte, das Ansehen des Kaiserstaates vor aller Welt kompromittiren

schalten und walten zu lassen, auf das Recht und die Würde einer aktiven Großmacht für immer zu verzichten. Dessen ungeachtet aber war es doch nicht vorauszusehen, daß diese zwei Parteien sich anläßlich der orientalischen Frage so frevelhaft an Oesterreich versündigen würden. Beide zeigen jetzt mit wahrhaft cynischer Rücksichtslosigkeit, daß ihnen an Oesterreich gar nichts liegt, daß es sich für sie nur um die Fortdauer ihrer eigenen Herrschaft handelt. Da sie nun einsehen, daß ein wieder zu leb haftem

Selbstbewußtsein und Kraftgefühle gelangendes Oesterreich diese Parteiherrschaft nicht länger dulden würde, so schreien sie unser großes herrliches Völkerreich als schwach und hinfällig aus. Stark wäre Oesterreich, wenn es nach dem Wahlspruche sei nes Kaisers mit vereinten Kräften dastünde. Diese Kräfte müßten aber frei vereinigt sein. Dazu ist die Entfesselung der slavischen Kräfte Oesterreichs nothwendig. Das wollen aber die Deutsch- thümler und Magyaren nicht, denn sie hassen und fürchten die Slaven

, weil sie dieser großen Bevölkerung gegenüber ein schlechtes Gewissen haben. Also schreien sie, daß in dem Slaventhum die Schwäche Oesterreichs liege, d. h. daß die befreiten und gleichbe rechtigten eigenen Slaven und die freundlich behandelten benach barten Slavenstämme für Oesterreich gefährlich werden würden, und daher verlangen sie die Niederhaltung der einheimischen Slaven und die Preisgebung der slavischen Südnachbarn an den türkischen Despotismus. Für ein Reich, dessen Bevölkerung zur großen Hälfte aus Slaven

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Tiroler Stimmen
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Pagina 5 di 6
Data: 22.06.1872
Descrizione fisica: 6
im Stande wäre, ihnen Hilfe zu leisten. Das magyarische Oesterreich will Preußen- Deutschland dem Hause Habsburg gönnen, da man in Berlin denn doch so bescheiden ist, es für unmöglich zu halten, daß die Habsburger als Kaiser von Oesterreich Vasallen der Hohenzollern werden sollten. In der Zwischenzeit ist man in Deutschland und Italien eifrigst bemüht, Oesterreich nicht mehr zum Selbstbewußtsein, nicht mehr zu Kräften gelangen zu lassen. Man befürwortet den dualistischen Centralismus und unterstützt

die Träger des selben, damit Oesterreich durch die Uneinigkeit und Unzufrieden heit seiner Völker zerrissen und gelähmt bleibe. Ein frei ge einigtes Oesterreich könnte den beiden Nachbarn gefährlich wer den; jedenfalls würde es den weitern Eroberungsgelüsten der selben ein Ziel setzen. Auf ein föderativ geeinigtes und dadurch mächtiges Oesterreich könnte sich die föderalistische Opposition in Deutschland stützen, um den preußischen Imperialismus un- ') Mit dieser Hoffnung täuschen sich die Italiener

freilich, denn Preußen- Deutschland würde gewiß niemals aus die adriatische Küste verzichten und e» gewiß verstehen, z. B. Triest in kurzer Zeit deutsch zu machen. möglich zu machen. Ganz besonders fürchtet Preußen, daß Oesterreich sich denn doch wieder zu seinem alten Berufe als Vertreter des katholischen Prinzips erheben könnte. Um beides zu vereiteln, oder doch die Hoffnungen der deutschen Föderalisten und Katholiken niederzudrücken, bemüht man sich in Berlin rast los, Oesterreich als mit Preußen

gänzlich einverstanden darzu stellen und es auch thatsächlich in das Netz der preußischen Politik zu verstricken. „Der Kampf gegen den föderalistischen Separatismus und gegen die finsteren Mächte, das furchtbare Papstthum und die noch schrecklicheren Jesuiten, das ist das feste Band, welches Preußen-Deutschland uild Oesterreich-Ungarn für ewige Zeiten vereinigen muß!" Das proklamirt man in Berlin, und das lallen und schreien die österreichisch-ungarischen Preußenthümler und Bismarckanbeter

nach. Was Preußen thut, um die deutschen Katholiken unter seine Herrschaft zu beugen, was die deutschen Protestanten in der Konsequenz ihrer Kon fession thun, um den Katholizismus und das Papstthum mög lichst zu beschränken, zu schädigen, zu unterdrücken, das soll das vorwiegend katholische Oesterreich nachahmen und mitthun, da für soll es wenigstens die Verantwortlichkeit vor der Welt theilen, damit Preußen sich bei seiner Gewaltpolitik auf die Zustimmung und Mitwirkung Oesterreichs berufen und stützen

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Der Bote für Tirol
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Pagina 2 di 12
Data: 15.09.1873
Descrizione fisica: 12
des adriatischen Mcere« eine Bewegung zum Ausbruch bringen könnte. Used om. Einige Depeschen Nigra's und Barral'S, die La- marmora reproduzirt, beweisen, daß Napoleon schon im Voraus Italien die Erwerbung von Venetien in Aufsicht gestellt habe. „Man glaubt jedoch', fügt Barral einer seiner Berliner Depeschen hinzu, „hier allgemein, daß Preußen, ob es besiegt wird, oder ob es selbst Sieger ist, seine Erwerbungen nur dann behalten, respektive Oesterreich werde auf- halten können, wenn -S Frankreich

um einen tZssns dslli verlegen; der Krieg bleibt im Augenblicke unwahrscheinlich.' Govone schreibt den andern Tag: „DaS Heer ist nicht für einen Krieg gegen Oesterreich; die öster reichische Armee zähl! noch viele Sympathien.' Am 5. klärt sich der Himmel für die beiden Italiener. ..BiSmarck hofft, daß wir gegen Ansang Mai den Krieg beginnen können', telegraphirt der Diplomat Barral, und schon TagS darauf bespricht der Militär Govone interessante Einzelheiten. „Gegen 100.000 Mann kann Preußen

Streichungen vorzn- nehmen. In einen« vom 10. April 1866 datirlen Berliner Telegramme erwähnt Barral, daß der öster reichische Gesandte in Berlin dem Grafen Biemarck Abschrift einer Note zugefertigt habe, in welcher Oesterreich die Erwartung auSsprach, Preußen werde gewisse RüstungSbefehle zurückziehen, wohingegen Oesterreich versich:rte, es brauche seinerseits nicht zur Entwaffnung zu schreiten, da eS noch gar nicht gerüstet habe. „Herr v. BiSmarck' — schreibt Bar ral — „ist wüthend über diese Sommation

g^hen dahin, daß wir nicht rüsten dürfen, daß wir un« darauf beschränken müssen, die Rüstungen Oester reichs zu konstatiren. Es ist von höchster Wichtig keit. daß wohl konstatirt werde, daß Oesterreich seine Soldaten einberuft, während wir ruhig bleiben. Wenn Oesterreich die Initiative ergreift, können wir auf Frankreich und die öffentliche Meinung zählen. Wollte Gott, Oesterreich griffe uns an; aber wir dürfen es nicht hoffen. Ich glaube vielmehr, daß Oesterreich dieselbe Komödie mit uns spielen

in formeller Weise, aber ohne Em phase, zu konstatiren, daß Oesterreich in Venetien gerüstet habe, während wir nicht gerüstet haben. Diese Depesche sollte die Thatsachen in präciser und exakter Weise anführen. Der Kaiser räth uns. nicht zu rüsten und so Oesterreich in 'S Unrecht zu ver- setzen. Heute verbreitete sich das Gerücht von einem zufälligen Scharmützel der Garibaldianer bei Rovigo. Sagen Sie mir, was daran ist. Wie die Röhren eines TubuS schiebt sich ein Er- eigniß aus dem anderen an's Licht

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 1 di 6
Data: 11.08.1880
Descrizione fisica: 6
das für uns Deutsche in Oesterreich: die Noht lehrt einig sein und zusammhalten. An Noth und Bedrängniß fehlt es den Deutschen in Oesterreich heutzutage nicht. Es ist zum großen Theil ihre eigene Schuld. Sie wollten lange nicht einsehen, daß in dem kunterbunt zusammengesetzten, von allerlei Nationalitäten bewohnten Oesterreich es für die in Wahr heit bisher noch immer maßgebend gewesene Nationalität eine Sache der Nothwendigkeit sei, den deutschen Namen zu bekennen. „Wir wollen gute Oesterreicher sein", meinten

ste„und kümmern uns nicht um den nationalen Schwindel". Und sie trieben in ihrer kurzsichtigen Gutmüthigkeit ihr „gutes Oesterreicherthum" so weit, bis ihr gutes, schönes Oesterreich darüber bald zu Grunde gienge und die guten Oesterreicher, welche sich zwar zuweilen „auch Deutsche" nennen, aber immer Furcht empfanden, auch als Deutsche zu handeln, mit ihm. Denn auf der einen Seite steht heute eine Regierung, die ziellos und ohne staatsmännisches Verständniß, ohne die Kraft und den Muth

, welche einer Re- Regierung in Oesterreich unentbehrlich sind, bloß von einem Tag in den andern hineinregiert; aus der andern Seite sehen wir eine Reihe von verschiedenen, naturgemäß nicht zusammenge hörigen Parteien, die den Augenblick auSnützen, um für sich kleinere oder größere Sondervortheile zu erringen, um den Staat als Ganzes aber sich nicht kümmern und das Gesammtvaterland unbesorgt einem unausbleiblichen Niedergang ausliefern. Treffend wurde auf dem Parteitag zu Mödling das System der Negierung

betrachtet haben. Damals gravitirten die Rutheneu nach Wien. Das ist die Sünde dieses Volksstammes, und das char ak t e r i sir t das Regime, unter dem wir stehen, daß der einzige slavische Volksstamm, der stets, seitdem er zu Oesterreich gehört, unt unerschütterlicher Treue daran gehangen und von Kaiser und t : k vertag WtffT Reich sein Heil erwartet, nun mit Hülfe der Freunde des Ministeriums zu Boden getreten wird." So steht es in der That im Großen wie im Kleinen. Die I Gründer, die Erhalter

und Freunde des Reiches werden zurück gesetzt, während diejenigen, welche das Reich in 17 Gruppen auflösen, es um Kraft, Zusammenhalt und Ansehen bringen wollen, allenthalben wolwollende Förderung und zärtliche Be rücksichtigung finden. Das ist die Noth, in welcher die Deutschen in Oesterreich sich dermal wieder wie schon wiederholt befinden, und diese bittere Noth scheint endlich die Deutschen in allen österreichischen Landen allmälich zum Bewußtsein dessen zu brin gen, was ihnen fehlt, was ihnen allein

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Tiroler Stimmen
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Pagina 3 di 4
Data: 24.04.1878
Descrizione fisica: 4
, soweit sie in Zahlen a uszudrücken sind, auf mindestens 2'/, Millionen Mark jährlich veranschlagt werden. Es wäre in der That sehr an der Zeit, wenn man auch in Oesterreich ähnliche Ausweise zusammenstellen würde. In Oesterreich sind die durch die Rinderpest verursachten Schäden sicher ungleich größer als in Deutschland. Hat ja der deutsche Landes-Rath schop Anfangs dieses Jahrzehntes die Behauptung aufgestellt, daß in Oesterreich jährlich mehr Vieh gekeult als aus Rußland einge führt

wird! Wenn man sich in Oesterreich endlich entschließen wollte, die bezüglichen Ausweise abzufassen, so würde sich her ausstellen, welche ungeheueren Summen wir jährlich nur dazu verausgaben, um von der Rinderpest Jahr für Jahr bedroht oder gar heimgesucht zu werden? In den Jahren 1872—1875 ist die Rinderpest 10 Mal nach Deutschland einge schleppt worden und zwar 5 Mal aus Rußland, 3 Mal aus Oesterreich-Ungarn (einmal über Steiermark, Kärnten, Oberöster reich nach Baiern), 2 Mal ist der Ursprung nicht zu ermitteln. Im Jahre

die Einfuhr von Vieh aus Rußland schon seit längerer Zeit gänzlich verboten. Bei uns in Oesterreich dagegen hat man geglaubt, daß man nicht nöthig habe die Grenze gegen Rußland abzusperren, und will an dieser Ansicht auch heute festhalten. Man hat versucht, durch äußerst kostspielige Kon tumaz-Anstalten die Einschleppung der Rinderpest aus Ruß land nach Oesterreich zu verhindern. Allein der Versuch ist, wie die traurigsten Thatsachen bestätigen, nicht gelungen, dafür haben sich die Kontumaz-Anstalten

als die wahrenBrut- stätten der Rinderpest herausgestellt. Ties hatte nicht allein zur Folge, daß die mit theuerem Gelde erhaltenen Kontumaz-Anstalten oen Landwirthe» in Oesterreich gar keinen Schutz boten, sondern daß gerade aus diesem Grunde sich das Ausland gegen Oesterreich schon bisher zeitweise absperrte. Der Schaden, welcher hieraus den österreichischen Viehzüchtern zuge gangen ist, läßt sich in Ziffern selbstverständlich gar nicht mehr ausdrücken. Nun aber in Folge der gemachten traurigen Erfah rungen

geht Deutschland daran, sich gegen Oesterreich ständig abzusperren. Diesbezüglich sagt die Denkschrift: Eine theilweise Grenzsperre gegen Oesterreich, sowie die Ausschließung des Viehes einzelner Landeslheile von der Einfuhr hat jedoch nicht den er wünschten Erfolg verdächtiges Vieh abzuhalten, weil dieses er forderlichen Falles jenseits der Grenze weite Umwege macht, um die noch nicht geschlossenen Einbruchsstationen zu erreichen, und weil die Herkunft des über die Grenze eingehenden Viehes

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Der Bote für Tirol
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Pagina 4 di 10
Data: 19.10.1872
Descrizione fisica: 10
, am wünschenSwerthesten gemeinschaftlich, für einen poli» tischen oder wenigstens für einen Gerichtsbeznk ein Armen- und SiechenhauS, wo thunlich mit einem Arbeite Hause verbunden zu er» ichten. Die Ver handlungen hierüber hat der Landesausschuß mit den Gemeinden zu pflegen und auSzutra^en. Der Staatsball Oesterreichs. II. chj: ßWken. Von dem Tage, an welchem Rudolf von Habeburg seine Söhne mit den öslerr. Ländern belehnte, war Oesterreich daS bevorzugte Kaiserland. Während die äußere Ordnung des Reiches immer mehr

und mehr zersiel, einigle und kräftigte sich Oesterreich, gewann an territorialer Selbstständig- keit und staatlicher Macht. Alle die Veränderungen, in denen sich Oesterreich mehr unv mehr vonDeutsch- land »rennte, dienten dazu, Oesterreich aus deutschem Boden heraus zur «ärsüllung seines eigenthümlichen Berufes heranreifen zu lassen. Dieser Berus in seiner staatlichen Gestaltung drängte von seinen süd lichen Bergen zur Küste des adrialijchen Meeres, drängte nach Böhmen, dessen geschichtliches Leben

immer nach Verbindung mit Oesterreich zog, drängte stromabwärts nach Ungarn. Ls ist dieser Beruf in Jahrhunderten in Erfüllung gegangen. Er wurde vermittelt durch wahrhaft provideutielle Fügungen, durch Gesetze und Nothwendigkeiten, welche in den Verhältnissen der Länder, Bölker und Dynastien ge gründet waren und sich in den großen Zügen der Geschichte entwickelten. Die Familienpolitik des HanseS Habsburg war in ihrem konsequenten Streben und Wirken der Aus druck cer natürlichen Bedingungen

, und sie hat da mit der Welipolitik gedient. Kraft des Titels und der Mittel der Kaijerwürde, durch das Schwert, wie durch friedliche Erwerbungen vergrößerte das Hauö Oesterreich sein Besitzthum in rajchen, groß artigen Erfolgen, und indem feine Fürsten die Haus macht bauten, gründeten sie eine europäische Groß macht. Es haben auch andere Dynastien versucht, die ver schiedenen Völkerschaften im Quellenreich der Donau zu verbinden. Bon alten Zeiten her ist ein mehr oder minder bewußtes Streben bemerkbar, hier einen umfassenden

Staat zu gründen. Der gewallige Ottokar von Böhmen herrschte eine Zeit über Oesterreich. Die Luxemburger haben eS durch die Verbindung Böhmens mit Ungarn und die Erbverbrüderungen mit Oesterreich versucht, aber im Plane der Gestaltung Oesterreichs war es nicht be schlossen, daß die Vereinigung schon damals und von dieser Seite erfolgen sollte. Zudem war Oesterreich schon so bedeutend, so klar und überwältigend in seinem Wesen, daß eS nicht aufgehört hätte Oester reich

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Der Bote für Tirol
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Pagina 1 di 8
Data: 22.03.1878
Descrizione fisica: 8
, der Krieg das Zehnfache kosten würde. Bulgarien könne Oesterreich doch nicht gefähr licher sein als Nninänien. Oesterreich habe seinen Ein fluß im Orient, seine bevorzugte Stellungen Bosnien und Serbien dnrch eigene Schuld verloren. Ein Krieg mit Nnßland bietet keine sehr günstigen Chancen, da überdies anch Italien auf das Trentino lauert und England ein unverläßlicher BnndeSgcnoffc ist. Graf Coronini (für) weist nach^ daß alle anderen Staaten, Nnßland, England, Italien, ja anch Frank reich gerüstzt

find nnd daß Oesterreich nicht zurückblei ben könne. Der Antrag der Majorität fei etwas Greif bares, während die Minorität sich in Allgemeinheiten bewegt. Die Politik Andrafsys sei lobenSwerth, indem er zn den alten österreichischen Traditionen zurückkehrte. Durch eine Unterstützung der Türkei wäre das oSma- nische Reich doch nicht zn halten gewesen, während wir den Fluch der gräkoslavischeu Völker geärntet hätten. Die Chancen eines Krieges sind günstig, denn nicht nnr England würde an unserer

Seite sein, sondern anch manche durch Rußlands Uebermuth verletzte Völ ker an der Donan. Redner würde befriedigt sein, wenn einmal auch Oesterreich eine Ländererweiterung erfahren würde, und sei eS bis znm ägäifchen Meere, besonders da die südlichen Gebiete dem österreichischen Staate homogen sind. Doch müßte dieser Zuwachs mit der Zu stimmung der Bevölkerung geschehen. Er schließt mit den Worten: Hier stehe ich, ich kann nicht anders! (Beifall.) Dr. Giskra (gegen) erinnert daran, wie die Bertre

- tnngSkörper fortwährend bemüht sind, den Finanz-Stein bergauf, zu rollen, während andererseits plötzlich dieser Stein .iüinicr wieder ins Rollen gebracht wird. Ist der Eremit jetzt nothwendig ? Nirgends ist eine Bedrohung, eine Ueberraschuug; sollte eil» kritischer Moment ein treten, so könnte die parlamentarische Bewilligung ja in wenigen Tagen crsolgen. Ein Beispiel hiefür gibt nns Deutschland im Jahre 1870^ Wenn Noth im Ver züge ist, wird Oesterreich sofort Alles aufbieten, wie einst, als die Ungarn

liegt nicht vor, da der Reichsrath noch immer das Recht hat, das Budget zu verweigern. Ein Auftreten Oesterreichs ge gen Rußland vor dem Krieg durch eiue Aufstellung am Pruth hätte ganz gewiß zu einer Aufstellung Deutsch- lands in Schlesien geführt. Wo hätte Oesterreich in Enropa Bundesgenossen gesnnden für eine Aufrecht- Slaven dazu gesagt? Und was die Deutschen, wenn Oesterreich die BnndcSgenossenschast hätte mit der HeereSfolge gegen das deutsche Reich bezahlen nn'issen. Ein Zusammengehen

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 11.08.1874
Descrizione fisica: 8
u. Tailina pudljcjst. Äureau, Wien, Äanheusteillgaiie 7. DienstW Seit 11. August 1874 England und Oesterreich. Die Anwesenheit der Kaiserin von Oesterreich aus der Insel Wight, wo sie auf Steephill sehr komfor tabel eingerichtet ist, gibt einem Londoner Journale, dem „Dailly Telegraph' vom 4. August Veranlassung, das Verhältniß England's zu der österreichischen Monarchie zu erörtern. Das genannte Blatt, wel ches das eigentliche Organ des Volkes ist, bietet zunächst der Monarchin einen herzlichen

Willkomms gruß und bemerkt, daß die durch ihre Schönheit, die Güte ihre» Herzens und ihre erlauchte Abstammung bekannte Dame, auch wenn sie nicht Kaiserin vor» Oesterreich wäre, für Engländer ein Gegenstand des Interesses sein würde. „Aber' — fährt dos genannte Blatt fort — „eS gibt noch besondere Gründe, warum die Vertreterin des Hauses HabSburg eines Willkommens unter uns sicher sein sollte. Von allen Alliancen zwischen England und fremden Ländern ist die gewisseste, festeste und zuverlässigste

diejenige, welche die Monar chien England und Oesterreich seit vielen Generationen verbündet.' Die ersten zwanzig Regierungsjahre des Kaisers Franz Joseph — fährt das Blatt ungefähr fort — sind allerdings in England nicht populär gewesen, aber die Tage find vorüber, da die Habs- burgische Monarchie Despotismus im Staate und in der Kirche repräfentirte. Die Loyalität der Wiener Regierung hat die italienische Einheit bestätigt und als ein Factum acceptirt. Ungarn ist wieder zufrie den und „Oesterreich

selbst, statt von einem autokra tischen und priesterbeeinflußten Despotismus regiert zu werden, genießt jetzt eine ordnungsmäßige und konstitutionelle Freiheit, wie sie in keinem der großen festländischen Staaten größer oder auch nur gleich groß existirt.' Zwar hat Oesterreich «noch große Schwierigkeiten zu überwinden, ehe es innerlich wie äußerlich consolidirtist,- „indessen in allen Schwierig- leiten, mit welchen sie noch ;u kämpfen haben wird, hat die österreichisch-ungarische Monarchie die herz liche

Sympathie diese« Landes auf ihrer Seite, und jedes Ereigniß, welche« die Integrität des Kaiser reiches bedrohen würde, würde von Engländern aller Parteien als voll von Gefahren für die Interessen Großbritanniens angesehen werden ' Oesterreich und England — heißt eS im weiteren Verlaufe — haben ein gemeinsames Interesse an dem beiderseitigen Wohlbefinden. Oesterreich ist keine Seemacht, und kann mit uns daher nicht in den Calvinen collidiren, und wir haben kein Motiv den österreichischen Einfluß

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 1 di 6
Data: 03.11.1877
Descrizione fisica: 6
von dem Wesen Oesterreich zur Veredlung wol eingeführt, daß aber zu demselben dieser Verkehrsart einen vollen Begriff erhalten hätte. Einige Zwecke von Oesterreich nach Deutschland nicht ausgeführt wer- erläuternde, Klarheit in die Sache bringende Worte stnd daher den durste, während jetzt nach beiden Richtungen freie Bewegung gewiß auch demjenigen nicht unwillkommen, welcher sich sonst um - herrscht. die Handels politischen Wirren sehr wenig kümmert. I Grundsätzlich betrachtet, unbefangen, mit arglosen

Augen In Oesterreich ist das Appretur-Verfahren eine schon mehr ; angeschaut, haben die Bestimmungen vom Jahre 1868 gewiß als hundertjährige Institution. Die Zollordnung vom Jahre j nichts Verfängliches, sondern es leuchtet sofort ein, daß sie voll- 1774 bestimmte, daß ausländische nicht außer Handel ? auf in der Billigkeit und dem Begriff der Gegenseitigkeit be- gesetzte Waaren zur Appretur oder aus Spekulation, nicht aber ' gründet sind. In der Praxis arten freilich oft die bestgemeinten

auf Losung in Oesterreich eingesührt werden oüifen, und in der j Verfügungen ganz abscheulich aus, nicht dadurch, daß sie in Zoll- und Staats-Monopol-Ordnung vom Jahre 1835 blieb j Anwendung gebracht, nicht dadurch, daß von den in denselben diese Bestimmung beinhalten, indem der §. 222 derselben ver- j gelegenen Rechten und Freiheiten Gebrauch gemacht, sondern fügte: „Zur Zubereitung, Umgestaltung oder Veredlung können j dadurch, daß sie umgangen werden und Mißbrauch mit ihnen ge- Waaren

. die nicht zur Gattung der außer Handel gesetzten Ge- j trieben wird. Und das ist allerdings mit den Bestimmungen genstände gehören, zollfrei eingesührt und binnen der festgesetzten \ des Appretur-Verfahrens geschehen, zuweilen zum schweren Scha- Frist über dasselbe Zollamt, über welches sie eingingen, wieder ! den der österreichischen Industrie. Ein Beispiel für viele, ausgeführt werden." j Ein deutsches Gewebe wird nach Oesterreich eingeführt und Damals hielt man das Appretur-Verfahren in Oesterreich ! zahlt

an der Grenze den vorschriftsmäßigen Zoll von 16 fl. pr. nicht für so schädlich, als es heute in gewissen Kreisen ausgege- ; Zollzentner. Nun wird dasselbe aber in Oesterreich nicht Ver ben wird; ja der Einfluß dieser Verfügung war ein so günstiger . kauft, wie man glauben sollte, sondern bei einem andern Zollamt für die Entwicklung der industriellen Thätigkeit in Oesterreich, \ als österreichisches Fabrikat zur Appretur wieder nach Deutsch- daß dieselbe als eine nützliche und heilsame allenthalben

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Volksblatt
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Pagina 1 di 6
Data: 09.08.1876
Descrizione fisica: 6
Frage lösen könne. In arger Verlegenheit soll neulich Graf Andrassy gekommen sein. Es wird nämlich erzählt, Kaiser Franz Josef habe in Reich stadt dem Kaiser von Rußland gegenüber geäußert, er sehe ein, daß die Slaven in Oesterreich nicht immer gerecht behandelt worden seien. Graf Andrassy, welcher dieser Besprechung beiwohnte, sei bei diesen Worten leichenblaß geworden. Graf Andrassy ist noch immer in arger Verlegenheit. Er ist Magyar und als Magyar kein Rufsensreund und doch muß

er diese Freundschaft hegen und pflegen, weil man in den höchsten Kreisen es wünscht. Er ist Magyar und als solcher ver abscheut er jede Erstarkung des slavischen Elementes; er kann also auch nicht für den Anschluß Bosniens an Oesterreich sein. Und doch kann er nicht umhin, für diesen Anschluß nächstens in's Zeug zu gehen, da der Gedanke daran in Regierungskreisen mit immer größerer Vorliebe gepflegt wird. Man behauptet sogar, daß in Reichstadt dies bezüglich eine wirkliche Abmachung stattgefunden habe. Graf

Andrassy möchte es bei den Magyaren gut haben, und doch wird er nicht umhin können, ihnen bald empfindlich auf die Finger zu klopfen, wenn sie fortfahren, leidenschaftliche Russenfeindschaft in ihren Organen zu Pflegen. Er möchte die Deutschliberalen in seinem Gefolge haben und doch wird — und bald — die Zeit kommen, wo er die Hand einer Politik reichen muß, welche auch endlich einmal den Slaven in Oesterreich gerecht wird. Es bereitet sich Manches über die Köpfe der Minister weg vor. Die Herren

Diplomaten haben gegenwärtig eine üble Zeit; die Ereignisse überstürzen sich und fragen nicht im Mindesten um die Winkelzüge der Herren Staatskünstler. Zur obigen Behauptung, Graf Andrassy werde bald einer Politik die Hand reichen müssen, welche auch den Slaven gerecht wird, bemerken wir folgendes: Soll Oesterreich wieder die Rolle einer maßgebenden Großmacht spielen, so muß es im Innern erstarken. Stark wäre aber Oesterreich, wenn es nach dem Wahlspruche seines Kaisers mit vereinten Kräften dastünde

. Diese Kräfte müßten aber frei vereinigt fein. Dazu ist die Entfesslnng der slavischen Kräfte Oesterreichs nothwendig. Die preußenthümlichen Deutschen und die bis zum Wahnwitz ichsüchtigen Magyaren sind auf den Schultern der unterdrückten Slaven zur Herrschaft emporgestiegen, die Verluste und Niederlagen Oesterreichs brachten sie empor; ein schwaches Oesterreich duldet diese Parteiherrschaft, ein starkes Oesterreich würde sie abschütteln. Sie schmeicheln den historischen Feinden Oesterreichs

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Volksblatt
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Pagina 5 di 8
Data: 15.07.1876
Descrizione fisica: 8
und bezahlte Zeitungs-i Welt sucht sogar die so natürliche und nothwendige Freundschaft und Harmonie jener Staaten zu erschüttern, denen die Lösung der türkischen Fraget resp, die Befreiung der christlichen Stammgenossen am meisten daranliegt und daranliegen muß. Wie' wird^da gehetzt und geschürt und verleumdet/ um - das- traditionelle Bündniß zwischen Oesterreich und Rußland zu zerreißen? Und doch sM diese zwei Mächte natur nothwendig auf einander angewiesen; - und Oesterreich darf und kann an der Treue

1859 und 1866 gehabt und' hatte dadurch den schweren Undank Oesterreichs von 1854 vergelten können. Rußland hat es aber nicht gethan^ hat vielmehr jenen Undank vergessen und reicht Oesterreich fjetzt wieder die alte Freundeshand, um gemeinschaftlich an der großen Mission und Aufgabe zu arbeiten, die diese beiden Staaten der Türkei gegen über zu erMens haben.' ' < ' ' . . ? s ^ ^ ! ' .V ^ II. . l- -'s s ' Unsere liberalen Deutschthümler behaupten, Oesterreich müsse um jedeA^PiMiW Mundschäft

aus unsere ^eit berab r VollSblattt Nr. 5«. i näher studiert und darin keine kontinuirliche, feindselige Tendenz gegen j Oesterreich erblickt, wer dießgewaüige Demüthigung und Erschütterung . j unseres, einst so mächtigen und blühenden Vaterlandes seit 22 Jahren ^ zum größten Theile nicht in Berlin sucht, der hat kein politisches Urtheil > und Gedächtniß und ist, um gelinde zu reden stockblind, mehr, kann ^ ich von wegen des Staatsanwaltes nicht sagen. ?ruä6nti sat.' Man will ferner Hinsichtlich

der orientalischen Frage Oesterreich ! auf ein Bündniß mit England hinweisen. Aber, abgesehen, von diesen ! unnatürlichem Bündnisse, sagt, uns die Geschichte, daß England den ,!! Bund mit Oesterreich stets nur so lange und in so weit hielt, als es seine eigenen egoistischen Interessen forderten, aber sobald diese erreicht ' waren, zum treulosen Verräther an seinem treuen Bundesgenossen ° wurde. Daß die britische Regierung geryde jetzt wieder ein solches Bündniß - mit Oesterreich eingehen möchte, läßt

ein.' So lange nun aber Oesterreich mit England verbunden ist, wird Rußland nie einen entscheidenden Schritt thun können. Ein j solcher Bund befördert also einzig und allein, nur das Interesse Z Englands und bringt Oesterreich nicht den geringsten Vortheil/ ja ^ zerreißt noch obendrein das Band der Freundschaft mit Rußland. - Zudem würde Oesterreich gegen seine Traditionen handeln, wenn es jetzt für die fernere Existenz der dem Einstürze reifen Türkei eintreten würde. 200 schwere Jahre war Habsbürgs Thron

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 18.04.1882
Descrizione fisica: 8
anders als ein „österreichischer Politiker' hat ihn einem Redacteur der Augsburger „Allgemeinen' verrathen. Was der Lorschlag bezweckt höre man, er lautet: „Serbien bekommt Bosnien und die Herzego wina und schließt dagegen mit Oesterreich eine Handels- und Armee-Convention auf ewige Zei ten. Der jetzige Handelsvertrag könnte berichtigt und erweitert werden; die grobserbische Armee stände unter österreichischer Führung und müßte im Kriege Heeresfolge leisten. Käme ein solcher Pact zu Stande, so würde sich auch Rumänien

, daß man um der schönen Augen des Königs Milan willen eine solche Umgestaltung der Karte Europas vorzunehmen verpflichtet sei, so haben sie sich auch einen Vortheil für Oester reich-Ungarn ausgedacht, der über den negativen Gewinn hinausgehen soll, künftig keine Ausgaben mehr für Bosnien und die Herzegowina machen zu müssen. Der positive Gewinn für Oesterreich- Ungarn soll darin bestehen, daß es einen Han delsvertrag und eine Armee-Convention mit dem neuen Gros-Serbien abschließt, welche beiden Conventionen

selbstverständlich für Oesterreich sehr günstig sein und demselben ein Protektorat über Serbien einräumen sollen. Mir anderen Worten heißt das, daß Serbien Oesterreich-Ungarn gegen über in dieselbe Stelle sich begeben soll, aus welcher es durch den letzten russisch-türkischen Krieg vor fünf Jahren der Türkei gegenüber befreit worden ist. Was die Armee-Convention betrifft, welche Oesterreich-Ungarn mit Groß-Serbien abschließen und welche für die serbische Armee die Verpflich tung enthalten soll, nicht blos

im Frieden Oester reichs Generalen zu gehorchen, sondern auch im Kriege dem österreichischen Heere zu folgen, so entspräche das ungefähr den Bestimmungen, auf welche seinerzeit Serbien der Türkei gegenüber ein gangen war, welche es aber niemals eingehalten hat. Ganz dasselbe Verhältniß würde sich bei einem Vertrage mit Oesterreich zeigen; die serbischen Truppen würden niemals marschiren, außer wenn es im specifisch serbischen Interesse läge. Ein anderweitiger Gewinn für Oesterreich- Ungarn im Besonderen

die Balkan-Bewohner den russischen Willen als Gesetz anerkennen, mögen nun ihre sogenann ten Souveraiue Könige beißen oder nicht. Endlich wird noch ein Umstand geltend gemacht, der Oesterreich-Ungarn bewegen soll, in der ange führten Weise seine Orient-Politik zu modificiren. Wenn Oesterreich, so wird gesagt, fortfährt, seinen Schwerpunkt nach Osten zu verlegen, wenn es fortfährt, slavische Elemente in sich anszuiiehmen, so hört es auf, die „Ostmark' des Germanenthums

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Volksblatt
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Pagina 2 di 6
Data: 18.07.1877
Descrizione fisica: 6
weiß, waL der morgige Tag bringt. So tritt z. B. das officiöse „Fremdenblatt' (auswärtiges Amt) den Meldungen entgegen, daß die „österreich-englische Verständigung' die Spitze gegen Rußland kehre. In .diesen wenigen Worten haben wir zwei Dinge: die eingestandene Thätsache, daß Oesterreich und England Eins geworden sind, sodann dieHndliöhe Behauptung, dieses sei beileibe nicht böse gegen Rußland gemeM.; Wir haben darüber keine Worte zu verlieren. Somit ver- öffeWicht

die^N. Fr. Pr.' ein nur allzu begründetes Telegramm aus Pest, wonach „notorisch vom auswärtigen Amte inspirirte Eorre- spondenten dortiger Blatter die auswärtige Lage als äußerst düster darstellen.' Und so ist es auch. Rußlands Appetit wächst beim Ver schlingen türkischer Strecken, man muß sich auf Alles gefaßt machen. Oesterreich fühlt, was ihm droht; es weiß zwar, was es thun sollte und müßte, aber es sucht den Zeitpunkt des Handelns möglichst hin auszuschieben, bis der Gegner sich gehörig geschwächt

haben intime Verhandlungen mit dem Londoner Kabinete, ja sogar eine gewisse Annäherung an dasselbe , stattgefunden und es wird von offiziöser Seite eingestanden, es werde' der Plan verfolgt, England näher an den Drei-Kaiser-Bund heran-! zuziehen und die Aufgabe sei Oesterreich zugefallen. Denn jetzt ist! auch in England die Ueberzeugung durchgedrungen, daß die türkische Herrschast in Europa nicht erhalten werden könne. Und da es Oesterreich eben so unerwünscht sein könnte, wenn der heutige Zu-- stand

, und da eine solche nur durch serbisches Gebiet im Timokthale möglich wäre, verlangt Rußland hierzu die Genehmigung Oesterreichs. Nun ist es noch fraglich, ob Graf Andrassy ein solches passives Hineinziehen Serbiens in den Kampf genehmigen werde. Aber es scheint bei den Russen festzustehen, daß sie ohne des Grafen Einwilligung keinen Fuß breit serbischer Grenzen berühren werden; sie wissen zu gut, daß sie „im Oriente mit Oesterreich Alles , ohne Oesterreich Weniges, , gegen Oesterreich nichts erreichen können.' Dieser Sachlage

widerspricht nicht die neuestens vom Grafen Andrassy ertheilte Erlaubniß, daß die Türkei ihre zahllosen Verwundeten aus den montenegrinischen Kämpfen über den Hafen von Klek transportiren dürfe. Diese Er laubniß war die einfachste Pflicht der Menschlichkeit.' -Oesterreich. Laut der von der Quoten-Deputation über die Steuereingänge dem Reichsrathe vorgelegten Tabelle haben wir in Oesterreich vom Jahre 1863 bis Ende 1875 — also in 8 Jahren — an direkten Steuern (Brutto) 684 Millionen, an indirekten Steuern

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Volksblatt
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Pagina 1 di 8
Data: 19.06.1872
Descrizione fisica: 8
, den 19. Juni. 1872. auf das Tiratrr Volköblatt. ^ Preis: wöchentlich zweimalige Ausgabe. - ' ^ ^^ ^ Oesterr. «anxjahrtg, mtt Post bezogen filr's Inland . . . . . . 4 st. 60 kc. Halbjährig, i . . . : . 2 st. 30 kr. «anzjährig, ohne Post . . . . . . . . . . . . . Z st. 40 kr. Halbjährlg, ^ ^ » » » . . 1 st» 70 kr. Auch werden vierteljäh rige Bestellungen angenommen. Oesterreich-Ungarn. - / .1.^ ^ ^ Vor mehr als zehn Jahren^hat Biömar? M AuSspruch get^n, Oesterreich sol,l seine Stellung in und zu Deutschland

aufgeben und seinen natürlicher! Schwerpunkt in Ofen». Pesth suchen. > Damals lachten die Einen über den Großprahler BiSmark, der sich mit Groß» und WeltmachtS-Gedanken trägt, als über einen, der übergeschnappt ist; während die Anderen im heiligen Zorne entbrannten über die unerhörte Kühnheit eines solchen Auftretens. , Zehnmal hat seitdem die Natur im Frühjahr sich erneuet, und daS kühne Wort ist zur Wahrheit geworden. Oesterreich hat in Deutschland nichts mehr zu suchen; es hat seinen Schwerpunkt

nach Ofen>Pesth verlegt und ein Ungar leitet die gemeinsamen Angelegen heiten nach Außen. ^ Nachdem die „preußischen Schulmeister', so belieben die Liberalen dieS Ding zu nennen, Oesterreich glücklich aus Deutschland hinausge worfen und der Schwerpunkt des Reiches in Ofen-Pesth liegt: seitdem hat Oesterreich in sich selbst keinen Ruhepunkt mehr gefunden; und in derselben Lage ist ganz Europa; seitdem zählt Oesterreich kaum mehr unter den Groß-Mächten. Andrassy, der ungarische Graf, unser Reichskanzler

, hat daS offenherzig bekennt. Er sagte: „Oesterreich wolle nichts, Oesterreich brauche nichts, Oesterreich könnte nicht einmal etwaS annehmen; eS bedürfe nur der asoluten Ruhe, mögen alle Anderen thun, was sie wollen/ Er hat mit einem Worte die internationale Abdankung des alten Reiches feierlich constatirt. Graf Andrassy sagte: .Oesterreich wolle nichts, Oester reich brauche nichts/ Wer ist der, von dem Oesterreich nichts will, von dem Oesterreich nichts braucht? Die auswärtigen Mächte sind eS; diese meint

BiSmark gesteckt haben, c . z : Und warum wollte BiSmark den Ausgleich nicht? Weil durch den Ausgleich Oesterreich im Innern erstarkt wäre, nnd ein erstarkteS Oesterreich auch wieder in Europa hätte mitratheu und mitthaten können. ^ Und warum wollten unsere Liberalen den Aus gleich n i ch t? Weil sie ihren Vortheil finden, wenn eS in Oester reich chaotisch zugeht; denn im Trüben ist gut fischen, im klaren Wasser sehen auch Halbblinde Netze und Angel und können aus weichen. Wenn der Ausgleich

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Volksblatt
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Pagina 5 di 8
Data: 05.12.1877
Descrizione fisica: 8
Beilage zum .Tiroler Volksblatt' Nr. S7. Mittwoch, den S. Dezember B877. Ist -Oesterreich noch lebensfähig? ^ ' 7 ^ (Schluß.) . ^ - Wir haben bisher nur die negative Seite der Eingangs gestellten Frage in's Auge gefaßt. Die volle und ganze Antwort auf dieselbe werden wir im folgenden positiven Theile geben. Wir können den Inhalt desselben kurz in den einen Satz zusammenfassen: Oesterreich ist auch fernerhin möglich, weil es nothwendig ist. Wir brauchen uns zum Beweise dieses Satzes

nicht auf den schönen Spruch zu berufen, der an der Hofburg in Wien geschrieben steht: L. I. 0. II.' erit iu orde ultima!' — wir dürfen uns nur an das wahre Wort eines Staatsmannes erin nern, das da lautet: „Hätten wir kein Oesterreich, — müßten wir eines schaffen!' — Ja, Oesterreich ist nothwendig! Und es ist dies, weil es nach zwei Seiten hin eine große Mission noch heute zu er füllen hat. Wir können diesen zweifachen Beruf unseres Kaiserstaates mit dem Gesammtnamen eines eminent katholischen bezeichnen

, Römer oder Germanen heißen, mögen sie die Träger der Civilisation in Europa, oder unge bildete Wilde in fernen Welttheilen sein: wie die katholische Kirche all diese verschiedenen Stämme und Geschlechter zur Einheit im Glauben und in der Liebe verbindet: so hat Oesterreich auf staatlichem Gebiete die Aufgabe, Deutsche, Slaven und Romanen zu einem einheitlichen Ganzen zu vereinigen. Wie aber die Kirche durch diese ihre Organi sation die Versöhnung der Völker auf christlichen Grundlagen anbahnt

, soll Oesterreich dasselbe Ziel auf politischem Wege erreichen. Wir wollen hier nicht ausführen, wie schon die Eingliederung der verschiedenen Nationalitäten unter den einen österreichischen Staats gedanken eine nothwendige Rückwirkung auf jene gesonderten Völker haben müsse, welche mit den einzelnen Nationen des Kaiserreiches stammverwandt sind ; wir wollen nur zeigen, daß der Untergang Oesterreichs nach den jetzigen Verhältnissen mit dem Ruine Europas gleichbedeutend wäre. Wirkt nämlich das Politische

BisMarck vor kurzem seiner Freude über die russischen Niederlagen in den Worten Luft gemacht: „Gott Lob! Jetzt sind wir sür 50 Jahre vor den Russen sicher!' — Und doch halten der Czar. und Kaiser Wilhelm dicke Freundschaft? — Werden diese Schreckgespenster der Politik sich etwa unter die Erde verkriechen, wenn Oesterreich den ^nationalen' Strömungen zum Opfer fällt? Oder werden sie/nicht vielmehr erst recht Fleisch und Blut annehmen?'-) Auf diese Frage mag sich Jeder selbst die Antwort geben

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Der Bote für Tirol
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Pagina 9 di 12
Data: 15.04.1882
Descrizione fisica: 12
U Vieira-Beilage zu«» „Bote« f»lr T 1 Nichtamtlicher Theil. Das Deutschthum in Oesterreich und Ungarn» Unter, diesem Titel enthält die „AugSb. Allgem. Ztg.' einen Artikel aber die Entwicklung, welche die Dinge in der Habsburg'fchcn Monarchie seit dem Beginne der konstitutionellen Aera genommen. Der Verfasser hebt hervor, dass im Dualismus die - Stellung der österr. Deutschen ungünstiger sei, als die der Magyaren. Wohl stehen auch den Magya« ! ren in Ungarn andere Nationalitäten gegenüber

, aber diese seien durch die Consession ze> splittert und kom men den Magyaren an socialer und cultureller Be deutung nicht gleich. Die Deutschen bilden in letzterer Beziehung eine Ausnahme, sie gehen aber auch in politischen Dingen mit den Magyaren Hand in Hand. Anders sei es in Oesterreich. Die Slaven, zusammen etwa 56o/o der Bevölkerung, wohnen einzeln in großen j homogenen Gruppen beisammen, besitzen zum großen z Theile eine namhafte geschichtliche und ehedem natio- i nal-stoatliche Bedeutung und kommen

in cultureller ! Hinsicht den „führenden' Deutschen ziemlich nahe. Auch machen in politischen und nationalen Fragen die slavischen Stämme Oesterreichs nur zu gern ge meinsame Sache gegen die Deutschen. Der einseitige Teutonismus in Oesterreich habe alle diese That sachen ignoriert. Die einseitige nationale Herrschafts tendenz durchziehe wie ein rother Faden die ganze Gesetzgebung. Dies habe eine Reaction unter den Nationalitäten provociert. „Ist diese Opposition be rechtigt?' fragt der Verfasser

. In der Beantwortung dieser Frage wirft er einen Rückblick auf die Cultur- arbeit der Deutschen in dem heutigen Gebiete unserer Monarchie und sährt dann fort: So ist das gesammte Wesen der österreichisch ungarischen Königreich? und Länder von deutschem Einflüsse durchdrungen, und kein Unbefangener wird ? die hohe Wichtigkeit und Bedeutung des Deutsch- ! thums in Oesterreich-Ungarn sowohl in der Ver- ' gangenheit als in der Gegenwart negieren oder schmälern wollen. Allein dem prüfenden Beobachter

; aber sie sind dabei zugleich die Lehrmeister und Er zieher- ihrer anderssprachigen Nachbarn, die ihr an gestammtes Vollsthnm bewahren und nur den Geist deutscher Cultur in sich aufnehmen. Das Nationale wurde dadurch veredelt, ohne beseitigt zu werden. Auf dem Boden christlich germanischer Civilisation erhob sich bei Magyaren, Polen, Tschechen ?c. eine eigengeartete nationale Cultur. Vom Standpunkte moderner Nationalitätsschwärmcrei mag man diese ! Rolle der Deutschen in Oesterreich und Ungarn be klagen

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Der Bote für Tirol
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Pagina 2 di 8
Data: 16.09.1873
Descrizione fisica: 8
während der letzten Tage geheime Unterhandlungen mit dem österreichischen Kai/er gepflogen, die indessen fehlschlugen.' Nach dem Scheitern der Kongreß-Idee wurde am 4. Juni Gramont in besonderer Mission nach Wien entsendet. Wie Nigra nach Florenz telegraphirte, sollte er von Oesterreich dir Abtretung Venedigs verlangen, für welchen Fall Frankreich seine Neu- tralität zusicherte. In Berliner Hofkreifen schien je- doch die Idee des Krieges gegen Oesterreich noch immer nicht durchgedrungen zu sein, wenigstens tele

von Tagen wäre. Er sagte, er habe volles Vertrauen is die Gerechtigkeit seiner Sache und in die Tapfer keit seiner Armee, daß aber der Sieg in den Handen Gottes ruhe. „Glücklicherweise' — fügte er gerührt und indem er die Hand auf sein Herz legte, hinzu — „habe ich ein reines Gewissen.' Lange hat man mich angeklagt, den Krieg in ehr- geiziger Absicht zu wollen. Jetzt, nachdem jedoch Oesterreich e« abgelehnt hat, den Kongreß zu beschicken, nach dem unwürdigen Bruche des Gasteiner Vertra ges

.' — „Verstehen Sie das!' hat er zu Barral gesagt. „Nun wir haben noch die Einberufung der Gt5»de, wo« eine« Konflikt herbeiführe« tan». Wir müsse» wart«».' Nun begannen die vo» den Tuilerien geleiteten Intriguen zur Auffindung eine« neue« bvlli. Während Loui» Napoleon die Zusage Oesterreich« wtgen Abtretung Venedig« bereit« in der Tasche hatte, mußte Nigra nach Florenz telegraphiren, daß die« nicht« an dem Programme ändere, »wonach Italien Preußen in den Krieg drängen und ihm dann folgen müsse.' Die Aussicht

auf einen O»»us dsiii war endlich in derv Mobilisirung de« deutschen Bundes vorhan den. Da bestürmte BiSmarck Italien, dasselbe möge Oesterreich zuerst angreifen. Napoleon, den man dieserwegen um Rath fragte, sagte, Italien möge unter keiner Bedingung die Initiative ergreifen. Die eigentliche Ursache, warum Italien nicht den Krieg eröffnen wollte, enthielt die nachfolgende Depesche Lamarmora's: Florenz, 12. Juni 1366. Malaret theilt mir soeben ein Telegramm von Drouin de LhuhS mit, und der König empfängt

eines vom Prinzen Napoleon. ES handelt sich, um eine Depesche Gramsnt'S, welche behauptet, die Kö nigin von Preußen habe an den Kaiser von Oester-^ reich geschrieben und ihn versichert, der König von Preußen habe ihr sein Wort darauf gegeben, daß kein eigentlicher Vertrag zwischen Preußen und Ita lien existire, und daß, wenn Italien Oesterreich an. griffe, Preußen nicht verbunden sei, ihm zu folgen. Es ist dies ganz der Fall danach, um BiSmarck die Frage geradezu zu stellen. Da aber dieser uns ant worten

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Der Bote für Tirol
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Pagina 1 di 12
Data: 13.09.1873
Descrizione fisica: 12
des Florentiner KabinetS von 1366, jüngst veröffentlicht hat. Dieses Buch enthält ganz merkwürdige Enthüllungen aus dem Jahre 1866 und kann nicht verfehlen, überall die größte Sen sation zu erregen, wo die Machinationen der Feinde Oesterreichs aus jenem Unglücksjahre noch Geheimniß find. Ihre Politik zeigte sich als die perfideste, die man sich denken kann. Dvrch alle ihnen zu Gebote stehenden Organe suchten sie Oesterreich als die aggressiv vorgehende Macht, kurz als den Angreifer hinzustellen

, der ihnen nichts Anderes als die Noth wehr übrig lasse. Und da legt das Buch Lamar mora's so recht schlagend dar, daß es gerade Preußen war, welches denKrieg gegen Oesterreich um jeden Preis wollte, und daß die Rathgeber der preußi- schen Krone alle Minen springen ließen^ um den greisen König zum brudermörderischen »riege zu drangen. Und noch mehr! das preußische Kabinet, das diesen furchtbaren Kampfzum Ruhme und Wohle Deutschlands, zur Erstarkung seiner Mach', gegen Oesterreich zu kämpfen vorgab, — nahm keinen An stand

, um das piemontesische Bündniß zu gewinnen, sich in Verhandlungen über die Hingabe eines ur alten deutschen Ge b i e t S the ileS, des Kreises Trient und Roveredo, als Judaslohn einzulassen. Richt genug daran, — griff man an der Spree zu dem saubersten Mittel, um Oesterreich lahm zu legen, — zur Insurrektion Ungarns, und eröff nete Unterhandlungen mit Klapka und Kossuth. Ja eS wurden sogar die Bande deSBluteS zwi schen den Höfen zu Berlin und Wien benützt, um da« Ssterr. Kabinet zu täuschen. Bor

einer solchen Politik überkommt.in der That jeden ehrlichen Menschen das Grauen. Nur dem hiesigen „Tagblatte' war eS vorbehalten, von den Steinen, welche Lamar mora in diesem Buche gesammelt, einen aufzu greifen und denselben gegen sein eigenes Vaterland, gegen Oesterreich selbst zu schleudern, um aus Koste« der österreichischen Politik die seiner Feinde in ein besseres Licht zu stellen, was selbst die Preußischen Blätter nicht wagten. Ist man zwar nicht gewohnt, im Orgaue des hiesigen konstitutionellen Vereines

besondere österreichische Sympathien zu treffen, so geht e» doch etwa» z« weit, den An trag Oesterreich», Venetie« abtreten zu wollen, wenn ihm von Frankreich freie Hand gelassen würde, fich an Preußen zu entschädigen, noch unmoralischer,u finden, als die Machinationen seiner Feinde. So sehr hätte sich daS Tagblatt von den Erfolgen, die im Jahre 1866 die damaligen Feinde Oesterreichs errungen haben, doch nicht blenden lassen sollen, daß es nun bei Beurtheilung des moralischen Wer thes der politischen

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Der Bote für Tirol
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Pagina 1 di 10
Data: 23.08.1879
Descrizione fisica: 10
es, unbekümmert da rum, daß die gesammte europäische Presse das Schei den des Ministers als ein Ereigniß ersten Ranges bespricht, daß der Rücktritt deS Grafen Andrassy von der Leitung der auswärtigen Angelegenheiten eine höchst gleichgiltige Sache sei, deretwegen sich weder innerhalb noch außerhalb Oesterreich-Ungarns irgend Jemand zu erhitzen brauche. Am vierten Tage end lich beginnt man wieder von vorne: man sucht zu beweisen, daß die Völker Oesterreich-Ungarns alle Ur sache

haben, sich ob deS Ministerwechsels zu freuen. Graf Andrassy, so setzte das Hauptorgan der Op positionellen yuanä mvms in einem langen Artikel unterm 19. August auseinander, habe absolut nichts gethan, wodurch er sich um Oesterreich-Ungarn ver dient gemacht hvbe. Wenn unsere Monarchie noch nicht völlig isolirt sei, wenn sie vor Allem noch in guten Beziehungen zum deutschen Reiche stehe, so sei daS nicht das Verdienst des Grafen Andrassy, sondern deS — Fürsten BiSmarck. Jm Uebrigen sei aber unsere Stellung im europäischen Concert

eine möglichst schlechte. Zu England seien unsers Beziehung? kühl; zu Frankreich stünden wir in gar keinem Verhältnisse. Italien sei durch unsere Orientpolitik derart empfind lich verletzt, daß, „wenn die Italiener nicht so klug wären, mit den thatsächlichen Machtverhältnissen zu rechnen, Andrassy eS dahin gebracht haben würde, uns mit dem südlichen Nachbar zu verfeinden.' Am schlechtesten stehen wir natürlich mit Rußland. „Haß, glühender Haß gegen Oesterreich ist daselbst das Losungswort des Tages.' Infolge

ein wahrheitsgetreues Bild der Situation zu machen, welches das gerade Gegentheil dessen beweisen wird, was der Zeichner der Carricatur darthun wollte. Wir wollen , nicht untersuchen, wem das größere Verdienst an der Herstellung der guten Beziehungen unserer Monarchie zu Deutschland gebührt, dem Grafen An drassy, Hem Grafen Beust oder dem Fürsten BiSmarck. Wir meinen, die Hauptsache habe die Geschichte ge than. Der Gang, welchen die weltgeschichtliche Ent wicklung der letzten 10 Jahre nahm, wies Oesterreich- Ungarn

und Deutschland auf einander hin. Das er kannten die beiden alten Antagonisten Graf Beust und Fürst BiSmarck so gut wie Graf Andrassy. DaS große Verdienst des Letzteren aber.ist es jedenfalls, daß er die Freundschaft zwischen den beiden Reichen, welche sowohl den Interessen , derselben wie den Ge fühlen der großen Majorität ihrer Bewohner ent spricht, so innig wie : möglich gestaltet hat. Graf An drassy hat das letzte Mißrauen, welches man in Ber lin noch immer gegen Oesterreich-Ungarn hegte, ge bannt

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