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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1904
¬Der¬ Deserteur oder ehre Vater und Mutter : Schauspiel in 4 Akten
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Pagina 32 di 56
Autore: Unterweger, Leopold / von Leopold Unterweger
Luogo: Bozen
Editore: Selbstverl.
Descrizione fisica: 56 S. : Notenbeisp.
Lingua: Deutsch
Segnatura: II 61.970 ; 2.416
ID interno: 74166
Oberst: Aber man hätte es mir früher melden sollen. Es sind ja schon mehr als 14 Tage vorüber, daß der Mann seine Strafe überstanden hat. Halchtm.: Herr Oberst! Die Sache ist mir erst durch einen seiner Kameraden Zu Ohren gekommen. Es kommt mir sonderbar vor, der Mann war sonst immer sehr brav und hat während seiner bereits zehnjährigett'Dienst leistung noch nie eine Strafe bekommen und jetzt Deserteur und so eine verdächtige Äußerung. Oberst (gehr auf und nieder. Nach einer Pause)* „Gottlob

, es ist vor bei, der Vater ist gerettet !" Was das zu bedeuten hat, läßt sich schwer entZiffern. Hauplm.: Wünschen Herr Oberst, daß ich den Mann zum Auditor schicke? Oberst: Nein! (Geht aus und nieder ; zu sich) : Ich wollte seine Strafe in etwas mildern, aber um ein abschreckendes Beispiel aufzustellen, was besonders bei dem jetzigen Zeitpunkte notwendig ist, konnte ich nicht. (Zmn Hauptmann): Ist der Mann vom Hospital Mückgekehrt? Harrptm.: Seit gestern befindet er sich wieder in der Kaserne. Oberst: Rufen

Sie Ihre Ordonnanz. HäUPtM. (geht zur Türe und ruft): Holzer! ' ' .8* SßeUK. Die Vorigen. Holzer. - Holzer (tritt aus und salutiert). Oberst: War Er auch zum letzten Spießrutenlaufen kom mandiert? . HOlzer:- Zu dienen, Herr Oberst! Oberst: Wie ich höre, soll sich Kranz nachher verdächtig geäußert haben; hat Er auch was gehört? . HÄzer: ,Ja, Herr-Oberst! Oberst: Sage Er mir genau und umständlich, wie sich die Sache verhielt. HOher: Als Kranz den vierten Gang vollbracht hatte, trat.er leichenblaß aus unseren

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1904
¬Der¬ Deserteur oder ehre Vater und Mutter : Schauspiel in 4 Akten
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Pagina 34 di 56
Autore: Unterweger, Leopold / von Leopold Unterweger
Luogo: Bozen
Editore: Selbstverl.
Descrizione fisica: 56 S. : Notenbeisp.
Lingua: Deutsch
Segnatura: II 61.970 ; 2.416
ID interno: 74166
34 .... Oberst: So will ich Seinem schwachen Gedächtnis zu Hilfe kommen. Was wollten seine Worte: „Gottlob, es ist vorbei, mein Vater ist gerettet", bedeutend Josef (senkt den Kopf). Oberst (barsch): Alle Donnerwetter! Auf mit dem Kopf! JOsef (bebt dm Kopf in die Höhe). Oberst (t<ft«t): Frisch heraus, wehe Ihm, wenn Er mich zu belügen wagt! Josef: Weil es schon so sein muß (PE^ so soll's in Gottes Namen heraus. Gelogen habe ich nie und werde auch jetzt nicht lügen. Oberst (ungeduldig

): Also vorwärts, zur Sache! Josef: So hören denn, Herr Oberst! Ich hatte schon zehn Jahre mein Vaterhaus nicht gesehen. Jetzt kam ich endlich eines Tages aus Besuch. Mutter und Bruder find nicht mehr, die liegen längst unter der Erde, den Väter treffe ich als 70jährigen Greis mit weißen Haaren. Er klagt mir sein Bedrängnis und weiß sich nicht zu Helsen. Er soll binnen 24 Stunden 20 Gulden zahlen, sonst wird er vom Amtmanne in den Kerker geworfen. Oberst: Ist denn Sein Vater so arm? Josef: Sehr arm, Herr

Oberst! Nichts hat er als eine elende Hütte, die kein Mensch kaufen möchte und eine Kuh, von der er leben muß. /Oberst: Weiter. - Josef: Herr Oberst! Die Tränen stürzten dem einsamen, hilflosen Mann in den Sand, als er mir seinen Jammer schilderte. Beim Wiedersehen eine solche Not! Herr Oberst, das . tat mir weh ins innerste Gemüt. Wie Lange wird's denn mit ihm noch dauern? Drei bis vier Jahre noch, dann wird's heißen: einrücken! Da habe ich mir den Kopf zerbrochen, wie ihm denn zu helfen wäre

, endlich kam mir-der Gedanke — " Oberst: Nun also???. Josef: Vater, sag ich, einer von unserem Regiment will in der nächsten Nacht desertieren; zeigt das dem Richter an. Ihr bekommt dafür die bestimmten 24 Gulden.

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1904
¬Der¬ Deserteur oder ehre Vater und Mutter : Schauspiel in 4 Akten
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Pagina 41 di 56
Autore: Unterweger, Leopold / von Leopold Unterweger
Luogo: Bozen
Editore: Selbstverl.
Descrizione fisica: 56 S. : Notenbeisp.
Lingua: Deutsch
Segnatura: II 61.970 ; 2.416
ID interno: 74166
Oberst: Mir dürft Ihr es schon sagen. Ich bin der - Dßerft. des Regimentes, bei dem Euer Sohn sich be findet. Kranz: Ja, Herr Oberst! Ich habe einen Deserteur an gezeigt — Hab' auch schon die 24 Gulden bekommen. Gott vergelt's Ihnen. Oberst: Wißt Ihr, wer der Deserteur war? Habt Ihr ' nichts gehört in Eurer Gegend? Kranz: Nein, i verlang es auch nöt zu wissen. Ein gott vergessener Mensch muß es jedenfalls gewesen sein. Oberst: Wer weiß ! Man soll nicht so schnell urteilen

. Weil Ihr es denn schon nicht wißt, so sollt Ihr es von mir erfahren. Der Deserteur war Euer Sohn. Kranz: Sie. müssen es mir nöt übel nehmen, aber das kann nöt sein. Mein Sohn ist es ja, der mir den Deserteur verraten hat. Oberst: Ich werde es aber doch wissen. , Kranz: Mit Berlaubnis, Herr Oberst. Es wird vielleicht ein anderer sein Beim Regiment, der Kranz heißt; aber der Josef Kranz, mein Sohn, ist es nöt. — Eben so gewiß nöt, als ich weiße und nit schwarze Haare auf dem Kopf Hab'. ' Oberst: Es ist nur ein Kranz

bei meinem Regiment und. der ist Euer Sohn. Kranz ungläubig): Aber Herr Oberst, not für ungut, aber der Josef Kranz kann's durchaus nicht gewesen, sein. Mein Sohn wird doch keinen Deserteur machen Wüllen und von mir ausdrücklich verlangen, daß i ihn beim Richter anzeigen soll. Oberst: Er hat es getan. Der Josef Kranz, Euer Sohn, ist der Deserteur. Er hat, damit Ihr nicht in den Kerker geworfen werdet, die Strafe des Spießruten laufens erlitten. - .. Kranz (sinkt auf die Bank hin; streckt die Hände über den Kopf

zusammen und fängt lam zu weinen an): HimmelvotLi', barmherzigerHimmel- voter! Oberst: Er hat es aus Liebe zu Euch getan! Seid stolz auf einen solchen Sohn!

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Giornali e riviste
Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Pagina 7 di 16
Data: 18.07.2003
Descrizione fisica: 16
Der Oberst und das Würstchen Carabinieri-Oberst Giovanni Antolini verlässt nach drei Jahren Südtirol in Richtung Padua. Wer ist dieser leidenschaftliche „Bulle“, dem bei einer Lesben-Show schon mal die Spucke iveggeblieben ist, der es geschafft hat, Max Leitner zu demütigen - und der einen bösartigen Tumor besiegt hat? Ein Portrait. vvaltschaft archivierte den Fall. FVüher, als er noch in Messina oder Palermo tätig war, hätte er gar nicht die Zeit gehabt, sich in eine Lesben-Show zu verirren

. Dort hatte er mit Leuten zu tun, die wegen 50.000 Lire schon mal jemanden niederknallen. Und ge rade die Möglichkeit, bei vorder gründig banalen Delikten wie etwa bei Wohnungseinbrüchen eine „bella indagine“ machen zu können, hat Antolini während sei ner drei Jahre in Südtirol faszi niert. Der Oberst: „Der Sicher heitsgrad hier in Südtirol ist so hoch, dass die Sicherheitsbehör den auch die Zeit finden, die Kleinkriminalität zu bekämpfen.“ Giovanni Antolini hat aber auch die Kehrseite der Paradies-Me daille kennen

gelernt: „Hier lebt Carabinitri-Oberst Giovanni Antolini: In Uniform zur Chemotherapie Häflting Max Leitner: „Warum haben Sie mich so qedemütigt?" Von Artuk Oüerhofer S eine Dienstwaffe ist die blumige Sprache. Und wenn Giovanni Antolini da von Gebrauch macht, muss selbst ein Kaliber wie Max Leitner in Deckung gehen. Der Carabinieri- Oberst tat Leitner, als der noch auf der Flucht war, in Zeitungsin terviews als kleines Würstchen, als eine „mezza tacca“ ab. Und er kratzte am Image des schönen Max

: „Vent’anni fa“, so Oberst Antolini, „ero figo anch’io.“ Als Max Leitner nach seiner Ver haftung in der Carabinieri-Ka- serne in Bruneck den wortgewal tigen Oberst erblickte, zeigte sich erst das wahre Ausmaß der Kränkung. „Warum haben Sie mich so gedemütigt?“ fragte Leitner den ranghohen Offizier. Mit dieser netten Anekdote und der „persönlichen Genugtuung über Leitners Verhaftung“ im Gepäck verlässt Oberst Giovanni Antolini zum 25. Juli Südtirol in Richtung Padua. Der 52-jährige Oberst aus S. Anna

“, schwärmt der Oberst. Genau die sen Handschmuck, so verrät der Carabinieri-Oberst kleinlaut, habe er seinerzeit dem unter Ma fia-Verdacht geratenen Ex-Mini ster Calogero Mannino umgelegt. Das war, als Antolini in den 90er- Jahren bei der Carabinieri-Son- dereinheit ROS in Palermo tätig war. „Aber Mannino ist dann frei gesprochen worden“, fügt der Oberst der Korrektheit halber zu. Rückschläge dieser Art gehören zum Leben eines Staatsdieners. Das hat Giovanni Antolini auch in Bozen erfahren. Einmal geriet

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Giornali e riviste
Unterinntaler Bote
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Pagina 9 di 14
Data: 08.05.1908
Descrizione fisica: 14
, wie sie damals bet der Feier des großen Looses aus dem dunklen Schacht zu Tage gefördert worden waren. — Herr Walter kam nicht blos mit dem Bürgermeister, er kam in der letzten Zeit auch vielfach al lein, und der Oberst, dem jede vernünftige Gelegenheit zur Verscheuchung der langen Weile erwünscht war, nahm ihn freundlich auf. Sie gingen mit einander auf die Jagd, wobei Herr Walter die angenehme Seite entwickelte, keine Bäume zu schießen, obwohl er einen Hasen auch gern mit nach Hause nahm; sie ritten

miteinander auf die Besitzun gen ; der Advokat hatte K-nntnis von der Ökonomie, er gab dem Obersten manchen brauchbaren Wink. Kurz, sie waren öfters beisammen, und der Oberst schätzte den Advo katen. — Heute war das Wetter zu unfreundlich und der Oberst behielt seinen Gast im Zimmer. Sie hatten schon lange bei einander gesessen, aber das Gespräch wollte nicht recht in Gang kommen; der Advokat schien etwas auf dem Her zen zu haben; so däuchte es wenigstens dem Oberst. „Herr Walter", sagte der Oberst

endlich in seiner freimütigen Weise, um der Sache eine andere Wendung zu geben, was fehlt Ihnen eigentlich heute ? Sie sind gar nicht im Züge? Haben Sie einen großen Prozeß verloren? „Das nicht", sagte der Advokat bedächtig und den Oberst von der Seite anschauend, aber ich bin ini Begriff, einen großen schwerwiegenden Prozeß zu wagen — und ich fürchte, daß ich ihn verliere." „Sie gewiegter Mann des Rechtes", entgegnete der Oberst, „was Sie unternehmen, das gelingt Ihnen auch immer. Mir ist nicht bange

für Sie. Darf ich wissen, um was es sich handelt?" „Sie vor Allem dürfen es wissen und müssen es mis sen, denn gerade Sie sind bei dem Prozesse nahe beteiligt." „Da bin ich doch neugierig, was das ist." „Herr Oberst, darf ich frei und ohne Rückhalt sprechen?" „Sie wissen, mein lieber Walter, wenn wir unter uns sind, habe ich es am liebsten, wenn Sie den bedächti gen Advokaten zu Hause lasten." „Sie haben Recht Herr Oberst, und vertrauensvoll will ich mich Ihnen eröffnen. Sie kennen mich als Mann von Ehre

und Solidität?" „Ich schätze Sie als solchen." „Run auch einem Manne von Ehre und Solidität kann etwas Menschliches passieren. Herr Oberst, ich 'habe mich in Ihre Tochter verliebt, — grab heraus, wie Sie gewohnt sind, zu sprechen — Herr Oberst, würden sie mir dieselbe zur Frau geben?" „So! so!" sagte der Oberst, blies starke Züge aus seiner Pfeife und rückte unruhig hin und her. „So! so!" wiederholte er nach einer Weile, — „Sie wollen meine Louise heiraten? Es koinmt mir etwas un erwartet

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1904
¬Der¬ Deserteur oder ehre Vater und Mutter : Schauspiel in 4 Akten
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Pagina 31 di 56
Autore: Unterweger, Leopold / von Leopold Unterweger
Luogo: Bozen
Editore: Selbstverl.
Descrizione fisica: 56 S. : Notenbeisp.
Lingua: Deutsch
Segnatura: II 61.970 ; 2.416
ID interno: 74166
81 3 I; l I f ■■ t'- t l s ' £'■ ... i:y Oberst: Du hast nicht nur dein Geld verspielt — Edmund (bittend): Vergib, Vater! Oberst: Du hast sogar um deinen Vater, um dich selbst, um dein zeitliches und ewiges Wohl gespielt. Wehe dem, der spielt. Er ist nahe daran ein Betrüger zu werden. Edmund! So mancher junger Mann, der an gesehen war und manche Würde bekleidet hatte, sitzt im dunklen Kerker; und was ging seinem Verbrechen voraus? Er war Spieler! Merke dir das Sprichwort: Läßt

du dich vom Teufel bei einem Haare fassen- so gehörst du sein auf immer/ Edmund: Verzeihung, Vater! Ich wurde dazu verleitet. Vergib, mir nur diesmal noch, es war das. erstemal und gewiß, es soll mit Gottes Hilfe auch das letztemal gewesen sein. 6. Szene. Die Vorigen. Johann. Johann (tritt auf): Herr Oberst, Herr Hauptmann Burger . ist draußen und wünscht vorgelassen zu werden, Oberst: Gut, Edmund, für diesmal will ich dir deinen Leichtsinn noch vergeben. Merke dir aber, was du deinem Vater gelobt hast

. Es soll das letztemal sein, denn ein Zweitesmal würdest du an mir keinen so guten Vater mehr finden; und nun gehe an deine ■ Arbeit! (Zu. Johann): Hauptmann Burger soll eiittreten! Johann: Sehr wohl, Herr Oberst! (m.) 7. Szene. Oberst. Edmund. Hauptmann Burger. Hauptm. (tritt dH, bleibt bei der Türe stchen und salutiert). Oberst: Was ist vorgefallen? Hanptrn.: Herr Oberst, melde gehorsamst, daß der bewußte Deserteur Kranz nach dem letzten Spießrutenlauf die verdächtige Äußerung fallen ließ: „Gottlob

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Unterinntaler Bote
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Pagina 9 di 12
Data: 10.04.1908
Descrizione fisica: 12
Hlntertzattungs - Meikrge Ein unverbesserlicher Schelm. Humoreske von P. W. In wenig Minuten saß er in dem Wagen. „Wohin? Herr Oberst!" fragte der Kutscher demütig. „In die Stadt, zum Bürgermeister", war die Ant wort. Der Bürgermeister mar zu Hause. Er war nicht in seinem Amtslokale, sondern in seinem Privat-ArbeitSzimmer, und las die Zeitung und rauchte behaglich eine Pfeife Tabak dazu. Da klopfte es und ehe er noch Herein! gesagt, stand der Oberst schon vor ihm. Noch war er kaum mit beiden

Füßen imZimm er, da fuhr er schon los: „Da schlag doch ein millionenfaches Donnerwetter drein! So etwas mir altem Manne! Aber so wahr ich Sittenfeld heiße, es soll gerochen werden!" „Aber ich bitte Sie, Herr Oberst", sagte der Bürger meister höflich, „Sie sind außer sich; wollen Sie nicht die Güte haben, mir mitzuteilen, wer Sie beleidigt hat, und vor allem wollen Sie nicht gefälligst Platz nehmen? „Haben Sie das heutige Kreisblatt nicht gelesen?" fragte der Oberst. „Noch nicht", antwortete

werden würden, so stände sicherlich nichts davon im Kreisblatte". „Ei was Danksagung", polterte der Oberst, „es han delt sich hier nicht um Danksagung, sondern um Druckfehler." „Ich verstehe Sie nicht, Herr Oberst". „Donnerwetter, Sie werden doch wohl wissen, was ein Druckfehler ist" ? „Wohl weiß ich das, Herr Oberst gleich wohl verstehe ich Sie nicht". „Nun, dann will ich's Ihnen sagen, wenn Sie'S noch nicht gelesen haben: Ich habe das große Loos gewonnen, aber mit Druckfehler! Und das wiffen sie wirklich

noch nicht"? „Nun, dann bitte ich um Entschuldigung", sagte der Oberst ruhiger, „ich glaubte, Sie hätten es schon neulich gewußt. Ich Hab' das dumme Blatt in der Tasche; da lesen Sie selbst". Der Bürgermeister las. „Ist das nicht schändlich"? fragte der Oberst. „Es ist in der Tat recht verdrießlich", sagte der Bürgermeister, „und ich kann mir Ihren Zorn wohl er klären. Wenn es noch eine Kleinigkeit wäre, — aber so das große Loos durch einen armseligen Druckfehler zu ver lieren". „Zu gewinnen, muß es heißen, Herr

laffen". — „Meinen Sie denn", antwortete der Oberst fast zor nig, „ich wollte haben, daß im nächsten Kreisblatte stände: die Geschichte vom Obersten Sittenseld und seinem Ge schenke ist auch ein Druckfehler? — Was der alte Oberst einmal gegeben hat, das nimmt er nicht zurück, auch wenn er ein Narr gewesen, als er es gab. Aber, was ich for dere, Herr Bürgermeister, das ist strenge Untersuchung und Bestrafung des Schuldigen. Versprechen Sie mir das" ? „Leider wird dabei nicht viel herauskommen", ant

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1904
¬Der¬ Deserteur oder ehre Vater und Mutter : Schauspiel in 4 Akten
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Pagina 44 di 56
Autore: Unterweger, Leopold / von Leopold Unterweger
Luogo: Bozen
Editore: Selbstverl.
Descrizione fisica: 56 S. : Notenbeisp.
Lingua: Deutsch
Segnatura: II 61.970 ; 2.416
ID interno: 74166
Schau, aber schau jetzt die Kuh! Jetzt hält' i das - arme Vieh vor lauter Freud bald zu tränken vergessen. (Geht ins Hans; kommt mit einem Wassergefötz zurück): Mart Itl Uvch ein bißt, i komm geschwind wieder! (Geht zum Brunnen. Beim Eintritt ins Haus): Daß Gott erfcmt ! ist wohl ein recht rarer Bua! Der arme Josef, der gute Josef. (Tritt inS Haus.) 7. Szeire. Oberst. Leutnant Josef Kranz. Johann. Oberst: Herr Leutnant, Sie werden sich also hinter diesem Strauch verbergen, bis iÄ Ihnen winke

! Ich will unterdessen mit Ihrem Vater sprechen; denn ich schätze mich glücklich, ihn aus die freudige Überraschung vor bereiten zu können. , Josef: Sie sind zu gütig, Herr Oberst! Oberst aciàlt): Keine weiteren Komplimente. Herr Leutnant. Mehr Herzlichkeit! Ich hätte bald Ursache mich Zu be klagen, daß Sie, seitdem Sie Wien und Seine Majestät gesehen haben, zu ko mplimentös geworden sind. (Zu Johann) : Johann, .ruf mir unterdessen den guten Mann! (Leutnant versteckt sich.) ■ 8. Szene. ; . ' . Kranz. Oberst. Johann

. JostüNU (geht ins Haus, nach kurzer Pauke hört man): à«Mz: Der Oberst ist draußen! Ach Gott und i seh' so . schMUtzig aus. (Er kommt heraus, zieht den Schurz ab):, £) | [litt’ ,'Sie, Herr Oberst und i dank Ihnen. Sie sind so gut gewesen und haben mir fünf neue Silbertaler geschickt. Der Herrgott mag es ihnen vergelten, i armer alter Rann kann es doch nöt. — Aber was führt Sie denn nochmal zu meiner Hütte? Sie werden doch in Gottes Namen drunten im Dorf keinen Mangel gelitten

haben. — oder kann r mit etwas aufwarten, bitte Sie, es zu sagen und zu befehlen. Oberst: Keines von beiden, lieber Mann. Etwas ganz anderes ist es, was mich veranlaßt hat, Euch nochmals

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 9 di 16
Data: 20.10.1905
Descrizione fisica: 16
Herr Oberst. Aber finden Sie Interesse an meiner Gesellschaft, wie ich säst glauben muß, so bitte ich Sie, mir über einen mili tärischen Punkt, den ich nicht begreife, Aufklärung zu geben " „Von Erzen, Err Pater, ich liebe sehr Ihre Kompagnie!" „Ich habe Sie," fuhr der Pater fort, „von mehreren Seiten als einen edlen Menschenfreund rühmen gehört. Daß Sie mit Ihren Soldaten im Dienste strenge verfahren und überhaupt gute Disziplin handhaben, ich begreife, das widerstreitet Ihrem milden Charakter

keineswegs. Aber eines kann ich nicht reimen. Da stellen Sie fortwährend Schildwachen aus für nichts und wieder nichts. Die armen Leute istehen Tag und Nacht, im Sturm und Regen, in Hitze und Kälte, mit Sack und Pack. Warum das doch? Es sind doch Menschen. Ich beschwöre Sie, Herr Oberst, haben Sie Erbarmen!" „Pah, Err Pater, Sie sind ein schlecht Soldat. Wenn nicht Schildwach da ist, sind wir nicht sicher im Lager. Ohne die Schildwach könnte der Feind überfall uns im Schlaf und uns knick, knack, brech

den Hals!" „Aber, Herr Oberst, morgen heben Sie das Lager auf, um weiter zu ziehen. So lange Sie hier waren, hat sich kein Feind gezeigt. Wie viel hundertmal haben die Leute nun umsonst auf der Wache gestanden Sie hätten während dieser vergeblichen Mühe etwas Besseres tun können; sie konnten sich statt dessen ausruhen und pflegen. Ich finde diese Quälerei doch sehr ver drießlich!" „Nichts da umsonst, nichts Quälerei! Wenn auch der Feind nicht gehabt die Kurasch, uns zu attaquier, wir doch gehabt Sicher

heit im Lager zu eß, zu trink, zu schlaf, zu jubilier und zu leb im Plaisier. Woher aber diese Sicherheit? Seh Sie, die Sicherheit kommt von die Schildwach." „Aber, Herr Oberst, wenn auch der Feind einmal käme. Ec könnt ja auch unbewaffnet sein und bloß einen freundlichen Besuch machen. Für diesen Fall, der doch wohl möglich wäre, steht also die Schildwache wiederum umsonst!" „Wahrhaftig, Err Pater, Sie find ein schlecht Soldat. Wie, nicht begreif den Krieg? Ich muß lach! Kommt da Feind ohne Waff

, zu mach uns Kompliment und Bisit! Hahaha! Dumme Teuf!" — „Wer von uns beiden der dumme Teuf ist, das wird sich zeigen, Herr Oberst. Ich habe Sie durch meine Retirade in einen gefährlichen Hinterbalt gelockt, wo ich Sie mit Ihrer eigenen Waffe schlagen und gefangen nehmen werde. Ich gehe zum An griffe über. Sie nannten mich eben einen schlechten Soldaten, ich gebe Ihnen — im Ernste, Herr Oberst! — das Wort zurück!" „Nort de ma vie! Was, Sie mich attaquier? Da muß ich Hab Satisfaktion

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Unterinntaler Bote
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Pagina 9 di 14
Data: 14.02.1908
Descrizione fisica: 14
Wnterhattungs - Weitage^.7,""'"'" Ein unverbesserlicher Schelm. jHumoreSke von P. W. Der alte Oberst Sittenfeld lebte auf seinen Gütern. Seine fünfundsechzig Jahre halten ihn zwar nicht gebeugt, aber er hatte in schweren Zeiten genug an Kriegsruhm ge wonnen, um nun auch etwas Ruhe wünschenswert zu finden und deshalb hatte er sich auf seine Besitzungen zurückgezoge- zogen. Ganz ohne Schmerzen ging es indeß auch hier nicht ali; ein paar alte Wunden die er sich glorreich erworben hatte, machten

bei gewissen Wetterveränderungen chr Recht geltend und brachten dem alten Haudegen die Lehre in Er innerung, daß auf Erden nichts vollkommen sei. Er hatte diesen Satz auch sonst wohl schon genügend erprobt. Vor fünf Jahren war ihm seine Gattin gestorben, ein treues Wesen, dem er selbst nachsagte, daß sie jedenfalls ein Engel des Himmels geworden sein müsse, und zwar schon allein deshalb, weil sie volle 30 Jahre mit dem wunderlichen Oberst Sittenfeld verheiratet gewesen sei. Hätte er sie jetzt aus dem Grabe

machen!" Sei unbesorgt, hatte der Oberst Hab unwillig geantwortet, ich werde sie hü ten wie meinen Augenapfel. Und in der Tat, so wenig Zärtlichkeit er an seine Gattin verschwendet hatte, so liebe voll war er gegen sein einziges Kind. Louise war übrigens jetzt neuzehn Jahre alt und folglich kein Kind mehr. Der alte Oberst war seit dem Tode seiner Gattin nicht mehr Alleinherrscher im Hause, und in stillen Stun den empfand er ganz, daß sein Wert in feinen Augen ge sunken sei. In solchen Stunden fühlte

er so recht, was ihm seine Gattin gewesen, nämlich zugleich Ambos, während er Hammer mar. Die Zeiten waren vorbei. Er hatte teils zur Oberleitung des Hauswesens und zur Repräsentation, teils zur Ueberwachung der Ausbildung der Tochter, eine ge- blldete Dame in sein HauS ausgenommen, die nicht willens war, sich von dem Oberst die Befehle zu holen. Fräulein Meier, damals eine Dame von 22, also bei Beginn unserer Erzählung von 27 Jahren, war die Schwester des Bürger meisters in der Nachbarschaft. Sie wußte

recht wohl, daß die gute Frau Oberst nicht an Übermaß liebevoller Behand lung gestorben war. Sie war nicht im Geringsten gesonnen, sich durch Ertragung der häuslichen Launen des alten Herrn den Himmel zu verdienen, und hatte sich demnach bei Über nahme ihrer Stellung die Freiheit eines gewissen unum schränkten Waltens ausbedungen. Der Oberst hatte damals, weil die Not drängte, zugestimmt; er wußte ja wohl, oaß er der Mann sei, das Regiment in Händen zu behalten, wenns auch nur auf dem Papiere stand

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1904
¬Der¬ Deserteur oder ehre Vater und Mutter : Schauspiel in 4 Akten
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Pagina 33 di 56
Autore: Unterweger, Leopold / von Leopold Unterweger
Luogo: Bozen
Editore: Selbstverl.
Descrizione fisica: 56 S. : Notenbeisp.
Lingua: Deutsch
Segnatura: II 61.970 ; 2.416
ID interno: 74166
wollte ihm ber Proso h ben Mantel umwerfeu, als er wie tot Zu Boden fiel. Es hoben ihn einige ans, labten ihn mit Essig; und als er die Augen aufschlug, nef er ans: Gottlob, es ist vorbei, mem Voter ist ge- rettet! Oberst: Geh Er gleich in dieKaserne; Kranz Hat augen- blicklich bei mir zu erscheiuen! Holzer: Sehr wohl, Herr Oberst! rZalutint, A. Kxe«e. Die Vorigen ohne Holzer. Johann. Oberst (zum Hauptmann): Ich werde ihn selbst ins Verhör nehmen und glaube aus diese Weise die gewünschte

Aufklärung Zu erlangen. Schicken Sie mir binnen einer Stunde Ihre Ordonnanz; da hoffe ich das Vergnügen zu haben, Sie von dem erzielten Resultate benachrich tigen zu können. Bis auf weiteres: Adieu, Herr Hauptmaun. HaUsttM. (nimint seinen Hut und salutiert, ab). Johann (tritt ein) : Herr Oberst, der Mann steht im Vor zimmer. Oberst (barsch): Er soll eintreten! ' ■ 10. Szene. Oberst. Edmund. Josef. Joses (tritt auf, salutiert, bleibt während der ganzen Rede wie angewurzelt stehen). Oberstlsttllt

sich mit verkrcuzten Armen und finsterer Miene vor ihm hin): Ha, was hat Er denn gleich nach überstandenem Spießruten laufen gesagt? Josef: Ich habe nichts gesagt, was subordinationswidrig oder unrecht gewesen wäre. Oberst: Nein, nein, Seine Kameraden haben eine verdächtige Aeußerung von Ihm vernommen. Was sagte Er denn, als der Pro ko ß ihm den Mantel umwarf? Josef: Ich weiß es nicht mehr; aber es soll mich Gott strafen, wenn ich etwas Ungebührliches gesagt habe. U n t er w e g er. Der Deserteur. 3

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Unterinntaler Bote
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Pagina 9 di 12
Data: 27.03.1908
Descrizione fisica: 12
zu toll! Zum Glück Hab ich von dieser Nummer nur ein Viertellos, es können also noch an dere Leute glücklich gewoben sein." „Heda! Hollah! Doktor! Doktor!" so rief er mit gewaltiger Stimme. Der Doktor kam die Treppe herunter gesprungen. „Ich bitte dich, lieber Onkel", sagte er, „du schreist ja, als wolltest Du Tote auferwecken." „Da lies, da vergleiche," sprach der Oberst, und gab ihm da« Los und das Kreisblatt. „Nun freust du dich nicht?" fragte der Oberst, als er sah, daß der Doktor noch immer

am Vergleichen blieb. „Worüber soll ich mich freuen?" antwortete der Dok tor, „ich Hab ja das große Los nicht gewonnen." „Aber ich", sagte der Oberst; „siehst du denn nicht ein, daß das auch ein Glück für dich ist." „Also werde ich nun Europa bereisen dürfen?" „Geh mir mit deinem dummen Europa! Erst heira- ten, dann Europa ! Aber mein Testament werde ich ändern. Ich hatte dir ein anständiges Legat zugedacht, ich werde eS um 2000 Taler vermehren. Gefällt dir das?" „Außerordentlich, lieber Onkel." „Heda

, Hollah! Louise, Louise!" rief der Oberst aber mals, daß es durch» ganze Haus dröhnte. Louise erschien. „Denke dir, liebes Kind, ich habe das große Los ge wonnen. Bitte dir eine recht teure und kostspielige Freude au-, ich will sie gewähren." „Lieber Vater", sagte die Tochter, „mir fehlt ja nichts, deine Güte hat mich so reichlich mit Allem, was ich bedarf, versehen, daß ich nicht wüßte, was ich wünschen sollte." „Donnerwetter!" sagte der Vater, „du sollst wünschen

, ich will es haben. Was soll ich sonst mit dem dummen Gelde anfangen? Also rasch! bedenke dich und dann sprich!" „Dann lieber Vater, aber sei nicht böse, ich weiß wohl, du tust es nicht gerne, dann wünsche ich, daß du dich malen lassest und mir dein kostbar eingerahmtes Bildnis schenkest." „Da» wird was Schönes geben", lachte der Oberst, „so ein alter, wurmstichiger Kerl, wie ich, abgemalt und schön vergoldet. Nun ich sitze zwar nicht gern, aber dein Wunsch soll erfüllt werden." „Heda, Fräulein Meier! Fräulein Meier! Fräulein Meier ließ erst

eine geraunte Zeit auf sich warten, endlich erschien sie. Sie kam augenscheinlich aus der Küche, denn sie hatte noch die Kochschürze umgebunden und den Kochlöffel in der Hand. Der Oberst mochte den Löffel wohl für eine Art Waffe ansehen, — denn was rann in den Händen einer Dame nicht alles zur Waffe werden, und ganz demütig und in gedrücktem Tone sagte er: „Fräulein Meier! ich bin so frei gewesen, da^ gro ße Los zu gewinnen. Ich habe ,it Ihrem Herrn Bruder in Folge dessen etwas zu besprechen

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1904
¬Der¬ Deserteur oder ehre Vater und Mutter : Schauspiel in 4 Akten
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Pagina 35 di 56
Autore: Unterweger, Leopold / von Leopold Unterweger
Luogo: Bozen
Editore: Selbstverl.
Descrizione fisica: 56 S. : Notenbeisp.
Lingua: Deutsch
Segnatura: II 61.970 ; 2.416
ID interno: 74166
Das mag der Vater nicht tun. Er mag meine ver meintliche Untreue an meinem Kameraden nicht leiden. Ich zanke und streite mit ihm. Endlich tut er's doch. Der Deserteur aber war ich selbst. Der Vater hakte freilich keine Ahnung davon. Oberst: Er wollte also doch desertieren? Josef: Gott behüte, Herr Oberst. Es war ja nur Zum Schein! Hätte ich denn sonst dem Vater gesagt, daß der Deserteur bei der alten Heidenmühle vorüber-, kommen würde und daß. sie ihn dort fangen sollen? JDfrCirft (geht

im Zimmcr auf und titebnr IIud blickt Josef finster an)- Ver dammter Kerl! So hat Er bloß Komödie mit uns ge spielt? Da wäre es ja nicht zu viel gewesen, hätte Er 8mal durch 300 Mann auf und nieder laufen müssen. Josef: Verzeihung, Herr Oberst, wenn ich was Schlechtes getan habe! Aber mein Vater geht mir über alles.' Mein Vater hat immer ein goldenes Herz für mich gehabt. Drum könnte ich mich, auch totschlagen lassen für ihn. Es heißt ja im Gebote: Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren

, auf das du lauge lebest und es dir wohlergehe auf Erden. Oberst: Allerdings! Das will aber noch nicht sagen, daß man zum Scheine desertieren soll, um seinem Vater 24 Gulden zu verschaffen. . Josef: Ich bin beim Grabe der Mutter gewesen, und glaube, sie hat mir diesen Gedanken eingegeben. Oberst: Närrischer Kerl, was-Ihm nicht alles einfällt. So hätte Er auch das Spießrutenlaufen seiner Mutter zu verdanken? — Und bei der alten Heidenmühle hall man ihn gefangen? Josef: O wenn Herr Oberst wüßten

, was ich ausgestanden habe, als ich an der Mühle vorbei kam, wie fing mir das Herz zu klopfen an! Der Schweiß trat mir auf die Stirne. Ich dachte, da werden sie jetzt lauern und dich packen. Welcher Strafe, welcher Schande gehst du entgegen? Herr Oberst! Ich glaube das Sterben wäre mir leichter gewesen. g*

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Giornali e riviste
Unterinntaler Bote
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Pagina 9 di 12
Data: 15.05.1908
Descrizione fisica: 12
so, wie ein alter grimmiger Oberst seine Frau behandeln müßte, sondern so recht innig und herzlich? Jetzt antworten Sie!" „Ich schwöre . . . ." „Nicht schwören," unterbrach ihn der Oberst, „ich hö re es nicht gern, wenn Advokaten schwören. Wenn ein Ad vokat schwört und ein Oberst flucht, so ist das so ziemlich einerlei, d. h. es ist auf beides nicht viel zu geben." Der Advokat biß sich in die Zunge, die Bemerkung gefiel ihm nicht. „'Nicht schwören", fuhr der Oberst fort, „aber geben Sie mir die Hand

und versprechen Sie mir auf Mannes ehre, daß Sie meine Louise nach bestem Wissen und Wol len glücklich machen werden." „Ich verspreche es", sagte Walter und nahm die dar gebotene Hand. „Nun dann verspreche ich Ihnen meine Tochter zur Frau", sagte der Oberst. „Und nun, da die Sache abge macht ist, kann ich Ihnen auch sagen, daß Sie, vom Advo katenstandpunkt aus betrachtet, keinen geringen Prozeß ge wonnen haben. Meine Tochter ist nämlich Universalerbin mit Ausnahme eines Legales für meinen Neffen und eini ger

milden Kleinigkeiten für gute Zwecke." „Wie stark ist das Legat für Ihren Herrn Neffen?" fragte Walter, und sein Blick hatte Ähnlichkeit mit dem einer Katze, wenn sie eine Maus in der Nähe ahnt. „Sechstausend Taler". „Mein Gott, Herr Oberst! Sechstausend Taler, das finde ich übertrieben; nein, an Ihrer Stelle würde ich mir die Sache noch einmal gründlich überlegen. Noch leben Sie ja, das Testament ist also nicht unwiderruflich." „Das ist es nicht, — aber warum sollte ich das noch einmal überlegen

?" „Um es zu ändern, um es zu ändern, Herr Oberst. Ich meine, der Doktor hat Ihnen ohnehin genug zu verdan ken, er schuldet Ihnen ja alles, was er ist und hat; es wäre Anmaßung von ihm, wollte er noch mehr beanspruchen — und bei seinen heiteren Weltanschauungen würden die sechstausend Taler doch kein langes Leben haben." „Er beansprucht auch nichts, — dazu ist er viel zu leichtsinnig. Aber lieber Walter, ein Wort wird genügen, um die Sache zu erledigen: Ich Habs nun einmal im Te stamente eigenhändig geschrieben

, — anfangs waren es nur viertausend, vor einem Jahre habe ich zweitausend beige fügt, und was der Oberst Sittenfeld geschrieben hat, daß muß gelten. Auf keinen Fall kann ich da etwas subtrahie ren, eher könnte ich gelegentlich noch etwas addieren." Walter beruhigte sich vorläufig. „Und wann soll die Hochzeit sein?" fragte er. „Wann meinen Sie?" erwiderte der Oberst. „Sobald als möglich, am liebsten schon in vier Wo chen." „Das geht nicht, lieber Walter, nein, das geht nicht lieber Walter. Sehen

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1904
¬Der¬ Deserteur oder ehre Vater und Mutter : Schauspiel in 4 Akten
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Pagina 38 di 56
Autore: Unterweger, Leopold / von Leopold Unterweger
Luogo: Bozen
Editore: Selbstverl.
Descrizione fisica: 56 S. : Notenbeisp.
Lingua: Deutsch
Segnatura: II 61.970 ; 2.416
ID interno: 74166
Oberst : Was will das sagen, tearisch? Holzhauer: I tu Zu wenig hören. — Wenn Sie auch mol so alt und weißhaarig sein, wie i gnädiger Herr! Oberst: Seid Ihr wirklich schon so alt? Holzhauer: Hab' halt 106 Jahr, und a paar Wöchlen no derzu. Oberst: Wunderbar! Schon ein Jahrhundert und noch Rosen , auf den Wangen. Die Stirne .ohne Furche, das Auge ungetrübt. Ihr habt wohl mit der gespanntesten Auf merksamkeit die Makrobiotik von Hüfland gelesen und ■ befolgt? ■■ ■' • ■ ■ t- - Holzhauer

: Auf dem Land werden die Leute älter als in der Stadt/ das ist wahr — aber von der Kost, von der Sie roden, han i nie. gessen. Oberst: Ihr versteht mich nicht. Makrobiotik heißt die Kunst, das menschliche Leben zu verlängern und HufB^L - land war ein berühmter deutscher Gelehrter. Holzhauer: Mit Verlaubnis! Sein Sie a ein deutscher - Gelehrter? . ' . . 'Oberst: Nein, aber wozu diese Frage? HMzhauer: J wollt lei fragen, ob Sie das Leben verlängern können, — Das Wunderding

kann nur einer und das ist der . liebe Herrgott im Himmel. Am aller wenigsten versteht's ein deutscher Gelehrter. — Wenn so einer not schon als ein halb gewachsener Bua vor - lauter Hunger stirbt, so gehl er gewiß im Alter zu uns auf die Berge, um seine verstudierte Gesundheit wieder auszuflicken. . Oberst uw feim Uhr heraus): Wie lange werden wir bis Zum nächsten Dorfe brauchen?/ HOlzhauer: I bitt' Sie gar . schön! Schaun's grad do außen zwischen dö zwei Fichten, da unten steht das Dörfl. — Rur drei Scheibenschuß, hoacher Herr

, und Sie Oberst: Wohnt nicht drüben ein Bauer M. Namen Kranz? olzhauer: Bauer Kranz ist keiner unter! aber mein Kamerad Kranz, ein. Wiähriger Häuter, ist schon da. Sei. kloaue Hütte können. Sie af'n Eck von Felsklapf % 0 Jl

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Unterinntaler Bote
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Pagina 9 di 12
Data: 03.04.1908
Descrizione fisica: 12
Mnterhattungs-Weilage (Sin unverbesserlicher Schelm. Humoreske von P. W. Es ist eine Kleinigkeit mehr, als Sie gewünscht ha ben ; doch hoffe ich, daß Sie nichts dagegen haben werden." „Im Gegenteil, Herr Oberst, es finden sich immer unvorhergesehene Ausgaben oder Rechnungsfehler, wie Sie sagen. Run aber auch meinen innigsten Dank im Namen aller Leidenden und der Unglücklichen, welche einst in unse rem Krankenhause . . ." „Schon gut, Herr Bürgermeister", unterbrach ihn der Oberst, „lasten

, und die Zahl dieser Personen war nicht klein, denn seine Besitzun gen sind groß und weitläufig. Der Oberst beschäftigte sich sogar mit noch weiteren Beglückuugsgedanken. Das Geld, welches ihm übrig bleibt, dünkt ihm im mer noch zu viel. Er denkt hin und her, mancherlei Pläne gehen ihm durch den Kopf, auch sinnt er nach, auf welche Weise er am besten Fräulein Meier überraschen könne, — siehe, da kommt der Bote und bringt das Kreisblatt und die Briefe. Das Kreisblatt erscheint nämlich wöchentlich zweimal

. Diesmal greift der Oberst zuerst nach dem Kreis- dlatt; denn die Ziehungen der Lotterie sind ja noch nicht beendet, es stehen noch manche schöne Gewinne in Aussicht, und wer weiß, ob nicht am Ende auch noch die drei andern Nummern des Obersten sich bewähren. Es wäre freilich unerträglich, dachte der Oberst, aber es ist Alles schon da gewesen. Er begann diesmal seine Lektüre nicht mit den An noncen, sondern fing von vorn an, wo die amtlichen Nach richten stehen. An der Spitze des Blattes war mit großen

Lettern zu lesen: Öffentliche Danksagung! Ehre dem Ehre gebührt! Der Herr Oberst Sittenfeld hat bei Gelegenheit eines freudigen Ereigniffes dem Unter zeichneten zur Vollendung des Baues des hiesigen Kranken hauses 600 Taler eingehändigt. Dank, innigen Dank dem wackern Mann! Sein Name wird von Tausenden, welche einst Rettung suchen und finden werden, gesegnet sein. Der Bürgermeister: Meier. „Die dumme Anzeige hätte er sich auch ersparen kön nen" sagte der Oberst. „Da sprechen die Leute schon

von „Rettung suchen", und das Haus ist noch nicht einmal fer tig ; wo bleiben dann die Betten und das andere Hausgerät? Ich glaube der Oberst Sittenfeld wird noch einmal das große Los gewinnen müssen, wenn die Sache völlig in Ord- tiung kommen soll. Nun wir wollen sehen, was sich tun läßt'." Der Oberst nahm das Kreisblait und las weiter. Unmittelbar hinter der „Öffentlichen Danksagung" stand: Druckfehler-Berichtigung. Durch einen unerklärlichen Irrtum ist in der letzten Nummer fälschlich die Nr. 9773

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Pagina 6 di 16
Data: 09.01.2003
Descrizione fisica: 16
Do 9.1.2003 Nr. 6 Tag eszeitung sind keine Ordensschwestern" Carabinieri-Oberst Giovanni Ardolini verteidigt die Vorgehensweise seiner Kollegen bei der vorweihnachtlichen Razzia im Heimathaus Max Leitners in Elvas. Er bezichtigt die Familienangehörigen des Flüchtigen der Provokation — und mag nicht ausschließen, das Max Lettner nun Kurzschlusshandlungen setzen könnte. Von Aktiik Oiierhofer G iovanni Antolini bleibt da bei: „Die Durchsuchung im Heimathaus Max Leit ners in Elvas am Heiligen Abend

war“, so der Carabinieri-Oberst, „ein legitimer Akt, die Aktion war gut vorbereitet, und sie wur de auch gut ausgeführt“ Deswe gen gibt es für Antolini auch kei nen Anlass zur Selbstkritik: „Wenn jemand einen Fehler ge macht hat, dann war es Stefan Leitner, der Bruder des Flüchti gen, der einem Maresciallo einen Fausthieb verpasst hat“, so der Carabinieri-Oberst gegenüber der Tageszeitung. Oberst Giovanni Antolini sieht denn auch keinen Widerspruch zwischen seinen despektierlichen Äußerungen über den flüchtigen Max

Leitner („criminalmente il Leitner e una mezza tacca“) und dem Umstand, dass für die vor weihnachtliche Razzia ein ganzes Heer mobilisiert worden war, wo bei Antolini beteuert, dass „in je ner Nacht nicht 70 Leute im Ein satz waren, sondern nur die Hälf te“. Diesel - Personalaufwand sei, so der Carabinieri-Oberst, not wendig gewesen, um die fünf Wohnungen im Hause Leitner zu durchsuchen und um das Areal abzuriegeln. „Wenn wir mit nur zwei Beamten angerückt wären“, so Antolini, „dann hätten

wir die ganze Nacht gebraucht.“ Auch weist der Carabinieri- Oberst vehement die Anschuldi gungen der Familienangehörigen des Flüchtigen zurück, denenzu- folge die Carabinieri in jener Nacht eine Eskalation geradezu provoziert hätten. „Tutte balle“, erklärt Antolini. Und weiter. „Die Situation ist degeneriert, weil Stefan Leitner einem Mares ciallo einen Faustschlag ins Ge sicht verpasst hat.“ Dabei habe der Bruder des Flüchtigen die Konsequenzen nicht bedacht. Oberst Antolini wörtlich

werden -, erklärt Antolini ledig lich: „Es wird die Gerichtsbarkeit zu entscheiden haben, ob die Re aktion meiner Leute angemessen war oder nicht.“ Wobei der Cara binieri-Oberst hinzufügt: „Dass wir bei einer Hausdurchsuchung nicht wie Ordensschwestern auf- treten, ist klar.“ Obendrein gibt Antolini zu bedenken, dass die Verletzungen, welche die Carabi- nieri-Beamten davongetragen hätten, „viel schwerwiegender“ Carabinieri-Oberst Giovanni Antolini: „Hitzköpfe stecken wir in den Freezer" seien

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Libri
Categoria:
Giurisprudenza, politica
Anno:
(1847)
Handbuch der Behörden, Institute, Vereine und Anstalten im Kronlande Tirol und Vorarlberg ; 1847
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Pagina 241 di 488
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: 488 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: Schematismus von Tyrol und Vorarlberg // Instanzen-Schematismus für Tyrol und Vorarlberg. - In Fraktur
Soggetto: g.Tirol ; s.Behörde ; f.Zeitschrift
Segnatura: II Z 303/1847
ID interno: 483008
. Oberst-ErLlandtruchseß. Se. Erzellenz Herr Leopold Graf v. Knrngl, Freiherr zu Ehrenburg und auf der Warth, Herr zu Schöneck, Herr und Landstand in Kärnthen und Tirol, Kommandeur des kaiserl. Oesterr. Leopold- Ordens, k. k. wirkt, geheimer Rath, Kämmerer, Landmarschall amtsverwalter, zweiter Kommissär des k. k. adeligen DamenstifteS zu Innsbruck, Mitglied des Ferdinandeums zu Innsbruck und der k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft für Tirol und Vorarlberg, Neustadt Nr. 221. Oberst

-Erblandsägermeistcr. (Unbesetzt.) Oberst-Erblandsilberkämmerer. Herr Heinrich Graf und Herr zu Brandis, Freiherr zu Leonburg, Forst und Fahlburg, Herr der Herrschaften Burg und Obermarburg, Dogtherr zu Niedertana, k. k. Kämmerer und Landrath, Mit glied des Ferdinandeums zu Innsbruck, w. zu Marburg in Steiermark. Oberst-Erblandküchenmeister. Herr Karl Graf zu Welsberg, Raitenau und Primör, k. k. Kämmerer und Gubernial-VizeprÜsident zu Laibach, Herr und Landstand in Tirol, Steiermark, Kärnthen und Oesterreich

ob der Enns, Ehrenmitglied der k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft für Tirol und Vorarlberg, w. zu Laibach. Dberst-Erblandvorschnelder. Herr Leopold Graf v. Wolkenstein rc., wie Seite 234. Oberst-Erblandstabelmeister. Herr Karl Graf zu Welsberg, Raitenau k., wie oben. Oberst-Erblandsalkenmeister. Herr Karl Freiherr v. Sternbach zum Stock und Luttach, Rizol, Grabenstein, Möltheuer und Rosenberg, landständischer Derord- «etersubstitut des Herrenstandes, Mitglied des Ferdinandeums zu Innsbruck, w. zu Mühlau

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