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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 2 di 18
Data: 01.12.1906
Descrizione fisica: 18
, Marzani und Dr. Schlegl. Nikolaus. sch. Duftet es nicht gleich nach rotbackigen Aepseln und rascheln nicht klapprige Nüsse, so wie das Zauberwort „Nikolaus" an unser Ohr schlägt? Die Poesie der Weihnachtssreude und Christfest heimlichkeit hält mit diesem Herold ihren Einzug — von nun ab ist jeder Tag voll der Vorfreude, die sich an der ersten Abschlagszahlung nährt. Fürwahr, eine poetische Zeit, in ihrem Eindruck aus das Kinderherz verstärkt durch die lang herein dämmernden Abende und das knisternde

Ofenfeuer. Stunden, in denen sich so wonnigschaurig und ahnungsreich träumen läßt von all den ersehnten Gaben, die eine verborgene Hand getreulich vor bereitet, mag auch den kleinen Empfänger kein rechtes Verdienst daran gebühren. Das wäre ja kein richtiges Christkind, das da sorgsam abwägen würde und Fehler strafen, die meist unbewußt und unbeabsichtigt begangen werden! Doch wir halten erst bei Nikolaus, dem ehr würdigen Bischof mit dem wallenden weißen Bart und seinem düstern Begleiter

mit den rasselnden Ketten und der flammroten Zunge! Da ist die Strafe für die Uebektaten wenigstens symbolisch ausgedrückt, wenn das Dauernde auch hier die süßen Gaben des Lohnes sind. Die heilsame Mahnung tritt höchst Anschaulich den kleinen Misse tätern entgegen und darum soll neben dem milden Nikolaus der wilde Krampus nicht fehlen. Verstohlen blickten die Kleinen nach dem Ka lender, ob schon bald der 6. Dezember, so ge fürchtet, wie ersehnt, auf dem Blatte steht. Schüch terne Anfragen werden laut: Ob er wohl

gelindes Grausen an vor dem Kommenden. Jedes auffällige Geräusch findet seine ungeheuerliche Deutung und schließlich wagt keiner mehr einen Fuß in den dunklen Vor raum zu setzen oder fürwitzig das Näschen hinaus- zuftrecken. .Da, jetzt hat's geklingelt! Ketten rasseln aus dem Fußboden draußen. Dazu ein Murmeln, wohl auch ein gelegentliches Schnauben und unter drücktes Brüllen, und jetzt sind sie da! Vorneweg in langem weißem Gewand, die goldene Mitra aus dem Haupt, der Nikolaus mit dem rosigen Gesicht

— die Nüsse und Aepfel und wohl noch andere leckere Sachen ent nehmen, während St. Nikolaus segnend seine Hände über die demütig gesenkten Kinderköpfchen breitet. Aber eine Rute läßt der Schwarze gleichwohl 1 r ! ! ! I : I | i zurück, einen bitteren Mahner und künftigen strengen Rächer. Wie atmen sie alle auf, befreit von dem Ban gen und Grauen, wenn der Krampus endlich wieder zur Tür hinaus ist! In ungetrübter Freude geht es über die hinterlaffenen Leckerbissen her und dann zaubert nur der Traum

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