, so bist Du, weiß Gott, jetzt noch viel hübscher," sagte Georg, in ehrlicher Bewunderung Max anblickend. „Findest Du? Nun, mir geht's auch famos, und was das „Hübschsein" anbetrifft, so ist's wahrscheinlich die Liebe, die meine Züge verklärt und veredelt!" meinte Dr. Weißberg lachend. Aber Georg ging nicht auf seinen scherzenden Ton ein. „Die Liebe?" wiederholte er melancholisch, indem er mit Max weiterschritt. „Nun, dann doch jedenfalls eine glückliche. Be- neidenswerther Mensch
und heut' Nachmittag war sie bei Käthe? Gewiß hat sie zu mir gewollt, mir etwas mittheilen müssen! Was kann's nur gegeben haben? — Max, weiß Elisabeth, daß Du hier bist? Galt ihr vielleicht gar Deine Forschungsreise?" „Höre, mein Sohn," sagte Max, der ihm ganz erstaunt zuge hört hatte, „nun thu' mir den einzigen Gefallen und erkläre mir, was Du eigentlich hast; Du bist ja das reinste Fragezeichen! Wenn Du übrigens glaubst, Fräulein Walther sei heute Morgen nicht im Walde gewesen, dann irrst
Du Dich! Ich selbst Hache sie gesehen und gesprochen!" „Unmöglich! Sie ließ mir doch sagen — — Aber Du bist wohl gar schon bei dem Commerzienrath gewesen und hast in aller Form um ihre Hand angehalten? O, Gott, mein armes Lieb! — Doch Du bist mit Recht erstaunt, und ich will Dich nicht länger im Unklaren lassen! — Max," fuhr er herzlich fort, indem er des jungen Mannes Hand ergriff und ihm fest und vertrauend ins Auge schaute, „Du bist immer ein guter Junge gewesen, zu jedem Opfer und jeder Hilfe gern bereit
, und wenn wir uns auch Jahre lang nicht gesehen haben und uns fremd geworden sind, so apellire ich doch, in der Erinnerung an unsere Jugendfreundschaft, an Deinen Edelmuth. Tritt zurück von Deiner Werbung um Elisabeth, Max! Du kennst sie ja kaum, bist ihr fast ein Fremder, und willst sie nur auf. Vei> anlassung Eurer Väter heirathen; und ich . . . ich, Max gehe zu Grunde, wenn sie- nicht mein Eigen wird; wir können ohne einander nicht leben, unsere Herzen wurzeln in einander! O, was soll ich sagen, um Dich zu erweichen
? Habe Erbarmen, lieber Max, gieb sie frei! Von Dir allein hängt's ab; ihr Vater wird sie nöthigen- falls zwingen. Dir ihr Jawort zu geben, und dann wäre sie unglücklich, so lang sie lebte! Aber wenn Du zurücktrittst, kann noch alles besser werden!" Max traute seinen Ohren nicht. „Irrst Du Dich auch nicht, in Hinsicht auf ihre Gefühle?" fragte er mitfühlend. „Wahrhaftig, Georg, Du thust mir aufrichtig leid; ich würde Dir von Herzen gern helfen, aber — weiß Gott! — ich kann's nicht, mit dein besten Willen