.- (Studientagung der Südtiroler Hochschülerschaft ; 1 - 11. 1957 - 1967).- (¬Der¬ Fahrende Skolast : Sondernummer)
Gruber mit seiner überzeugenden Heftigkeit den Standpunkt Oesterreichs vertreten hatte, die großen Vier das Schicksal Südtirols gegen unseren, Willen be siegelt. Nicht nur der Anschluß an Oesterreich wurde nicht bewilligt, sondern auch das Selbstbestimimungsrecht wurde nicht anerkannt, Die Volkspartei war sich klar, daß, wenn nicht noch ein besonderer Schritt gemacht werde, das Schick sal Südtirols wieder vielleicht so, wie im Jahre 1919, be siegelt würde, daß das Land bei Italien bleibt
Herr Schöffel, ein Wiener, der in der A. M. G. in Brixen die Situation Südtirols schon kennengelernt hatte. Nachdem die Italiener von dieser Absicht Wind bekommen hatten, war es notwendig, über die Berge zu gehen, und so landeten wir in Innsbruck. Dort waren einige Schwierigkeiten mit dem Paß. Den Aufenthalt in Innsbruck benutzten wir, um im Kreise der Nordtiroler und auch der Vertreter der Oesterreichisehen Regierung die Probleme zu erörtern, sei es von unserem Standpunkt Oesterreich gegenüber
von Südafrika, den General Smuts, von dem wir wuß ten, daß er, der auch den Freiheitskampf im Burenkrieg ge führt hatte, am meisten Verständnis für uns aufbrachte; es zeigte sich, daß er unsere Situation genau kannte. Er hat uns aber gleich erklärt, daß nichts anderes mehr z.u erhoffen wäre, als eine Autonomie auf Grund eines Vertrages zwischen Ita lien und Oesterreich, da alle anderen Schritte ganz umsonst sein würden. Auch, bei allen anderen Delegationen hat sich dasselbe Resultat für uns ergeben
uns letzten Endes immer eingewendet, daß ja sogar Triest nicht- an Italien komme. Es gehe nicht mehr anders, Südtirol sei nicht mehr zu retten. In zweiter Linie war es die Einstellung Rußlands. Rußland hatte in all diesen Vorverhandlungen der großen Vier uns gegenüber stets einen absolut negativen Standpunkt eingenommen. Wahrscheinlich wohl deshalb, weil Rußland sich in Südtirol für die Zukunft einen Zankapfel zwischen Oesterreich und Italien kreieren wollte. Dazu kam die Haltung der Labourregierung
in Eng land. Die Labourregierung war sehr freundlich gegenüber Rußland eingestellt, weil sie hoffte, gleich nach dem Krieg mit Rußland in ein großes Geschäft zu kommen. Daher war der einzige Lichtblick in England eine Gruppe von ungefähr 3 90 Abgeordneten konservativer wie liberaler Parteirichtung, die für unser Selbstbestimmungsrecht, zuerst auch für den Anschluß an Oesterreich, um das Unrecht vom. Jahre 1919 wieder gutzumachen, eingetreten waren, und die' für uns in direkt von größter Unterstützung