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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1916
¬Der¬ italienische Irredentismus : sein Entstehen und seine Entwicklung vornehmlich in Tirol
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Pagina 307 di 416
Autore: Mayr, Michael / von Michael Mayr
Luogo: Innsbruck [u.a.]
Editore: Tyrolia
Descrizione fisica: XI, 346 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: s.Irredenta
Segnatura: D II 102.136 ; D 2.895 ; 2.895 ; II 102.136
ID interno: 95836
1 291 schürten die vorhandene Aufregung und starke Agi tation nach Kräften. Die italienische Regierung aber ließ der Bewegung zur Losreißung WAschtirols und der Adrialänder von Oesterreich freien Lauf und lei- ! ' tele im Einvernehmen mit Rußland auch eine Aktion ! in Albanien gegen Oesterreich ein. Bald darauf ver öffentlichte der österreichische Militärattachee in Rom und Bruder des dortigen österreichischen Botschafters Generalstabsoberst Alois Ritter von Haymerle die aufsehenerregende

Broschüre „ ItMeas res", worin die I Haltlosigkeit der italienischen Ansprüche sowohl in Bezug aus die neuerfundene Kompensalionstheorie und das Berlangen nach „natürlichen" und besseren militä rischen Grenzen als auch hinsichtlich der italienischen Nationalität der beanspruchten àbìete, der angeblichen Eroberung Wälschtirols durch Garibaldi im Jahre k 1866 und der überall ausposaunten vorgeblichen Un terdrückung der Italiener in Oesterreich zurückge wiesen werden. Haymerle schließt: Oesterreich

ri*Italia). Haymerle wies schon damals darauf hin, datz Italien mit einem Netze von irredentiftischerwDereinigungen de- j deckt ist, die offen die Losreihung Wälschtirols, Triests und j Istriens von Oesterreich betreiben, und erwähnte auch, daß die ; im Jahre 187?» (also Zur Zeit der freundschaftlichen BeZÌehungen

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1916
¬Der¬ italienische Irredentismus : sein Entstehen und seine Entwicklung vornehmlich in Tirol
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Pagina 286 di 416
Autore: Mayr, Michael / von Michael Mayr
Luogo: Innsbruck [u.a.]
Editore: Tyrolia
Descrizione fisica: XI, 346 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: s.Irredenta
Segnatura: D II 102.136 ; D 2.895 ; 2.895 ; II 102.136
ID interno: 95836
flu der deutschen Rheingrenze ein schönes Stück für Frankreich Zu erwerben. Um den neuen Nationalstaat Italien für ihre Zwecke zu gewinnen, sicherten ihm sowohl Frankreich wie Preußen von vornherein Venelien aus Oesterreichs Länderbesitz zu. Am 8, April 1866 schloß Preußen das geheime Kriegsbündnis mit Italien gegen Oesterreich zunächst auf drei Monate. Am folgenden Tage leitete es durch seinen Antrag aus eine Reform des Deutschen Bundes die Ausschließung Oesterreichs aus Deutsch land

ein. Da sich Oesterreich versöhnlich zeigte, wogte der diplomatische Kampf lange hin und her. Am 16. Juni verlangte Bismarck, weil er den Krieg für 'notwendig hielt, den tatsächlichen Ausschluß der öster reichischen und niederländischen Teile des Deutschen Bundes. Me Einmischung der neutralen Mächte Frank reich, England und Rußland, die auf einem Kongresse in Paris die deutsche und die italienische StrMsrage friedlich lösen wollten, hatte Oesterreich am 1. Juni ab- gelehnt, weil es eine fremde Entscheidung

" Oesterreich, wie sich die französischen Staatsmänner ausdrückten, befürchten mußte, schloß Oesterreich am 12. Juni mit Napoleon einen Vertrag.

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1916
¬Der¬ italienische Irredentismus : sein Entstehen und seine Entwicklung vornehmlich in Tirol
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Pagina 318 di 416
Autore: Mayr, Michael / von Michael Mayr
Luogo: Innsbruck [u.a.]
Editore: Tyrolia
Descrizione fisica: XI, 346 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: s.Irredenta
Segnatura: D II 102.136 ; D 2.895 ; 2.895 ; II 102.136
ID interno: 95836
Bismarck wies nunmehr jeden Gedanken der Losreitzung aller mit Oesterreich-Ungarn eng verwachsenen Ge bietsteile aus diesem StaatsverbmM offen zurück. Als beim Begräbnisse des ersten Präsidenten der vereinig ten Irredentavereine auf Staatskosten zu Ende des Jahres 1879 in Italien große irredentistische Unruhen ] ausbrachen, die im Jahre IW in Trient und Triest in 1 der Form von Motzen Demonstrationen ihren Widerhall fanden, schritt auch Oesterreich ein und vereinigte in Süd tirol größere

). ' Als der beinahe ein Jahr lang geheim gehaltene Dreibundvertrag in der italienischen Kammer bekannt- -gegeben wurde (13. Marz 1883), fand die Regierung endlich auch den Mut, die Bestrebungen der Irredenta . in Italien feierlich zu verurteilen. Der Minister des ^Aeutzern PasWale Mcmemi erklärte damals: „Darum, j roetl einige Gebietsteile in Oesterreich italienisch sind, ) sollen wir sie von Oesterreich verlangen? Ja, dann ! müßten wir mit Frankreich und England wegen ' Nizza, Korsika, Malta ganz dasselbe tun

. Deutschland müßte von Oesterreich und Rußland deren deutsche Pro vinzen fordern und ganz Europa würde in einen entsetz lichen Krieg hinemgezogen. An die Möglichkeit einer sol-

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1916
¬Der¬ italienische Irredentismus : sein Entstehen und seine Entwicklung vornehmlich in Tirol
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Pagina 342 di 416
Autore: Mayr, Michael / von Michael Mayr
Luogo: Innsbruck [u.a.]
Editore: Tyrolia
Descrizione fisica: XI, 346 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: s.Irredenta
Segnatura: D II 102.136 ; D 2.895 ; 2.895 ; II 102.136
ID interno: 95836
biinöe, griff der mied er erstarkte Dritte im Bunde gegen Oesterreich auf seine alte Theorie der „Kompensa tion e n" zurück, die Franz Crispi bereits im Jahre 1877 auf Grund des Mazzinischen Irredenta-Program- mes in Gastein vertreten und die Italien während des Berliner Kongresses gegen die Besetzung Bosniens und der Herzegowina durch Oesterreich-Ungarn geltend ge macht hatte' Italien könne nicht zugeben, daß Oester reich-Ungarn diese Balkangebiete besetze» weil dieses da durch im adriatischen

und Trieft enthalten müsse, ein Ge danke, der seit 1866 nie mehr verschwunden war. Diese Vereinbarung von 1887 band Oesterreich-Un garn von vorneherein die Hände in unwürdiger Weiset) *) Die Anerkennung des Rechtes, daß bei einem Gewinne des einen der andere ein Anrecht auf Kompensation erwerbe, war von Anfang an für Oesterreich eine Mausefalle. Eigentlich nur auf das türkische Gebiet am Balkan beschränkt, trat in Italien in den letzten Jahren immer offener die Forderung auf Kom pensation

durch das von der Irredenta von jeher verlangte italienische Gebiet in Oesterreich hervor. Zuerst wurde Oester reich-Ungarn genötigt, eine über das türkische Balkangebiet hin ausgehende Interpretation des Kompensalionsartikels anzu- erkennen, dann rückte man unmittelbar mit dem Berlangen nach nationalen Kompensationen aus österreichischem Be-

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1916
¬Der¬ italienische Irredentismus : sein Entstehen und seine Entwicklung vornehmlich in Tirol
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Pagina 254 di 416
Autore: Mayr, Michael / von Michael Mayr
Luogo: Innsbruck [u.a.]
Editore: Tyrolia
Descrizione fisica: XI, 346 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: s.Irredenta
Segnatura: D II 102.136 ; D 2.895 ; 2.895 ; II 102.136
ID interno: 95836
Mhen Sie in die Krim; denn da geht die MorgLnröte Wr Italien auf? Das war der erste Alarmschutz gegen Oesterreich, der die Einleitung zu den Kämpfen für die Befreiung Lombardo-Venetiens und zur Beraubung Oesterreichs in den Jahren 1859 und 1866 bildete. Der Bund mit Napoleon II I. und England wurde von Cavour immer enger geschlossen. In der Sitzung des Pariser FLiedenskongresses vom 3. April 1856 schnitt der Vertreter Frankreichs gegen Oesterreich die italie nische Frage an. König Viktor

Emanuel wurde damit feierlich vor ganz Europa zum Führer der italienischen Einigungsbewegung erklärt. Von diesem Augenblick an begann auch Piemont die Vorbereitungen zum Kriege gegen Oesterreich, dessen Ausbruch Graf Cavour schon damals richtig für das Jahr 1859 vorausfagte. Sein berühmter Besuch bei dem Kaiser Napoleon zu Plombiöres am 20. Juli 1868 brachte die Bereinbarum gen, die Zum Kriege Men Oesterreich führten, um es aus Italien zu vertreiben. der Einigung Italiens und galt in Wülschtirol

gleichfalls als Vorkämpfer für die Befreiung von Oesterreich. Sofort nach sei nem Tod im Jahre 1858 wurde deshalb auch in. Wülschtirol für ein Rosmini-Denkmal gesammelt, das jedoch erst im Jahre 1878 in Rovereit errichtet werden konnte. Als im Jahre 1863 das SWMrige Erinnerungssest an das Trienter Konzil feierlich be gangen wurde, ließen die Irredentistenführer Dr. Anton Ballista, Vizedürgermeister von Rovereit, und Kajetan Graf Manci das kirchlich verbotene Werk Rosminis: Die fünf Wunden der hei ligen

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1916
¬Der¬ italienische Irredentismus : sein Entstehen und seine Entwicklung vornehmlich in Tirol
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Pagina 295 di 416
Autore: Mayr, Michael / von Michael Mayr
Luogo: Innsbruck [u.a.]
Editore: Tyrolia
Descrizione fisica: XI, 346 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: s.Irredenta
Segnatura: D II 102.136 ; D 2.895 ; 2.895 ; II 102.136
ID interno: 95836
reichischer Gebiete zur Sprache. Der italienische Ge sandte bemühte sich in vertraulichen Gesprächen auf die angeblich ganz italienische Bevölkerung Wälsch- tirols, auf ihr so oft und so stürmisch bekundetes Ver langen nach Bereinigung mit Italien und auf die mili tärische Wertlosigkeit dieses Gebietes für Oesterreich, das es erst durch sehr kostspielige Festungen schützen müsse, hinzuweisen. Auch mit einer Geldentschädigung für Wälschtirol versuchte es Italien. Schließlich

und die Adrrastellung Oesterreichs und des alten Deutschen Reiches treu gehütet. Dieses Ge biet spielt für Oesterreich eine ähnlich wichtige Rolle wie für Deutschland das linke Rheinufer. BiellLicht hätte Oesterreich auch die Mineiolinie und das wichtige Festungsviereck behaupten können, wenn es sich rechtZeitig auf eine Teilung seines Einflusses in Deutschland mit dem emporstrebenden Preußen ein gelassen hätte. Doch Erörterungen hierüber sind für den Historiker eine müßige Frage. Das eigentliäK Opfer

des Bruderkrieges im Jahre 1866 waren die Deutschen in Oesterreich, die nunmehr, vom alten Reiche tosgerissen, ihren politischen Schwerpunkt in

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Libri
Categoria:
Giurisprudenza, politica
Anno:
1901
Heimatrecht und Zuständigkeit : mit vorzüglicher Rücksicht auf Tirol ; als Anhang das geltende Heimatgesetz vom 2. Dez. 1863 mit dem durch das Gesetz vom 5. Dez. 1896 erfolgten Abänderungen
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Pagina 41 di 73
Autore: Zekely, Edmund / Edmund Zekely
Luogo: Innsbruck [u.a.]
Editore: Lampe
Descrizione fisica: 71 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Tirol ; s.Heimatrecht
Segnatura: I 105.381
ID interno: 203282
— 40 Theile jetzt zu Tirol gehören, im Jahre 1754 noch mcht Theile von Oesterreich. Bei der Einverleibung ■biefêï Gebiete in Tirol im Jahre 1603 würbe zwar ungeordnet, die im Dion erebeiner und Pusterthaler Kreise damals in Geltung gestandenen politischen Verordnungen -auch in den Gebieten von Brixen und Trient einzu- Mhren, die Publikation der allerhöchsten Resolution ist in diesen Gebieten aber nicht erfolgt und die Resolution -erlangte demnach in ihnen auch leine Wirlsamleit. Im Nebrigen

umfaßte ihr Geltungsgebiet alle im Jahre 1754 zu Oesterreich gehörigen Provinzen und sie blieb 'in Tirol und Vorarlberg bis 20. März 1849 in Wirlsamleit. 2. Das Konslripti ons- und Rekrutirungs- patent vom 25. O l t o b e x 1804. Dieses Patent galt nur in den sogenannten alt- lonslribirten Provinzen, d. h. in den gegenwärtigen -Kronländern Ober- und Nieder - Oesterreich, Böhmen, Mähren und Schlesien, 'Galizien, Bulmvina, Steier- marl, Kärnten, Kram und das Küstenland, mit Aus nahme von Triest

— letztere vier Provinzen zusammen- -gcfaßt unter dem Namen Inner-Oesterreich. Dagegen Halt es nicht in Triest, Dalmatien, Tirol und ^Vorarl berg und Salzburg. Es hatte nach seinen Eingangs- Morten den Zweck, die gesammte Bevölkerung, insbe sondere mit Rücksicht auf die Erhaltung der Monarchie, im allgemeinen Vertheidigungszustand, in steter Ueber- stcht zu halten. Es wurde deshalb in die Konskriptionstabelle nicht nur die wehrpflichtige, sondern die ganze BeVAlerung ausgenommen. In den einzelnen

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1916
¬Der¬ italienische Irredentismus : sein Entstehen und seine Entwicklung vornehmlich in Tirol
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Pagina 306 di 416
Autore: Mayr, Michael / von Michael Mayr
Luogo: Innsbruck [u.a.]
Editore: Tyrolia
Descrizione fisica: XI, 346 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: s.Irredenta
Segnatura: D II 102.136 ; D 2.895 ; 2.895 ; II 102.136
ID interno: 95836
* des folgenden Jahres (1877) Ersuchte der Präsident der italienischen Abgeordnetenkammer Franz Crispi, als für Oesterreich-Ungarn die Erwerbung von Bos nien und Herzegowina in Aussicht stand, bei einem Besuche in Gaslein Bismarck für K o m p e n f a - t i onen Zu gewinnen; denn Italien könne nicht er lauben, sagte Crispi, daß Oesterreich diese Lander besetze, ohne daß Italien selbst bessere Grenzen er halte. Crispi meinte nebenher, Gastein bezeichne für ihn die wahre Grenze Deutschlands in den Alpen

. Bis marck Mer lehnte unzweideutig ab. Selbstverständlich fanden die italienischen Kompensationsforderungen, die jetzt zum erstenmal austauchten und die Crispi auch in Wien zur Sprache brachte, in Oesterreich keine gün stige Ausnahme. Italien wagte infolgedessen aus dem Berliner Kongresse im Sommer 1878 solche Ansprüche nicht anzumelden und begnügte sich auf den Wert von Tunis für Italien hinzuweifen. Man erfand dort überall die Ergebnisse des Ber liner Kongresses als eine schwere politische Niederlage

, weil man die von Oesterreich-Ungarn erhofften Kom- Mnsationen nicht erhalten hatte. Die Inedentisten

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1916
¬Der¬ italienische Irredentismus : sein Entstehen und seine Entwicklung vornehmlich in Tirol
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Pagina 346 di 416
Autore: Mayr, Michael / von Michael Mayr
Luogo: Innsbruck [u.a.]
Editore: Tyrolia
Descrizione fisica: XI, 346 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: s.Irredenta
Segnatura: D II 102.136 ; D 2.895 ; 2.895 ; II 102.136
ID interno: 95836
330 \ lung Oesterreichs galt in Italien als noch selbstvsrständ- I licher wie in Frankreich und England. Was die Donau- ,^j Monarchie schädigen konnte, wurde mit besonderer Vor liebe gefördert. Man hielt sich mit Oesterreich mehr ver feindet als verbündet. Hauptsächlich die Presse und die Schule waren neben den Vereinen die Pflanzstätten des grimmigsten Hasses gegen Oesterreich.* Die italienischen Staatsmänner hatten sich inzwischen durch ihre Sondervereinbarungen mit den sich unter Englands

Führung allmählich zusammenschließenden Feinden der europäischen Mittelmächte vom ursprüng lichen Inhalte des Dreibundgedankens mehr und mehr entfernt. Oesterreich-Ungarn hatte im Jahre 1887 zur Zeit der großen Balkankrise durch den neuen Artikel 7 des Dreibundvertrages zusammen mit England Italien als feste Stütze gegen die russischen Balkangelüste zu ge winnen versucht. Kaum ein Jahrzehnt darnach, 1896, «fahren wir durch die Enthüllungen Bismarcks, daß Rußland an Italien Triest, Frankreich

ihm das „Iren- tino“ cmgeboten habe, wenn es in einem Kriege Ruß lands gegen Oesterreich und Deutschland an Rußlands Seite trete. Damals lehnte Italien noch unbedingt die sen Treubruch ab. Als sich bald darauf die deutsch-eng lische Spannung zuerst geltend machte, begann es sein enges Berhättnis im Dreibunde bereits zu lockern und sich mit Hilfe Englands und Frankreichs auf dm Ge winn von Tripolis vorzubereiten. Kurz darauf scheint ®) Die Entwicklung und stete Verschärfung dieser irredentisti- schen

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1916
¬Der¬ italienische Irredentismus : sein Entstehen und seine Entwicklung vornehmlich in Tirol
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Pagina 344 di 416
Autore: Mayr, Michael / von Michael Mayr
Luogo: Innsbruck [u.a.]
Editore: Tyrolia
Descrizione fisica: XI, 346 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: s.Irredenta
Segnatura: D II 102.136 ; D 2.895 ; 2.895 ; II 102.136
ID interno: 95836
erhalten?) Seit der bosnischen Annexionskrise im Jahre 1908 trat die irredentistische. Bewegung mit ihren alten Zielen überall noch offener und mit größter Ge hässigkeit! hervor. Fe krampfhafter sich der österrei chisch-ungarische Minister des Aeutzeren Freiherr von Achrenthal den Irredentismus totzusagen bemühte, um so zweideutiger wurde die Haltung Italiens, umso häu figer wurden seine Klagen wegen der angeblich schlech ten Behandlung der Italiener in Oesterreich, die Grenz- * Zwischenfälle

„La Preparazione?, arbeiteten ohne Scheu auf einen neuen Krieg gegen Oesterreich hin, den vierten Befreiungskampf, wie man ihn nannte. Es war klar, daß der Irredentismus allmählich wiederum die eigentliche treibende Kraft der italienischen Politik, nunmehr unter dem sicheren Schutze des Drei- bundes, geworden war. *) Italien war auch die einzige europäische Großmacht, welche im Jahre 1909 für die Anerkennung der Annexion Bosniens von Oesterreich-Ungarn eine Entschädigung erzwang, indem es die Einstellung

der durch Oesterreich-Ungarn ausgeübten Seepolizei in den montenegrinischen Gewässern durchsetzte. Es hatte da mals sogar schon die Emberusungskarten für seine Armee gegen den Bundesgenossen drucken lassen.

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1916
¬Der¬ italienische Irredentismus : sein Entstehen und seine Entwicklung vornehmlich in Tirol
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Pagina 287 di 416
Autore: Mayr, Michael / von Michael Mayr
Luogo: Innsbruck [u.a.]
Editore: Tyrolia
Descrizione fisica: XI, 346 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: s.Irredenta
Segnatura: D II 102.136 ; D 2.895 ; 2.895 ; II 102.136
ID interno: 95836
wodurch wenigstens die Neutralität Frankreichs gegen die Abtretung Veneliens an Napoleon beim Friedens schlüsse und der mögliche Wiedergewinn des alten Erb landes Schlesien sür den Fall eines Sieges über Preu ßen in Aussicht gestellt wurde. Man kann Oesterreich diese Politik der Selbsterhaltung gegen die von Italien und Preußen drohenden Gefahren nicht verdenken. Die Auflösung des Deutschen Bundes durch Preußen, die am 14. Juni ausgesprochen wurde, barg für Oesterreich auch die Gefahr weiterer

Gebietsverluste. In Italien wurde diese längst erwartete Auflösung mit Jubel be grüßt, weil man nunmehr endlich, nachdem man sich den Besitz Denetiens schon für alle Fälle gesichert hatte, hoffen durfte, auch die bisher dem Deutschen Bunde zu gehörigen Gebiete in Wälschtirol und an der Adria zu gewinnen. Italien hatte bei den Bündnisverhandlungen mit Preußen von allem Anbeginn alle Oesterreich unter worfenen Gebiete bis zu den Alpenkämmen gefordert. In diesem Sinne halte das Buch von Sigmund Bon- figlw

» Italia e Confederazione germanica, Turin 1865“ und eine andere Schrift desselben Autors in historischen und rechtlichen Ausführungen vorgearbeitet. Lorenz Graf Festi hatte ein paar Monate später in einer wei teren Schrift (Ancora del Trentino, Turin 1866) statt der phantastischen Vogelscheuche des Deutschen Bundes ein Bündnis zwischen Italien und den deutschen Staa ten gegen Oesterreich und die Aufteilung Tirols zwi schen Italien und Bayern verlangt. Bismarck, der am Rheine deutsches Gebiet

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1916
¬Der¬ italienische Irredentismus : sein Entstehen und seine Entwicklung vornehmlich in Tirol
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Pagina 348 di 416
Autore: Mayr, Michael / von Michael Mayr
Luogo: Innsbruck [u.a.]
Editore: Tyrolia
Descrizione fisica: XI, 346 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: s.Irredenta
Segnatura: D II 102.136 ; D 2.895 ; 2.895 ; II 102.136
ID interno: 95836
Rußland zu Raceonigi seine Balkaninteressen gegen Oesterreich gesichert halte. Den leitenden Staatsmännern der Mittelmächte mußte es seit langem klar sein, daß die Festhaltung Italiens am Dreibunde nur noch eine unsichere Rückendeckung bedeuten konnte, die aber wegen der Uebermacht der Feinde bis zum äußersten zu bewahren notwendig er schien.*) Als die habsburgische Monarchie durch den Ausbruch des großen Krieges in eine bedenkliche Zwangslage ge raten war, hetzte der trefflich organisierte

Jrredentismus, der schon durch die geschilderten Verhältnisse der äußeren Politik Italiens eine treibende Kraft geworden war, in wüstem Kriegsgeschrei solange gegen Oesterreich-Ungarn, bis die italienische Beutegier wie in den Jahren 1859 und 1866 den Augenblick für gekommen erachtete, die Maske des Freundes vollends abzuwerfen. Der Arti kel 7 des Dreibundvertrages, der sich nach Wortlaut und Sinn niemals auf ein Kompensationsrecht aus altöster reichischem Gebiete beziehen konnte, wurde als Handhabe benützt

, um das bedrängte Oesterreich-Ungarn zu zwin gen, nicht etwa die Bundeshilse, sondern die bloße Neu tralität Italiens durch die Erfüllung des Mazzinischen Irredenta-Programms zu erkaufen. Deutschlands diplo matische Vermittlung glaubte erreichen zu können, daß i sich die Erpressungspolitik des „sacro egoismo“, wie sie das italienische Freimaurertum, der Kern und die trei bende Kraft der Jrredsnia, verlangte, nur mit einem *) Wohl <ms diesem Grund-e mutzten die Mittelmächte auch den im September 1911 von Italien

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