v. Js. verlangen. «i»gesa«dt. Nieder«» iu postalischer Beziehung. ES sind nun seit der Errichtung deS Postamtes in Oberau im Thale Wlldschönau 1 Jahr und LV Tage dahingeflossen, während welcher Zeit sich die Bewohner der Fraktion Niederau bezüglich auSwar> liger Korrespondenzen wie der Tagespresse wahrlich in einer nicht beneidenSwerlhen Lage befanden. Und wie sollte es auch anders kommen! Der Postbote ging nnd geht gegenwärtig noch von Obcrau nach Wörgl und retour, Niederau rechts und links 1 Stunde entfernt
liegen lassend, und zwar mit der Weisung, alle Postsendungen auf dem Postamt? in Wörgl zur Expedirnng nach Oberau in Empfang zu nehmen. So ist in Betreff der Empfangnahme der Brief schaften nach Niederau für unsern Boten das Post amt in Wörgl gesperrt. Es besteht aber zwischen Niederau und Oberau keinerlei Verkebr, da von Niederau selten Jemand die Woche hindurch nach Oberan uud noch weniger zur dortigen, vom Haupt dorfe weiter entfernten Post kommt. Die Folge da von war und ist gegenwärtig
, und zwar vor nicht vielen Wochen, für die Fraktion Niederau die Begünstigung ein, daß unser Bote, ein- für allemal versehen mit einer Vollmacht vom Fraktionsvorsteher, die Postsendungen beim Postamte in Wörgl zur Expedition nach Nie derau in Empfang nehmen könne. Wir waren dessen sehr froh und bekamen unsere Postsachen wöchentlich wenigstens 4mal ebenso sicher, wie die Bewohner von Oberau. Nnn aber ist diese gewiß ortS- und zeit gemäße Begünstigung — oder ist es vielleicht doch Billigkeit? — auf einmal wieder zu Ende
. Alle nach Niederau adressirten Briefe, Zeitungen n- dgl. müssen unerbittlich nach Oberau, um dort ihrer Weiterbeför derung einige Tage zu harren. Was nützen aber einem Handelsmanne oder son- tigen Adressaten zu spät eingehändigte, oft mit dringend' bezeichnete Briefe, und welche Vortheile nnd welches Vergnügen gewähren eine Woche lang zu Oberau aufgestaute Zeitungen? Oder gibt eS nicht ämtliche Berichte, die ohne Verzug ausgefertigt werden sollen, um sich und Andern nicht unangenehm oder gar ungerecht
zu werden? Alle Achtung vor Errichtung zahlreicher Brief- Kosten ! Aber daß dadurch eine Ortschaft im Ver gleiche zu frühern Zeiten in Nachtheil kommen und quasi ganz ignorirt werden sollte, das steht über dem Begriffe der Bewohner von Niederau. Wir sind weit entfernt, einer löbl. k. k. Oberpost behörde eine Mehrausgabe dadurch zu bereiten, daß der Postbote von Oberau durch Niederau seine Gänge mache, vielmehr ist es unser gewiß nur billigerWunsch, daß unsere Fraktion dem Postamte Wörgl einverleibt