Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 2
Rüttung^n g>.'^en LuNviq. Uiibekaniü ist es geblieben, »verdie S-baiwibat ailgestistct uiw verübt. Zum Tanke für die Rettung seines LcbenS, gründete er zu Gemnik oder Gaming ill Oesterreich, nahe an der steverischen Gränze, ein KarthLnserkloster, und nannte eS „zu Maria Thron/' Tie Widerwärtigkeit und die Körperleiden der Lähmnug, die er in so blühendem Aller schon erfuhr, ertrug er durch acht und zwanzig Jahre ini! musterhafter Geduld und Ergebung. Der Herzog Otto, welchem dieser Meuchelmord
seine Gcmalin entriß, und der, auf die Kunde davon, ans Schwaben nach Wien eilte, hatte die Stellung gegen den Kaiser Ludwig kühner und kriegerischer aufgefaßt, als der besonnene Albrecht. Dem, Ludwig batte, seiner alten Eifersucht gegen Oesterreich folgend, neuerdings eine Gehässigkeit gegen dieses Land und dessen Fürsten begangen, indem er dem bejabrien Herzog Heinrich von Kärnten, der keine männlichen Erben besaß, am 6. Februar Z 330 Zu Merau die Befugnis, ertheilte, seine Lande
auf seine oder seines Bruders Töchter, oder deren Gälte» zu vererben, Tadnrch verloren die österreichischen Herzoge für den Augenblick die Aussicht, daß Land Kärnten, welches Rudolf von Habsburg einst, mil großmütiger Umgehung seiner eigenen Söhne und unter deren eben so grosnnüthigrr Entsagung, doch wahrscheinlich nicht ohne ur kundlichen Vorbehalt dereinstigen Rückfalles au Oesterreich, dem Grafen Main- bart von Görz und Tirol verlieben batte, wieder mit ibrer Gesammtmacht M vereinigen. Bei solchen augenscheinlich
ungünstige» und bedrohlichen Gestilium- gru des Kaisers LudN'ig. i-iusue eine entschiedene Stellung gegen denselben angenommen werden, und der Herzog Otto ergriff eine solche, nach dem Voransgange mehrfacher anderer Vertrage, durch ein am 9. Mai 1330 zn Landau mit dem früheren Gegner, dem Könige Johann von Böhmen, abgeschlossenes Bündnis;, durch welches Oesterreich, wenigstens für dm erste» Drang, von Böhmen Nichts zu besorgen hatte. Zugleich setzte der Herzog Olio seine Rüstungen eifrig fort. In Kol mar
. une ü l'erba »n im gannii Elsaß, war die Stimmung der Einwohner gckl'eilt für den Kaiser Ludwig und die Herzoge von Oesterreich. Als min die eine Partei dein eben in Hagenau anwesende« Kaiser Einladung sandte, nach Kol mar zu somme», erhob sich die Gegenpartei und machte Anstalt, ikm den Eintritt zu verwebren. Ludwig bezeigte Lust, sich den Zugang zu erzwingen, um in Kot mar die Augrisse aus die Stammländer seiner Feinde zu berathen. Ta riefen Herzog Ottos Anhänger in der Stadt dessen schlev-