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Schlern
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Pagina 266 di 668
Data: 01.03.1986
Descrizione fisica: 668
Wilhelm Baum Nikolaus von Kues wird Bischof von Brixen (mit Edition unveröffentlichter Cusanus- und Kaiserurkunden) Die österreichischen und Tiroler Archive bergen noch immer große ungehobene Schätze. Die großen Editionen der Brixner Urkunden reichen leider nur bis 1336. das Tiroler Urkundenbuch bis 1253 und die Görzer Regesten bis 1295.') Weitere Urkundensammlungen beschränken sich auf Orte, wie z. B. das Neustifter Urkun denbuch * 2 ) oder die Chronik von St. Georgenberg

hier einige Urkunden Friedrichs III. und Nikolaus’ von Kues vorgestellt werden, die ein heikles Kapitel der Tiroler Geschichte näher dokumentieren. Bekanntermaßen kam es nach dem Tod Bischof Rottels von Brixen am 28. Februar 1450 in Brixen zu einem Grundsatzkonflikt, als das Domkapitel unter dem Druck Herzog Sigismunds am 14. März 1450 den herzoglichen Kanzler Leon hard Wiesmair 1 ) zum neuen Bischof wählte. Weiters ist bekannt, daß erst 1449 in Österreich der Streit zwischen dem Konzil von Basel und dem römischen

Konflikte geradezu vorprogrammiert waren. Weiters ist bekannt, daß Papst Nikolaus V. den noch vom Basler Konzil einge setzten Bischof Rottel nur widerwillig und der Not gehorchend akzeptiert hatte und die Kirchenpolitik Herzog Sigismunds, der den Prälatenstand systematisch dem Land Tirol integrieren wollte, mit wachsendem Mißtrauen gegenüberstand. Es ist daher von untergeordneter Bedeutung, ob Nikolaus V. am 23. März 1450, als er Nikolaus von Kues zum Bischof von Brixen ernannte, bereits von der Wahl

Wiesmairs wußte oder nicht. Enea Silvio Piccolomini, der spätere Papst Pius II., lieferte 1457 in seinem Werk „De moribus Germaniae“ die nachträgliche Begrün dung. bei der Wahl Wiesmairs seien Gewaltakte von seiten des Herzogs vorgekom men, j Kurzum: Nikolaus V. wollte der wachsenden Bevormundung der Brixner Kirche einen Riegel vorschieben, indem er seinen Freund Nikolaus von Kues auf diesen Posten schickte. Nach der Wahl Wiesmairs und der Ernennung des Cusanus ergab sich nun zunächst eine Pattsituation

. Keine der beiden Seiten wollte nachgeben. Am 29. Juni wandte sich das Brixner Domkapitel an den Kurfürsten Jakob von Trier um Hilfe. Kurz vorher hatte der Papst den Herzog und das Domkapitel gewarnt, Nikolaus zu akzeptieren, da Rom in dieser Frage niemals nachgeben würde. Nach der Rückkehr von einer Reise nach Rom führte der Mainzer Kurfürst noch im Jahre 1450 in dieser Frage in Bozen Verhandlungen mit Herzog Sigismund. Ende 1450 war der Ausgang des Streites immer noch offen. Überlagert wurde der Streit

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Data: 01.03.1986
Descrizione fisica: 668
des Gurker Propstes Johann II. von Lind und dann Sekretär von Bischof Johann V. Schallermann von Gurk. 1449,1455 und 1466 ist er als Pfarrer von Meiseiding nachweisbar. Nebenher war er Kanonikus am Nikolaikapitel in Straß burg. Es ist daher leicht denkbar, daß Hans Turs damals in Wiener Neustadt weilte, um für seine Pfarrkirche und die Kapelle in Straßburg einen Ablaßbrief zu erwer ben, und dabei Nikolaus von Kues kennenlernte. Da er später mit Unrest bekannt wurde, ist es denkbar, daß dieser von Turs

seine Informationen über Cusanus bezog. In Wiener Neustadt verhandelte Nikolaus von Kues nun eine ganze Woche mit dem König, der bald vom Papst zum Kaiser gekrönt werden wollte. Nikolaus konnte dem König behilflich sein, dieses Ziel zu erreichen. So wurden sich König und Kardinal bald einig. Am 25. Februar entschied er einen Streit über den Vorrang zwischen dem Abt des Zisterzienserstiftes Neukloster und dem Propst des Kolle- giatstiftes in Wiener Neustadt (Dokument II). Daß dieser geradezu lächerliche

Prestigestreit über den Vorrang in der Prozession auch durch den Spruch des Kardinals nicht beigelegt wurde, bezeugt eine Bulle Papst Nikolaus’ V. vom 28. April 1452, in der die endgültige Entscheidung des Streites zwischen dem Zisterzienserstift und dem vom Kaiser gegründeten Kollegiatstift den Bischöfen von Gurk und Seckau sowie dem Offizial von Salzburg übertragen wurde. 11 ) Am 25. Februar ernannte Cusanus die Äbte Hermann von Rain, Gerhard von Viktring und Gottfried von Neukloster zu Visitatoren

der Zisterzienserstifte der Salzburger Kirchenprovinz. Abt Gerhard von Viktring, der ja auch den Abt von Stams vertrat, ließ sich am 26. Februar vom Kardinal einen Ablaßbrief für Viktring ausstellen (Dokument III). Am 1. März wurde Nikolaus von Kues nach Abschluß der Verhandlungen mit dem König von diesem als Bischof von Brixen anerkannt (Dokument IV). Damit hatte der Kardinal Herzog Sigismund überspielt, dem jetzt nur noch ein Rückzugsgefecht übrigblieb. Nach Abschluß der Verhandlungen und Anerkennung als Brixner

Wiesmair erkannte dieser den Kardinal als Bischof von Brixen an und trat zurück. 14 ) Es wurden noch Verhandlungen in Brixen über konkrete Einzelfragen vereinbart, von denen jedoch nichts bekannt ist. Vermutlich war dies nur eine Formel, mit der Wiesmair sein Gesicht wahren wollte. In einem dritten Vertrag mit dem Domkapi tel erkannte auch dieses Cusanus als neuen Bischof an (Dokument V). Cusanus versprach, von seinem Freunde Nikolaus V. eine Bulle zu erwirken, die dem Brixner Domkapitel in Zukunft

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Pagina 423 di 668
Data: 01.03.1986
Descrizione fisica: 668
von St. Georgenberg, S. 200). Nikolaus Kraus wurde als Abt gewählt (1660—1670). - 1663 wollte Abt Nikolaus resignieren, da die Last zu schwer, seine Schwächlich keit zu groß und sein Alter vorgerückt sei. Doch der Fürstbischof nahm die Resigna tion nicht an (a.a.O. S. 202). 1668 machte Abt Nikolaus einen neuen Vorstoß beim Fürstbischof Sigmund Alfons Graf Thun von Brixen und Trient. Er wurde bei die sem Vorhaben auch vom Prior und von einem Teil des Konventes unterstützt. Der Bischof sandte zur näheren Begrün

dung des Antrags den Spezialdeputierten und Konsistorialrat Horaz Anton Carrara Anfang 1670 nach Nordtirol. Die Bedin gungen, unter denen Abt Nikolaus resi gnieren wollte, schienen dem Bischof un annehmbar zu sein. So ließ er im Herbst desselben Jahres den Dekan Matthias Jenner aus Fügen wieder nach St. Geor genberg schicken, um die Angelegenheit der Resignation und die Bedingungen ge nauer zu vereinbaren und das Weitere bezüglich einer Neuwahl zu regeln. Der bischöfliche Kommissär erreichte

eine Vereinbarung zwischen Abt und Kon vent. Als Tag der Neuwahl wurde der 7. Oktober in Vorschlag gebracht. Der Fürstbischof — oder seine Hintermänner Carrara und Caldonazzi? — war damit nicht einverstanden und verlangte, daß der alte und kranke Abt Nikolaus unter Androhung der Suspension nach Brixen kommen müsse, — und wäre es in der Sänfte. — Abt Nikolaus sei diesem Befehl nachgekommen, hieß es später aus Bri xen. — Die beantragte Neuwahl mußte auf bischöflichen Befehl hin eingestellt werden. Es gingen

weitere Briefe zwi schen Konvent und Bischof hin und her, bis endlich Dekan Matthias Jenner den Auftrag erhielt, die Resignation des Abtes Nikolaus durchzuführen und dem Prior Gotthard die Administration in weltli cher wie geistlicher Hinsicht zu übertra gen (a.a.O. S. 204—207). Beim Wahlakt am 27. Januar 1670 hatte sich wieder als bischöflicher Kommissär

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