. Ein Jeder, der Paris kennt — und wenn es nur für Stunden ist — hat Bekanntschaft mit ihr ge macht, mit der Metro, der weltbekannten Unter grundbahn. die nun ihren fünfzigsten Geburts tag feierte. Die in blauen und weißen Kacheln gelegten Stationsnamen, die schrillen Pfiffe der Abfahrtssignale, die abgegriffenen eisernen Dreh kreuze am Bahnsteigeingang, die automatisch ge sperrt werden, wenn ein Zug einfährt, und die mangelnde Sauberkeit unter den Sitzbänken ge hören ebenso zum Pariser Milieu, wie die alten
Buchhändler am Seinekai. »Abex sie ist das Verkehrsmittel, bei dem man sich am leichtesten auskennt, von allen Groß städten". entschuldigte ein weltgereister Mann alle ihre kleinen Schwächen, wie die schaukelnden Wa gen und die zugigen Gänge. Jn der Tat, selbst wer kein Wort Französisch spricht, wird im Ru wissen, wie er fahren muß. wenn er nur weiß, wohin er will. Ueberall stehen die großen Metro- Pläne mit sämtlichen Linien, man drückt auf den Knopf der Station, wo man hin will. und schon leuchtet
komplizierter ist. So selbstverständlich es heute anmutet, daß die Metro dauernd funktioniert, so große Hindernisse hatte mau bei ihrem Bau zu überwinden und so kompliziert ist auch heute vielfach noch ihre War tung Während die Londoner Bahn in geraden Linien geleitet ist, folgt die Metro den gewunde nen Straßenzügen und kann deshalb meist nicht mehr als dreißig Kilometer in der Stunde errei chen — ihre Höchstgeschwindigkeit ist allerdings 60 — während man in London anderes Temvo ge wohnt
wird. Die Schwierigkeiten beim Bau waren deshalb so groß, weil Paris auf sandigem Boden steht. Die Station St. Michel wurde in elliptischer Form auf der Erdoberfläche zusammengebaut und dann in einen riesigen Schacht in 83 Meter Tiefe ge senkt. Die tiefste Station der Metro siegt 03 Me ter unter der Erde, die höchste nur vier Meter. Von den acht Ouerungen der Seine laufen fünf unter dem Fluß durch. Die japanische Besetzung hat auch in Jado- china tiefe Spuren hinterlassen. Im März 1945 setzten die Japaner die Franzosen
und zwischen Ländern. Wenn sie nur guten Willens sirü»! O. Auffermann. In einem Jahr — 1948 — wurden eineinhalb Milliarden Fahrgäste befördert, das bedeutet, daß bet den drei Millionen Einwohnern, die Paris mit den ständig anwesenden Freinden zählt, jeder Bewohner jährlich 800mal mit der Metro fährt, also ungefähr in zwei Tagen dreimal. Da die Metro mit Ausnahme der verhältnismäßig weni gen AutqhuSlinien daS einzige öffentlichte Ver kehrsmittel in Paris ist, keine zu hohe Zahl. Trotz dem ist eS verwunderlich