ohne be sondere Kosten aus Fortepiano zu ketten. Mit einem kleinen Geschenke war es abgethan. In dieser Weise erwarb die edle Dame den Ruf einer Beschützerin der Kunst, und man konnte in ihren Salons vor treffliche Musik hören, ohne daß sie zu dem banalen Auskunftsmittel zu greifen brauchte, einen Mietling bezahlen zu müssen. Sie empfing unseren Mario mit einem bezau bernden Lächeln und sagte, auf das Instrument deutend: „Später werden Sie unser Ohr entzücken, nicht war?" Der Abend gestaltete sich glänzend
durch die vornehme Gesellschaft, welche sich hier vereinte. In Politik und Kunst hervorragende Persönlichkeiten waren anwesend. Es wurden reizende Gedichte vor getragen, zwei deutsche Damen sangen, von Mario meisterhaft begleitet, einige anmuthige Romanzen und endlich nahm der Ball seinen Anfang. „Jetzt ist die Zeit für unseren Walzer gekommen," flüsterte Leandri dem jungen Pianisten ins Ohr. Dieser, vor innerer Erregung bebend, schlug die ersten Takte an. Es war eine liebliche Schöpfung, durch die anfänglich
zu erfassen, und zu würdigen, hätte es einer- verständigen, ruhigen und aufmerksamen Zuhörerschaft bedurft, nicht aber einer Schar koketter Mädchen und leichtfertiger junger Herren, die sich ungeduldig schon darnach sehnten, zu tanzen nnd dann zu sou pieren. Der Reiz der Komposition, die leidenschaftlich glühende Sprache dieser Musik ging an der über wiegenden Mehrzahl spur- und eindruckslos vorüber. Eine Gruppe muthwilliger junger Dämchen näherte sich Mario Cortesi und die Schelmischeste unter ihnen bat
im Herzen, von seinem Sitze. Besorgt kam die Fürstin herbeigeeilt. „Nicht möglich! . . . Welch ein Jammer für die armen jungen Damen! Die werden sich mit zwei armseligen verstimmten Violinen begnügen müssen! . . . Aber Sie scheinen in der Thal sehr unwohl zu sein . . . Wenn Sie wünschen, werde ich Sie nach Hause begleiten lassen." Mario dankte höflich und entfernte sich. Leandri mit seinem vollen, runden Gesichte und der weißen, dem behäbigen Umfange des Millionärs entsprechen- vereins statt
, krankes Weib nicht zu wecken. Beim Eintritte galt sein erster Blick ihr, die fest schlafend, regungslos dalag mit ihren bleichen Wangen uad den lose über die Schultern hängenden Haaren. Vor Frost nnd unsag barer Angst, die ihm das Herz zusammenschnürte, mit den Zähnen klappernd, warf er sich auf das Sofa. „Wir werden aufs Land gehen ..." murmelte sie im Schlafe, die wie Wachs gelblich weißen Hände betvegend. Entsetzt starrte Mario vor sich hin. Ihm wach als sähe er einen dunklen, gähnenden Schlund