5.858 risultati
Ordina per:
Rilevanza
Rilevanza
Anno di pubblicazione ascendente
Anno di pubblicazione discendente
Titolo A - Z
Titolo Z - A
Giornali e riviste
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1934/10_05_1934/TI_BA_ZE_1934_05_10_5_object_8380435.png
Pagina 5 di 16
Data: 10.05.1934
Descrizione fisica: 16
Aus den Kriegserinnerungen eines Kaiserjägers. Fortsetzung. (Herz unter Stahl.) Leutnant Gräber war auf Feldwache, Leutnant Hanser und Fähnrich Schwärmer hatten je die halbe Nacht Grabendienst. Den Matthias traf die Nachtwache. Etwas vor Mitternacht stellten die übrigen Pfeifen deckel einmütig fest, daß Matthias schon wieder in seinem Unterstände schnarche und sie beschlossen nach kürzerer ! Beratung, an ihm ein Strafgericht zu vollziehen. Zunächst nahmen sie Kerze und Zündhölzer aus Matthias

' Unterstand. Dann füllten sie drei alte, verrostete Menageschalen mit Wasser und befestigten sie mit Stricken an einer Querlatte des Dachgerüstes. Die gefüllten Schalen hingen eine Handlänge über dem Kopfe und der Brust des Matthias. Dann wälzten die Pfeifendeckel mit vereinten Kräften einen großen Felsblock vor den Eingang des Unterstandes. In der Morgendämmerung kam Leutnant Gräber vom Feldwachdienst zurück. Er begab sich in seinen Unterstand, wo ihn Matthias von Rechts wegen mit Waschwasser

, klapperte, plätscherte und polterte es. Dann schrie der Matthias: „Sanität, Hilfe, i bin verschüttet, i bin derschossn, i schwimm im Bluat!" Der Leutnant brüllte durchs Loch hinüber: ,^LaPp, damischer, schrei nit so wie a angstochne Sau! Jsch ja nix gicbegn, i Hab di lei amal richtig aufgweckt, du faules Luder." Drüben wimmerte der Matthias: „I bin ganz naß, die ganze Pritschn ist naß." „Schämst di nit, alter Laggl?" „Na, nit aso, Herr Leutnant", verteidigte sich Matthias, „da hat mir wer a paar

Blechkandln voll Wasser übern Kopf aufghängt." Jetzt mußte der Leutnant lachen: „Recht habn's ghabt! „Wenn i lei die Kerzn fand und die Hölzln", jammerte Matthias. „Mach dein' Eingang auf, dann hast Licht genug, ist ja heller Tag." Der Matthias tappte und stolperte herum: „I find in Ausgang nimmer, überall ist Fels, i bin do verschüttet worden." „Entweder bist bsoffn oder narrisch wordn", brummte der Leutnant, ging aber doch vor seinen Unterstand, um nachzuschauen. Da sah er nun den Felsklotz

vor der Hundehütte des Matthias. Er lachte wieder. Das hatten sie wirklich gut gemacht! „Matthias, marsch heraus", schrie er. „Wie lang soll i denn no wartn?" Das Rusen des Leutnants lockte einige Leute herbei. Darunter befanden sich auch zwei Pfeifendeckel, die scheinheilig dreinschauten. „I kann nit, Herr Leutnant, i bin eingmauert", rief Matthias in Aengsten. „Heraus mit Dir!" Da kam auch Hanser vorüber und erfaßte mit einem Blicke die Lage. „Er kann nicht, er riecht schon", bemerkte er mit dem ernstesten

1
Giornali e riviste
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1940/06_03_1940/NEUEZ_1940_03_06_4_object_8175443.png
Pagina 4 di 4
Data: 06.03.1940
Descrizione fisica: 4
Heinrich Zerkaulen: Oer Spiegel im Kerzen Wer von uns möchte behaupten, daß er unbeschwert, ganz und gar auf eigene Verantwortung gestellt, durch das Leben ginge, daß er nach keinem Himmel und nach keinem Teufel zu frflgen brauchte? Matthias Lock war solch ein Mensch, ein wenig hochfahrend, sehr selbstbewußt, ein Mann von gewich tiger Bedeutung, einer, auf dessen Urteil man etwas gab in der Stadt, den zum Freund zu haben nützlicher schien als um gekehrt. Matthias Lock hatte das Leben gemeistert

. Vor kurzer Zeit heiratete seine einzige Tochter einen jungen Mater. Hundert Meter weit entfernt von seiner eigenen Wohnung lebte das Paar, auf der gleichen Straße, die Matthias Lock zu dieser Stunde schon mehrere Male in Gedanken hin und her schritt. Seinen Wagen hatte er abgeschafft, seitdem ihm die Frau ge storben war. „Warum soll ich dem Tode kilometerweit entgegenfahren? Ich habe kerne Eile mehr", lautete die Antwort, als gute Freunde ihn mit einigem Erstaunen fragten. Matthias Löck kam

aus dem Theater, angeregt, still-hetter, ein wenig müde. Jetzt war er am Hause der verheirateten Tochter angelangt. Es brannte kein Licht mehr hmter den Vorhängen, nur ein Fensterflügel zu ebener Erde stand offen. Es fiel Matthias Löck ohne jeden Zusammenhang ein, daß hinter diesem geMsneten Flügel der Schreibtisch seines Schwie gersohnes, des Malers, stano, und daß dicht daneben an der rechten Wand ein jetzt vollendetes Portrait hing: das Bildnis des Herrn Matthias Löck. Zn diesem Augenblick langte

, wenn man ihm Modell gestanden und das Portratt schlecht ausgefallen ist. Schlecht? Ach, das war schwer zu sagen. Es schien eher verzeichnet: zwei Köpfe in einem, so verrückt das klingen mochte. Da war ein junger Matthias Löck in einen alten hineingemalt. Die Augen schienen zu fragen: was ist aus dem Mund ge worden? und umgekehrt. Die zurückfliehende Stirn stolperte über Falten, die den Weg verlegt hatten: kleinliche Falten, von Altersgram und Hokuspokus herrührend, über die der junge Löck einst sieghaft

hinweggeschritten war. Das Gesicht war also verzeichnet. Möglicherweise trug der Maler keine Schuld daran. Das wußte aber nur ein Ginge- weihter festzustellen, eben Matthias Löck selber. Kurzum, es war ein ungewöhnliches Bild. Matthias Löck hatte keine Andeutung gemacht, es für sich erwerben zu wollen. Und nun stellte sich dieser verzeichnete Meisich ihm plötzlich in den Weg. Obwohl es dunkel war auf der Straße, erkannte Löck ihn sogleich als ein Stück von sich selber. „Ach —"sagte er. Und der Schatten

2
Giornali e riviste
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1938/26_12_1938/TIRVO_1938_12_26_6_object_7671550.png
Pagina 6 di 8
Data: 26.12.1938
Descrizione fisica: 8
auf, damit ich Die Nacht nicht im Wirtshaus, sondern bei ihm verbrächte. Der Graf! Nicht einmal sehr reich, aber ein Graf! Er selbst war mich holen gegangen. Den Sohn des Greißlers Pallah! Wie freundlich, wie untertänig mir plötzlich alle ent gegenkamen! Santa, der Mesner, trug meinen Koffer hinaus. Packo half mir auf den Wagen. Am nächsten Tag bezeigte mir das ganze Dorf Re verenz. Ich begegnete Matthias. Er eilte vor mir davon, bevor ich ihn noch hätte ansprechen können. Hunderte

. Doch später . . . Irgend etwas fehlte mir dabei immer. Wenn Tausende von Menschen Beifall klatschten, war es auch nicht das Nichtige. Die alle blie ben mir fremd. Ich habe anfangs immer nur an einen gedacht: an Matthias. Wenn mich jetzt Matthias hören würde, was würde er sagen? Und ich weiß nicht, ich sehnte mich auch sonst nur danach, daß mir bloß ein Mensch znhören möge . . . In Amerika wurde ich am überschwenglichsten ge feiert. Ich gestehe, es betäubte mich. Was bin ich doch für ein großer Mann

! dachte ich manchmal. Und dennoch: etwas fehlte mir immer. Stets dachte ich nur daran: Was würde Matthias sagen, wenn wir einander begeg nen würden? Was würde man daheim, in Füzeser, im Dorfe, sagen, wenn ich jetzt zu ihnen kommen würde? Mein Vater war der Geschäftsmann des Dorfes. Er trieb mit Weizen und Wolle Handel und kaufte auch die Gänsefedern der Umgebung auf. Matthias war aber des Nachbarn Sohn. Was ist seit damals aus Matthias geworden? find aus dem Dorfe? Meinem stillen, kleinen ungarischen

irgend einen bekannten Wagen aufsuchen und damit nach Hause fahren. Als ich über den Platz ging, erblickte ich Matthias bei den Lederwarenhändlern. Ich hatte ihn sofort er kannt. Matthias! Ich bin es. Kennst du mich noch?' Argwöhnisch und dennoch untertänig schaute er mich an, daß ich mich gar nicht getraute, ihn zu umarmen. ,Jch bin es, der Pallay ..." Er wollte sich nicht erinnern. ,Der Sohn des Kaufmannes.' Darauf nickte er. ,So bist du also nach Hause ge kommen?' Wie wurde ich traurig! Zuerst

fragte er mich um nichts. Er beklagte sich, daß hier das Leder keinen Wert habe, wie schwer das Leben sei und was noch alles. Ich bat ihn, mich nach Füzeser zu führen. ,Jch möchte mir das Haus ansehen, in dem ich ge boren wurde.' ,Das hat Peter Packo gekauft. Jetzt ist dort das Wirtshaus.' ,Und auch in den Friedhof will ich gehen, zum Grabe meiner Eltern.' ,Gut', sagte Matthias, sich kann dich ja hinführen.' . Matthias hatte zwei feurige Rappen. Es freute ihn, daß ich sie lobte. Ich saß neben

3
Giornali e riviste
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1935/12_12_1935/TI_BA_ZE_1935_12_12_5_object_8381531.png
Pagina 5 di 16
Data: 12.12.1935
Descrizione fisica: 16
ihn nicht finden. War der denn so weit fortgefallen? Doch endlich hatte er ihn entdeckt. Es war jetzt finster. Der Mond stand hinter Wolken. In Eile schob Matthias die letzten Zweige Almrausch oben in den Sack und warf ihn sich dann auf den Rücken. Schnell strebte er -den Hang hinab. Nichts fühlte er von Müdigkeit. Glück war in ihm. Wie hätte er da müde werden können! Dort, wo der Hochwald anhob, war ihm wieder, als vernahm er Schritte. Er hielt sich ober deshalb nicht auf, lief weiter, immer weiter. Da traf

für einen Wilderer! Ra, der würde ihn rasch laufen lassen, wenn er in seinen Rucksack sah! Er blieb stehen und da traten zwei auf ihn zu. Elek trische Taschenlampen leuchteten auf. Es waren Grenzer, ein junger Grenzaufscher und Deinler, der Kommandant der Grenzwache. Matthias lächelte. „Mit mir habt Ihr kein Glück! Ich bltt nur, macht es kurz und läßt mich weiter!" Deinler schien aber anderer Meinung zu sein. Er leuchtete Matthias scharf ins Antlitz und nickte befriedigt. „Der Richtige

! Da haben wir also einmal gut kal kuliert!" Er brachte feinen Revolver lnS Licht der Taschen lampe und gebot seinem Kollegen: „Etwas nach links, daß er unS nicht auSkneift l" Und dann fuhr er Matthias an: „Keinen Fluchtver such, verstanden! Sonst schießen wir dich glatt nieder, Matthias!" Run zog es finster über MatchiaS' Stirn. „Ist wohl nicht nötig- daß Ihr mir droht! Solltet doch erst sehen, was ich im Rucksack habe! Aber so ist das eben: Weil ich nur Knecht bin, deshalb meint Ihr, mich grob anfahren zu können!" Deinler

gebot: „Spare dir deine schönen Reden! Oie gekränkte Unschuld spielen, das könnte dir so passen! Und nochmals: Denk nicht an Flucht! Und sinne nicht auf Tät lichkeiten! Es bekam dir bestimmt schlecht!" Matthias grollte: „Behaltet Eure Drohungen für Euch!" Er riß den Rucksack aufgeregt herunter. „Da, schaut halt an, was ich drin Hab'!" Ein spöttisches Lächeln glitt über DeinlerS Antlitz. „Großartig! Mit Almrausch hat er den Sack garniert! Damit willst du uns irre führen! Am Ende sollen

wir jetzt meinen, der ganze runde Sack sei voller Almrausch? Er wartest wohl, daß wir uns noch entschuldigen und dich dann gehen lassen? — Vorwärts, pack den Sack aus!" Matthias gab keine Antwort. Er kauerte schon am Boden. Aerger war in ihm, und immer wieder sagte er sich: Vielleicht wird'S nun zu spät! Vielleicht kann ich nun nicht mehr früh genug auf dem Brandnerhof sein! Martha erwacht und schaut zum Fenster, und eS ist leer! — Er letzte die Blütenzwetze, die er Zuletzt geschnitten läge aufgebrochen und daraus

4
Giornali e riviste
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1940/20_03_1940/NEUEZ_1940_03_20_4_object_8175063.png
Pagina 4 di 4
Data: 20.03.1940
Descrizione fisica: 4
auf den Klipven. Man kann seine dunklen Umrisse gut er- kennen. Es kam gewiß aus dem Süden und vertraute dem breiten Sund und seinen ruhigen Wellen. „So helft doch!" schreit Matthias Lor die wartenden Män ner an und zerrt ungestüm die Taue des großen Bootes von den Pfählen. Eine schwere Hand drückt den Jungen zur Seite und eine dunkle Stimme gebietet ihm, schlafen zu gehen. Es ist Matthias' Vater, Torsten Lor, der den Jungen heute zum erstenmal an dem nächtlichen Werk der Männer vom Sund teilnehmen lassen

wollte. Doch Matthias scheint noch zu jung, um zu verstehen, daß man nicht gegen Sturm und Riff an kämpfen darf. Matthias weiß noch nichts von dem schlimmen Erbe, das er einst antreten wird, wie eine lange Kette von Geschlechtern vor ihm. Solange das tückische Felsenriff sich mit vielen heimlichen Höckern und Zacken dicht unter dem Wasser durch den verrufenen Sund bis zur Insel Bolin schiebt, sind die Männer der Felsenküste schon in seinem unheilvollen Bann. Nie halfen sie einem Schiff in Seenot, aber stets

waren sie nach dem Sturm zu schweigsamer Ernte bereit. Das trug ihnen mehr ein als der Fischfang. Mit brennenden Augen steht Matthias Lor, da man ihn wegschickte, auf hohem Steilufer. Heiß würgt der Trotz in der Kehle. Nein — er will nicht wieder zu den Hütten zurück kehren! Nicht die Furcht vor schmerzenden Schlägen, sondern der Abscheu hat den Weg zurück zerstört. Tagelang irrt Mat thias an der Küste umher und grübelt, bis er seinen Plan fertig hat. Heimlich stiehlt er aus dem kleinen Hafen ein Boot. Und dann gerät

in den nächsten Tagen bei stärkstem Nordwest kein Schiff mehr im verrufenen Sund auf Grund. Wochenlang war- ten und lauern die Männer vergebens. Sie müssen sich ein schränken und beginnen schon, die letzten Vorräte hervorzu holen. Sie sind verkommen genug, lieber auf eine leichte Beute zu warten und zu darben, als auf anständige Weise durch Fischfang zu leben. Matthias' Vater, Torsten Lor, aber ahnt, warum kein Wrack mehr auf dem Riff hängt. Als der Sturm wieder einmal tost, fährt er allein mit seinem Boot

in den Sund hinaus und kommt gerade zur rechten Zeit, wie Matthias, fein eigener Sahn, von Bord eines Kutters geht und sein schmales Ruder- boot besteigt. Das war es also: Seit Wochen brachte der Junge als heimlicher Lotse die Schiffe wohlbehalten durch den ver rufenen Sund. Viele Fischer und Seeleute wissen ihm Dank und vertrauen sich dem schweigsamen Matthias an. Der Zunge hat seinen Vater längst entdeckt und stemmt sich ssrörrung teutMr Kunst im Krüge Aus Anlaß der zweijährigen Wiederkehr

5
Giornali e riviste
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1935/24_12_1935/TI_BA_ZE_1935_12_24_5_object_8381563.png
Pagina 5 di 16
Data: 24.12.1935
Descrizione fisica: 16
den 80 3 entwendet. Amras. (Lebensmüde.) Am vorletzten Mittwoch nachmittags wurde in den Amraser Feldern der 25-jährige ledige Bauernknecht Franz Ploner tot aufgefunden. Er , Der Anfriedhof Roman von Kurt Martin. Copyright by Verlag Neues Leben, Bayrisch-Gmain. (Nachdruck verboten.) „Ganz fest weiß ich bas! Niemals tat Matthias so etwas. Er ist kein Schmuggler." Die zitterndes Hände des alten Mannes faßten Mar- thaS Rechte und preßten sie. „Ganz fest glaubst -du -es! — Wie das gut tut, wenn ein Mensch

so von dem Matthias spricht! — Ja, ich hätte mir's ja denken können: Du würdest nicht verächtlich vom Matthias reden! Wie wird die Mutter froh sein — an diesem bittecharten Tage froh sein —, wenn du so zu ihr sprichst! Aber das sag nie mehr, daß du schuld bist —!" „Doch, ich wiederhole es! Nur ich bin schuld an allem Leid, das heute den Matthias traf und damit -euch alle hier im Haus." Sie zögerte. Dann fuhr sie fort: „Weil — ich dem Matthias gut bin, deshalb soll er jetzt ein schlechter Mensch sein." Groß sah

der alte Mann sie an: „Du — weil du —. Ja, aber Martha —." Sie wandte sich zur Tür. „Ich will hinauf zur Mutter. Ich will ihr sagen —" Langsam zog sie die Tür ins Schloß. Lukas starrte lange noch auf die Stelle, wo sie vor kurzem stand. „Ja — ist schon so, wie ich dachte. — Sie ist ihm gut! — Und jetzt — und jetzt —" * » * Lange saß Martha am Lager von Matthias' Mutter. Die kranke Frau gestand: „ES ist mir leichter jetzt, weil ich nun weiß, daß eine da ist —außer uns — die an Matthias glaubt. So hart

war's, als die Grenzer kamen. Ja, und der Matthias! Nicht noch ein einziges Mal habe ich ihn sehen dürfen. Fort mußte er! — Wenn ihn das jetzt zerschlägt —" Martha wehrte. „Das darf nicht sein! Alles müssen wir versuchen, daß er freikommt, daß alles aufgeklärt wird!" / „Wie wollen wir ihm helfen?" Martha senkte den Kopf. hatte sich au« einem Mannlichergewehr eine Kugel in die rechte Schläfe geschossen. Die ganze Schädeldecke war auf gerissen. Eine schwere Krankheit dürfte den Knecht zum Selbstmord

auf, -als — ohne sein Herein -abzuwarten — jemand ins Zimmer trat. „Was ist denn? — Ach, Sie sind es, Fräulein Brandner? Was führt Sie denn zu mir?" Er hatte sich erhoben und kam auf sie zu. Emst sah sie ihn an. ,-Ich komme wegen dem Matthias Ried-auer. Ich möchte Sie verschiedenes fragen und bitten muß ich, daß Sie mir alles, was ich wissen will, wahrheitsgemäß sagen." Er staunte und verhüllte ihr seine Ueberraschung nicht. „Deswegen sind Sie da? — Ja, was in aller Welt -kann dieser Bursche Sie interessieren? Der sitzt

6
Giornali e riviste
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1935/24_11_1935/ALABO_1935_11_24_6_object_8276202.png
Pagina 6 di 20
Data: 24.11.1935
Descrizione fisica: 20
Seite 6. Nr. 47. Zlm ioo. Geburtstag Wok. Matthias Schmids Am 14. November jährte sich zum 100. Mule der Tag, an dem der berühmte Kunstmaler Matthias Schmid in See im Paznaun Las Licht der Welt erblickte. Er war das fünfte von sieben Kindern ein facher Bauersleute. Bereits im Alter von 8 Fahren verlor Matthias seine gute Mutter und nun mußte seine 16jährige Schwester Notburga den Haushalt füh ren. Schon in frühester Jugend zeigte sieb an dem Kna ben ein großes Talent zum Zeichnen uno Malen

. Sein kluger und guter Vater hatte volles Verständnis für das Talent seines Sohnes und erfüllte seinen Wunsch, die Malerlaufbahn zu ergreifen. So kam Matthias, im Volksmunde „Chriftes-Hiasl" genannt, zuerst zum Faßmaler Egger nach Tarrenz, da sonst keine Gele genheit zur Ausbildung vochanden war. Dort blieb Matthias 3 Jahre und vollendete somit seine Lehrzeit. Er wollte aber nicht beim einfachen Malerhandwerk stehen bleiben, sein Sinnen strebte nach Höherem, er wollte Künstler werden. Matthias bat

seinen Vater, ihn aus die Kunstakademie nach München zu schicken, welche Bitte ihm der Vater auch gewährte, mit der Versicherung, es reue ihn liein Geld, wenn aus ihm was Richtiges werde. So kam Matthias im Jahre 1853 aus dem stillen Alpentale in die große Stadt München. Vor den Toren der Akademie begegnete ihm ein Landsmann, der bit tere Enttäuschungen auf feiner künstlerischen Lauf bahn erlitten hatte und leider ließ sich Matthius über reden und gab schweren Herzens seinen Wunsch auf. Ec erhielt

im Innsbrucker städtischen Friedhof), „Ruth auf dein Wege nach Betlehem" (angekcmft vom damaligen Statthalter von Tirol Erzherzog Karl Ludwig) u. a. m. Im Fahre 1867 vermählte sich Matthias Schmid in Salzburg mit Fräulein Rofalie Späth, einer ange sehenen Münchener Kaufmannstochter, und schlug sei nen Wohnsitz auf dem Mönchsberg bei Salzburg auf. Später kehrte Schmid mit seiner Familie aber wieder nach München zurück. Er fand Aufnahme in Pilolys hervorragender Schule. Dort entfaltete sich feine künst

II. zeichnete ihn durch Ver leihung des Ritterkreuzes 1. Klaffe vom heiligen Mi chael aus. Kaiser Franz Joseph I. verlieh ihm oas Rit terkreuz des Franz-Iofeph-Ordens. Außer diesen Or den wurden ihm zahlreiche Medaillen auf verschiede nen Weltausstellungen zuteil. So in Wien, Chikago, St. Louis, London, Paris, München ufw. Der Ge meinderat von München benannte eine Straße nach seinem Älamen und der Gemeinderat von Innsbruck tat das Gleiche. Trotz aller Auszeichnungen und Ehrun gen blieb Matthias Schmid

7
Giornali e riviste
Innsbrucker Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059567-8/1935/20_09_1935/ZDB-3059567-8_1935_09_20_5_object_8061386.png
Pagina 5 di 6
Data: 20.09.1935
Descrizione fisica: 6
, der im Jahre 1911 geborene und nach Brixlegg zuständige Hochschüler Matthias Rebitsch, wegen des gleichen Verbrechens verant worten. Zwei Tage, nachdem fein Bruder Josef nach Deutsch land geflohen war, überschritt auch Matthias Rebitsch die Grenze und meldete sich in München bei der Oesterreichischen Legion. Außerdem hat er gelegentlich einer Rauferei einen Mann derart verlebt, daß dieser über zwanzig Tage krank war. Den bei dieser Hand lung amtierenden Wachmann hat Matthias Rebitsch beschimpft

eines gewaltsamen Einmarsches wohl oder übel mitmarschieren hätten müssen." Angeklagter: „Ich wollte halt mitmarschieren, um dann leichter fliehen zu können." Im übrigen bleibt Matthias Rebitsch dabei, mit den Zielen und Zwecken der österreichischen Legion nicht einverstanden gewesen zu sein. Zum zweiten Delikte sagte er: „Zur Verletzung des Danneck sei es gelegentlich eines Zusammentreffens in einem Kaffeehaus in Mehrn bei Brixlegg am 14. Mai gekommen, als er mit feinen beiden Brüdern auf einige Andersgesinnte

stieß. Er erhielt von einem Burschen eine Ohrfeige, worauf er den Danneck durch einen Fuß tritt schwer verletzte. Aber es könne auch ein anderer den Danneck verletzt haben, denn alles schlug mit Zaun latten und Stöcken drein und alle trugen mehr oder- minder starke Verletzungen davon. Staatsanwalt: „Ja, ist die ganze Armee verwundet worden?" Zeuge Danneck bestätigt unter Eid, daß er die Ver letzung nur von Matthias Rebitsch erhalten hat. Vorsitzender: „Ein Irrtum ist ausgeschlossen?" Zeuge

: „Vollkommen; denn ich weiß noch genau, wie Matthias Rebitsch mit den Worten: „Dir muß ich auch noch eine in die Goschen treten!" auf mich am Boden Liegenden zutrat und mir mit dem Bergschuh auf den rechten Daumen trat." Außer diesem Zeugen kann niemand mit Sicherheit angeben, ob wirklich Matthias Rebitsch den Danneck verletzt hatte. Damit war das Zeugenverhör beendet. Matthias Rebitsch wurde wegen beider Anklage punkte freigesprochen. Bezüglich des Hochver rates erklärte das Gericht, daß es nicht erwiesen

sei, ob Matthias Rebitsch tatsächlich in der Legion Dienst ge macht hat. Auch bei der Verletzung des Danneck sei es nicht ausgeschlossen, daß diese von einem anderen der bei der Rauferei Beteiligten dem Danneck zugefügt worden ist. Der Staatsanwalt meldete gegen dos Urteil die Nichtigkeitsbeschwerde an. Lan-esgericht Feldkirch Der am 6. Mai 1914 in GunsKirchen, Bezirk Wels, ge borene und nach Edt bei Lambach zuständige Hilfsarbeiter Josef Helm hart in Bludenz. mußte

8
Giornali e riviste
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1935/13_11_1935/NEUEZ_1935_11_13_3_object_8174197.png
Pagina 3 di 6
Data: 13.11.1935
Descrizione fisica: 6
Mittwoch, den 13. November 1935. .Neueste Zeitung' Nr. 261. Seite 3. Zur 1VV. Wiederkehr des Geburtstages eines großen Tiroler Malers. Ein Jugendbildnis des Malers Matthias Schmid. München, 12. November. Nicht nur Defregger hätte Heuer seinen 100. Geburtstag feiern können, auch fein Freund, Landsmann und Weggenosse Matthias Schmid. Zu S e e im Tiroler Paznauntal am 14. November 1835 geboren, bekundete der kleine Matthias schon in frühester Jugend großes Zeichentalent, so daß die nähere Umgebung

in ihm bereits den Bildstöcklmaler voraus sah. Und als einmal fahrende Maler aus Friaul kamen und von den Wundern Italiens erzählten, auch von München und dem kunstliebenden Wittelsbacherhaus, faßte Matthias Schmid den Entschluß, auch in die Welt zu wandern und ein Meister zu werden, um sein schönes Tirol im Bild verherrlichen zu können. Um das rein Handwerkliche seiner Kunst zu erlernen, ar beitete er zuerst Grabtafeln, Marterln usw. bei einem Faß maler in I m st. Dann schnürte er eines Tages sein Bündel

von bedeutenden Werken, die ihn rasch zu Ruhm und Ehren führten. Zahlreich sind die Auszeichnun gen, die ihm zuteil wurden, so erhielt er u. a. den Titel eines kgl. bayr. Akademieprofessors und von Kaiser Franz Josef das Ritterkreuz des Franz-Iosef-Ordens. Matthias Schmid hat sich in München ein idyllisches Heim im Stil der Südtiroler Ansitze geschaffen, wo er bis ins Greisenalter rüstig schaffte und auch 1923 starb. Aus dem Leben des Meisters. Es war zu See, als unser Meister noch Lehrling beim Faßmaler

Egger war. Da erregte das Deckengemälde mit Adam und Eva Anstoß, weil die beiden in gar zu para diesischer Nacktheit dastanden. Egger sollte Abhilfe schaffen, aber wie? Verlegen schaute er auf das Stammelternpaar und kratzte sich hinterm Ohr. Und weil er nicht aus und ein wußte, übergab er den Auftrag einfach seinem Lehrling. Matthias aber war nicht faul, mit zwei Riesenfarbkübeln und großen Pinseln rückte er zuerst der Eva auf den Leib, tauchte sie bald in saftiges Schweinfurtergrün

, Ihre Papiere lassen Sie sich von der Buchhalterei geben und dann scheren Sie sich 'raus, Sie unverschämtes Frauenzimmer, Sie!" Professor Matthias Schmid in seinem 80. Lebensjahre. nicht!) klang da plötzlich die gebieterische Stimme des Geist lichen durch die Kirche. So ging es denn weiter, bis von der nackten Eva nur mehr der Kopf zu sehen war. Genau so ging es dann mit Adam, zwegn der Madln und Weiber. So war durch diese Tat des kleinen Matthias alles zufrieden geworden. In München ergriff den Meister

9
Giornali e riviste
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1941/21_05_1941/NEUEZ_1941_05_21_4_object_8176229.png
Pagina 4 di 4
Data: 21.05.1941
Descrizione fisica: 4
hatte sich die Reihe der letzten Wettkämpfer ge lichtet. Nun blieben nur noch vier von ihnen übrig. Sie traten zu den letzten drei Kämpfen an: es waren drei Bitterbrunner, unter ihnen Matthias, und nur noch ein einziger Freuden- stadter, Helmut Leonhardt. Die Bitterbrunner frohlockten, als die kleine Schar zum Laufen und Springen antrat. Matthias stand am Ablauf neben Helmut, als das Kommando „Los!" ertönte. Dann liefen sie. Die Strecke ging um den ganzen Freiplan. Dazwischen waren ein paar Hürden aufgestellt

. Gleich bei der ersten fiel ein Bitterbrunner aus. Matthias lief vorn. Sein Gesicht war grim mig verzogen, er keuchte, aber er ließ keinen an sich heran. Erst in der zweiten Hälfte holte Helmut auf und kam scheinbar völlig frisch näher und näher. Matthias fühlte den Gegner auf seinen Fersen und gab alles her; aber es half nichts. Jetzt war Helmut neben ihm und warf ihm einen kurzen, prüfenden Blick zu. Dann zog er mit verdoppelter Kraft an dem Bitterbrunner vorbei. Der sah das Unvermeidliche kommen

. Ein wilder, ohn mächtiger Zorn packte ihn und riß ihn zu einer wütendem Be wegung hin; als er merkte, daß er Helmut nicht mehr würde halten können, ballte er in rasender Wut die Faust und schlug von hinten nach ihm mit solcher Wucht, daß er, weil der andere mit halbem Blick die Bewegung bemerkt hatte und ihr durch einen raschen Sprung nach vorn ausgewichen war, ins Tau meln kam und fast gestürzt wäre. Ein lauter Entrüstungsschxei ging durch die Zuschauer, aber Helmut lief unbekümmert weiter. Matthias

den Kämpfern eine viertelstündige Ruhepause bis zur nächsten Ausscheidung. Der nächste Kampf war das Wettschießen. Helmut wußte, daß Matthias ein guter Schütze war, und rechnete mit einer Niederlage. Sie kam auch. Matthias gab seine drei Schuß mit der halblauten Bemerkung ab, er schösse jetzt den Luhremann noch einmal tot. Alle drei Schüsse saßen, und Helmut mußte sich mit dem zweiten Platz begnügen. Nun schied auch der zweite Pitterbrunner aus, weil er in den beiden letzten Kämp fen unterlegen

und ohne jedes Zeichen der Erregung zu. Matthias starrte vor sich auf die Erde und sah niemanden an. Er hatte die Ruhe feines Widersachers genau bemerkt, und nun brannte in ihm ein wilder Ehrgeiz, diesen lachenden Feind zu besiegen. Die Men schen sollten es endlich einsehen lernen, daß man auf ihn keine Rücksichten zu nehmen brauchte, daß er mitzählte und ernst zu nehmen war. Es wurde still auf dem Platz. Hier und da fiel noch ein ermunternder Ruf, und dann kam das „Los!". Bis zu einem Drittel der beiden Bäume

10
Giornali e riviste
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1935/19_12_1935/TI_BA_ZE_1935_12_19_10_object_8381552.png
Pagina 10 di 16
Data: 19.12.1935
Descrizione fisica: 16
, daß wir hier etwas erzählen, was nicht wahr ist?" Und Hans war nicht mehr Herr über seinen Groll. „So, unschuldig sagst du! Und all das Schmuggelgut in seinem Schrank, in feinem Nucksack? Ist das kein Beweis?" „Was sagt Matthias denn zu all dem?" „Was soll er sagen! Er leugnet, der feige Kerl! Hat nicht einmal den Mut, die Wahcheit zu gestehen, wo nun doch alles aufgedeckt ist!" „Und wenn er nichts zu gestehen hat?" „Himmelherrschaft, er ist doch aber überführt!" Sie gab nicht nach. „Wer weiß, wie das zusammenhängt

. „Am Hohen Rist hat man Matthias also überrascht. Wer sagt das?" Hans sah finster zu ihr hin. „Die Grenzer! Wer denn sonst?" „Und gleich am Hohen Nist haben sie den Matthias festgenommen?" „Ja freilich! Sie werden sich natürlich vorgesehen haben, daß er ihnen nicht lauskam." „Wann mag das wohl gewesen sein?" „Der Deinler sagt, in der dritten Stunde sei's ge wesen." „Zu wem hat er das gesagt?" Zackers Stimme grollte. „Zu mir und zu dem Vater, zu uns allen —." „Wo hat er es gesagt?" „Ja, wie du fragst

sie den Kopf in ihren Händen. „Matthias!" Noch immer stand sie vor etwas ganz Unfaßbarem und mußte sich doch sagen: Gewiß war alles so, wie ihr die beiden berichtet hatten, gewiß war der, an den sie heut soviel gedacht, längst fort zur Stadt! Nur dieses eine war nicht wahr: daß er sich vergangen hatte, daß er Unrecht tat! Wie war das alles zugegangen in dieser Nacht? Wie? — Sollte es keine Hilfe für Matthias geben? Sie dachte an feine kranke Mutter, und sie stöhnte. Hauptgottesdienst, tags darauf machte

alles versuchen, Matthias schnell zu helfen." Er lachte bitter. „Ist keine Hoffnung! Dem hilft kein Mensch mehr aus der Not! Bedenk doch, Mädchen: oben am Hohen Nist haben die Grenzer ihn ja auf frischer Tat ertappt, haben bei ihm den Nucksack voll Schmuggelgut gefunden! Und drüben auf dem Moorhof, in des Matthias' Kammer, da suchten sie ja auch, und was sie alles fanden!" Si e stöhnte. „Und warum kam das so? — Um meinetwillen! Ich — ich* ganz allein bin daran schuld, daß der Matthias heute ins Gefängnis kam

, nur ich!" Er faßte das nicht. „Das gibt's ja nicht! Was hätte die Martha dazu getan, daß man den Matthias heute verhaftete!" Martha war ganz gefaßt. Ernst versicherte sie: „ES ist so wie ich sage. Nie wäre ihm das zugestoßen, wenn ich nicht wäre." „Aber warum denn nur um alle Welt! Das ist ja Einbildung!" „Nein, nein! Das ist ganz sicher so! Wäre der Mat thias wirklich ein Schmuggler, dann hätte ihn einmal daS Unglück ereilen können. Aber alles traf ihn meinetwegen- denn das erste, das ist doch niemals wahr

11
Giornali e riviste
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1936/06_02_1936/TI_BA_ZE_1936_02_06_9_object_8381659.png
Pagina 9 di 16
Data: 06.02.1936
Descrizione fisica: 16
war: „Weißt du, Franz ist ein komischer Kerl. Er hat es längst eingeschen, daß du im Recht bist, und zum ersten Oktober sollst du dein Erbteil ausgezahlt erhalten? aber es ärgert ihn halt, daß du eS mit den Riedauer'schen hälstt, daß du so sehr an dem Matthias hängst." Martha sqh sie -ernst an. „Ich weiß, daß Franz mir grollt. Er braust gleich auf." „Ich rat' dir, Martha: Laß alles ruh'n! Das rst am besten so. Franz -wird schon Schritte unternehmen, um das Geld zu schaffen." ^ . „Ich hätte meine Forderung

einem anderen und such mir ein anderes Mädel." Sie sagte, und es klang wie ein Aufatmen: „Ja, laß mich, suche dir ein anderes Mädel!" „Siehst du, da sind wir uns ja einig! -Sag mal, was ist denn nun mit dem Matthias? Es heißt im Dorf, du seist jetzt seine Braut?" „Das bin ich, ja." „Da schau an! Hast Mut, Martha, daß du es mit so einem wagen willst! Schmuggel — na ja, ist schließlich kein Verbrechen? aber unrecht Tun ist's doch! Aber vielleicht erreichst du es, daß er nicht rückfällig wird." Sie sprach seht

sehr bestimmt: „Da sorg dich nicht! Der Matthias kann nicht rückfällig werden. Wenn einer das werden soll, muß er ja zuvor schon einmal schuldig gewesen sein. Matthias aber ist dhne Schuld." Er lachte überlegen. „Denkst du das immer noch? Und dabei sitzt er schon so lange in Untersuchungshaft! Ja, warum lassen sie ihn denn dann nicht wieder frei? Warum holen sie dann nicht den Schuldigen?" „Weil der zu schlau ist und zu feig. — Zu schlau, um sich zu verraten, zu feig, um für sein Tun einzustehen

." „Was du nicht alles sagst! Wenn einer so frech den Schmuggel betreibt wie er." „Es ist das alles ja Har nicht wahr! Mer da du nun schon-ieinmal auf das zu sprechen kommst — sv frage ich dich: Woher hast du dehn damals gewußt, daß Mat thias mir zum Geburtstag Almrausch ans Fenster bringen wollte?" „Was —7 Ich —7 Gewußt —? Wieso denn? Ich kam doch selbst darauf." „Und hast mir am gleichen Morgen den Almrausch vors Fenster gelegt, an dem Matthias mir ihn bringen wollte. Ganz sonderbar ist es. Man möchte meinen, du hättest

das gewußt, was Matthias vor hatte in jener Nacht." Er lachte ärgerlich. „Na, hellsehen kann ich schon wahrhaftig nicht! Und weshalb hätte ich dir keine Freude machen sollen? Damals dachte ich ja noch daran, dich als meine Frau —" Sie unterbrach ihn. „Wenn du auf meine Frage nun unter Eid antworten müßtest — was tätest du dann wohl sagen?" „Unter Eid? Ja, was willst du denn! Was geht es das Gericht an, ob ich den Almrausch holte oder nicht! Darüber bin ich keinem Auskunft schuldig!" Sie fragte hastig

12
Giornali e riviste
Innsbrucker Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059567-8/1935/15_11_1935/ZDB-3059567-8_1935_11_15_3_object_8061486.png
Pagina 3 di 8
Data: 15.11.1935
Descrizione fisica: 8
jnnsbrticher £eitun& zur loo, Wiederkehr des Geburtstages KS Meter Mnjtters Matthias SKmid Matthias Schmid wurde am 14. November 1835 in Poräuele bei See im Paznauntal geboren als fünfter Sohn eines Landmannes. Im Alter von acht Jahren verlor er seine treffliche Mutter; die 16jährige Schwester Notburga nahm sich um ihre Geschwister an, die nach Matthias' Lebenseintritt noch um zwei Kna ben vermehrt worden waren. Schon in frühester Jugendzeit zeigte sich bei Matthias die Spur

" genannt, blieb Matthias von seinem 15. bis 18. Lebensjahre, vollendete seine Lehrzeit, fertigte Grabtafeln, Marterln und Bildstöckln und vergoldete Grabkreuze und Heilige. In seiner freien Zeit beschäftigte er sich eifrig mit 'Zeichnen nach Vorlagen und nach der Natur. Wer der Sinn des jungen Mannes strebte nach Hö herem. Er wollte nicht im Handwerk stecken bleiben, sondern ein richtiger Künstler werden, gleich jenen be rühmten Malern, von welchen er in seiner Kindheit durch wandernde Friauler

Dekorationsmaler schon ge hört hatte. Er bat seinen Vater, ihn aus die Kunst akademie nach München zu schicken, um sich dort als Maler ausbilden zu können. Der Vater willigte mit den Worten ein, es reue ihn kein Geld, wenn aus dem Matthias was Richtiges werde. Im Alter von 18 Jahren (1853) kam so Mat thias Schmid aus seinem abgelegenen, stillen Alpen land in die ihm fremde, große Stadt München. Nach sehr gut bestandener Prüfung trat er in die Akademie ein, wo seine ganz ungewöhnliche Begabung

die Adamsche Familiengruft im Innsbrucker städtischen Westfriedhof), „Ruth auf dem Wege nach Bethlehem" (angekauft durch den da maligen Statthalter von Tirol Erzherzog Karl Lud wig), vier Altarbilder aus dem Leben der hl. Magda lena in der Münchner Frauenkirche und eine Grab legung Christi. Matthias Schmid hatte 1863 zur Vollendung seiner Studien ein Stipendium von der Tiroler Landschaft erhalten in der Voraussetzung und mit der Bestim mung, daß er seine Begabung so wie bisher in den Dienst

13
Giornali e riviste
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1935/31_10_1935/TI_BA_ZE_1935_10_31_6_object_8381456.png
Pagina 6 di 12
Data: 31.10.1935
Descrizione fisica: 12
liebes Mädel, die Martha. So besorgt um die Mutter! Gerade als ob es ihre Mutter wäre! Hat auch wieder manches mitaebracht. Und wir dürfen es ihr nicht verwehren. Dann wird sie ganz traurig und Tränen stehen in ihren Augen. Da, von solcher Art sind aber nicht viele, Matthias! Stehen viele auf des Bürgermeisters Seite, und das ist ein Unglück für mich. Daß er damals, als er heimlich die Hypothek kaufte, die auf unserem Häusl stand, uns nicht den Hals zudrücken konnte, — daß da der Ludwig vom Waldhof

eingriff und ihn auszahlte und an des Bür germeisters Stelle mein Gläubiger ward, — das kann der Bürgermeister immer noch nicht verwinden. Ist hart für mich, daß du bei ihm als Knecht auf dem Hof bist!" Matthias hob die Hand. „Wir brauchen doch das Geld, das ich verdiene, Vater. Der Mutter Krankheit —. Sie soll alles bekommen, was ' der Doktor ihr verschreibt." „Aber hart kommt's dir schon an oft. Sag gar nicht nein! Ich weiß das doch. Fa, ja, wärst du auf einem anderen Hof. Aber gerade

die Arbeit. Oft Hab ich nichts zu tun. Dann gehe ich halt mit hinaus aufs Feld. — Da stand jetzt überhaupt schon ein paarmal der Bürgermeister auf dem Fahrweg, der an unserer Wiese hinläuft, und hat lang vor sich sin niert. Ob er wieder etwas Schlimmes plant?" Matthias seufzte. „va, so ist er! Und seine Kinder sind so wie er. Nur seine Schwester, die ist ander-. Wer sonst — läumSkapelle war bengalisch beleuchtet. Hochw. Herr Pfarrer Kalkschmid scheute keine Mühe und kein Opfer, dieses Fest so großartig

, auf der er stand, sich löste. Der Knabe brach sich einen Arm und mußte nach Kufstein ins Krankenhaus überführt werden. „Hat er Dir wieder hart zugesetzt, Matthias?" „Ich werd schon damit fertig." „Fa, aber wie's in dir ausschaut. — Fch kann's mir denken." Lukas Niedauer schlug sich erregt an die Brust. „Da drin frißt's, Matthias! Fn einem fort! Das frißt und frißt! Aber laß es gut sein! Fa und jetzt schaff ich weiter." Matthias sah ernst auf den Vater, wie der zum Ham mer griff und seine Arbeit wieder aufnahm

. Er nickte still vor sich hin und wandte sich zur Tür. „Dann geh ich halt!" Er stieg die schmale, ausgetretene Holztreppe empor und blieb lauschend vor der Tür zur Kammer stehen. Leichte Schritte näherten sich drin und dann stand die -Schwester vor ihm. „Komm herein, Matthias! Die Mutter ist wach, sie hat nach dir -gefragt. Besser fühlt sie sich heute. Martha war da und hat ihr so gut zugesprochen." Er drückte die Hand der Schwester und näherte sich dem Bett der Mutter. Hedwig Niedauer lag schmal

14
Giornali e riviste
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1935/16_08_1935/ZDB-3091117-5_1935_08_16_5_object_8511464.png
Pagina 5 di 12
Data: 16.08.1935
Descrizione fisica: 12
er mit scharfem Geschau gar emsig am Boden hin, und selbst die Aehren, die schon in die lockere Ackerfurche getreten waren, löste er sanft aus den Schollen heraus, hob sie auf und trug sie heim. Was dort damit geschah, hat nie mand mehr gesehen. Auf diese Weise aber brachte der Matthias wohl den Gack voll Aehren zusammen, den er dann als letzte Lage den Knechten und Dir nen unter die schwingenden Dreschflegel hin streute. Das ausgedwschene Korn tat er wieder sorglich in den Sack und trug ihn als letzten

Erntesegen gar feierlich in die Kornkammer, als wenn die Körnlein das kostbarste wären. Sv tat der Matthias Nauderer als Kind, mehr im blinden Gehorsam, denn aus Ver stand und Willen. So tat er als Jüngling, schon mit einer bestimmten, ehrfürchtigen Ab sicht. So tat er fort, wie er schon Brautwerber und junger Bauer war. Seinem abgestorbenen Vater aber legte er ein kleines Säcklein Roggenkorn in die Doten- truhe, als Zeichen seiner kindlichen Dankbarkeit. Der Matthias Nauderer wurde noch ein größerer

auf,- jedes Wort konnte man deutlich verstehen. Es ist nur schade, daß sich, von den Einheimischen wenig Publikum eingefunöen genhalme schwer und satt, und wenn ihn auch da und dort der Hagel einen Strich er schlug, glich es sich in Gvttesnamen wieder wo anders aus, denn auf Feld und Wiese, Acker und Wald lag ein reicher Gegen. Des Matthias Nauderer Buben aber schos sen auch wie die Halme empor. Strohgelbe wa ren ihre Haarschöpfe und rauschend die ge sunde Fracht ihrer blühenden Leiber. Der äl teste

von ihnen hat auch wieder Matthias ge heißen. Der aber war aus der Art geschlagen. Der riß die geknickten Roggenhalme unbe kümmert aus des Vaters Ackerland und trat ungescheut auf die reifen Roggenähren, die am Boden lagen. Da er aber doch der Hoferbe war, nahm ihn fein Vater einmal ordentlich ins Gebet. „Ich wiN dir erzählen von unserm alten Roggenschatz! — Ieö Körnlein, dem du das Reifen wehrst, jeö Körnlein, das deine Schuh nägel Zermalmen, bringen dich dem Bettelstab näher. — And überdies, jed Kömlein, das zu grunde geht

in Nichtachtung des heiligen Bro tes, das von Gott kommt, das mahlt der Teufel, und des Teufels Großmutter backt Brot daraus, die Brote werden dir in deiner Sterbestunde glühend auf die Brust geschichtet. Das böse Gewissen und die verkürzte Armut treten die Blasebälge dazu, daß die Brot laibe lange glühend bleiben und du uw deinen Leichtsinn und Aebermut elendiglich zugrunde gehen mußt." Da lachte Matthias Nauderer, der junge, seinem Vater hellauf ins Gesicht. And er meinte, die Geschichte des Roggenschatzes

15
Giornali e riviste
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1932/29_07_1932/ZDB-3091117-5_1932_07_29_4_object_8509345.png
Pagina 4 di 12
Data: 29.07.1932
Descrizione fisica: 12
Werk christlicher Nächstenliebe. Am 20. Juli ereignete sich, in Obertilliach ein tieftrauriges Unglück!, wobei eine Frau schwer verletzt wurde und der 26jährige Bauernsohn Matthias Schierer den Tod fand. Das Unglück, welches das ganze Dorf in Aufregung brachte, ereignete sich! folgendermaßen: Fm Verlaufe des Nachmittags löste sich ein elektrischer Leitungs draht samt dem Isolator von der Lichtleitung los und lag im Krautgarten des Bauern Josef Obw.ascher vor seinem Hause. Gegen halb 6 Uhr abends

gingen Obmascher und seine Frau Maria in den Garten, um Kabisblätter ab- zureitzen. Sie bemerkten den Draht und Josef Obmascher meldete dies sogleich dem Bürger meister Jakob Annewanter. Dieser beauftragte nun den etwas sachkundigen Matthias Schnei der, die Leitung wieder herzustellen. Während Schneider die Schlüssel zum Transformator Nahm, um den Strom auszuschalten, holten Obmascher ,ulnd der Bauernsohn Matthias Scherer eine Feuerwehrleiter, um auf den Mast hinaufzusteigen. Kaum war die Leiter

auf gestellt, kam Schneider vom Transformator zurück und erklärte auf wiederholtes Fragen, daß, er ganz bestimmt den Strom ausgeschaltet habe. Auf das hin wollte die Bäuerin Maria Obmascher den herabhängenden Draht etwas beiseite legen, um leichter Kraulblätter ab reißen zu können, blieb aber mit einem Auf schrei am Draht fyäingjm. Ihr Gatte eilte schnell herbei und wollte seine Frau vom Drahte be freien, wurde jedochi selber stark elektrisiert. Nun eilte Matthias Scherer herbei, nahm zwei Holzscheiter

Kindern, hu einen schweren elektrischen Schlag am! Herzen bekommen, sie ist aber außer Lebensgefahr. Das Unglück ist dadurch, passiert, daß Matthias Schneider im Transformator nicht richtig aus geschaltet hatte. Auch ein Baufehler dürste vor handen gewesen sein, weil der Isolator nur mit Werg umwickelt und so auf der Stange aufge setzt war. Begünstigt wurde der Fall durch, die große Nässe, die im Krautacker war. Der schwer getroffenen Familie wird allgemeines Beileid gespendet. Am Samstag war das Lei

chenbegängnis des allgemein beliebten Bur schen, das sich 311t einer großen Trauerkundge bung gestaltete und an dem sich, die ganze Ge meinde beteiligte. Zum Zeichen der Trauer wa ren die brennenden ^traßenlampen mit Trau erflors umgeben. Der liebe Gott möge uns vor solchen und ähnlichen traurigen Unfällen in Zukunft bewahren. Der Verunglückte, Matthias Scherer, hat in heroischer, christlicher Nächstenliebe mitgear beitet an der Rettung einer in größter Lebens gefahr sich befindlichen Frau und dadurch vier

16
Giornali e riviste
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1936/09_01_1936/TI_BA_ZE_1936_01_09_9_object_8381595.png
Pagina 9 di 16
Data: 09.01.1936
Descrizione fisica: 16
ist vier Meter lang, alles ist aus einem Zederstock- ich Hab ihm geholfen abschneiden- zwei Ochsen haben ihn kaum bewäl- Der Anfriedhof Roman von Kurt Martin. Copyright by Verlag Neues Leben, Bayrisch-Gmain. (Nachdruck verboten.) „Dann komm mit mir! Zu zweit geht sich's besser als allein!" Mit festem Händedruck schied er von dem alten Mann. Dann schritt er neben Monika die Straße abwärts. Sie sprachen mancherlei. Auch von Martha erzählte Monika. „Sie tut für den Matthias, was sie nur vermag. Und hat's

nicht leicht jetzt auf dem Vrandnechof. Ist voller Sorge um Matthias, und um sie her wird das Haus ge rüstet für ihres Bruders Hochzeit. Und das ist's nicht allein. Schlimmer ist noch, daß der Bruder ihr immer wieder hart zusetzt, daß er sie immer wieder zur Heirat mit Hans Zacker zwingen möchte, daß er jetzt erst recht zornig ist, weil sie von ihm Geld fordert aus ihrem Erbanteil am Hof." „Laß sie nur handeln! Sie hat den Matthias lieb! Sie könnte das ja gar nicht: zusehn, wenn er leidet, ihn ohne Hilfe

Ludwig Lang stehen, ja, er vertrat ihm eigentlich den Weg. „Na, Vürgermeister, was ist mit der Untersuchung gegen den Matthias? Hast du brav alles ausgesagt, was den armen Kerl gehörig tief hineintaucht?" Zacker warf ihm einen bösen Blick zu. „Merk dir's: ich habe das gesagt, was meine Pflicht war! Sollte ich die Wahrheit wohl gar verschweigen? Ist schlimm genug, daß uns der Lump die Schande auf den Hof gebracht hat." Monika warf ernst dazwischen: „Ein Lump ist mein Bruder nicht, Bürgermeister

meister? Ist jemand also unverschämt in deinen Augen, wenn er sich eines anderen annimmt, der nicht zugegen ist und der zu Unrecht angeschuldigt wird?" Ein hartes Lachen war die Antwort. „Zu Unrecht! Du weißt wohl nicht mehr, was du sagst! Sonst würdest nicht so töricht reden. Und jetzt laß mich in Frieden mit dem Matthias! Werden schon wissen beim Gericht, wie sie ihn zu nehmen haben, wird ihn schon das Urteil nach seiner Schuld oder Unschuld treffen!" „Oder nach dem Schein, der gegen ihn spricht

. Und das ist ja nun ein altbekanntes Wort: der Schein trügt! Schlimm aber ist's, daß sich ein Mann wie der Komman dant auch vom Schein irreführen ließ, daß er in jener Nacht die Augen nicht besser aufgemacht hat! Sonst säße jetzt am Ende ein ganz anderer als der Matthias im Gefängnis!" „Und das sagst du so offen? Kannst du es beweisen?. Aus Bosheit sagst du das, ich weiß schon! Willst dich wie-' der einmal gegen mich stellen, Das ist ja von jeher dein Ziel gewesen!" Ludwig sagte gelassen, ruhig: „Gegen dich stelle

17
Giornali e riviste
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1941/27_06_1941/NEUEZ_1941_06_27_4_object_8176519.png
Pagina 4 di 4
Data: 27.06.1941
Descrizione fisica: 4
Schwei- kert mit einem großen Aufgebot von Beamten, die er noch in der Nacht Zusammengeholt hatte, eine Streife durch den Forst an. Bis zum Nachmittag wurde der Wald abgesucht. Von Matthias Grotius war keine Spur zu entdecken. Denn daß Matthias der Täter war, das wußte Schweikert. Er kannte die Vorgänge auf dem Freiplan und den Gang der Verhandlung, die zur Verurteilung des Matthias geführt hatte. Und daß die Flucht des Kranken aus der Heilanstalt mit den Ereignissen am vergangenen Abend

dem Kranken die Erinnerung zurück. In angestrengtem Nachdenken zog er die Brauen zusammen. Wie war das doch? Im Walde — ja, im Walde hatte er Matthias getroffen. Und dann? Was war nur das letzte ge- wesen? Matthias hatte ihm gedroht, hatte die Hand er- hoben . . . Heinz spürte plötzlich den stechenden Schmerz in seiner Schul ter. Nun wußte er es. Matthias hatte auf ihn geschossen. Und Holger mußte ihn gefunden haben. Was aber war mit Matthias geschehen? Holger las eine angstvolle Frage in den Augen

, was zu sagen ist. Ich selbst, Heinz, ich habe nur Vermutungen. Aber ich weiß nichts gewiß. Was nun geschehen soll, das liegt bei dir. Jetzt aber grüble nicht. Schlafen sollst du und an nichts denken!" Heinz schloß beruhigt die Augen. Sie wußten nichts. Matthias war nicht bei ihm gesehen worden. Das war gut so. Der Arzt kam und untersuchte Heinz. Er zeigte sich zufrieden. Draußen fragte ihn Holger: „Morgen will der Kommiffar ihn vernehmen. Darf das schon sein?" „Es ist wohl notwendig

18
Giornali e riviste
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1935/24_10_1935/TI_BA_ZE_1935_10_24_6_object_8381444.png
Pagina 6 di 12
Data: 24.10.1935
Descrizione fisica: 12
der Innsbrucker Jungjägerkompagnie die Fahnen patenschaft übernommen hatte. Zu dieser Feier waren am Sonntag gegen 400 Jung-Vaterlandsbuben und -Mädeln aus dem Gau Innsbruck und Mitteltirol nach Judenstein bei Rinn gekommen. In der schönen Kirche hielt Landes- kurat Thöni eine Weiherede. Darin teilte er mit, daß der neue Wimpel den Namen des gefallenen Kameraden Troger tragen werde. Nach der Weihe begrüßte Landes jugendführer Dr. Neifp die zahlreichen Kameraden und guter Mensch war der Matthias

, ich und mein Bru der. Das heißt — ein Streit war's nicht gerade. Aber ich Hab ihm halt erklärt, daß ick niemals einen heiraten will, dem ich nicht gut bin. Und er hat doch die ganze Zeit ge dacht, ich würde einmal — Hans Zockers Frau. Aber jetzt weiß er's, daß das nie geschieht." Es entging ihr nicht, daß Matthias befreit aufatmete, als ob er von einer großen Sorge befreit wäre. Zögernd sprach er: ,/So, das geschieht also niemals. Ja, glücklich wärst auch dann niemals geworden, bestimmt

nicht. Auf dem „Unfriedhof" wohnt nicht das Glück. Und dir — ich wünsch dir ja das schönste, größte Glück, das einem Menschen nur begegnen kann." Ihre Augen trafen sich, und es stieg Matthias heiß ln die Wangen, als er den Kopf zur Seide wandte. ,/Jch bin solch armer Kerl. Aber vielleicht bringt dir mein guter Wunsch doch einmal Freude." Da reichte sie ihm die Hand. „Und wenn das schon heute der Fall ist? Wenn du mir etwas Gutes wünschest und gut von mir denkst, das gilt mir viel mehr, als was — manch

. Ein großer, kräftiger, sehniger Mensch war Hans Zocker. Er trug das fuchsrote Haar kurz geschnitten und auswärts gebürstet. Seine wasserblauen Augen waren mit gefahrkündendem Glanz auf den Knecht gerichtet. Matthias schwang wieder emsig die Hacke und ließ Scklag um 'Schlag herniederfallen. Nun stand Hans neben ihm, und er gebot: „Hör auf, sag ich! Hast ja jetzt auch Zeit gehabt zum Schwatzen!" Matthias richtete sich auf. „Nicht fünf Minuten säumte ich. Das hole ich schnell wieder ein." „Was hast

du mit dem Mädel vom Brandnerhof zu reden! Ich will dir helfen, das Mädel anzuschwatzen, wenn sie da vorbeigeht. Spekulierst darauf, daß sie Gefallen an dir findet und den Sohn Vom Hungerleiderhaus heimführt auf einen schönen Hof, nicht wahr!" Matthias war zusammengezuckt. Ernst sah er in die zornigen Auaen des andern. „Es ist nicht recht, daß ihr auf dem Moochof mein Vaterhaus so höhnt, und wenn ich den Vertrag nicht unter schrieben hätte und noch auf dem Moorhof bleiben müßt, — ich ginge lieber heut

19
Giornali e riviste
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1936/01_01_1936/TI_BA_ZE_1936_01_01_6_object_8381580.png
Pagina 6 di 12
Data: 01.01.1936
Descrizione fisica: 12
. Ja, und daß du nun mit dem geerbten Geld «dein Leben anders aufbauen willst •— recht ist das! Und es freut mich deshalb besonders, weil dich's treibt, das aufzugeben, was jetzt deine Pflicht heißt. Gerade daran feh ich, 'daß du einer bist von un serem Schlag." Sie sprachen hernach wieder über Matthias, und Georg gestand Maria und ihrem Vater all das, was er daheim bekannt hatte. Dann aber rief fein Dienst. Maria ging noch eine Strecke Wegs mit ihm, und Ludwig rief zu Frau Veronika in die Küche, daß er einmal ins Dorf wolle

, er bliebe nicht lange weg. Der Weg führte Ludwig am Schusterhaus vorbei, und da verhielt er den Schritt, er trat ein in die kleine Werkstatt. „Lukas, wie geht's? Was macht deine Frau?" Der alte Mann hob feinen Kopf. ,/Es geht wie jeden Tag! Sie klammert sich jetzt nur noch an den Gedanken, daß sie den Matthias noch einmal sehen will, bevor sie stirbt/ „Weißt du etwas Neues? Noch immer Untersuchung?" „Ja, immer noch! Dik Martha war gestern hier. Der Rechtsanwalt, dem sie des Matthias Verteidigung

über tragen hat, sagte ihr, daß in zwei oder drei Wochen die Untersuchung abgeschlossen fein soll." „Ich möcht nur wissen, was es da so lange zu unter suchen gibt!" „Das ist eben so, sie wollen bei der Untersuchung schon ein Geständnis vom Matthias haben. Und er kann doch nichts gestehen." „Und trotz aller Vernehmungen find sie noch nicht da hintergekommen, daß der Matthias ihnen die Wahrheit sagt!" „Sind halt die Beweise, weißt! Die schwerwiegenden Beweise! Und was dagegen vorgebracht

wird, was sie ab schwächen soll — das hat keine Kraft." „Ein Jammer ift's! Hat der Rechtsanwalt etwas ge sagt, wie's dem Matthias geht?" „Ja, auch! Gefaßt soll er sein, und er tät's auch wissen, daß wir alle an feine Unschuld glauben, ihr auf dem Waldhof auch — ja, und auch die Martha." „Ich denke schon: Gerad daß sie nicht an ihm zweifelt, das gibt ihm erst recht die Kraft, und «dann der Wunsch, die kranke Mutter noch einmal lobend zu sehen. — Ist ein braves Mädel, die Martha! Die weiß, was sie will. Mag schon Verdruß

werden. Hat ja solch großes Talent. Mir ist es recht, wahrhaftig." Monika sagte ernst: „Wenn das nun anders wird — ich glaub's, daß sich Maria darüber herzlich freut. Sie bangt jetzt immer um seine Sicherheit. Er ist ja überall bekannt dafür, daß er es eigentlich am ernstesten nimmt mit seinem Dienst, und doch, wenn er in jener Nacht oben am Rist gestanden wäre, es kam dann anders mit Matthias." Ludwig wandte sich zum Gehen. Fragend sah er Monika an. „Willst du auch fortgehen?" „Einkäufen, ja."

20
Giornali e riviste
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1933/21_12_1933/TI_BA_ZE_1933_12_21_5_object_8380093.png
Pagina 5 di 16
Data: 21.12.1933
Descrizione fisica: 16
dir, nun hat sich vieles in mir gelöst." Schwärmer griff in seine Manteltasche und drückte dem Jungen etwas in die Hand: „Ein Stückchen Schoko lade. DaS schmeckt besonders gut, wenn man Posten steht. Meine Braut hat mir gestern ein Paket geschickt. Gute Nacht, Berthold!" ^ Tee mit Rum. Leutnant Gräber hatte Jnspektionsdienst. Nach drei Stunden nächtlicher Wanderung kam er wieder zu seinem Unterstand, wo sein Bursche Matthias ihn mit heißem Tee erwarten sollte. Matthias schlief wie gewöhnlich und der Tee war kalt

. Der Leutnant näherte sich dem Ohre seines Dieners. „Auf!" schrie er plötzlich. Matthias fuhr erschreckt hoch. „Wenn i di no amal aufstampern (aufwecken) muß, dann wirst einfach abg'löst, kannst draußen Post'n brennen, Faultier, stinkfaules du! Heut bin i ohnehin schon g'ladn. Kannst auch einmal erleoen, wie's draußen ist, m der Finstern, im Reg'n und in der Kält'n, Schnarchtrampl, dicke. Marsch jetzt! Tee koch'n! Nit so wenig, an ganz'n Kessel voll! Wo ist die Rumflasch'n?" Während Matthias aufgeregt

: Kopf zog'n Lat euch schad'n, wenn eure dreckigen Schädl einmal weichen täten. I werd euch die Ohr'n ausputz'n, Bürschln! Wenn i noch einmal einen erwisch am Posten mit einem Zeltblattl überm Tetz (Kopf), nacher reiß i ihm die Waschl (Ohren) aus und Iah sie ihm am Zeltblattl annähen. Krautwachter, alle übereinand!" Die beiden Jäger standen ganz klein und verdattert da. „Matthias!" „Zu Befehl, Herr Leutnant." „Ist der Tee fertig?" „Jawohl, Herr Leutnant." „Hol dein Becher her und schenk den zweien

ein. „So, jetzt wärmt's euch den Mag'n." Die beiden Jäger waren ganz glücklich. So glücklich, daß sie anfänglich gar nicht verspürten, wie die heißen Becher ihnen die Finger fast verbrannten. „Halt," brüllte der Leutnant, als sie trinken wollten; die beiden Jäger bekamen wieder einen gelinden Schrecken. „Matthias, Heuochs, hast ja keinen Rum eini- g'schüttet! Gib her die Flasch'n, i schenk selber ein." Er gab einen tüchtigen Schuß in die Becher. ,M richtiger Kaiserjager trinkt den Tee nur mit Rum

, daß ihr einmal außifindetS zur Hütt'n, sonst werd' i no grob." „Zu Befehl, Herr Leutnant. G'horsamste gute Nacht, Herr Leutnant." . „Avanti, avanti! Matthias, schmeiß sie außr auS m Wirtshaus! Jetzt feinS schon weck. Bist wieder ernmal zu spat kommen. Bierpans'n, g'schwollener!" Patrouille. Erwartungsvoll umstanden die Zugskommandanten den Oberleutnant: „Wir wissen alle, daß die Italiener einen Angriff vorbereiten. Unablässig schießt ihre Artillerie ich auf alle wichtigen Punkte unserer Stellung und auf die auszu

21