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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Pagina 15 di 24
Data: 31.12.2004
Descrizione fisica: 24
Tag eszeitung Fr 31.12.2004. Sa/So 172,2005 Nr. 266 S Ü D T I R 0 L 15 „Der haut wieder ab“ Für Max Leitner tun sich nach der Verhaftung düstere Perspektiven auf: Im Optimalfall wird der Mann aus Elvas als 65-Jähriger das Gefängnis verlassen können. Wie die Familie und die Leitüer-Fans auf die Verhaftung reagiert haben. ' Das Gefängnis in Bergamo, Staatsanwalt Cuno Tarfusser: „Leitner soll mit seiner Vergangenheit brechen" Von Artur Oberhofer D ie Nachricht über die Verhaftung Max Leit- ners

verbreitete sich gestern in Südtirol wie ein Lauffeuer. Genugtuung über den Fahndungserfolg bei den Behörden, Enttäuschung herr schte dagegen bei den zahlrei chen Fans des Mannes aus El vas, Mit seinen dreisten Gefäng nisausbrüchen und mit dem Leumund eines Ehrenmannes, der „nur“ Banken und Geld transporter geknackt, aber kei ne Bluttaten und Handtaschen diebstähle verübt hat, wurde Max Leitner zu einer durchaus mythischen Figur. Im Pustertal gibt es sogar einen Max-Leit- ner-Fanclub

. Auch bei den Familienangehöri gen des Mannes aus Elvas sitzt der Schock tief. „Mir tut es wirklich leid für ihn“, so einer der Brüder gestern gegenüber der Tageszeitung. Der einzige Lichtblick: Max Leitner ist un versehrt. Nicht nur die Famili enangehörigen hatten befürch tet, dass ein polizeilicher ...Zu-;. griff diesmal in^emenrBlutbad ? hätte enden können. „Lieber sterben, als noch mal ins Ge fängnis zurück“, so hatte Max Leitner im'letzten Gespräch mit der Tageszeitung aus dem Un- tei-grund noch gesagt

. Und auch , Oberstaatsanwalt Cuno Tarfus- ser hatte befürchtet, „dass dies mal etwas passieren könnte“. Tatsächlich tun sich für den Mann aus Elvas jetzt düstere Perspektiven auf. Max Leitner ist zwischenzeitlich 46 Jahre alt. 17 Jahre Gefängnis hat er noch abzusitzen, weitere Jährchen werden nun wegen des Gefäng nisausbruches hinzukommen. Das heißt im Umkehrschluss: . Max Leitner wird um die 65 Jäh ere* alt sein, wenn er wieder frei kommt. Außerdem muss sich der Ausbrecherkönig - gerade ■wegen seiner Fluchten - künftig

auf verschärfte Haftbedingun gen einstellen. Aber vielleicht steckt in der Ver haftung in Marokko auch eine Chance. Erst vor wenigen Tagen hatte der Leitende Oberstaats- anwalt'am Landesgericht, Cuno Tarfusser, im Gespräch mit der Tageszeitung Max Leitners dop pelgleisiges Vorgehen kritisiert. „Mit einem Bein will er im kri minellen Leben stehen bleiben“, so Tarfusser, „und mit dem an deren will er ein neues Leben beginnen.“ Leitner solle endlich radikal mit seiner Vergangen heit brechen, so riet Tarfusser

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Pagina 17 di 20
Data: 19.07.1997
Descrizione fisica: 20
, ANITA PlCHLER, SABINE GRUBER UND KURT LANTHALER ESPRESSO MORTALE 32. Folge von Kurt Lanthaler Nüchtern und kalt wie das Ge- Gardaland, der Alte zahlt.“ setz, Schluder. Mia kam ins Zim- Die Kinder brachen in Begeiste- mer, die Kinder. Schluder blieb rungsstürme aus. nüchtern und kalt, grüßte Mia Mia trat nahe an Max heran. auf den Ritten, geht Eis essen, ins Gardaland schicken. Du oder sonstwas“, sagte er. weißt, daß ich allergisch bin auf „Bei dem Wetter, Max?“ Mia den Plastikscheiß.“ blickte

von Max zu Schluder und „Ich weiß“, sagte Max, „ich weiß wieder zurück. auch, in welchem Laden das Schluder rührte sich nicht, sah kleine schwarze Kleid hängt, zum Fenster hinaus. Max junior mit dem du mit mir richtig fein zog ihn am Ärmel, „du kommst essen gehen wirst, nächstes Wo- aber mit“, sagte er. Schluder chenende.“ merkte nichts davon und hörte „Und die Plagen kommen zur nicht Schwiegermamma?“ „Ja“, sagte Max, „beim dem „Ich werd’s ihr einreden“, sagte Wetter.“ Max. „Wird mich einen ganzen Mia

schaute noch einmal auf Nachmittag kosten...“ Schluder, schien verstanden zu „Abgemacht?“ sagte Mia lind haben. : schien sich zu amüsieren. „Gut“, sagte sie, „kommt, Kin- „Sie wird mich wieder fragen, der, wir machen einen Sonn- wann ich mich endlich von dir tagsausflug. = . scheiden lassen werde?“ „Ritten ist aber langweilig“, „Und, Liebster, was wirst du sagte Max junior. deiner liebsten Mutter antwor- „Auch wieder wahr“, sagte Max ten.“ senior und lachte. „Fahrt ins „Daß du meine Beste und Allei

nige bist,“ ser auf den Tisch. Und einen „Und vor allem die einzige, die Notizblock und einen Kugel- dich aushält.“ schreiben Max nahm Mia in den Arm, küß- „So“, sagte Max, „jetzt ist aus te sie auf die Stirn und sagte: mit lustig. Und aus mit traurig. „Gardaland.“ Jetzt gehen wir die Sache syste- „Wir sind schon weg“, sagte matisch an. Punkt für Punkt, Mia, „und sind vor neun Uhr Komma für Komma, Fragezei- nicht zurück, Liebster. Wünsch . chen für FVagezeichen.“ euch viel Spaß. Ciao, Schluder

.“ „Ausrufezeichen“, sagte Schlu- Schluder sah immer noch zum der. Fenster hinaus und wippte „Reden kannst du also noch“, leicht im Takt der Marschmu- sagte Max, „das ist schon mal sik. was.“ „Hab’ keine Lust mehr zum Re den. Auch nicht zum Schweigen. Das ist jetzt vorbei Ich muß was tun. Sonst zerreißt’a mich, Max.“ „Ich seh’s“, sagte Max, „und trotzdem wird nach meiner Me thode vorgegangen. Einen Schritt nach dem anderen. Hat noch nie geschadet Zuerst er zählst du mir alles. Dann denken wir nach. Dann heben

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Pagina 14 di 24
Data: 31.12.2004
Descrizione fisica: 24
Fr 31.12.2004. Sa/So 1./2.200S Nr. 266 14 LEITNER-CHRONIK 26. August 1986 Überfall auf einen Geld trans porter in Natz-Schabs. Max Leitner wird in erster In stanz verurteilt, von einem Berufungsgericht aber frei gesprochen. 4. Jänner 1988 Die Raika St. Martin im Gadertal wird überfallen. Max Leitner wird zunächst verur teilt, in der Berufung freige sprochen. 21. März 1989 Überfall auf einen Geldtrans porter in Vintl. Max Leitner wird deswegen rechtskräftig verurteilt. Überfall

auf eine Sparkassen- Filiale in Pedratsches. Max Leitner wird verurteilt, vom Oberlandesgericht dann aber freigesprochen. 23. Oktober 1989 Max Leitner, seine drei Brü der sowie Franco Battaglia werden verhaftet. Dem Quin tett werden einer ganzen Rei he von Überfällen beschuldigt (im Oktober 1986 auf die Rai ka Terenten, im April 1987 auf einen Geldtransporter in Vahrn und im Mai 1989 auf die Raika-Filiale in Welschnofen). Die Fünf müssen wegen man gelnder Beweise wieder frei gelassen werden. 7. August 1989

Die so genannte „Leitner- Bande“ will auf der Brenner autobahn zwischen der Eu ropabrücke und der Auto bahnausfahrt Innsbruck ei nen Überfall auf einen Geld transporter verüben. Unnütz telbar vor dem Raubüberfall werden die schwer bewaffne ten Männer von einer Spezial einheit der österreichischen Polizei gefasst. Bei der Aktion kommt es zu einem Schuss wechsel, bei dem Max Leitern durch einen Beinschuss ver letzt wird. 1991 Max Leitner wird von einem Schwau-ericht in Innsbruck zu zwölf Jahren Haft verurteilt

. Dem Mann aus Elvas gelingt es, aus einem Auto der Gen darmerie zu flüchten. Die Be amten setzen ihm nach und können ihn unmittelbar vor der Grenze zu Italien stellen. Ein andermal gelingt es ihm, aus dem Gefängnis Stein aus zubrechen. Er wird aber kurz darauf wieder geschnappt. 1992 Max Leitner wird nach Italien ausgeliefert. Nach zweieinhalb Monaten ist die Flucht des Ausbrecherkönigs Max Leitner und seines Komplizen Emanuele Radosta zu Ende. Die beiden Männer wurden am Mittwoch Abend

in einem Appartement in der marokkanischen Hauptstadt Rabat festgenommen - weil der Sizilianer beim Telefonieren unvorsichtig war. Von Artur Oberhofer D er Privatsender „Die An tenne“ brachte die Mel dung als erstes Medium: „Der Südtiroler Ausbrecherkö nig Max Leitner ist in Marokko festgenommen worden“, so ver meldete der Sender, sich auf In diskretionen aus Ermittlerkrei sen stützend, gestern Vormittag noch vor 11.00 Uhr. Der Sender Bozen zog in den 11-Uhr-Nach- richten nach. Und eine halbe Stunde später

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Pagina 6 di 16
Data: 20.10.2004
Descrizione fisica: 16
Mi 20.10.2004 Nr. 214 Tageszeitung Brief an Tarfusser Die Ermittler wähnen den flüchtigen Max Lettner offiziell im norditalienischen Raum. Aber der Mann aus Elvas könnte das La nd lä ngst verlassen h aben, zum al er von seinen Fluchthelfern m it einem falschen Pass ausgestattet wurde. Derweil hat Chef Staatsanwalt Cuno Tarfusser Post aus Bergamo bekommen. Von Anti k Oukkiku'ki; S eim 1 Bindung zu dun hei matlichen Wäldern map: zwar außerordentlich stark sein. Aller dass Max Leitner auch diesmal

in Südtirol untertaueht - so wie die Ermittlungsbehörden vermuten glauben enge Be kannte des Flüchtigen nicht. „Der Max weiß, dass es wohl sei ne letzte Chance ist“, so sagte beispielsweise Walter Leitner, ein Bruder des Flüchtigen im Tages- zeitung-I nterview. Vermutlich hat der Mann aus Elvas aus seinen bisherigen Feh lern gelernt. Im vergangenen Sommer überfiel Max Leitner mit zwei Komplizen die Raika- Filiale in Mühlen in Täufers. Das Motiv: Leitner wollte sich das notwendige Kleingeld beschaf fen

, um mit seiner dominikani schen FVeundin Alexa, die er während seiner Flucht in Bibione kennen und lieben gelernt hatte, in deren Heimat zu flüchten. Die geplante Licbesflucht endete bekanntlich in einem Maisfeld in Dietenheim. Aufgrund des glücklichen Um standes, dass ihm der Gefäng niswärter Raffele Di Simone ein Nokia-Hand.v in die Zelle ge schmuggelt hatte, konnte Max Leitner diesmal seine Flucht mi nutiös planen. So gehen die Er mittler in Bergamo jetzt davon aus, dass Max Leitner und des sen Fluehtgefährte

, der sizilia- nisehe Schwerverbrecher Ema- nuele Radosta, von ihren Zellen aus nicht nur zwei „Taxis“ zum Gefängnis bestellt hätten, son dern sieh auch mit falschen Päs- REDAKTION SÜDHROL Artur Oberhofer e-mail: artur£<aaqeszeitunq.it Christoph Franceschini e-mail: christoph<ä>taqeszeitunq.it Das Gefängnis in Bergamo, Flüchtiger Max Leitner: Flucht in fler Nacht sen und Taschengeld hätten ver sorgen lassen. „Die entspre chenden Kontakte aus früheren Zeiten hat Max Leitner ganz be stimmt“, so weiß

man auch in Ermittlerkreisen. Das heißt: Max Leitner und Ema- nuele Radosta hätten sich bereits am fiühen Morgen - als in der Justizvollzugsanstalt in der Via Gleno in Bergamo noch kein Alarm gegeben worden war - von Bergamo oder - einem anderen Regionalflughafen aus ins Aus land absetzen können. Gestern ist aus Ermittlerkreisen durchgesickert, dass die Spezial einheit der Carabinieri ROS nun sämtliche Personen überwacht, zu denen Max Leitner während seiner letzten Flucht Kontakt hatte. Der Hintergrund: Bei sei ner

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Pagina 4 di 16
Data: 08.07.2003
Descrizione fisica: 16
Jahr mit 4,12 Prozent überdurchschnittlich stark angestiegen. Höher war die Preiserhöhung nur in Udine (4,15) und Gorizia (4,14). Dies geht aus einer Studie des Kon sumentenverbands Federconsu- matori hervor. Partschins 4 Schwarzarbeiter ausgeforscht Auf einer Baustelle in Partschins haben die Carabinieri vier bulga rische Schwarzarbeiter entdeckt. Ihr Auftragsgeber, ein 52-jähri ger Bauunternehmer aus TVapa- ni. wurde angezeigt. Codename „WW“ Die Fahnder stellten in der Gürteltasche Max Lettners

Dokumente sicher, auf deren Grundlage sich nun die Etappen der 13-monatigen Flucht rekonstruieren lassen. Die Tageszeitung enthüllt, wo der Südtiroler Robin Hood sein Hauptversteck hatte und mit wem Max Leitner während seiner Flucht in Kontakt war. Und: Wie er die falsche Spur an die Copacabana auslegte. Von Akthu Oukkhukkh E r hatte nicht den Hauch einer Chance: Den Flüchtigen mit einer (von der Feuerwehr geliehenen) Wär mebildkamera in einem riesigen Maisfeld in Dietenheim einmal ausgemacht

, war es für die Fahnder ein Leichtes, Max Leit ner am Donnerstagmorgen ge gen 05.30 Uhr zur Aufgabe zu zwingen. „Mit der Wärmebildka mera kann man sogar eine Katze ausmachen“, erzählt stolz ein Fahnder. Der Pilot des Carabi- nieri-Hubschrauhers steuerte sein Fluggerät punktgenau über Leitners Kopf. Ein Ermittler: „Der Luftdruck hat den Flüchti gen im Maisfeld regelrecht her umgewirbelt“. Schlussendlich gab Max Leitner auf, nachdem er sich den ganzen Mittwoch über in einer Hun dehütte im Söllweg in Bruneck versteckt

und nächtens mehr mals verzweifelt die Flucht aus dem Maisfeld versucht hatte. Leitner streckte die Hände in die Höhe und rief den Carabinieri laut zu. „Ich bin unbewaffnet.“ ln dem Maisfeld in Dietenheim endete für Max Leitner die 13- monatige Flucht. Auch wenn er sich als „fairer Verlierer“ (so der Leitende Staatsanwalt Cuno Tar- fusser) gab, ließ Max Leitner in der Carabinieri-Kaserne in Bruneck ordentlich Dampf ab. Die beiden Komplizen, mit denen er am vorvergangenen Montag die Raika in Mühlen

abstatteten, um die Anga ben des gefassten De Notariis’ zu überprüfen. Bei seiner Festnahme trug Max Leitner, der inzwischen in das Gefängnis von Bergamo über stellt worden ist (wo übrigens auch Peter Paul Rainer einsitzt), eine Gürteltasche, in der er Do- Es kann gut sein, dass man dieser Tage einem untersetzten Herrn, einen ehemaligen Wachmann, begegnet, der 1993 einen jungen Burschen in La- na erschossen hoi. Von hinten. Oder dass ein junger Mann des Weges kommt, der 1990 ei nen blutjungen

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Pagina 5 di 16
Data: 07.01.2003
Descrizione fisica: 16
Tageszeitung Di 7.1.2003 Nr. 4 S Ü I) T 1 R Ö L " ■;> ; y ^ ' ■ d . 5 Der kriminelle Ehrenmann Obwohl nach außen hin beschwichtigt und dementiert wird, hat die dreiste Hausdurchsuchung im Heimat haus Max Leitners auch Carabinieri-intemföir große Missstimmung gesorgt - und dem Einsatzleiter eine Kopfiväsche beschert. Warum Max Leitner insbesondere für die Carabinieri ein rotes Tuch ist. Von Artur Obkrhofkk N ach außen hin sprach Ca- rabinieri-Oberst Giovan ni Antolini von „reinen Phantastereien

“ der Familienan gehörigen des flüchtigen Max Leitner. Intern aber gab es mäch tigen Zoff: Der Koordinator der wüsten Razzia in der Nacht auf den Heiligen Abend, Carabinieri-" Leutnant Davide Perasso, hat - nach Informationen der Tages zeitung - eine Kopfwäsche über sich ergehen lassen müssen. Der Leitende Staatsanwalt am Lan desgericht, Cuno Tarfusser, an den sich die Familie Leitner wandte, sicherte den Geschwi stern Stefan und Anneliese indes zu, dass „so etwas nicht mehr Vor kommen

“ werde - auch wenn Tarfusser gegenüber der Tages zeitung einschränkt: „Man muss dazusagen, dass die Leitners auch keine Heiligen sind.“ Die Dynamik der Razzia in der Nacht auf den Heiligen Abend hat die Familienangehörigen Max Leitners in ihrem Glauben be stärkt, dass der Flüchtige, sollte er denn aufgespürt werden, wohl „abgeknallt wird wie ein Hund“ (so Walter Leitner). Anneliese Leitner, die Schwester des Flüch tigen, ist sichen „Die Carabinieri haben über meinen Bruder das Todesurteil verhängt.“ Ein vorläufiger Trost

bleibt den Angehörigen: Max Leitner, der mit seinem Wissen gar einige Personen in Bedrängnis bringen und viel Licht in so manchen Kri minalfall bringen könnte, hat sein „Testament“ bereits an einem si cheren Ort deponiert. „Max’ Wis sen kann nicht mehr ausgelöscht werden“, so die Angehörigen. In jedem Fall eröffnet die vorweih nachtliche Vorgehensweise der Carabinieri (siehe dazu auch eige nen Kasten) das Szenario einer Prestige- oder gar einer Karriere Flüchtiqer Max Lettner (Ende der 8 Oer-Jahre

in Ehras): „Che figo...“ angelegenheiL Ganz nach dem Motto: Ein Sternchen für Max. Woher rührt eigentlich dieser Zorn, diese investigative Ver bissenheit gegen Max Leitner? Warum ist der Kriminelle aus El- vas - der ganz nebenbei nieman den umgebracht hat und nichts- destotrotz, wegen einiger dreis ter Raubüberfalle, zu einer un verhältnismäßig harten Gefäng nisstrafe von 24 Jahren verurteilt worden ist, die er erst im fernen Jahr 2011 abgegolten hätte - den Carabinieri ein rotes Tuch? Max Leitner

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Pagina 13 di 16
Data: 13.08.1997
Descrizione fisica: 16
GRUBER UND KURT LANTHALER ESPRESSO MORTALE 36. Folge vonKurt Lanthaler Max schüttelte den Kopf und lö ste sich aus seiner Starre. „Ver rückte“, sagte er dann und sah sich um. Hinter ihm lag Schluder am Bo den und röchelte wie in den letz ten Zügen. Vor ihm lag Else, reglos. „Alles der Reihe nach“, sagte Max. ln der Küche fand er eine Flasche Wasser. „Und?“ sagte Max, als er wieder im Zimmer stand, „wer von euch beiden hat es verdient, zu über leben?“ Keine Antwort. „Oder wollt ihr beide

, damit ihr euch wieder an die Gurgel gehen könnt?“ Keine Antwort. „Alles muß man selbst ma chen“, sagte Max und schüttete erst Else, dann Schluder Was ser ins Gesicht. Schluder fing zu husten an, richtete sich lang sam auf und hielt sich den Hals. „Und eins“, sagte Max, ging wieder zu Else, tätschelte ihr die Wangen, goß ihr Wasser auf die "Schläfe. Else atmete erst zaghaft, dann öffnete sie lang sam die Augen. „Und zwei“, sagte Max. „Was?“ sagte Else, und dann sah sie sich suchend um und sagte: „Was war?“ „Wird schon

wieder“, sagte Max. In seinem Rücken hustete sieh Schluder ins Leben zurück. „Schluder geht’s auch schon wieder besser.“ „Schluder“, sagte Else. Dann sagte sie einige Atemzüge lang nichts. Dann: „Miriam.“ „Ja“, sagte Max, „Miriam“. Aber Schluder ist nicht schuld dran. Nicht mehr als du oder ich.“ „Danke, Max.“ Schluder schien wieder sprechen zu können. Aus Elses Gesicht wich die Far be, die eben zaghaft wieder zurückgekehrt war. Dann sprang Else ruckartig auf, stieß Max zu Boden und rannte mit gesenktem Kopf

auf Schluder los. „Ich bring dich um“, schrie sie, „ich bring dich um.“ Schluder saß am Boden, an die Wand gelehnt, hob. die Hände schützend vors Gesicht und rief nach Max. „Halt sie, Max, sie ist verrückt geworden.“ Max kam langsam wieder auf die Beine, schüttelte den Kopf und sagte: „Alles der- Reihe nach. Verhaut euch erst einmal gegenseitig. Vielleicht hilft das ja. Dann sehen wir weiter.“ „Max“, schrie Schluder, und er hielt keine Antwort. Else trat mit kräftigem, weit ausholendem Tritt ein ums

übereinan der her. Max saß am anderen Ende des Zimmers am Boden, sah sich die Schlägerei an, schüttelte den Kopf, dachte dann an seine eigene Ehe und lachte. Else und Schluder hatten sich inzwischen zu einem Knäuel verhakt. „Das reicht“, sagte Max und stand auf, „wir haben verstan den. Laßt das jetzt, bevor ihr anfangt, euch auch noch zu küs sen. Steht auf, ihr beiden, und kommt. Wir gehen in die Küche und trinken alle zusammen ei nen Kamillentee.“ Das Knäuel bewegte sich langsamer. „Auf“, sagte Max

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Pagina 13 di 16
Data: 18.10.1997
Descrizione fisica: 16
Und Abgeschlosse n ein Vorbei. Hermann Hermann Ein Kriminalroman in Fortsetzungen von Sepp Mall, Josef Ober- HOLLENZER, ANITA PlCHLER, SABINE GRUBER UND KURT LaNTHALER ESPRESSO MORTALE 4L Folge von Sabine Gruber Wegen eines bedauerlichen Ver sehens fehlte bei der letzten Kurt-Lanthaler-Folge von „es- presso mortale“ der letzte Ab satz. Da er nicht unerheblich für den Fortgang der Handlung ist, liefern wir ihn jetzt nach — zu sammen mit den zwei vorherge henden Absätzen, zu besserem Verständnis. (Die Red.) Max

Tirol! zu Besuch gewesen. Der Volvo in der Fagenstraße auf Kaffee und Ku chen beim Doktor. Halt! sagte da Maxens analyti sches Hirn, nicht zu schnell, jetzt hudelst du wie damals die Jour naille und der dicke Thrtüfe im Fall Waldner/Rainer. Langsam, ; Max. Das, was du weißt, ist: Kon- rads alter, lettenversudelter gel ber Volvo war bei Schützt Tirol! zu Besuch gewesen. Der ja. ; „Und, mein lieber Max“, sagte Max, „da hast du eine nette Ho mepage gefunden: AntiAntiFa- achistischerKampf/Fahndungs

- Dinst/InfosBefreundeter Kampf- Organisationen. Max gab ein paar Begriffe ein, die Suchmaske nahm ihm die Arbeit ab, nach dreißig Sekunden hatte er gefun den, wonach er gesucht hatte. Auf seinem Monitor stand zu lesen: „Vorsicht: Volvo, gelb, zugehörig Inter.Ethn,Bng.Lang. Fahrer „Konrad“ (siehe dort) und „Zuc- co“ (siehe dort). Keine Aktion, aber umgehend Meldung an Lei ter Gruppe II/'Q SchüTü“ „Was immer das zu bedeuten hat“, sagte Max und speicherte die Datei ab. 41. Folge von Sabine Gruber Max

nahm einen letzten Schluck, drückte die Zigarette aus und -wollte zur Tür, als das'Telephon klingelte. Mia grußlos, Mia mit lauter Stimme: „Die Gerstsuppe kannt Du Dir im Gasthaus bestel len. Hol’ die Kinder ab, ich geh’ : aus-“ • „Und was soll ich damit?“ „Sie küssen, wohin Du willst. In einer Viertelstunde?“ „Ja“, sagte Max, „aber-“, da klick te es schon in. der Leitung, und Max trottete zur Tür. . Else lag auf dem Diwan und sah zu, wie Schinder Geschirr wusch. Ab und zu schüttelte

mit einem Maschinenge wehr auf dem Walther-Platz. Hier drehe ich durch. Wann kommt Max?“ \ „Keine Ahnung.“ Schluder wußte nicht wohin mit den Händen, nahm den Tabak aus der Thsche und wuzelte vor sich hin. „Ich brauche ein Auto und etwas Geld, gerade soviel, daß ich von hier wegkomme. Hilfst du mir?“ „Ja“, sagte Schluder und sah den Riß im Zigarettenpapiec Max saß im Hof des Drescher-Kel lers und schaute einem blonden Mädchen zu, das auf einer Stiege kniete und seine Barbie-Puppen , frisierte. Sie mußte zum Haus

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Pagina 6 di 20
Data: 30.07.2003
Descrizione fisica: 20
mit dem Langzeitkrankenhaus "Firmian”. Das Landesassessoret für Trans portwesen hat dazu eigens eine Broschüre mit allen -wichtigen In formationen dazu vorbereitet Die Broschüre, die auch die genauen Fährtzeiten der neuen Linie ent hält, wird auf allen Bussen der Bozner Stadtlinien und im Lang zeitkrankenhaus "Firmian” ver teilt. Die neue Buslinie war viel fach, vor allem von Angehörigen der Patienten des Langzeitkran kenhauses, gefordert worden. Behandelt wie ein wildes Tier“ Trotz strikter Zensur ist es Max Leitner

gelungen, der Tageszeitung einen Brief aus dem Hochsicherheitsgefangnis in Bergamo zukommen zu lassen. Darin schreibt der Häftling aus Elvas, dass er aus Protest gegen die Isolationshaft in einen Hungerstreik getreten sei. Und er nimmt erstmals zur Dynamik seiner Verhaftung Stellung. Von Ahtur Oberhofek D ie strikten Zensurmecha nismen im Hochsicher heitsgefangnis kurzzeitig außer Kraft zu setzen, hat für Max Leitner einen bestimmten Genusswert: ,Wie Sie sehen“, so schreibt der prominente Häft ling

, „nützen auch (Staatsanwalt Benno) Baumgartners Zensuren nichts, wenn es sich um wirkliche Männer wie um den Max Leitner handelt.“ Diese kleine Genugtuung, dieser Reststolz, kann allerdings nicht darüber himvegtäuschen, dass es dem Mann aus Elvas ziemlich dreckig geht. Wohl aus Angst, der Häftling könnte sich etwas antun, wird Max Leitner im Hochsicherheitsgefängnis in Bergamo 24 Stunden auf 24 übeiwvacht. In einem mit 23. Juli dieses Jahres datierten, sechsseitigen Brief an die Tageszeitung

, den der Häftling an der Zensur vorbeigeschleust hat, beschreibt Max Leitner seine prikäre Haftsituation. Und er nimmt erstmals zur Dynamik sei ner Verhaftung Stellung. Anfangs hatte der stellvertreten de Staatsanwalt am Landesge richt in Bozen, Benno Baumgart ner, im Fälle Max Leitners sogar ein absolutes Besuchsverbot (auch für Familienangehörige) erlassen, ehe der Leitende Staatsanw'alt, Cuno Tarfusser, den Familienangehörigen ver gangene Woche doch eine Dauer erlaubnis erteilte. Entsprechend hoch steht Cuno

Tarfusser denn auch in der Gunst des Häftlings: „Ein absolut gerechter Staatsan walt, den ich sehr respektiere“, so schreibt Max Leitner. Nichtsdestotrotz haben die Bot- schäften, die Max Leitner an der Zensur vorbeigeschleust hat, die Fhmilienangehörigen, aber auch die Vertrauensanwälte beunruhigt „Es geht im sehr, sehr schlecht“, heißt es in der Kanzlei Valenti. ner „in Bälde gelockert” würden. In seinem Brief appelliert Max Leitner, dass die Justizbehörde seiner dominikanischen Freundin

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Pagina 6 di 24
Data: 12.12.2006
Descrizione fisica: 24
6 SUDTIROL Dienstag, 12.12.2006 Nr. 245 Reise nach Palermo Vier Monate nach seiner Verlegung in ein Hochsicherheitsgefängnis in Palermo haben Familienangehörige den Ausbrecherkönig Max Leitner erstmals besuchen können. Sie haben einen gebrochenen Mann angetroffen. von Artur Oberhofer W alter Leitner ist am Resi gnieren: „Obwohl uns von verschiedensten Seiten Hilfe versprochen wird, tut sieh so gut wie gar nichts.“ Seinem Bruder Max gehe es schlecht. Und so wie es derzeit aussehe

, werde der Aus brecherkönig in nächster Zeit auch nicht von Palermo in ein norditalie nisches Gefängnis verlegt. Nachdem Max Leitner vor vier Monaten in einer Nacht- und Ne belaktion von Parma in das Hochsi- cherheitsgefängnis „Nuovo Uceiardone“ nach Palermo über stellt worden war, haben zwei sei ner Geschwister ihn vergangene Woche zum ersten Mal besuchen können. Ein teurer Spaß. Walter Leitner und seine Schwester fuh ren zuerst nach Mailand und flogen von Malpensa nach Palermo. Die Fahrt nach Mailand. Die Flug tickets

. Essen, Verpflegung und Übernachtung in einer Pension in Palermo. Kostenpunkt: Um die 1.000 Euro. Ein Mega-Aufwand, wenn man bedenkt, dass Walter Leitner und seine Schwester dann nur knappe 40 Minuten mit Max Leitner sprechen konnten. Den Speck, die Würste und das Schüttelbrot, das sie mit nach Pa lermo gebracht hatten, mussten die Besucher wieder mit nach Hau se nehmen. „Man hat uns nicht er laubt, ihm die Sachen ins Gefäng nis zu bringen“, so erzählt Walter Leitner. Und auch von den nach Si zilien

mitgebrachten Kleidern mussten sie den Großteil wieder mitnehmen. „Unmögliche Schika nen“, schimpft Walter Leitner. Dem Ausbrecherkönig geht es psychisch und körperlich schlecht. „Er hat sehr niedergeschlagen ge wirkt“, erzählt Walter Leitner. Das harte Knastleben im Nuovo Uceiardone hat dem Mann aus El- vas zugesetzt. Max Leitner ist in dem Palermitaner Gefängnis in der Abteilung mit der höchsten Si cherheitsstufe untergebracht. In dieser Abteilung büßen die ge fährlichste Mafiosi ihre Gefäng nisstrafen

ab. Max Leitner darf seine kleine Einzelzelle nie verlas sen. Kein Gang an die frische Luft. „Er sitzt 24 Stunden auf 24 in die ser Zelle“, erzählt Walter Leitner. Mit den Mitgefangenen könne er nur durch ein Gitter kommunizie ren. „Er wirkt gebrochen“, sagt Bruder Walter. Auch die Kontakte zu seiner Fami lie w'erden dem Ausbrecherkönig * Häftling Max Leitner: Sitzt 24 Stunden auf 24 in einer kleinen Einzelzelle de facto unterbunden. Zw r ar darf Max Leitner einmal im Monat zu Hause in Elvas anrufen

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Pagina 6 di 16
Data: 02.02.2005
Descrizione fisica: 16
Mi 2.2.2005 Nr. 21 6 Ta geszeitung S Ü I) T 1 R O rr tt In einem dramatischen Brief an die Tageszeitung berichtete Max Leitner über die urplötzliche Sonderbehandlung im Gefängnis in Rabat. Er werde in einer finsteren Einzelzelle gefangen gehalten, mit dem Bein ans Bett gefesselfund gefoltert. Will man den Ausbrecherkönig mürbe machen, damit er nun doch einer Leitner-Brief aus dam Gefängnis: „Die Isolationshaft macht mich verrückt" Von Artur Oberhofer K urz vor Jahreswechsel hatte Max Leitner

die Haftbedingungen im Sale- Gefangnis in Rabat in Marokko noch als akzeptabel hingestellt Ihm gehe es „den Umständen ent sprechend gut“, so hatte der Aus brecherkönig seinen Eamilienan- gehörigen in Elvas mitgeteilt Einen Monat später hat sich die Situation schlagartig verändert In einem Brief an die Tageszei tung, datiert mit 20. Jänner die ses Jahres, fleht Max Leitner: „Bitte helfen Sie mir, ansonsten werde ich hier sterben.“ Max Leitner schreibt in dem Brief drei handgeschriebene Sei ten, wörtlich

: „Ich befinde mich seit 20 Tagen in einem beinahe total finste ren Raum, mein rechter Fuß ist mit einer Handschelle am EisengesteU des Bettes gefes selt Ich bin verwundet, weil. man mich gefoltert hat Max Leitners Rechtsanwälte und die Familienangehörigen des Ausbrecherkönigs haben unter dessen mehrere Informations kanäle in die marokkanische Hauptstadt legen können. Dabei erfuhren sie, dass die Sonderbe handlung, der Max Leitner seit nunmehr einem Monat unterzo- Brennende Praxis Der bundesdeutsche Zahnarzt

wird,' damit zu tun haben könnte, dass der Häftling sich ei ner Auslieferung nach Italien wi dersetzt und sogar politisches Asyl beantragt hat Die Tageszei tung hätte darüber bereits vor ei nigen'Wochen berichtet ' Sicher ist dass die italienischen Polizeibehörden ihren marokka- . irischen Kollegen Anfang Jänner dieses Jahres ein umfangreiches Dossier übermittelt haben, in dem Max Leitner als höchst ge fährlicher Verbrecher beschrie ben wird - möglicherweise die Auslieferungshäftling Max Leitner: „So viele

Schmerzen™“ institutionelle Retourkutsche für Max Leitners Asylantrag. In Max Leitners Verteidiger- Pool, der in diesen Tagen einen direkten Draht nach Rabat zu stande kriegen müsste, wird jetzt vermutet dass die marok kanischen Justizbehörden den Häftling ganz bewusst härter rannehmen. „Man will ihn wohl mürbe machen und dazu brin gen, jetzt doch einer Ausliefe rung nach Italien zuzustimmen“, so ist aus Verteidigerkreisen gestern durchgesickert. Offiziell wird die Isolationshaft gegen Max Leitner

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Pagina 7 di 24
Data: 30.07.2005
Descrizione fisica: 24
Muhammad Max Nach mehrwöchiger Funkstille gibt es nun ein erstes . Lebenszeichen von Max Leitner aus dem Hochsicherheitsgefängnis von Carinola in der Provinz Caserta. Der Ausbrecherkönig behauptet, dass sein Asylantrdg angenommen worden wäre, wenn er vor wenigen Wochen nicht aus Marokko „entfährt“ worden wäre. Und: Es gibt neue Details zur Verhaftung in Rabat. ■ Von Artur Oberhofer N ach mehreren Wochen der Funkstille hat Max Leitner nunmehr ein erstes Lebenszeichen gegeben. Da ihm Telefonate

derzeit noch nicht erlaubt werden, hat der Ausbrecherkönig sich schriftlich aus dem Hochsieherheitsgefang- nis von Carinola‘'in der Provinz Caserta gemeldet. Ihm gehe es den Umständen entsprechend gut, so schreibt Leitner, „das Es sen ist besser als in Marokko“. Das Spezialgefängnis von Cari nola, wo Dutzende Schwerverr brecher einsitzen, - kennt Max Leitner von früher. Auch sein Komplize Emanuele Radosta, mit dem Leitner im vergangenen Jahr aus dem Hochsicherheitsge fängnis in Bergamo geflüchtet

war, befindet sich in Carinola. In seinem Brief aus dem Gefäng nis erhebt Max Leitner schwere Vorwürfe gegen die marokkani schen Justizbehörden. „Man hat uns in einer regelrechten Nacht- und Nebelaktion zusammenge packt und nach Italien verfrach tet“, so schreibt Leitner. Er selbst hatte in dem nordafrika nischen Staat politisches Asyl be antragt, wollte sich also der Aus lieferung nach Italien widerset zen. Max Leitner begründete sein Ansuchen unter anderem damit, dass er in Italien Ra cheaktionen

zu befurchten habe, da er den italieni schen Sicherheitsbehörden (und zwar einer-Spezialein heit der Carabinieri) Infor mationen zu Sprengstoff verstecken der Terror- gruppe „Ein Tirol“ gelie fert habe. Diese Verstecke im Eisacktal waren tatsächlich entdeckt wor den. Einen Hafturlaube, den Max Leitner damals erhielt, nutzte er um unter zutauchen. Um eine Auslieferung nach Italien zu verhin dern, wollte Max Leitner eine marokkanische Frau ehelichen - die Tochter ei nes Ex-Polizisten

-, die er während seines Aufent haltes in Rabat kennen ge lernt hatte. Dafür wäre der Mann aus Elvas - eigenen Angaben zufolge - sogar bereit gewesen, Moslem zu werden. Die Frau hatte ihn auch einige Male im Gefängnis von Rabat besucht. Max Leitner behauptet nun, dass er „gute Aussichten auf die Annah me des Asylantrages hatte“, und die marokkanischen Behörden ihn deswegen in einer Nacht- und Ne belaktion nach Italien abgescho ben, „regelrecht entfuhrt“ hätten. Des Ausbrecherkönigs Kalkül: Wäre ihm in dem nordafrikani schen

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Pagina 13 di 16
Data: 30.10.1997
Descrizione fisica: 16
auf die Banklehne, verdächtig nahe an Elses Rücken, „zahlen. Wer weiß, wann wer was zu zahlen hat Am Ende jeder von uns das, was er verdient hat Nicht wahr, Schatz“, sagte Zucco und schob seine Hand um ein paar Zenti meter nach vorne und damit auf Elses Schulter. „Ja“, sagte Else. „Der Schluder“, wiederholte Max. „Der was?“ sagte Else. „Th nicht so.“ „Was ist mit dem?“ „Es ist etwas mit dem, und es ist besser, du kommst mit“, sagte Max. Und dachte: Himmelherrgott, nimm dein Arsch hoch, Alte, bevor

er dir hier weggeschossen wird. Irgendwas stimmte nicht mit Else. Nicht, daß sie sich nicht gern in Männerarme geworfen hätte, die letzten Jahre über, aber nicht so. So nicht Andererseits: Schluder war 'bis in die Besinnungs losigkeit hinein besoffen. Else hat te offensichtlich eine andere Form von Rausch vorgezogen. Else sah erst auf Max, dann auf Zucco. Sah sie beide an und lachte dann. „Else“, sagte Max, „ich steh nicht im ’Edelweiß*, weil ich sonst nichts zu tun hab. Tu mir den Gefallen und komm mit“ „Gut“ sagte

Else, und stand auf Zucco griff nach ihrer Hand, hielt sie fesf und sagte: „Wann sehen wir uns wieder?“ „Bald, Kleiner“, sagte Else, „ganz bald“, und entwand sich seinem Zugriff „Ciao, Max“, sagte Zucco, „ruf mich an, wir müssen mal wieder ei nen Altherrenäbend machen. So etwas Seriöses, was man noch wo chenlang in den Knochen spürt“ „Ich denk dran“, sagte Max. Und dann ging er Else hinterher, die vor ihm die Wirtsstube verließ. „Was hat du dir dabei gedacht“, sagte Else. „Nicht bös werden“, sagte

Max. „Doch“, sagte Else, „und wie. Ich sitz da mit dem...“ „... mit dem Zucco..." „Richtig, mit dem Zucco, mit dem sitz ich da, und er faßt Zutrauen...“ und was sonst noch alles..." wird sein, aber Zutrauen auch, und darum geht es, und dann kommst du und mandelst auf und „Vergiß es, Max. Bist dummer, als ich gedacht habe.“ Inzwischen-standen sie auf dem Parkplatz, direkt neben dem Trak tor des Hausherrn. Zu so einem Traktor möchte ichs einmal bringen können, dachte Max, ich wüßte, was tun

damit, aber Com puterprogrammierer gelten eben nicht als Bergbauern. Und dann sah er in Elses Gesicht „Red, Max“, sagte Else, als sie in seinem Auto saßen. „Sag, was du zu sagen hast ich werd dir zuhören. Und dann steig ich wie der aus. Und bring mein Ding zum Ende.“ „Wie du willst“, sagte Max und wunderte sich. Wunderte sich über sich selbst und wunderte sich über Else. „Ich hab euch verraten, dich und Schluder. Hab eure Adresse ausgeplaudert' „Ich weiß.“ „An Zucco“, sagte Max, „ich hab es erst zu spät

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Südtiroler Nachrichten
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Pagina 5 di 8
Data: 10.02.1967
Descrizione fisica: 8
Entschuldigungen vor. Schwere Grippe am Kitzsteinhorn Der Tropfen schwoll und blitzte durch die Luft herab. Inzwischen war bereits der Aufstand gegen die Perser in vollem Gange. Hi stiäos schrieb auf die Kopfhaut eines Sklaven seine geheimen Wei sungen, und das ganze griechische Küstenland geriet in offenen Auf ruhr. Es hatte sich ein zweiter Was sertropfen gebildet. Schon hing er schwer am Zapfen und tanzte durch die Luft. Ich warf einen Blick zu meinem Freunde Max zurück. Max wahrte seine Hal tung

. Ich war ganz bei der grie chischen Geschichte. Den rechten Arm aufgestützt, heftete er seine Augen auf Professor Kreissel mayer und lauschte andächtig auf die Vorbereitungen des Perserkö nigs Darius. „Streber!" fauchte ich wütend zurück. Max verzog keine Miene. Er nahm nur mit spitzen Fingern ein Blatt Papier und reichte es mir heimlich zu. Darauf war ein Berg aufgezeichnet. Kühn stieß das Horn in die Luft, während sich an den Steilhängen unermeß liche Schneefelder dehnten. Weit herunten, 'kaum erkennbar

. Föhn? Nein, noch nicht! Aber vielleicht nicht sehr lange und er kam. Dann war alles zu Ende. Max überlegte. „Heute ist Dienstag. Die nächste Möglichkeit wäre also Samstag. Bis dahin kann alles futsch sein. Wenn — dann morgen!" Aber die Perserkriege? Aber die Einstellung der Wirbeltiere? Stand nicht dahinter Karzer, Kon ferenz und Klassenbuch? Und Butz, der Spürhund, der alles her ausschnüffelte, Butz, unser Klas senvorstand? „Butz schmeißt uns hinaus," sagte ich. „Memme!“ gab Max zurück

. „Wir bekommen eine schwere Grippe!" Max hatte immer so großartige Gedanken. Es war just die schön ste Grippeepidemie im Gange. Al le i hustete, schnupfte, nieste, leg te sich mit dem Fieberthermome ter ins Bett und trank Glühwein. S. hon während Butz, Professor Butzen, die Wirbeltiere einteilte, b kam ich einen heftigen Husten anfall. Ich behielt das Taschen tuch in der Linken und steckte es "ährend des ganzen Vortrages n mmer ein. Auch Max preßte das s. ine gegen die Lippen, und man s -irte es deutlich

, daß Butz von d' ser Rücksichtnahme angenehm b-rührt wurde. .Wenn Ihnen nicht wohl ist, ge- b> n Sie nach Hause!" meinte er. Max schluckte heftig auf. Dann sagte er: „Nein, Herr Professor, ftanke! Es wird bestimmt wieder besser." Butz war von diesem Ver Von Karl Springenschmid ne Seehundsfelle nähte. „Mit ei nem fabelhaften Schuß!" sagte ich. Damals führte die Bahn noch jenen famosen Personenzug, be schleunigt, mit dem wir um fünf Uhr morgens schon in Zell am See waren. Vor uns stand das Horn, einsam

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Pagina 6 di 16
Data: 11.02.2005
Descrizione fisica: 16
6 S Ü D T I R 0 „Ich liebe Max“ Obwohl sein Aufenthalt als freier Mann in Marokko nur von kurzer Dauer war, hat Max Leitner in Rabat eine Liebesaffäre begonnen. Die Auserwählte, pikanterweise die Tochter eines marokkanischen Ex-Polizisten, hält zu dem Ausbrecherkönig. Kommt es jetzt sogar zur Hochzeit im Knast? Von Artur Oberhofer W ann immer er an die fri sche Luft gelangte, tat Max Leitner auch et- was für seinen Hormonhaushalt. Das war im vergangenen Som mer so, als er eine aus der Domi

nikanischen Republik stammen de Haushaltsgehilfin kennen- und lieben lernte. Mit dieser Ifrau namens Alexa wohnte Max Leit ner im Sommer 2004 in einem Ferienappartement in Bibione, ehe er dann im Herbst nach dem Überfall auf die Raika-Filiale in Rein in Täufers verhaftet wurde. Obwohl Max Leitner in der Folge verzweifelt versucht hatte, mit seiner Geliebten in Kontakt zu treten, brach die Dominikanerin alle Brücken zu dem Ausbrecher könig ab. Die Frau hatte wohl Angst um ihre Aufenthaltsgeneh migung

und fürchtete eine An klage wegen Begünstigung. Die Dominikanerin arbeitet jetzt in Frosinone als Haushaltsgehilfin. Auch Max Leitners letzte Flucht nach Marokko hat - wie jetzt bekannt wurde - eine rosa Kom ponente. Wenige Tage nach ihrem Ausbruch aus dem Hochsicher heitstrakt der Justizvollzugs anstalt in Bergamo waren Max Leitner und dessen Komplize, der sizilianische Schwerverbre cher Emanuele Radosta, von Bergamo aus nach Rabat geflo gen. Mit zwei gestohlenen Pässen gelang den Gefängnisausbre chern

die Ausreise. In der marokkanischen Haupt stadt lernte Max Leitner eine junge Frau kennen, mit der er eine Liebesbeziehung begann. Die Frau ist die Tochter eines marokkanischen Ex-Polizisten und wundp nacK der- \bi ItcUlUIlg' des Ausbrecher-Duos mehrere Male von den Behörden verhört. Vor wenigen Tagen konnten die Flamilienangehören von Max Leitner über einen marokka nisch-italienischen Kanal, den eine bekannte Bozner Anwalts praxis eröffnete, mit der Frau in Kontakt treten. Die Leitner- Freundin erklärte

, dass sie von den marokkanischen Vemeh- mungsbeamte auf die „extreme Gefährlichkeit“ Max Leitners hingewiesen worden sei. Sie aber könne nicht glauben, dass von Auslieferungshäftling Max Leitner: Wird er seine marokkanische Freundin heiraten? Max Leitner eine große Gefahr ausgehe. „Ich halte zu ihm und ich liebe ihn“, so erklärte die Frau den Familienangehörigen. Mehr noch: Die Frau will Max Leitner im Gefängnis Rabat-Sale besuchen. Einen ersten Antrag hat die Gefängnisverwaltung abgelehnt

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Pagina 2 di 22
Data: 18.12.2004
Descrizione fisica: 22
, auch sich selbst Aber nehmen sie keinen Kredit auf, die Caritas mag das nicht. (arnold.tribus@tageszeitung.it) S Ü D T I R O L Botschaft aus dem Zwei Monate nach seiner Flucht aus dem Hochsicherheitsgefiingnis in Bergamo hat die Tageszeitung exklusiv Kontakt zu Max Lettner aufnehmen können. Er befinde sich an einem sicheren Ort, so berichtet der Äuisbrecherkönig. Und der Gefängniswärter sei unschuldig. Flüchtiger Max Leitner, das Gefängnis in Bergamo: „Einige honorige Herren werden ihren Hut nehmen müssen" Von Artur

Oberhofee D as beinharte Leben als Gejagter ist Max Leit- ner gewohnt Und ob schon die Sicherheitsbehörden einen engen Überwachungsring um die Familienangehörigen so wie üm die engsten Bekannten des Ausbrecherkönigs gelegt ha ben, ist es der Tageszeitung nun mehr gelungen, einen Kontakt zu dem seit Mitte Oktober dieses Jahres flüchtigen Max Leitner herzustellen. Der 45-Jährige war in der Nacht auf den 15. Oktober' gemeinsam mit einem sizilianischen Häftling, Emanue- le Radosta, aus dem Hochsicher

heitstrakt der Justivollzugsan- stalt in Bergamo getürmt. Max Leitner gibt sich kämpfe risch: „Mir geht es ausgezeich net“, so erklärt er. „Ich befinde mich an einem sicheren Ort, wo man mich weder finden noch aus liefern kann“, so Leitner. Seinen Familienangehörigen lässt er ausrichten: „Diesmal schnappen sie mich nicht“ Erstmals hat sich Max Leitner gegenüber der Tageszeitung Schmarrn, der Gefängniswärter ist völlig unschuldig. Die Beste chung ist auf höheren Ebenen ab gelaufen.“ Gegenüber der Tages

zeitung nannte Max Leitner die angeblich „durch die Mafia besto chenen“. Stellen beim Namen. Der Wärter, so behauptet der Ausbrecherkönig, „ist nur ein bil liges Bauernopfer“. Max Leitner unterlegt seine Be- „Man hat mich nicht aufgrund meiner Taten verurteilt, sondern man hat sich an mir gerächt, weil ich die Behörden durch meine Gefangnisausbrüche lächerlich gemacht habe“ auch- zu den Modalitäten des spektakulären Gefarignisaus- • bruchs geäußert;,Der Wärter ist. »völlig, unschuldig“, so behauptet

der Mahn aus Elvas, den inzwi schen auch die nationalen Medien zum italienischen Ausbrecherkö- nig gekrönt haben. Bekanntlich beschuldigt die Staats anwaltschaft in Bergamo den zwi schenzeitlich vom Dienst: suspen dierten Gefängniswärter, Raffaele Di Simone, Fluchthilfe geleistet zu haben. Leitner und Radosta hätten den Wärter bedrohen lassen' und ihm viel Geld, angeblich 300.000 Euro in Aussicht gestellt Max Leitner dazu: „Das ist alles hauptung mit der Feststellung: „Wenn uns nur dieser eine Wär ter

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Pagina 4 di 16
Data: 03.07.2003
Descrizione fisica: 16
Do 3.7.2003 Nr. 133 Tag eszeitung Leitner in der Falle? Gegen 1.30 Uhr schnappte die Falle für Jean Giusto zu. Der Mann soll zusammen mit dem 44-jährigen Antonino De Notariis und einem noch flüchtigen Dritten die Raiffeisenkasse in Mühlen in Täufers überfallen haben. Der dritte im Bunde soll Max Leitner sein, die Carabinieri haben aussagekräftige Indizien gefunden - darunter Max Leittiers Entlassungsschein vom Militär. Von Sii.kk Hintkkwai.dnkk D ie Rechnung der Bank räuber war nicht aufge

haben, um vom Suchhubschrauber nicht ent deckt zu werden. Die nächtliche Verfolgungsjagd Die Ermittler und das Beweismaterial: 30.770 Euro Gefunden: Sprengstoff und Munition Der schöne Max Wann immer in Südtirol ein krimineller Rauch aufsteigt, fällt unweigerlich der Name Max Leitner. Seinen Ruf als gutherziger Ganove hat sich der heute 44- Jährige in jahrelanger harter Arbeit - und mit spektakulären Gefängnisausbrüchen erwarben. Von Artur Oberhofer W älter Leitner, der Bruder des Flüchti gen Max Leitner, fiel gestern

aus allen Wolken: „Ich kann es nicht glauben, dass mein Bruder den Banküberfall verübt haben soll.“ Max Leitner, heute 44 Jahre alt, ist eine der schillerndsten Figuren der Südtiroler Krimi nellenszene. Wegen mehrerer, dreister Überfalle zu einer un verhältnismäßig harten Ge fängnisstrafe von 24 Jahren verurteilt, verkörperte der schöne Max jenen Typus Kri minellen, vor dem auch ein an ständiger Bürger den Hut zie hen kann: Intelligent, selbstbe wusst, kreativ, gutaussehend. Max Leitner selbst rühmte

. Als Leitner beispielsweise im Jahr 1990 nach mehreren Raubüberfällen geschnappt wnirde, dauerte es keine zwei Jahre, ehe er sich mit einem Leintuch über die Mauern des Bozner Gefängnisses ver tschüsste und sich monatelang in den heimischen Wäldern in Elvas bei Brixen versteckte. Eben dort würde er sich ver mutlich noch heute aufhalten, wäre ihm nicht sein chronische Eifersucht zum Verhängnis ge worden. Weil er glaubte, seine Ehefrau würde ihm Hörner aufsetzen, schaltete Max Leit ner die Flüchtigen-Vemunft

aus, durchlöcherte kurzerhand das Auto des vermeintlichen Nebenbuhlers mit ein paar Pis tolenkugeln - und führte sol cherart die Sicherheitskräfte auf seine Spur. Den bislang letzte Coup lande te Max Leitner im vergange nen Jahn Er diente sich im Ge fängnis in Padua der Antiter roreinheit der Carabinieri „ROS“ an, verriet den Beam ten ein angebliches Spreng stoffversteck der Terrorgrup pe „Ein Tü-ol“. Im Gegenzug erhielt Leitner einen mehrtägi gen Hafturlaub, aus dem er dann nicht mehr zurückkehrte. Zuvor

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Pagina 6 di 16
Data: 09.02.2005
Descrizione fisica: 16
Mi 9JL2005 Nr. 26 6 Tageszeitung S Ü D T I R Telekommunikation Brennercom steigert Umsatz um 30 Prozent Das unterbrochene Telefonat In einem Telefongespräch mit seinem Bruder hat Max Leitner die Foltervorwürfe gegen die Gefängnisverwaltung in Rabat-Sale wiederholt. Nirgendwo sei er so schlecht behandelt worden wie in dem marokkanischen Gefängnis. Karl Manfredi Der Verwaltungsrat der Gesell schaft Brennercom hat seine ers ten Bilanzdaten kürzlich geneh migt Daraus geht hervor, dass

Freitag Abend das Handy Walter Leit- ners. Am anderen Ende der Lei tung: sein in der marokkanischen Hauptstadt Rabat inhaftierter Bruder Max. Weil die Telefongespräche auf gezeichnet und von einem Dol metscher überwacht werden, muss der Ausbrecherkönig, wann immer er mit seiner Fümi- lie telefoniert, italienisch spre chen. Gegen Ende des Telefona tes sprach Max Leitner auf Deutsch. Und noch bevor das Te lefongespräch abrupt unterbro chen wurde, wiederholte Max Leitner die Foltervorwürfe

, die er vorvergangene Woche in einem verzweifelten Brief an die Tageszeitung erhoben hatte. Max Leitner erklärte gegenüber seinem Bruder Walter, dass er „bislang in keinem Gefängnis so schlecht behandelt wurde, wie derzeit in Rabat-Sale“. Er werde den ganzen Tag über in einer stockfinsteren Isolationszelle und mit Handschellen an das Ei sengestell des Bettes gekettet „Lange halte ich das nicht mehr aus“, so sagte Max Leitner am Freitag am Telefon. Als der Aus brecherkönig seinem Bruder auf Deutsch weitere Details

zu sei nen derzeitigen Haftbedingun gen schildern wollte, wurde die Linie unterbrochen. Die Familienangehörigen des 46- jährigen Auslieferungshäftlings, der gemeinsam mit seinem Aus brecherkumpanen Emanuele Ra- dosta kurz vor der Jahreswende in Rabat verhaftet worden war, haben nach dem Brief, den Max Leitner an die Tageszeitung ge schrieben hatte und nach dem direkten Kontakt vom vergange nen Freitag keine Zweifel mehr: „Dem Max geht es so dreckig wie nie zuvor“, so Bruder Walter. Als Grund

für die drastische Ver Häftlinge Max Leitner und Emanuele Radosta: Ans Bett gefesselt schärfung der Haftbedingungen nannte Max Leitner gegenüber seinem Bruder einen Bericht, der von den italienischen Sicherheits behörden via Interpol an das marokkanische Innen- oder Justizministerium gegangen sei. In dem Bericht werde er, er Leit ner, als höchst gefährlicher Ver brecher geschüdert „Die glau ben, sie haben es mit einem Tbp- Terroristen zu tun“, so sagte Max Leitner am Telefon. Entspre chend werde er behandelt

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Pagina 6 di 32
Data: 15.04.2006
Descrizione fisica: 32
6 Sa/So 15./16.4.2006 Nr. 76 SÜDTIROL Ta geszeitung Den „Papst“ als Nachbarn Die verschärften Haftbedingungen gegen Max Leitner sind aufgehoben worden. Der Ausbrecherkönig ist in den Hochsicherheitstrakt des Gefängnisses von Carinola verlegt worden. Max Leitners neue Zellennachbarn sind die „Generäle“ von Mafia-Boss Toto Riina - und die Cosa-Nostra-Legende Michele Greco. von Artur Oberhofer F ür Max Leitner ist es ein kleiner Lichtblick: „Der Artikel 14bis ist endlich aufgehoben worden

“, so schreibt der Ausbrecherkönig in einem Brief aus dem Gefängnis. Der berühmte Artikel 14bis der italienischen Gefängnisordnung Mafia-Boss Toto Riina: Seine „Generäle" sind die Zellennachbarn von Max Leitner („regime di sorveglianza particola- re") war eigens für Mafia-Granden geschaffen worden. Max Leitner beschrieb die verschärften Haftbe dingungen wie folgt: wird in ein Verlies gepfercht Ich befinde mich in einem absolut lee ren, möbeUosen Raum ohne Radio und Fernseher, in ständiger Isolati onshaft

, der mit einem Gitternetz abgedeckt ist. Er werde „gehalten wie ein Tier“, klagte Leitner. Es war der Chef der nationalen Gefängnisaufsiehtsbehörde, Ex- Antimafia-Staatsanwalt Giovanni Tinebra, der am 8. September vergangenen Jahres das Dekret zur Sonderbehandlung im Falle Max Leitners unterzeichnet hat te. Dieses Dekret wurde vor weni gen Wochen aufgehoben. Nach der Aufhebung des ver schärften Vollzugs ist Max Leit ner in den Hochsicherheitstrakt der Gefängnisanstalt von Carino la in der Provinz Caserta verlegt worden

. In diesem Trakt ist die Creme de la Creme der italieni schen Kriminalität unterge bracht: 40 der ranghöchsten Ma fiosi und Camorristi. Max Leitners Zelle befindet sich zwi schen jener, wo mehrere „Generäle“ des legendären Toto Riina unterge bracht sind, und der Zelle von Miche le Greco, genannte „H Papa". Michele Greco ist einer der ehemals mächtigsten Mafiabosse. Wegen sei nes Charismas und wegen seiner Vermittlungskünste zwischen den verfeindeten „Familien“ erhielt er den Übernamen „Papst“. Michele Greco

gilt als Auftraggeber der Mor de an dem sizialianischen Untersu chungsrichter Rocco Chinnici und an dem Carabinieri-General Carlo Al berto Dalla Chiesa. Der Mafiaboss, der seit Februar 1986 im Gefäng nis sitzt, hat mehrere lebenslange Haftstrafen abzubüßen. Die Gefängnishierarchie im Hoch sicherheitsknast in Carinola be kommt auch Max Leitner zu spüren: Während Michele Greco und die anderen Bosse „in dieser Sonderabteilung völlig frei herum laufen" könnten, so schreibt der Ausbrecherkönig

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Pagina 6 di 24
Data: 07.01.2006
Descrizione fisica: 24
Sa/So Z/6.1.2006 Nr. 4 6 Tageszeitung S Ü D T I R 0 „Ihm geht’s schlecht“ Der Leitende Oberstaatsanwalt Cuno Tarfusser hat am Mittwoch den Ausbrecherkönig Max Leitner in der Justizvollzugsanstalt Carindla in Kampanien besucht - und ihn vier Stunden lang angehört. Von Artur Oberhofer I n Dutzenden Briefen aus dem Gefängnis hatte Max Leitner den Leitenden Ober staatsanwalt am Landesgericht in Bozen gebeten, er möge ihn so schnell wie möglich besuchen. Am vergangenen Mittwoch ist Cuno Tarfusser

in Verona in den Flieger gestiegen und nach Nea pel geflogen. Mit dem Auto ging’s dann weiter nach Caserta. ln dem Supergefängnis von Ca- rinola, wo der Ausbrecherkönig seit seiner Auslieferung aus Ma rokko einsitzt, traf Tarfusser dann auf einen völlig niederge schlagenen Max Leitner. „Ihm geht es wirklich nicht gut“, so der Oberstaatsanwalt. Gegen den prominenten Gefängnisin sassen behängen nach wie vor die verschärften Haftbedingun gen (nach dem so genannten Ar tikel 40-bis), die Max Leitner erst

vor wenigen Tagen in einem verzweifelten Brief an die Ta geszeitung geschildert hatte. Demnach sei er in einer rund um die Uhr beleuchteten Einzelzel le untergebracht, ohne Radio- I gerät und Fernseher. „Ich w'erde gehalten wie ein Tier“, schreibt Leitner. Auch darf er seit Mona ten keine Kontakte zu Mitgefan genen pflegen. Erst W'enn die anderen Gefängnisinsassen vom täglichen Freigang im Gefäng nishof in ihre Zellen zurückkeh ren, darf Max Leitner an die fri sche Luft. Allein. Leitner in seinem Brief

• 98 05 96 • TEL 0471 • 98 05 98 • POST Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH, Silbergasse 5, 1-39100 Bozen, julia@tageszeitung.it _■ ..■»-"r- ’:■ Häftling Max Leitner, Staatsanwalt Cuno Tarfusser: Mehrstündiges Gespräch Über die Inhalte des fast vier stündigen Gesprächs mit Max Leitner verrät Cuno Tarfusser nichts. „Dazu kann ich nichts sa gen“, so der Leitende Ober staatsanwalt. Es ist nur durch gesickert, dass Leitner dem Oberstaatsanwalt gegenüber Angaben zu verschiedenen Kri minalfällen - auch politischer

Natur - gemacht haben soll und dass Tarfusser die Angaben auf Tonband aufgezeichnet und pro tokolliert hat. Leitners Angaben sollen in den nächsten Wochen überprüft werden. Was eine eventuelle Verlegung des Häftlings in ein norditalieni sches Gefängnis angeht, so sind hierfür die Justizbehörden in Brescia zuständig, die im Fall des Gefängnisausbruchs aus Bergamo ermittelten. Der Bozner Staatsanwaltschaft sind in dieser Hinsicht die Hände ge bunden. Auch für die Familienangehöri gen Max Leitners wäre

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Pagina 6 di 16
Data: 20.10.2005
Descrizione fisica: 16
Do 20.10.2005 Nr. 213 6 Tag eszeitung Süd t i r o Von Artur Oberhofer A m 8. September um 20.00 Uhr wurde Max Leitner von zwei Wärtern aus sei ner Zelle im Hochsicherheitsge fängnis von Carinola geholt und in das so genannte „Ufficio Matri cola“ geführt. Dort wurde dem Ausbrecherkönig ein Dekret des Chefs der nationalen Gefängnis- aufsichtsbehörde (DAP) aus gehändigt. Der oberste Gefäng nisaufseher, Ex-Antimafia- Staatsanwalt Giovanni Tinebra, hatte mittels Dekret vom 8. Sep tember

dieses Jahres verfügt, dass Max Leitner unter Sonder aufsicht gemäß Artikel 14bis der italienischen Gefängnisordnung gestellt werde („regime di sor veglianza particolare“). Es ist dies der berühmte Artikel 14bis, der zur Sonderbehandlung von Mafia-Granden wie Toto Ri- ina geschaffen wurde. Aus den Akten, die der Tägeszei- RHMUOlOHStonigOt Artur Oberhofer e-mail: artur@tageszeitung.it Christoph Franceschini e-mail: christoph@tageszeitung.it tung vorliegen, geht auch hervor, dass die Sonderaufsicht im Fäll

von Max Leitner auf eine ministe rielle Verfügung hin erlassen worden ist In einem Brief an die Tageszei tung schildert Max Leitner seine derzeitige Haftsituation im Gefängnis von Carinola: „Matt hat mich in ein Verlies ge pfercht Ich befinde mich in ei nem absolut leeren, möbellosen Raum ohne Radio und Fernse her; in ständiger Isolationshaft rund um die Uhr. Um meine Haft noch unerträglicher zu ma chen, werde ich nachts alle 15 bis 20 Minuten mit dem Ein- und Ausschalten eines grellen Lichtes dauernd

geweckt so dass ich so gut wie rund um die Uhr wach gehalten werde. Gleichzeitig möchte ich aber auch betonen, dass mir die hie sige Gejangnisleitung nicht ne gativ gesinnt ist und mich eben im Sinne des Folterartikels 1U Bis korrekt behandelt, weil ihr ja keine andere Wahl bleibt “ Me aus dem Dekret des obersten Gefängnisaufsehers Giovanni Ti nebra, das der Tageszeitung vor liegt, hervorgeht, ist die Sonder aufsicht für Max Leitner vorerst Ensembleschutz Schutzlose Ensembles

. ihren Abriss während der Genehmigungs phase zu ver hindern. Diese Regelung sei nun nicht mehr vorgesehen. Der Schutz solle nun erst dann greifen, wenn die Bauleitplanänderung auf Gemeindeebene eingeleitet wird. „Sollte diese Neuregelung von Landesrat Michl Laimer ohne Übergangsregelung durchgehen, würden also alle jene Ensembles, die bereits zur Unterschutzstel lung vorgeschlagen sind, bis zur Einleitung der Bauleitplanände rung ihren Schutz verlieren“, kriti sieren die Grünen. Max im Verlies Der oberste

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